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Ausgabe 43 - 07 Das Stadtmagazin . BLOG

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Renoir<br />

Startet im Schillerhof am 7.2.<br />

Zauberhaft melancholisch und mit<br />

großartigen Bildern präsentiert Gilles<br />

Bourdes seinen Film über Auguste<br />

Renoir und seine letzte Muse.<br />

Mitten im 1. Weltkrieg, im Jahre<br />

1915, lebt der Maler Auguste Renoir<br />

Vergiss mein nicht<br />

weitab vom Kriegsgeschehen in seinem<br />

Anwesen an der Côte d’Azur.<br />

Die Nacht der Giraffe<br />

Vergiss mein nicht Umgeben von zahllosen Frauen – Die Nacht der Giraffe<br />

offenbar alles ehemalige Modelle<br />

„Ich habe mir Zeit genommen, um und Geliebte des Meisters – malt er<br />

zu sehen, ob ich meinen Eltern helfen weiterhin, obwohl er seine Hände<br />

kann“. David Sieveking, mehrfach kaum noch bewegen kann. Die junge<br />

Von Natur aus ist die Giraffe ein Herdentier.<br />

In der Gefangenschaft eines<br />

Tierparks jedoch kann sie zum Ein-<br />

Kurzfilmpremiere<br />

am 8.2. im Schillerhof<br />

für seinen Dokumentarfi lm „David Andrée, ein selbstbewusstes Bauernzelgänger werden. Vielleicht hat das<br />

wants to fl y“ ausgezeichnet, kehrt<br />

in sein Elternhaus zurück. Aber das<br />

mädchen, braucht Geld und posiert<br />

für ihn. Ihre perfekte Schönheit, die<br />

Mädchen Lana sie deshalb zu ihrem<br />

Lieblingstier erwählt, denn auch Lana<br />

„Ophelia”<br />

Zuhause, das er kannte, gibt es nicht milchweiße Haut und das wallende ist, seit ihr Vater sie nach einem Zoo- Im Kurzfi lm „Ophelia” vertieft sich<br />

mehr. Seine Mutter Gretel leidet seit rote Haar inspirieren den alten Mann besuch quasi ausgesetzt hat, eine Ein- die gleichnamige Protagonistin in<br />

Jahren an Alzheimer. Vater Malte ist und lassen ihn wie besessen arbeizelgängerin. Die Welt außerhalb des das Werk eines Künstlers und verliert<br />

mit ihrer Pfl ege überfordert. Tragik ten. Der alte Renoir spricht wenig mit Zoologischen Gartens von Jakarta hat mehr und mehr den Bezug zu ihrer<br />

ist der Geschichte von Grund auf ihr. Er leidet sehr, denn seine Frau ist Lana nie kennengelernt. Ganz so wie Umwelt. Sie wird zur Projektions-<br />

eingeschrieben, und in stillen Beob- vor kurzem gestorben und zwei sei- die Tiere, mit denen sie aufwächst, ist fl äche ihrer Mitmenschen, die kaum<br />

achtungen zeigt der Film durchaus ner Söhne sind an der Front. Als sein ihr ihr ursprünglicher Lebensraum also mehr einen Zugang zu ihr fi nden.<br />

Gretels Zerfall. Gleichzeitig aber wird Sohn Jean schwer verletzt heimkehrt, fremd. Doch sie spürt eine Sehnsucht Aber im Laufe der Zeit dringen die<br />

sie immer mehr von der leidenden zur verliebt der sich in Andrée.<br />

danach – und als sie eines Tages, nun Worte und Stimmen der Anderen<br />

handelnden Person. Die tückische De- Licht und Schatten, die beiden zu einer jungen Frau gereift, einen immer häufi ger zu ihr durch, ihre Obmenz-erkrankung<br />

nimmt Gretel zwar Grundaspekte im Film und in der Ma- geheimnisvollen Cowboy und Zaubersession für das Werk des Künstlers<br />

ihre Persönlichkeit – aber darunter lerei, bestimmen das Werk von Gilles künstler kennenlernt, nutzt sie die Ge- weicht nach und nach auf.<br />

wird eine andere Person sichtbar, die Bourdos, das sich wohltuend abhebt legenheit, um ihm in die Welt vor den Der Film erzählt eine Geschichte<br />

näher an ihren Emotionen ist und die- von üblichen Biopics. Da ist auf der Toren des Zoos zu folgen. Dort aber ist von Wahn, Depersonalisierung und<br />

se auf ganz direkte Weise ausdrückt. einen Seite der besessene Künstler, sie bald schon auf sich gestellt. der Suche nach Orientierung. Ein<br />

Insofern ist „Vergiss mein nicht“ auch der sich wie ein orientalischer Herr- „Die Nacht der Giraffe“ ist für den Erzählfi lm, der aber auch Elemente<br />

das Porträt einer starken Frau und der scher mit seinem Harem umgibt. Er europäischen Kinobesucher ein Exot, von Collage und Theater benutzt, der<br />

Generation der Achtundsechziger, symbolisiert in seiner leidenschaft- der sich einer ungewohnten Sprache zwischen realistischer Darstellung<br />

die mittlerweile im Seniorenalter lichen Egozentrik und seiner Flucht und Sichtweise bedient, einem ande- und symbolisch-surrealistischer Aus-<br />

angekommen ist. Am schönsten ist vor der Wirklichkeit einen überholten ren Verständnis von Poesie gehorcht drucksweise changiert.<br />

der Film da, wo er zeigt, wie Gretels Künstlertypus, der durch die Schre- und in einem Umfeld fremder Mythen, Angeregt von Shakespeares „Ham-<br />

Erkrankung die Familie enger zusamcken eines furchtbaren Krieges zum Sagen und Erinnerungen, aber auch let“, der Verarbeitung des Stoffes<br />

menrücken und sich Gefühlen öffnen Auslaufmodell wird. Auf der anderen Lebensbedingungen spielt. Wie beim durch Heiner Müller und dem Kurz-<br />

lässt, die vorher unterdrückt waren. Seite steht Andrée – die neue Frau: Besuch eines Zoos tut man gut daran, fi lmprojekt „Hamlet X“ ist hier nun<br />

Oliver Kaever<br />

selbstbewusst, fordernd und wil- sich geduldig treiben zu lassen und eine neue Adaption der Opheliafi gur<br />

D 2012, R&B: David Sieveking, K: Adrian Stähli lensstark. Und zwischen ihnen Jean, einfach nur zu beobachten. Dies bringt entstanden.<br />

der feinsinnige, neue Mann, der sich einen dem Gefühl von Verlassenheit „Ophelia“ ist ein Gemeinschaftspro-<br />

Ausgezeichnet mit dem<br />

hessischen Filmpreis<br />

zwischen patriarchalisch geprägtem<br />

Heldentum und seinem eigenen<br />

Wunsch nach Unsterblichkeit ent-<br />

und der Sehnsucht der Hauptfi gur jekt der Jenaer Filmemacher Maik<br />

ganz von allein am nächsten. Thomas Pevestorff, Tillmann Lützner, Markus<br />

Volkmann<br />

Bätz und Martin Hünniger.<br />

und als bester Film der<br />

Sektion Semaine de la<br />

scheiden muss.<br />

Ein überzeugender Film für alle, die<br />

sich auf schöne Bilder und eine ge-<br />

ID/D/HK/CN, 2012 R: Edwin, D: Ladya Cheryl,<br />

Nicholas Saputra, Adjie Ahmad, Klarysa Aurelia<br />

Raditya<br />

D 2012, Team: Maik Pevestorff, Tillmann<br />

Lützner, Markus Bätz und Martin Hünniger<br />

Laufzeit 20 Minuten.<br />

critique beim Festival in<br />

Locarno.<br />

lassen erzählte Geschichte einlassen<br />

wollen. Es lohnt sich! Gaby Sikorski<br />

F 2012, R: Gilles Bourdos, D: Michel Bouquet,<br />

Christa Theret, Vincent Rottiers, Thomas Doret,<br />

Michèle Gleizer<br />

Renoir<br />

Die schöne Unbekannte<br />

aus der ThULB …<br />

… einfach mal ins Kino einladen war nie<br />

günstiger! Im Schillerhof gibt’s von Sonntag<br />

bis Donnerstag in allen Vorstellungen ab<br />

21:30 Uhr das Studentenspecial*: Zu zweit<br />

kommen, nur einmal Eintritt zahlen. Noch<br />

bis zum Semesterende. Wir sehen uns …<br />

* Studentenausweis mitbringen. Gilt im WS 2012/13.<br />

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