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Dokument 1.pdf - OPUS - Universität Würzburg

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Einleitung<br />

Die Bedeutung dieses Proteins für die reguläre Schichtung der kortikalen Platte<br />

konnte anhand von Mäusen beobachtet werden, die eine spontane Mutation im<br />

Reelin-Gen besitzen. In dieser so genannten „Reeler“-Maus fehlt neu einwandernden<br />

Zellen offensichtlich ein Stopp- bzw. Differenzierungssignal, so dass frühere Genera-<br />

tionen von Nervenzellen an der Oberfläche verbleiben, während sich Spätere darun-<br />

ter schieben, was letztendlich zu einer Umkehr der Schichten in der Hirnrinde führt<br />

(Caviness and Rakic, 1978; Caviness et al., 1972).<br />

Zum Zeitpunkt der Geburt ist die Entwicklung des zerebralen Kortex in der<br />

Maus weitestgehend abgeschlossen. Es findet sich nur noch ein geringer Anteil proli-<br />

ferierender Zellen in der ventrikulären und subventrikulären Zone wieder (Caviness<br />

and Takahashi, 1995). Aus der Intermediärzone entsteht letztendlich die mit Lei-<br />

tungsbahnen durchsetzte weiße Substanz des zerebralen Kortex. Die Abbildung 1-2<br />

zeigt eine Übersicht der oben beschriebenen Phasen der Kortexentwicklung.<br />

1.2 Neurale Stammzellen<br />

Alle Nervenzellen des zentralen Nervensystems entstehen im Laufe der Ent-<br />

wicklung von Säugetieren aus neuralen Stammzellen. Aber auch die Gliazellen,<br />

Astrozyten und Oligodendrozyten, gehen aus diesen hervor (Doetsch et al., 1999b;<br />

Doetsch et al., 1999a; Bedard and Parent, 2004; Sanai, 2004; Alvarez-Buylla et al.,<br />

2001). Im Allgemeinen werden zwei Kriterien für die Definition einer Stammzelle<br />

herangezogen, nämlich zum Einen die Fähigkeit zur Selbsterneuerung und zum<br />

Anderen die Eigenschaft der Multipotenz. Selbsterneuerung meint dabei die Fähig-<br />

keit der Zelle, eine unbegrenzte Zahl von Zellteilungen zu durchlaufen, ohne dabei<br />

irgendwelche Veränderungen zu vollziehen, was der Zelle praktisch Unsterblichkeit<br />

verleiht. Multipotenz bedeutet hier, dass zahlreiche unterschiedliche Zelltypen aus<br />

der Stammzelle differenzieren können.<br />

Die im Weiteren beschriebenen neuralen Stammzellen weichen von dieser<br />

Definition insofern ab, als sich deren Fähigkeit zur Selbsterneuerung nicht notwen-<br />

digerweise auf eine unbegrenzte Zahl von Zellteilungen bezieht. Außerdem kann die<br />

Differenzierung in postmitotische Zellen auf einige wenige Zelltypen beschränkt sein<br />

(Alvarez-Buylla et al., 2001; Doetsch et al., 1999b; Doetsch et al., 1999a; Johansson,<br />

1999; Hack et al., 2004; Capela and Temple, 2002; Reynolds and Weiss, 1996;<br />

Temple, 2001). Die Selbsterneuerung neuraler Stammzellen kann prinzipiell durch<br />

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