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An dieser Stelle reduzierte ich die Blende,
man sieht sein Gesicht und der Hintergrund
ist wieder normal belichtet. Ich hoffe, das
verstärkt die Emotionaliät der Szene, ohne
dass jemand die Mechanik wahrnimmt.
VA: Welches Aufzeichnungsformat
haben Sie verwendet und wie sah
der Workflow für die Bemusterung
aus?
DC: Wir haben in ProRes 4444 aufge nom -
men, auf onboard SxS Pro-Speicher karten
aufgezeichnet. Ich mag das Wort ‚Workflow‘
nicht besonders. Das klingt nach Papier -
kram in der Buchhaltung. Jeder mann in der
Vorproduktion redet nur noch über Workflow
und LUTs und schmeißt mit ähnlich hirnver -
brannten Akronymen um sich. Ich wollte es
so einfach halten wie nur möglich. Ich
habe bei Colorfront in Buda pest drei Licht -
stimmungen als Grundlage erarbeitet, eine
für Kerzenlicht, eine weitere für Fackeln,
einsetzbar bei Innen auf nahmen Tag und
Nacht sowie bei Außenaufnahmen nachts.
Die dritte war für Innen- und Außenauf -
nahmen bei Tag gedacht. Nachdem das
erledigt war, konnte ich die Ausleuchtung
oder auch die Farbtemperatur der Kamera
in einzelnen Szenen angleichen, weil ich
immer einen Referenzpunkt hatte, an dem
ich mich orientieren konnte. Colorfront hat
täglich die Bildberichte geschickt und die
Muster wurden ins Internet gestellt. Ich
bekam auch jeden Tag farbkorrigierte
Musterbilder, die als Referenz dienten.
VA: Stellten Sie bestimmten Szenen
oder Einstellungen vor besondere
Herausforderungen?
DC: Jede einzelne! Nun gut, das stimmt so
auch nicht ganz, aber Michael ist sehr
eigen was die Kadrage angeht. Bei unse -
rem Aufnahmestil müssen sich Schauspieler
und Kamera sehr genau an die Markierun -
gen halten. Das war in den ersten Wochen
schwierig, aber ich war überrascht wie
schnell jeder damit klar kam. Für mich war
die größte Herausforderung, fokussiert zu
bleiben und mich immer wieder anzutreiben.
Ich war nie zuvor so lange bei einer Pro -
duktion dabei; fünf Monate Dreharbeiten,
um das Material für acht Stunden zusam -
men zu bringen.
VISIONARRI
Wir haben täglich ein ziemliches Pensum,
ohne dabei die Qualität zu vernachlässi -
gen. Darin liegt die Heraus forderung.
VA: Was waren aus Ihrer Sicht die
Gründe, diesen Film in Budapest
zu drehen und wie gefällt Ihnen
Ungarn als Drehort?
DC: Aus dem Blickwinkel der Produktion
sind das natürlich Kostengründe, aus
meinem Blickwinkel macht es kaum einen
Unterschied, abgesehen davon, dass ich
fern von Zuhause bin. Solange das Equip -
ment und die Filmcrew vorhanden sind,
kann man eigentlich überall drehen.
Ungarn bietet jede Menge Platz im Studio,
es gibt tolle Locations und ausreichend
Film- und Kamera-Equipment, um gleich -
zeitig mehrere Produktionen auszurüsten,
sowie gute Filmcrews. Ich war auch über -
aus zufrieden mit dem Service von ARRI
Rental. Sie haben ein wirklich großes Paket
geschnürt, das immer wieder ergänzt wird,
abhängig von den Erfordernissen unseres
Drehplans. Sie hatten immer alles im Griff. ■
�DENIS CROSSAN (BSC) (rechts)
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