Intrapreneurship Innovation - Eurocadres
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3M: Die McKnight-Prinzipien und die 15-Prozent-Regel<br />
William L. McKnight trat 1907 bei Minnesota Mining and Manufacturing Co. als Hilfsbuchhalter ein. Er stieg schnell in<br />
der Firmenhierarchie auf, wurde 1929 zum Präsidenten und war von 1949 bis 1966 Vorstandsvorsitzender. Er bestärkte<br />
das 3M-Management darin, „Verantwortung zu delegieren und Männer und Frauen dazu zu ermutigen, selbst Initiative<br />
zu ergreifen.“ Seine Managementtheorien sind die Leitprinzipien für 3M. 3M besteht seit mehr als 100 Jahren und<br />
McKnight’s Prinzipien begleiten das Unternehmen noch stets im 21. Jahrhundert.<br />
Viele glauben, dass McKnight als Geschäftsphilosoph seinen wichtigsten Beitrag geliefert hat, da er eine Unternehmenskultur<br />
geschaffen hat, die Mitarbeiter dazu anspornt, Initiative zu ergreifen und innovierend tätig zu werden.<br />
Seine grundlegende Managementregel stammt aus dem Jahr 1948:<br />
„Da unser Geschäft wächst, wird es immer wichtiger, Verantwortung zu delegieren und Männer und Frauen dazu zu<br />
ermutigen, selbst Initiative zu ergreifen. Dies erfordert ein beträchtliches Maß an Toleranz. Die Männer und Frauen,<br />
an die wir Befugnisse und Verantwortung delegieren, werden ihre Arbeit auf ihre eigene Art machen wollen, wenn sie<br />
gute Leute sind.<br />
„Es werden Fehler gemacht werden. Aber wenn eine Person im Wesentlichen recht hat, sind die Fehler, die er oder sie<br />
macht, langfristig nicht so schwerwiegend wie die Fehler, die die Geschäftsleitung machen wird, wenn sie all jenen, die<br />
Verantwortung tragen, genau vorschreibt, wie sie ihre Arbeit zu erledigen haben.<br />
„Eine Geschäftsleitung, die vernichtende Kritik übt, wenn Fehler gemacht werden, würgt Initiativen ab. Und es ist<br />
entscheidend, dass wir viele Leute haben, die Initiative ergreifen, wenn wir weiter wachsen wollen.“<br />
Die von McKnight genannten Werte sorgten bei den Mitarbeitern von 3M nicht für Aufregung. Denn Richard Carlton<br />
gab den Ton für die innovative Zukunft von 3M bereits in den 1920er Jahren an, als er die Ziele von Forschung, Produktion<br />
und Verkauf miteinander verknüpfte. Carlton, späterer Nachfolger von McKnight als Präsident von 3M, gründete<br />
1937 das erste zentrale Forschungslabor von 3M. Seither steht F&E bei 3M im Mittelpunkt. Für die Mitarbeiter<br />
des Zentralen Forschungslabors galt im Hinblick auf ihre Arbeitszeiten ihr Ehrenwort. Falls ein Mitarbeiter an einem<br />
Wochentag fischen gehen wollte, wusste Carlton, dass er die Zeit wieder einholen würde. Wenn er entschied, unabhängig<br />
an seiner eigenen Produktidee zu arbeiten, hatte er die Freiheit dazu – auch wenn der Chef anderer Meinung<br />
war. Seit den frühen Tagen von 3M war das so genannte „Bootlegging“ (Schmuggeln), das man als Forschen in der<br />
Grauzone bezeichnen könnte, ein althergebrachter Brauch. Die Geschäftsleitung von 3M war der Auffassung, dass<br />
keiner einem kreativen Kopf mit Leidenschaft im Weg stehen sollte, weil dieser das nächste Produkt oder den nächsten<br />
Durchbruch bei der Herstellung erfinden könnte.<br />
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