Silica-Matrix - Bordeaux
Silica-Matrix - Bordeaux
Silica-Matrix - Bordeaux
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Klaus Pommerening ist Professor für<br />
Mathematik und seit 1987 am Institut für<br />
Medizinische Biometrie, Epidemiologie<br />
und Informatik der Universität Mainz tätig.<br />
Sein Arbeitsschwerpunkt liegt im Bereich<br />
Datensicherheit und Datenschutz. Seit<br />
1999 ist er in der TMF aktiv und federführend<br />
bei der Erarbeitung von Datenschutzkonzepten<br />
für die medizinische Forschung.<br />
lässt, seine Widerrufsmöglichkeit bleibt<br />
effektiv erhalten und die gesamte Biomaterialbank<br />
ist in eine strikte, transparente<br />
Organisation eingebunden und folgt einem<br />
gut ausgearbeiteten Datenschutzkonzept,<br />
das durch technische Maßnahmen abgesichert<br />
ist [3].<br />
Die technischen Kernpunkte des von<br />
der TMF entwickelten „generischen“<br />
Datenschutzkonzepts sind:<br />
u Trennung von Material, Identitätsdaten,<br />
klinischen Daten, Analysedaten,<br />
u<br />
u<br />
u<br />
Kontrolle des Informationsflusses,<br />
Pseudonymisierung,<br />
wirksame Zugriffsregelungen zu<br />
Material und Daten.<br />
Ergänzt wird das Konzept durch Mustervorlagen<br />
für Richtlinien („Policies“),<br />
Regelwerke zu Verfahrensfragen („SOPs“)<br />
und vertragliche Regelungen.<br />
Zu Forschungszwecken können – im<br />
Rahmen der Einwilligung der Betroffenen<br />
– anonymisierte oder pseudonymisierte<br />
Daten mit zugeordneten Analysedaten,<br />
unter Umständen auch Proben selbst,<br />
weitergegeben werden, aber immer dem<br />
Prinzip der Datensparsamkeit gehorchend.<br />
Dagegen ist das Angebot von „PublicUse<br />
Dateien“ äußerst heikel, da die Möglichkeiten<br />
unbekannter Dritter zur Rückidentifizierung<br />
kaum kontrollierbar sind.<br />
Das Konzept wurde in den wesentlichen<br />
datenschutzrelevanten Fragen mit<br />
den Datenschutzbeauftragten des Bundes<br />
und der Länder intensiv diskutiert und abgestimmt<br />
und kann somit als Referenz für<br />
alle großen und kleinen BiobankProjekte<br />
gelten.<br />
Das Problem der<br />
Verhältnismäßigkeit<br />
Ausgehend von dem in de Abbildung<br />
veranschaulichten, durchaus komplexen<br />
Modell für eine „große“ Biobank sind<br />
Vereinfachungen nach dem Prinzip der<br />
Verhältnismäßigkeit möglich. Zur Beurteilung<br />
der Verhältnismäßigkeit wurde ein<br />
Satz von Kriterien aufgestellt, die die Größe,<br />
Brisanz und Organisationsform der<br />
BMB betreffen. Insbesondere ist unter<br />
Umständen bei einer „kleinen“ Biobank<br />
– der ProbenresteSammlung im Labor –<br />
der Einsatz eines externen Datentreuhänders<br />
verzichtbar.<br />
04/08 ■<br />
Resumee<br />
Durch die im Datenschutzkonzept beschriebenen<br />
organisatorischen und technischen<br />
Maßnahmen ist ein rechtlich einwandfreier<br />
Umgang mit Biomaterialien<br />
und Aufbau von Biobanken für die medizinische<br />
Forschung möglich.<br />
Das TMFDatenschutzkonzept ist generisch.<br />
Es dient als Vorlage für konkrete<br />
Datenschutzkonzepte konkreter Biobanken.<br />
Hierbei kann die AG Datenschutz<br />
der TMF Hilfestellung leisten; in einer<br />
Reihe von Fällen ist das schon geschehen.<br />
> pommerening@imbei.uni-mainz.de<br />
Literatur und Links<br />
[1] TMF – Telematikplattform für medizinische Forschungsnetze<br />
e. V., http://www.tmf-ev.de/<br />
[2] U. Harnischmacher, P. Ihle, B. Berger, J. Goebel, J. Scheller:<br />
Checkliste und Leitfaden zur Patienteneinwilligung.<br />
MMV München 2006.<br />
[3] Nationaler Ethikrat: Biobanken für die Forschung.<br />
Stellungnahme 17. März 2004. http://www.ethikrat.org/<br />
themen/pdf/Stellungnahme_Biobanken.pdf<br />
[4] J. Simon, R. Paslack, J. Robienski, J. Goebel, M. Krawczak:<br />
Biomaterialbanken – Rechtliche Rahmenbedingungen.<br />
MMV München 2006.<br />
[5] M. Kiehntopf, K. Böer: Biomaterialbanken – Checkliste<br />
zur Qualitätssicherung. MMV München 2008.<br />
TMF – Ein Netz für Netze<br />
In der TMF (Telematikplattform für Medizinische<br />
Forschungsnetze e.V.) haben sich<br />
medizinische Forschungsverbünde zusammengeschlossen,<br />
um die aus der Forschungsarbeit<br />
an verteilten Standorten<br />
entstehenden organisatorischen, rechtlichen<br />
und technologischen Probleme, die<br />
von der jeweiligen klinischen Fragestellung<br />
und Forschungsrichtung häufig unabhängig<br />
sind, zu identifizieren und gemeinsam<br />
zu lösen. Als Dachorganisation<br />
sorgt die TMF, gefördert vom BMBF, dafür,<br />
die Organisation und Infrastruktur medizinischer<br />
Forschung in vernetzten Strukturen<br />
zu verbessern und damit eine wesentliche<br />
Voraussetzung für Spitzenforschung<br />
zu sicherzustellen.<br />
Zu den TMF-Mitgliedern gehören die Kompetenznetze<br />
in der Medizin, die Koordinierungszentren<br />
für Klinische Studien (KKS),<br />
eine Reihe von Netzwerken zu seltenen<br />
Erkrankungen, infektionsepidemiologische<br />
Netzwerke, das Nationale Genomforschungsnetz<br />
(NGFN) und verschiedene<br />
weitere medizinische Verbundforschungseinrichtungen.<br />
><br />
www.tmf-ev.de<br />
25<br />
Sanft<br />
verdampft<br />
SpeedDry Vakuum-Konzentratoren<br />
für Routine Anwendungen –<br />
flexibel, zuverlässig, wirtschaftlich.<br />
�������������������������������������������<br />
���������������� ������������������������<br />
���� ����������������������� ��������������������������<br />
������������������� ������� ��������������������