TG-Report 3 / 2009 als pdf-Datei (ca - TG Biberach

Tatsächlich passiert -
ein Kanu-Veteran erinnert sich (1)
Kurioses, Abenteuerliches und Witziges
aus drei Jahrzehnten
Wir Kanuten lieben die unberührte Schönheit
der Natur und leiden unter der Umweltverschmutzung,
wie sie leider immer
wieder entlang von Flüssen vorzufinden
ist. Es war in den frühen neunziger Jahren
(das ist wichtig, denn heute ist es sicher
anders) in den wilden Schluchten
des nordgriechischen Festlandes. Kaum
jemand kennt diese einsame, urwüchsige
Gegend mit kristallklaren Flüssen und
schroffen Bergen. Eine traumhafte Landschaft,
wäre da nicht das von den einsamen
Dörfern ausgehende Müllproblem.
Auf den ersten Metern hinter den Dörfern
ist die Hochwassermarke mit in den Büschen
verfangenen Mülltüten und sonstigen
Abfällen nachgezeichnet, wobei die
Mülltüten wie tibetanische Gebetsfahnen
im Wind flattern.
Wilde Schluchten Griechenlands
Ich erinnere mich an einen Kameraden,
dem diese negativen Auswirkungen der
Zivilisation besonders zuwider waren. Einen
Gutteil des Paddeltags verbrachte er
deshalb damit, diesen Müll einzusammeln
und zunächst in seinem Boot und später
in seinem Auto zu verstauen. Unschwer
vorzustellen, dass dieses, beladen mit
unzähligen Müllsäcken, bald wie ein Müllauto
aussah. Mit einem guten Gefühl entsorgte
er danach die Ergebnisse seines
Sammelfleißes ordnungsgemäß in den
öffentlichen Mülltonnen des nächsten
Dorfes und wir konnten uns endlich wieder
unserem Vergnügen, dem Paddeln
auf griechischen Wildflüssen zuwenden.
Nur eine klitzekleine zeitliche Verzögerung
mussten wir noch hinnehmen. Der
kleine Parkplatz an der Brücke, auf welchem
wir unsere Autos abstellen wollten,
war durch das örtliche Müllauto, einen
kleinen Pick up, blockiert. Aber der Müllmann
war bereits dabei, seine Mülltonnen
in den Fluss zu entleeren....