Hochzeitszeitung Martin (1,5 MB)

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Die Reihen lichten sich! Des unbamherzige Mahn geht weiter … Sulzbach – Aufsehen erregender Prozeß am Vogelherd; das hohe Gericht der freien und rechtschaffenen Junggesellen musste wieder zusammentreffen. Im Anschluß ereignisreicher Trauerzug durch Sulzbach. Peinlicher Abgang der meisten „Junggesellen“ nach wenigen Stationen: Ihre Weiberleit ham’s ei’gfangt. Am Vogelherd fand am 24. Mai ein Aufsehen erregender Prozeß gegen den bis dato unbescholtenen Junggesellen <strong>Martin</strong> Heiß alias Prof. Dr. Hi-C statt. Das Gericht zog nach alter Tradition in dem Elternhaus des Angeklagten ein. Justitia wurde verteten durch das ehrenwerte Gericht, dessen Vorsitz Richter Strobel innehatte. Begleitet wurde er von den 10 Schöffen Büttner und Schraml. Die Anklage übernahm Herr Staatsanwalt Eckert. Während für den Angeklagten der Herr Verteidiger Sehnke sprach. Unterstützt wurde das Gericht überaus fürsorglich durch den Gerichtsdiener Ender, der sich auch selbst gerne mal einen Schnarps einschenkte. Zur Urteilsfindung trugen maßgeblich die Zeugen Altendorff und Wolf bei. Protokoll führte Herr Übler.
Die Verhandlung folgte einem sehr anständigen Verlauf. Jeder der Herren war sich seiner Verantwortung bewußt. Insbesondere durch die fürsorgliche Betreuung des Gerichtsdieners Ender wurde bis zum Urteil auch eine ausreichende Urteilsfähigkeit hergestellt. Spektakulär die leidenschaftlich und mit eloquenter Zunge vorgetragenen Anwürfe der Anklage. Diese wurden gekonnt durch das nicht minder packende Plädoyer des Verteidigers gekontert. Abschließend nutzte der Angeklagte sein letztes Wort reichlich. Er 11 lobte alle beteiligten Prozeßparteien über die Maßen. Er zollte dem Staatsanwalt Respekt für die harten aber gerechten Anwürfe, die nur ein derartig rechtschaffener Staatsanwalt so glaubwürdig vertreten könne. Nicht weniger Dank brachte er dem Verteidiger entgegen, den er für die überaus gut vorbereitete Verteidigung hochachtete. Eine so treffende Verteidigung könne nur durch die langwierige Vorbereitung in gemeinsamen Sitzungen zwischen Verteidiger und seinem Klienten entstehen. Zu guter Letzt scherzte er in einer gekonnten Überleitung ob des Familienstandes der Herren Verteidiger und Richter. Zusammenfassend läßt sich festhalten, daß der Angeklagte sich äußerst erfreut über den gerechten Verlauf der Verhandlung zeigte sowie lobend auf die integere und ehrenhafte Zusammenstellung des Hohen Gerichts einging. Nach einer gründlichen Beratung des Hohen Gerichts wurde <strong>Martin</strong> Heiß schuldig gesprochen. Der Angeklagte zeigte sich einsichtig und nahm ergeben sein Urteil an. Nach der nervenaufreibenden Verhandlung durfte sich der Gerichtshof ausgiebig an den leckeren Stullen der Mutter des Angeklagten gütlich tun.
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