Download - ARRI Group
Download - ARRI Group
Download - ARRI Group
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DIE DREI MUSKETIERE<br />
„WOBEI <strong>ARRI</strong> SOWOHL HINSICHTLICH DER KAMERA-<br />
TECHNIK WIE AUCH DER POSTPRODUKTIONS-<br />
MÖGLICHKEITEN IM INTERNATIONALEN VERGLEICH<br />
MASSSTÄBE SETZT.”<br />
10<br />
VA: Für die Umsetzung des Films<br />
haben Sie sich für ALEXA Digital -<br />
kameras und Master Prime Objek -<br />
tive von <strong>ARRI</strong> entschieden, die auf<br />
Cameron-Pace 3D Mirror Rigs zum<br />
Einsatz kamen. Was waren die<br />
Gründe für diese Wahl?<br />
PA: Glen und ich wollten nach den Erfah -<br />
run gen mit Resident Evil: Afterlife in 3D für<br />
diesen Film einfach das technisch beste<br />
Kamerasystem haben. Die ALEXA Kameras<br />
repräsentieren in der Stereo 3D-Technik<br />
gegenwärtig nicht nur den Stand der<br />
Dinge, sie definieren ihn vielmehr. Also<br />
sind wir im letzten Jahr zu <strong>ARRI</strong> und haben<br />
den Ingenieuren die ersten ALEXA Modelle<br />
direkt von der Fertigung aus der Hand<br />
gerissen und auf unsere Rigs gepackt.<br />
VA: Es heißt immer, die Beleuchtung<br />
für 3D-Film würde sich deutlich von<br />
traditionellem Film unterscheiden.<br />
Können Sie das bestätigen?<br />
Glen MacPherson: Ich sehe da keinen großen<br />
Unterschied. Eine Menge Leute behaupten,<br />
man brauche mehr Licht, wegen der<br />
Schärfen tiefe und wegen des 3D-Effekts.<br />
Ich kann das aber nicht wirklich bestätigen.<br />
Die größte Herausforderung waren die Auf -<br />
nahmen in den alten Schlössern hier in<br />
Bayern. Wegen der empfindlichen Wand -<br />
teppiche und dem Mobiliar waren Schein -<br />
werfer weitgehend ausgeschlossen. Wir<br />
haben also auf sehr niedrigem Licht-Niveau<br />
gearbeitet und versucht, in den riesigen<br />
Räumen mit nur wenigen Leuchten mög lichst<br />
kreativ auszukommen. Hier hat die ALEXA<br />
ihr enormes Potenzial zusammen mit den<br />
Master Primes wirklich unter Beweis gestellt.<br />
VA: Was lässt sich zur Bildgestal -<br />
tung und zur Kadrage des Films<br />
sagen?<br />
GM: Der Bildaufbau ist insgesamt sehr<br />
symmetrisch, überwiegend mit großem<br />
Blickfeld<br />
VA: Welchen Look haben Sie ange -<br />
strebt?<br />
PA: Mir ging es darum einen sehr bunten,<br />
strahlenden und vergnüglichen Film zu<br />
schaffen, also echtes Popcorn-Kino. Glen<br />
und ich haben während der letzten beiden<br />
Arbeiten einen Look entwickelt, den ich als<br />
"hyperreal" charakterisieren möchte. Mir<br />
geht es dabei vor allem um die Tatsache,<br />
dass wir einen echten 3D-Film machen.<br />
Wenn das Bild strahlt, kommt der Tiefen -<br />
effekt viel besser zur Geltung. Das gilt auch<br />
für die Nachtaufnahmen, bei denen nur<br />
Fackeln im Bild zu sehen sind. Obwohl die<br />
Einstellungen so hell und strahlend sind,<br />
nimmt man sie dennoch als Nachtaufnah -<br />
men wahr. Wir drehten also in einer histori -<br />
schen Umgebung, aber mit einem Look der<br />
sehr frisch und modern ist, um auch ein<br />
junges Publikum anzusprechen. Die bis zu<br />
acht ALEXA Kameras am Set ermöglichten<br />
uns diesen hyperrealen, gesättigten und<br />
sehr farbigen Look, der meiner Meinung<br />
nach perfekt zum Film passt und ihm ein<br />
teures Hochglanz-Image verleiht.<br />
VA: Gibt es so etwas wie feste<br />
Regeln für die Verwendung von<br />
Objektiven in Stereo 3D-Filmen?<br />
PA: Was ich an Glen gleich von Anfang zu<br />
schätzen lernte, war, dass er vor den<br />
Exper ten warnte, die behaupteten, es gäbe<br />
so etwas wie Regeln für 3D. Eine der oft<br />
wiederholten Regeln ist z. B., keine<br />
Objektive mit langen Brennweiten zu ver -<br />
wenden, weil diese angeblich die Schärfen -<br />
tiefe so stark reduzieren, dass der 3D-Effekt<br />
wegfällt. Wir haben bei unserem ersten<br />
gemeinsamen 3D-Film getestet, ob das<br />
wirklich stimmt. Dabei haben wir sogar mit<br />
150 mm Objektiven Aufnahmen gemacht<br />
und festgestellt, dass man sehr wohl auch<br />
dann noch unterscheiden kann, ob es sich<br />
um 3D oder 2D handelt. In der Folge<br />
haben wir immer wieder die so genannten<br />
Regeln in Frage gestellt. Wir haben etwa<br />
Kampfszenen mit 75 mm Objektiven auf -