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Schmelzbildungsstörungen – Fallbericht einer ... - Zahnheilkunde.de

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178<br />

FALLBERICHT / CASE REPORT<br />

C. Fuchs 1 , G. Buske 2 , N. Krämer 1<br />

<strong>Schmelzbildungsstörungen</strong> <strong>–</strong> <strong>Fallbericht</strong> <strong>einer</strong><br />

generalisierten Schmelzbildungsstörung in <strong>de</strong>r<br />

1. Dentition<br />

Enamel malformations <strong>–</strong> Case report of a generalised enamel malformation in<br />

the primary <strong>de</strong>ntition<br />

Ein beson<strong>de</strong>res Problem stellen in <strong>de</strong>r letzten Zeit Mineralisationsstörungen<br />

<strong>de</strong>r ersten bleiben<strong>de</strong>n Molaren und<br />

Inzisiven mit <strong>einer</strong> Prävalenz von 10 bis 25 % (Molar Incisor<br />

Hypomineralisation [MIH]) dar. Ähnliche Verän<strong>de</strong>rungen<br />

fin<strong>de</strong>n sich aber auch im Milchgebiss. Aktuelle<br />

Studien zeigen, dass vergleichbare Verän<strong>de</strong>rungen wie<br />

bei <strong>de</strong>r MIH mit <strong>einer</strong> Häufigkeit von etwa 5 % auch an<br />

zweiten Milchmolaren zu fin<strong>de</strong>n sind. Bei einigen Kin<strong>de</strong>rn<br />

sind diese Verän<strong>de</strong>rungen an mehreren o<strong>de</strong>r sogar<br />

allen Milchzähnen feststellbar. Aufgrund <strong>de</strong>r fehlerhaften<br />

Kalzium- und Phosphateinlagerung zeigen diese Zähne<br />

je nach Schweregrad diskrete Opazitäten bis hin zu<br />

Schmelzaussprengungen. Informationen zur Ätiologie<br />

<strong>de</strong>r Erkrankung beruhen primär auf retrospektiven Erhebungen<br />

o<strong>de</strong>r sind noch nicht ausreichend erforscht. Insofern<br />

besteht dazu noch erheblicher Forschungsbedarf.<br />

Häufig weisen sie eine <strong>de</strong>utliche Hypersensibilität auf<br />

und zeigen bereits schwere Defekte, so dass schnelle<br />

therapeutische Maßnahmen notwendig wer<strong>de</strong>n. Wegen<br />

<strong>de</strong>r unzureichen<strong>de</strong>n Mineralisation, die auch das Dentin<br />

betreffen kann, ist die adhäsive Versiegelung <strong>de</strong>s Dentins<br />

und Schmelzes Mittel <strong>de</strong>r Wahl bei <strong>de</strong>r Primärversorgung.<br />

Falls die Erkrankung die gesamte Krone erfasst<br />

hat, so ist häufig die Überkronung <strong>de</strong>r Zähne indiziert.<br />

Allerdings fehlen auch für diese Therapieempfehlungen<br />

noch klinische Langzeitergebnisse, so dass Evi<strong>de</strong>nz-basierte<br />

Handlungsanweisungen bis dato fehlen. Die Problematik<br />

<strong>de</strong>r Strukturanomalie/Hypomineralisation soll in<br />

<strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Arbeit anhand <strong>einer</strong> Falldokumentation<br />

erläutert wer<strong>de</strong>n.<br />

Schlüsselwörter: Molar-Incisor-Hypomineralisation, Kin<strong>de</strong>rzahnheilkun<strong>de</strong>,<br />

Opazitäten, Strukturanomalien, Mineralisationsstörungen,<br />

<strong>Schmelzbildungsstörungen</strong>, Milchzahn<br />

1 Polilklinik für Kin<strong>de</strong>rzahnheilkun<strong>de</strong>, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkun<strong>de</strong>, Universitätsklinikum Gießen und Marburg<br />

2 Abteilung für Kin<strong>de</strong>rzahnheilkun<strong>de</strong>; Universitätsklinikum Dres<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r TU Dres<strong>de</strong>n, Fetscherstraße 74, 01307 Dres<strong>de</strong>n<br />

During the last <strong>de</strong>ca<strong>de</strong>, Molar-Incisor-Hypomineralisation<br />

(MIH) became a common problem with a prevalence<br />

of 10 to 25 %. Developmental <strong>de</strong>fects of enamel<br />

are not uncommon both in the primary and permanent<br />

<strong>de</strong>ntitions. Recent studies found that the prevalence of<br />

these enamel <strong>de</strong>fects, similar to those in the permanent<br />

<strong>de</strong>ntition, is about 5 % for second primary molars. In<br />

some children these hypomineralisations can be found in<br />

more than one tooth and sometimes in all primary<br />

teeth. Due to a <strong>de</strong>ficient incorporation of calcium and<br />

phosphate into the enamel during the maturation period,<br />

there is a great difference regarding severity. According<br />

to severity, the <strong>de</strong>fects vary from small opacities to<br />

partially lost enamel. Information about the aetiology is<br />

insufficient, having been mostly obtained in retrospective<br />

studies. This means a great need of research. Most<br />

of these teeth show hypersensitivity and already severe<br />

<strong>de</strong>fects at the first visit requiring a fast therapeutic response.<br />

Because of the hypomineralisation of enamel<br />

and sometimes even <strong>de</strong>ntine, adhesive sealing of tooth<br />

hard tissues is the primary treatment of choice. When<br />

the whole clinical crown of the tooth is already <strong>de</strong>stroyed,<br />

a stainless steel crown will be suitable. However,<br />

there are no clinical gui<strong>de</strong>lines or long-term results for<br />

these treatments, so that evi<strong>de</strong>nce based gui<strong>de</strong>lines are<br />

not available at present time. The problems of structural<br />

anomaly/hypomineralisation will be explained in the<br />

present work using a case documentation.<br />

Keywords: Molar-Incisor-Hypomineralisation, pediatric <strong>de</strong>ntistry,<br />

<strong>de</strong>marcated opacities, primary <strong>de</strong>ntition, hypomineralisation,<br />

<strong>de</strong>velopmental disturbances, enamel <strong>de</strong>velopmental<br />

<strong>de</strong>fects<br />

© Deutscher Ärzte-Verlag, Köln Oralprophylaxe & Kin<strong>de</strong>rzahnheilkun<strong>de</strong> 31 (2009) 4


Einleitung<br />

C. Fuchs et al.:<br />

<strong>Schmelzbildungsstörungen</strong> <strong>–</strong> <strong>Fallbericht</strong> <strong>einer</strong> generalisierten Schmelzbildungsstörung in <strong>de</strong>r 1. Dentition<br />

Enamel malformations <strong>–</strong> Case report of a generalised enamel malformation in the primary <strong>de</strong>ntition<br />

Abbildung 1 Gebisszustand eines eineinhalbjährigen Jungen mit Kohlschütter-Tönz-Syndrom zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Erstvorstellung. Diese seltene genetisch<br />

bedingte Erkrankung ist durch neurologische Symptome, Entwicklungsstörungen sowie eine generalisierte Hypomineralisation <strong>de</strong>s Zahnschmelzes<br />

gekennzeichnet.<br />

Figure 1 Dental evi<strong>de</strong>nce of a one-and-a-half-year old boy with Kohlschütter-Tönz-Syndrom, at the time of the first visit. This is a rare genetic disease<br />

with neurological symptoms, <strong>de</strong>velopmental disor<strong>de</strong>r and a general hypomineralisation of the enamel.<br />

Abbildung 2 Befund <strong>einer</strong> zweieinhalbjährigen Patientin mit <strong>einer</strong> generalisierten Mineralisationsstörung im Milchgebiß.<br />

Figure 2 Dental evi<strong>de</strong>nce of a two-and-a-half-year old girl with a general hypomineralisation in the primary <strong>de</strong>ntition.<br />

Entwicklungsbedingte Schmelz<strong>de</strong>fekte<br />

sind nicht ungewöhnlich und nicht so selten<br />

wie häufig angenommen [17]. Sie sind<br />

sowohl in <strong>de</strong>r ersten als auch zweiten Dentition<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Diese Defekte lassen sich<br />

in zwei Gruppen einteilen, Hypoplasien<br />

und Hypomineralisationen <strong>de</strong>s Schmelzes,<br />

wobei Hypoplasien einen quantitativen<br />

Defekt <strong>de</strong>s Schmelzes darstellen und<br />

Hypomineralisationen einen qualitativen<br />

Defekt [ 16]. Das Ausmass <strong>de</strong>r Hypomineralisationen<br />

reicht dabei von Schmelzopazitäten<br />

ohne Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Form bis<br />

hin zu hypoplastischen flächenhaften<br />

Verän<strong>de</strong>rungen mit Formvariationen (Rillen,<br />

Linien, Grübchen) <strong>de</strong>r Zahnkronen.<br />

Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n hereditären<br />

Schmelzhypoplasien wer<strong>de</strong>n entwicklungsbedingte<br />

Schmelz<strong>de</strong>fekte postnatal<br />

durch Umwelteinflüsse o<strong>de</strong>r Krankheiten<br />

hervorgerufen. Der Zeitraum für die Entstehung<br />

solcher Verän<strong>de</strong>rungen, vom Beginn<br />

bis zum Abschluss <strong>de</strong>r Mineralisation<br />

<strong>de</strong>r Zahnkronen, ist damit relativ gut eingrenzbar,<br />

da diese nicht posteruptiv entstan<strong>de</strong>n<br />

sein können (Abb. 1). Dieser Zeitraum<br />

erstreckt sich somit für die Milchzähne<br />

vom fünften Monat (pränatal) bis zum<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ersten Lebensjahres und für die<br />

bleiben<strong>de</strong>n Zähne vom achten Monat<br />

(pränatal) bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s siebten Lebensjahres<br />

[7]. Deutlich erkennbar ist in<br />

Abbildung 1 <strong>de</strong>r gelblich-bernsteinfarben<br />

verän<strong>de</strong>rte Schmelz <strong>de</strong>r Molaren und Inzi-<br />

sivi, in Form <strong>einer</strong> generalisierten Schmelzbildungsstörung.<br />

Die im Durchbruch befindlichen<br />

Eckzähne (Abb. 1, Pfeile und<br />

Ausschnittsvergrößerungen) zeigen bereits<br />

ebenfalls eine gelbliche Farbverän<strong>de</strong>rung,<br />

was beweist, dass die Schädigung <strong>de</strong>r Ameloblasten<br />

während <strong>de</strong>r Schmelzbildung<br />

stattgefun<strong>de</strong>n haben muss und dass die<br />

Schmelzverän<strong>de</strong>rungen nicht posteruptiv<br />

entstan<strong>de</strong>n sein können, was oft fälschlicherweise<br />

angenommen wird.<br />

Schmelzhypomineralisationen/Schmelzhypoplasien<br />

Relativ häufig fin<strong>de</strong>n sich bei Kin<strong>de</strong>rn<br />

Schmelzopazitäten an <strong>de</strong>n Zähnen <strong>de</strong>r<br />

© Deutscher Ärzte-Verlag, Köln Oralprophylaxe & Kin<strong>de</strong>rzahnheilkun<strong>de</strong> 31 (2009) 4 179


180<br />

C. Fuchs et al.:<br />

<strong>Schmelzbildungsstörungen</strong> <strong>–</strong> <strong>Fallbericht</strong> <strong>einer</strong> generalisierten Schmelzbildungsstörung in <strong>de</strong>r 1. Dentition<br />

Enamel malformations <strong>–</strong> Case report of a generalised enamel malformation in the primary <strong>de</strong>ntition<br />

Abbildung 3 Oberkiefer (6. Quadrant) <strong>de</strong>r zweieinhalbjährigen Patientin.<br />

An allen Zähnen sind hypomineralisierte Schmelzbereiche erkennbar.<br />

Oft ist bei Kin<strong>de</strong>rn mit <strong>einer</strong> Schmelzbildungsstörung in <strong>de</strong>r ersten Dentition<br />

eine sehr prominente Eckzahnspitze (gelber Pfeil) an <strong>de</strong>n Eckzähnen<br />

auffällig.<br />

Figure 3 Maxilla (6th quadrant) of two-and-a-half-year old girl. Every<br />

tooth shows a partially hypomineralisation of the enamel. In many cases<br />

of hypomineralisation in the primary <strong>de</strong>ntition we observed a prominent<br />

cusp of the canine (arrow).<br />

ersten und <strong>de</strong>r zweiten Dentition. Wobei<br />

zwei verschie<strong>de</strong>ne Typen von Opazitäten<br />

unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n: Opazitäten<br />

(„<strong>de</strong>marcated opacities“) mit <strong>einer</strong><br />

scharfen Abgrenzung zum benachbarten<br />

gesun<strong>de</strong>n Schmelz und diffuse Opazitäten<br />

mit einem fließen<strong>de</strong>n Übergang.<br />

Die Farbe <strong>de</strong>r Opazitäten kann<br />

dabei variieren von weiß, gelb bis hin<br />

zu braun [9, 10].<br />

Neben <strong>de</strong>n Schmelzopazitäten fin<strong>de</strong>n<br />

sich aber auch Form<strong>de</strong>fekte, also „echte“<br />

Schmelzhypoplasien, welche einen<br />

quantitativen Defekt darstellen. Die<br />

Unterscheidung zwischen Schmelzhypomineralisation<br />

und Schmelzhypoplasie<br />

ist klinisch oft nicht einfach zu<br />

treffen, da sich viele Patienten erst<br />

dann zur Untersuchung vorstellen,<br />

wenn bereits ein sichtbarer o<strong>de</strong>r<br />

schmerzhafter und dann meist schon<br />

kariös verän<strong>de</strong>rter Defekt entstan<strong>de</strong>n<br />

ist, welcher leicht mit <strong>einer</strong> „einfachen“<br />

kariösen Läsion verwechselt<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Hypomineralisationen sind bei<br />

intakter Schmelzoberfläche leicht an<br />

<strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rten Farbe und Transluzenz<br />

<strong>de</strong>s Schmelzes zu erkennen.<br />

Wenn die Schmelzoberfläche bereits<br />

eingebrochen ist, zeigen sich dann<br />

scharfkantige, unregelmäßige, hypo-<br />

mineralisierte Bereiche. Gegebenenfalls<br />

freiliegen<strong>de</strong>s Dentin ist dann<br />

meist hart und von hellbrauner Farbe.<br />

Hypoplastische Defekte dagegen<br />

sind, solange sie noch nicht kariös<br />

verän<strong>de</strong>rt sind, erkennbar an glatten<br />

und run<strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn. Die Farbe kann<br />

dabei von weiß bis braun variieren<br />

[9].<br />

Über die Häufigkeit von Schmelzopazitäten/Schmelzhypoplasien<br />

fin<strong>de</strong>n<br />

sich in <strong>de</strong>r Literatur zum Teil sehr unterschiedliche<br />

Angaben. So zeigten<br />

Mackay et al. in <strong>einer</strong> Untersuchung an<br />

Kin<strong>de</strong>rn, zu Beginn <strong>de</strong>r zweiten Wechselgebissphase,<br />

dass 51 % <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />

Opazitäten an <strong>de</strong>n Zähnen (1. und 2.<br />

Dentition) aufwiesen. Von allen untersuchten<br />

Verän<strong>de</strong>rungen waren 39 %<br />

sog. „<strong>de</strong>marcated opacities“, 24 % diffuse<br />

Opazitäten und ca. 5,5 % hypoplastische<br />

Defekte [22].<br />

In <strong>einer</strong> Studie von Lunar<strong>de</strong>lli et al.<br />

an Kin<strong>de</strong>rn im Alter von drei bis fünf<br />

Jahren zeigten sich Schmelzverän<strong>de</strong>rungen<br />

bei 24,4 % <strong>de</strong>r untersuchten<br />

Kin<strong>de</strong>r, wobei 17,9 % diffuse Opazitäten,<br />

11,1% hypoplastische Defekte und<br />

6,1 % <strong>de</strong>marcated opacities aufwiesen<br />

[21]. Slayton et al. fan<strong>de</strong>n Schmelzverän<strong>de</strong>rungen<br />

bei etwa 33 % (6 %<br />

Schmelzhypoplasien, 27 % Opazitäten)<br />

Abbildung 4 Oberkiefer (5. Quadrant) <strong>de</strong>r zweieinhalbjährigen Patientin.<br />

Auch hier sind die Schmelzverän<strong>de</strong>rungen beson<strong>de</strong>rs an <strong>de</strong>n Molaren<br />

sichtbar.<br />

Figure 4 Maxilla (5th Quadrant) of the two-and-a-half-year old girl.<br />

Clearly visible are hypomineralisations of the teeth, especially on the molars.<br />

<strong>de</strong>r untersuchten Kin<strong>de</strong>r im Alter von<br />

vier bis fünf Jahren [32].<br />

Ätiologie<br />

Die Ursachen für Schmelzverän<strong>de</strong>rungen<br />

sind vielfältig und nach wie vor<br />

wissenschaftlich noch nicht vollständig<br />

verstan<strong>de</strong>n bzw. untersucht wor<strong>de</strong>n.<br />

Jälevik et al. sprechen von bis zu 90<br />

möglichen ursächlichen Faktoren für<br />

die Entstehung von Schmelz<strong>de</strong>fekten<br />

[16]. Aufgrund <strong>de</strong>r großen Variation an<br />

möglichen ätiologischen Faktoren gestaltet<br />

sich <strong>de</strong>ren I<strong>de</strong>ntifikation sehr<br />

schwierig, da auch die Kombination<br />

verschie<strong>de</strong>ner Faktoren ursächlich sein<br />

kann. So versuchten Suckling and Pearce<br />

in <strong>einer</strong> Studie, die Ätiologie <strong>de</strong>r Mineralisationsstörungen<br />

bei neuseeländischen<br />

Kin<strong>de</strong>rn zu erforschen. Sie<br />

konnten aber nur zeigen, dass gewöhnliche<br />

Kin<strong>de</strong>rkrankheiten während <strong>de</strong>r<br />

Schmelzbildungsphase zu keinem signifikanten<br />

Anstieg <strong>de</strong>r Hypomineralisationen<br />

führten. Während bei Kin<strong>de</strong>rn<br />

mit <strong>einer</strong> schweren Krankengeschichte<br />

eine signifikante Zunahme von Mineralisationsstörungen<br />

zu verzeichnen war<br />

[33]. In <strong>einer</strong> weiteren Studie lieferte<br />

Suckling eine Begründung dafür, warum<br />

© Deutscher Ärzte-Verlag, Köln Oralprophylaxe & Kin<strong>de</strong>rzahnheilkun<strong>de</strong> 31 (2009) 4


C. Fuchs et al.:<br />

<strong>Schmelzbildungsstörungen</strong> <strong>–</strong> <strong>Fallbericht</strong> <strong>einer</strong> generalisierten Schmelzbildungsstörung in <strong>de</strong>r 1. Dentition<br />

Enamel malformations <strong>–</strong> Case report of a generalised enamel malformation in the primary <strong>de</strong>ntition<br />

Abbildung 5 Oberkiefer (6. Quadrant) <strong>de</strong>r zweieinhalbjährigen Patientin.<br />

Alle Zähne weisen gelblich-bernsteinfarbene Mineralisationsstörungen<br />

auf. Auch palatinal zeigen sich diese Verän<strong>de</strong>rungen an allen<br />

Zähnen.<br />

Figure 5 Maxilla (6th Quadrant) of the two-and-a-half-year old girl.<br />

Every tooth shows yellow enamel changes as a sign of hypomineralisation.<br />

Even the palatinal surfaces of the upper incisors are showing the<br />

yellow color of hypomineralised enamel.<br />

sich die Erforschung <strong>de</strong>r Ätiologie <strong>de</strong>r<br />

Hypomineralisationen so schwierig gestaltet.<br />

Unabhängig von <strong>de</strong>r Vielzahl<br />

<strong>de</strong>r möglichen Störungen <strong>de</strong>r Amelogenese<br />

können die Ameloblasten immer<br />

nur auf zwei Arten reagieren <strong>–</strong> mit Hypoplasien<br />

o<strong>de</strong>r Opazitäten [34].<br />

Zur I<strong>de</strong>ntifikation aller dieser Faktoren<br />

ist vor allem <strong>de</strong>r Zeitpunkt <strong>de</strong>r Schädigung<br />

von großer Be<strong>de</strong>utung, <strong>de</strong>nn es<br />

sind immer die Schmelzareale betroffen,<br />

die zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Störung mineralisiert<br />

wur<strong>de</strong>n. Bei generalisierten<br />

Defekten an mehreren (homologe<br />

Zahngruppen) o<strong>de</strong>r an allen Zähnen ist<br />

die Ursache meist systemisch, sind nur<br />

Einzelzähne betroffen, so ist die Ursache<br />

meist lokal zu suchen.<br />

Während <strong>de</strong>r Amelogenese reagieren<br />

die Ameloblasten sehr empfindlich<br />

auf Störungen. Gera<strong>de</strong> während <strong>de</strong>r<br />

Schmelzbildungsphase ist <strong>de</strong>r Sauerstoff-<br />

und Mineralstoffbedarf <strong>de</strong>r Ameloblasten<br />

hoch, so dass Mangelsituationen<br />

die Amelogenese beeinflussen können.<br />

In ihren Studien an Inzisivi von<br />

Schafen beschreibt Suckling drei Phasen<br />

<strong>de</strong>r Ameloblastenaktivität (Sekretion,<br />

Maturation und Regression). Wobei die<br />

Phase <strong>de</strong>r Maturation in eine frühe und<br />

eine späte Phase eingeteilt wer<strong>de</strong>n<br />

muss. In <strong>de</strong>r frühen Phase ist <strong>de</strong>r<br />

Schmelz weiss und relativ weich. In <strong>de</strong>r<br />

späten Phase ist <strong>de</strong>r tiefer gelegene<br />

Schmelz bereits nahezu vollständig mineralisiert,<br />

während die dünne äußere<br />

Schicht noch unvollständig mineralisiert<br />

ist [36]. Suga beschrieb, dass die<br />

Ameloblasten in <strong>de</strong>r frühen Phase <strong>de</strong>r<br />

Maturation sehr empfindlich reagieren<br />

auf systemische und lokale Störungen<br />

und so geschädigt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Weiterhin vermutete er, dass gera<strong>de</strong> die<br />

Ameloblasten die in dieser Phase geschädigt<br />

wur<strong>de</strong>n, sich nur sehr langsam<br />

o<strong>de</strong>r gar nicht mehr „erholen“ können<br />

[37, 38, 39]. Suckling zeigte an Zähnen<br />

von Schafen und Menschen, dass Störungen<br />

in dieser frühen Phase <strong>de</strong>r Maturation<br />

zu gelblichen „<strong>de</strong>marcated<br />

opacities“ führen. Sie zeigte ebenfalls,<br />

dass gelbliche „<strong>de</strong>marcated opacities“<br />

oft einen weißen Rand zeigen, <strong>de</strong>r eine<br />

höhere Härte aufweist. Dies führt wie<strong>de</strong>rum<br />

zu <strong>de</strong>m Schluss, dass einige <strong>de</strong>r<br />

Zellen, die für die Maturation <strong>de</strong>s<br />

Schmelzes zuständig sind, die Fähigkeit<br />

haben, sich zu erholen [36]. Gera<strong>de</strong> die<br />

Fähigkeit <strong>de</strong>r Ameloblasten, sich zu „erholen“,<br />

ist ursächlich dafür, dass das<br />

klinische Erscheinungsbild und <strong>de</strong>r Mineralisationsgrad<br />

<strong>de</strong>r Opazitäten so variabel<br />

sind.<br />

Abbildung 6 Vergrößerung <strong>de</strong>s Zahns 63. Gut erkennbar ist die prominente<br />

Eckzahnspitze (gelber Pfeil) und die gelbliche Farbverän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />

Schmelzes. Auffällig sind auch die Schmelzabplatzungen palatinal an <strong>de</strong>n<br />

Zähnen 62 und 61.<br />

Figure 6 Magnification of tooth 63. Clearly visible is the prominent cusp<br />

of the canine (arrow) and the yellow color of the enamel. Also noticeable<br />

are the loss of enamel on the palatinal surface of the teeth 52 and 51.<br />

Suga stellte weiterhin fest, dass die<br />

Ameloblasten in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Phasen <strong>de</strong>r Schmelzbildung unterschiedlich<br />

sensibel auf Störungen reagieren.<br />

So konnte gezeigt wer<strong>de</strong>n, dass<br />

Zellen die während <strong>de</strong>r Matrixbildung<br />

gestört wer<strong>de</strong>n, später normal mineralisierten<br />

Schmelz bil<strong>de</strong>n. Während Zellen<br />

die in <strong>de</strong>r frühen Phase <strong>de</strong>r Maturation<br />

gestört wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>utlich hypomineralisierten<br />

Schmelz bil<strong>de</strong>n [37, 38,<br />

39].<br />

Trotz zahlreicher Untersuchungen<br />

sind keine „Grenzwerte“ für ätiologische<br />

Faktoren bekannt. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

da die Ameloblasten unterschiedlich<br />

empfindlich zu unterschiedlichen Zeiten<br />

<strong>de</strong>r Schmelzbildung reagieren. So<br />

kann z.B. eine subklinische chronische<br />

Erkrankung, die am Patienten k<strong>einer</strong>lei<br />

Symptome auslöst, Opazitäten an <strong>de</strong>n<br />

Zähnen verursachen. An<strong>de</strong>rerseits können<br />

Faktoren bzw. Erkrankungen, die<br />

einzeln auftreten, ohne Folgen für die<br />

Zähne bleiben, während das synergistische<br />

Zusammentreffen zweier o<strong>de</strong>r<br />

mehrerer Faktoren bzw. Erkrankungen<br />

zu Schmelz<strong>de</strong>fekten führen kann [ 28].<br />

Ebenso gestaltet sich die Bestimmung<br />

<strong>de</strong>s Zeitpunktes <strong>de</strong>r Schädigung<br />

sehr schwierig. Es existieren zwar Angaben<br />

über die Mineralisationszeitpunkte<br />

© Deutscher Ärzte-Verlag, Köln Oralprophylaxe & Kin<strong>de</strong>rzahnheilkun<strong>de</strong> 31 (2009) 4 181


182<br />

C. Fuchs et al.:<br />

<strong>Schmelzbildungsstörungen</strong> <strong>–</strong> <strong>Fallbericht</strong> <strong>einer</strong> generalisierten Schmelzbildungsstörung in <strong>de</strong>r 1. Dentition<br />

Enamel malformations <strong>–</strong> Case report of a generalised enamel malformation in the primary <strong>de</strong>ntition<br />

Abbildung 7 Ansicht <strong>de</strong>r Zähne 51, 52 und 53 von vestibulär. Auch vestibulär<br />

sind Schmelzausprengungen und die kariöse Zerstörung <strong>de</strong>r<br />

Zähne sichtbar. Ebenfalls gut zu erkennen sind die weiß opaken Verän<strong>de</strong>rungen<br />

an Zahn 53.<br />

Figure 7 View of teeth 51, 52, and 53. On the vestibular surface as well,<br />

is a loss of enamel clearly visible. Also noticeable the white opaque<br />

changes on the cusp of tooth 53 and vestibular surface of tooth 51.<br />

bestimmter Zahnabschnitte, aber die<br />

zurzeit verfügbaren Daten wur<strong>de</strong>n nur<br />

anhand einiger weniger Proben gewonnen<br />

[35]. Ebenso stellt die individuelle<br />

Variationsbreite <strong>de</strong>r Zahnentwicklung<br />

bzw. Mineralisation <strong>de</strong>r Zähne einen<br />

Faktor dar, <strong>de</strong>r die I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>s<br />

Zeitpunktes <strong>de</strong>r Schädigung sehr erschwert.<br />

Auch die I<strong>de</strong>ntifikation <strong>einer</strong> bestimmten<br />

Ursache ist sehr schwierig, da<br />

gera<strong>de</strong> Kin<strong>de</strong>r bis zum 2. Lebensjahr<br />

nicht nur einmal erkranken, son<strong>de</strong>rn in<br />

dieser Zeit oft mehrere typische Kin<strong>de</strong>rkrankheiten<br />

durchlei<strong>de</strong>n.<br />

In mehreren Studien wur<strong>de</strong> trotz<strong>de</strong>m<br />

versucht, die ätiologischen Faktoren<br />

<strong>de</strong>r Mineralisationsstörungen<br />

aufzuklären. An dieser Stelle sollen nur<br />

die zurzeit am häufigsten diskutierten<br />

möglichen Ursachen genannt wer<strong>de</strong>n:<br />

<strong>–</strong> Frühgeburt und Asphyxie (Sauerstoffmangel)<br />

während <strong>de</strong>r Geburt<br />

[20, 27, 30],<br />

<strong>–</strong> Respiratorische Erkrankungen insbeson<strong>de</strong>re<br />

in <strong>de</strong>n ersten drei Lebensmonaten<br />

[16, 40],<br />

<strong>–</strong> Infektionskrankheiten (Röteln, Mumps,<br />

Scharlach etc.) in <strong>de</strong>n ersten Lebensjahren<br />

[15, 24, 26],<br />

<strong>–</strong> Störungen im Mineralhaushalt (Hypokalzämie,<br />

Hypovitaminosen A, D,<br />

C; chron. Niereninsuffizienz, Zölliakie...)<br />

[40],<br />

<strong>–</strong> Dioxin und PCB Exposition durch zu<br />

langes Stillen <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s [1, 2, 3, 4,<br />

20, 40],<br />

<strong>–</strong> Sauerstoffmangelzustän<strong>de</strong> [11],<br />

<strong>–</strong> Antibiotika (Amoxicillin) [42].<br />

Differentialdiagnosen<br />

Als Differentialdiagnose zu Mineralisationsstörungen<br />

im Milchgebiss<br />

(MG) sowie im bleiben<strong>de</strong>n Gebiss<br />

(BG) sollte an folgen<strong>de</strong> Krankheitsbil<strong>de</strong>r<br />

gedacht wer<strong>de</strong>n: Amelogenesis<br />

imperfecta (MG und BG) [7], Dentindysplasien<br />

(MG und BG) [31], Fluorosen<br />

(nur BG), Tetrazykline (MG und<br />

BG), Karies (MG und BG), Trauma<br />

(nur BG) [6], Turnerzahn (nur BG) [5,<br />

23], Hypoplasien in Folge von Radiatio<br />

(BG).<br />

Bestimmte Pharmaka (Tetrazykline)<br />

und Spurenelemente (Strontium, Fluorid)<br />

können ebenfalls Schmelzverän<strong>de</strong>rungen<br />

verursachen, wenn sie während<br />

<strong>de</strong>r Phase <strong>de</strong>r Amelogenese aufgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n [26].<br />

Die Differentialdiagnose Karies (MG<br />

und BG) o<strong>de</strong>r Hypomineralisation bzw.<br />

Hypoplasie ist nicht immer einfach zu<br />

stellen. Häufig sind hypoplastische<br />

Stellen durch vermehrte Plaqueanlagerung<br />

bereits kariös verän<strong>de</strong>rt. Generell<br />

ist festzustellen, dass hypomineralisier-<br />

Abbildung 8 Unterkiefer <strong>de</strong>r zweieinhalbjährigen Patientin. Ausschnittsvergrößerung<br />

<strong>de</strong>r Zähne 74 und 75. Gut zu erkennen sind die<br />

gelblich-bernsteinfarbenen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Kauflächen als Ausdruck<br />

<strong>einer</strong> generalisierten Mineralisationsstörung.<br />

Figure 8 Lower jaw of two-and-a-half-year old girl, magnification of the teeth<br />

74 and 75. Clearly visible are the yellow changes of the occlusal surfaces as a<br />

manifestation of a general hypomineralisation in the primary <strong>de</strong>ntition.<br />

te Zähne meist sehr schnell kariös wer<strong>de</strong>n<br />

[16].<br />

Trotz allem ist eine Unterscheidung<br />

klinisch möglich, da man die Karies<br />

meist an <strong>de</strong>n klassischen Prädilektionsstellen<br />

fin<strong>de</strong>t. Die Unterscheidung zwischen<br />

<strong>einer</strong> initialen kariösen Läsion<br />

(„white spot“) und einem hypomineralisierten<br />

Schmelzareal (Opazität) ist<br />

ebenfalls möglich, da die Oberfläche <strong>einer</strong><br />

initialen Läsion im Gegensatz zu<br />

<strong>de</strong>r <strong>einer</strong> Opazität rau ist.<br />

Fallbeispiel:<br />

Anamnese<br />

Im August 2008 wur<strong>de</strong> uns Saskia im Alter<br />

von 31 Monaten erstmals vorgestellt.<br />

Der Mutter waren zu diesem<br />

Zeitpunkt mehrere „kaputte“ Milchzähne<br />

aufgefallen. Ein Besuch beim<br />

Hauszahnarzt (HZA) blieb erfolglos, da<br />

dieser keine sichere Diagnose stellen<br />

konnte. Saskia wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb vom HZA<br />

zum Kieferchirurgen überwiesen. Auch<br />

hier konnte keine sichere Diagnose gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n und es erfolgte die Überweisung<br />

in unsere Abteilung.<br />

Anamnestisch ließ sich bei <strong>de</strong>r<br />

Mutter ein Schwangerschaftshypertonus<br />

feststellen. Saskia wur<strong>de</strong> als<br />

© Deutscher Ärzte-Verlag, Köln Oralprophylaxe & Kin<strong>de</strong>rzahnheilkun<strong>de</strong> 31 (2009) 4


C. Fuchs et al.:<br />

<strong>Schmelzbildungsstörungen</strong> <strong>–</strong> <strong>Fallbericht</strong> <strong>einer</strong> generalisierten Schmelzbildungsstörung in <strong>de</strong>r 1. Dentition<br />

Enamel malformations <strong>–</strong> Case report of a generalised enamel malformation in the primary <strong>de</strong>ntition<br />

Abbildung 9 Unterkiefer <strong>de</strong>r zweieinhalbjährigen Patientin. Ausschnittsvergrößerung<br />

<strong>de</strong>r Zähne 84 und 85. Gut zu erkennen sind die<br />

gelblich-bernsteinfarbenen Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Zahnschmelzes und strukturelle<br />

Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Anatomie <strong>de</strong>r Kauflächen.<br />

Figure 9 Lower jaw of the two-and-a-half-year old girl, magnification of<br />

the teeth 84 and 85. The yellow color of the enamel and the altered anatomy<br />

of the occlusal surfaces is a proof for a general hypomineralisation in<br />

the primary <strong>de</strong>ntition.<br />

Frühchen in <strong>de</strong>r 30. Schwangerschaftswoche<br />

geboren. Kurz nach <strong>de</strong>r Geburt<br />

kam es zu Komplikationen, die eine intensivmedizinische<br />

Betreuung erfor<strong>de</strong>rlich<br />

machten. Circa sechs Wochen<br />

nach <strong>de</strong>r Geburt erfolgte die stationäre<br />

Aufnahme aufgrund <strong>einer</strong> verringerten<br />

Atemleistung. Es wur<strong>de</strong> die Diagnose<br />

Pneumonie mit respiratorischer<br />

Azidose, ausgelöst durch eine Infektion<br />

mit Respiratory-Syncytial-Viren<br />

(RS-Viren), gestellt. Saskia musste daraufhin<br />

intubiert und beatmet wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Laufe <strong>de</strong>r Behandlung verschlechterte<br />

sich ihr Zustand und die Beatmung<br />

musste forciert wer<strong>de</strong>n. Zwei Tage<br />

später trat ein plötzlicher Herz-<br />

Kreislaufstillstand ein. Saskia wur<strong>de</strong> erfolgreich<br />

reanimiert. Ursache für <strong>de</strong>n<br />

aufgetretenen Herz-Kreislaufstillstand<br />

war ein Perikar<strong>de</strong>rguss, welcher erfolgreich<br />

drainiert wur<strong>de</strong>.<br />

Der pulmonale Befund besserte sich<br />

und es war auch keine Obstruktion<br />

mehr nachweisbar. Saskia konnte nach<br />

sieben Tagen extubiert wer<strong>de</strong>n. Ein<br />

durchgeführter Schnelltest konnte keine<br />

Ausscheidung von RS-Viren mehr<br />

nachweisen.<br />

Der Verdacht auf ein Hirnö<strong>de</strong>m<br />

konnte ebenfalls nicht bestätigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das EEG war unauffällig und keine<br />

Anzeichen für epileptische Dysregulationen.<br />

Während <strong>de</strong>r intensivmedizinischen<br />

Betreuung erhielt Saskia folgen<strong>de</strong><br />

Medikation:<br />

Cefotiam (Antibiotikum), Dobutamin<br />

(Katecholamin), Furosemid (Diuretikum),<br />

Fentanyl (Opioid), Phenobarbital<br />

(Barbiturat), Theophyllin (Antiasthmatische<br />

Therapie), Biseko (zur Infektionsvorbeugung<br />

bei Antikörpermangel,<br />

Eiweissmangel), Adrenalin, Clonidin<br />

(ein Imidazol, zur Behandlung <strong>de</strong>r art.<br />

Hypertonie), Espumisan (zur Behandlung<br />

von Blähungen), Zymafluor D (Rachitisprophylaxe)<br />

und Ferrum (Eisensubstitution).<br />

Die postoperative Medikation umfasste<br />

Synagis (Monoklonaler Antikörper<br />

zur Infektionsprävention mit RS-Viren),<br />

Zymafluor D und Ferrum.<br />

Nach <strong>de</strong>r Entlassung aus <strong>de</strong>r stationären<br />

Betreuung, erfolgten eine Physiotherapie<br />

nach Vojta und eine regelmäßige<br />

Betreuung durch die Entwicklungsambulanz<br />

<strong>de</strong>s Uniklinikums<br />

Dres<strong>de</strong>n. Danach waren anamnestisch<br />

keine weiteren Erkrankungen, außer<br />

<strong>einer</strong> atopischen Dermatitis/Ekzem<br />

(Neuro<strong>de</strong>rmitis), eruierbar. Die Mutter<br />

gab an, dass Saskia nur gelegentlich an<br />

Erkältungen litt (max. ein bis zwei pro<br />

Jahr).<br />

Der Entwicklungszustand von Saskia<br />

war zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Erstvorstellung<br />

bei uns alters- und entwicklungs-<br />

Abbildung 10 Die Abbildung zeigt die Zähne 51 und 52 von palatinal<br />

vor <strong>de</strong>r Ausarbeitung und <strong>de</strong>r Politur. Die Zähne 61, 62 sind zu diesem<br />

Zeitpunkt noch nicht versorgt wor<strong>de</strong>n.<br />

Figure 10 The figure shows the palatinal surfaces of the teeth 51 and 52<br />

before the polishing. The teeth 61 and 62 are not treated at this time.<br />

gemäß. Die generelle Entwicklung ist<br />

als sehr gut zu bezeichnen.<br />

Die tägliche Mundhygiene erfolgt<br />

zweimal täglich durch die Mutter seit<br />

<strong>de</strong>m Durchbruch <strong>de</strong>s ersten Zahnes mit<br />

fluoridhaltiger Kin<strong>de</strong>rzahncreme. Wobei<br />

festzustellen ist, dass die Eltern sehr<br />

auf gute Mundhygiene und Kariesvermeidung<br />

bedacht sind. Die Patientin erhielt<br />

bis zum zweiten Lebensjahr eine<br />

Fluoridsupplementierung (D-Fluoretten<br />

500). Saskia wur<strong>de</strong> bis zum fünften<br />

Lebensmonat „gestillt“, wobei die Mutter<br />

aufgrund <strong>de</strong>r intensivmedizinisch<br />

notwendigen Betreuung die Milch abgepumpt<br />

hat und Saskia mittels Flasche<br />

ernährt wur<strong>de</strong>.<br />

Anamnestisch ergaben sich auch<br />

keine Hinweise auf vergleichbare Zahnschä<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>r Familie. Die zahnärztliche<br />

Erstbehandlung <strong>de</strong>r Patientin<br />

fand in unserer Abteilung statt. Die<br />

Compliance von Saskia ist als altersgemäß<br />

anzusehen. Eine Untersuchung<br />

(„Zähne anschauen“) <strong>de</strong>s Gebisses auf<br />

<strong>de</strong>m zahnärztlichen Stuhl war möglich.<br />

Befund<br />

Extraoral waren keine Auffälligkeiten<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Die intraorale Inspektion<br />

zeigte massive Defekte an allen Milchzähnen<br />

(Abb. 2), welche sich vom Aussehen<br />

<strong>de</strong>utlich von kariösen o<strong>de</strong>r erosi-<br />

© Deutscher Ärzte-Verlag, Köln Oralprophylaxe & Kin<strong>de</strong>rzahnheilkun<strong>de</strong> 31 (2009) 4 183


184<br />

C. Fuchs et al.:<br />

<strong>Schmelzbildungsstörungen</strong> <strong>–</strong> <strong>Fallbericht</strong> <strong>einer</strong> generalisierten Schmelzbildungsstörung in <strong>de</strong>r 1. Dentition<br />

Enamel malformations <strong>–</strong> Case report of a generalised enamel malformation in the primary <strong>de</strong>ntition<br />

Abbildung 11 Zustand nach Versorgung aller Oberkieferfrontzähne<br />

mittels Säure-Ätz-Technik und Stripkronen, wie zuvor beschrieben. Die<br />

Ausarbeitung <strong>de</strong>r Zähne muss noch erfolgen. Der Zahn 64 ist zu diesem<br />

Zeitpunkt noch nicht versorgt.<br />

Figure 11 Condition after treatment of all incisors in the maxilla using<br />

the acid etch technique and strip crowns. The teeth are not yet polished.<br />

The tooth 64 is not treated at this time.<br />

ven Läsionen unterschie<strong>de</strong>n. Die Defekte<br />

stellten sich als gelblich/weißliche<br />

Opazitäten (lokalisiert und generalisiert),<br />

als Schmelzabplatzung (z. T. mit<br />

freiliegen<strong>de</strong>m Dentin), Formverän<strong>de</strong>rungen<br />

und „leicht bröckeligem<br />

Schmelz“ dar. Zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Untersuchung<br />

waren alle Milchzähne<br />

durchgebrochen.<br />

Die Oberkiefer (OK)-Molaren zeigten<br />

Farbverän<strong>de</strong>rungen und Opazitäten<br />

<strong>de</strong>s Schmelzes sowie geringe Formverän<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s okklusalen Reliefs (Abb.<br />

3, 4). Zahn 55 zeigte hypomineralisierte<br />

Schmelzanteile im Bereich <strong>de</strong>r Kau-<br />

fläche. Auffällig war auch die verän<strong>de</strong>rte<br />

Anatomie <strong>de</strong>r Kaufläche, beson<strong>de</strong>rs<br />

im Bereich <strong>de</strong>s mesiobukkalen Höckers.<br />

An Zahn 54 waren hypomineralisierte<br />

Schmelzbereiche auf <strong>de</strong>r Kaufläche und<br />

<strong>de</strong>r vestibulären Glattfläche erkennbar.<br />

Auch am Eckzahn war wie<strong>de</strong>r eine sehr<br />

prominente Eckzahnspitze (gelber<br />

Pfeil) zu sehen (Abb. 4).<br />

An <strong>de</strong>n OK-Eckzähnen waren<br />

Schmelzabplatzungen und an bei<strong>de</strong>n<br />

Eckzähnen eine atypische stark ausgeprägte<br />

Eckzahnspitze zu erkennen<br />

(Abb. 3, 4, 6). Die OK-Frontzähne zeigten<br />

massive Schmelzabplatzungen<br />

(bucc. und pal.) mit Exposition <strong>de</strong>s<br />

Dentins (Abb. 5, 6, 7).<br />

Im Unterkiefer (UK) ließen sich vergleichbare<br />

Defekte (Opazitäten, okklu-<br />

sale Strukturanomalien) an <strong>de</strong>n Molaren<br />

feststellen, wobei hier die Formverän<strong>de</strong>rungen<br />

stärker ausgeprägt waren<br />

(Abb. 8, 9). Die UK-Eckzähne zeigten<br />

wie die OK-Eckzähne Schmelzabplatzungen<br />

und ebenfalls eine starke ausgeprägte<br />

Eckzahnspitze. Ansonsten<br />

zeigten die UK-Frontzähne Schmelzabplatzungen<br />

und weißliche Opazitäten,<br />

welche nicht so stark ausgeprägt<br />

waren wie im OK.<br />

Zur weiteren Diagnostik sowie zur<br />

Abklärung <strong>de</strong>r Zahnanlagen sollte ein<br />

Orthopantomogramm (OPG) angefertigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Lei<strong>de</strong>r konnte aufgrund<br />

<strong>de</strong>s geringen Alters von Saskia und <strong>de</strong>r<br />

altersgerecht geringen Compliance<br />

kein OPG angefertigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Diagnose<br />

Das klinische Erscheinungsbild entspricht<br />

<strong>de</strong>m <strong>einer</strong> generalisierten Mineralisationsstörung<br />

<strong>de</strong>s Zahnschmelzes<br />

an allen Milchzähnen. Kariöse Läsionen<br />

an <strong>de</strong>n Milchzähnen waren nicht<br />

feststellbar. Die Zähne zeigten keine erhöhte<br />

Heiß-Kaltempfindlichkeit. Die<br />

Compliance <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s ist aufgrund <strong>de</strong>s<br />

Alters und <strong>de</strong>r Schwere <strong>de</strong>s Befun<strong>de</strong>s für<br />

eine konventionelle Behandlung auf<br />

<strong>de</strong>m zahnärztlichen Stuhl nicht ausreichend.<br />

Ein erhöhtes Kariesrisiko konnte<br />

nicht bestätigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Abbildung 12 Ausschnittsvergrößerung. Zu sehen sind die Zähne 61,<br />

62 und 63 nach <strong>de</strong>r Ausarbeitung und Politur.<br />

Figure 12 Magnification. Visible are the finished teeth 61, 62, 63 after<br />

the treatment.<br />

Differentialdiagnosen<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Anamnese können genetisch<br />

bedingte Strukturanomalien ausgeschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Therapie<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s Alters und <strong>de</strong>r unzureichen<strong>de</strong>n<br />

Compliance wur<strong>de</strong> die Therapie in Intubationsnarkose<br />

(ITN) durchgeführt. Die<br />

Eltern wur<strong>de</strong>n über alle anstehen<strong>de</strong>n notwendigen<br />

Behandlungsmaßnahmen aufgeklärt<br />

[25]. Nach <strong>de</strong>r Freigabe für die ITN<br />

durch <strong>de</strong>n Anästhesisten wur<strong>de</strong> im November<br />

2008 die Sanierung in unserer Abteilung<br />

durchgeführt. Die ITN verlief komplikationslos,<br />

aber aufgrund <strong>de</strong>r schweren<br />

Krankenvorgeschichte entschie<strong>de</strong>n wir<br />

uns, Saskia für eine Nacht stationär auf <strong>de</strong>r<br />

Allgemeinen Kin<strong>de</strong>rstation <strong>de</strong>s Universitätsklinikums<br />

Dres<strong>de</strong>ns überwachen zu<br />

lassen.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r ITN-Sanierung wur<strong>de</strong>n<br />

alle Milchzähne mittels adhäsiver Füllungstherapie<br />

versorgt. Die Sanierung erfolgte<br />

quadrantenweise, um die Narkosezeit<br />

so kurz wie möglich zu gestalten<br />

[25]. Zu Beginn <strong>de</strong>r Sanierung wur<strong>de</strong>n alle<br />

Zähne gereinigt. Zur Versorgung <strong>de</strong>r OK-<br />

Frontzähne (53, 52, 51, 61, 62, 63) wur<strong>de</strong>n<br />

alle hypomineralisierten Schmelzbereiche<br />

mit einem Diamanten präpariert und so<br />

weit entfernt, dass die Präparation kom-<br />

© Deutscher Ärzte-Verlag, Köln Oralprophylaxe & Kin<strong>de</strong>rzahnheilkun<strong>de</strong> 31 (2009) 4<br />

Abb. 1-12: Fuchs


C. Fuchs et al.:<br />

<strong>Schmelzbildungsstörungen</strong> <strong>–</strong> <strong>Fallbericht</strong> <strong>einer</strong> generalisierten Schmelzbildungsstörung in <strong>de</strong>r 1. Dentition<br />

Enamel malformations <strong>–</strong> Case report of a generalised enamel malformation in the primary <strong>de</strong>ntition<br />

plett von unverän<strong>de</strong>rtem Schmelz begrenzt<br />

war. Erweichte Dentinbereiche<br />

wur<strong>de</strong>n mit einem Rosenbohrer exkaviert,<br />

bis nur noch unverän<strong>de</strong>rtes, gesun<strong>de</strong>s<br />

Dentin vorhan<strong>de</strong>n war. Die Restaurationen<br />

wur<strong>de</strong>n mit Hilfe <strong>de</strong>r Säure-Ätz-Technik<br />

(selektives Ätzen) durchgeführt. Dazu<br />

wur<strong>de</strong>n die Schmelzrän<strong>de</strong>r angeschrägt.<br />

Anschließend wur<strong>de</strong> ausschließlich <strong>de</strong>r<br />

Schmelz zur Erhöhung <strong>de</strong>r Schmelzhaftung<br />

für 30 Sekun<strong>de</strong>n mit 37%iger Phosphorsäure<br />

konditioniert. Danach wur<strong>de</strong><br />

das acetonbasierte Dentinbonding (Prime<br />

& Bond NT, Fa. Dentsply DeTrey, Konstanz,<br />

Deutschland) auf Dentin und<br />

Schmelz aufgebracht und <strong>de</strong>r Zahn mit einem<br />

Kompomer (Compoglass, Fa. Ivoclar<br />

Viva<strong>de</strong>nt, Ellwangen, Deutschland) wie<strong>de</strong>r<br />

restauriert (Abb. 10) [18, 19].<br />

Die Eckzähne wur<strong>de</strong>n durch freies<br />

Schichten <strong>de</strong>s Kompomers restauriert. Zur<br />

Restauration <strong>de</strong>r Frontzähne (52, 51, 61,<br />

62) wur<strong>de</strong>n vorgefertigte sog. „Stripkronen“<br />

(Frasaco Stripkronen, Fa. Frasaco,<br />

Tettnang, Deutschland) verwen<strong>de</strong>t (Abb.<br />

10, 11, 12), da die äußere Form <strong>de</strong>r Zahnkronen<br />

im Gegensatz zu <strong>de</strong>n Eckzähnen,<br />

nahezu vollständig zerstört war.<br />

Die Versorgung <strong>de</strong>r UK-Frontzähne<br />

(73, 72, 71, 81, 82, 83) erfolgte analog <strong>de</strong>m<br />

Vorgehen im OK durch freies Schichten eines<br />

Kompomers (Compoglass, Fa. Ivoclar<br />

Viva<strong>de</strong>nt). Eine Versorgung mit Stripkronen<br />

(Fa. Frasaco) war nicht erfor<strong>de</strong>rlich, da<br />

die Zerstörung <strong>de</strong>r Zähne nicht so stark<br />

fortgeschritten war, so dass eine Restauration<br />

durch freies Schichten ohne weiteres<br />

möglich war. Alle Milchmolaren (54, 55,<br />

64, 65, 74, 75, 84, 85) wur<strong>de</strong>n ebenfalls<br />

mit einem Kompomer (Dyract, Fa. Dentsply<br />

DeTrey) und <strong>de</strong>m acetonbasierten<br />

Dentinadhäsiv (Prime & Bond NT, Fa.<br />

Dentsply DeTrey) versorgt. Auf die separate<br />

Konditionierung <strong>de</strong>s Schmelzes mit<br />

Phosphorsäure konnte verzichtet wer<strong>de</strong>n<br />

[18, 19]. Nach Ausarbeitung und Politur<br />

aller Füllungen, wur<strong>de</strong>n abschließend alle<br />

Zähne mit Elmex fluid (Gaba GmbH, Lörrach,<br />

Deutschland) fluoridiert.<br />

Am Tag nach <strong>de</strong>r Sanierung wur<strong>de</strong><br />

eine Kontrolluntersuchung durchgeführt,<br />

bei <strong>de</strong>r es k<strong>einer</strong>lei Auffälligkeiten<br />

gab. Alle Füllungen waren in situ<br />

und auch funktionell ohne Auffälligkeiten.<br />

Die Mundhygiene wur<strong>de</strong> direkt<br />

am Abend post operativ wie<strong>de</strong>r aufgenommen<br />

und war problemlos möglich.<br />

Eine engmaschige Kontrolle (alle<br />

drei Monate) wur<strong>de</strong> abschließend mit<br />

<strong>de</strong>n Eltern vereinbart.<br />

Epikrise<br />

Auch wenn die ätiologischen Faktoren<br />

<strong>de</strong>r Mineralisationsstörungen als multifaktoriell<br />

gelten, wird insbeson<strong>de</strong>re ein<br />

Zusammenhang mit respiratorischen<br />

Erkrankungen und Sauerstoffmangelzustän<strong>de</strong>n<br />

vermutet [16, 40, 41]. Saskias<br />

Krankengeschichte und das vorliegen<strong>de</strong><br />

Krankheitsbild „generalisierte Mineralisationsstörung<br />

aller Zähne <strong>de</strong>r ersten<br />

Dentition“ scheinen diese Vermutung<br />

zu bestätigen.<br />

Eine Versorgung <strong>de</strong>r Zähne in Lokalanästhesie<br />

wäre aufgrund <strong>de</strong>r umfangreichen<br />

und schweren, generalisierten<br />

Defekte nicht möglich gewesen. Die<br />

Compliance von Saskia war aufgrund ihres<br />

Alters nicht ausreichend für eine Versorgung<br />

in Lokalanästhesie, <strong>de</strong>shalb entschie<strong>de</strong>n<br />

wir uns für die Versorgung in<br />

ITN. Die Defekte unversorgt zu lassen<br />

und zu warten bis Saskia älter und entsprechend<br />

compliant ist, war keine Option.<br />

Eine Nichtversorgung <strong>de</strong>r Zähne<br />

hätte in kurzer Zeit zur weiteren bzw.<br />

vollständigen Zerstörung <strong>de</strong>r Zähne mit<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Entzündungsreaktionen<br />

<strong>de</strong>r Pulpa geführt, was am En<strong>de</strong> zur<br />

Extraktion <strong>de</strong>r Zähne und <strong>de</strong>n daraus resultieren<strong>de</strong>n<br />

Problemen führen wür<strong>de</strong>.<br />

Aus diesem Grund haben wir zeitnah<br />

nach <strong>de</strong>r Erstvorstellung die Sanierung<br />

durchgeführt, um eventuell auftreten<strong>de</strong><br />

Komplikationen, wie eine schnelle kariöse<br />

Zerstörung <strong>de</strong>r betroffenen Zähne,<br />

zu vermei<strong>de</strong>n [8, 31].<br />

Ein weiterer Grund für die Entscheidung<br />

zur Sanierung in ITN war die Tatsache,<br />

dass so optimale Arbeitsbedingungen<br />

(suffiziente Trockenlegung) gewährleistet<br />

waren. Denn nur ein optimales Ergebnis<br />

gewährleistet <strong>de</strong>n notwendigen Langzeiterfolg<br />

zum Erhalt <strong>de</strong>r Milchzähne bis zur<br />

natürlichen Exfoliation. Ein vorzeitiger<br />

Milchzahnverlust im Seitenzahngebiet<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r zweiten Milchmolaren<br />

wür<strong>de</strong> zu einem Platzmangel und <strong>einer</strong><br />

Einengung <strong>de</strong>r Stützzonen führen, was es<br />

zu vermei<strong>de</strong>n gilt [12].<br />

Auch eine erneute Behandlung in<br />

ITN zur Erneuerung <strong>einer</strong> o<strong>de</strong>r mehrerer<br />

insuffizienter Füllungen o<strong>de</strong>r daraus<br />

resultieren<strong>de</strong>r ggf. nötiger Extraktionen<br />

gilt es aufgrund <strong>de</strong>s Narkoserisikos zu<br />

vermei<strong>de</strong>n. Die Versorgung <strong>de</strong>r Milchzähne<br />

mittels Säure-Ätz-Technik, einem<br />

acetonbasierten Dentinbonding<br />

und einem Kompomer stellt nach aktuellem<br />

Stand <strong>de</strong>r Wissenschaft das Mittel<br />

<strong>de</strong>r Wahl dar, um einen Langzeiterfolg<br />

zu garantieren [18, 19]<br />

In diesem Fall entschie<strong>de</strong>n wir uns für<br />

eine Versorgung mit einem Kompomer<br />

und gegen eine Versorgung mit konfektionierten<br />

Stahlkronen (Fa. 3M Espe), da die<br />

Defekte im Seitenzahnbereich hauptsächlich<br />

okklusal und vestibulär lokalisiert und<br />

noch nicht profund waren. Bei stärkerer<br />

Zerstörung <strong>de</strong>r Milchmolaren wäre auch<br />

eine Versorgung mit konfektionierten<br />

Stahlkronen (3M Espe, Seefeld, Deutschland)<br />

möglich gewesen. Die Präparation<br />

für Stahlkronen hätte in diesem Fall zu einem<br />

überdurchschnittlich hohen Substanzverlust<br />

an gesun<strong>de</strong>r Zahnhartsubstanz<br />

geführt [13]. Generell stellen konfektionierte<br />

Milchzahnkronen aber eine suffiziente<br />

Versorgungsmöglichkeit von stark<br />

zerstörten Milchmolaren dar. Gera<strong>de</strong> bei<br />

Kin<strong>de</strong>rn mit hohem Kariesrisiko und stark<br />

zerstörten Milchmolaren, haben mit konfektionierten<br />

Kronen versorgte Zähne eine<br />

sehr gute Prognose (jährliche Verlustrate<br />

< 4 %) und können so in <strong>de</strong>r Regel bis<br />

zur natürlichen Exfoliation erhalten wer<strong>de</strong>n<br />

[14].<br />

© Deutscher Ärzte-Verlag, Köln Oralprophylaxe & Kin<strong>de</strong>rzahnheilkun<strong>de</strong> 31 (2009) 4 185<br />

Fazit<br />

Die Prävalenz von Mineralisationsstörungen<br />

wird in <strong>de</strong>r Literatur im Milchgebiss<br />

mit bis zu 5 % und in <strong>de</strong>r zweiten Dentition<br />

mit bis zu 25 % angegeben. Sie stellen<br />

eine große Herausfor<strong>de</strong>rung an <strong>de</strong>n behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />

Zahnarzt dar. Häufig bereitet<br />

jedoch schon das Erkennen <strong>einer</strong> Mineralisationsstörung<br />

große Probleme. Da hypomineralisierte<br />

Zähne meist schon kariös<br />

verän<strong>de</strong>rt sind, so dass die Diagnose „Mineralisationsstörung“<br />

durch die Karies<br />

maskiert wird o<strong>de</strong>r gar nicht mehr erkennbar<br />

ist, wenn die betroffenen Zähne schon<br />

stark zerstört sind.<br />

Aus diesem Grund sollte bereits bei<br />

kleinen Kin<strong>de</strong>rn nach <strong>de</strong>m Durchbruch<br />

<strong>de</strong>r ersten Milchzähne eine Vorstellung<br />

beim Zahnarzt erfolgen, um so eine gegebenenfalls<br />

vorhan<strong>de</strong>ne Mineralisationsstörung<br />

zu erkennen und wenn nötig<br />

auch zu behan<strong>de</strong>ln. Der sorgfältigen Erhebung<br />

<strong>de</strong>r Anamnese, zur Erkennung <strong>einer</strong><br />

Mineralisationsstörung, kommt dabei eine<br />

große Be<strong>de</strong>utung zu (ätiologische Faktoren).<br />

Nur eine frühzeitig begonnene Behandlung<br />

eröffnet <strong>de</strong>m behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />

Zahnarzt noch verschie<strong>de</strong>ne Behandlungsoptionen<br />

(minimal-invasiv bis zur<br />

Überkronung) und sichert <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r<br />

Milchzähne.


186<br />

C. Fuchs et al.:<br />

<strong>Schmelzbildungsstörungen</strong> <strong>–</strong> <strong>Fallbericht</strong> <strong>einer</strong> generalisierten Schmelzbildungsstörung in <strong>de</strong>r 1. Dentition<br />

Enamel malformations <strong>–</strong> Case report of a generalised enamel malformation in the primary <strong>de</strong>ntition<br />

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■ Korrespon<strong>de</strong>nzadressen:<br />

Dr. Claus Fuchs<br />

Universitätsklinikum Gießen und Marburg<br />

Poliklinik für Kin<strong>de</strong>rzahnheilkun<strong>de</strong><br />

Schlangenzahl 14<br />

35392 Gießen<br />

E-Mail: claus.fuchs@<strong>de</strong>ntist.med.uni-giessen.<strong>de</strong><br />

Universitätsklinikum Dres<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r TU<br />

Dres<strong>de</strong>n<br />

Abteilung für Kin<strong>de</strong>rzahnheilkun<strong>de</strong><br />

Fetscherstraße 74<br />

01307 Dres<strong>de</strong>n<br />

© Deutscher Ärzte-Verlag, Köln Oralprophylaxe & Kin<strong>de</strong>rzahnheilkun<strong>de</strong> 31 (2009) 4

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