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Anzeiger Luzern, Ausgabe FB, 30. Januar 2013

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Beilage zum «<strong>Anzeiger</strong> <strong>Luzern</strong>» vom <strong>30.</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong> Bild Heinz Steimann


Auch während<br />

der Fasnacht ganz<br />

persönlich für Sie da.<br />

Wir interessieren uns für Sie.<br />

Deshalb beraten wir Sie bedürfnisgerecht<br />

und unterbreiten Ihnen ein<br />

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6002 <strong>Luzern</strong>, Telefon 058 277 30 65<br />

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CSS wönscht<br />

erüüdig schöni<br />

Fasnacht!


Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch Familie Koch 3<br />

Die Kochs – eine Familiensaga<br />

Es gibt gewisse <strong>Luzern</strong>er Familien,<br />

ohne die wäre die <strong>Luzern</strong>er<br />

Fasnacht nur halb so gut.<br />

Eine davon ist die Familie Koch,<br />

deren Betten während der<br />

Fasnachtstage nicht selten von<br />

fremden Menschen belegt waren.<br />

Um diese Familie besser kennen zu lernen, sei<br />

ins Jahr 1947 zurückgeblendet. Just in diesem<br />

Moment ruft der Basler Grafiker Sepp Ebinger die<br />

erste «<strong>Luzern</strong>er Original Guuggenmusig» ins<br />

Leben. In seinem Atelier sind einige Lehrlinge<br />

Barbara Medici ist mit Leidenschaft Gewandmeisterin.<br />

Matthias Bugari mit seinen Kindern, deren Partnern und seinen<br />

Enkelkindern.<br />

beschäftigt, unter anderem auch der erste Koch<br />

der Geschichte: Bruno Koch. So darf er schon als<br />

junger Lehrling bei den Fasnachtsvorbereitungen<br />

seines Chefs mithelfen. Als er dann seinen Lehrmeister<br />

fragt, ob er und seine Lehrlingskollegen<br />

auch mit der «<strong>Luzern</strong>er Original Guuggenmusig»<br />

mitlaufen dürften, gibt es eine herbe Absage.<br />

«Jetzt geds Mais ...»<br />

Der junge Bruno Koch ist enttäuscht und verspricht:<br />

«Jetzt geds Mais ...» und gründet 1948<br />

die Guuggenmusig «Mais-Brüder», die zwei Jahre<br />

später zur «Bohème-Musig» wird. Somit wäre<br />

Vater Koch schon mal Gründungsmitglied der<br />

altehrwürdigen «Bohème-Musig». Ein paar Jahre<br />

später heiratet Bruno Koch seine grosse Liebe<br />

Josefine, mit der er fünf Kinder zeugt: Christoph,<br />

Matthias, Sabina, Barbara und Basil. Josefine Koch<br />

(80) ist der ruhende Pol der Familie und sitzt<br />

heute noch für viele Fasnächtler stundenlang an<br />

der Nähmaschine.<br />

eigene BettenBelegt<br />

Gewohnt haben die Kochs an der Furrengasse.<br />

Schön zentral in der Altstadt von <strong>Luzern</strong>, was<br />

allerdings jeweils dazu führt, dass Freunde des<br />

Hauses gerne bei Kochs die restlichen Nachtstunden<br />

verbringen. An den Fasnachtstagen wird die<br />

Koch-Wohnung definitiv zum Dreh- und Angelpunkt,<br />

und es ist nicht selten, dass die eigenen<br />

Betten von fremden Menschen belegt sind.<br />

eigene Fasnachtskarriere<br />

Viele Jahre später kommt es dann zum grossen<br />

Zwist innerhalb der «Bohème-Musig». Bruno<br />

Koch und seine Familie ziehen gemeinsam mit<br />

dem bekannten Künstler Leopold Haefliger weiter<br />

und gründen die Guuggenmusig «Leopolds Alte<br />

Garde», die auch heute noch als «Alti Garde Lozärn»<br />

die Fasnacht bereichert. Die Koch-Kinder<br />

werden nach und nach flügge und beginnen mit<br />

ihrer eigenen Fasnachtskarriere. Der jüngste Koch,<br />

Basil Koch, ist Gründungsmitglied der einzigartigen<br />

Masken- und Wagengruppe «Nostradamus».<br />

Barbara zieht es zu den «Vikingern», wo sie als<br />

gelernte Gewandmeisterin viel zu den kreativen<br />

Sujets beigetragen hat. Heute ist ihre Tochter<br />

Silena Präsidentin der Vikinger. Zudem hat Barbara<br />

Medici ihr eigenes Atelier und kann im Sommer<br />

mit Volker Hesse das Freilichtspiel «Wetterleuchten»<br />

in <strong>Luzern</strong> umsetzen. Christoph Koch<br />

wird ein waschechter «Chätzeler» der «Chatzemusig<br />

<strong>Luzern</strong>». Sabina Koch tritt das Erbe von<br />

Vater Bruno Koch an und wird Tambourmajorin<br />

der «Bohème-Musig».<br />

Begnadeter MaskenBauer<br />

Da wäre noch Matthias Koch, der dazumal den<br />

Namen seiner Frau angenommen hat und heute<br />

besser als Matthias Bugari bekannt ist. Ein begnadeter<br />

Maskenbauer und Künstler, der mit seinem<br />

unverwechselbaren Maskenstil nicht nur seine<br />

eigene Guuggenmusig «Spöitzer», sondern auch<br />

viele andere Formationen und Fasnächtler geprägt<br />

hat. Die Koch-Kinder haben schon seit<br />

Jahren eigene Kinder, und diese Kinder haben<br />

wieder Kinder. So kommt es, dass nun vier Generationen<br />

Koch die <strong>Luzern</strong>er Fasnacht beleben.<br />

Josefine als «Amtsälteste» mit 80 Jahren und die<br />

kleine Lisa mit 6 Monaten die Jüngste einer fasnachtsverrückten<br />

<strong>Luzern</strong>er Familie.<br />

Marco Thomann<br />

Vier der Koch-Dynastie: Josefine, Basil, Sabina und Christoph.<br />

Bilder Heinz Steimann


4 Wey-Zunft<br />

Am 22. Februar 1973 wurde der<br />

Weyfrosch von einer damals<br />

unbekannten Täterschaft entführt.<br />

Einen Hauptverdächtigen<br />

fand man schnell. Bis heute war<br />

aber nie ganz klar, ob er auch<br />

wirklich der Täter war. Jetzt hat<br />

er mit Marco Thomann darüber<br />

gesprochen.<br />

Jedes Jahr musste er sich von seinem Bootsfreund<br />

und damaligen Alt-Wey-Zunftmeister<br />

Willy Wyss (†) anhören, wie gut die Froschschen-<br />

kel am Bot der Weyzunft<br />

schmecken. Er selber<br />

war ein engagierter Tierschützer und<br />

konnte die Geschichte nicht mehr hören.<br />

Es sei Tierquälerei, entgegnete er,<br />

man solle doch mal aufhören, Froschschenkel<br />

zu essen. Seine Worte stiessen aber nie auf<br />

offene Ohren. Tradition sei nun mal Tradition,<br />

hörte er jeweils als Antwort. Auch<br />

auf Leserbriefe in den Zeitungen oder<br />

sogar Bittschreiben, die Wey-Zunft solle<br />

doch das «Fröschefressen» unterlassen,<br />

geschah nichts. So kam es, wie es kommen<br />

musste. Er fragte ganz unauffällig<br />

nach dem Aufenthaltsort des Weyfrosches<br />

und entführte am frühen<br />

Morgen des 22. Februar 1973 das<br />

Zunftemblem aus der <strong>Luzern</strong>er<br />

Festhalle.<br />

LIeferwagen eInes späteren<br />

weY-ZunftMeIsters geborgt<br />

Die Rede ist vom heute 87-jährigen<br />

Jonny H. Niederhauser («de Hueber»).<br />

Die Entführung war nicht so<br />

leicht. Der Weyfrosch ist<br />

immerhin 100 Kilo<br />

schwer und sehr sperrig. Mit Hilfe seiner Angestellten,<br />

er war dazumal Inhaber der Spielautomaten-Firma<br />

Polymat, schaffte er den Frosch in<br />

ein sicheres Versteck, eine Autogarage bei Küssnacht.<br />

Niederhauser musste extra für diese Tat<br />

einen Lieferwagen besorgen. Pikanterweise gehörte<br />

dieser Lieferwagen dem späteren Wey-<br />

Zünftler und Wey-Zunftmeister Klaus Odermatt.<br />

Kaum war der Frosch in Sicherheit, liessen die<br />

anonymen Entführer über die Lokalpresse Folgendes<br />

verlauten: «Hört auf mit dem tierquälerischen<br />

Froschschenkelessen, dann komm ich<br />

wieder zum Vorschein!»<br />

2000 franken für<br />

wohLtätIge stIftung<br />

Der Hauptverdächtige war mit «em Hueber»<br />

schnell gefunden. «Mord und Totschlag» wurden<br />

ihm angedroht, und der amtierende Wey-Zunftmeister<br />

Robi Volz schrieb ihm einen «galgewüs-<br />

ten» Brief und deponierte eine Klage gegen Unbekannt<br />

bei der<br />

Polizei. Schliesslich<br />

goss der Verdächtigte<br />

kurz nach der Entführung<br />

nochmals Öl<br />

ins Feuer. Er erklärte<br />

sich bereit, 2000<br />

Franken an eine wohltätige<br />

Stiftung zu zahlen,<br />

wenn die Zunft verspreche, nie<br />

mehr Froschschenkel zu essen.<br />

Ein gefundenes Fressen für die<br />

Presse. Es wurde unglaublich viel berichtet über<br />

diesen Weyfrosch-Raub. Niederhauser sammelte<br />

diese Artikel, die in rund 82 Zeitungen mit<br />

1867 204 Exemplaren erschienen waren. Sogar<br />

die «Tribune de Genève» oder der «Blick» be- berichteten<br />

darüber.<br />

ZweIte entführung<br />

Die folgende «Blick»- Schlagzeile verblüffte<br />

dann aber auch noch die restliche<br />

Schweiz: «Der <strong>Luzern</strong>er Weyfrosch wurde<br />

zum zweiten Mal entführt!»<br />

Was war nur mit den <strong>Luzern</strong>ern los,<br />

fragte man sich nicht zuletzt auch in<br />

der befreundeten Fasnachts-Hochburg<br />

Basel. Tatsächlich wurde der<br />

von Jonny H. Niederhauser entführte<br />

Weyfrosch nochmals<br />

entführt. Die Täter diesmal: drei<br />

junge Küssnachter unter der<br />

Leitung von Hans Hunkeler,<br />

die vom abgestellten<br />

Weyfrosch in der AutogaAutoga- Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch<br />

Weyfrosch-Raub endlich geklärt:<br />

Jonny H. Niederhauser, «de Hueber». Bild Heinz Steimann<br />

rage erfahren hatten. Offenbar war das Versteck<br />

in dieser Autogarage nicht gut genug. Und so<br />

kam es, dass am Schmutzigen Donnerstag 1973<br />

der Weyfrosch, an vier Stahlseilen hängend, mit<br />

einem Helikopter über der Zuschauermenge des<br />

Fritschiumzugs schwebte. Ob der gebürtige<br />

Eschenbacher Hunkeler wusste, dass er über dem<br />

Umzug der Zunft zu Safran flog und nicht über<br />

dem Umzug der Wey-Zunft, ist bis heute noch ein<br />

Rätsel. Auf jeden Fall war es die Sensation des<br />

Tages.<br />

frenetIscher appLaus<br />

«Frosch, du hast die Schau gestohlen!»: So berichteten<br />

die <strong>Luzern</strong>er Zeitungen am Tag danach.<br />

Denn 40 000 Umzugsbesucher jubelten dem<br />

Weyfrosch frenetisch zu, und das am Tag, der<br />

eigentlich unter dem Patronat der Zunft zu Safran<br />

steht. In den Reihen der Wey-Zunft verbreitete<br />

sich fasnächtlich-teuflische Schadenfreude. Am<br />

24. März 1973 nahm der Weyfrosch-Raub doch<br />

noch ein versöhnliches Ende. Der zweite Entführer<br />

Hans Hunkeler brachte den Weyfrosch nach<br />

<strong>Luzern</strong>, wo er mit kakofonischen Klängen der<br />

«Spöitzer» vom damaligen Wey-Zunftmeister<br />

Robi Volz in Empfang genommen wurde.<br />

keIne froschschenkeL Mehr<br />

Jonny H. Niederhauser bereut den Weyfrosch-<br />

Raub bis heute nicht. Warum auch? Schliesslich<br />

erreichte er damit, was er schon immer wollte:<br />

Die Wey-Zunft verzichtet seit diesem Wey-Zunft-<br />

Raub auf den Verzehr von Froschschenkeln. Zudem<br />

übergab er vor einigen Jahren bei Speis und<br />

Trank der Wey-Zunft feierlich den Bundesordner<br />

mit vielen, vielen Artikeln und Briefen dieses<br />

Weyfrosch-Raubes.


Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch<br />

Der Frosch entschwindet im Lieferwagen. PD<br />

IMpressuM<br />

Herausgeber <strong>Anzeiger</strong> <strong>Luzern</strong>, Maihofstrasse 76<br />

Postfach, 6002 <strong>Luzern</strong><br />

Tel. 041 429 52 52, Fax 041 491 94 95<br />

www.anzeiger-luzern.ch<br />

Polykomm GmbH, Horwerstrasse 87<br />

6005 <strong>Luzern</strong>, Tel. 041 318 37 00 und 041 318 37 11<br />

Projektleitung Albert Schwarzenbach, Bruno Vonwil<br />

Projektmanagement Corinne Vogel<br />

Redaktion Albert Schwarzenbach, Marco Thomann,<br />

Jörg Lüscher, Corinne Vogel<br />

Beirat Martin Bucherer, René Najer, Urs Ottiger, Bruno Schmid,<br />

André Eiholzer, Markus Heimgartner<br />

Wey-Zunft 5<br />

Täter stellt sich, es war «de Hueber»!<br />

neue weY-tagwache<br />

Die Wey-Tagwache zieht vom Löwenplatz auf<br />

den Kapellplatz! Mit dem Umzug vom Weyquartier<br />

in die Altstadt hofft die Zunft auf mehr Fasnächtler,<br />

die ähnlich wie am Schmutzigen Donnerstag<br />

diesen Fasnachtstag eröffnen. Um Punkt<br />

06.00 Uhr gibt es mit hoffentlich vielen Guuggenmusigen<br />

ein rüüdiges Monsterkonzert und noch<br />

einen gewaltigeren Start in den Güdismontag.<br />

Marco Thomann<br />

Stolz wird der «Entführte» präsentiert. PD<br />

Umzüge lockten schon in den frühen Jahren viele Fasnachtsfans nach <strong>Luzern</strong>. PD<br />

Verkauf Publicitas Josef Korner, Leiter Verkauf,<br />

Bernhard Zosso, Publicitas AG, <strong>Luzern</strong><br />

Maihofstrasse 76, 6002 <strong>Luzern</strong>, Tel. 041 227 57 57<br />

Produktion/Gestaltung Sandra Eggstein<br />

Fotos Heinz Steimann<br />

Korrektorat Neue <strong>Luzern</strong>er Zeitung<br />

Auflage 105 800 Exemplare<br />

Erscheinungsdatum Mittwoch, <strong>30.</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong><br />

Vertrieb Prisma Medienservice<br />

Vertragungsdienst <strong>Anzeiger</strong> <strong>Luzern</strong><br />

Maihofstrasse 76, 6002 <strong>Luzern</strong>, Tel. 041 429 52 52<br />

Druck <strong>Luzern</strong>er Druckzentrum<br />

Modul GmbH, Hirschengraben 13a, 6003 <strong>Luzern</strong><br />

Tel. 041 220 06 66, Fax 041 220 06 67


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Das Team vom <strong>Anzeiger</strong> <strong>Luzern</strong> wünscht allen Leserinnen und Lesern<br />

Übrigens, die besten Geschichten, die schönsten Bilder,<br />

den aktuellen Veranstaltungskalender, das Wochenhoroskop und<br />

das Kinoprogramm finden Sie auch online auf www.anzeiger-luzern.ch<br />

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Reusssteg 9, 6003 <strong>Luzern</strong>, Tel. 041 240 25 43, info@nixinderlaterne.ch, www.nixinderlaterne.ch<br />

öffentlich<br />

öffentlich<br />

Fasnacht <strong>2013</strong><br />

In Littau und Reussbühl<br />

Zunftball<br />

02. Februar <strong>2013</strong> ab 20:30 Uhr<br />

Restaurant Ochsen Littau<br />

Musikalische Unterhaltung &Tanz mit Fredaro<br />

Motto „die wilden 60er“<br />

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10CFXKKw6AQAwFwBPR9PWz21JJ1hEEwWMImvsrEhxi3KxrOfFnGdsx9gKz-NSku0lJKFnzkpYkiWLAhaEzmrKnZfz-6T0kYAkL7modMHqu-wXkOkk6ZgAAAA== Kinderumzug<br />

07. Februar <strong>2013</strong> 09:00 Uhr<br />

ab Dorsfschulhaus Dorf<br />

zum Zentrum St. Michael Littau.<br />

In Zusammenarbeit mit der Guuggenmusig Gögguschränzer<br />

Grosser Fasnachtsumzug<br />

10. Februar <strong>2013</strong>, Start 14:00 Uhr<br />

mit über 30 Umzugsnummern<br />

Nach dem Umzug trifft man sich in der „Gruebe-Meile“!<br />

www.maettli-zunft-littau.ch


Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch Littau 7<br />

Keine Littauer Fasnacht ohne Eierrösi<br />

Rosa Marty, Eierrösi genannt,<br />

handelte mit Eiern, Poulets und<br />

Güggeli. Ihr Leben verlief nicht<br />

immer in schön geordneten<br />

Bahnen, was sie sehr populär<br />

machte. Und zur Patronin der<br />

Mättli-Zunft und der Littauer<br />

Fasnacht.<br />

Heute noch steht das Eierrösi gern im Mittelpunkt.<br />

mit BeAujolAis zumglücK<br />

Den Lustbarkeiten des Lebens war sie zugetan.<br />

Sie rauchte dicke Stumpen und liess sich<br />

gerne zu einem Glas Wein einladen. Wer ihr ein<br />

Glas Beaujolais spendierte, stand in ihrer<br />

Gunst. Und zögerte der Spender, den teuren<br />

Alkohol zu bestellen, liess sie sich kurzerhand Zunftfrauen am Umzug als Eierrösi. Bilder Heimi<br />

Fasnachtsbegeisterte gründeten im Jahr<br />

1967 im Restaurant Matt in Littau eine<br />

Zunft, die wegen ihres Gründungsorts den<br />

Namen Mättli-Zunft bekam. Ihr Ziel ist es,<br />

das Fasnachtsbrauchtum in den Stadtteilen<br />

Littau und Reussbühl zu erhalten und zu<br />

fördern. Gleichzeitig unterstützt die Zunft<br />

Um Rosa Marty, geborene Mätz, ranken viele<br />

Legenden. So sei sie zweimal verheiratet gewesen,<br />

doch habe ihre zweite Ehe nur lose bestanden.<br />

Denn die Frau, die von 1920 bis 1936 in<br />

Littau lebte, war viel unterwegs. Sie handelte<br />

mit Eiern, Poulets und Güggeli, die sie von den<br />

Bauern auf dem Littauerberg holte, was ihr den<br />

Namen Eierrösi eintrug. Den Hühnern drehte<br />

sie, so will es die lokale Geschichtsschreibung,<br />

den Hals gleich an Ort und Stelle um.<br />

Keine Angstvor dem geschwätz<br />

In jener Zeit verkündete der Pfarrer eine Hochzeit<br />

jeweils dreimal am Sonntag während des<br />

Hauptgottesdienstes. Die künftigen Eheleute<br />

vermieden an diesen Tagen den Gang in die<br />

Kirche, weil sie nicht ins Gespräch kommen<br />

wollten. Eierrösi tat genau das Gegenteil. Sie,<br />

die sonst kaum je in der Kirche anzutreffen war,<br />

besuchte diese Gottesdienste und freute sich<br />

über das Geschwätz der Leute.<br />

Auch sonst kümmerte sie sich wenig um das<br />

Getratsch der andern. In einem weiten Rock,<br />

der ihr beinahe bis zum Boden reichte, einem<br />

Manchesterkittel, währschaftem Allwetterschuhwerk<br />

und einem randlosen Hut zog sie<br />

mit ihrem Henkelkorb durch die Gegend. Gerne<br />

besuchte Rosa Marty das Bahnhofbuffet erster<br />

Klasse. Sah sie dort einen Mann mit Schlips,<br />

entfuhr es ihr: «Hast du eine schöne Krawatte.<br />

Du bist sicher ein Gemeindeammann.» Und<br />

Männer, die ihr gefielen, sprach sie mit «cheibe<br />

schöne Herr» an.<br />

Die Mättli-Zunft<br />

wohltätige Organisationen. Mit den Besuchen<br />

im Alterszentrum Staffelnhof, der<br />

Kinderfasnacht mit Bescherung, Altersorganisationen,<br />

geschützten Werkstätten und<br />

Wohnheimen verbreiten die Zünftler viel<br />

vorfasnächtliche Freude. Die Mättli-Zunft<br />

zählt zurzeit 23 aktive Mitglieder. Maximal<br />

dürfen es 50 sein.<br />

Altzunftmeister, Altzünftler<br />

und Ehrenmitglieder<br />

zählen nicht zum Aktivbestand,<br />

bleiben jedoch immer Mitglieder.<br />

An der Fasnacht <strong>2013</strong> führen das<br />

Zunftmeisterpaar André Gilli und Senada,<br />

auf seinen Oberschenkeln nieder und schmeichelte<br />

ihm mit schönen Worten. Verpasste<br />

Eierrösi in einer fröhlichen Runde die Polizeistunde,<br />

kam die hohe Obrigkeit mit einem<br />

Kastenwagen und spedierte die jauchzende<br />

und singende Frau nach Littau zurück.<br />

80 Jahre alt wurde Rosa Marty. Einsam starb<br />

sie, und zurück liess sie nichts. Ausser den Geschichten,<br />

die weiterverbreitet worden sind<br />

und zur Popularität der originellen Littauerin<br />

beitrugen. So erhob die Mättli-Zunft Eierrösi<br />

zur Patronin ihrer Fasnacht und fertigte ein<br />

überlebensgrosses Bild der beliebten Bürgerin<br />

an, das jedes Jahr am Fasnachtssonntag den<br />

Umzug anführt. Ehre gebührt dem, der dieses<br />

Original durch Littau fahren darf.<br />

Albert Schwarzenbach<br />

unterstützt vom Weibelpaar<br />

René Heini und<br />

Silvia, das Zepter. Höhepunkt<br />

der Littauer Fasnacht ist<br />

der Umzug, einer der schönsten in<br />

der Region, der dieses Jahr am Sonntag,<br />

10. Februar, um 14 Uhr stattfindet.


8 Politischer Aschermittwoch<br />

stefan roth<br />

Stundenlange Ovationen begleiten ihn, wenn er an einem<br />

Fasnachtsanlass auftritt. In der Stadt wird er auf der Strasse<br />

immer wieder angesprochen. Mindestens einen Bundesrat<br />

kennt er schon, die übrigen wird er alle noch nach <strong>Luzern</strong> einladen.<br />

Dass sein Vorgänger Urs W. Studer Fan von ihm ist, sei<br />

auch noch erwähnt. Und dass seine Mitarbeiter immer wieder<br />

begierig seinen Erfolgsgeschichten lauschen, ebenfalls. Warum<br />

das hier erwähnt ist? Damit es alle wissen und Stefan Roth<br />

deswegen nicht immer wieder über sich sprechen muss, sondern<br />

sich der Sachpolitik zuwenden kann.<br />

sämi Vörös<br />

Für einen Sitz im<br />

Stadtparlament<br />

hat es dem Tavolago-Chef<br />

nicht gereicht.<br />

Auf der sozial-<br />

demokratischen Liste landet<br />

er auf den hinteren Rängen.<br />

Dafür ist er beim Oktoberfest<br />

in der vordersten Reihe und<br />

prostet der SVP-Prominenz<br />

herzlich zu. Wenig später<br />

erklärt der Sozialdemokrat stolz,<br />

als Nächstes sei eine Jasspartie mit<br />

SVP-Präsident Toni Brunner («Ein<br />

toller Typ») geplant. Wie lange<br />

dauert es wohl, bis Sämi Vörös von<br />

alt Bundesrat Christoph Blocher<br />

zum Frühstück eingeladen wird?<br />

Ursi BUrkart<br />

Ursi Burkart, CVP-Gemeindepräsidentin von<br />

Adligenswil, ist eine erfolgreiche Politikerin. Mit Erfolg<br />

kämpfte sie einst gegen eine Fusion mit<br />

der Stadt <strong>Luzern</strong> («Adlige bleibt Adlige»).<br />

Und jetzt konnte sie die Gemeindeversammlung<br />

überzeugen, ihr und<br />

ihren, ach, so überlasteten Kollegen entgegen<br />

der weit herum grassierenden Sparpolitik<br />

eine Lohnerhöhung zu gewähren.<br />

Damit hat sie die Voraussetzungen geschaffen,<br />

um ihre regelmässigen Kaffeekränzli mit dem freisinnigen<br />

Krienser alt Einwohnerrat Alexander Wili unter<br />

dem Titel «In der Vergangenheit liegt die Zukunft» als<br />

Überzeit abzubuchen. Soll noch einer sagen, Ursi Burkart<br />

sei gegen regionale Zusammenarbeit.<br />

mariolütolf<br />

Nach dem umtriebigen Kurt H. Illi ist der<br />

frühere Swisscom-Mitarbeiter Mario<br />

Lütolf als <strong>Luzern</strong>er Tourismusdirektor<br />

kaum wahrgenommen worden. So ist<br />

sein Gastspiel bald einmal zu Ende<br />

gegangen, und er hat eine neue Stelle<br />

als Marketingleiter bei der Zentralbahn<br />

angetreten. Und etwas später ist er<br />

beim Schweizer Tourismus-Verband<br />

gelandet. Und jetzt wechselt er<br />

wieder: als neuer Chef in die Abteilung<br />

Stadtraum und Veranstaltungen<br />

der Stadt. Ob das gut kommt?<br />

Wenn nicht: Die Fasnachtszeitungen<br />

suchen immer gute Leute.<br />

martin merki<br />

Welche Bemerkungen würde wohl Martin Merki<br />

senior über Martin Merki junior schreiben? Das<br />

«Vaterland» gibt es nur noch im Archiv. Und die<br />

Zunftakten werden erst für die nächste Generation<br />

geöffnet. So bleibt es bei Mutmassungen. Beispielsweise,<br />

dass ihn die SVP an ihren Tisch am Gnagi-<br />

Essen einlädt, um ihm Gnagi mitzugeben, damit er das<br />

wenig benutzte Quartierbüro im Maihofquartier<br />

etwas beleben kann. Oder Gnagivater Ruedi Bürgi<br />

ihm nach einigen Gläsern besten Weines dankt,<br />

dass er die Freisinnigen bei der Budgetabstimmung<br />

so gut auf Kurs gebracht hat. Der letzte Jungfreisinnige<br />

hatte bereits vorher den SVP-Tisch verlassen,<br />

um zu Hause die «Weltwoche» zu lesen.<br />

Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch<br />

UrsUla stämmer<br />

Die Ex-Krankenschwester<br />

tritt immer mal wieder<br />

gerne in ein Fettnäpfchen.<br />

Sei es, dass sie auf<br />

dem Bahnhofplatz Videokameras<br />

montiert, die keine scharfen<br />

Bilder liefern – und erst nach vier<br />

Jahren darauf reagiert. Oder die<br />

Abteilung Stadtraum und<br />

Veranstaltungen zum x-ten<br />

Mal reorganisiert. Wer es<br />

dort fünf Jahre aushält, bekommt<br />

eine Sondergratifikation<br />

und ein Set mit Ordnern, um den<br />

ausufernden Papierkrieg besser zu<br />

administrieren. Einziger Trost: Auslöffeln<br />

muss es ein anderer, Adrian<br />

Borgula von den Grünen.


Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch Politischer Aschermittwoch 9<br />

Bernhard Alpstaeg: «Ich weiss,<br />

was Fussball ist»<br />

Er ist kein Mann der leisen<br />

Töne: Bernhard Alpstaeg, millionenschwerer<br />

Investor beim<br />

FC <strong>Luzern</strong>. Mit Grund: Er versteht<br />

von allem etwas.<br />

Bernhard Alpstaeg, sind Sie mit der Leistung des<br />

FCL zufrieden?<br />

Was soll diese Frage?<br />

Ich weiss, dass Sie eine Person sind, die sich nicht<br />

scheut, Klartext zu reden. Auch wenn Sie sich<br />

dabei in die Nesseln setzen.<br />

Genau. Mir liegt das Herz auf der Zunge. Ich<br />

sage, was ich denke – und zwar, wann ich will<br />

und wo ich will. Denn: Wer zahlt, der befiehlt.<br />

Das halte ich in meinem Betrieb so und auch<br />

beim FCL.<br />

Sieht das Vereinspräsident Mike Hauser auch so?<br />

Wir müssen ihn stützen. Er ist von der Sohle bis<br />

zum Haar blau-weiss.<br />

Auch wenn er für eine Personalpolitik «hire and<br />

fire» nicht zu haben ist.<br />

Ach, das besprechen wir unter Erwachsenen.<br />

Wir sind ja Erwachsene.<br />

Verstehen Sie viel von Fussball?<br />

Ich sitze regelmässig in der Presidential Lounge.<br />

Dort gibt es Fachwissen in Hülle und Fülle.<br />

Ist Heinz Hermann auch dabei?<br />

Meinen Sie unseren Sportchef, den Rekordinternationalen?<br />

Ich schätze ihn. Aber von früheren<br />

Erfolgen können wir nicht leben.<br />

Wie beurteilt die Presidential Lounge denn den<br />

Trainer?<br />

Wenn er Erfolg hat, gut. Wenn nicht, schlecht.<br />

So ist das Leben. Für Emotionen ist im Fussball<br />

kein Platz.<br />

Also Methode Constantin vom FC Sion ...<br />

Er hat Millionen wie ich verdient. Und er setzt<br />

Millionen um. Wenn ich im Wallis wäre, würde<br />

ich ihn zum Nachtessen einladen. Beim Cognac<br />

kämen wir uns bestimmt näher.<br />

Wann wird der FCL Schweizer Meister?<br />

Wenn ich etwas zu sagen hätte, schon sehr bald.<br />

Lasst mich nur machen.<br />

Wer ist Ihr Lieblingstrainer?<br />

Ottmar Hitzfeld. Er ist so spontan wie ich, zumindest<br />

wenn es um spanische Schiedsrichter geht.<br />

Mit den Millionen, die Sie in den FCL investieren,<br />

wollen Sie Ihre Firma ins Rampenlicht rücken. Das<br />

Stadion heisst ja auch Swissporarena. Glauben Sie,<br />

dass Ihre Medienauftritte Ihrem Unternehmen<br />

nützen?<br />

Inzwischen kennt mich jeder. Ich habe mit meiner<br />

«dummen Schnorre» das Stadion gefüllt, was<br />

beweist, dass ich auch im Marketing ausgezeichnet<br />

bin. Nicht nur meine Tochter findet mich toll.<br />

Aber trotzdem: Ist es sinnvoll, dass Sie mit<br />

Ihren kernigen Worten vor wichtigen Spielen<br />

immer wieder Unruhe in den Trainerstab, die<br />

Mannschaft und die FCL-Anhängerschaft<br />

bringen?<br />

Mich interessiert doch nicht, was sinnvoll ist.<br />

Ich bin Bernhard Alpstaeg und als erfolgreicher<br />

Unternehmer nicht auf den Beifall aus<br />

dem FCL-Umfeld angewiesen. Zugegeben:<br />

Wir müssen besser mit den Medien umgehen.<br />

Aber ich werde mich nicht ändern.<br />

Walter Stierli hat die Ehrennadel der Stadt <strong>Luzern</strong><br />

erhalten. Welches ist Ihr Ziel?<br />

Ich bin schon am Ziel. Die Medien reissen sich<br />

um mich. Millionäre wie Samih Sawiris, die<br />

unsere Alpen verbauen wollen, sprechen mit<br />

mir. Was will ich mehr?<br />

Hat Ihnen das Interview Spass gemacht?<br />

Der «Blick» fragt besser.<br />

Bernhard Alpstaeg setzt sich für uns auf den heissen Stuhl und steht uns Rede und Antwort.


10 Fritschi-Homestory<br />

Was viele internationale Magazine<br />

schon immer wollten, ist<br />

«Fasnacht Lozärn» gelungen:<br />

Eine Homestory über das<br />

Fritschi-Paar. Marco Thomann<br />

und Heinz Steimann auf Besuch<br />

beim berühmtesten Fasnachts-<br />

Ehepaar in dessen Villa<br />

«Nölliturm».<br />

Es ist ein regnerischer und kalter Dezember-<br />

Tag nach Weihnachten, als wir mit geballter<br />

Faust dreimal gegen die schwere Eisentür des<br />

Nölliturms schlagen. Ein Interview hat er uns<br />

versprochen, der Fritschi, die Fasnachts-Kultfigur<br />

der <strong>Luzern</strong>er seit mehreren hundert Jahren<br />

(siehe Kasten). Seine Frau Fritschene ist nicht<br />

sehr erfreut über diesen Besuch, denn sie musste<br />

den ganzen Turm von oben nach unten<br />

Der freundliche Empfang des Fritschi-Paars.<br />

sauber durchfegen. Aber der Mann hat halt<br />

auch hier das Sagen. Aus dem Innern der runden<br />

Steinbosse, direkt am Ufer der Reuss, hören<br />

wir, wie das Fritschipaar die Holztreppe runterkommt.<br />

Es öffnet uns die Türe und bittet uns<br />

ganz freundlich rein. Zugegeben, für uns <strong>Luzern</strong>er<br />

ist es immer ein spezieller Moment, die<br />

beiden Fasnachtsfiguren vor sich stehen zu<br />

haben. Bruder Fritschis Frau, die Fritschene,<br />

macht uns den Vorschlag, in die Zunftstube zu<br />

gehen, das eigentliche Wohnzimmer der Fritschis.<br />

Die befindet sich ganz oben unter dem<br />

Dach. Schwere Holztische und elegante Stühle<br />

und Möbel zieren diesen Raum. Hier trifft sich<br />

In der Stube lässt es sich besonders gut kredenzen.<br />

jeweils die Zunft zu Safran, deren Heimstätte<br />

der Nölliturm schon viele Jahre ist. Die Zunft ist<br />

es auch, die seit Hunderten von Jahren zum<br />

Fritschibrauch schaut.<br />

500 Jahrevilla FritSchi<br />

undnölliturm<br />

Beim gemütlichen Bier in der Zunftstube<br />

sprechen wir mit Fritschis über die bevorstehende<br />

Sanierung ihrer Wohnung im Nölliturm.<br />

Es sei Zeit, was zu tun, meint Fritschene, der<br />

Wind pfeife aus allen Löchern. Bruder Fritschi<br />

hebt das Glas und sagt: «Hauptsach, d’Fasnacht<br />

chond!» Man merkt, für Bruder Fritschi steht<br />

die Sanierung nicht an erster Stelle. Schliesslich<br />

habe er nun 500 Jahre gehalten, so halte dieser<br />

Turm auch nochmals weitere 500 Jahre. Tat-<br />

Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch<br />

Auf den Spuren<br />

sächlich feiert der Nölliturm in diesem Jahr sein<br />

Jubiläum. Ein Geburtstag, welcher dann im<br />

Speziellen vom 14. bis am 16. Juni dieses Jahres<br />

gefeiert wird. Details will er uns noch keine<br />

verraten, man solle allerdings schon mal das<br />

Datum reservieren. Er stampft davon und ruft<br />

uns zu: «Chömed, ech zeige euch no öppis Speziells<br />

i mim Zimmer.»<br />

derbruder FritSchi beendet<br />

dieluzerner FaSnacht<br />

Einen Stock tiefer zeigt uns Fritschi dann sein<br />

Modell des «Fritschiwagens», der im Original<br />

seit Anfang des 19. Jahrhunderts durch <strong>Luzern</strong><br />

fährt. Selbst in den Jahren ohne Umzug war<br />

dieser wunderschön dekorierte, acht Meter<br />

lange Fritschiwagen unterwegs gewesen. Zu<br />

sehen ist er jeweils am Fritschiumzug vom<br />

Schmutzigen Donnerstag. Fritschi ist stolz auf<br />

sein Modell. Plötzlich schiesst es wie aus der<br />

Kanone aus ihm heraus: «Händer scho ghört?<br />

De Fritschi seit ned nome hoi zäme, sondern ou<br />

uf wiederluege!» Damit meint er die Neuerung<br />

der Zunft zu Safran, die den Güdisdienstagabend<br />

betrifft. Bruder Fritschi wird jetzt nicht<br />

nur übers Wasser herkommend die <strong>Luzern</strong>er<br />

Fasnacht eröffnen, sondern auch so beenden.<br />

Um 23 Uhr besteigt er zusammen mit seiner<br />

Familie ein Boot, fährt unter kakofonischen<br />

Klängen reussaufwärts und verschwindet in der<br />

Dunkelheit.


Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch Fritschi-Homestory 11<br />

des Zunftschatzes<br />

Wie Fritschi stolz seinen Fritschiwagen zeigt.<br />

Schrank Strahlte<br />

wie der heilige gral<br />

Der Besuch bei den Fritschis zeigt uns: Denen<br />

geht es richtig gut. Nichts da von Wasser<br />

und Brot, wie man uns über Jahre hinweg<br />

erzählt hat. Nein, der Weinkeller ist gut besetzt<br />

und die Nahrungskammer bis unters<br />

Dach gefüllt. Bei der Frage nach einem<br />

Schmuck-Safe bleiben beide wie versteinert<br />

stehen. Fritschi tut so, als ob er uns nicht richtig<br />

verstanden hat. Fritschene rammt ihren<br />

Ellbogen in die Rippen ihres Ehemannes und<br />

sagt zu ihm: «Chom scho, zeig nes doch!»<br />

Murrend stimmt Fritschi zu und steigt mit uns<br />

ins Erdgeschoss. Da zeigt er auf eine eiserne<br />

Panzertüre mit vielen Schlössern. «Umdrehen»,<br />

sagt er mit ernster Stimme, und so können<br />

wir nur hören, wie er die schweren Türen<br />

öffnet. Was sich dahinter verbirgt, ist eine Art<br />

Altar der Zunft zu Safran, es ist wie die Entdeckung<br />

des heiligen Grals. Das Gold – es funkelt<br />

Die Herkunft ist bis heute nicht ganz<br />

geklärt. Die wahrscheinlichste ist jene, die<br />

auf den Alten Zürichkrieg zurückgeht, als<br />

die österreichische Übermacht am 6. März<br />

1446 (Fridolinstag) bei Ragaz besiegt wurde.<br />

Woher Bruder Fritschi und der Fritschibrauch stammen<br />

Somit wurde der Fridolinstag zu einem<br />

Festtag, bei dem die wehrpflichtigen <strong>Luzern</strong>er<br />

in Wehr und Waffen durch die Stadt zu<br />

ziehen hatten. Und weil die anschliessenden<br />

Ess- und Trinkgelage nicht in die Fasten-<br />

zeit passten, verlegte man die Waffenschau<br />

auf den Schmutzigen Donnerstag. So führte<br />

man den Helden Fridolin oder eben Fritschi<br />

als Strohpuppe mit. Dies gilt auch als<br />

Ursprung für die <strong>Luzern</strong>er Fasnachtsum-<br />

und glänzt. Erst dann wird uns bewusst, dass<br />

wir nun vor dem Zunftschatz stehen. Stolz<br />

präsentiert uns Fritschi seinen Schatz und<br />

schliesst ihn auch so vehement, wie er ihn<br />

geöffnet hat, wieder ein.<br />

der abrupteabgang von<br />

bruder FritSchi<br />

Fritschi kommt auf uns zu, reicht uns die<br />

Hand und sagt: «So, ech muess go legge, dass<br />

ech a de Fasnacht rüüdig zwäg be!» Mit diesen<br />

Worten verschwindet Fritschi stampfend in<br />

den oberen Stock. Fritschene entschuldigt sich<br />

für den abrupten Abgang ihres Mannes, gibt<br />

uns noch einen Sack «Fritschi-Guetzli» und<br />

wünscht uns eine rüüdig schöne Fasnacht. Als<br />

die schwere Tür hinter uns ins Schloss fällt,<br />

sind wir richtig angetan von diesem Fritschipaar.<br />

Zufrieden lächelnd ziehen wir von dannen<br />

und freuen uns so noch viel mehr auf die<br />

bevorstehende rüüdige <strong>Luzern</strong>er Fasnacht.<br />

Marco Thomann<br />

Fritschis gewähren einen Blick auf den sagenumwobenen Zunftschatz. Bilder Heinz Steimann<br />

züge. Im 16. Jahrhundert kam dann noch<br />

seine Frau Fritschene dazu. Heute ist die<br />

Fritschifamilie mit Kindsmagd, Narr, Bajazzo<br />

und den Bauern auf acht Protagonisten<br />

angewachsen.


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Stadt<br />

<strong>Luzern</strong><br />

Wir wünschen allen<br />

erüüdig schöni Fasnacht<br />

Wir bitten alle Fasnächtlerinnen und<br />

Fasnächtler mit stationären und mobilen<br />

Wagen die Weisungen und Empfehlungen<br />

in unserer Wegleitung zu beachten.<br />

So kann die Fasnacht möglichst reibungslos<br />

und sicher über die Bühne gehen.<br />

Die Wegleitung zur Fasnacht gibt es online:<br />

www.fasnacht.stadtluzern.ch<br />

Rüüdige Fasnachtsangebote<br />

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bei STEG Electronics AG<br />

Bodenhof 4, 6014 <strong>Luzern</strong>/Littau<br />

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Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch Fasnachtslegende 13<br />

Es ist still geworden um<br />

Erwin Schürch<br />

Er gründete die Gagugger und<br />

gehört zu den wichtigsten Fasnachtslegenden:<br />

Erwin Schürch,<br />

Grafiker und Künstler. Eine<br />

eigenwillige Persönlichkeit, die<br />

ihre Spuren hinterlässt.<br />

Erwin Schürch in jungen Jahren. Eine stilvolle Aufnahme<br />

aus der Zeit der Lampenschirme.<br />

Es war am Dreikönigstag, ein grauer Sonntag,<br />

als mir Irene Odermatt, die langjährige Lebenspartnerin<br />

von Erwin Schürch, die Tür an der<br />

Brüggligasse 19 öffnete. Erwin hatte nicht mehr<br />

die Kraft, aufzustehen und mich zu empfangen.<br />

Er lag im Bett, sehr blass, und die Stimme klang<br />

leise. «Es geht zu Ende», sagte er, aber über<br />

seine Krankheit sprachen wir nicht.<br />

Jahrgang nicht wichtig<br />

Ich nahm Platz neben seinem Bett, und die<br />

Hauskatze beschnupperte meine Jacke, es entwickelte<br />

sich langsam ein Gespräch, und Erwin<br />

Schürch begann zu erzählen. An einem 23. Juni<br />

sei er geboren, der Jahrgang sei nicht wichtig.<br />

Ich bohrte nicht nach. Marlene heisst seine<br />

Tochter, Milena ist die Enkelin und Adrian der<br />

Sohn. Er wohnt nicht in <strong>Luzern</strong>.<br />

Kunststil ist nicht errechenbar<br />

Erwin Schürch ist Grafiker, und er besuchte<br />

während fünf Jahren die Kunstschule für Gestaltung.<br />

Keine Zeitung könne seinen Malstil<br />

beschreiben, dieser sei nicht errechenbar. Erwin<br />

galt stets als eigenwilliger und kritischer Künstler.<br />

In den jungen Jahren besuchte er eine Modefachschule<br />

in Zürich und nahm die Belegschaft<br />

gleich auch nach <strong>Luzern</strong> an die Fasnacht<br />

mit. Die Kunst und das vielfältige Gestalten<br />

prägten stets sein kreatives Schaffen. Er erteilte<br />

auch Malunterricht in seinem Atelier.<br />

eine art DaDaismus<br />

Erwin Schürch arbeitete bei Sepp Ebinger und<br />

gestaltete über 30 Dekorationen, aber als er<br />

1953 mit vielen anderen Künstlern die Gagugger<br />

gründete, wollte er dessen Stil nicht übernehmen.<br />

Rhythmus prägte die Künstlergruppe von<br />

Anfang an. Eine Art Dadaismus sei es gewesen.<br />

Mit viel Initiative organisierte und gestaltete<br />

Erwin Schürch unter anderem: 1975 ein Musiktheater<br />

im Kleintheater, über 30 Gagugger-Zeitungen,<br />

über 20 Kostümbälle im Kunsthaus und<br />

Casino, 15 Jazz-Veranstaltungen, darunter die<br />

grösste Jazz-Veranstaltung der Schweiz im<br />

Jahre 1961 im Kunsthaus, Vorläufer des Guuggalis.<br />

Natürlich stets unter dem Label Gagugger.<br />

Auch als Laternenmaler in Basel wirkte Erwin<br />

Schürch für kurze Zeit, wobei er sich nicht als<br />

<strong>Luzern</strong>er zu erkennen geben durfte, weil das die<br />

Basler nicht akzeptiert hätten.<br />

In der heutigen Fasnacht sieht Erwin Schürch<br />

den Schrott im Mittelpunkt. Ein Spiegelbild der<br />

Gesellschaft.<br />

Die Vereinigten-Fahne von Erwin Schürch war die<br />

Initialzündung, dass heute jede Guuggenmusig<br />

eine eigene Fahne mitführt.<br />

Vorfahren nach<br />

ameriKa ausgewanDert<br />

Wir kamen schliesslich auf seine Vorfahren zu<br />

sprechen, die im 19. Jahrhundert nach Amerika<br />

ausgewandert sind und von denen viele den<br />

Namen Schürch tragen. Ich verabschiedete<br />

mich mit einem freundschaftlichen Händedruck,<br />

in der Hoffnung, dass es nicht der letzte<br />

war.<br />

Silvio «Pauki» Panizza<br />

Die Gagugger-Zytig erschien über 30 Mal. Bilder Archiv Erwin Schürch


Ganz schön gruselig – gesehen am<br />

Fasnachtsumzug 2012 in Kriens.<br />

Bild Pius Amrein


16 Fasnachtsprogramm<br />

<strong>Luzern</strong>er Fasnachtsprogramm<br />

SamStag, 2. Februar<br />

11.00–23.00 uhr: Fasnachtsmäärt unter der<br />

Egg. Rüüdigi Stimmung mit Guuggenmusigen<br />

und Party-Sound mit DJ. Dazu das legendäre<br />

Kafi Huerenaff und der feine Häxentee. Smalltalk<br />

an der Cüplibar und eine Worscht vom Grill.<br />

DienStag, 5. Februar<br />

ab 8.30 Plakettenverkauf in der ganzen Stadt<br />

<strong>Luzern</strong>.<br />

14.00–23.00 uhr: Usgüüglete unter der Egg.<br />

Rüüdigi Stimmung mit Guuggenmusigen und<br />

Party-Sound mit DJ. Dazu das legendäre Kafi<br />

Huerenaff und den feinen Häxentee. Smalltalk<br />

an der Cüplibar und eine Worscht vom Grill.<br />

Mittwoch, 6. Februar<br />

19.30 uhr: Aufstellen des Guuggerbaums der<br />

«Vereinigten». Abmarsch vom Mühlenplatz<br />

Richtung Kornmarkt. Der Zug wird von der<br />

«Vereinigten»-Fahne angeführt und begleitet.<br />

Anschliessend «tête-à-tête» bei Kafi Zwätschge<br />

im Sepp-Ebinger-Gässli.<br />

SchMutziger DonnerStag,<br />

7. Februar<br />

5.00 uhr: Fritschitagwache mit dem Urknall<br />

über dem <strong>Luzern</strong>er Seebecken und der Ankunft<br />

der Fritschifamilie am Schweizerhofquai mit<br />

dem Nauen. Anschliessend «Fötzeliräge» mit<br />

dem Fritschivater auf der Bühne des Fritschibrunnens<br />

auf dem Kapellplatz. Sternmarsch der<br />

Guuggenmusigen durch die <strong>Luzern</strong>er Altstadt.<br />

ab 8.00 uhr: Fritschiumzug der Zunft zu Safran<br />

durch die Altstadt <strong>Luzern</strong>.<br />

8.00–11.00 uhr: Guuggenmusig-Konzerte auf<br />

dem Weinmarkt mit der Zunft an der Reuss.<br />

ab 9.00 uhr: 20-Jahr-Jubiläum der Kult-Ur-<br />

Fasnächtler. Happening der Kult-Ur-Fasnächtler<br />

auf dem Franziskanerplatz.<br />

ab 11.30 uhr: Zögli der Kult-Ur-Fasnächtler.<br />

Route: Franziskanerplatz – Schnyderbrücke –<br />

Rössligasse – Weggisgasse – Sternenplatz –<br />

Kapellplatz – Kapellgasse – Weinmarkt.<br />

14.00 uhr: GROSSER FASNACHTSUMZUG mit<br />

dem Fritschivater der Zunft zu Safran.<br />

Route: <strong>Luzern</strong>erhof – Schweizerhofquai –<br />

Schwanenplatz – Kapellplatz – Fritschibrunnen<br />

– Seebrücke – Bahnhofplatz – Pilatusstrasse –<br />

Viktoriaplatz – Hirschmattstrasse – Waldstätterstrasse.<br />

15.00–24.00 uhr: Buobenmattbeiz mit Guuggerkonzert.<br />

In der Markthalle der Buobenmatt<br />

feiern die Fasnächtler zu unserem legendären<br />

Party-Sound und rüüdigen Guuggerklängen.<br />

Dazu das legendäre Kafi Huerenaff und der<br />

feine Häxentee. An der grossen Fasnachtsbar<br />

wird auch ein kühles Bier, ein Prosecco oder<br />

Mixgetränk serviert ...<br />

ab 16.30 uhr: Guuggerbühnen der «Vereinigten».<br />

Guuggerkonzerte auf dem Jesuitenplatz<br />

und Mühlenplatz.<br />

ab 18.00 uhr: Donnerzug – archaisches<br />

Paukenspektakel: Mühlenplatz – Weggisgasse –<br />

Stiefelplatz – Kapellgasse – Mühlenplatz.<br />

ab 17.30 uhr: Treffen der Kult-Ur-Fasnächtler<br />

in der Burgerstrasse.<br />

ab 18.45 uhr: Zögli der Kult-Ur-Fasnächtler:<br />

Burgerstrasse – Franziskanerplatz – Schnyderbrücke<br />

– Weinmarkt.<br />

ab 19.00 uhr: Die Zunft zu Safran öffnet den<br />

«Fritschihof» für intrigierende Vollmasken,<br />

Kleinformationen usw. im Hotel Schweizerhof,<br />

Barbetrieb ab 18 Uhr.<br />

rüüDiger SaMStag, 9. Februar<br />

13.30–18.00 uhr: Senioren-Fasnacht (ab 60<br />

Jahren) mit dem Lozärner Fasnachtskomitee<br />

und den <strong>Luzern</strong>er Fasnachtsgewaltigen im<br />

Grand Casino <strong>Luzern</strong>.<br />

ab 13.30 uhr: Rüüdig-Samschtig-Fasnacht;<br />

Fäscht der Fidelitas Lucernensis. Unter der Egg.<br />

ab 15.00 uhr: Zögli der Kult-Ur-Fasnächtler.<br />

Route: Löwenplatz – Hertensteinstrasse –<br />

Falkenplatz – Grendel – Schwanenplatz –<br />

Kapellplatz – Kapellgasse – Weinmarkt.<br />

ab 16.00 uhr: Grosses Jubiläumsfest der Kult-<br />

Ur-Fasnächtler auf dem Weinmarkt.<br />

ab 17.00 uhr: Zunft zum Dünkelweiher, Orangenwerfen<br />

bei der Metzgerei Bühlmann an der<br />

Moosmattstrasse. Platzkonzert und Kaffeeausschank.<br />

Am Abend Beizenfasnacht.<br />

güDiSMontag, 11. Februar<br />

6.00 uhr: Tagwache der Wey-Zunft.<br />

Wey-Tagwache auf dem Kapellplatz mit dem<br />

Wey-Zunftmeister und Monsterkonzert<br />

der Guuggenmusigen.<br />

14.00 uhr: GROSSER FASNACHTSUMZUG mit<br />

der Wey-Zunftmeister-Kutsche. Start beim<br />

<strong>Luzern</strong>erhof, Schweizerhofquai – Schwanenplatz<br />

– Seebrücke – Bahnhofplatz – Pilatusstrasse<br />

– Viktoriaplatz – Hirschmattstrasse –<br />

Waldstätterstrasse.<br />

15.00–24.00 uhr: Buobenmattbeiz mit Guuggerkonzert.<br />

In der Markthalle der Buobenmatt<br />

feiern die Fasnächtler zu unserem legendären<br />

Party-Sound und den rüüdigen Guuggerklängen.<br />

Dazu das legendäre Kafi Huerenaff und der<br />

feine Häxentee. An der grossen Fasnachtsbar<br />

servieren wir Ihnen gerne auch ein kühles Bier,<br />

einen Prosecco oder ein Mixgetränk...<br />

Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch<br />

ab 16.30 uhr: Guuggerbühnen der «Vereinigten».<br />

Guuggerkonzerte auf dem Jesuitenplatz<br />

und auf dem Mühlenplatz.<br />

ab 17.30 uhr: Treffpunkt der Kult-Ur-Fasnächtler<br />

auf der Burgerstrasse.<br />

ab 18.30 uhr: Umzug der Kult-Ur-Fasnächtler.<br />

Burgerstrasse – Franziskanerplatz – Schnyderbrücke<br />

– Rössligasse – Weggisgasse – Sternenplatz<br />

– Kapellplatz – Kapellgasse – Weinmarkt.<br />

ab 20.00 uhr: «Goldig Grend» – Maskenprämierung<br />

der Maskenliebhaber-Gesellschaft (MLG).<br />

Im Hotel Schweizerhof.<br />

güDiSDienStag, 12. Februar<br />

ab 14.30 uhr: Chender-Monschter der «Vereinigten».<br />

Keiner zu klein, um ein Guugger zu<br />

sein. Route: Mühlenplatz – Rössligasse – Weggisgasse<br />

– Theilinggasse – Kapellplatz – Kapellgasse<br />

– Kornmarkt – Weinmarkt – Jesuitenplatz.<br />

15.00–23.00 uhr: Uuslompete in der Buobenmattbeiz<br />

mit Guuggerkonzert. In der Markthalle<br />

der Buobenmatt feiern die Fasnächtler zu<br />

unserem legendären Party-Sound und den<br />

rüüdigen Guuggerklängen. Dazu das legendäre<br />

Kafi Huerenaff und der feine Häxentee. An der<br />

grossen Fasnachtsbar servieren wir Ihnen gerne<br />

auch kühles Bier, Prosecco oder ein Mixgetränk.<br />

15.30 uhr: Apéro mit allen Goldplakettenträgern.<br />

In der Buobenmattbeiz.<br />

ab 17.00 uhr: Guuggerbühnen der «Vereinigten».<br />

Guuggerkonzerte auf dem Jesuitenplatz<br />

und auf dem Mühlenplatz.<br />

17.30 uhr: Prämierung bester Umzugteilnehmer<br />

und Lozärner Fasnachtsgrend. In der Buobenmattbeiz.<br />

ab 17.30 uhr: Happening der Kult-Ur-Fasnächtler<br />

auf der Burgerstrasse. Anschliessend ab<br />

18.30 Uhr Zug zum Weinmarkt.<br />

ab 19.30 uhr: Monstercorso der «Vereinigten».<br />

Der bombastische Abschluss und der letzte<br />

Aufschrei in die finalen Stunden der <strong>Luzern</strong>er<br />

Fasnacht. Start beim Bahnhofplatz. Route:<br />

Bahnhofstrasse – Seebrücke – Schweizerhofquai<br />

– Töpferstrasse – Hertensteinstrasse –<br />

Grabenstrasse – Löwengraben.<br />

23.00 uhr: «Tschau, Fritschi!»<br />

Verabschiedung von Bruder Fritschi durch die<br />

Zunft zur Safran vor der Jesuitenkirche.<br />

Freitag, 15. Februar<br />

ab 19.30 uhr: Guuggerbaumfällen der «Vereinigten».<br />

Abräumen des Guuggerbaumes<br />

durch die fidelen Baumfäller. Feierliche Vernichtung<br />

der nicht abgeholten Requisiten.<br />

Änderungen vorbehalten!


Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch Umzugsprogramm 17<br />

<strong>Luzern</strong>er Fasnachtsumzüge<br />

Das Programm der beiden<br />

<strong>Luzern</strong>er Fasnachtsumzüge vom<br />

Schmutzigen Donnerstag und<br />

Güdismontag. Start jeweils um<br />

14.00 Uhr im <strong>Luzern</strong>erhof.<br />

i Standarten gesellschaften & Zünfte<br />

ii bruder-Fritschi-Zug<br />

iii Fritschiwagen nur Donnerstag<br />

ii Wey-Kutsche (plus Nachschubwagen)<br />

nur Montag<br />

iii Wey-Frosch nur Montag<br />

ENDE<br />

Löwengraben<br />

START<br />

Chender-<br />

Monschter<br />

ENDE<br />

Jesuitenplatz l<br />

REUSS<br />

START ST<br />

Monster- Mo<br />

Corso<br />

Pilatusstrasse<br />

Schwanenplatz<br />

Seebrücke<br />

Hirschmattstrasse<br />

iV mLg – Kutsche<br />

1 rotsee-Husaren<br />

Neandertaler<br />

2 DOOQ<br />

Forscher<br />

3 nölli grötze / Zunft zu Safran<br />

500 Jahre Nölliturm<br />

4 Fläckegosler roteborg<br />

Genesis 2.0<br />

5 Curriculum Vitae<br />

Rollschuhdisco<br />

6 bärg Wörze uedlige<br />

Eskimos<br />

7 Orbis arbitrarius<br />

Centaurus – Pferdemenschen<br />

V LFK – Kutsche<br />

8 Latärndlihöckler<br />

Atlantis – Wächter der Meere<br />

Bahnhofplatz<br />

B<br />

ENDE Waldstätterstrasse<br />

Wa W ld lds<br />

START<br />

Fritschi- und<br />

Weyumzug<br />

beim<br />

<strong>Luzern</strong>erhof<br />

Kapellplatz<br />

Donnerstag: Schlaufe um<br />

Fritschibrunnen<br />

9 bueri Chessler<br />

Gripility – Jet sharing<br />

10 Paulusschränzer<br />

Halloween Happy<br />

11 Wey-Zunft<br />

Töffli Buebe<br />

12 Fisigöggeler Soorsi<br />

god net, geds net, mer erfendets<br />

13 rasselbandi<br />

Rasseler, ledig, sucht ...<br />

14 Schnips Schnaps<br />

Häxe<br />

15 näbelhüüler Äbike<br />

Näbelhüüler<br />

16 nostradamus<br />

Noster Vaki Tag <strong>2013</strong><br />

17 blattlüüs Lozärn<br />

Patrouille des Glaciers<br />

Vi Schüttsteifäger Kutsche<br />

18 borggeischter musig roteborg<br />

A de Fasnacht werdit mer zum Tier<br />

19 Chappelgnome<br />

Highlander<br />

20 mLg<br />

Ueli, de Gripäknächt<br />

21 nachtheueler<br />

NHL 13<br />

22 Schenkastico<br />

Perchtenjagd<br />

23 monsterguugger<br />

E König för Lozärn<br />

Vii Original Chrienser maske<br />

Kaffeeklatsch<br />

Viii LFK-break (bonanza)<br />

24 Schteichocher Chriens<br />

Black Jocker<br />

25 Chottlebotzer Lozärn<br />

Wilhelms Tell Uri, Schwyz ond Onderwalde<br />

26 noggeler<br />

Paradiesvögel<br />

27 Lozärner Chaote<br />

Grisu, der kleine Drache<br />

28 rotsee möven<br />

Gargoyles<br />

29 Fidelitas<br />

Gripen Air<br />

30 Cocoschüttler megge<br />

Wächter der Megger Basilisk<br />

31 Kult-ur-Fasnächtler<br />

Indianer<br />

iX Orangewagen Wey-Zunft<br />

nur Montag


18 Monstercorso-Programm<br />

Monströses Schlussbouquet<br />

Der Monstercorso der<br />

«Vereinigten» von <strong>Luzern</strong> ist<br />

der fulminante Abschluss der<br />

<strong>Luzern</strong>er Fasnacht. Rund<br />

90 Musigen machen sich auf<br />

den Weg. Hier das Programm.<br />

Am Dienstag um 19.30 Uhr geht es im Hirschengraben<br />

los. Der Corso geht dann via<br />

Bahnhofstrasse über die Seebrücke, danach<br />

Schwanenplatz, Schweizerhofquai, und mit der<br />

Töpfergasse geht es in die Altstadt auf die<br />

Hertensteinstrasse, den Falkenplatz und den<br />

Löwengraben bis hin zur Spreuerbrücke, wo sich<br />

der Tross langsam wieder auflöst.<br />

Die Reihenfolge der Nummern kann ganz<br />

schön chaotisch sein. Grundsätzlich gilt aber:<br />

Je älter die Guuggenmusig ist, desto weiter<br />

vorne darf sie laufen. Die jubilierenden Musigen<br />

befinden sich an der Spitze des Umzuges.<br />

Musigen Jahrgang<br />

1 Tambourenverein <strong>Luzern</strong> 1908<br />

2 Tambourenverein Gerliswil-Emmen 1929<br />

Fritschigruppe Zunft zur Safran<br />

3 Gagugger 60 Jahre 1953<br />

4 Lozärner Buchelimusig 60 Jahre 1953<br />

5 Fortissimo 40 Jahre 1973<br />

6 Schlitzäugler 40 Jahre 1973<br />

7 Näbelhüüler 30 Jahre 1983<br />

8 Sprängi-Wörger 30 Jahre 1983<br />

9 Sonnechöbler 25 Jahre 1988<br />

10 <strong>Luzern</strong>er Guuggenmusig 1947<br />

11 Chatzemusig 1949<br />

12 Bohème 1950<br />

13 Noteheuer 1955<br />

14 Schnäggebörger 1958<br />

15 Lozärner Häxe 1959<br />

16 Rotsee-Husaren 1960<br />

17 Vikinger 1960<br />

18 Barfuessfäger 1961<br />

19 Chacheler-Musig 1961<br />

20 Pilatusgeister 1961<br />

21 Fritschi-Musig 1962<br />

22 Paulusschränzer 1962<br />

23 Rüüssfrösch 1964<br />

24 Borggeister Musig Roteborg 1965<br />

Fasnacht <strong>Luzern</strong> <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch<br />

Die Wäsmali-Chatze Lozärn am Monstercorso 2012. Bild Philipp Schmidli<br />

25 Glatzesträhler 1965<br />

26 Lopper-Gnome 1965<br />

27 Saunafäger 1966<br />

28 Wäsmali-Chatze 1967<br />

29 Kakaphonikers Spootzönder 1968<br />

30 Müsali-Musig 1968<br />

31 Schnarhüüler 1968<br />

32 Altstadt-Kanonen 1969<br />

33 Rüssgusler 1969<br />

34 Tschäderi-Bumm 1969<br />

35 Spöitzer 1970<br />

36 Hydra-Musig 1971<br />

37 Löchlitramper 1971<br />

38 Noggeler 1971<br />

39 Gluggsi-Musig 1972<br />

40 Ronfäger 1972<br />

41 Rotsee-Möven 1972<br />

42 Schöttschteifäger 1972<br />

43 Hügü-Schränzer 1974<br />

44 Ratteschwänz 1974<br />

45 Schteichocher 1974<br />

46 Alti Garde Lozärn 1975<br />

47 Holzwörm 1975<br />

48 Gaugewäudler 1976<br />

49 Schlösslifäger 1977<br />

50 Träumeler 1977<br />

51 Seegeister 1978<br />

52 CH-Guugger 1979<br />

53 Chnuupesager 1979<br />

54 Coco-Schüttler 1979<br />

55 Bacchus Musig 1980<br />

56 Födlitätscher 1980<br />

57 Schügumugger 1981<br />

58 Tropeblocher 1981<br />

59 Blattlüüs 1982<br />

60 Chottlebotzer 1982<br />

61 Leuechotzeler 1982<br />

62 Musegghüüler 1982<br />

63 Nostradamus 1982<br />

64 Rasselbandi 1984<br />

65 Amok-Symphoniker 1985<br />

66 Mölibach Geischter Adlige 1985<br />

67 Loschtmölch 1989<br />

68 Lozärner Kracher 1989<br />

69 RüssSuuger 1989<br />

70 Vuotisheer 1989<br />

71 Musegg-Geischter 1990<br />

72 Nölli Grötze 1990<br />

73 Virus 1990<br />

74 Monster-Guugger Bueri 1991<br />

75 Schreihäls 1991<br />

76 Sompfhüener 1991<br />

77 Espresso 1992<br />

78 Stadtratte Lozärn 1992<br />

79 Die Staubige 1994<br />

80 Gögguschränzer 1994<br />

81 Lozärner Chaote 1995<br />

82 Zöpfligeischter Littau 1995<br />

83 Zwätschgewörger 1995<br />

84 Chlötz 1997<br />

85 Fritschi-Frösch 1998<br />

86 Die Zäche Chöge 1999<br />

87 Abstrech 2003<br />

88 Chrienbachtaucher 2004


Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch Fasnachtskünstler 19<br />

Mit Herzblut Fasnachtskünstler<br />

Seine Eltern meinten, er solle<br />

einen richtigen Beruf wählen.<br />

Er wurde Koch und wenig später<br />

Vater. Dann machte er sein<br />

Hobby zum Beruf: Urs Krähenbühl,<br />

ein begnadeter Fasnachtskünstler.<br />

In diesem Jahr tragen viele <strong>Luzern</strong>erinnen und<br />

<strong>Luzern</strong>er einen echten Krähenbühl am Revers.<br />

Er hat nach 2004, 2008 und 2011 nun bereits<br />

zum vierten Mal den Plaketten-Wettbewerb des<br />

<strong>Luzern</strong>er Fasnachtskomitees gewonnen. Ein<br />

instrumentenbewehrter «Nölli» zum 500-Jahr-<br />

Jubiläum des Nölliturms hat gestochen. Der<br />

Erfolg von Urs Krähenbühl kommt nicht von<br />

ungefähr, denn er schafft es, den Geschmack der<br />

Fasnächtler zu treffen. Der 55-jährige Zeichner<br />

und Fasnachtskünstler ist kreativ, flink, und, so<br />

sagt er von sich selber, ein «Tüpflischiisser».<br />

ManMüsste davon<br />

leben können<br />

Plaketten kreieren ist nur ein kleiner Teil seiner<br />

Arbeit. Vielmehr sind es Radierungen, Aquarelle<br />

oder Ölbilder, die Urs Krähenbühl in der kalten<br />

Jahreszeit beschäftigen. Zu seinen Auftraggebern<br />

gehören namhafte Guuggenmusigen wie<br />

die HüGü-Schränzer, die Rotsee-Husaren oder<br />

die Alte Garde Lozärn. Im Sommer tauscht er den<br />

Pinsel mit dem Schraubenschlüssel einer<br />

Metallbaufirma. Es reiche<br />

noch nicht, um nur von<br />

der Kunst leben zu<br />

können, sagt Krähenbühl,<br />

dies sei<br />

aber sein grosser<br />

Traum.<br />

Radierung Alti Garde Lozärn.<br />

schwangerschaft<br />

Mit folgen<br />

Wenn man seine<br />

Arbeiten betrachtet,<br />

käme man nie<br />

und nimmer auf<br />

die Idee, dass sich<br />

Urs Krähenbühl<br />

das grafische<br />

Handwerk selber beigebracht hat. Denn als er als<br />

junger Koch das Anmeldeformular der Kunstgewerbeschule<br />

in den Händen hielt, überraschte<br />

ihn seine damalige Freundin und jetzige Frau<br />

Simone mit der frohen Botschaft einer Schwangerschaft.<br />

«So konnte ich das Anmeldeformular<br />

gleich wieder vergessen!» Urs und Simi sind<br />

auch nach 32 Jahren immer noch glücklich verheiratet.<br />

Die beiden Kinder Raya und Ingo stehen<br />

schon lange auf eigenen Beinen.<br />

Urs Krähenbühl hat seinen Weg als Zeichner<br />

und Fasnachtskünstler gefunden. Zu wünschen<br />

wäre es ihm, dass er eines Tages davon leben<br />

kann und nicht im Sommer seinem «Brotjob»<br />

nachgehen muss.<br />

fasnachts-splitter<br />

Mehr Krähenbühl gibt es übrigens im Kunstraum<br />

«Vitrine» an der Kellerstrasse 25 in <strong>Luzern</strong>.<br />

Dort läuft seine Ausstellung «Fasnachts-Splitter»<br />

noch bis am 24. Februar. Mehr Infos sind zu<br />

finden unter: facebook/urs_krähenbühl.Fasnachts-Kunst<br />

Marco Thomann<br />

Urs Krähenbühl ist während des Winters passionierter Fasnachtskünstler. Bild Simone Krähenbühl


20 Geschichte der <strong>Luzern</strong>er Fasnacht<br />

Ein Streifzug durch über 600<br />

Jahre Geschichte der <strong>Luzern</strong>er<br />

Fasnacht zeigt, dass sich der<br />

Virus Fasnacht über Jahrhunderte<br />

allen Wirren zum Trotz<br />

immer wieder neu verbreitet.<br />

Der Fasnachtsvirus muss tief in<br />

unseren Genen und Seelen<br />

schlummern.<br />

1400–1500: «Von larVen, butzen<br />

und bööggen werck» und bruder<br />

Fritschi im altenzürichkrieg<br />

Es muss so um 1400 gewesen sein, als Stadtschreiber<br />

Renward Cysat (1545–1614) auf die<br />

ersten Fasnachtsspuren in der Stadt <strong>Luzern</strong> stiess.<br />

So heisst es unter einer Überschrift «Verbote» im<br />

Jahre 1412 in seiner Chronik: «Von larven, butzen<br />

oder böggen werck. Diss haben die allten ouch<br />

für gross und abschüchlich laster auch in strengem<br />

verbott gehalten.» Es muss also schon vor<br />

1400 verbotenerweise dem «Laster Fasnacht»<br />

gefrönt worden sein. Es war die Zeit, als die Zünfte<br />

entstanden (1430 Urkunde der Zunft zu Safran).<br />

In diesem Jahrhundert passiert nicht mehr<br />

viel. 1443: Der Name «Bruder Fritschi» wird in<br />

einer Urkunde über Soldzahlungen während des<br />

Zürichkrieges erwähnt. 1444: Die <strong>Luzern</strong>er ziehen<br />

nach Zürich an eine «fassnacht». 1460: Erstmals<br />

wird «Fritschis Stube» im Gesellschaftshaus der<br />

Krämer erwähnt. 1477 und 1490 ist im Zusammenhang<br />

mit dem Burgunderkrieg und einer<br />

Landvogtei im St. Galler Rheintal von einer <strong>Luzern</strong>er<br />

Fasnacht die Rede.<br />

1500–1600: Fritschiraub<br />

und Fasnachtsspiele<br />

Im Bericht Diebold Schillings über den Raub Fritschis<br />

1507 durch die Basler und die Rückholung<br />

durch die <strong>Luzern</strong>er im Jahr darauf findet sich die<br />

erste Beschreibung Bruder Fritschis. 500 Jahre<br />

später – 2008 – wird das Spektakel auf imposante<br />

Art und Weise wiederholt. Das Eindrücklichste<br />

des 16. Jahrhundert waren die imposanten Fasnachtsspiele<br />

auf dem Weinmarkt. 1528 beispielsweise<br />

hat man in einem Fasnachtsspiel zu Lebzeiten<br />

Zwinglis die Zürcher Reformation verspottet<br />

und eine Zwingli-Puppe verbrannt. 1590 berichtet<br />

Cysat von einer Harnisch-Musterung (Vorläu-<br />

Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch<br />

Vom Fritschiraub bis zur G<br />

1507: Fritschiraub durch die Basler. Zunftmeister Jakob Meyer zum Hasen trägt die grosse Fritschimaske<br />

durch das Stadttor von Basel. Erste Darstellung der Fritschimaske in der Diebold-Schilling-Chronik (1513).<br />

Für die Oster- und Fasnachtsspiele wurden im Mittelalter auf dem Weinmarkt grosse Spielbühnen und<br />

Zuschauerrampen aufgestellt (Darstellung von 1583 aus Karte vom Bärteliessen 1982).


Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch Geschichte der <strong>Luzern</strong>er Fasnacht<br />

21<br />

uuggenmusig<br />

fer des Umzuges) am Schmutzigen Donnerstag,<br />

und 1596 wird erstmals Fritschis Lebensgefährtin,<br />

später «Fritschene» genannt, erwähnt.<br />

1600–1700: Jahrhundert<br />

der Verbote<br />

Das 17. Jahrhundert ist geprägt von Fasnachtsverboten<br />

durch die Obrigkeit. 1613 verbietet der<br />

Rat von <strong>Luzern</strong>, am Landsknechtenumzug Frauenkleider<br />

zu tragen, und 1671 lässt der Rat «usgüügglen»,<br />

«der Fritschi seie abgestellt» d. h.<br />

abgeschafft, verboten. Der Rat beruft sich auf<br />

Diebereien, Prügeleien, das «unzüchtig wäsen»<br />

und die nicht seltenen Racheakte unter dem<br />

Schutz der Maske.<br />

1700–1800: Vomharnischzug<br />

zum Fritschizug und<br />

einmarsch der Franzosen<br />

1713 beschliessen der Rat und Hundert, den<br />

Waffenumzug für alle Zeiten aufzuheben, d. h.<br />

einen andern Umzug «auf- und einzurichten». So<br />

kam der Fritschizug, jetzt allerdings ohne jeden<br />

militärischen Charakter, wieder in Mode. 1749<br />

wird «Das Guldene Friedensjahr» in einem «gut<br />

patriotischen» Umzug von der «Löblichen Zunfft<br />

bei dem Safran» in <strong>Luzern</strong>, «der Bruder Fritschi»<br />

genannt, am 13. Hornung gefeiert. Es ist dies das<br />

älteste bekannte Motiv der Fasnachtsumzüge<br />

und erinnert an den Frieden zu Aachen von 1748,<br />

der den österreichischen Erbfolgekrieg beendigte.<br />

1762 verfertigt Bildhauer Friedrich Schäfer die<br />

älteste heute noch erhaltene Fritschimaske aus<br />

Papiermaché. 1777: Der Fritschizug wird vom Rat<br />

zum letzten Mal verboten. 1798 Einmarsch der<br />

Franzosen und Zusammenbruch der Alten Eidgenossenschaft.<br />

Die neue Verfassung, Helvetik<br />

genannt, bereitet den Zünften in ihrer alten Form<br />

und Funktion ein Ende.<br />

1800–1900: die glorreichezeit<br />

der grossen Fritschiumzüge<br />

und pompösen maskenbälle<br />

1803 Fritschizug wieder aufgenommen und ab<br />

1813 Beginn der grossen Schaumzüge zu politischen,<br />

historischen und kulturellen Sujets, die<br />

keinen fasnächtlichen Charakter im heutigen<br />

Sinn hatten. 1807 erster maskierter Ball der Theater-<br />

und Musikliebhaber (später Theaterball genannt),<br />

1814 Bürgerputsch mit Sturz der Mediationsregierung,<br />

wegen ihrer Bauernfreundlichkeit<br />

auch Bauernregierung genannt. 1819 formelle<br />

Gründung der Maskenliebhaber-Gesellschaft,<br />

damals auch Maskengesellschaft oder Fritschi-<br />

Maskengesellschaft genannt, durch die Träger<br />

des Maskenballes, der seit 1815 im «Rössli» zur<br />

Durchführung kam. 1886: Die<br />

Obrigkeit lässt am Pelzfellmarkt,<br />

der am Dienstag vor dem Schmutzigen<br />

Donnerstag stattfindet, die<br />

Fasnachtstage ausrufen. Heutige Usgüügglete.<br />

1892 Gründung der «Fidelitas lucernenis»,<br />

in der Urkunde als «Société Fidelitas non<br />

plus ultra <strong>Luzern</strong>» verbrieft.<br />

1900–2000: die<br />

wey-zunFt und dieguugger<br />

beleben neu die Fasnacht<br />

1900 erster Fritschiball. 1904 erster Fidelitasball<br />

im Hotel Union. 1906–1929 Rosenbälle der<br />

Rosalischen Gesellschaft im Hotel Union. 1925<br />

startet der erste Wey-Umzug als Protest dagegen,<br />

dass wiederum nur der Fritschiwagen<br />

alleine durch die Stadt gefahren war. 1926 Gründung<br />

der «Vereinigung zur Förderung der <strong>Luzern</strong>er<br />

Fasnacht» mit Safran, MLG, Fidelitas und<br />

Rosalischer Gesellschaft. Erste Plakette mit<br />

einem Hornbläser. 1935–1945: Während des<br />

Zweiten Weltkrieges fuhr nur der Fritschiwagen<br />

durch die Stadt <strong>Luzern</strong>. 1947: Sepp Ebinger, bekannter<br />

Maskenbildner, gründet die erste Guuggenmusig<br />

in <strong>Luzern</strong>. In der Folge entwickelt sich<br />

<strong>Luzern</strong> zur Guuggenhochburg der Schweiz. 1951:<br />

Die drei Gesellschaften Safranzunft, Maskenliebhaber<br />

und Fidelitas schliessen sich mit der Wey-<br />

Zunft im neuen Lozärner Fasnachtskomitee (LFK)<br />

1926: Erstmals wird<br />

zur Finanzierung des<br />

Umzuges eine<br />

Blechplakette herausgegeben.<br />

zur gemeinsamen<br />

Durchführung der<br />

Umzüge am Schmutzigen<br />

Donnerstag und Güdismontag<br />

zusammen. Am 17. <strong>Januar</strong><br />

1964 findet in der alten «Metzgere»<br />

die legendäre Gründungsversammlung der Vereinigten<br />

Guuggenmusigen statt. 1975 erster<br />

Fasnachtsmäärt. 1993 Gründung der Kult-Ur-Fasnächtler.<br />

Die <strong>Luzern</strong>er Fasnacht erhält eine neue<br />

Bewegung in Form ausgeprägter künstlerischer<br />

Gestaltung von Masken, Kostümen und Wagen.<br />

dieluzerner Fasnacht heute<br />

Die <strong>Luzern</strong>er Fasnacht von heute umfasst einen<br />

organisatorischen und einen spontanen Teil. Das<br />

LFK ist vor allem für die Organisation der Umzüge<br />

vom Schmutzigen Donnerstag und am Güdismontag<br />

verantwortlich, während die Vereinigten<br />

das grosse Monstercorso vom Güdisdienstag<br />

organisieren. Dabei tragen die einzelnen Zünfte,<br />

Gesellschaften, Guuggenmusigen, verschiedene<br />

Gruppierungen und vor allem grossartige Einzelund<br />

Gruppenmasken zum ganzen Ereignis bei,<br />

das die <strong>Luzern</strong>er Fasnacht so einzigartig macht.<br />

Eine Commedia dell’Arte auf <strong>Luzern</strong>er Art.<br />

Pauki alias Silvio Panizza<br />

Quelle: Aufzeichnungen von Erwin Cuoni (†),<br />

Band II: Faszination Lozärner Fasnacht<br />

Die legendäre Chatzemusig, 1949 gegründet von Puppenspieler Peter W. Loosli (†), war die zweite<br />

Guuggenmusig von <strong>Luzern</strong> und künstlerisch lange Zeit von Max Baumann (†) gestaltet worden. Heute<br />

ist <strong>Luzern</strong> die eigentliche Guuggenmusig-Hochburg der Schweiz.


22<br />

20 Johr Kult-Ur-Fasnächtler Lozärn<br />

Vor 20 Jahren hängten einige<br />

Guugger ihre Instrumente an<br />

den Nagel. Von da an verschrieben<br />

sie sich bis dahin einer<br />

völlig unbekannten Fasnachtsart,<br />

der Kult-Ur-Fasnacht. Heute<br />

sind die hyperkreativen Wagenund<br />

Maskenbauer nicht mehr<br />

aus der <strong>Luzern</strong>er Fasnacht wegzudenken.<br />

Im August 1993 ging es schon mal kämpferisch<br />

los. Ein Auszug aus dem heute noch<br />

geltenden Manifest: «Ein wesentlicher Grund<br />

für die Entfremdung und Banalisierung der<br />

Fasnacht ist, dass <strong>Luzern</strong> an den drei Tagen<br />

massenweise von auswärtigen Musigen<br />

heimgesucht wird. Oftmals besteht deren<br />

einzige Anstrengung in der Busreise, derweil<br />

Kostüm, Masken und Musikstücke von der<br />

Abwesenheit jeglicher Kreativität zeugen.»<br />

Friedlicher KontrapunKt<br />

zu den GuuGGenmusiGen<br />

Zudem störte man sich am wachsenden<br />

Kommerz. In dieser Zeit versuchte wirklich<br />

jeder Profit aus der Fasnacht zu schlagen.<br />

Zudem gab es einige Guuggenmusigen, die ab<br />

Mitternacht ihre grossen Grende gegen gehäkelte<br />

Mützen eintauschten. Die «Kult-Ur-Fasnächtler»,<br />

die Dachorganisation von aktuell<br />

15 Gruppierungen und insgesamt 120 Fasnächtlern,<br />

stellten sich dagegen. Natürlich<br />

konnten auch sie die Veränderungen und<br />

Neuerungen der <strong>Luzern</strong>er Fasnacht nicht<br />

gänzlich stoppen. Ihnen ist es aber gelungen,<br />

einen heute nicht mehr wegzudenkenden<br />

Kontrapunkt zu den über 100 Guuggenmusigen<br />

zu setzen.<br />

Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch<br />

20 Jahre Kult-Ur-Fasnächtler –<br />

WeinmarKt verWandelt<br />

sich in bunte FantasieWelt<br />

Seit zwanzig Jahren bereichern sie also die<br />

<strong>Luzern</strong>er Fasnacht. Man findet sie hauptsächlich<br />

auf dem Weinmarkt, ihrem Platz, wenn sie<br />

nicht gerade auf ihrem «Zügli» durch die Altstadt<br />

sind. Gruppierungen mit kuriosen, zum<br />

Teil lateinischen Namen. Die jubilierenden<br />

Mitglieder sind: Ars Vivendi, Bandicoot, Cambrias,<br />

E Nomine, Ein Applaus, Fantasia, Hosianna,<br />

HÖR_BAR, Infinitus, Is Chalt, Kopernikus, Luxraco,<br />

Nekraxas, Obscuratio, Rätsch Häxe und<br />

X-tra. «Besuchen Sie die Kult-Ur-Fasnächtler<br />

unbedingt auch mal, wenn es dunkel ist, da<br />

wirken die Wagen und Masken gleich doppelt»,<br />

sagt Seppi Fässler (56), seit acht Jahren stolzer<br />

Präsident der Kult-Ur-Fasnächtler.<br />

die JunGen, Wo sind<br />

sieGeblieben?<br />

Er ist sichtlich zufrieden. «Das Einvernehmen<br />

mit Guuggenmusigen und dem <strong>Luzern</strong>er Fasnachtskomitee<br />

ist super. Das war schon mal<br />

Häuptling Angy Burri, Künstler Hugo Stadelmann, OK-Präsi Bärti Feigenwinter und der Präsident Seppi Fässler präsentieren ihr fasnächtliches Prunkstück.


Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch 20 Johr Kult-Ur-Fasnächtler Lozärn 23<br />

wir gratulieren!<br />

ganz anders.» Fässler spricht die ersten Grabenkämpfe<br />

an, bei denen man noch um Akzeptanz<br />

einer neuen Art von Fasnacht gekämpft hat.<br />

Dies sei nun aber Geschichte. Beim Thema<br />

Nachwuchs bekommt Seppi Fässler dann aber<br />

doch noch Stirnfalten. Es sei nicht mehr so<br />

einfach, junge Leute für das stundenlange<br />

Basteln und Bauen von Masken und Wagen zu<br />

begeistern. Ein generelles Problem, das man<br />

auch bei diversen Guuggenmusigen kennt.<br />

Wegen des heutigen Drucks am Arbeitsplatz<br />

und des enormen Freizeitangebots lassen viele<br />

Jugendliche die Finger von der aktiven Fasnacht.<br />

Umso erfreulicher ist, dass bei den Kult-<br />

Ur-Fasnächtlern jetzt einige Junge neue Gruppierungen<br />

gegründet haben und sogar aktiv im<br />

Vorstand mithelfen. Ein gutes Zeichen für die<br />

Zukunft!<br />

erstmals mit einem<br />

einheitssuJet unterWeGs<br />

Die Kult-Ur-Fasnächtler überraschen zu ihrem<br />

zwanzigjährigen Bestehen zum ersten Mal mit<br />

dem Einheitssujet «Indianer» <strong>Luzern</strong>s Fasnächtler.<br />

Wer war früher nicht gerne mal ein<br />

Indianer oder ein Cowboy? Das lässt eigene<br />

Kindheitserinnerungen wecken. Zudem geht<br />

man gemeinsam an die <strong>Luzern</strong>er Umzüge, und<br />

sogar beim Monstercorso wird man als Vortrab<br />

dabei sein. Vor einem indianischen Einheitsbrei<br />

hat Seppi Fässler überhaupt keine Angst:<br />

«Wer uns kennt, weiss, dass wir kunterbunt<br />

verschieden zum Friedenstanz tänzeln werden.»<br />

eine plaKette zum Jubiläum!<br />

Wer schon im Vorfeld ein Stück Kult-Ur-Fasnacht<br />

an seinem Revers tragen möchte, kann<br />

dies tun. Mitglied und Künstler Hugo Stadelmann<br />

hat eine Jubiläumsplakette gestaltet.<br />

Nun kann man die 700 Plaketten für je 30<br />

Franken bei jedem Mitglied kaufen. Happy<br />

Birthday und alles Gute auf weitere 20 Jahre,<br />

liebe Kult-Ur-Fasnächtler, und danke für euren<br />

alljährlich kreativen Beitrag zur einzigartigen<br />

<strong>Luzern</strong>er Fasnacht. Marco Thomann<br />

Die Highlights der<br />

Kult-Ur-Fasnacht <strong>2013</strong><br />

7. Februar Schmotzige Donnschtig<br />

11.30 Uhr Zögli durch die Altstadt: Franziskanerplatz–<br />

Schnyderbrücke–Rössligasse–Weggisgasse–Grendel–<br />

Kapellplatz–Kapellgasse–Weinmarkt<br />

14.00 Uhr Teilnahme am Fritschi-Umzug<br />

18.30 Uhr Zögli zum Weinmarkt: Burgerstrasse–<br />

Schnyderbrücke–Weinmarkt<br />

11. Februar Güdismäntig<br />

14.00 Uhr Teilnahme am Wey-Umzug<br />

18.30 Uhr Zögli durch die Altstadt: Burgerstrasse–<br />

Schnyderbrücke–Rössligasse–Weggisgasse–Grendel<br />

–Kapellplatz–Kapellgasse–Weinmarkt<br />

12. Februar Güdiszischtig<br />

18.30 Uhr Zögli zum Weinmarkt: Burgerstrasse–<br />

Schnyderbrücke–Weinmarkt<br />

19.10 Uhr Teilnahme am Monstercorso (im Vortrab)<br />

Mitglieder der Kult-Ur-Fasnächtler mit Masken aus früheren Fasnachtstagen. Bilder Heinz Steimann


24 Maskenbälle<br />

Man hört sie oft, die Geschichten<br />

aus der guten alten Maskenballzeit.<br />

Wie schön und voll<br />

besetzt sie waren, die Bälle im<br />

«Union» oder im ehemaligen<br />

Kunsthaus. Ein Maskenball war<br />

sogar Auslöser zur Gründung<br />

der Maskenliebhaber-Gesellschaft<br />

<strong>Luzern</strong>. Zudem waren die<br />

Fidelitas-Bälle jahrelang das<br />

Beste, was man an der <strong>Luzern</strong>er<br />

Fasnacht besuchen konnte.<br />

Aber alles der Reihe nach. Aus der Chronik der<br />

Maskenliebhaber-Gesellschaft ist zu entnehmen,<br />

dass die MLG, wie sie in abgekürzter Form<br />

Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch<br />

Legendäre <strong>Luzern</strong>er Mas<br />

heute genannt wird, im Oktober 1819 gegründet<br />

wurde. Und zwar durch ehemalige <strong>Luzern</strong>er<br />

Wehrmänner, die nach dem Sturz der Mediationsregierung<br />

von 1814 zum Schutz der neu<br />

eingesetzten Obrigkeit an den Stadttoren Wache<br />

gestanden hatten. Es waren auf ihre Art<br />

lebensfrohe Männer, die beschlossen hatten,<br />

das Ereignis des Bürgerputsches jährlich wiederkehrend<br />

mit einem Maskenball zu feiern.<br />

Der erste Ball fand im Winter 1815/16 im damaligen<br />

Hotel Rössli am Mühlenplatz statt.<br />

Anfänglich war er nicht nur als blosses Fest und<br />

humorvolle Selbstdarstellung gedacht, sondern<br />

vor allem auch als Anlass und Forum für freie<br />

Meinungsäusserung. Dies bringt die Maskenliebhaber-Gesellschaft<br />

heute noch mit ihrer<br />

liberalen Einstellung zum Ausdruck.<br />

Über dielAndesGrenze<br />

hinAus bekAnnt<br />

Den «Maskenliebhaberball» gab es mehr als<br />

130 Jahre lang, bis er irgendwann wegen sinkender<br />

Besucherzahlen von der Fasnachtsfläche<br />

verschwand. Gehen wir wieder ein bisschen<br />

zurück in der Zeit, und zwar ins Jahr 1904, denn<br />

da schlug die grosse Stunde des ersten Fidelitas-<br />

Balls im Hotel Union. Die Fidelitas-Bälle waren<br />

die legendärsten Maskenbälle, die <strong>Luzern</strong> je zu<br />

bieten hatte. Sie waren seinerzeit sogar über die<br />

Landesgrenze hinaus bekannt. Später nannte<br />

man den Fidelitas-Ball «grossen Maskenball»<br />

und wechselte ab und zu mal den Veranstaltungsort.<br />

Dazu gehörte auf jeden Fall auch der<br />

Kursaal, das Hotel Rütli oder das Kunsthaus. Die<br />

Eintrittspreise betrugen damals 3 Franken; die<br />

Gesellschafter hatten nur 2 Franken zu berappen.<br />

keine mAskenbälle im krieG<br />

Während des Ersten Weltkrieges gab es keine<br />

Bälle. Zu viele <strong>Luzern</strong>er wurden zum Militärdienst<br />

berufen. In den Dreissiger- und Vierzigerjahren<br />

verband sich die Fidelitas dann «maskenballtechnisch»<br />

mit der Allgemeinen Musikgesellschaft<br />

und der Maskenliebhabergesellschaft.<br />

Man nutzte die gegenseitigen Synergien, um die<br />

Bälle profitabel zu gestalten. In den Kriegsjahren<br />

1943/44 war es verboten, Maskenbälle abzuhalten.<br />

Sie mussten in Kostümbälle umgewandelt<br />

werden. Zu gross war die Angst, fremde Geheimdienste<br />

und Fröntler könnten die Maskentarnung<br />

für ihre Tätigkeiten nutzen. Was jetzt vielleicht<br />

witzig klingt, hat <strong>Luzern</strong> in jüngerer Zeit<br />

auch schon mal fast die Fasnacht gekostet. Im<br />

Krisenjahr 1991, als die Welt wegen des Irak-<br />

Kriegs die Luft anhielt, standen die <strong>Luzern</strong>er<br />

Fasnachtsumzüge kurz vor der Absage.<br />

in densiebziGerjAhren<br />

beGAnn dAsbAllsterben<br />

Den Fidelitas-Bällen ging es jahrelang gut.<br />

Die Besucher kamen im ehemaligen Kunsthaus in den Genuss fantastischer Dekorationen. Archivbilder Das Programmheft für den Maskenball anno 1937.


Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch<br />

kenbälle füllten die Säle<br />

Auch andere Bälle hatten fette Jahre bis in die<br />

Siebzigerjahre, als die Besucherzahlen stagnierten<br />

und dann zurückgingen. Danach setzte das<br />

Ballsterben ein. Nach und nach verschwanden<br />

kleinere wie grössere Maskenbälle vom Fasnachtsprogramm.<br />

Was ist passiert? Wer trägt die<br />

Schuld am Ballsterben? Wenn man den Boom<br />

der Guuggenmusigen in den Siebzigerjahren<br />

und die damit entstehende Strassenfasnacht<br />

anschaut, kreuzt der sich gewaltig mit dem<br />

grossen Ballsterben. Die <strong>Luzern</strong>er Fasnacht hat<br />

sich nach aussen verlagert. Vorbei waren die<br />

Zeiten, wo sich das bunte Treiben nur in Restaurants<br />

und an Maskenbällen abspielte. In dieser<br />

Zeit entstand die <strong>Luzern</strong>er Strassenfasnacht.<br />

Abwärtstrend bei<br />

den GuuGGenmusiGen<br />

Haben die Guuggenmusigen auch die Maskenbälle<br />

gekillt? Das wäre ein bisschen einfach,<br />

wenn man das so sagen würde. Tatsache ist<br />

aber, dass sich die <strong>Luzern</strong>er Fasnacht verändert<br />

hat. Guuggenmusigen wurden immer beliebter,<br />

und ihre Zahl nahm bis ins 21. Jahrhundert<br />

zu. Seit einigen Jahren spürt man aber auch bei<br />

den Guuggenmusigen erste Abwärtstrends. Die<br />

Maskenbälle bekamen durch Guuggenmusig-<br />

Events immer mehr Konkurrenz. Da sind Guuggerpartys,<br />

Fasnachtseröffnungen, Guuggertreffen,<br />

Gönnerabende, offene Proben, Matinees,<br />

Soirees oder Kostümpartys, die den Maskenbällen<br />

das Wasser abgruben. Zudem hat heutzutage<br />

jede Guuggenmusig ein dicht gedrängtes<br />

Programm, das einen Spontanbesuch an einem<br />

Maskenball fast verunmöglicht. Ein Maskenball<br />

ist heute nicht mehr rentabel. Zu viel Aufwand<br />

und zu wenig Ertrag. So gehen viele den Weg<br />

des geringsten Widerstandes und machen<br />

anstelle eines aufwendig dekorierten Maskenballs<br />

eine Fasnachtsparty mit vielen durstigen<br />

Guuggerkehlen.<br />

die Antwort ist klAr:nein<br />

Wie geht es weiter? Die Frage stellt sich nach<br />

dem Jetzt und der Zukunft. Wird es je wieder<br />

solch legendäre grosse Maskenbälle geben?<br />

Die Antwort ist klar: Nein! Die Fasnacht hat<br />

sich verändert, und das muss nicht nur<br />

schlecht sein. Schliesslich verfügt <strong>Luzern</strong> zurzeit<br />

über die bunteste und kreativste Strassenfasnacht<br />

der Schweiz. Aber als bekennender<br />

Fasnachtsnostalgiker wünsche ich mir wieder<br />

mehr Qualität statt Quantität. Es darf nicht<br />

immer die Rentabilität sein, die über Sein oder<br />

Nichtsein eines traditionellen Maskenballs<br />

entscheidet. Marco Thomann<br />

Illustrationen vom Fidelitas-Maskenball.<br />

Maskenbälle sorgten für Furore<br />

Neben dem Maskenliebhaber-Ball und dem Fidelitas-Ball<br />

bestand eine ganze Reihe weiterer Bälle, die in <strong>Luzern</strong> für<br />

Furore sorgten. Da gab es zum Beispiel den Rosenball der<br />

Rosalischen Gesellschaft, den Theaterball oder den Fritschi-Ball<br />

der Zunft zu Safran, der bei seiner ersten <strong>Ausgabe</strong><br />

Maskenbälle 25<br />

über 1000 Besucher zu verzeichnen hatte. In neuerer Zeit<br />

waren es der Tschäderi-Bumm-Ball, der Chatzeball der<br />

Chatzemusig Lozärn oder der Noggeler-Ball, der zu seinen<br />

besten Zeiten 3000 Leute ins Casino lockte. Schön war sie,<br />

die <strong>Luzern</strong>er Maskenballzeit!<br />

Impressionen aus einem der Maskenliebhaberbälle. Archivbilder


26<br />

Last-Minute-Fasnacht<br />

Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch<br />

EinmalquerdurchdenKellerschrank!<br />

Die Anleitung zum schnellen,<br />

originellen und kostengünstigen<br />

Fasnachtssujet!<br />

Noch wenige Tage bis zum Urknall, dem<br />

unüberhörbaren Start zur <strong>Luzern</strong>er Fasnacht.<br />

Und jedes Jahr ist es dasselbe, die Tage vor<br />

der Fasnacht haben zu wenig Stunden. Falls<br />

man organisiert geht, zum Beispiel als Guugger,<br />

ist das kein Problem. Denn bei Guuggenmusigen<br />

passiert die Sujetwahl bereits im<br />

Sommer. Doch bei vielen anderen Fasnachtsbesuchern<br />

bricht der Virus erst kurz vor der<br />

Fasnacht aus. Da wird es knapp mit der Zeit.<br />

AnZeige<br />

Verantwortungsvoll geniessen.<br />

Einer<br />

von<br />

uns.<br />

Wir zeigen hier, wie man in wenigen Schritten<br />

zum rüüdigen Sujet kommt. Zu diesem<br />

Zweck haben wir Beat Felder (56) zur Unterstützung<br />

herbeigezogen. Er gehört zu den<br />

kreativen Köpfen der <strong>Luzern</strong>er Fasnacht und<br />

ist immer wieder mit witzigen und originellen<br />

Sujets unterwegs. Beat Felder ist seit 30<br />

Jahren Präsident der Guuggenmusig Ronfäger,<br />

und in diesem Jahr lautet ihr Motto<br />

«Mer gönd Gassi». Während der rüüdigen<br />

Tage führen sie ihre Fasnachtshunde aus und<br />

möchten damit möglichst viele Fasnachts-<br />

Hundefans an die Fasnacht bringen (siehe<br />

Kasten).<br />

Beat Felder lässt sich für die Sujetfindung<br />

von aktuellen Themen leiten. Was lief unter<br />

dem Jahr? Was könnte man witzig umsetzen,<br />

oder was wäre man selbst schon immer gerne<br />

mal gewesen? Aus diesen Fragen entsteht bei Mit selbst gebastelten Masken an die Fasnacht.<br />

10CFWMMQ4DIRADXwSyl_UBoYzo0BWn62mi1Pl_FUiXwrI1GnmMpohfnv28-9UImMJhqnnxwkhYcygmeQMpA9ODEiyT5c9fBRBlbieAgZpU8LIH6JNpPyzmFTl-Xu8v2BDqToAAAAA=<br />

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Eines für uns.<br />

Stolz, geradlinig und freiheitsliebend:<br />

Einen von uns erkennt man leicht.<br />

Am Charakter. Oder am Bier.<br />

Eichhof – seit 1834 von hier.


Fasnacht Lozärn <strong>2013</strong>, www.anzeiger-luzern.ch Last-Minute-Fasnacht 27<br />

ihm und bei vielen anderen auch das Sujet.<br />

«Man sucht meistens zu weit. Das Witzige<br />

und Originelle liegt ganz nah!» Zudem ist Beat<br />

Felder ganz wichtig: «Es ist alles gut, was selber<br />

gemacht wird.» Darum ist sein erster<br />

Gang nach der Sujet-Entscheidung immer<br />

jener zum Kellerschrank.<br />

Eignen tun sich Materialien wie: alte Mäntel,<br />

witzige Schuhe, Hüte, Brillen, Perücken, Eierkartons,<br />

Schuhschachteln, Küchen-Accessoires<br />

und vieles mehr. Und wenn noch was fehlt,<br />

gibts ja auch noch den Gang in die Brockenhäuser,<br />

an die Flohmärkte oder in die spezialisierten<br />

Fasnachtsgeschäfte. Danach folgt der<br />

kreative Teil: Welchen Gegenstand könnte<br />

man wie und wo platzieren? Fürs traditionelle<br />

Masken basteln macht Freude, ist günstig und geht schneller, als man denkt.<br />

An der Maske darf auch Fell oder Plüsch nicht fehlen.<br />

D Ronfäger, Beat Felders Guuggenmusig, gehen mit ihren Fasnachtshunden<br />

«Gassi», und Sie können dabei sein. Basteln Sie sich einen Hund, und gehen Sie<br />

am Schmutzigen Donnerstag, 7. Februar, um 4.45 Uhr in die Münzgasse.<br />

Kleistern mit Papier fehlt für Kurzentschlossene<br />

jeweils die Zeit. Darum heisst es leimen,<br />

nieten, malen oder schneiden.<br />

«Aus einereierschAchtelwird<br />

gAnz einfAch einwitziges<br />

fAsnAchtsmäskeli»<br />

Wichtig ist, dass man Mut hat, denn nur so<br />

getraut man sich, vielleicht mal richtig witzig<br />

oder doof an die Fasnacht zu gehen. Auf jeden<br />

Fall ist alles Selbergemachte hundertmal besser<br />

als eine Plastikmaske aus einem deutschen<br />

Versandhandel. «Jeder kreative Beitrag hilft<br />

dem Erhalt der vielfältigen <strong>Luzern</strong>er Fasnacht.»<br />

Zudem ist selbstgemachtes Fasnachtsgut<br />

noch um ein Vielfaches billiger als aus<br />

dem Internet bestellte Kostüme und Masken.<br />

Mit den Ronfägern «Gassi» gehen<br />

Je nachdem, was man zu Hause findet, kostet<br />

das ganze Sujet nur wenige Franken. Kauft<br />

man noch was dazu, wirds dementsprechend<br />

teurer. Beim Einkauf von Fasnachtsutensilien<br />

gibt es verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel:<br />

Vonarburg, Alpenstrasse 10, <strong>Luzern</strong>;<br />

Fadegrad, Weinberglistrasse 4; Aeschlimann<br />

im Kantonalbankgebäude <strong>Luzern</strong> oder der<br />

Caritas Fasnachtsladen an der Feldmattstrasse<br />

28 in Emmen Waldibrücke.<br />

Mit selbstgemachten Sujets macht Fasnacht<br />

doppelt Spass, und man leistet einen wertvollen<br />

Beitrag zum Erhalt der kreativen <strong>Luzern</strong>er<br />

Fasnacht. Vielleicht kommt man so auch auf<br />

den Geschmack, im nächsten Jahr noch mehr<br />

Zeit für die Vorbereitung zu investieren.<br />

Marco Thomann<br />

Eine Eierschachtel ausschneiden, danach beliebig zusammenkleben.<br />

Dann noch eine Brille, und ab an die Fasnacht. Bilder Heinz Steimann<br />

Um Punkt 5 Uhr geht es los zum gemeinsamen Hundeausführen. Während der<br />

ganzen Fasnacht gibts in der Münzgasse den Ronfäger-Hundetreff.<br />

Mehr Infos gibt es unter: www.ronfaeger.ch


GROSSE AUSSTELLUNG<br />

ZU DEN SCHWEIZER<br />

FASNACHTSBRÄUCHEN<br />

GUUGGENMUSIG-KONZERTE<br />

SCHMUTZIGER DONNERSTAG<br />

13 Uhr CH-Gugger Ämmebrogg<br />

14 Uhr Chnuupesager Dierikon<br />

15 Uhr Schabegrabscher Malters<br />

16 Uhr Sprängi Wörger Ämmebrogg<br />

17 Uhr Säulischränzer Eibu<br />

GRATIS KINDERSCHMINKEN<br />

UND FASNACHTSBASTELN<br />

6. bis 12. Februar <strong>2013</strong>, jeweils von 14 –17Uhr,<br />

Samstag von 10 –15Uhr<br />

GÜDIS-MONTAG<br />

13 Uhr De Räschte<br />

14 Uhr Bacchus Musig Littau<br />

15 Uhr Juguba Ballwil<br />

16 Uhr Juguba Ballwil<br />

10CFWMoQ4DMQxDvyiVkzRteoFTWXVgGg-Zhvf_aL1jA9aTrGevFVZw5zHP13wGA2LUpLFrmHNhSLhIQe0BxhCwHrtUU3f78zewFc_LITBhJAbZoKpZuyfr9ZB7A7TyfX9-a6PmN4AAAAA=<br />

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4. bis 12. Februar <strong>2013</strong><br />

GÜDIS-DIENSTAG<br />

13 Uhr Schärbeler <strong>Luzern</strong>-Littau<br />

14 Uhr Bacchus Musig Littau<br />

15 Uhr Fluehchräie Schwarzebärg<br />

Shopping erleben<br />

ÖFFNUNGSZEITEN: MO/DI/DO 9–18.30 Uhr<br />

MI/FR9–21Uhr •SA8–16Uhr •www.emmencenter.ch

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