Ausgabe 43 - 07 Das Stadtmagazin . BLOG
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Februar 2013 29<br />
| schönheit | ANZeIGe<br />
Hilfe! Wenn die Haut<br />
nur noch rebelliert<br />
es ist mal wieDer so weit. Der Winter scheint nicht<br />
enden zu wollen, trockene Heizungsluft und Eiseskälte<br />
bringen schon mal die Haut völlig durcheinander.<br />
Dr. Marion Runnebaum, Dermatologin in Jena und<br />
Leiterin des Institutes für Kosmetik am Landgrafen<br />
kommt jeden Tag mit dem Wunsch der Verbesserung des<br />
Hautbildes in Kontakt. Doch was gibt es denn wirklich<br />
zu beachten, mit den Jahreszeiten?<br />
Was ist denn das Hauptproblem<br />
an den eisigen Temperaturen?<br />
dr. runnebaum: Durch die<br />
trockene Heizungsluft und den<br />
ständigen Wechsel von kalt und<br />
warm verliert unsere Haut Feuchtigkeit<br />
und Fett! Viele Patienten<br />
denken, dass gereizte Haut nur<br />
auf den Verlust von Wasser oder<br />
Fett zurückzuführen ist, meist<br />
liegt aber eine Kombination vor.<br />
<strong>Das</strong> macht es schwierig, die richtige<br />
Pflege zu finden. Zu viel Fett<br />
führt dann schnell zu Rötungen<br />
und Unreinheiten, vor allem um<br />
die Mundregion, zu viel Feuchtigkeit<br />
bei Kälte wiederum zum Auftreten<br />
von geplatzten Äderchen.<br />
Für den Körper ist es einfacher,<br />
hier helfen Dusch- und Badeöle,<br />
sie entziehen dem Körper nicht<br />
noch zusätzlich Fett.<br />
Wie kann denn zwischen<br />
Fett- und Feuchtigkeitsverlust<br />
unterschieden werden?<br />
dr. runnebaum: Hierzu<br />
gibt es Messgeräte, sogenannte<br />
›Corneo-‹ und ›Sebometer‹, die genau<br />
diese Parameter bestimmen.<br />
Wichtig ist aber auch die Hautbarrierefunktion<br />
zu bestimmen,<br />
d.h. wie widerstandsfähig die<br />
Haut ist. Der Verlust der natürlichen<br />
Schutzfunktion ist z. B. das<br />
Hauptproblem bei der Neurodermitis.<br />
Durch entsprechende Pflege<br />
mit sogenannten ›Wasser-in-<br />
Öl-Emulsionen‹ wird es durch den<br />
erhöhten Fettgehalt von 20 — 30 %<br />
ermöglicht, Fette in der Haut zu<br />
binden und Spannungsgefühl zu<br />
nehmen. Werden falsche Pflegesubstanzen<br />
verwendet, berichten<br />
Patienten, dass die Haut nach der<br />
Pflege noch trockener erscheint,<br />
Spannung und Schuppung der<br />
Haut sind die Folge.<br />
Kann auch ein Aknepatient zu<br />
fettarme Haut haben?<br />
dr. runnebaum: <strong>Das</strong> sind<br />
die besonders kniffligen Fälle.<br />
Jede Problemhaut, sei es in Form<br />
der Akne oder Ekzemhaut muss<br />
stadiengerecht behandelt werden.<br />
Was gestern noch gut für die Haut<br />
war, kann morgen schon schlecht<br />
sein. Bei der Akne handelt es sich<br />
meist um eine Verhornungsstörung<br />
der Talgdrüsenausgänge,<br />
gekoppelt mit dem Auftreten von<br />
sogenannten ›Propionibakterien‹.<br />
Am Anfang heißt es erst einmal<br />
die Hauterneuerungsrate anzukurbeln,<br />
verstopfte Poren zu öffnen,<br />
Entzündungen zu nehmen.<br />
In dieser Phase kann die Haut<br />
schon mal trocken werden. Spezielle<br />
Wirkstoffe wie Retinoide<br />
(Vitamin A Säure-Derivate) kommen<br />
hier zum Einsatz, danach<br />
muss auch hier die Hautbarriere<br />
wieder hergestellt werden. Hyaluronsäure<br />
ist ein wunderbarer<br />
Feuchthaltefaktor, zu reichhaltig<br />
an Fett sollte die Pflege nämlich<br />
trotzdem nicht sein. Sonst ist<br />
man schnell im ewigen Kreislauf<br />
der Verbesserung und Verschlechterung<br />
der Akne.<br />
Und wie wird dann die<br />
Altershaut gepflegt?<br />
dr. runnebaum: Hier gilt<br />
wieder: mehr Fett als Feuchtigkeit.<br />
Und dann ist es wichtig, in<br />
aufbauende Wirksubstanzen zu<br />
investieren. Sogenannte Antioxidantien<br />
wie Vitamin C und<br />
Ferrulasäure um den Umweltstress<br />
zu reduzieren, Hyaluron<br />
um Feuchtigkeit zu binden, Retinol,<br />
um nicht nur — wie schon<br />
angesprochen — Entzündungen<br />
zu lindern, sondern auch Pigmentveränderungen<br />
von der<br />
Sonne zu reduzieren und die<br />
Faltentiefe zu mindern. Und was<br />
im Winter gerne vergessen wird,<br />
Lichtschutzfaktor aufzutragen!<br />
Sonne ist ein extremer Reiz- und<br />
Alterungsfaktor. Wem dies alles<br />
nicht ausreicht, kann natürlich<br />
mit einer Unterspritzung mit Hyaluronfillern<br />
wunderbar die Pflege<br />
perfektionieren. Denn auch das<br />
schafft keine Creme der Welt,<br />
Falten wegzuzaubern.<br />
Frau Dr. Runnebaum, vielen<br />
Dank für das Gespräch.<br />
Praxis für Haut- und<br />
Lasermedizin am Landgrafen<br />
Institut für Kosmetik<br />
Dr. med. Marion Runnebaum<br />
Schillbachstraße 1, <strong>07</strong>7<strong>43</strong> Jena<br />
www.dr-marion-runnebaum.de<br />
www.v-me3d.de