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Regisseur Christian Ditter und sein DoP Christian Rein brachten<br />
sehr klare Vorstellungen hinsichtlich ihrer Bilder in die <strong>ARRI</strong> 3D-<br />
Suite mit. „Beide wussten sehr genau was sie wollten“, erinnert<br />
sich der Lead Colorist. „Das Briefing für die Lichtbestimmung bei<br />
Kinderfilmen ist gewöhnlich kurz und besteht aus den beiden<br />
Worten ‚hell’ und ‚bunt’. Diesmal war das nicht so, Wickie hat<br />
einen sehr eigenständigen Look. Der ist zwar auch ‚bunt’ aber<br />
ohne poppige Bonbon-Farben. Die Farbbalance ist sogar ins -<br />
gesamt eher pastellig.“<br />
Besonders erfreut zeigt sich Rainer Schmidt auch über die Tat -<br />
sache, dass von Seiten der Produktion viel Spielraum für die<br />
kreative Lichtbestimmung gegeben wurde. Dabei kommt ihm eine<br />
Szene des Films in der so genannten Schlucht des Odin in den<br />
Sinn: „Die Einstellung sollte eine Stimmung transportieren, in der<br />
es weder Tag noch Nacht ist. Realisiert haben wir das mit einem<br />
gleißend hellen Licht mit nur wenig Zeichnung im Weiß, das<br />
Ganze in den Farben reduziert. Durch so einen Bruch des ‚Looks’<br />
wirken die Bilder nach der Schlucht um so bunter.“<br />
Einer der Punkte, auf die DoP Christian Rein besonderen Wert<br />
legte, war, „dass die Bilder ‚filmisch’ aussehen sollten, was durch<br />
die digitale Aufzeichnung nicht so einfach war, und durch das 3D-<br />
System zusätzlich erschwert wurde“, umreißt Schmidt die Problem -<br />
stellung. „ALEXA Kameras liefern ein sehr klares neutrales Bild.<br />
Der z. B. vom 35 mm Kodak-Material gewohnte Look muss also<br />
über die Lichtbestimmung angelegt werden. Ein Beispiel: Ein grauer<br />
Straßen belag ist in der Aufnahme einer ALEXA genauso grau wie<br />
in der Wirklichkeit, während der analoge Film, der ja über Jahr -<br />
VISION<strong>ARRI</strong><br />
zehnte die Seherfahrung des Kinos geprägt hat, dem Grau einen<br />
leicht gelblichen, sonnigen Touch mitgibt. Unsere Aufgabe in der<br />
Licht bestimmung war es also die digitalen Bilder so einzustellen,<br />
wie man es eben vom Kino gewohnt ist.“<br />
Bereits ein Jahr vor dem finalen Grading waren für die erste<br />
große, rein deutsche 3D-Kinoproduktion Kamera-Tests vom DoP<br />
Christian Rein anberaumt worden, zu denen er neben den<br />
Beleuchtern auch alle Beteiligten aus Maske, Kostüm und Aus -<br />
stattung mitbrachte, um sie mit den spezifischen Herausforde -<br />
rungen ihres Aufgabenbereichs während eines digitalen 3D-Drehs<br />
vertraut zu machen. „Mir blieb seit damals der spezifische Farbton<br />
der orangen Perücke von Wickie im Gedächtnis, der ja wie ein<br />
Colorkey in einem Comic funktioniert. Mein Augenmerk im DI war<br />
daher auch, genau diesen Farbton konsistent über den ganzen<br />
Film zu erhalten.“<br />
Tiefenbudget und Convergence Leading<br />
Nach den Arbeiten an der 3D-Lichtbestimmung, die rund vier<br />
Wochen in Anspruch nahmen, schlossen sich noch einmal zwei<br />
Wochen an, in denen sich Rainer Schmidt zusammen mit Florian<br />
Maier, CEO von Stereotec und Stereographer der Wickie-<br />
Pro duktion, dem so genannten Depth Grading widmete.<br />
Da die Bilder für Wickie am Set mit parallelen optischen Achsen<br />
aufgenommen wurden, d. h. ohne Konvergenz, definierte der<br />
Abstand der beiden Kameras zueinander die jeweilige Tiefe des<br />
Shots.�<br />
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