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Silica-Matrix - Bordeaux

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Reinhard Hehl studierte Biologie an der<br />

Universität Köln. Nach seiner Promotion und<br />

einer Post‑Doc‑Zeit am USDA/UC Berkeley<br />

Plant Gene Expression Center in Kalifornien,<br />

USA, ging er an die Technische Universität<br />

Braunschweig. Dort habilitierte er sich und<br />

leitet als außerplanmäßiger Professor eine<br />

Arbeitsgruppe für Pflanzengenetik. Er koordi‑<br />

niert das BMBF‑geförderte Verbundprojekt<br />

„Optimierung der biologischen Sicherheit<br />

gentechnisch veränderter Pflanzen“.<br />

des Transposons an der Integrationsstelle<br />

beobachtet werden, können neue Gene<br />

mithilfe sequenzspezifischer Rekombinationssysteme<br />

in die Transposons integriert<br />

werden. Negative Auswirkungen können<br />

zum Beispiel Mutationen sein. Das Transposon<br />

ist so konzipiert, dass es nach Integration<br />

nicht mehr weiter springen kann,<br />

sondern stabil an seiner genomischen Position<br />

integriert bleibt.<br />

Es soll in Zukunft auch möglich sein,<br />

Gene durch homologe Rekombination an<br />

bestimmte genomische Positionen zu integrieren.<br />

Die bei der Bäckerhefe gut<br />

etablierte Methode ist bei höheren Pflanzen<br />

äußerst ineffizient. Deshalb wird an<br />

der Modellpflanze Arabidopsis thaliana<br />

untersucht, wie die homologe Rekombination<br />

bei höheren Pflanzen optimiert<br />

werden kann.<br />

Kein Transfer auf andere Pflanzen<br />

Ein weiteres Problem mit dem sich das<br />

Verbundprojekt beschäftigt, ist die unerwünschte<br />

Übertragung gentechnischer<br />

Veränderungen auf andere Pflanzen. Solche<br />

Übertragungen sind im Prinzip möglich,<br />

wenn durch den sogenannten Pollenflug<br />

nicht gentechnisch veränderte<br />

Pflanzen durch Pollen von genetisch veränderten<br />

Pflanzen bestäubt werden. Eine<br />

solche Übertragung kann verhindert werden,<br />

wenn die gentechnische Veränderung<br />

nur mütterlicherseits vererbt wird.<br />

Dabei würde der „männliche“ Pollen einer<br />

genetisch veränderten Pflanze die<br />

gentechnische Veränderung nicht tragen.<br />

Das kann erreicht werden, indem das<br />

neue Gen nur in das Chloroplastengenom<br />

eingebracht wird. Die grünen Chloroplasten<br />

werden nicht durch Pollen übertragen.<br />

Eine andere Möglichkeit besteht in<br />

der Entfernung der gentechnischen Ver-<br />

04/08 ■<br />

änderung bei der Pollenentwicklung oder<br />

indem natürlich vorkommende, männliche<br />

Sterilität eingesetzt wird.<br />

Das Verbundprojekt ist eingebunden<br />

in zahlreiche nationale und internationale<br />

Forschungsnetze, die sich mit sicherheitsrelevanten<br />

Fragestellungen beschäftigen.<br />

Ein Überblick über die aktuellen und bisher<br />

geförderten Projekte liefert die Internetseite<br />

www.biosicherheit.de, auf der<br />

auch Informationen über den Anbau und<br />

die Vermarktung transgener Pflanzen zu<br />

finden sind. Dieses Internetportal liefert<br />

gut aufgearbeitete, allgemeinverständliche<br />

Informationen aus der Wissenschaft.<br />

Stärker wissenschaftlich orientiert ist<br />

die englischsprachige Internetseite der<br />

Internationalen Gesellschaft für Biologische<br />

Sicherheitsforschung (International<br />

Society for Biosafety Research, www.isbr.<br />

info). Die ISBR wurde von ihrem Präsidenten,<br />

Prof. Dr. Joachim Schiemann,<br />

mitgegründet, der einer der führenden<br />

Experten in der Biologischen Sicherheitsforschung<br />

ist und das neugegründete Institut<br />

für Sicherheit in der Gentechnik bei<br />

Pflanzen am Julius Kühn-Institut leitet. Eine<br />

besonders wichtige Informationsquelle<br />

für den Wissenschaftler ist die von der<br />

ISBR herausgegebene Zeitschrift „Environmental<br />

Biosafety Research“ (www.<br />

ebr-journal.org).<br />

Bt­Mais für Deutschland<br />

Die Biologische Sicherheitsforschung hat<br />

die Datenmenge über gentechnisch veränderte<br />

Pflanzen enorm gesteigert. Besonders<br />

umfangreich ist die Forschung<br />

am sogenannten Bt-Mais, ein aktuelles<br />

Thema auf dem Internetportal www.biosicherheit.de.<br />

Durch Übertragung eines<br />

Gens aus einem Bodenbakterium produzieren<br />

Pflanzen Bt-Toxin, einen Wirkstoff,<br />

der ihre Fraßfeinde abtötet. Bt-Pflanzen<br />

– vor allem Mais und Baumwolle – werden<br />

heute bereits in vielen Ländern großflächig<br />

angebaut. Bt-Mais, der gegen den<br />

Schädling Maiszünsler wirksam ist, darf<br />

auch in Europa angebaut werden. Seit ein<br />

paar Jahren sind in den USA Bt-Mais-Sorten<br />

gegen einen weiteren Maisschädling<br />

zugelassen, den Westlichen Maiswurzelbohrer.<br />

Der Schädling erobert zurzeit Europa.<br />

Im vergangenen Sommer wurde<br />

dieser weltweit gefährlichste Maisschädling<br />

zum ersten Mal in Deutschland gefunden.<br />

Die Bekämpfung durch das Versprühen<br />

von Gift hatte keinen nachhaltigen<br />

Erfolg. In diesem Jahr hat sich der Käfer<br />

in Deutschland weiter ausgebreitet. Wenn<br />

die neuen Bt-Mais-Sorten in Deutschland<br />

angebaut werden dürfen, wäre dies eine<br />

reale Möglichkeit Ernteverluste durch den<br />

Maiswurzelbohrer zu reduzieren. Die Biologische<br />

Sicherheitsforschung an Bt-Mais,<br />

über die www.biosicherheit.de berichtet,<br />

leistet einen wichtigen Beitrag um Bedenken<br />

gegen diesen transgenen Mais zu verringern.<br />

Die gefühlten Gefahren, die vom<br />

Bt-Mais ausgehen und die ausgiebig untersucht<br />

wurden, stehen der realen Gefahr,<br />

Maiswurzelbohrer, gegenüber.<br />

> r.hehl@tu­braunschweig.de<br />

61<br />

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