magazin bunsen - Deutsche Bunsengesellschaft für Physikalische ...
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DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT<br />
RÜCKBLICK<br />
Zu seinem 95. Geburtstag am 18. Juli 2004 erhielt unser Ehrenmitglied Helmut Witte eine Reise zum Liebig-Museum nach Giessen geschenkt.<br />
Dort ist auch seit einigen Jahren das Bunsen-Archiv untergebracht. Es dauerte mehr als ein Jahr, bis diese Reise verwirklicht werden konnte.<br />
Nicole Hilbrandt<br />
Spurensuche<br />
Mit Helmut Witte im Bunsen-Archiv<br />
Es ist ein nebliger Samstagmorgen, als ich mich ins Auto setze, um<br />
von Jülich nach Gießen zu fahren. Heute bin ich mit Helmut Witte im<br />
Bunsen-Archiv verabredet. Außerdem wird uns Wolfgang Laqua<br />
durch das Liebig-Museum führen, das seit 2002 das Bunsen-Archiv<br />
beherbergt. Am Ende des Tages werde ich zurück fahren - mit einem<br />
Sack voll Anekdoten und Fragmenten aus der Geschichte der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Bunsen-Gesellschaft (DBG).<br />
Zur Person<br />
Helmut Witte, 1909 in Braunschweig geboren, studierte Physik<br />
in Braunschweig, München und Göttingen. 1938 habilitierte<br />
er sich und nahm 1939 bei der Firma C.H.F. Müller AG<br />
(“Röntgenmüller”) eine Stelle in Berlin an. 1943 wechselte er<br />
ans Institut <strong>für</strong> Anorganische und <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
(“Eduard-Zintl-Institut”) der Technischen Hochschule Darmstadt.<br />
1949 erhielt er dort das Extraordinariat <strong>für</strong> chemische<br />
und physikalische Röntgenkunde. Witte wurde dann 1954 als<br />
Nachfolger von W. Jost auf den Lehrstuhl <strong>für</strong> Phsikalische<br />
Chemie berufen. 1960 wählte ihn der Große Senat der TH<br />
Darmstadt zum Rektor. 1962-65 gehörte er dem Präsidium<br />
der Westdeutschen Rektorenkonferenz an, seit 1965 dem<br />
Senat der DFG, deren Vizepräsident er ab 1969 war. Helmut<br />
Witte war zudem von 1961-70 Herausgeber der Berichte der<br />
Bunsen-Gesellschaft, 1967 und 68 erster Vorsitzender und<br />
von 1970 bis 1976 Mitglied des Ständigen Ausschusses der<br />
Bunsen-Gesellschaft. Seit 1978 ist Helmut Witte Ehrenmitglied<br />
der Bunsen-Gesellschaft. Als erster Archivar legte er<br />
von 1976-88 die Grundsteine <strong>für</strong> das Bunsen-Archiv.<br />
DAS BUNSEN-ARCHIV<br />
Auf der Bunsentagung 1976 in Saarbrücken trug Ewald Wicke, damals<br />
Erster Vorsitzender, an Helmut Witte die Bitte heran, das Bunsen-<br />
Archiv aufzubauen. Helmut Witte war ein Jahr zuvor in Darmstadt<br />
emeritiert. Die Idee war, Dokumente aus der Geschichte der 1894<br />
gegründeten Bunsen-Gesellschaft und der <strong>Physikalische</strong>n Chemie zu<br />
sichern. 1<br />
Dr. Nicole Hilbrandt<br />
Wissenschaftsjournalistin, DAAD,<br />
Internationales Forschungsmarketing,<br />
Tel. 0228/882696<br />
hilbrandt@daad.de<br />
Helmut Witte bei einem Institutausflug, etwa 1953/54<br />
"Die Bunsen-Gesellschaft war gut 80 Jahre alt, die prägenden Persönlichkeiten<br />
verstorben und im Zweiten Weltkrieg die Geschäftsstelle<br />
zerstört worden. Als ich 1976 die Aufgabe übernahm, bestand die besondere<br />
Herausforderung zunächst einmal darin, das Interesse bei<br />
Kollegen zu wecken. Ich habe einen Rundbrief geschickt, der<br />
zunächst wenig Reaktion hervorrief. Es ging sehr langsam voran. Bei<br />
den Erben wichtiger Personen war ich erfolgreicher, bei den Töchtern<br />
von Nernst, Bodenstein und Eucken beispielsweise. In anderen Fällen<br />
hat dies leider nicht geklappt."<br />
Helmut Witte und Jürgen Janek im Bunsen-Archiv<br />
1 Siehe hierzu auch: H. Witte/W. Jaenicke: Das Bunsen-Archiv - in Heft 4, 95 (2000)<br />
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