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Dokument 1.pdf - OPUS - Universität Würzburg

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1.1.2 Die Entwicklung des zerebralen Kortex in der Maus<br />

Einleitung<br />

Bei der Maus beginnt die Neurogenese im entstehenden zerebralen Kortex<br />

etwa am elften Tag der Embryonalentwicklung (E10,5), wenn aus den Neuroepithel-<br />

zellen der Ventrikularzone durch asymmetrische Zellteilungen die ersten postmito-<br />

tischen Zellen hervorgehen. Diese wandern radial in Richtung der pialen Oberfläche<br />

aus, um dort die erste unterscheidbare neuronale Struktur zu bilden, die sogenannte<br />

Präplatte (preplate) aus Doublecortin exprimierenden Nervenzellen (The Boulder<br />

Committee, 1970; Parnavelas, 2002; Lambert de Rouvroit and Goffinet, 2001).<br />

Nachfolgende Generationen von Nervenzellen wandern in die Präplatte ein, um dort<br />

die kortikale Platte auszubilden. Die Präplatte wird dabei in zwei separate Zell-<br />

schichten aufgeteilt, die an die piale Oberfläche angrenzende Marginalzone und die<br />

apikal davon gelegene Subplatte (subplate) (Hatten, 1999). Die Subplatte wird nach<br />

innen durch die Intermediärzone von der ventrikulären Zone abgegrenzt. Die Inter-<br />

mediärzone wird von efferenten und afferenten Projektionen unterschiedlichster<br />

Herkunft durchsetzt und besitzt daher eine im Vergleich zu den anderen Schichten<br />

geringere Zelldichte. Zusätzlich entsteht etwa ab E13,5 eine weitere proliferative<br />

Schicht auf der basalen Seite der ventrikulären Zone, die subventrikuläre Zone (The<br />

Boulder Committee, 1970; Bayer and Altman, 1991; Smart and McSherry, 1982). Mit<br />

zunehmender Zahl einwandernder Zellen nimmt auch die Dicke der kortikalen Platte<br />

weiter zu, wobei sich die eingewanderten Neurone in den Schichten II bis VI<br />

anordnen (Bayer and Altman, 1991). Die Schichtbildung in der kortikalen Platte<br />

erfolgt dabei nach dem „inside first - outside last“-Prinzip, wie unter Anderem durch<br />

Markierung mit 3 H-Thymidin gezeigt werden konnte (Angevine and Sidman, 1961;<br />

Berry and Rogers, 1965; Rakic, 1974). Dabei wandern spätere Generationen von<br />

Nervenzellen durch bereits etablierte Schichten früherer Generationen hindurch, was<br />

schließlich dazu führt, dass früh geborene Neurone die tiefer liegenden Schichten<br />

des reifen Kortex bilden, wohingegen oberflächlichere Schichten aus später ge-<br />

borenen Nervenzellen bestehen. Die am frühesten geborenen Neurone finden sich<br />

folglich später in der Marginalzone und der Subplatte des zerebralen Kortex wieder.<br />

Die kortikale Platte selbst zeigt dabei einen Reifegradienten von innen nach außen.<br />

Die Zellen der Marginalzone differenzieren im Laufe der Kortikogenese zu<br />

Cajal-Retzius-Zellen, einer transienten Population von Pionierneuronen (Frotscher,<br />

1997; Marin-Padilla, 1998; Garcia-Moreno et al., 2007). Diese Zellen exprimieren das<br />

Markerprotein Reelin, ein Bestandteil der extrazellulären Matrix.<br />

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