PDF zum Download - Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
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III. „Suchet der Stadt Bestes“ – Geme<strong>in</strong>wesenarbeit <strong>und</strong> soziale Netze<br />
Leben mit wenig Geld<br />
E<strong>in</strong> Ratgeber für Menschen, die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er materiellen Notsituation bef<strong>in</strong>den<br />
Erarbeitet <strong>und</strong> herausgegeben von der Arbeitslosen<strong>in</strong>itiative im Lahn-Dill-Kreis, WALI<br />
Ausgangssituation<br />
In den letzten anderthalb Jahren ist erfreulicherweise die<br />
Zahl der Arbeitsplätze angestiegen. Viele Menschen, die über<br />
e<strong>in</strong>en längeren oder kürzeren Zeitraum ohne Arbeit waren,<br />
haben wieder e<strong>in</strong>e Beschäftigung gef<strong>und</strong>en. Dennoch müssen<br />
immer mehr Menschen mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>kommen<br />
leben.<br />
Die Ursachen s<strong>in</strong>d unterschiedlich. E<strong>in</strong>ige haben e<strong>in</strong>e sehr<br />
kle<strong>in</strong>e Rente oder werden so schlecht bezahlt, dass sie auf<br />
staatliche Unterstützung angewiesen bleiben. Andere haben<br />
ke<strong>in</strong>en Arbeitsplatz wegen ges<strong>und</strong>heitlicher E<strong>in</strong>schränkungen<br />
oder weil sie durch die Erziehung der K<strong>in</strong>der nicht <strong>in</strong> der Lage<br />
s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>er Berufstätigkeit nachzugehen. Manche haben die<br />
„falsche“ Berufsausbildung oder s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach „zu alt“.<br />
In der Arbeitslosen<strong>in</strong>itiative treffen sich Menschen, die von<br />
Arbeitslosengeld II bzw. Sozialgeld leben müssen. Durch die<br />
neuen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
entwickelte sich e<strong>in</strong>e noch<br />
ungelenke Empörung verb<strong>und</strong>en<br />
mit e<strong>in</strong>em vagen<br />
Gefühl der Ungerechtigkeit<br />
<strong>und</strong> Hilflosigkeit. Aus dieser<br />
emotionalen Gemengelage<br />
entstand der Plan, organisiert<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe Strategien<br />
zu erarbeiten, die es den<br />
Menschen erlauben, trotz<br />
der veränderten Sozialgesetzgebung<br />
e<strong>in</strong> größtmögliches<br />
Maß an Handlungsfähigkeit<br />
zu behalten. Aus<br />
losen Zusammenkünften<br />
entwickelte sich e<strong>in</strong>e feste<br />
Gruppe, die sich über e<strong>in</strong><br />
Jahr kont<strong>in</strong>uierlich e<strong>in</strong>mal pro<br />
Woche traf. Aus dem Austausch<br />
entstand die Idee, die<br />
gesammelten Erfahrungen zu<br />
bündeln <strong>und</strong> als Broschüre<br />
zu veröffentlichen.<br />
Ziele <strong>und</strong> Zielgruppen<br />
Die Broschüre soll e<strong>in</strong>e Materialsammlung se<strong>in</strong>. Im redaktionellen<br />
Teil will sie <strong>zum</strong> Nachdenken anregen <strong>und</strong> als<br />
Diskussionsgr<strong>und</strong>lage über sozialpolitische Entwicklungen <strong>in</strong><br />
der Region dienen. Für Betroffene soll sie Orientierungshilfe<br />
oder schlicht Lebenshilfe se<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong> weiteres Ziel der Broschüre ist es, dabei zu helfen, die<br />
Gr<strong>und</strong>bedürfnisse zu befriedigen <strong>und</strong> Schulden zu vermeiden.<br />
Die permanente Unterversorgung <strong>in</strong> vielen Bereichen<br />
verlangt e<strong>in</strong>e gute Organisation des Lebens. Dabei soll die<br />
vorhandene Beratungslandschaft <strong>in</strong> der Region durch den<br />
ausführlichen Adressenteil transparenter <strong>und</strong> übersichtlicher<br />
werden.<br />
Zu den Zielgruppen der Broschüre zählen Arbeitslosengeld<br />
II – <strong>und</strong> Sozialgeldempfänger, f<strong>in</strong>anzschwache Personen<br />
<strong>und</strong> Familien, Bedürftige <strong>und</strong> gesellschaftlich benachteiligte<br />
Personen sowie<br />
Menschen, die nicht <strong>in</strong> der<br />
Lage s<strong>in</strong>d, selbstständig ihr<br />
Leben <strong>in</strong> die Hand zu nehmen,<br />
<strong>und</strong> die zunehmende<br />
Zahl von Menschen, die<br />
trotz e<strong>in</strong>er Vollzeitstelle auf<br />
Sozialleistungen angewiesen<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
H<strong>in</strong>zu kommen Multiplikatoren,<br />
wie z. B. Pfarrer<strong>in</strong>nen<br />
<strong>und</strong> Pfarrer, kirchliche<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> ehrenamtlich<br />
Engagierte, die Menschen<br />
<strong>in</strong> materiell <strong>und</strong> psychisch<br />
schwierigen Situationen begleiten<br />
<strong>und</strong> beraten.<br />
Materialien der <strong>Kirche</strong>nsynode 1: Die Zukunft des Sozialstaates <strong>und</strong> unsere Verantwortung