Arbeitsbericht 3a: Qualifizierung für die Berufe des ... - AMOSA

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5 Fazit A MOSA Arbeitsmarktbeobachtung Ostschweiz, Aargau und Zug Der vorliegende Arbeitsbericht untersucht die Qualifizierung für die Berufe des Gesundheitswesens. In einem ersten Teil wurde dabei die Ausbildungslandschaft mit Fokus auf die Pflegeberufe detailliert beschrieben. Die Pflegeausbildungen sind relativ streng reglementiert, da sie unter anderem die Qualität der gesundheitlichen Versorgung sicherstellen müssen. In den letzten 20 Jahren unterlagen sie einem stetigen Wandel, wobei die nationale Etablierung von Grundausbildungen sowie die Zunahme von tertiären Ausbildungen die grössten Veränderungen darstellen. Darin widerspiegeln sich einerseits das Bedürfnis nach einem einheitlichen Ausbildungssystem und anderseits die steigenden Anforderungen an die Erwerbstätigen in der Plfege durch komplexer werdende Versorgungssituationen. Im Bereich der Langzeitpflege besteht ein vergleichsweise hoher Anteil an geringqualifiziertem Personal und eine entsprechende Nachfrage wird auch in Zukunft erwartet (Kapitel 2.2 und Kapitel 2.3). Dennoch ist auch in diesem Bereich, aber insbesondere in der Akutpflege, die Zunahme an tertiären Ausbildungen beobachtbar. Die Stellensuchenden mit Pflegeberufen sind insgesamt weniger gut ausgebildet als die entsprechende Erwerbstätigengruppe (Kapitel 2.3). Kapitel 3 befasst sich mit den von den Arbeitsmarktbehörden angebotenen Qualifizierungsmöglichkeiten für Stellensuchende. Die Möglichkeit zur beruflichen Qualifizierung ist besonders im Hinblick auf das Rekrutierungspotential von Stellensuchenden ein wichtiger Faktor. Eine Onlinebefragung sowie die empirische Auswertung von Arbeitsmarktlichen Massnahmen (AMM) zeigen, dass Qualifizierungsmöglichkeiten für Gesundheits- und insbesondere Pflegeberufe vor allem im Einsteigendenbereich bestehen. Die Angebote werden dementsprechend in erster Linie von Quereinsteigenden, d.h. Stellensuchenden mit Einstiegsabsicht in einen Gesundheitsberuf genützt. Die damit verbunden Jobaussichten sind regional unterschiedlich. In den ländlichen Regionen scheint die Integration in den Hilfsbereich der Langzeitpflege zu funktionieren, während sie sich in Ballungszentren, vermutlich aufgrund von höherer Konkurrenz am Arbeitsmarkt, schwieriger gestaltet. Stellensuchende, die bereits einen Gesundheitsberuf ausgeübt haben, scheinen Qualifizierungsangebote eher im Bereich der Allgemeinbildung, wie beispielsweise Deutsch- oder Informatikkurse, zu absolvieren. Die Veränderungen in der Bildungslandschaft führten teilweise auch zu Veränderungen der bestehenden Berufsprofile, sodass viele Personen mit altrechtlichen Ausbildungen Funktionsveränderungen und auch -verluste hinnehmen mussten. Für die betroffenen Stellensuchenden kommt hier die Nachholbildung oder auch die Validierung von Bildungsleistungen in Frage. Im Hinblick auf das Rekrutierungspotential von Stellensuchenden kann festgehalten werden, dass Qualifizierungsmöglichkeiten auf der Einstiegsebene bestehen und entsprechende Ausbildungsprofile, wenn auch beschränkt und regional unterschiedlich, nachgefragt werden. Nichtsdestotrotz sind auch die Gesundheitsberufe durch steigende Anforderungen an die berufliche Qualifizierung gekennzeichnet. Wie in den meisten anderen Wirtschaftsbranchen auch, erhöhen diese Entwicklungen den Druck sowohl auf Einsteigende als auch auf Stellensuchende, die weniger gut qualifiziert sind. Die Reintegration von geringer qualifizierten Arbeitnehmenden sowie die Integration von Quereinsteigenden in das Gesundheitswesen werden daher auch weiterhin für die Arbeitsmarktbehörden eine Herausforderung bleiben. 22
Literaturverzeichnis A MOSA Arbeitsmarktbeobachtung Ostschweiz, Aargau und Zug Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT (2008): Bedarfsklärung FH-Masterstudiengänge Fachbereich Gesundheit. Schlussbericht. econcept. Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT (Hg.) (2010). Validierung von Bildungsleistungen Leitfaden für die berufliche Grundbildung. Bützer P., Kinner P und Saldutto B. (2009). Zukünftige Herausforderungen und Erfolgsfaktoren von Alters- und Pflegeheimen. Eine nationale Umfrage bei Kaderpersonen von Deutschschweizer Alters- und Pflegeheimen. Qualis evaluation. Crivelli L., Filippini M. und Lunati D. (2001). Effizienz der Pflegeheime in der Schweiz. Quaderno Nr. 01-06, Facoltà di scienze economiche, Università della Svizzera Italiana. Duell, N., Tergeist P., Bazant U. and Cimper S. (2010). Activation Policies in Switzerland. OECD Social Employment and Migration Working Papers. Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartment EVD (2010). Bericht EVD „Bildung Pflegeberufe“. Politischer Steuerungs- und Koordinationsbedarf zur Umsetzung der Bildungssystematik und zur Sicherstellung eines bedarfsorientierten Bildungsangebotes bei den Pflegeberufen auf Ebene Bund und Kantone. Gfs.bern (2009). Personalmangel – ein mehrheitlicher Problemdruck verlangt nach Lösung. Schlussbericht Personalmangel. Bern. Huber, K. und Mariéthoz, E. (2009). Migration des Gesundheitspersonals in der Schweiz. Qualitative Untersuchung zum ausländischen Gesundheitspersonal und über dessen Rekrutierung, Teilbericht I: Die Perspektive der Arbeitgeber. Bern. Huber, K. und Mariéthoz, E. (2010a). Migration des Gesundheitspersonals in der Schweiz. Qualitative Untersuchung zum ausländischen Gesundheitspersonal und über dessen Rekrutierung, Teilbericht II: Die Situation des immigrierten Gesundheitspersonals. Bern. Huber, K. und Mariéthoz, E. (2010b). Qualitative Untersuchung zum ausländischen Gesundheitspersonal in der Schweiz und über dessen Rekrutierung. Teilbericht 3: Die aktuelle Situation in der Schweiz. Bern. Jaccard Ruedin, H., Weaver, F., Roth et M, Widmer, M. (2009). Personnel de santé en Suisse – Etat des lieux et perspectives jusqu’en 2020 (Document de travail 35). Neuchâtel: Observatoire suisse de la santé. Jaccard Ruedin H. und Widmer, M. (2010). Ausländisches Gesundheitspersonal in der Schweiz (Obsan Bericht 39). Neuchâtel: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium. Oertle Bürki, C. (2009). Bildungsreformen in den nichtärztlichen Gesundheitsberufen. Schweizerische Ärztezeitung 2009/ 90: 44, S. 1714-1717. Portenier, L., Bischoff, A. et.al (2010). Pflege. In Kocher, G. und Oggier, W. (Hg.), Gesundheitswesen Schweiz 2010-2012 - Eine aktuelle Übersicht (S. 261-273). Bern: Verlag Hans Huber. Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und –direktoren (GDK) und OdASanté (Hg.) (2009). Nationaler Versorgungsbericht für die Gesundheitsberufe. Personalbedarf und Massnahmen zur Personalsicherung auf nationaler Ebene. Bern. 23
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