CI-IMPULSE, Ausgabe 3-2010 - HCIG
CI-IMPULSE, Ausgabe 3-2010 - HCIG
CI-IMPULSE, Ausgabe 3-2010 - HCIG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Zwischenheadline<br />
Headline<br />
Zwischenheadline<br />
It lor senit nullandre ex et lam, consectet ut in vent venim<br />
zzril dionsed eugue exerat. Dui ea con eugiat ullut amcommy<br />
nullam ipit dit init aut am, commy nostie con ectet<br />
eugiam euisiss equismo dionulput alisl iuscilis ex ex ectet,<br />
sed tie vel dolore dolobore tem zzrit wis augue ming eu<br />
faccumsan velis nos nostrud dignim incipis niam zzriliquam<br />
zzrilisim dolor sectet, conummolor aliquam, verat. Lestissi<br />
Zwischenheadline<br />
et venibh erciduiscip eugiam quate dolor at lum alis num<br />
duissim zzrit lumsan vel er summodo odiam qui tetumsa<br />
ndipis do odiamco mmodit iriliquipis nulluptat, vel ulla commodio<br />
del elis nit acin ver in ulla facidunt alis nullan vulla<br />
facin ex el ullum quatumsan esto core tate tat.<br />
Lut amconsenibh exero odigna feugueDuip et adignit ipiscil<br />
ipis dolorem eugue eu faci eliqui tie erci tie delenit adipiscip<br />
et adit init aliquam vel ut luptat. Num iusto corperos eugait<br />
at nonum numsandit numsan venit ea at nim ip ercillaor si<br />
Bildunterschrift Bildunterschrift Bildunterschrift Bildunterschrift<br />
Bildunterschrift Bildunterschrift<br />
In dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong>:<br />
Störer<br />
Hannoversche<br />
Cochlear-Implant<br />
Gesellschaft e.V.<br />
<strong>IMPULSE</strong><br />
3/<strong>2010</strong><br />
Leben mit dem Cochlea-Implantat<br />
und anderen Hörsystemen<br />
Hörsysteme<br />
Sommerfest <strong>2010</strong><br />
<strong>CI</strong>C Wilhelm Hirte 20 Jahre<br />
1WWW.H<strong>CI</strong>G.DE
Zwischenheadline<br />
Headline<br />
Zwischenheadline<br />
It lor senit nullandre ex et lam, consectet ut in vent venim<br />
zzril dionsed eugue exerat. Dui ea con eugiat ullut amcommy<br />
nullam ipit dit init aut am, commy nostie con ectet<br />
eugiam euisiss equismo dionulput alisl iuscilis ex ex ectet,<br />
sed tie vel dolore dolobore tem zzrit wis augue ming eu<br />
faccumsan velis nos nostrud dignim incipis niam zzriliquam<br />
zzrilisim dolor sectet, conummolor aliquam, verat. Lestissi<br />
Zwischenheadline<br />
et venibh erciduiscip eugiam quate dolor at lum alis num<br />
duissim zzrit lumsan vel er summodo odiam qui tetumsa<br />
ndipis do odiamco mmodit iriliquipis nulluptat, vel ulla commodio<br />
del elis nit acin ver in ulla facidunt alis nullan vulla<br />
facin ex el ullum quatumsan esto core tate tat.<br />
Lut amconsenibh exero odigna feugueDuip et adignit ipiscil<br />
ipis dolorem eugue eu faci eliqui tie erci tie delenit adipiscip<br />
et adit init aliquam vel ut luptat. Num iusto corperos eugait<br />
at nonum numsandit numsan venit ea at nim ip ercillaor si<br />
Bildunterschrift Bildunterschrift<br />
MAESTRO <strong>2010</strong><br />
Verkleinert für größte Leistung.<br />
Bildunterschrift Bildunterschrift Bildunterschrift Bildunterschrift<br />
Spitzentechnologie auf kleinstem Raum.<br />
• Der neue OPUS 2. Der weltweit schmalste und leichteste Audioprozessor. Jetzt mit<br />
eleganter, flacher Spule, optimiert für eine Batterielaufzeit von bis zu 90 Stunden –<br />
nonstop! Sieben neue attraktive Farben.<br />
• Das neue CONCERTO Implantat. 25% dünner als das Vorgängermodell bei ansonsten<br />
gleichen Abmessungen: Weltweit das kleinste und leichteste Cochlea-Implantat mit<br />
Titangehäuse. Entwickelt für minimalinvasive Chirurgietechniken.<br />
Automatic Sound Management und die neueste Generation von FineHearing : MED-EL<br />
Technologien für ein bestmögliches Hörerlebnis – automatisch in jeder Hörsituation.<br />
Ab sofort in Deutschland erhältlich. MED-EL – innovativ in Ihrem Sinne.<br />
2<br />
NEU!<br />
Störer<br />
The Hearing Implant Company<br />
MED-EL Deutschland GmbH· Moosstraße 7· 82319 Starnberg· Tel. +49 (0) 8151-77030 info@medel.de · www.medel.de
Inhalt<br />
Inhalt............................................................................................Seite<br />
Was ist ein Cochlea-Implantat (<strong>CI</strong>)?................................................................... 2<br />
Welches Hörsystem bei welcher Hörminderung?....................................... 4/5<br />
Beginnende Schwerhörigkeit.............................................................................. 6<br />
Mittelgradige Schwerhörikeit / Aktive Mittelohrimplantate.................... 8-10<br />
Erfahrungsbericht zum Mittelohrimplantat..................................................... 11<br />
Bei Taubheit und hochgradiger Schwerhörigkeit /<br />
Das Cochlea-Implantat (<strong>CI</strong>).......................................................................... 12/13<br />
Hochtontaubheit / Herkömmliche Hörsysteme........................................ 14-16<br />
Erfahrungsbericht zu einem Hybrid................................................................. 17<br />
Nervenschwerhörigkeit / ABI und AMI............................................................ 18<br />
Erfahrungsbericht mit einem Hirnstammimplantat................................. 19-21<br />
Nachgefragt................................................................................................... 22/23<br />
Erfahrungsbericht zu unterschiedlichen Hörhilfen................................. 24/25<br />
Erfahrungsbericht „Ich kann wieder hören“.................................................. 26<br />
Warum <strong>CI</strong> nicht überall operieren lassen?..................................................... 27<br />
Rezension............................................................................................................. 28<br />
Regenerative Therapie des Innenohres bzw.<br />
des auditorischen Systems........................................................................ 30-31<br />
XII. Hannoverscher Cochlea-Implantat-Kongress <strong>2010</strong>......................... 32-34<br />
Erlebnisbericht Technik-Seminar................................................................ 35/36<br />
Servicecenter im Hörzentrum Hannover........................................................ 37<br />
Erlebnisbericht Sommerfest H<strong>CI</strong>G................................................................... 38<br />
Erlebnisbericht Nepal................................................................................... 40/41<br />
Kinder-Jugend-Seite / Preisausschreiben................................................. 42/43<br />
20 Jahre „Wilhelm Hirte“.............................................................................. 44/45<br />
Termine / Veranstaltungen................................................................................ 45<br />
<strong>CI</strong>-Selbsthilfegruppen / Egids Glosse......................................................... 46/47<br />
Kontaktadressen........................................................................................... 48/49<br />
Beratertermine der H<strong>CI</strong>G.................................................................................. 50<br />
Wir über uns – Die Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V..... 51<br />
Anmeldeformulare für Mitgliedschaft und Schnecke-Sammelabo........... 52<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V.<br />
Kontakt: »Ciimpulse« • c/o HZH • Karl-Wiechert-Allee 3 • 30625 Hannover<br />
Telefon 0511/532-6603 • Telefax 0511/532-6833<br />
Redaktionsteam: Manfred Schumacher • Susanne Herms • Hans-Jürgen Thomas<br />
Egid Nachreiner • Peter Strobel<br />
Herstellung: Verlag für faire Werbung, Winsener Straße 2, 21271 Hanstedt<br />
Auflage: 2.000 Exemplare<br />
E-Mail: claudia.coellen@werbung-fair.de<br />
Titelbild: Peter Strobel Photodesign Köln<br />
Die Ciimpulse erscheinen 4mal im Jahr und werden den Mitgliedern im Rahmen des Jah-<br />
resbeitrages kostenlos zugesendet. Der Verkauf einzelner Exemplare ist nicht möglich.<br />
Ihre Bilder und Manuskripte senden Sie bitte per E-Mail an: susanne.herms@hcig.de<br />
Redaktionsschluss für das Heft 4/<strong>2010</strong> ist der 15. Oktober <strong>2010</strong>.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />
wieder. Nicht immer wird es uns möglich sein, alle Einsendungen abzudrucken. Die Ver-<br />
öffentlichung eingesandter Artikel behält sich die Redaktion daher vor. Für eingesandte<br />
Manuskripte oder Bildmaterial übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.<br />
Die Autoren der Beiträge dieses Heftes erklären sich mit einer Veröffentlichung ihres<br />
Artikels auf der Website der H<strong>CI</strong>G einverstanden. Für einen Widerspruch gegen die Veröf-<br />
fentlichung reicht ein entsprechender Vermerk schon bei der Einsendung des Beitrags.<br />
1<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Möglichkeiten der Versorgung hörgeschädigter<br />
Menschen mit Hörsystemen sind vielfältig. Was<br />
wann die optimale Wahl ist, kann ein Laie sicher<br />
nicht entscheiden. Das Wissen und Halbwissen im<br />
Internet kann bei der Wahl des bestmöglichen Hör-<br />
systems keine Richtschnur sein. Gut aufgehoben<br />
sind Ratsuchende in HNO-Kliniken, die personell<br />
und technisch die Möglichkeit haben, die Hörschä-<br />
digung richtig zu diagnostizieren und die richtigen<br />
Maßnahmen einzuleiten. Eine unverbindliche Vor-<br />
untersuchung kann viele Fragen klären und auch<br />
einen Eindruck vermitteln, ob man/frau sich mit<br />
den Versorgungs- und Nachsorgemöglichkeiten<br />
vor Ort gut aufgehoben fühlt. Der rapide technische<br />
Fortschritt lässt den regelmäßigen Kontakt mit der<br />
Klinik sinnvoll erscheinen, um sich über Neues zu<br />
informieren.<br />
In diesem Heft finden Sie einen Überblick über<br />
die derzeitigen Möglichkeiten der Versorgung mit<br />
Hörsystemen. Wenn Sie selbst – als <strong>CI</strong>-Träger – für<br />
manche der vorgestellten Hörsysteme keine Ver-<br />
wendung haben, so gibt es doch sicher in Ihrem<br />
Freundes- oder Bekanntenkreis Menschen, die von<br />
diesen Informationen profitieren können. Geben<br />
Sie das Heft weiter! Sie können möglicherweise<br />
mithelfen, einen hörgeschädigten Menschen vom<br />
„Es geht schon so…“ hinzuführen zum „Ich verste-<br />
he Sie gut!“<br />
Auf den Artikel „Regenerative Therapie des Innen-<br />
ohres bzw. des auditorischen Systems“ möchte ich<br />
besonders hinweisen. Frau Dr. Warnecke berichtet<br />
hier über faszinierende Perspektiven für die zu-<br />
künftige Behandlung hörgeschädigter Menschen.<br />
Vielleicht ist ja Taubheit in Zukunft wirklich heilbar<br />
und nicht nur durch eine Prothese behandelbar?<br />
Wir Mitglieder der H<strong>CI</strong>G können durch unsere Un-<br />
terstützung der Klinik und des Hörzentrums viel-<br />
leicht einen kleinen Teil dazu beitragen, diesen<br />
Traum wahr werden zu lassen – auch wenn dies<br />
sicher noch geraume Zeit dauern wird!<br />
Ganz herzlich bedanken möchte ich mich schließ-<br />
lich bei allen Mitgliedern für die Wiederwahl als<br />
Vorstand für sozialrechtliche Belange. Ihr Vertrauen<br />
motiviert mich, mich weiter mit dieser trockenen<br />
Materie zu befassen und das Ganze mit gelegent-<br />
lichen Glossen aufzulockern.<br />
Egid Nachreiner<br />
Editorial Editorial
Was ist ein Cochlea-Implantat (<strong>CI</strong>)?<br />
Advanced Bionics Cochlear MED-EL Neurelec<br />
Cochlea-Implantate sind künstliche Innenohren, mit denen<br />
ertaubte und an Taubheit grenzend schwerhörige Menschen<br />
wieder ein Hörvermögen erlangen können.<br />
Cochlea-Implantate bestehen aus einem Stimulator, der in<br />
einer Operation in Vollnarkose in das Innenohr implantiert<br />
wird. Nach Abheilen der Operationswunde kann dieser<br />
Stimulator von einem äußerlich getragenen, so genannten<br />
»Sprachprozessor« angesteuert werden. Er gibt dann die<br />
vom Sprachprozessor aufgenommenen Schalleindrücke<br />
– codiert in elektrische Impulsfolgen – direkt an den Hörnerv<br />
weiter.<br />
Die Sprachprozessoren gibt es bei den verschiedenen<br />
Cochlea-Implantat-Firmen in mehreren Modellen. Die Abbildungen<br />
zeigen die aktuellen Ausführungen. Ein Hinterdem-Ohr-Prozessor<br />
(HdO-Prozessor) ist heutzutage der<br />
Standard. Mittelfristig wird wohl ein vollimplantierbares <strong>CI</strong><br />
angestrebt.<br />
Wichtig ist die Feststellung, dass fast alle ertaubten und<br />
an Taubheit grenzend schwerhörigen Menschen von der<br />
Cochlea-Implantat-Technologie profitieren. Der für die <strong>CI</strong>-<br />
Versorgung wichtige Hörnerv ist in über 95% der Fälle ausreichend<br />
intakt. Häufig leben taube Menschen jahrelang<br />
mit der Fehldiagnose »Hörnervenschaden«. Dies ist in der<br />
Regel falsch; sogar bei Hirnhautentzündungen ist der Hörnerv<br />
praktisch immer unberührt. Schädigungsort ist meist<br />
die Hörschnecke, was für die <strong>CI</strong>-Versorgung kein Hindernis<br />
ist. Festgestellt werden kann dies allein durch eine fundierte<br />
Untersuchung an einem Cochlear-Implant-Zentrum.<br />
Bei erwachsenen Menschen kann man mit einiger Vergröberung<br />
annehmen, dass ca. 50% der Patienten mit <strong>CI</strong> wieder<br />
eine Telefonierfähigkeit erreichen. Bei Kurzzeitertaubten<br />
liegt dieser Prozentsatz noch beträchtlich höher. Für<br />
nahezu alle Patienten gilt dagegen, dass sie in Verbindung<br />
mit dem Absehen vom Mund zu einem deutlich verbesserten<br />
Sprachverstehen (mehr verstandene Wörter pro Sekunde)<br />
gelangen.<br />
Bei Kindern sind die Erfolge durchschlagend in Bezug sowohl<br />
auf das Hörvermögen als auch bei der Erlangung der<br />
Lautsprachkompetenz. Die Implantation sollte bei ihnen<br />
2<br />
möglichst früh erfolgen, idealer Weise bis zum Ende des<br />
zweiten Lebensjahres.<br />
Cochlea-Implantate wurden an der Medizinischen Hochschule<br />
Hannover im Jahre 1984 eingeführt. Durch kontinuierlichen<br />
Ausbau des Cochlear-Implant-Programmes ist die<br />
HNO-Klinik der MHH heute das größte Cochlear-Implant-<br />
Zentrum der Welt.<br />
Das Hörzentrum Hannover (HZH) ist angeschlossen an<br />
die Medizinische Hochschule Hannover (MHH).<br />
Kontaktadresse:<br />
Hörzentrum Hannover<br />
<strong>CI</strong>-Sekretariat an der HNO-Klinik der MHH<br />
Karl-Wiechert-Allee 3<br />
30625 Hannover<br />
Telefon: 0511/532-6603<br />
Telefax: 0511/532-6833
Hier könnt ich Unterstützung<br />
brauchen.<br />
Professor Graeme Clark ist Gründer des Instituts für<br />
HNO-Heilkunde an der Universität in Melbourne. Dank ihm<br />
konnte bereits 1982 das erste mehrkanalige Cochlea-Implantat<br />
angepasst werden. Seit 2002 werden in seinem Namen<br />
jährlich weltweit studierende <strong>CI</strong>-Träger fi nanziell unterstützt,<br />
die über einen Studienplatz an einer staatlich anerkannten<br />
Universität oder Fachhochschule verfügen.<br />
Unterlagen anfordern unter:<br />
Telefon 0049 (0)511-5 42 77 225, Fax 0049 (0)511-5 42 77 70<br />
derseker@cochlear.com<br />
oder downloaden unter: www.cochlear.de/community/467.asp<br />
Cochlear und das elliptische Logo sind Marken von Cochlear Limited. N34381F APR10<br />
Das Cochlear Graeme Clark Stipendium bietet engagierten <strong>CI</strong>-Trägern<br />
fi nanzielle Unterstützung für ein erfolgreiches Studium.<br />
Informieren Sie sich jetzt und bewerben Sie sich bis zum 15.9.<strong>2010</strong>!
Fachbeitrag<br />
Welches Hörsystem bei<br />
welcher Hörminderung?<br />
Übersicht über die Hörsystemversorgung im HörZentrum Hannover<br />
Die apparative Behandlung von Schwerhörigkeiten besteht seit mehreren Jahren mittlerweile aus einer großen Bandbreite<br />
von verschiedenen, sehr gut die Schwerhörigkeit kompensierenden Systemen. Diese Vielfalt bedeutet nicht nur, dass alle<br />
Arten von Schwerhörigkeiten zu behandeln sind, sondern vor allem, dass die Betroffenen eine Wahl zwischen verschiedenen<br />
Therapieformen haben. Die folgende Zusammenstellung dient als Orientierungshilfe. In keinem Fall deckt sie die Möglichkeiten<br />
vollständig ab – aber sie ermöglicht eine erste Anregung, sich damit zu beschäftigen.<br />
I Geringgradige Hochtonschwerhörigkeit<br />
Erste Einschränkungen im Sprachverstehen in geräuschvoller<br />
Umgebung, das Radio muss lauter gestellt werden<br />
als bei normal Hörenden.<br />
Therapie:<br />
I.1 sog. offene Hörgeräteversorgung mit kleinen Hörschläuchen<br />
und nicht individuell aufwändig gefertigten sog. Otoplastiken,<br />
Hörgerät hängt hinter dem Ohr (HdO)<br />
I.2 sog. RetroX-System mit Hörgerät in der Ohrmuschelfalte<br />
und Übertragung über eine kleines Metallröhrchen,<br />
welches in den Beginn des Gehörgangs implantiert wurde<br />
(nicht sichtbar)<br />
I.3 sog. Gehörgangshörgeräte (IdO) sind von außen fast<br />
nicht sichtbar, sie werden passgenau in den Gehörgang<br />
angepasst<br />
4<br />
II Mittelgradige Schwerhörigkeit<br />
Erhebliche Einschränkung des Hörens auch in Ruhe, TV-<br />
Gerät und Radio müssen lauter gestellt werden, Gespräche<br />
in Gruppen sind nur durch häufiges Nachfragen möglich<br />
oder durch Vermeiden solcher Gespräche.<br />
Therapie:<br />
II.1 Hörgeräteversorgung mit Hörschläuchen und individuell<br />
gefertigten sog. Otoplastiken, Hörgerät hängt hinter dem<br />
Ohr (HdO), nur in manchen Fällen sind kleine Hörschläuche<br />
möglich<br />
II.2 aktive Mittelohrimplantate mit Tragen eines Audioprozessors<br />
hinter dem Ohr per Magnet über dem Hörimplantat<br />
unter der Haut<br />
II.3 in ausgewählten Fällen Cochlea-Implantat
III Hochtontaubheit<br />
In Ruhe ist auch Sprachverstehen mit teilweisem Blick auf<br />
die Lippen gut möglich, bei geringer Geräuschbelastung<br />
besteht eine Gehörlosigkeit für Töne und Sprache, mit Hörgeräteversorgung<br />
ist keine Besserung möglich<br />
5<br />
Therapie:<br />
III.1 <strong>CI</strong> und Hörgerät kombiniert<br />
Kombinierte Therapie mit elektrischer Stimulation über ein<br />
<strong>CI</strong> der hohen und mittleren Frequenzen und Hörgeräteversorgung<br />
auf der gleichen Seite, falls kein normales Tieftongehör<br />
mehr vorhanden ist.<br />
IV Schwerhörigkeit im Mittelohr<br />
Schmerzen, zeitweise „laufende“ Ohren, Ohroperationen,<br />
fortschreitende Schwerhörigkeit<br />
Therapie:<br />
IV.1 Ohroperation mit zusätzlicher konventioneller Hörgeräteversorgung<br />
IV.2 Ohroperation mit aktivem implantierbaren Mittelohrimplantat<br />
V Nervenschwerhörigkeit<br />
Meist komplette Gehörlosigkeit oder wechselnde „Qualität“<br />
des Hörens.<br />
Therapie:<br />
V.1 Hirnstammimplantat oder<br />
V.2 Mittelhirnimplantat
I und IV Geringgradige Hochtonschwerhörigkeit<br />
Beginnende Schwerhörigkeit<br />
KIND Hörgeräte<br />
Die ersten Zeichen einer beginnenden Schwerhörigkeit<br />
zeigen sich in der Schwierigkeit, Unterhaltungen in geräuschvoller<br />
Umgebung zu verfolgen. Gespräche in Ruhe<br />
und auch Gruppengespräche in bekanntem Personenkreis<br />
sind gut möglich. Allerdings lässt das Verstehen bei zunehmender<br />
Dauer der Gespräche aufgrund der notwendigen<br />
Konzentration nach. Auch wird es häufig schwierig, wenn<br />
der Gesprächsinhalt oder das Beobachten der Gesichtsmimik<br />
während der Unterhaltung fehlt. Kleine Fehler im<br />
Verstehen des Gesprächs fallen dem Betroffenen auf – den<br />
Freunden meist nicht.<br />
Eine solche geringe Schwerhörigkeit ist gekennzeichnet<br />
durch ein gutes Tieftongehör und ein schlechtes Hochtongehör.<br />
Nur in seltenen Fällen sind alle Frequenzen gleichmäßig<br />
(pantonal) betroffen.<br />
Bei der Therapie dieser sogenannten geringgradigen<br />
Schwerhörigkeit ist eine Hörgeräteversorgung adäquat,<br />
um bei geringer Verstärkung und hohem Tragekomfort eine<br />
spürbare Erleichterung in geräuschvoller Umgebung zu er-<br />
Tolle Preise<br />
zu gewinnen!<br />
Mehr auf der<br />
Logowettbewerb<br />
verlängert!!!<br />
Macht mit!<br />
Seid kreativ!<br />
KiJu-Seite<br />
Seite 42<br />
6<br />
reichen. Die Neuentwicklung der letzten Jahre ermöglicht<br />
es, dass ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (HdO-Gerät) sehr<br />
kleinen Formats mit einem sehr dünnen Hörschlauch, aber<br />
ohne Otoplastik, und einem kleinen „Schirmchen“ eine<br />
Kompensation erreicht. Kosmetisch günstig werden diese<br />
kleinen technischen Wunder in unterschiedlichen Formen<br />
und wahlweise auch Farben „verpackt“. Die Technik lässt<br />
eine frequenzspezifische Verstärkung zu, so dass ein unangestrengtes<br />
Sprachverstehen in geräuschvoller Umgebung<br />
erreicht wird. Die Passform und die geringe Größe des Hörgerätes<br />
erlauben ein unauffälliges Tragen.<br />
Bei einer Hörminderung, die die tiefen Frequenzen nicht<br />
betrifft, wären Hörgeräte mit Gehörgangsverschluss, wie<br />
die In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO-Geräte) nicht sinnvoll – die<br />
tiefen Töne müssten künstlich verstärkt werden. IdO-Hörgeräte<br />
sind gut geeignet für Patienten mit einer über alle<br />
Frequenzen gleichmäßig verteilten Hörminderung. Ein Verschluss<br />
des Gehörgangs zieht keine akustischen Nachteile<br />
nach sich und die Sichtbarkeit der Hörsysteme ist extrem<br />
gering.<br />
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass bei geringgradiger<br />
/ beginnender Schwerhörigkeit ein Hörsystem<br />
akustisch sinnvoll ist. Es ist kosmetisch günstig und am Träger<br />
nahezu unauffällig .<br />
Autorin Prof. Dr. med. Anke Lesinski-Schiedat<br />
Oberärztin HNO-Klinik & Hörzentrum Hannover<br />
(Dir.: Prof. Dr. T. Lenarz) MHH<br />
„Leserbriefe“<br />
Gerne würden wir auch Ihren Leserbrief, Erlebnis-<br />
oder Erfahrungsbericht veröffentlichen.<br />
Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Anregungen,<br />
Erlebnisse, Fragen etc. rund ums das <strong>CI</strong> oder zu<br />
unserer Zeitung haben.<br />
Ihre Redaktion
Cochlea-Implantat?<br />
Wir begleiten Ihren Weg zum Erfolg!<br />
„In der Kaiserberg-Klinik sprechen Sie mit Fachleuten, die selbst<br />
<strong>CI</strong>-Träger sind und deshalb auch ihre eigene Lebenserfahrung einbringen.“<br />
Kaiserberg-Klinik<br />
Fachklinik für Orthopädie,<br />
Hörstörungen, Tinnitus,<br />
Schwindel und Cochlea Implantate,<br />
Anschlussheilbehandlungen (AHB)<br />
und Rehabilitation<br />
Kaiserberg-Klinik<br />
Pitzer GmbH & Co. KG<br />
Am Kaiserberg 8–10<br />
61231 Bad Nauheim<br />
Postfach 1480<br />
61214 Bad Nauheim<br />
Telefon: 06032/703-0<br />
Telefax: 06032/703-775<br />
roland.zeh@pitzer-kliniken.de<br />
egid.nachreiner@pitzer-kliniken.de<br />
www.pitzer-kliniken.de<br />
Schwerhörigkeit und Taubheit waren in der Vergangenheit Schicksalsschläge,<br />
denen Menschen hilflos ausgeliefert waren. Dank der modernen<br />
Wissenschaft kann heute eine hochgradige Hörschädigung<br />
durch ein Cochlea-Implantat erfolgreich abgemildert werden und die<br />
Betroffenen können ein erfülltes Leben führen.<br />
Wir helfen Ihnen, wenn Sie zu Ihrem persönlichen Erfolg mit einem<br />
Cochlea-Implantat etwas mehr beitragen möchten, denn wir stehen<br />
Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Wir bieten Ihnen ein intensives Hörtraining an und stellen Ihren<br />
Sprachprozessor optimal ein.<br />
Wir ermöglichen Ihnen den Austausch mit ebenfalls Betroffenen und<br />
bieten Ihnen Maßnahmen an, die Ihrer körperlichen Stabilisierung<br />
dienen.<br />
Fragen Sie uns!<br />
Gesund werden – Gesund bleiben Die Kliniken der Pitzer-Gruppe
II und IV Mittelgradige Schwerhörigkeit<br />
Aktive Mittelohrimplantate<br />
Unter einem Mittelohrimplantat versteht man ein implantierbares<br />
Hörsystem, welches bei Innenohrschwerhörigkeit,<br />
kombinierter- oder Schallleitungsschwerhörigkeit<br />
eingesetzt werden kann. Diese Hörsysteme eignen sich<br />
besonders für Patienten, die aus medizinischen und audiologischen<br />
Gründen kein Hörgerät tragen können oder eine<br />
Alternative zur Ihrem konventionellen Hörgerät suchen.<br />
Folgende Gründe können die Implantation eines Mittelohrimplantats<br />
erfordern:<br />
• chronische Gehörgangsentzündung,<br />
• Mittelohrentzündung, „laufende“ Ohren<br />
• Gehörgangsfehlanlagen<br />
• Allergien<br />
• Zerumenüberproduktion<br />
• schwitzende Haut<br />
• Berufliche und psycho-soziale Indikationen<br />
Die Vorteile eines Mittelohrimplantates wurden in zahlreichen<br />
klinischen Studien belegt und mit unseren Erfahrungen<br />
im Hörzentrum in Hannover dokumentiert. Die resultierenden<br />
Vorteile für unsere Patienten umfassen:<br />
• Der Gehörgang bleibt mit einem Mittelohrimplantat völlig<br />
frei<br />
• Ein Verschlussgefühl oder Reizungen des Gehörganges<br />
werden vermieden<br />
• Höchster Tragekomfort<br />
• Natürliche Klangqualität von Sprache und Tönen ohne<br />
Verzerrungen<br />
• Verbesserte Leistung: Bietet eine große Hörverstärkung<br />
ohne Okklusion des Gehörgangs und ohne Rückkopplungspfeifen.<br />
Besonders hilfreich ist dies für Patienten<br />
mit einem Hörverlust im Hochtonbereich mit geringer<br />
Hörminderung im Mittel- und Tieftonbereich<br />
• Gegenüber konventionellen Hörgeräten bieten Mittelohrimplantate<br />
einen erweiterten Frequenzbereich bis 8<br />
kHz<br />
• Bessere Sprachergebnisse, besonders in geräuschvollen<br />
Umgebungen<br />
• Alternative bei medizinischen Indikationen: Die erste<br />
wirkliche Alternative für Patienten mit einer Innenohrschwerhörigkeit<br />
sowie Schallleitungs- und kombinierten<br />
Hörverlusten, die aus medizinischen Gründen, wie zum<br />
Beispiel chronischen Gehörgangsentzündungen, „laufendes“<br />
Ohr, kein Hörgerät tragen können<br />
• Etabliertes chirurgisches Verfahren: Verwendet ein im<br />
Bereich der Ohrenheilkunde übliches chirurgisches Verfahren<br />
• Stabile Leistung: Langzeitergebnisse in klinischen Studien<br />
zeigen, dass Mittelohrimplantate stabile Resultate hinsichtlich<br />
des Hörvermögens und des Sprachverstehens<br />
aufweisen. Zahlreiche unabhängige Untersuchungen<br />
und klinische Studien bestätigen die Mittelohrimplantate<br />
als geeignete Behandlungstherapie bei Innenohrschwer-<br />
8<br />
hörigkeit, Schallleitungs- und kombinierten Hörverlusten<br />
• Diskretion: das Mittelohrimplantat wird durch die Haare<br />
verdeckt<br />
Mittelohrimplantate lassen sich in teil- und vollimplantierbare<br />
Hörsystem unterteilen. Je nach Art und Grad des Hörverlustes<br />
und der Wünsche des Patienten empfiehlt Prof.<br />
Lenarz mit dem HZH-Audiologen individuell ein adäquates<br />
Mittelohrimplantat.<br />
Das Vibrant® Soundbridge® von MED-EL<br />
Das teilimplantierbare,<br />
aktive<br />
Hörsystem Vibrant<br />
Soundbridge<br />
(Abbildung 1) von<br />
der Firma MED-EL<br />
wird bei gering-<br />
bis mittelgradigen<br />
Innenohr-,<br />
Mittelohr- und<br />
k o m b i n i e r t e n<br />
Schwerhörigkeiten<br />
eingesetzt.<br />
Abbildung 1<br />
Bei einer Innenohrschwerhörigkeit wird der durch das Vibrant<br />
Soundbridge verstärkte Schall auf den Amboss gegeben<br />
und versetzt so die Gehörknöchelchenkette auf<br />
mechanische Weise in Schwingungen (Abbildung 2). Liegt<br />
eine kombinierte oder Schallleitungsschwerhörigkeit vor,<br />
so werden die vom Vibrant Soundbridge erzeugten mechanischen<br />
Schwingungen auf die Membran des Runden<br />
Fensters oder einer geeigneten vibrierenden Struktur im<br />
Mittelohr gegeben (Abbildung 3).<br />
Das Vibrant Soundbridge besteht aus zwei Komponenten:<br />
• dem Implantat<br />
• dem äußerlich getragenen Audioprozessor<br />
Abbildung 2<br />
Abbildung 3
Audioprozessor<br />
Der äußere Teil des Vibrant Soundbridge ist der so genannte<br />
Audioprozessor (Abbildung 4). Dieser wird hinter dem<br />
Ohr oberhalb der Ohrmuschel<br />
auf der Kopfhaut<br />
platziert und magnetisch<br />
gehalten.<br />
Gehalten wird der Audio- Abbildung 4<br />
prozessor über dem Implantat<br />
durch einen kleinen Magneten. Der Audioprozessor<br />
ist in vier Farben erhältlich (dunkelbraun, hellbraun,<br />
sand, grau) und enthält das Mikrofon zur Schallaufnahme,<br />
die Batterie (Standard Hörgerätebatterie), den Haltemagneten,<br />
die Sendespule zur transkutanen Signal- und Energieübertragung<br />
an das Implantat sowie die Elektronik zur<br />
Signalverarbeitung. Der Audioprozessor<br />
wird individuell<br />
für jeden Patienten durch den<br />
HZH-Audiologen angepasst.<br />
In Abbildung 5 trägt die Patientin<br />
den Audioprozessor in<br />
dunkelbraun unauffällig unter<br />
dem Haar. Der Gehörgang<br />
bleibt bei einer Versorgung<br />
mit dem Vibrant Soundbridge<br />
Abbildung 5<br />
System komplett frei.<br />
Das SIMOS (Semi-Implantable Middle Ear<br />
Ossicular Stimulator) von OTOlogics<br />
Das teilimplantierbare<br />
Hörsystem SIMOS (Abbildung<br />
6) von der Firma<br />
OTOlogics eignet sich<br />
für mittel- bis hochgradigeSchallempfindungsschwerhörigkeiten.<br />
Das<br />
SIMOS besteht aus zwei<br />
Komponenten:<br />
• dem MET Implantat<br />
• dem extern getragenen<br />
Button Audioprozessor<br />
Abbildung 6<br />
Button Audioprozessor<br />
Der hinter dem Ohr getragene Button Audioprozessor (Abbildung<br />
7) wird oberhalb der<br />
Ohrmuschel am Kopf durch einen<br />
Magneten gehalten. Der<br />
Button Audioprozessor ist<br />
in vier Farben (beige, braun,<br />
schwarz, grau) erhältlich. Er beinhaltet<br />
die Spule, das Mikrofon,<br />
den Lautstärkesteller, die Batterie<br />
sowie die Elektronik zur Abbildung 7<br />
9<br />
Signalverarbeitung. Das verarbeitete Signal wird an den<br />
implantierten Teil des SIMOS übertragen. Der Button Audioprozessor<br />
wird individuell für jeden Patienten durch den<br />
HZH-Audiologen angepasst.<br />
MET Implantat<br />
Der implantierte Teil<br />
des SIMOS (Abbildung<br />
8) besteht aus der<br />
Empfängerspule, dem<br />
Haltemagneten, dem<br />
Demodulator, dem Leistungskabel<br />
und dem Abbildung 8<br />
elektromagnetischen<br />
Wandler (MET- Middle Ear Transducer). Der interne Empfänger<br />
liegt unter der Haut oberhalb der Ohrmuschel. Er<br />
enthält eine Spule zum Empfang der Signale des Button<br />
Audioprozessors. Das verstärkte Signal des Button Audioprozessors<br />
wird durch die Haut zum Implantat und über<br />
das Leitungskabel zum Wandler weitergeleitet. Der direkt<br />
mit dem Amboss verbundene Wandler bewirkt ein Vibrieren<br />
der Gehörknöchelchenkette. Durch diese Ankopplung<br />
werden die verstärkten Informationen zum Innenohr, durch<br />
die Hörschnecke zum Hörnerv übertragen.<br />
Das vollimplantierbare Carina<br />
von OTOlogics<br />
Das vollimplantierbare<br />
Hörsystem Carina (Abbildung<br />
9) von der Firma<br />
OTOlogics eignet sich für<br />
mittel- bis hochgradige<br />
Innenohr-, Mittelohr- und<br />
kombinierten Schwerhörigkeiten.<br />
Das Carina wird hinter<br />
dem Ohr komplett unter<br />
die Haut implantiert und Abbildung 9<br />
ist somit von außen nicht<br />
sichtbar. Um abhängig von der Art der Schwerhörigkeit die<br />
optimale Schallankopplung des Carinas zu gewährleisten,<br />
wird die Wandlerspitze mit verschiedenen vibrierenden<br />
Strukturen im Mittelohr verbunden.<br />
Das Carina besteht aus drei Komponenten:<br />
• Implantat<br />
• Ladesystem<br />
• Fernbedienung<br />
Das Implantat<br />
Das vollständig implantierbare Carina (Abbildung 10) besteht<br />
aus einem Mikrofonsystem, dem wiederaufladbaren<br />
Akku, dem Schallprozessor, der Empfängerspule mit Magneten<br />
und der Zuleitung zum MET Wandler.
Wiederaufladbarer Akku<br />
Digitaler Signal-Prozessor<br />
Empfängerspule<br />
Magnet<br />
Abbildung 10<br />
Geräusche werden von einem empfindlichen Mikrofon erfasst<br />
und vom Schallprozessor verstärkt. Die Spitze des<br />
Carina-Wandlers wird im Mittelohr plaziert.<br />
Der Wandler wandelt die elektrischen Signale in eine mechanische<br />
Bewegung um, durch die die Gehörknöchelchen<br />
direkt stimuliert werden. Auf diese Weise kann der Patient<br />
die Geräusche wieder wahrnehmen. Der wideraufladbare<br />
Akku kann eine Lebensdauer von circa 15 Jahren haben.<br />
Die Fernbedienung<br />
Mit der Fernbedienung kann der Patient das Implantat ein-<br />
und ausschalten sowie die Lautstärke regeln. Dazu wird<br />
die Fernbedienung einfach über dem Implantat an die Haut<br />
gehalten.<br />
10<br />
DACS<br />
Ein weiteres teilimplantierbares Hörsystem ist das DACS<br />
(Direct Acoustical Cochlear Stimulation), welches sich zurzeit<br />
in der klinischen Erprobung befindet.<br />
Das DACS eignet sich besonders gut für Patienten mit einer<br />
ausgeprägten, kombinierten Schwerhörigkeit, die beispielsweise<br />
durch Otosklerose und chronische Mittelohrentzündung<br />
entsteht. Das DACS arbeitet nach dem Prinzip<br />
der direkten mechanischen Anregung der Hörschnecke,<br />
wobei hier der verstärkte Schall über eine Stapesprothese<br />
direkt in das Innenohres übertragen wird. Das DACS besteht<br />
aus einem Implantat und einem extern getragenen<br />
Audioprozessor, der sich aus Mikrofon, Verstärker und Batterie<br />
zusammensetzt.<br />
Wir konnten bereits Erfahrungen mit dem DASC-System an<br />
unserer Klinik sammeln und können demnächst auch andere<br />
Produkte mit direkter Innenohrankopplung anbieten.<br />
Operation<br />
Eine Mittelohrimplantat-Operation findet in unserer HNO-Klinik<br />
stationär statt. Für den Aufenthalt sind drei bis fünf Tage<br />
geplant.<br />
Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt, um optimale<br />
Bedingungen für eine Operation unter dem Mikroskop zu<br />
haben.<br />
Tabellarischer Überblick über die verschiedenen an der MHH verwendeten<br />
aktiven Mittelohrimplantate<br />
Hersteller MED-EL OTOlogics OTOlogics<br />
Hörsystem Vibrant Soundbridge SIMOS Carina<br />
Amadé<br />
Hörverlust gering- bis mittelgradige mittel- bis hochgradige gering- bis mittelgradige<br />
Innenohr-, Mittelohr- und Innenohr-, Mittelohr- und Innenohr-, Mittelohr- und<br />
kombinierte kombinierte kombinierte<br />
Schwerhörigkeiten Schwerhörigkeiten Schwerhörigkeiten<br />
Trageform teilimplantierbar teilimplantierbar vollimplantierbar<br />
Signalverarbeitung digital digital digital<br />
Lautstärkemax. 119 dB 118 dB 121 dB<br />
Frequenzbereich 250 – 8000 Hz 200 – 6250 Hz 200 – 6250 Hz<br />
Kanäle acht zwei sieben<br />
Aktive Bänder sechzehn zwölf neun<br />
Batterie ZL 675 ZL 13 Akku<br />
Internetadressen<br />
Mikrofon<br />
Wandler<br />
IS-1 Konnektor<br />
Von allen genannten Herstellern, Kliniken usw. sind hier die jeweiligen Internetadressen aufgelistet.<br />
Medizinische Hochschule Hannover<br />
Medizinische Hochschule Hannover: www.mh-hannover.de<br />
HNO-Klinik der MHH: www.mhh-hno.de<br />
Hörzentrum Hannover: www.hoerzentrum-hannover.de<br />
Autor Thomas Giere/Anna-Lena Hinze<br />
Zuleitung<br />
Herstellerfirmen<br />
MED-EL: www.vibrant-medel.com<br />
OTOlogics: www.otologics.com<br />
Phonak Acoustic Implants : www.acousticimplants.com
Erfahrungsbericht Frau M.<br />
Erfahrungsbericht einer Patientin mit Mittelohrimplantat<br />
Mit neun Jahren habe ich eine Querflöten-Ausbildung am<br />
Konservatorium begonnen. Es folgten kurz darauf Tenorhorn<br />
und Posaune. Ich habe bei „Jugend musiziert“ einen<br />
zweiten Platz belegt und mit 16 Jahren eine Dirigenten-Ausbildung<br />
mit dem Silberabzeichen erfolgreich abgeschlossen.<br />
Ein Leben ohne Musik ist für mich unmöglich.<br />
Mit 18 Jahren, mit Beginn meiner Lehre, bekam ich die<br />
ersten Hörgeräte. Damit war aber an Musik nicht zu denken.<br />
Ich habe mich dann solange ohne Hörgeräte und mit<br />
schlechtem Hören durch mein Leben gearbeitet, bis es<br />
nicht mehr ging. Ich musste meine eigene Kapelle und viele<br />
andere Dinge aufgeben.<br />
Durch einen Umzug kam ich 1997 als erste Posaunistin zum<br />
Instrumental-Musikverein Neuenkirchen. Ein modernes<br />
Blasorchester der gehobenen Klasse. Mein Gehör wurde<br />
jedoch so schlecht, dass ich die Anweisungen und Erklärungen<br />
unseres Dirigenten nicht mehr verstehen konnte.<br />
Wieder wurde ich mit herkömmlichen Hörgeräten versorgt.<br />
Damit konnte ich tatsächlich vieles wieder hören, was mir<br />
vorher unzugänglich war. Aber Musik machen, geschweige<br />
denn als Dirigentin tätig zu sein, war völlig unmöglich.<br />
11<br />
Durch eine medizinische Indikation bekam ich im Jahr 2002<br />
endlich ein Mittelohrimplantat. Im Abstand von einem halben<br />
Jahr wurde auch am anderen Ohr implantiert, was mir<br />
mein Leben aus früheren Tagen wieder ermöglichte. Ich<br />
kann wieder gute Musik machen und bin sogar als stellvertretende<br />
Dirigentin in meinem Musikverein in Neuenkirchen<br />
tätig.<br />
Frau M.<br />
„Leserbriefe“<br />
Gerne würden wir auch Ihren Leserbrief, Erlebnis-<br />
oder Erfahrungsbericht veröffentlichen.<br />
Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Anregungen,<br />
Erlebnisse, Fragen etc. rund ums das <strong>CI</strong> oder zu<br />
unserer Zeitung haben.<br />
Ihre Redaktion
Bei Taubheit und hochgradiger Schwerhörigkeit<br />
an Taubheit grenzend<br />
Das Cochlea-Implantat (<strong>CI</strong>)<br />
Das Cochlea-Implantat (Abb.1) ist eine Innenohrprothese,<br />
die bei Taubheit und hochgradigen Schwerhörigkeiten bei<br />
Erwachsenen und Kindern eingesetzt wird.<br />
MIKROFON<br />
Abbildung 1: Blockschaltbild eines Cochlea-Implantates (Lenarz<br />
1998, S.71)<br />
SPRACH-<br />
PROZESSOR<br />
Das <strong>CI</strong> setzt sich aus einer internen und einer externen<br />
Komponente (Abbildung 2) zusammen.<br />
Die interne ist das Implantat, welches operativ hinter dem<br />
Ohr im Felsenbein platziert wird und mit dem Elektrodenträger,<br />
der in die Cochlea (Hörschnecke) eingeführt wird.<br />
Zu den externen Komponenten zählen die hinter dem Ohr<br />
sitzende, von einem Magneten gehaltene Sendespule,<br />
welche mit dem unter der Kopfhaut befindlichen Magneten<br />
des Implantates verbunden ist und dem so genannten<br />
Sprachprozessor in Form eines Hinter-dem-Ohr-Gerätes.<br />
Abbildung 2: Übersicht über ein <strong>CI</strong>-Systems<br />
EXTERNER<br />
ENCODER<br />
a: externe Komponente: HdO-Sprachprozessor Freedom;<br />
b: interne Komponente: <strong>CI</strong>-Elektrode (eigene Abbildung)<br />
Genau wie beim Hörgerät nimmt das Mikrofon den Schall<br />
aufauf und wandelt ihn in elektrische Signale um, die zum<br />
Sprachprozessor weiter geleitet werden. Er wandelt sie<br />
in weitere codierte Signale um. Diese Umwandlung basiert<br />
auf unterschiedlichen so genannten Sprachverarbeitungsstrategien.<br />
Der Sprachprozessor wurde zuvor individuell<br />
auf das Hörempfinden des Trägers eingestellt und<br />
auf seinen Dynamikbereich abgestimmt. Die elektrischen<br />
Impulse werden nun durch das Kabel an die Sendespule<br />
weitergeleitet. Von dort wird das „Radiosignal“ (Funkwellen)<br />
drahtlos durch die Kopfhaut zur internen Komponente<br />
des Cochlea-Implantates weitergeleitet. Hier werden die<br />
Informationen empfangen und dekodiert. Diese Impulse<br />
12<br />
RADIOVERBINDUNG<br />
werden in spezifische Signale umgeformt und dann an die<br />
Elektrode gesandt. Abhängig von der Insertionstiefe der<br />
Elektrode werden frequenzspezifisch die jeweiligen Bereiche<br />
in der Cochlea stimuliert (Abbildung 3).<br />
Abbildung 3: Hörvorgang mit dem <strong>CI</strong><br />
1: der analoge Schalleindruck wird in ein digitales Signal umge-<br />
wandelt;<br />
2: das digitale Signal wird über die Sendespule induktiv an das<br />
Implantat durch die Haut weitergeleitet;<br />
3: je nach Schallsignal werden die entsprechenden Elektroden<br />
stimuliert;<br />
IMPLANTIERTER<br />
EMPFÄNGER/<br />
STIMULATOR<br />
4: die Elektroden reizen dementsprechend den Hörnerv, der den<br />
Schalleindruck an das Hirn weiterleitet. (Abbildung aus der Infor-<br />
mationsbroschüre der Firma Cochlear Ltd.)<br />
ELEKTRODE<br />
Oftmals haben Patienten eine schleichende (progrediente)<br />
Schwerhörigkeit. Es werden zunächst die hohen Frequenzen<br />
nicht mehr gehört und somit wichtige Sprachanteile<br />
nicht mehr richtig verstanden, dann sind tieffrequente Bereiche<br />
betroffen. Das Hörgerät ist ein Verstärker, der noch<br />
vorhandene Haarsinneszellen im Innenohr erreichen und<br />
stimulieren kann. Viele Patienten haben keinen Nutzen<br />
mehr von den Hörgeräten und einen hohen Leidensdruck,<br />
da sie ihre Mitmenschen nicht mehr verstehen und sich<br />
somit aus der Gesellschaft immer mehr zurückziehen. Die<br />
Elektroden des <strong>CI</strong>s sollen die Haarsinneszellen ersetzen, so<br />
dass der gesamte Sprachbereich wieder abgedeckt wird<br />
und der Patient Klänge, Geräusche wahrnehmen und auch
wieder Sprache verstehen kann. Das Sprachverstehen basiert<br />
auf elektrischer Stimulation. Bei einer beidseitigen<br />
hochgradigen Schwerhörigkeit oder Taubheit werden heutzutage<br />
gleich zwei Implantate implantiert.<br />
Andere Patienten haben auf der einen Seite ein <strong>CI</strong> und<br />
auf der gegenüberliegenden (kontralateralen) Seite noch<br />
ein Restgehör, welches noch mit einem Hörgerät versorgt<br />
werden kann. Diese Versorgungsform ist die so genannte<br />
bimodale Versorgung. Auf der einen Seite (<strong>CI</strong>-Seite) ist<br />
das Ohr elektrisch stimuliert und auf der Hörgeräte-Seite<br />
akustisch. Der Patient muss eine Synergie der beiden unterschiedlichen<br />
Höreindrücke herstellen, die ihm jedoch<br />
zu nutzen kommt. Das akustische Hören, insbesondere<br />
wissenschaftlich erwiesen der Tieftonbereich, kann dem<br />
Patient einen besseren Musikhörgenuss bieten sowie die<br />
Stimmenerkennung von Männer- und Frauenstimmen sowie<br />
die Prosodie. Das <strong>CI</strong> gibt die Schärfe des Sprachverstehens.<br />
Viele haben einen deutlichen Zugewinn mit der<br />
Hinzunahme des Hörgerätes. Den größten Zugewinn kann<br />
man bei einem tonalen Restgehör im Tieftonbereich (250<br />
Hz bis 500 Hz) zwischen 40dB und 80dB erzielen, jedoch<br />
soll jeder Patient individuell mit seinen Wünschen in der jeweiligen<br />
Lebenssituation gesehen werden. Im Prozess der<br />
lebenslangen <strong>CI</strong>-Nachsorge soll das Sprachverstehen des<br />
Patienten immer wieder kontrolliert werden.<br />
Autorin Stephanie Rühl<br />
13<br />
Wir suchen: Ihre Kunst<br />
Die <strong>CI</strong>-Station (Station 46) der HNO-Klinik der MHH wird<br />
umgebaut. Patientenzimmer und Badezimmer werden<br />
erneuert; für die <strong>CI</strong>-Patienten wird es einen eigenen<br />
Aufenthaltsbereich geben. Auch die Wände erhalten<br />
einen neuen und farbenfrohen Anstrich. Jetzt fehlt nur<br />
noch die Dekoration – und die darf von den <strong>CI</strong>-Patienten<br />
und -Patientinnen kommen.<br />
Daher unser Aufruf: Sie zeichnen, malen, aquarellieren,<br />
schwelgen in Formen, Farben und Fantasien? Dann<br />
stellen Sie doch Ihre Werke bei uns aus! In unserer<br />
neuen Wechselausstellung zeigen wir die Kreativität<br />
unserer Patienten für unsere Patienten. Seien Sie dabei<br />
und bereichern Sie unsere Aktion. Formate können<br />
von A 5 bis A 2 reichen.<br />
Bitte schicken Sie Ihre Bilder an das<br />
Hörzentrum Hannover<br />
Stichwort „Kunst am Bau“<br />
Karl-Wiechert-Allee 3<br />
30625 Hannover
III Hochtontaubheit<br />
Wenn herkömmliche Hörsysteme<br />
nicht mehr ausreichen<br />
Die Kombination aus akustisch-elektrischer Stimulation<br />
bei Resthörigkeit mit Cochlea-Implantaten<br />
Mark A. Schüßler 1 , Henrike Schultrich 1 , Katrin Fürsen 1<br />
1 HZH HNO-Klinik, MHH, Deutschland, (Direktor: Prof. Prof.<br />
h. c. Dr. med. Th. Lenarz)<br />
Sind Sie nach jahrelangem Tragen ihres Hörgerätes oder<br />
ihrer Hörgeräte an die Grenzen ihrer Versorgung gestoßen?<br />
Hat sich ihr Hören im Laufe der Zeit vielleicht soweit<br />
verändert, dass Sie den Eindruck haben, noch ganz gut zu<br />
hören, aber in vielen Situationen nicht mehr ausreichend<br />
zu verstehen?<br />
Auf Grund des immer voran schreitenden technologischen<br />
Fortschrittes können heutzutage auch Patienten mit einer<br />
vorhandenen Resthörigkeit mit einem Cochlea-Implantat<br />
versorgt werden.<br />
Besonders Patienten mit einem stabilen geringen bis moderaten<br />
Restgehör in den tiefen Frequenzen (bis 500 Hz)<br />
und einem schweren bis an Taubheit grenzendem Hörverlust<br />
im Hochtonbereich (Abb. 1, Abb. 2) können von den<br />
neuen technologischen Möglichkeiten im <strong>CI</strong>-Bereich profitieren,<br />
wenn sie mit konventionellen Hörsystemen kein<br />
ausreichendes Hörvermögen mehr erreichen.<br />
Den Hörprozess im Innenohr können Sie sich so vorstellen,<br />
dass Schall ins Innenohr eindringt und die Haarzellen<br />
in Schwingung versetzt werden. Dadurch wird ein Signal<br />
an das Gehirn weitergeleitet und es werden Höreindrücke<br />
wahrgenommen. Am Ende der Hörschnecke – also tief im<br />
Innenohr – werden die Haarzellen für tiefe Töne stimuliert.<br />
Die Stimulation der hohen Töne findet hingegen am Anfang<br />
Abb. 1: audiometrischer Indikationsbereich der Fa. Cochlear TM ,<br />
dunkelgrau: Standartbereich für die Hybrid TM -Versorgung, hell-<br />
14<br />
der Hörschnecke statt. Sind die Haarzellen für die hohen<br />
Frequenzen bei einem Hochton-Hörverlust beschädigt, können<br />
diese nicht mehr reagieren und somit keine Hörwahrnehmung<br />
im Gehirn erzeugen. Es können also nur noch die<br />
tiefen Frequenzen vom Gehirn verarbeitet werden.<br />
Für ein ausgewogenes Hörvermögen sind aber tiefe wie auch<br />
hohe Töne wichtig. Tiefe Frequenzen übertragen die Vokale<br />
der Wörter, spiegeln aber auch die Grundfrequenz der Stimme,<br />
die Stimmlage sowie die Sprachmelodie wieder.<br />
Die hohen Frequenzen enthalten zum Beispiel die Zischlaute<br />
und einige Konsonanten. Wenn Sie nun ihr Hörvermögen im<br />
Hochtonbereich verlieren, können Sie einzelne Worte nicht<br />
mehr voneinander abgrenzen. Sie hören zwar, aber Verstehen<br />
nicht mehr, da gewisse Elemente der Sprache fehlen.<br />
Es ergeben sich Probleme in Situationen mit Hintergrundgeräuschen<br />
oder wenn viele Personen gleichzeitig sprechen.<br />
Auch das Verstehen eines Sprechers, der sich in einer größeren<br />
Entfernung befindet, wird deutlich schwieriger.<br />
Mit Hilfe der Wiederherstellung des Hörvermögens im<br />
Hochtonbereich über ein <strong>CI</strong> können diese Beeinträchtigungen<br />
begrenzt werden. Zusätzlich können Sie Nutzen aus<br />
Ihrem noch guten Restgehör im Tieftonbereich ziehen und<br />
von der elektrisch-akustischen Stimulation profitieren.<br />
grau: erweiterter Indikationsbereich Abb. 2: audiometrischer Indikationsbereich der Fa. Med-El
An der MHH werden zwei unterschiedliche Systeme der<br />
elektrisch-akustischen Stimulation implantiert: das Nucleus®<br />
Hybrid TM -System der Fa. Cochlear TM und das EAS TM -<br />
System der Fa. Med-El.<br />
In den Abbildungen (Abb. 1, Abb. 2 auf Seite 14) können Sie<br />
erkennen, ob bei Ihrem Hörverlust eine elektrisch-akustische<br />
Versorgung möglich ist.<br />
Mit Hilfe des Cochlear TM Hybrid- Systems TM und des EAS-<br />
Systems TM der Fa. Med-El wird das noch vorhandene Restgehör<br />
der tiefen Frequenzen genutzt und mit der elektrischen<br />
Stimulation des Hochtonbereiches über ein <strong>CI</strong><br />
kombiniert.<br />
Beide Systeme bestehen aus einem Implantat und einem<br />
externen Sprachprozessor.<br />
Implantat<br />
Das Implantat wird mit Hilfe eines chirurgischen Eingriffes<br />
unter die Haut in die Hörschnecke implantiert.<br />
Die HybridL TM -Elektrode des Nucleus® HybridL24 TM -<br />
Implantates der Fa. Cochlear TM (Abb. 3) verfügt genauso<br />
wie die herkömmliche Elektrode über 22 Elektrodenkontakte,<br />
ist aber mit 16 mm kürzer und filigraner.<br />
Bei der Flex 20 -Elektrode (Abb. 4) von Med-El wurden sowohl<br />
die Länge als auch der Durchmesser reduziert. Auf dem 20<br />
mm langen Elektrodenträger sind 12 elektrische Kontakte<br />
angeordnet – wie auch bei der Standard-Elektrode.<br />
Durch diese speziellen Elektrodeneigenschaften kann mit<br />
beiden Systemen das tieffrequente Restgehör erhalten<br />
werden.<br />
Abbildung 3 HybridL TM -Elektrode<br />
100 EAS<br />
Abbildung 4 SONATA und FLEX Elektrode<br />
TI<br />
15<br />
Sprachprozessor und<br />
akustische Komponente<br />
Die Abb. 5 und 6 zeigen die Sprachprozessoren der Fa.<br />
Cochlear TM (Freedom TM Hybrid TM -Sprachprozessor) und der<br />
Fa. Med-El (DUET 2 Sprachprozessor).<br />
Die Sprachprozessoren beider Hersteller werden hinter<br />
dem Ohr getragen und stimulieren elektrisch den Hochtonbereich<br />
des Innenohres. Zusätzlich werden die tiefen Frequenzen<br />
über eine akustische Komponente auf demselben<br />
Ohr angeboten. Dies wird bei den beiden Herstellern unterschiedlich<br />
realisiert:<br />
Der Freedom TM Hybrid TM -Sprachprozessor der Fa. Cochlear<br />
TM ist eine Einheit, welche sich aus der akustischen und<br />
aus der elektrischen Komponente zusammensetzt. Die<br />
akustische und die elektrische Komponente sind intern aufeinander<br />
abgestimmt und werden über eine gemeinsame<br />
Software für jeden Patienten und dessen Hörverlust individuell<br />
eingestellt. Die Signalverarbeitung beider Komponenten<br />
des Freedom TM Hybrid TM -Sprachprozessors ist digital.<br />
Der akustische Teil funktioniert wie ein Lautsprecher und<br />
stimuliert den Tieftonbereich des Innenohres akustisch,<br />
wie Sie es von herkömmlichen Hörsystemen kennen. Der<br />
elektrische Teil stimuliert direkt die Hörnerven über das<br />
Implantat. Die Batterieversorgung erfolgt entweder über<br />
ein wiederaufladbares System (Akku) oder über ein Batteriefach,<br />
das zwei oder drei Zink-Luft-Batterien enthält.<br />
In den DUET 2 Sprachprozessor (Abb. 6) von Med-El ist zusätzlich<br />
zur Verarbeitung des <strong>CI</strong>s ein Hörgerät integriert,<br />
so dass nur ein Gerät am Ohr getragen wird. Das Hörgerät<br />
übernimmt die Reizung des Tieftonbereiches. Die Töne<br />
werden über einen Schallschlauch und ein Ohrpassstück<br />
an das Ohr abgegeben. Die akustische Komponente kann<br />
sowohl manuell über vier Regler als auch über die Software,<br />
mit der das <strong>CI</strong> angepasst wird, programmiert werden.<br />
Die Bedienung des Sprachprozessors, z. B. für die Lautstärkeveränderung<br />
oder den Programmwechsel, erfolgt<br />
über eine Fernbedienung. Der DUET 2 wird mit drei Batte-<br />
Abbildung 5 Freedom TM<br />
Hybrid TM Sprachprozessor
ien betrieben, die sowohl das Cochlea-Implantat als auch<br />
das Hörgerät mit Energie versorgen. Im Vergleich zu einem<br />
konventionellen <strong>CI</strong> wird der Energieverbrauch durch das<br />
Hörgerät bei beiden Systemen nicht merkbar erhöht.<br />
Hörbare Vorteile der elektrisch-<br />
akustischen Stimulation:<br />
Aufgrund der besseren Frequenzauflösung bietet die Kombination<br />
aus elektrischem und akustischem Hören viele<br />
Vorteile. Bei der elektrischen Stimulation über ein <strong>CI</strong> werden<br />
einzelne Frequenzen in Frequenzbänder zusammengefasst,<br />
wodurch eine relativ grobe Frequenzauflösung<br />
entsteht. Eine akustische Stimulation für die erhaltenen<br />
Haarsinneszellen hingegen bietet zusätzlich eine feinere<br />
Frequenzauflösung im Tieftonbereich.<br />
In Patienten-Berichten und klinischen Untersuchungen<br />
konnten einige entscheidende Vorteile festgestellt werden:<br />
Abbildung 7<br />
Abbildung 6 DUET 2 EAS TM<br />
-<br />
Sprachprozessor<br />
16<br />
Cocktail-Party-Effekt<br />
Durch die akustische Versorgung des Gehörs wird ein feinstrukturiertes<br />
Wahrnehmen des Grundtones eines Sprechers<br />
möglich. Dadurch kann eine bekannte Stimme besser<br />
aus dem Stimmengewirr heraus erkannt werden.<br />
Bessere räumliche Wahrnehmung<br />
und Orientierung im Raum<br />
Die Patienten berichten über eine Verbesserung der räumlichen<br />
Wahrnehmung sowie über eine verbesserte akustische<br />
Orientierung im Raum, wenn eine zusätzliche akustische<br />
Stimulation zum <strong>CI</strong> stattfindet.<br />
Geräuschquellen können leichter<br />
differenziert werden<br />
Verschiedene Tests zeigen, dass Geräuschquellen besser<br />
auseinandergehalten werden können, wenn eine zusätzliche<br />
akustische Stimulation zum <strong>CI</strong> erfolgt.<br />
Verbessertes Musikempfinden<br />
Einige Patienten berichten, dass die Freude an der Musik<br />
wieder ein Bestandteil ihres Lebens geworden ist. Sie können<br />
dabei Töne besser voneinander unterscheiden. Sogar<br />
das Erkennen von Instrumenten fällt ihnen leichter.<br />
Die Patienten berichten über ein verbessertes Sprachverstehen<br />
in Ruhe, im Störschall und auch bei größerer Entfernung.<br />
Die Ergebnisse einer internationalen Studie (Abb. 7)<br />
der Fa. Cochlear TM zeigen, dass das Sprachverstehen bei<br />
Hintergrundgeräuschen durch das Hybrid-System TM Verbessertes Sprachverstehen in<br />
ruhiger und geräuschvoller Umgebung<br />
sich<br />
schon nach sechs Monaten enorm verbessert hat, verglichen<br />
mit dem alleinigen Gebrauch eines Hörgerätes.<br />
Klangqualität<br />
Patienten berichten, dass sich die Klangqualität wesentlich<br />
verbessert hat.<br />
Bei einer Veränderung Ihres Hörverlustes<br />
oder einer starken Verschlechterung<br />
Ihres Restgehörs können beide<br />
Systeme problemlos angepasst<br />
werden. Die Einstellung des Systems<br />
kann dann so verändert werden,<br />
dass auch der volle Frequenzbereich<br />
(Tiefton- sowie auch Hochtonbereich)<br />
komplett über das <strong>CI</strong> übertragen wird<br />
und man alle Frequenzen über das<br />
<strong>CI</strong> wahrnehmen kann. Dieses flexible<br />
Vorgehen ermöglicht eine Erhaltung<br />
des Sprachverstehens bei Hörveränderungen,<br />
ohne dass ein operativer<br />
Eingriff notwendig ist.
Erfahrungsbericht Margret Janssen<br />
Mein Leben und Hören mit Hybrid<br />
Seit Anfang 2009 trage ich auf der linken Seite das Cochlear-<br />
Hybrid-System und seit Anfang <strong>2010</strong> auf der anderen Seite<br />
ein normales Cochlea-Implantat (<strong>CI</strong>) der Fa. Cochlear.<br />
Im Alter von zweieinhalb Jahren erkrankte ich an einer<br />
Hirnhautentzündung. Damals gab es noch nicht so viele<br />
Möglichkeiten wie heute. Meine Eltern gingen mit mir zu<br />
verschiedenen HNO-Ärzten, welche immer wieder Hörtests<br />
und andere audiologische Untersuchungen mit mir<br />
durchführten. In der Schule musste ich immer vorne sitzen,<br />
damit ich die Lehrer verstehen konnte. 1978 bin ich aus beruflichen<br />
Gründen von Ostfriesland nach Bad Nenndorf gezogen.<br />
Dort habe ich als Schwesternhelferin in einem Krankenhaus<br />
gearbeitet. Auf der Station war ein HNO-Arzt (Dr.<br />
Ebert), welcher mir den Rat gab, mich doch einmal in seiner<br />
Praxis untersuchen zu lassen. Diesen Rat habe ich dann<br />
auch angenommen. So bekam ich dann in den 80er Jahren<br />
mein erstes Hörgerät. Als dies nicht mehr ausreichte,<br />
habe ich mich an die Medizinische Hochschule Hannover<br />
(MHH) gewendet. Nach einiger Zeit war es schließlich so<br />
weit, und ich erhielt im Sommer 2005 einen Termin zur Voruntersuchung.<br />
Per Post erhielt ich dann die Entscheidung:<br />
Bei mir sollte eine Hybrid-Operation durchgeführt werden.<br />
Ich wusste aber zu diesem Zeitpunkt noch zu wenig über<br />
die Hybrid-Versorgung. Deshalb ging ich bis 2008 immer<br />
wieder zur Kontrolle in die MHH. Eine Ärztin nahm sich die<br />
Zeit und erklärte mir das „Hybrid-<strong>CI</strong>“ genau. Danach habe<br />
ich mich für diese Operation entschieden.<br />
Im Januar 2009 wurde die Operation durchgeführt und im<br />
Februar 2009 erfolgte die Erstanpassung des <strong>CI</strong>s. Das Hören<br />
mit dem <strong>CI</strong> habe ich zuerst als ungewohnt und zu laut<br />
empfunden. Es brauchte Zeit, sich daran zu gewöhnen,<br />
und das Hören wurde immer besser. Im Mai 2009 kam das<br />
Hörgerät zusätzlich zum <strong>CI</strong> auf dem implantierten Ohr hinzu.<br />
Dann wurde das Hören noch besser. Mit der Zeit lernte<br />
ich immer mehr neue Geräusche kennen und hören wie z.<br />
B. „Vogelzwitschern“. Hier musste ich zuerst meine Familie<br />
fragen, was das überhaupt für ein Geräusch war. Personen,<br />
welche mich zuvor nur mit Hörgerät gekannt hatten und<br />
mich nach der Hybrid-Operation wieder getroffen haben,<br />
sagten mir, dass ich vorher viel lauter gesprochen hätte<br />
und dies jetzt nicht mehr so sei.<br />
Das Hören ist nach der Hybrid-Implantation für mich viel<br />
besser geworden. Was momentan noch nicht so gut funktioniert,<br />
ist das Verstehen beim Auto fahren und in Situationen,<br />
wo durch mehrere Personen zu viel durcheinander<br />
geredet wird. Wenn ich aber mit meinem Hund auf dem<br />
Hundeplatz bin, klappt das Hören schon ganz gut. Ich bereue<br />
nicht, diesen Schritt gemacht zu haben.<br />
Margret Janssen<br />
(Text & Foto)<br />
17<br />
Margret Janssen<br />
Tag der offenen Tür im HZH<br />
28. August <strong>2010</strong>, 12 bis 18 Uhr<br />
Hörtests, Infos der Selbsthilfegruppen, Vorträge,<br />
tanzende Haarzellen, Gewinnspiel, Märchenland<br />
für Kinder, Sinneswerkstatt, Buttonmaschine,<br />
und, und, und... Wir freuen uns auf<br />
zahlreiche Besucher<br />
HNO-Klinik der MHH und Hörzentrum Hannover,<br />
Karl-Wiechert-Allee 3, 30625 Hannover
V Nervenschwerhörigkeit<br />
ABI und AMI – Hirnstamm-<br />
und Mittelhirnimplantat<br />
Von zentral-auditorischen<br />
Implantaten<br />
wie dem ABI (Auditory<br />
Brainstem Implant)<br />
oder dem AMI<br />
(Auditory Midbrain<br />
Implant) profitieren<br />
Patienten, deren Hörnerv<br />
nicht intakt ist<br />
und auch Patienten,<br />
deren Cochlea so<br />
stark verknöchert ist,<br />
dass kein Cochlea-<br />
Implantat (<strong>CI</strong>) mehr<br />
implantiert werden<br />
kann. In der Vergangenheit<br />
wurden vor<br />
allem NF2-Patienten<br />
(Neurofibromatose<br />
Typ 2) mit diesen Implantaten<br />
versorgt,<br />
seit einiger Zeit aber auch Menningitis-Patienten mit stark<br />
fortgeschrittenen Verknöcherungen der Cochlea sowie<br />
Kinder mit nicht angelegten Hörnerven. Diese zentral-auditorischen<br />
Implantate wurden an der HNO-Klinik der MHH<br />
mit entwickelt und weltweit erstmals implantiert. Sie stellen<br />
für diese Patientengruppe die einzige Möglichkeit dar,<br />
das Hören wiederherzustellen.<br />
Beim ABI erfolgt die elektrische Stimulation durch einen flächig<br />
gearbeiteten Elektrodenträger mit bis zu 21 Kontakten,<br />
der direkt auf den Nucleus Cochlearis aufgelegt wird. Die<br />
anderen Komponenten des Implantats sowie der außen getragene<br />
Sprachprozessor sind direkt vom <strong>CI</strong> übernommen.<br />
Das Implantat wird häufig im Rahmen einer Tumorentfernung<br />
eingesetzt, es kann jedoch auch in einer separaten<br />
Operation eingesetzt werden. Da die Stimulation durch das<br />
ABI an einem zentraleren Punkt der Hörbahn erfolgt als die<br />
Stimulation durch das <strong>CI</strong>, ist die Reizung komplizierter. Ein-<br />
„Leserbriefe“<br />
Gerne würden wir auch Ihren Leserbrief, Erlebnis-<br />
oder Erfahrungsbericht veröffentlichen.<br />
Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Anregungen,<br />
Erlebnisse, Fragen etc. rund ums das <strong>CI</strong> oder zu<br />
unserer Zeitung haben.<br />
Ihre Redaktion<br />
18<br />
fache Töne und Tonfolgen, wie sie aus der Cochlea an den<br />
Nerven geleitet werden, reichen nicht aus. Da die Elektrode<br />
im Bereich der neuralen, anders systematisch aufgebauten<br />
Hörbahn reizt, ist die Versorgung komplexer.<br />
Etwa zehn Prozent der ABI-Patienten können nach einer<br />
Eingewöhnungsphase wieder einfache Telefongespräche<br />
führen, die anderen Patienten werden durch das Lippenbild<br />
im hörenden Sprachverstehen unterstützt.<br />
Der relative Erfolg des ABI, besonders bei Patienten mit NF2,<br />
ist zum Teil erklärbar mit der Kompression des Hirnstamms<br />
durch den Tumor. Daher wurde in einer Zusammenarbeit<br />
mit dem Implantathersteller Cochlear Limited ein Implantat<br />
zur Stimulation des im Mittelhirn gelegenen Colliculus Inferior<br />
entwickelt. Dieser ist durch die Grunderkrankung nicht<br />
beeinträchtigt. Die ersten Ergebnisse mit diesem Auditory<br />
Midbrain Implant (AMI) stimmen optimistisch.<br />
Bisher wurden an der HNO-Klinik der MHH (in Zusammenarbeit<br />
mit dem Krankenhaus Nordstadt in Hannover und<br />
Prof. Dr. Majid Samii vom INI Hannover) 39 Patienten mit einem<br />
ABI und fünf Patienten mit einem AMI versorgt. Unter<br />
den 39 ABI-Patienten befinden sich vier Erwachsene, die<br />
nach einer Meningitis nicht rechtzeitig mit einem <strong>CI</strong> versorgt<br />
wurden und nun nur noch mit Hilfe des ABI hören<br />
können. Außerdem wurden vier Kinder mit einem ABI versorgt,<br />
deren Cochlea oder Hörnerv nicht angelegt wurde.<br />
Das jüngste ABI-Kind ist zweieinhalb Jahre alt und macht<br />
erfreuliche Fortschritte.<br />
Autor Gert Joseph
Erfahrungsbericht Ragna Sprigade<br />
Hirnstamm-Implantat - Meine Erfahrungen mit<br />
dem Hören vor und nach dem Erhalt eines ABI<br />
Ich möchte mit der Geschichte meines zweiten Lebens beginnen,<br />
das ganz anders ist als das erste. Es begann, als<br />
ich 53 Jahre alt war und mich physisch und psychisch auf<br />
dem Höhepunkt fühlte. Ich erkrankte an Meningitis; beide<br />
Innenohren waren lahm gelegt - sowohl die Schnecke als<br />
auch das Labyrinth. Die Meningitis ließ mich aber immerhin<br />
am Leben und verschonte mein Gehirn. Innerhalb von vier<br />
Tagen war ich taub und hatte auch kein Gleichgewichtsempfinden<br />
mehr. Als die Entzündung des Innenohrs (erst)<br />
nach einem halben Jahr abklang, war die Verknöcherung<br />
der Schnecke schon sehr weit fortgeschritten.<br />
Trotz nicht eindeutiger Befunde bezüglich der Hörnerven<br />
wurde mir an der Charité (Berlin) rechts ein Cochlea-<br />
Implantat eingepflanzt, so gut es eben bei dem Zustand<br />
der Schnecke möglich war. Leider war es kein Erfolg – ich<br />
konnte nicht wirklich hören, nahm nur eine Vibration wahr,<br />
die mein Gehirn in Dröhnen übersetzte, für alle Geräusche<br />
gleich. Lang – kurz, stark – schwach, das war alles, was mich<br />
aus der akustischen Außenwelt erreichte; das war aber immerhin<br />
schon mehr als vorher. Mir half, dass ich sehr guten<br />
Einzelunterricht im Absehen erhielt, so dass die direkte<br />
mündliche Verständigung nicht unmöglich, wenn auch sehr<br />
anstrengend war. Mit meinen Töchtern wurde auch das Fingeralphabet<br />
genutzt, das beide schnell erlernten.<br />
Als Ertaubte unter Normalhörenden<br />
Ansonsten wurde schriftlich kommuniziert. Bis zu meinem<br />
Ruhestand 2005 habe ich 39 Jahre lang an der Humboldt-Universität<br />
zu Berlin Englischkurse für Studenten aller<br />
Fachrichtungen gegeben; glücklicherweise hatte mich<br />
schon vor der Ertaubung auf das Akademische Schreiben<br />
spezialisiert. Die Arbeit nahm ich eineinhalb Jahre nach der<br />
Erkrankung und gleich nach einer Reha in Rendsburg wieder<br />
auf. An der Arbeitsstelle hatte ich eine ausgezeichnete<br />
studentische Hilfskraft als Arbeitsassistentin, die in Sitzungen<br />
für mich mitschrieb. In Diskussionen hatte ich es sehr<br />
schwer, weil es so schnell ging. Ich bin zwar ein schneller<br />
Leser, war aber trotzdem im Hintertreffen, wenn ich etwas<br />
beisteuern wollte, weil die Kollegen dann oft schon bei<br />
einem anderen Thema waren. Dazu kam, dass sie immer<br />
wieder vergaßen, dass ich ertaubt war, weil sie mich ja von<br />
vorher als gut hörend kannten. Im Unterricht (Englisches<br />
Akademisches Schreiben) übernahm meine Assistentin<br />
den direkten Kontakt mit den Studenten, falls etwas nicht<br />
funktionierte. Bei mir hätte es zu lange gedauert (Zeit wäre<br />
dem Unterricht verloren gegangen). Der eigentliche Unterricht,<br />
bei dem wir zur Verständigung ein Konferenzprogramm<br />
nutzten, fand im Computerpool statt; die Arbeiten<br />
der Studenten und meine Kommentare dazu wurden über<br />
E-Mail verschickt.<br />
Natürlich gab es keine geselligen Kontakte mit den Kolle-<br />
19<br />
gen, weil ich in einer zwanglosen geselligen Runde keine<br />
Chance zum Verstehen hatte. Ich konnte nur ab und zu mit<br />
jeweils einem Kollegen/einer Kollegin essen oder Kaffee<br />
trinken gehen.<br />
Meine Taubheit ließ mich auch in gefährliche Situationen<br />
geraten; beispielsweise gab es bei uns im Gebäude Feueralarm,<br />
von dem ich nichts mitbekam. Es dachte auch keiner<br />
der Kollegen daran, mich zu verständigen. Meine Studentin<br />
wollte gerade das Gebäude betreten, als die Kollegen<br />
schon draußen waren. Sie vermisste mich unter ihnen und<br />
durchschaute die Situation sofort. Über einen Schleichweg<br />
erreichte sie mein Zimmer und verständigte mich. Zum<br />
Glück war nichts passiert; das Feuer in der oberen Etage<br />
war unter Kontrolle. Erst nach diesem Vorfall wurde ein<br />
Feuermelder mit Lichtsignal in meinem Zimmer installiert,<br />
der aber meist ohne besonderen Grund losging und mich<br />
beim Arbeiten störte.<br />
Fachliche Beratung ist unverzichtbar<br />
Auf beharrliches Anraten einer <strong>CI</strong>-Patientin entschied ich<br />
mich für eine Reha in Bad Berleburg. Dort schöpfte ich<br />
Hoffnung auf ein <strong>CI</strong> mit parallel array (anderer Zugang für<br />
eine zweite Elektrode wg. Verknöcherung durch Meningitis)<br />
für das linke Ohr.<br />
Zu diesem Zweck wandte ich mich der MHH zu, wo mir<br />
auch Hoffnung gemacht und ein Termin für die OP vereinbart<br />
wurde. Zum Glück war Professor Lenarz, der mich operieren<br />
wollte, misstrauisch gegenüber den Befunden und<br />
bestand auf einem Test direkt vor der OP. Dieser fiel negativ<br />
aus. Es wurde ein PET-Scan veranlasst, der zweifelsfrei ergab,<br />
dass beide Hörnerven nicht funktionsfähig waren. Ein<br />
zweites <strong>CI</strong> hätte also auch keinen Erfolg gehabt. Im gleichen<br />
Zug wurde mir aber das ABI angeboten. Meine erste<br />
Reaktion war Entsetzen und Furcht. Ich war doch froh, dass<br />
mein Gehirn bei der Meningitis verschont geblieben war -<br />
und nun ein Eingriff direkt am Gehirn! Aber ich studierte die<br />
Berichte im Internet und ließ mich noch einmal eingehend<br />
in Hannover beraten. Frau Dr. Lesinski-Schiedat (damals<br />
noch keine Professorin) machte mir - wirklich sehr geduldig<br />
- die Chancen klar und bot mir sogar an, Fragen auch<br />
am Wochenende noch zu beantworten. Auf der Heimfahrt<br />
hatte ich dann den Beschluss gefasst, es zu wagen. Ich<br />
wusste: Der Zeitpunkt (61 Jahre) war noch günstig für mich,<br />
es war ein erfahrenes, ausgezeichnetes Team und es war<br />
die letzte Chance für mich, überhaupt noch etwas hören<br />
zu können. Mir wurden keine großen Erfolge prophezeit,<br />
aber allein das Wahrnehmen von Geräuschen und die Unterstützung<br />
des Absehens würden für mich einen enormen<br />
Gewinn darstellen. Mir wurde auch mitgeteilt, dass ich die<br />
erste Patientin mit ABI in Deutschland sein würde, die vorher<br />
keine Neurofibromatose 2 hatte.
Nebenwirkungen nach der OP<br />
Am Tag vor der OP wurde noch einmal eine MRT-Untersuchung<br />
durchgeführt, für die der Magnet des <strong>CI</strong>s kurzzeitig<br />
entfernt wurde. Dann erfolgte die OP, die zwischen acht<br />
und zehn Stunden dauerte, weil der technische Aufbau<br />
und das ständige Überprüfen sehr viel Zeit kosteten. Ich<br />
kam auf der Intensivstation zu mir. Da ich aus den Informationen<br />
im Internet wusste, dass mit unangenehmen, aber<br />
vorübergehenden Nebenwirkungen zu rechnen war, wunderte<br />
ich mich nicht, dass die Welt auf dem Kopf stand,<br />
doppelt erschien und sich leise hin- und herwiegte. Angeblich<br />
ist das auf die Reizung von Seh- und Gleichgewichtszentrum<br />
beim Durchführen der Elektroden vom Labyrinth<br />
zum Hörkern zurückzuführen. - Die Welt stand einige Stunden<br />
später wieder auf den Füßen, das Doppeltsehen hielt<br />
noch etwa 14 Tage an, das Schwanken, das eine ständige<br />
leichte Übelkeit verursachte, etwa auch so lange; ein<br />
Flimmern an der Peripherie beim Augendrehen blieb noch<br />
einige Wochen.<br />
Vor der Entlassung durfte ich noch die vier Probetöne hören,<br />
die ersten wirklichen akustischen Signale seit meiner<br />
Erkrankung vor sieben Jahren. Die Einheilung dauerte rund<br />
zwei Monate. Dann kamen die Ersteinstellung und die klinische<br />
Reha in Hannover. Bei der Ersteinstellung - und auch<br />
später, wenn Elektroden überprüft werden - muss ein Venenzugang<br />
gelegt werden und ein Arzt anwesend sein, falls<br />
es irgendwelche gefährlichen Auswirkungen gibt. Bei mir<br />
mussten einige Elektroden abgeschaltet werden, weil das<br />
Augenflimmern stärker wurde oder unbestimmte Angstgefühle<br />
auftraten. Ich fand es sehr schwer, die Tonhöhen der<br />
einzelnen Elektroden einzuordnen, weil die Töne von unterschiedlicher<br />
Qualität waren – die meisten zirpten, aber<br />
einige quakten.<br />
Erste Höreindrücke, Sprache und Stimme<br />
Das erste Hören war sehr merkwürdig, Autos zirpten, Menschen<br />
trillerten, dazu kam ein grunzender Tinnitus nach<br />
dem Getriller. Aber ich konnte genau hören, wenn eine<br />
Mitpatientin den Reißverschluss ihrer Tasche öffnete und<br />
schloss. Ich hörte etwas im Fahrstuhl, das wohl die Ansage<br />
war und das ich bei meinen vorherigen Aufenthalten in<br />
Hannover gar nicht hatte feststellen können. Auf der Rückfahrt<br />
im Auto konnte ich den Blinker-Ton hören und auch<br />
den Navigator, ohne ihn allerdings zu verstehen. Das war<br />
schon sehr beeindruckend für mich. Zu Hause tickte unser<br />
Hund, statt zu bellen. Aber ich konnte schon die Klingel hören,<br />
was eine enorme Erleichterung für mich war; vorher<br />
musste ich die Tür im Auge behalten, wenn jemand sich<br />
angesagt hatte.<br />
Nach etwa drei Monaten begann Sprache nach Sprache<br />
zu klingen, aber Stimme nicht nach Stimme – es war alles<br />
flach und heiser. Bei der Reha in Berleburg konnte ich dieses<br />
Mal wirklich am Hörtraining teilnehmen. Das Mal davor<br />
war es lediglich eine Übung im Absehen. Ich schwamm<br />
in der schwächeren Gruppe mit und schlug mich wacker.<br />
20<br />
Ragna Sprigade<br />
Ich konnte sogar beim Telefontraining die Antwort auf Entscheidungsfragen<br />
(Ist die Hose rot oder blau?) verstehen.<br />
Zu Hause hatte ich dann einmal in der Woche Hörtraining in<br />
der Logopädie-Schule, das mir sehr weiterhalf.<br />
Es wurde zusehends leichter, sich mit einer Person in ruhiger<br />
Umgebung zu unterhalten; die Unterstützung des Absehens<br />
trat wirklich ein. Wir mussten immer weniger aufschreiben,<br />
und es war längst nicht mehr so anstrengend<br />
wie vorher. Das galt für Zuhause wie auch für die Arbeit.<br />
In Sitzungen und im Unterricht brauchte ich aber nach wie<br />
vor einen Assistenten.<br />
Texte verstehen<br />
Den Vorschlag, es bei einer Einstellung mal mit einem Text<br />
zu versuchen, mochte ich nicht ernst nehmen. Es ging aber<br />
tatsächlich gar nicht so schlecht und wurde von Einstellung<br />
zu Einstellung besser. Beim Hörtraining gelang es mir sogar,<br />
das Thema und den roten Faden eines kurzen Textes<br />
zu erfassen, und bei den immer noch nötigen Nachfragen<br />
klärte sich dann der Rest.<br />
Ich konnte mich auch am Telefon mit einer bekannten Person<br />
mit viel Nachfragen verständigen und verstand Sprecher<br />
im Fernsehen, falls ihr Gesicht zu sehen war, teilweise<br />
ganz gut, sogar ohne Untertitel. Aus dem Off verstand ich<br />
einzelne Brocken.<br />
Prozessorwechsel<br />
Als mein Sprachprozessor (Esprit) kaputt ging, bekam ich<br />
einen neuen des gleichen Typs. Der klang aber anders. Das<br />
warf mich etwa um ein halbes Jahr zurück, was sehr frustrierend<br />
war. Ich stieg dann auf den Typ Freedom um, weil<br />
mir der Klang weicher und musikalischer erschien. Allerdings<br />
klang auch alles verschwommener.<br />
Aus Erfahrung wusste ich, dass es eine ganze Weile dauern<br />
würde, bis ich mich an ihn gewöhnt hätte. Und wirklich: es
dauerte etwa zwei Jahre, bis ich das Gefühl hatte, wieder<br />
etwa so weit zu sein, wie mit dem Esprit. Dafür aber war<br />
das Musikhören erleichtert; das war der große Gewinn. Es<br />
klingt natürlich nicht so wie früher. Ich kann auch keine<br />
neue Melodie erkennen; mir bekannte nur, wenn sie wirklich<br />
einfach sind, wie beispielsweise Kinderlieder. Ich höre<br />
aber zumindest einen vibrierenden Ton, nicht wie beim Esprit<br />
kurze, abgehackte Töne, wenn ein Sänger einen langen<br />
Ton singt. Und die Stimmung des Stücks erreicht mich<br />
– getragen, feierlich, übermütig, graziös etc. Es ist (noch?)<br />
kein wirklicher Genuss; eher eine intellektuelle Übung und<br />
Analyse. Es ist zumindest angenehm und kein lästiges Geräusch<br />
mehr wie beim Esprit.<br />
Zusammenfassend: Voraussage<br />
und heutiger Stand<br />
Voraussage: Geräuschwahrnehmung und Erkennung<br />
Stand: Wahrnehmung, wenn nicht zu weit entfernt, ca.<br />
100%; Erkennung weniger gut; Autos, Flugzeuge, Klingel,<br />
Telefon, Hundebellen oder Stimmen (auch von Vögeln)<br />
usw. sind zu erkennen; jedoch keine Erkennung individueller<br />
Stimmen (auch der Unterschied zwischen männlichen<br />
und weiblichen Stimmen ist schwer zu erkennen). Natürlich<br />
ist kein Richtungshören möglich. Allerdings würde ich nun<br />
auf keinen Fall den Feueralarm überhören.<br />
AUSGEBUCHT!!!<br />
21<br />
Voraussage: Unterstützung des Absehens<br />
Stand: Trifft voll und ganz zu. In ruhiger Umgebung und bei<br />
Personen mit gutem Mundbild und klarer Aussprache sind<br />
Nachfragen nur noch selten nötig. Aufschreiben ist passé,<br />
außer bei einigen Personen und Fremdsprachen. Bei<br />
einem Vortrag ohne Mitschrift konnte ich ca. 80 Prozent<br />
verstehen, weil ich nahe am Sprecher saß; es war aber äußerst<br />
anstrengend. Im Hörtest ist das Textverständnis mit<br />
Absehen und Hören so gut wie bei Guthörenden. Ich kann<br />
auch vorgelesene Texte (auch auf Englisch) gut mitlesen.<br />
Beim Fernsehen fällt mir auf, welche Unterschiede es zwischen<br />
gesprochener Sprache und Untertiteln gibt, und ich<br />
verstehe die Unterschiede. Ich brauche aber natürlich nach<br />
wie vor Untertitel.<br />
Musik: Dies ist ein angenehmes Extra, das durch eine Voraussage<br />
nicht erfasst wurde.<br />
Insgesamt bin ich sehr dankbar, dass mir die Möglichkeit<br />
gegeben wurde, diesen Schritt zu wagen, der mir - bei allen<br />
noch vorhandenen Einschränkungen - eine ganz neue<br />
Lebensqualität ermöglicht. Allerdings weiß ich, dass meine<br />
Hörerfolge mit dem ABI leider nicht typisch sind, sondern<br />
eine große Ausnahme darstellen.<br />
Ragna Sprigade<br />
Jetzt schon mal vormerken! ∙ Vorankündigung ∙ Jetzt schon mal vormerken! ∙ Vorankündigung<br />
WEITERE INFOS SIEHE UNTEN<br />
Nachdem wir am 06.03.<strong>2010</strong> so erfolgreich mit der Firma MED-EL und am 05.06.<strong>2010</strong> mit der Firma Cochlear ein Seminar<br />
durchführten, ist jetzt für den 11.09.<strong>2010</strong> ein Seminar mit der Firma Advanced Bionics vorgesehen.<br />
Technisches Anwenderseminar<br />
für <strong>CI</strong>-Träger mit einem System<br />
von Advanced Bionics<br />
am 11.09.<strong>2010</strong><br />
Im HZH wollen wir die sehr guten räumlichen und technischen Möglichkeiten nutzen, um Zusatztechnik für das <strong>CI</strong><br />
vorzustellen und praktisch auszuprobieren. Folgende Stationen sind beabsichtigt:<br />
1) Zusatzausrüstung und Anschlussmöglichkeiten für mein AB-<strong>CI</strong><br />
2) Telefonieren mit Handy<br />
3) Telefonieren im Festnetz<br />
4) Telefonieren über Skype<br />
5) Fernsehen und Musik / Hörbücher<br />
6) FM-Anlagen<br />
Außerdem gibt es einen Informationsstand der Firma Humantechnik mit u. a. Lichtwecker, Türklingel, Feuermelder<br />
etc. und das Angebot der Firma Kind in ihren Räumen. Wir stellen einige Möglichkeiten vor, wie Sie im Alltag besser<br />
zurechtkommen können. Falls Sie bereits eine gute technische Lösung für das eine oder andere Hörproblem gefunden<br />
haben, möchten wir Sie einladen, Ihr Gerät (Telefon, Handy…) mitzubringen und vorzustellen.<br />
Bitte bringen Sie in jedem Fall Ihr Audiokabel mit und überprüfen Sie, ob die T-Spule an Ihrem Prozessor aktiviert ist.<br />
Weitere Informationen dazu werden wir auf unserer Homepage www.hcig.de veröffentlichen.<br />
Bitte melden Sie sich für die Folgeseminare (alle Hersteller) bei Herrn Klokemann zum Eintrag in die<br />
Vomerkliste an. Sie werden dann direkt infomiert, wenn das nächste Seminar stattfindet.<br />
Ingo Klokemann, Hörzentrum Hannover, Karl-Wiechert-Allee 3, 30625 Hannover<br />
Tel.: 0511/532-6802, Fax: 0511/532-6833, E-Mail: klokemann@hoerzentrum-hannover.de
Was sollte ein Ratsuchender machen, der gerne<br />
wissen möchte, welches Hörsystem für ihn infrage<br />
kommt?<br />
Am besten wäre es, wenn sich ein Ratsuchender mit der<br />
Kopie einer Hörprüfung im Hörzentrum per E-Mail oder per<br />
Fax/Post meldet. Anhand der Hörprüfung können wir entscheiden<br />
oder empfehlen, ob sofort eine zwei- bis dreitägige<br />
Voruntersuchung sinnvoll ist oder ob wir noch weit von<br />
einer elektrischen Hörprothese (z. B. dem <strong>CI</strong>) entfernt sind.<br />
Im zweiten Fall wäre dann eine sehr ausführliche ambulante<br />
Vorstellung zu planen.<br />
Bei der Möglichkeit der Planung wird dem Patienten mindestens<br />
eine zusätzliche Anreise erspart, da bereits beim<br />
Erstkontakt sehr viel Wissen von und um den Patienten erarbeitet<br />
werden kann, um schon eine sehr klare Empfehlung<br />
auszusprechen - auch nach einem ambulanten Besuch.<br />
Nachgefragt<br />
Muss dazu etwas mitgebracht werden?<br />
Bei gesetzlich Krankenversicherten wird ein Überweisungsschein<br />
(mit Kennzeichnung „E“ - wie ermächtigt)<br />
benötigt. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.<br />
Sofern frühere Untersuchungsergebnisse vorliegen,<br />
können sie mitgebracht werden. Es werden aber alle<br />
notwendigen Untersuchungen aktuell in der Klinik durchgeführt,<br />
um auch auf Grundlage dieser umfassenden aktuellen<br />
Ergebnisse Auskünfte erteilen zu können.<br />
Muss der Haus-HNO-Arzt eine solche Überweisung<br />
ausstellen oder kann es da Schwierigkeiten geben?<br />
Was soll als Grund für die Untersuchung angegeben<br />
werden?<br />
Ein Arzt hat keine Möglichkeit, eine Überweisung zu verweigern.<br />
Ein einfaches Argument überzeugt jeden Facharzt:<br />
Das HZH möchte kein Konkurrent für den HNO-Facharzt<br />
sein, sondern ein Assistent. Alle Patienten werden weiter<br />
Ihren Facharzt brauchen - aber wir können helfen, dass alle<br />
Tolle Preise<br />
zu gewinnen!<br />
Nachgefragt<br />
…bei Frau Prof. Dr. Lesinski-Schiedat im Hörzentrum Hannover<br />
Macht mit!<br />
Seid kreativ!<br />
Mehr auf der<br />
22<br />
produktiv entlastetet werden und zu ihrem Ziel kommen,<br />
nämlich einem besseren Hören und Verstehen.<br />
Bei der stationären Voruntersuchung wird ein so<br />
genannter „Promotoriumstest“ gemacht. Dieser<br />
Test wird nicht überall durchgeführt oder in einem<br />
anderen Verfahren. Verursacht der Test Schmerzen<br />
und warum ist er in dieser Form so wichtig?<br />
Wir haben seit vielen Jahren sehr große Erfahrung auf diesem<br />
Gebiet. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, dies zu<br />
erläutern (in aller Kürze):<br />
1. Der Promontoriumstest ist kein einzelner Test, sondern<br />
er besteht aus zwei Teilen. Beide Teile benutzen eine (!)<br />
Elektrode, die durch das Trommelfell einmal (!) gestochen<br />
wird. Natürlich in örtlicher Betäubung.<br />
2. Der erste Teil beinhaltet die Electrocochleographie<br />
(ECochG). Nach akustischer Stimulation wird über die Elektrode<br />
die Restfunktion der Hörschnecke gemessen, indem<br />
der ausgelöste Strom der Haarzellen gemessen wird. Es ist<br />
das einzige Verfahren, welches beispielsweise bei Kindern,<br />
sofern OAE (otoakustische Emissionen, eine Messmethode<br />
für die Haarzellen) nicht mehr registrierbar sind, eine<br />
hochgradige cochleäre Störung diagnostizieren kann. Alle<br />
Untersuchungen, bei denen sie nicht gemacht wird, können<br />
NIE zwischen cochlärer und/oder neuraler Schwerhörigkeit<br />
unterscheiden und gehen bei jedem Patienten das<br />
Risiko ein, eine neurale Schwerhörigkeit zu übersehen, die<br />
nach der Hörschnecke entsteht und entsprechend therapiert<br />
werden muss.<br />
Das halte ich für ein großes Risiko und möglicherweise<br />
dann auch für einen Diagnostikfehler.<br />
3. Der zweite Teil beinhaltet die direkte künstliche elektrische<br />
Stimulation der Hörnerven (Promontoriumstest) über<br />
die gleiche Elektrode. Sie wird nun elektrisch gereizt. Hier<br />
muss der Patient mitarbeiten können, indem er ansagt,<br />
ob er etwas hört, was er hört und ob er etwas spürt. Dies<br />
Logowettbewerb<br />
verlängert!!!<br />
Logowettbewerb<br />
verlängert!!!<br />
KiJu-Seite<br />
Seite 42
Immer für Sie da,<br />
und die Welt hört sich sofort besser an.<br />
Unerreicht schnell, kompetent und zuverlässig.<br />
Das beste Produkt ist nichts ohne perfekten Service. Die kompetente Betreuung unserer<br />
Kunden hat für uns höchste Priorität. Erreichbarkeit auch an Wochenenden und Feiertagen<br />
per Telefon, Fax, E-Mail oder Webshop, prompte Hilfe bei Störungen, fachkundige<br />
Beratung, Ersatzteillieferungen innerhalb von 24 Stunden sind nur einige unserer Dienstleistungen<br />
– und das alles seit fast 20 Jahren. MED-EL: in puncto Service Ihre erste Wahl:<br />
08151- 77 03 30 * .<br />
The Hearing Implant Company<br />
MED-EL Deutschland GmbH· Moosstraße 7· 82319 Starnberg· Tel. +49- 8151-77 03 30 info@medel.de · www.medel.de<br />
* Mo. - Fr. sowie an Feiertagen von 08:30 - 17:00 Uhr, Sa. u. So. von 09:00 - 20:00 Uhr unter 06031- 73 05 55
Nachgefragt / Erfahrungsbericht Stephan Geißler<br />
ist nur Menschen möglich, die in einer solchen Situation<br />
mitarbeiten können, also Erwachsenen oder Jugendlichen<br />
und jenen, die schon einmal gehört haben. Den Test mit<br />
Gehörgangselektrode anzubieten, halten wir für falsch. Dabei<br />
wird nämlich die Elektrode in den äußeren Gehörgang<br />
gelegt, und somit spürt der Patient mit Sicherheit zuerst<br />
den Strom, bevor er etwas hört. In einer wissenschaftlichen<br />
Arbeit haben wir beide Test durchgeführt und mussten<br />
feststellen, dass mehr als zwei Drittel der Patienten zunächst<br />
mit der Gehörgangselektrode etwas im Gehörgang<br />
gespürt haben und keinen Höreindruck angeben konnten<br />
- auch nicht, nachdem der Strom erhöht wurde. Bei den<br />
gleichen Patienten war dies im Nadeltest nicht der Fall.<br />
Nachgefragt<br />
Verpflichtet diese Voruntersuchung zu irgendetwas,<br />
z. B. einer Operation?<br />
Nein, sie verpflichtet zu nichts. Der Patient kann die Ergebnisse<br />
in Ruhe zuhause für sich selber verarbeiten und mit<br />
Personen seines Vertrauens (z. B. dem Haus-HNO-Arzt)<br />
besprechen. Zu einer weitergehenden Therapie kann er<br />
sich dann wieder anmelden.<br />
Ist es für die anschließende Nachsorge oder akute Behandlung<br />
wichtig, dass die Klinik wohnortnah liegt?<br />
Nein, die Komplikationen und somit die akuten Behandlungen<br />
wie auch der Bedarf, etwas Spezifisches zu unternehmen,<br />
sind so selten, dass die Wohnortnähe nahezu<br />
überhaupt keine Rolle spielt. Vielmehr ist es von großer Bedeutung,<br />
dass Erfahrung und Qualität des Personals breit<br />
angelegt sind. Dies haben die führenden Krankenkassen in<br />
Deutschland auch erkannt. Sie haben einen speziellen Ver-<br />
Mit 40 Jahren bekam ich mein erstes Hörgerät für das rechte<br />
Ohr. Aus optischen Gründen entschied ich mich für ein<br />
„Im-Ohr-Gerät“. Schon zwei bis drei Jahre später benötigte<br />
ich auch eine Hörhilfe für das linke Ohr. Die Hörschwäche<br />
setzte sich kontinuierlich auf beiden Seiten weiter fort. Aus<br />
den „Im-Ohr-Geräten“ wurden bald „Hinter-dem-Ohr-Geräte“,<br />
weil größere Verstärkung notwendig wurde. Durch das<br />
Tragen von Hörgeräten mit verschiedener Verstärkung kam<br />
es dazu, dass ich mich zum Beispiel beim Singen nur mit<br />
dem linken beziehungsweise<br />
rechten Ohr in<br />
verschiedenen Tonlagen<br />
hörte.<br />
Die Geräte damals waren<br />
noch reine Breitbandverstärker.<br />
Allerdings wurde<br />
auch mit diesen Geräten<br />
schon versucht, die Frequenzbereicheanzuheben,<br />
die das Gehör mehr<br />
oder weniger schwach<br />
wahrnahm. In meinem Stephan Geißler<br />
24<br />
sorgungsvertrag für ihre Versicherten in Deutschland mit<br />
entsprechenden Kliniken ausgehandelt.<br />
Wenn eine solche oder ähnliche Untersuchung<br />
schon einmal gemacht wurde, ist es empfehlenswert,<br />
diese zu wiederholen?<br />
Die technische Entwicklung schreitet sehr schnell fort und<br />
es gibt auch immer wieder neue Untersuchungs- und Therapiemöglichkeiten.<br />
Man sollte sich nochmals zu einem<br />
Arztgespräch anmelden, dann kann entschieden werden,<br />
ob weitere Untersuchungen empfehlenswert sind.<br />
Anmerkung der Redaktion<br />
Anliegen mit unserem Schwerpunktthema „Hörsysteme“<br />
ist es, allen von einer Hörminderung Betroffenen aufzuzeigen,<br />
dass es nicht nur eine Hilfsmöglichkeit gibt, sondern<br />
mehrere. Damit auch, Mut zu machen, sich gründlich untersuchen<br />
zu lassen.<br />
Für diese Thematik und Zielsetzung haben sich aufgrund<br />
unserer ausdrücklichen Bitte die Autoren bereit erklärt, einen<br />
Beitrag für die „<strong>CI</strong>-Impulse“ zu schreiben. Wir hatten<br />
darum gebeten, dass keine umfassende wissenschaftliche<br />
Darstellung erfolgt, sondern eine Kurzfassung, aus der erkennbar<br />
wird, dass es diese Möglichkeiten gibt. Weitergehende<br />
Informationen sind dann auch z.B. in den Kliniken<br />
direkt abrufbar.<br />
Wir danken allen Autoren/Autorinnen sehr herzlich für ihre<br />
Mitwirkung!<br />
Die Redaktion<br />
Erfahrungen mit unterschiedlichen Hörhilfen<br />
Lebenskreis kam ich gut damit zurecht. Als Liebhaber klassischer<br />
Musik hatte ich immer den Eindruck eines natürlichen<br />
Musikhörens. Für den Tennissport braucht man die<br />
Verständigung über akustische Signale vom Gegenspieler.<br />
Hiermit hatte ich zu diesem Zeitpunkt wenige Probleme.<br />
Ebenfalls problemlos war das Telefonieren, vorausgesetzt,<br />
ich hielt den Lautsprecher des Telefonhörers direkt ans Mikrofon<br />
des Hörgerätes.<br />
Stärkere Hörhilfen wurden<br />
zunehmend erforderlich<br />
Mit fortschreitender Schwerhörigkeit wurden die Hörhilfen<br />
immer stärker. Gleichzeitig machte die Technik enorme<br />
Fortschritte. Mit den digitalen Geräten kam ich gut zurecht.<br />
Selektive Gespräche waren problemlos. Allerdings mied<br />
ich zunehmend gesellschaftliche Veranstaltungen mit hohem<br />
Geräuschpegel. Im weiteren Verlauf der Schwerhörigkeit<br />
bekam ich dann auch zunehmend Probleme in Besprechungen<br />
mit mehreren Teilnehmern. Die Teilnehmer zum<br />
Beispiel saßen zu weit von mir weg beziehungsweise sprachen<br />
zu leise. Nun half ein externes Mikrophon von Pho-
nak weiter. Mit dem „Handy-Mic“ kam ich dann sowohl im<br />
Beruf als auch im Privatleben sehr gut über die Runden. Mit<br />
dem Handy-Mic konnte ich mich auch direkt an das Fernsehgerät<br />
oder an HiFi-Geräte anschalten und damit in normaler<br />
Lautstärke Fernsehsendungen etc. verfolgen. Zum<br />
Telefonieren stellte mir mein Arbeitgeber eine drahtlose<br />
Kopfgarnitur zur Verfügung, wie diese auch Telefonistinnen<br />
benutzen. Damit kam ich beim Telefonieren gut zurecht.<br />
Mit <strong>CI</strong> und Hörgerät zurück in<br />
die Welt des Hörens<br />
2005 bekam ich dann rechts ein <strong>CI</strong>. Die Zeit bis zur Erstanpassung<br />
des Prozessors konnte ich gut mit dem Handy-Mic<br />
und dem Hörgerät links überbrücken. Nach einigen Monaten<br />
wurde mein Ohr mit dem neuen Sprachprozessor zum<br />
dominanten Ohr. Zunächst war ich über Geräusche überrascht,<br />
die ich nicht mehr kannte (z. B. Kochen von Wasser).<br />
Aber ich kam wieder in die Welt des Hörens zurück.<br />
Nach einigen Änderungen bei den ersten Nachsorgen war<br />
mein Hören „perfekt“, nachdem ich auch das Hörgerät links<br />
durch ein moderneres und stärkeres ersetzt hatte. Klare<br />
Verständigung und vor allem die Charakteristik der einzelnen<br />
Stimmen waren für mich wieder absolut zu hören. Man<br />
konnte mir wieder etwas zurufen und ich verstand es. Der<br />
Versuch, wieder ins Konzert zu gehen, wurde zum Erfolg.<br />
Ich stellte aber fest, dass Musik mit dem Sprachprozessor<br />
sehr „flach“ klang. In der Kombination beider Geräte, in der<br />
Lautstärkeeinstellung 3/4 Hörgerät und 1/4 Sprachprozessor,<br />
war ich dann vom Konzert begeistert.<br />
Weg vom Handy-Mic<br />
Der Prozess der Hörschwäche auch auf dem linken Ohr<br />
setzte sich fort. Zuletzt konnte ich mich allein nur mit dem<br />
Hörgerät im linken Ohr nicht mehr verständigen. Damit hatte<br />
ich nur noch in Verbindung mit dem Sprachprozessor den<br />
Eindruck des räumlichen Hörens. Das Hören mit dem Prozessor<br />
im Alltag funktionierte gut. Auf die Handhabung des<br />
Handy-Mic konnte ich weitestgehend verzichten. Wegen<br />
der umständlichen Anschaltung an den Sprachprozessor<br />
und der Handhabung – man muss das Handy-Mic jedem<br />
Gesprächsteilnehmer Richtung Mund halten – benutzte ich<br />
es nur noch bei Versammlungen und Tagungen.<br />
Zum Telefonieren gebrauchte ich einen Telefon-Adapter,<br />
den ich direkt an den Prozessor „anstöpseln“ konnte. Bei<br />
einer weiteren Nachsorge lies ich mir ein abgedämpftes<br />
Programm auf einen Programmplatz des Prozessors aufspielen,<br />
um auch in lauter Umgebung direkten Gesprächen<br />
einigermaßen folgen zu können.<br />
Hören „in hoher Kultur“ mit<br />
Sprachprozessor<br />
Im April <strong>2010</strong> bekam ich das zweite <strong>CI</strong>. Nun war ich bis zur<br />
Erstanpassung des zweiten Sprachprozessors darauf angewiesen,<br />
ausschließlich mit dem „alten“ Sprachprozessor<br />
rechts zu hören. Ich selbst habe es nicht bemerkt, aber<br />
meine Umgebung hatte es als bemerkenswert empfunden,<br />
25<br />
dass ich plötzlich nicht mehr nachfragte „Wie bitte, was<br />
hast du gesagt?“ Offensichtlich war mein Hören nur mit<br />
dem Sprachprozessor inzwischen besser als zuletzt in der<br />
Kombination mit dem Hörgerät. Mit dem Sprachprozessor<br />
wird dem Träger Hören in hoher Kultur angeboten. Sprachfrequenzen<br />
und auch andere normale Umweltgeräusche<br />
werden klar und charakteristisch wiedergegeben.<br />
Zurzeit bin ich in der Phase des Lernens, die Signale des<br />
neu implantierten <strong>CI</strong> zu verarbeiten. Viel zu schnell hatte<br />
ich mich auf die bilaterale Versorgung konzentriert und<br />
musste feststellen, dass ich in den vier Wochen der beidseitigen<br />
Versorgung keine Fortschritte mehr im Hören mit<br />
dem neu implantierten <strong>CI</strong> gemacht hatte. Deshalb trage ich<br />
momentan nur noch diesen neuen Sprachprozessor. Verstehen<br />
kann ich eigentlich alles. Die Sprachen allerdings<br />
klingen noch unnatürlich hoch. Das anfänglich begleitende<br />
Rauschen ist verschwunden. Der Tinnitus hat sich auch<br />
wieder beruhigt und ist wieder wie gewohnt mal da oder<br />
auch nicht. Vögel und sonstige Umweltgeräusche hören<br />
sich inzwischen einigermaßen „normal“ an.<br />
Ich glaube - und da bin ich sehr zuversichtlich - dass mich<br />
„Hören vom Feinsten“ erwartet.<br />
Stephan Geißler<br />
(Text & Foto)<br />
News<br />
Advanced Bionics<br />
teilt mit:<br />
C1-Harmony für ALLE: Nach der erfolgreichen Einführung<br />
des C1-Harmony für Kunden mit der <strong>CI</strong>S-Strategie,<br />
ist es nun auch für Kunden mit der SAS-Strategie möglich,<br />
auf das neue HdO-System zu wechseln. Erste Anpassungen<br />
von SAS-Kunden zeigen dabei hervorragende Ergebnisse.<br />
Falls Sie an einem Prozessorwechsel interessiert<br />
sind, wenden Sie sich bitte ab Anfang September an<br />
Frau Sabina Bednarz unter sabinab@advancedbionics.<br />
de oder Tel. 0511/5700882, bzw. Telefax 0511/5700883.“<br />
„ClearVoice – Hören im Störlärm leicht gemacht!<br />
Seit einigen Monaten ist es in der MHH möglich, dass<br />
Kunden mit einem Harmony-Prozessor bei Nutzung der<br />
Sprachverarbeitungsstrategie HiRes120 den zusätzlichen<br />
Modus ClearVoice aktivieren lassen. ClearVoice<br />
bietet dabei die Möglichkeit, in geräuschvoller Umgebung<br />
einen Sprecher wesentlich leichter zu verstehen.<br />
Dabei werden durch ClearVoice die Umgebungsgeräusche<br />
systematisch analysiert und aus dem Nutzsignal<br />
heraus gerechnet. Wer mehr über ClearVoice erfahren<br />
möchte, wendet sich bitte an die Mitarbeiter des AB-<br />
Shops im HZH, die Mitarbeitern der MHH, besucht die<br />
(bisher noch) englischsprachige Website: http://www.<br />
advancedbionics.com/CMS/uk/ClearVoice.aspx oder<br />
liest den Artikel von Frau Urban aus Ciimpulse 2/<strong>2010</strong>.
Erfahrungsbericht Jutta Thiele<br />
Ich kann wieder hören!<br />
Vor einigen Jahren erhielt ich die Diagnose eines HNO-Arztes:<br />
„An Taubheit grenzend.“ – Können Sie sich vorstellen,<br />
wie verzweifelt ich war?<br />
Ein glücklicher Zufall brachte mich in die MHH, wo ich etliche<br />
Tests und Voruntersuchungen durchlaufen musste.<br />
Die Operation überstand ich schmerzfrei. Ich hatte keinerlei<br />
Erwartung, als der erste Tag der fünftägigen Anpassung<br />
mit einigen technischen Einstellungen am Computer begann<br />
und ich anschließend mit meinem ersehnten Cochlea-Implantat<br />
zum Hörtraining gebracht wurde.<br />
Der Hörpädagoge hatte eine CD aufgelegt. Die Frage, ob<br />
ich etwas hörte, musste ich verneinen. Ich war ein wenig<br />
geschockt, aber er machte mir Mut. Wir übten mit Worten<br />
und Sätzen. Auch das fand ich nicht sehr ermutigend. Am<br />
zweiten und dritten Tag hörte ich allmählich die Stimme auf<br />
der CD, konnte aber die Worte nicht richtig verstehen. Mein<br />
Eindruck war zunächst: Bei mir funktioniert nicht alles so,<br />
wie es soll – auch wenn mir geduldig erklärt wurde, dass<br />
mein Hörnerv erst aus dem Tiefschlaf erweckt werden<br />
müsste und die Lautstärke erst nach und nach gesteigert<br />
werden könnte.<br />
Gleichwohl spazierte ich von Anfang an auf dem Klinikgelände<br />
umher und konnte dabei immer mehr Geräusche<br />
auffangen, die ich größtenteils zuordnen konnte. Es war<br />
einfach herrlich! Menschen zuzuhören ließ bei mir den<br />
Eindruck aufkommen: „Das Hören klappt ja schon richtig<br />
gut“. Ich war sprachlos und dankbar. Den vierten Tag des<br />
Hörtrainings werde ich in meinem Leben nie vergessen.<br />
Plötzlich hörte ich die Stimme meines Pädagogen, der mir<br />
gegenüber saß, d i r e k t in meinem Ohr beziehungsweise<br />
Cochlea-Implantat.<br />
Da machte es Klick: Ich hatte begriffen, was für ein Wunderwerk<br />
der Technik ich mein Eigen nennen durfte. – Meine<br />
Begeisterung und Dankbarkeit steigern sich zunehmend,<br />
wenn ich an die Fortschritte denke, die ich auf dem Wege<br />
des neuen Hörens machen durfte.<br />
Ich hörte plötzlich Vögel singen, Frösche quaken, Gläser<br />
klingen, das Telefon klingeln, die Blätter in den Bäumen rascheln<br />
wie auch die Schritte auf dem Asphalt. Ich hörte<br />
den Menschen zu und konnte immer mehr verstehen, was<br />
ich vorher nie hören konnte. Ich habe so viele herrliche Erlebnisse<br />
gehabt; mein Kopf ist randvoll von ihnen.<br />
Kurz danach saß ich bei einer Geburtstagsfeier mit sieben<br />
Leuten an einem Tisch und konnte an dem Gespräch teilnehmen<br />
und alles verstehen. Oder in der Kirchengemeinde,<br />
mein Platz war in der letzten Reihe, dort waren die Kopfhörer<br />
installiert. Alles staunte, als ich ganz selbstbewusst<br />
in der vierten oder fünften Reihe saß und alles verstehen<br />
26<br />
Jutta Thiele<br />
konnte. Können Sie sich das schöne Gefühl vorstellen,<br />
plötzlich sogar hinter sich eine Stimme zu hören und auch<br />
noch zu verstehen? Das ist überwältigend!<br />
Meine Enkelkinder konnte ich im Laufe der Zeit immer besser<br />
verstehen. Und mein Musikgehör versetzt mich immer<br />
mehr in Erstaunen. Ich genieße die Musik. – Beim Telefonieren<br />
mache ich es mir ein wenig zu einfach. Ich telefoniere<br />
mit dem schlechten Ohr, das Ohr ohne Implantat. Ich stelle<br />
dann das Telefon auf Mithören (Lautsprecher), sodass<br />
mein Implantat-Ohr mit hören kann. Und schon habe ich<br />
keinerlei Schwierigkeiten mehr und höre alles. Ich gebe zu,<br />
es ist reichlich bequem.<br />
Ich habe nie erwartet, solche Ergebnisse zu erzielen bzw.,<br />
dass aus der Technik soviel Potenzial heraus zu holen wäre.<br />
Ich nehme heute an Gruppengesprächen teil, treffe mich<br />
mit Menschen in Lokalitäten – trotz der Geräusche – und<br />
bin dankbar für mein neues Leben.<br />
Dieses winzige Gerät, so groß wie ein Zwei-Euro-Stück, hat<br />
mein Gehör gerettet und mir ein ganz normales Leben ermöglicht.<br />
Es ist wie ein Wunder der Technik.<br />
Jutta Thiele (Text & Foto)<br />
Scheteligstraße 23<br />
23570 Lübeck-Travemünde
Fachbeitrag<br />
Warum <strong>CI</strong> nicht „überall“<br />
operieren lassen?<br />
Allgemein gilt für operative Maßnahmen dasselbe wie für<br />
handwerkliche Tätigkeiten: Wer eine Sache besonders oft<br />
macht, der wird sie – angemessene Geschicklichkeit vorausgesetzt<br />
– mit der Zeit auch besonders gut machen.<br />
Operieren kann man nicht aus Büchern lernen, man lernt<br />
es durch häufige Durchführung. Es ist auch auf keinen<br />
Fall so, dass „ein guter Operateur“ „alles“ gut operieren<br />
kann. Das gibt es nur im Fernsehen. Auch ein sehr erfahrener<br />
Chirurg wird neue Eingriffe erst einstudieren<br />
müssen. Beispielsweise trainieren wir an der MHH-HNO<br />
neue Implantationstechniken mit neuen Implantaten<br />
grundsätzlich zunächst und sehr viel am anatomischen<br />
Präparat.<br />
Cochlea-Implantat-Operationen wiederum sind (noch) keine<br />
Alltags-Operationen – anders als etwa Mandeloperationen,<br />
die seit Jahren und mehrfach in jeder Stadt in Deutschland<br />
durchgeführt werden. Es gibt mehr Menschen, die an<br />
einer Mandelentzündung erkranken als Menschen, die<br />
gehörlos sind. Außerdem wird bei einer <strong>CI</strong>-Versorgung ein<br />
medizinisches Produkt verwendet, welches auch „gehandhabt“<br />
werden muss.<br />
Die erschreckende Tatsache, dass es sogar heute vereinzelt<br />
HNO-Ärzte gibt, die diese Implantate noch gar nicht<br />
richtig „wahrgenommen“ haben, illustriert diese „Seltenheit“<br />
deutlich. Das bedeutet zumindest derzeit, dass angesichts<br />
sehr vieler vorhandener Implantationskliniken in<br />
Deutschland in den kleineren Zentren die wünschenswerte<br />
operative Erfahrung sich nicht sammeln kann. Cochlea-Implantat-Operationen<br />
sind nicht einfach „Mastoidektomien“<br />
oder „eine andere Mittelohroperation“. Viele taube Ohren<br />
weisen zum Beispiel Innenohrmissbildungen auf, die besondere<br />
Erfahrung mit diesem „Gerät“ wünschenswert<br />
machen. Auch der eigentliche Zugang zur Hörschnecke,<br />
die sogenannte posteriore Tympanotomie, bringt eine nicht<br />
unerhebliche Gefährdung des Gesichtsnerven mit sich, die<br />
nur in erfahrenen Händen minimiert werden kann. Alleine<br />
eine große Patientenzahl kann zu dieser Erfahrung führen,<br />
denn eine solche posteriore Tympanotomie wird eben fast<br />
nur bei <strong>CI</strong>-Operationen durchgeführt.<br />
Dasselbe gilt für die Ingenieursleistungen. Auch hier zahlt<br />
sich Erfahrung durch große Stückzahlen aus. Vor allem die<br />
modernen Implantate mit hohen Reizfolgeraten sind nicht<br />
immer unproblematisch in ihrer Programmierung. Fälle<br />
spontaner Impedanzanstiege mit Verfall des Hörens und<br />
massiven Schwindelbeschwerden bei Fehlprogrammierung<br />
kamen wiederholt bei uns zur Vorstellung. Vereinzelt wurden<br />
solche Patienten sogar (unnötigerweise und erfolglos)<br />
reimplantiert, da der Hörnerv gefährdet war. Dies wäre eine<br />
27<br />
Komplikation, die schleichend auftritt, aber sicher einen<br />
bleibenden Nervenschaden hinterlassen würde.<br />
Und schließlich: Eine angemessene Rehabilitation und kontinuierliche<br />
Nachsorge lässt sich derzeit wirtschaftlich nur<br />
an größeren Zentren gewährleisten. Das mag sich in Zukunft,<br />
mit der weiteren Verbreitung der Implantate, ändern.<br />
Derzeit machen wir aber die Erfahrung, dass es Kliniken<br />
gibt, die ihren <strong>CI</strong>-Patienten nur eine minimale Rehabilitation<br />
anbieten, die bei weitem das Potential der Implantate<br />
nicht ausschöpft. Das bedeutet, dass die Patienten zwar<br />
besser hören als mit den Hörgeräten – aber eben deutlich<br />
schlechter als sie eigentlich mit <strong>CI</strong> VERSTEHEN könnten!<br />
Genauso beobachten wir, dass die meisten niedergelassenen<br />
Kollegen (verständlicherweise) bei Problemen im<br />
Zusammenhang mit dem Implantat nicht ausreichend sicher<br />
sind in ihren diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen.<br />
Hier stehen wir mit unserer ganzjährigen und<br />
dauerhaften Bereitschaft gern immer zur Verfügung. Auch<br />
dies ist eine wichtige Funktion für ein <strong>CI</strong>-Zentrum.<br />
Zusammenfassend ist deshalb derzeit zu wünschen, dass<br />
sich die <strong>CI</strong>-Implantationen in Chirurgenhänden konzen-<br />
trieren, die diesen Eingriff häufig durchgeführt haben UND<br />
durchführen und die die Gesamtverantwortung auch dauerhaft<br />
tragen wollen und können. Deshalb ist zu fordern,<br />
dass der Operateur über eine Infrastruktur verfügt, die eine<br />
angemessene Anpassung/Rehabilitation und eine ebensolche<br />
Nachsorge ganzjährig und dauerhaft garantiert.<br />
Typischerweise wird das alles nur an großen Zentren der<br />
Fall sein.<br />
Autorin Prof. Dr. med. Anke Lesinski-Schiedat<br />
Oberärztin HNO-Klinik & Hörzentrum Hannover<br />
(Dir.: Prof. Dr. T. Lenarz) MHH
Rezension<br />
Cochlea-Implantat – mit dem <strong>CI</strong> leben,<br />
hören und sprechen<br />
Ein Ratgeber für Eltern von Dorothea Senf<br />
Als ich mich zur Erstanpassung meines <strong>CI</strong>s in der MHH aufhielt,<br />
konnte ich hautnah miterleben, was für ein Schock es<br />
für Eltern ist, erfahren zu müssen, dass ihr Kind gehörlos<br />
oder an Taubheit grenzend schwerhörig ist. Mittlerweile<br />
eröffnet sich für die meisten dieser Kinder die Möglichkeit,<br />
durch eine Operation ein <strong>CI</strong> zu bekommen, was zunächst<br />
ein gewisser Trost ist. Jedoch entstehen in Verbindung damit<br />
natürlich Ängste, Ungewissheit, Unsicherheit und unzählige<br />
Fragen, die zunächst die Operation und danach in<br />
erster Linie das Hören- und Sprechen-Lernen des Kindes<br />
betreffen. Und genau dafür ist der Ratgeber „Cochlea-Implantat<br />
– mit dem <strong>CI</strong> leben, hören und sprechen“ von Dorothea<br />
Senf ein wunderbarer Leitfaden (nicht nur) für Eltern,<br />
deren Kind Implantat-Träger ist.<br />
Natürlich bekommt man in der untersuchenden Klinik Informationen<br />
rund um das <strong>CI</strong>, aber letztendlich sind es in<br />
erster Linie die Eltern bzw. die Familie, die in häuslicher Atmosphäre<br />
die meiste Zeit mit dem operierten Kind verbringen<br />
und sicher größtes Interesse am Hör- und Spracherfolg<br />
Ihres Kindes haben.<br />
Neben den grundlegenden Fakten rund um Voruntersuchungen<br />
und die Operation beschreibt die Autorin schwerpunktmäßig<br />
eine Fülle von Möglichkeiten, wie Eltern ihrem<br />
Kind spielerisch in den unterschiedlichen Phasen des Hören-Lernens<br />
behilflich sein können. Dabei zeigt sie auch<br />
den Weg auf, wie sich die auditive Wahrnehmung im Laufe<br />
der Wochen und Monate weiterentwickelt und man dementsprechend<br />
das Kind fortlaufend fördern kann.<br />
Kommunikation und<br />
Hör-/Sprachentwicklung<br />
Eng mit dem Hören und Verstehen von Sprache ist natürlich<br />
die eigne Sprachentwicklung verbunden. Dorothea<br />
Senf beschreibt aus ihrer beruflichen Erfahrung heraus Anregungen<br />
für kreative Spiele und was bei der lautsprachlichen<br />
Kommunikation mit dem Kind wichtig und richtig ist.<br />
Der Gebrauch von Bilderbüchern, Gedichten/Reimen und<br />
das Liedersingen sind einige Möglichkeiten der kurzweiligen<br />
Beschäftigung innerhalb der Familie. Anhand eines<br />
Überblicks über die Hör- und Sprachentwicklung hörender<br />
Kinder bekommt man nützliche Anhaltspunkte, wie in etwa<br />
die Fortschritte eines mit einem Implantat versorgten Kindes<br />
– entsprechend seinem „Höralter“ – verlaufen können.<br />
Interessanterweise gibt sie auch Empfehlungen, das Kind<br />
nicht zu überfordern und was zu tun ist, wenn das Kind<br />
„keine Lust“ zum Üben oder Lernen hat.<br />
Neben der Rehabilitation und der Therapie durch Logopäden<br />
und Pädagogen spielen die Eltern eine wesentliche<br />
Rolle bei der Hör- und Sprachentwicklung ihres <strong>CI</strong>-Kindes.<br />
Dieses Buch ist eine großartige Hilfe für Eltern und Familienangehörige.<br />
28<br />
Und in Anbetracht der Tatsache, dass Pädagogen in Kindergärten<br />
und Schulen immer öfter die Hände über dem<br />
Kopf zusammenschlagen ob der mangelhaften Kommunikations-<br />
und Sprachfähigkeiten hörender Kinder, ist dieses<br />
Büchlein auch für verantwortungsbewusste Eltern hörender<br />
Kinder zu empfehlen. Es fördert ganz sicher den Zusammenhalt<br />
zwischen Eltern und Kind(ern) und eine gute<br />
und korrekte sprachliche Ausdrucksweise.<br />
Über die Autorin:<br />
Dorothea Senf ist als Audiologie-Phoniatrie-Assistentin<br />
und Logopädin in der Universitäts-Hals-Nasen-Ohren Klinik<br />
in Dresden tätig. Sie war mehrere Jahre im Sächsischen<br />
Cochlear-Implant-Centrum tätig.<br />
Neben der therapeutischen Arbeit ist sie beteiligt an Forschungsprojekten<br />
und Veröffentlichungen, Vortragstätigkeiten,<br />
Durchführung von Studentenkursen, Supervision<br />
für Studenten der Logopädie sowie Lehrtätigkeit an der<br />
Schule der Bavariaklinik in Kreischa.<br />
Auf die Frage, was Dorothea Senf bei ihrer Arbeit mit kindlichen<br />
<strong>CI</strong>-Patienten besonders motiviert und berührt, erklärt<br />
sie:<br />
„ … die sprachliche Entwicklung und die dadurch erweiterten<br />
Kommunikationsmöglichkeiten – auch bei Hördefiziten<br />
– haben mich schon immer interessiert. Ebenso war ich gespannt,<br />
wie sich die stimmlichen Ausdrucksmöglichkeiten<br />
mit einem <strong>CI</strong> entwickeln würden.<br />
… Ich fragte einen 9jährigen Jungen – er war postlingual<br />
ertaubt – nach ca. drei Monaten, wie er denn jetzt höre,<br />
und er antwortete: Wie soll ich denn jetzt hören? Ich höre<br />
doch wieder normal!<br />
Es berührt mich immer wieder, wie erstaunt und meist<br />
auch neugierig die kleinsten Patienten sich bei neuen Reizen<br />
zu den Schallquellen (auch zu sprechenden, rufenden<br />
Personen) hinwenden und welche Freude im Gesicht der<br />
Eltern zu sehen ist, wenn die Kleinen das erste Mal auf das<br />
Rufen ihres Namens reagieren.“<br />
Eine Rezension von Dagmar Behnke<br />
Cochlea-Implantat –<br />
mit dem <strong>CI</strong> leben,<br />
hören und sprechen<br />
Ein Ratgeber für Eltern<br />
von Dorothea Senf.<br />
Schulz-Kirchner-Verlag,<br />
ISBN 3-8248-0442-5,<br />
8.40 €
Nah dran, aber ...<br />
... die Advanced Bionics Alltags-<br />
tauglichkeit bleibt unerreicht.<br />
Höchste Wassersschutzklasse seit 2002<br />
und beste Zuverlässigkeitswerte von<br />
allen Cochlea Implantaten.<br />
Schon seit 1991 nutzen wir modernste Technologien für bestmögliche Hörqualität,<br />
perfekten Tragekomfort und hohe Widerstandsfähigkeit unserer Produkte. Warum<br />
Sie mit dem AB <strong>CI</strong>-System die richtige Entscheidung treffen, erfahren Sie unter: by Advanced Bionics ®<br />
www.die-wahre-loesung.de<br />
interemotion.com
Fachbeitrag<br />
Regenerative Therapie des Innenohres<br />
bzw. des auditorischen Systems<br />
Die derzeitige Standardtherapie der hochgradigen Schwerhörigkeit<br />
bzw. Ertaubung bedient sich der direkten Stimulation<br />
der Hörnerven mittels einer elektronischen Innenohrprothese,<br />
des Cochlea-Implantates (<strong>CI</strong>). Ist der Hörnerv<br />
geschädigt und steht er einer direkten elektrischen Stimulation<br />
nicht mehr zur Verfügung, so können mittels Hirnstamm-<br />
bzw. Mittelhirnelektroden weiter zentral gelegene<br />
Strukturen des auditorischen Systems stimuliert werden.<br />
Die Erfolge, welche mit dieser Therapieform erzielt werden<br />
können, sind variabel und es kann allgemein formuliert<br />
werden, dass die Qualität des Hörens, welche mit elektronischen<br />
Prothesen erzielt werden kann, derjenigen des natürlichen<br />
Gehörs weitaus unterlegen ist.<br />
Die physiologische Situation im Innenohr ist dadurch gekennzeichnet,<br />
dass etwa 30 000 Nervenfasern afferent<br />
von den inneren Haarzellen zu den bipolaren, im Modiolus<br />
gelegenen Spiralganglienzellen und von dort weiter zentral<br />
verlaufen. Vergegenwärtigt man sich dies, wird klar, dass<br />
sehr feine Frequenz-Unterschiede wahrgenommen werden<br />
können. Anders ist es z. B. beim <strong>CI</strong>, wo 22 Elektroden<br />
die Aufgabe der inneren Haarzellen übernehmen und die<br />
Frequenz-Unterscheidung deshalb nur sehr grob möglich<br />
ist. Es wird allgemein angenommen, dass eine verbesserte<br />
Nerv-Elektroden-Interaktion zu einem besseren Höreindruck,<br />
insbesondere in einer Lärmsituation, führen kann.<br />
Deshalb sind zwei Hauptziele Gegenstand unserer Forschung<br />
im Bereich der regenerativen Therapie des Innenohres:<br />
1. Der Erhalt und der Ersatz untergegangener Zellen<br />
des Innenohres<br />
2. Die Optimierung des Cochlea-Implantates<br />
Erhalt und Ersatz untergegangener<br />
Zellen des Innenohres<br />
Die Anzahl der zur Stimulation<br />
zur Verfügung stehenden<br />
Nervenzellen (Neurone)<br />
der Hörnerven und ihre<br />
Erregbarkeit scheinen von<br />
Genetisch veränderte Zellen<br />
(Zelllinie von Mausfibroblas-<br />
ten), welche BDNF und einen<br />
Fluoreszenzfarbstoff (green<br />
fluorescent protein) produ-<br />
zieren.<br />
30<br />
Osmotische Pumpe für die Langzeitverabreichung von Medika-<br />
menten in das Innenohr, gekoppelt an eine aktive Elektrode.<br />
(Aus: Scheper et al., Neuroscience Research, 2009.)<br />
übergeordneter Wichtigkeit für die Effizienz des Cochlea-<br />
Implantates zu sein. Bei der Ertaubung gehen in der Regel<br />
die Haarzellen des Corti-Organs unter; und nachfolgend<br />
kommt es auch zu einem Untergang der Neurone. Wachstumsfaktoren<br />
sind Botenstoffe, die eine neuroprotektive<br />
Wirkung haben, d. h. sie können trophische und regenerative<br />
Prozesse in Nervenzellen anregen. Für die Neuronen im<br />
Innenohr, die Spiralganglienzellen, ist vor allem die neuroprotektive<br />
Wirkung von brain-derived neurotrophic factor<br />
(BDNF), Neurotrophin-3 und Neurotrophin-4, insbesondere<br />
nach Untergang der Haarzellen, nachgewiesen.<br />
Durch die Verabreichung der Botenstoffe in das Innenohr<br />
ließe sich also der Untergang der Spiralganglienzellen aufhalten<br />
und eine Verbessung der Hörleistung nach Cochlea-<br />
Implantation erzielen. Allerdings handelt es sich bei diesen<br />
Botenstoffen um sehr instabile Faktoren, die immer wieder<br />
in das Innenohr verabreicht werden müssten, um einen<br />
langfristigen Effekt zu erzielen. Derzeit testen wir verschiedene<br />
andere Substanzklassen, die deutlich stabiler als<br />
Wachstumsfaktoren sind. Sollten diese Substanzklassen<br />
die Spiralganglienzellen vor Degeneration schützen, so<br />
könnte die Weiterentwicklung in Richtung klinischer Anwendung<br />
erfolgen.<br />
Die Art der Verabreichung von Medikamenten in das Innenohr<br />
stellt eine weitere Herausforderung dar, da eine<br />
einmalige Gabe in der Regel nicht ausreicht, um einen<br />
langfristigen Schutz vor Degeneration zu erzielen. Es gibt<br />
osmotische Pumpen (Abb. 1), die einmalig mit dem Arzneimittel<br />
gefüllt werden und eine Verabreichung über mehrere<br />
Tage und Wochen ermöglichen; allerdings sollte die
verabreichte Substanz stabil sein. Ferner muss die Pumpe<br />
nach definierten Zeitpunkten gewechselt werden, was in<br />
der klinischen Anwendung nicht praktibel erscheint. In der<br />
derzeitigen Forschung ist es möglich, Zellen mittels viraler<br />
Vektoren genetisch so zu verändern, dass sie die labilen<br />
Botenstoffe produzieren, die die Spiralganglienzellen vor<br />
dem Untergang schützen. Wir haben in Zellkulturexperimenten<br />
ebenso wie im Tierversuch nachweisen können,<br />
dass solche Zellen ausreichend BDNF produzieren (Abb. 2),<br />
um einen protektiven Effekt auf Spiralganglienzellen auszuüben.<br />
Die Optimierung des Cochlea-Implantates<br />
Eines der Ziele der Cochlear-Implant-Forschung ist es,<br />
Elektroden als ein lokales Drug-Delivery-System (lokales<br />
Medikamenten-Verabreichungssystem) zu nutzen. Dies<br />
ist möglich, indem in die Elektrode des Implantates eine<br />
Mikropumpe eingebaut wird. Eine alternative Methode zur<br />
Verabreichung von Medikamenten oder Botenstoffen, die<br />
eine Langzeitapplikation garantieren, wäre die Beschichtung<br />
der Elektroden mit faktorproduzierenden Zellen.<br />
Wir haben genetisch veränderte Zellen auf Modellelektroden<br />
gezüchtet und in einem Modellversuch in das Innenohr<br />
implantiert. Hierbei hat sich gezeigt, dass im Vergleich zur<br />
AUSGEBUCHT!!!<br />
31<br />
Kontrolle deutlich mehr Spiralganglienzellen überlebt haben.<br />
Sollte es uns möglich sein, patienteneigene Zellen genetisch<br />
zu verändern, ohne sich eines viralen Vektors bedienen<br />
zu müssen, so können Cochlea-Implantat-Elektroden<br />
als eine biologische Fabrik zur Produktion von Faktoren<br />
dienen, die eine Protektion der Neurone des auditorischen<br />
Systems zur Folge haben und somit das Sprachverstehen<br />
verbessern.<br />
Dr. med. Athanasia Warnecke<br />
HNO-Klinik der MHH<br />
„Leserbriefe“<br />
Gerne würden wir auch Ihren Leserbrief, Erlebnis-<br />
oder Erfahrungsbericht veröffentlichen.<br />
Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Anregungen,<br />
Erlebnisse, Fragen etc. rund ums das <strong>CI</strong> oder zu<br />
unserer Zeitung haben.<br />
Ihre Redaktion<br />
Jetzt schon mal vormerken! ∙ Vorankündigung ∙ Jetzt schon mal vormerken! ∙ Vorankündigung<br />
WEITERE INFOS SIEHE UNTEN<br />
Nachdem wir am 06.03.<strong>2010</strong> so erfolgreich mit der Firma MED-EL und am 05.06.<strong>2010</strong> mit der Firma Cochlear ein Seminar<br />
durchführten, ist jetzt für den 11.09.<strong>2010</strong> ein Seminar mit der Firma Advanced Bionics vorgesehen.<br />
Technisches Anwenderseminar<br />
für <strong>CI</strong>-Träger mit einem System<br />
von Advanced Bionics<br />
am 11.09.<strong>2010</strong><br />
Im HZH wollen wir die sehr guten räumlichen und technischen Möglichkeiten nutzen, um Zusatztechnik für das <strong>CI</strong><br />
vorzustellen und praktisch auszuprobieren. Folgende Stationen sind beabsichtigt:<br />
1) Zusatzausrüstung und Anschlussmöglichkeiten für mein AB-<strong>CI</strong><br />
2) Telefonieren mit Handy<br />
3) Telefonieren im Festnetz<br />
4) Telefonieren über Skype<br />
5) Fernsehen und Musik / Hörbücher<br />
6) FM-Anlagen<br />
Außerdem gibt es einen Informationsstand der Firma Humantechnik mit u. a. Lichtwecker, Türklingel, Feuermelder<br />
etc. und das Angebot der Firma Kind in ihren Räumen. Wir stellen einige Möglichkeiten vor, wie Sie im Alltag besser<br />
zurechtkommen können. Falls Sie bereits eine gute technische Lösung für das eine oder andere Hörproblem gefunden<br />
haben, möchten wir Sie einladen, Ihr Gerät (Telefon, Handy…) mitzubringen und vorzustellen.<br />
Bitte bringen Sie in jedem Fall Ihr Audiokabel mit und überprüfen Sie, ob die T-Spule an Ihrem Prozessor aktiviert ist.<br />
Weitere Informationen dazu werden wir auf unserer Homepage www.hcig.de veröffentlichen.<br />
Bitte melden Sie sich für die Folgeseminare (alle Hersteller) bei Herrn Klokemann zum Eintrag in die<br />
Vomerkliste an. Sie werden dann direkt infomiert, wenn das nächste Seminar stattfindet.<br />
Ingo Klokemann, Hörzentrum Hannover, Karl-Wiechert-Allee 3, 30625 Hannover<br />
Tel.: 0511/532-6802, Fax: 0511/532-6833, E-Mail: klokemann@hoerzentrum-hannover.de
Veranstaltung der MHH<br />
XII. Hannoverscher Cochlea-Implantat-Kongress <strong>2010</strong><br />
Das Publikum verfolgt interessiert die Vorträge<br />
Tiefe Einblicke in das menschliche Gehirn ermöglichte der<br />
diesjährige Kongress. Die Organisatoren erlaubten uns dieses<br />
wichtige Organ im wahrsten Sinne des Wortes zu begehen.<br />
Nun ja, zumindest ein architektonisches Abbild dieses<br />
Wunderwerks der Evolution konnte erkundet werden.<br />
Die Rede ist vom International Neuroscience Institute (INI)<br />
in Hannover, das vom 06.- 08.Mai <strong>2010</strong> Veranstaltungsort<br />
des Kongresses war. Das aktuelle Thema „Hörerhaltende<br />
Versorgung bei Cochlea-Implantaten und die Nutzung<br />
der cochlearen Reserve durch aktive Mittelohrimplantate“<br />
führte zahlreiche Interessenten in dieses extravagante<br />
– wie ein menschliches Gehirn gestaltete – Gebäude.<br />
Die H<strong>CI</strong>G war natürlich wieder mit einem Stand vertreten,<br />
an dem über unseren Verein und Literatur zum Thema Hörschädigung<br />
und <strong>CI</strong> informiert wurde. Unser Geschäftsführer<br />
Ingo Klokemann hatte uns dafür einen sehr günstig gelegenen<br />
Standort organisiert. Manfred Schumacher, Ebba<br />
Morgner-Thomas, Susanne Herms und Dagmar Urban<br />
harrten während der gesamten Veranstaltung aus.<br />
Cochlea-Implantat und Restgehör<br />
Den ersten Themenblock „Cochlea-Implantat bei Restgehör“<br />
moderierten Frau Prof. Lesinski-Schiedat und Herr<br />
Prof. Timo Stöver, der neue Direktor der HNO-Klinik der<br />
Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt. Moderne<br />
32<br />
Elektroden und verfeinerte Operationstechniken ermöglichen<br />
sehr gute Erfolge beim Erhalt des Restgehörs. Prof.<br />
Lenarz berichtete von Studien mit einer Erfolgsquote von<br />
über 90 %. Voraussetzung für eine sinnvolle Nutzung des<br />
Restgehörs ist natürlich, dass noch eine ausreichende<br />
Funktionalität der Hörschnecke in diesem Bereich vorliegt.<br />
Von verschiedenen Referenten wurde das hierfür notwendige<br />
Restgehör (Tonaudiogramm) definiert: kein oder geringer<br />
Hörverlust im Bereich der Frequenzen unter 1500 Hz<br />
(Hörverlust maximal 65 dB) bei hochgradiger Schwerhörigkeit<br />
oder Taubheit in den Frequenzen darüber.<br />
Die Stimulation der Hörschnecke erfolgt dann anders als<br />
bei <strong>CI</strong>-Trägern nicht nur elektrisch, sondern elektrischakustisch.<br />
Die Fachleute sprechen hier von einer EAS (elektrisch-akustischen<br />
Stimulation) oder von einer hybriden Stimulation.<br />
Ein wichtiger Aspekt dieser Art der Versorgung ist das Bestreben,<br />
möglichst wenige Schäden durch das Einführen<br />
der <strong>CI</strong>-Elektrode zu verursachen. Da die Elektroden für diese<br />
EAS- oder Hybridsysteme besonders flexibel und kürzer<br />
sind als die Standardelektroden, ist die Wahrscheinlichkeit<br />
der Schädigung des Innenohres geringer. Dies hält das<br />
Fenster offen für mögliche künftige Therapiemethoden.<br />
Abgesehen davon profitieren entsprechend versorgte Patienten<br />
durch dieses bimodale Hören beim Hören in Störschall<br />
und beim Musikhören. Argumente, die die Versor-
gung von Kindern mit diesen Systemen attraktiv machen.<br />
Im Bereich der Rehabilitation finden sich beim Hör- und<br />
Kommunikationstraining keine wesentlichen Unterschiede<br />
zu <strong>CI</strong>-versorgten Patienten. Lediglich bei der Anpassung<br />
des Prozessors sind weitere Aspekte zu beachten.<br />
Den Rest des ersten Tages nutzten die Firmen, ihre Produkte<br />
zu präsentieren. Wer Lust hatte, konnte anschließend<br />
an einer Führung durch das nur 100 m entfernte<br />
neue Forschungsinstitut Vianna teilnehmen. Die dortigen<br />
Mitarbeiter gaben sich viel Mühe, den Teilnehmern – überwiegend<br />
medizinische Laien – ihr Aufgabengebiet und ihre<br />
Forschung zu erklären. Um nur einen Aspekt herauszugreifen:<br />
hier sollen die Grundlagen für ein <strong>CI</strong> gelegt werden,<br />
das nicht wie gewohnt die Signale elektrisch in der Cochlea<br />
abgibt, sondern per Laser. In der Bewertung möchte ich<br />
mich hier Mr. Spock anschließen: „Faszinierend“.<br />
<strong>CI</strong>-Versorgung bei einseitiger Taubheit<br />
und bei Kindern<br />
Am Folgetag stand zunächst das Thema „Cochlea-Implantat<br />
bei einseitiger Taubheit“ im Mittelpunkt der Vorträge,<br />
gefolgt von „Langzeitversorgung und Qualitätssicherung<br />
bei <strong>CI</strong>-Trägern“ sowie „Cochlea-Implantat-Versorgung bei<br />
Kindern heute“.<br />
Während des <strong>CI</strong>-Kongresses wurde<br />
eine Live <strong>CI</strong>-OP gezeigt<br />
Einseitig ertaubte Menschen leiden nicht selten unter<br />
einem Tinnitus im ertaubten Ohr. Behandlungsmethoden,<br />
die auf einer akustischen Verdeckung<br />
beruhen, sind hier nur möglich, wenn eine <strong>CI</strong>-Versorgung<br />
durchgeführt wird. Dr. Büchner berichtete<br />
hierzu von einer Studie, die sowohl im Hinblick auf<br />
den Tinnitus als auch im Hinblick auf die Hörsituation<br />
positive Effekte zeigte. Um hier in Zukunft<br />
eine fundierte Indikation stellen zu können, müssen<br />
noch weitere Kriterien erarbeitet werden. Diese<br />
grundsätzlich positiven Aspekte werden von anderen<br />
Referenten in ihren Vorträgen bestätigt.<br />
An die Anpassung stellen diese einseitig versorgten<br />
Patienten natürlich besondere Anforderungen, da<br />
33<br />
Professor Lenarz und sein<br />
Vorgänger Professor Lehnhardt<br />
das Gegenohr meist gut hörend oder mit einem Hörgerät<br />
versorgt ist. Das „Training“ des <strong>CI</strong>-Ohres und der Abgleich<br />
des elektrischen mit dem akustischen Hören sind vor allem<br />
im Hinblick auf das Lautheitsempfinden und die Klangqualität<br />
problematisch.<br />
Etwas exotisch wirkte in meinen Augen ein Beitrag, in dem<br />
das Implantat „Tinnilec“ vorgestellt wurde. Frau Wenzel<br />
von der MHH beschrieb dieses Implantat als System, das<br />
aus einer Elektrode besteht, die vor die Rundfenstermembran<br />
und einen HdO-Prozessor gelegt wird. Im Rahmen<br />
einer Studie wurde bei einigen einseitig ertaubten Patienten<br />
mit dieser Versorgung eine Therapie des Tinnitus versucht.<br />
Die Ergebnisse der Studie waren positiv. Mir stellte<br />
sich bei diesem Ansatz die Frage, warum nicht gleich eine<br />
<strong>CI</strong>-Versorgung durchgeführt wurde. Schließlich hätte sich<br />
dadurch auch die Hörsituation verbessern lassen. Beruhigend<br />
fand ich die Anmerkung der Referentin, dass durch<br />
dieses Implantat die Möglichkeit einer späteren <strong>CI</strong>-Versorgung<br />
nicht eingeschränkt wird. Die Probanden, die sich für<br />
diese Studie zur Verfügung gestellt haben und damit die<br />
Tinnitusforschung fördern, haben sich in meinen Augen<br />
großen Respekt verdient!
Rechtliche Aspekte und<br />
Integrierte Versorgung<br />
Weniger für <strong>CI</strong>-Träger als vielmehr für Hörgeräteträger interessant<br />
waren die Beiträge, die sich mit rechtlichen Aspekten<br />
im Zusammenhang von Hörschädigung und Medizinprodukten<br />
befassten. – Hierzu stellte Herr Klokemann<br />
die Auswirkungen des Urteils des Bundessozialgerichts<br />
vom 17.12.2009 zur Hörgeräteversorgung sehr anschaulich<br />
dar. Auch wenn durch dieses Urteil eine Verbesserung der<br />
rechtlichen Situation hörgeschädigter Menschen eingetreten<br />
ist, bedeutet es keinen Anspruch auf das jeweils hochwertigste<br />
Hörgerät. Es ist immer der Einzelfall zu prüfen.<br />
Wir dürfen also gespannt sein, wie die Krankenkassen mit<br />
diesem Urteil umgehen werden.<br />
Gespannt war das Publikum auch auf den Vortrag von<br />
Herrn Blaser von der Techniker Krankenkasse Hannover,<br />
der die Integrierte Versorgung in Hannover darstellte.<br />
Durch einen entsprechenden Vertrag mit der MHH sollen<br />
sowohl die Qualität der <strong>CI</strong>-Versorgung als auch die Wirtschaftlichkeit<br />
verbessert werden. Das Konzept wurde auch<br />
von der Financial Times Deutschland in einem Wettbewerb<br />
als eines der zehn besten Konzepte ausgezeichnet. Das<br />
Interesse des Publikums und dem entsprechend kritische<br />
wie hartnäckige Fragen richteten sich aber mehr auf mögliche<br />
negative Aspekte für die <strong>CI</strong>-Patienten. So wurde mehrfach<br />
die Frage gestellt, ob die freie Klinikwahl im Rahmen<br />
dieser Integrierten Versorgung eingeschränkt werde. Eine<br />
eindeutige und befriedigende Antwort blieb der Referent<br />
leider schuldig.<br />
Mit ähnlich kritischen Fragen sah sich Herr Winter in seinem<br />
Beitrag zu „Remote Care“ konfrontiert. Hier waren die<br />
Sorgen und Ängste der anwesenden Patienten deutlich<br />
spürbar, in Zukunft nicht mehr ausreichend von ihrer Klinik<br />
versorgt zu werden. Schließlich soll bei diesem Konzept die<br />
Anpassung bei einem geschulten Akustiker vor Ort stattfinden,<br />
der online per Bild und Ton mit einem Techniker<br />
der betreuenden Klinik verbunden ist. Herr Winter betonte<br />
deshalb die Freiwilligkeit der Teilnahme an dieser Form der<br />
<strong>CI</strong>-Einstellung, zudem aber auch die wachsende Zahl an <strong>CI</strong>-<br />
Trägern, die neue Wege der Nachsorge erzwingt.<br />
Zukünftige Themen rund um das <strong>CI</strong><br />
Hochinteressante Themen am Samstag waren „Aktuelle<br />
Förderkonzepte bei Kindern und Jugendlichen mit <strong>CI</strong>“ und<br />
„Implantierbare Hörsysteme: Wann ist welches Hörsystem<br />
indiziert?“. (Ich selbst konnte leider nicht anwesend sein.)<br />
- Zukünftig wird die <strong>CI</strong>-Versorgung bei Kindern und Jugendlichen<br />
weiter zunehmen, zumal diese einmal beruflich und<br />
privat ihre Frau oder ihren Mann stehen müssen. Insofern<br />
kann man die Bedeutung der Förderkonzepte ermessen,<br />
die den Grundstein für die spätere Entwicklung (mit-)legen.<br />
In der schriftlichen Zusammenfassung der Vorträge werden<br />
hierzu familiäre Aspekte, die Auditiv Verbale Therapie,<br />
Ergebnisse zum Lese- und Rechtschreiblernprozess, die<br />
Frage der Notwendigkeit einer stationären Rehabilitation<br />
34<br />
Professor Lenarz am Mikroskop<br />
für <strong>CI</strong>-Kinder, die Problematik der Erstellung eines Hörprofils,<br />
die akustisch optimale Gestaltung von Klassenräumen,<br />
die Möglichkeiten der Integration hörgeschädigter Kinder<br />
in Regelschulen, Aspekte der psychologischen Gesundheit<br />
von <strong>CI</strong>-Jugendlichen, neue Aspekte der Pathophysiologie<br />
des Mittelohres und die Bedeutung des Kontaktes zu anderen<br />
gleich betroffenen Kindern/Jugendlichen beschrieben.<br />
Diese Vielfalt an Aspekten fließt in Förderkonzepte gestaltend<br />
ein; sie gibt auch Hinweise auf den Umfang der Aufgabenstellung.<br />
Hier gilt, wohl noch mehr als bei der Erziehung<br />
nichtbehinderter Kinder: „It takes a village!“ (Es braucht ein<br />
Dorf!)<br />
Ähnlich spannend ist die Entwicklung neuer Hörsysteme,<br />
die zwar ebenfalls implantiert werden, jedoch anatomisch<br />
und physiologisch vor dem <strong>CI</strong> ansetzen. Mit diesen kann<br />
möglicherweise in Zukunft Menschen geholfen werden,<br />
für die ein <strong>CI</strong> noch nicht in Frage kommt, sich aber mit herkömmlichen<br />
Hörsystemen mehr schlecht als recht durch<br />
ihren Alltag quälen. Die hierzu präsentierten Ergebnisse<br />
lesen sich sehr vielversprechend.<br />
Angesichts der Vielzahl der Beiträge konnte man nicht bei<br />
allen anwesend sein. Die Pausen waren dringend nötig, um<br />
Luft zu schnappen und Kontakte zu pflegen. Auch in diesem<br />
Sinne war der Besuch des Kongresses für mich sinnvoll<br />
verbrachte Zeit.<br />
(Die beschriebenen Vorträge stellen meine subjektive Auswahl<br />
dar.)<br />
Egid Nachreiner (Text)<br />
Fotos: Bettina S. Dörr
Erlebnisbericht<br />
Wie ein erfolgreiches Technik-Seminar aussehen kann –<br />
oder: Der Glöckner vom Hörzentrum Hannover<br />
Für den 5. Juni <strong>2010</strong> hatte die H<strong>CI</strong>G<br />
zu einem Technik-Seminar für <strong>CI</strong>-<br />
Träger/-innen mit Implantaten der<br />
Fa. Cochlear ins HZH eingeladen.<br />
Leichtsinnigerweise hatte ich<br />
gleich zu Anfang zugesagt, hierzu<br />
einen Bericht mit meinen Eindrücken<br />
und Erfahrungen zu verfassen.<br />
Und nun sitze ich hier und<br />
versuche, meine Erinnerungen zu<br />
sortieren und mit den überlassenen<br />
und eingesammelten Informationsbroschüren<br />
in Einklang zu<br />
bringen. Ein wenig komme ich mir<br />
vor wie die Weltreisenden, die zu Hause beim Sortieren<br />
ihrer Bilder feststellen: „Ach, guck mal, in Gelsenkirchen-<br />
Buer waren wir auch“. – Aber nun der Versuch, der Veranstaltung<br />
systematisch gerecht zu werden:<br />
Begrüßung durch den Vorsitzenden<br />
der H<strong>CI</strong>G, Manfred Schumacher<br />
Ein überschaubarer Teilnehmerkreis<br />
wurde einleitend vom Vorsitzenden<br />
der H<strong>CI</strong>G, Manfred<br />
Schumacher, begrüßt und auf<br />
die nachfolgend geplanten Seminarblöcke<br />
eingestimmt. Herr Pera<br />
von der Firma Cochlear gab ergänzende<br />
Erläuterungen, so dass<br />
- unterstützt durch begleitendes Herr Robert Pera von<br />
Infomaterial zu Gruppenzugehö- der Fa. Cochlear<br />
rigkeit, Inhalten und mittels eines<br />
Übersichtsplans des HZH – nach kurzer Orientierung<br />
mit der eigentlich vorgesehenen Arbeit begonnen werden<br />
konnte.<br />
In den auf jeweils 25 Minuten befristeten Stationen wurde<br />
den Gruppen von drei bis fünf Teilnehmern Gelegenheit<br />
Hier alle Teilnehmer und Unterweiser vor dem HZH auf einem Bild<br />
35<br />
gegeben, sich mit den verschiedenen Zubehörmöglichkeiten<br />
vertraut zu machen. – Und hier die Stationen im Einzelnen:<br />
Kleine Gruppen und thematisch<br />
getrennte Stationen<br />
• Telefonieren mit Festnetz<br />
Hier konnten wir schnurgebundene und schnurlose Telefone<br />
allein oder auch mit einem zwischengeschalteten Verstärkermodul<br />
testen und evtl. auftretende Probleme beim<br />
Telefonieren ansprechen und diskutieren.<br />
• Telefonieren mit Handy<br />
wird mir vermutlich für alle Zukunft<br />
unheimlich bleiben, obwohl<br />
sich der junge Mann von<br />
der H<strong>CI</strong>G alle erdenkliche Mühe<br />
gegeben hat, mir da zu helfen.<br />
Es muss aber wohl immer einige<br />
handy-resistente Banausen geben<br />
dürfen, die bei ihrer nächsten<br />
Reifenpanne einfach einen<br />
handybewehrten anderen Autofahrer<br />
anhalten, um die restliche<br />
Welt über ihr Missgeschick Andreas Beschoner erklärt<br />
zu informieren. – Also, Ralf, Birgid Lumma im Gespräch<br />
wenn Du Dein Vorkriegsmodell technische Details zum<br />
irgendwann eintauschen willst, Umgang mit ihrem Handy<br />
warten bei mir in der Schublade<br />
die neueste Generation, Zubehör und Startguthaben – eine<br />
Reihe formschöner Bilder meines rechten Knies inklusive.<br />
Ich kann es Dir auch schicken.<br />
• FM-Anlage<br />
wurde von Vertreterinnen der Fa. Kind vorgestellt. Die Anlage<br />
könnte angesichts der einfachen Handhabung eine<br />
wirkliche Unterstützung in für uns kritischen Situationen<br />
sein – wenn da nicht der Preis wäre.
• Skype (Telefonieren oder Videogespräch per Computer)<br />
stellt für uns absolut<br />
die Alternative zum<br />
bisherigen Telefonieren<br />
dar, sobald wir<br />
erst einmal den engeren<br />
und weiteren Bekanntenkreis<br />
davon<br />
überzeugt haben. Die<br />
bildhafte Unterstützung<br />
von Gesprächen kann sicher auch für <strong>CI</strong>-Träger/-innen,<br />
die mit dem herkömmlichen Telefonieren oder mit<br />
dem Handy (s. o.) nicht so gut klar kommen, eine sinnvolle<br />
Alternative sein. Zeitgleich kann man unterstützend, wenn<br />
alle Stricke reißen, zusätzlich per Tastatur kleine Sätze zum<br />
Lesen eingeben (also schreiben). Meine Umrüstung – natürlich<br />
nur die meines Computers – ist in Arbeit.<br />
• HearIt All (auch Hear It All) von Phonic Ear<br />
ist eine vielseitige,<br />
drahtlose Kommunikationshilfe,<br />
eine echte<br />
Alternative zur FM-<br />
Lösung, zu erschwinglichem<br />
Preis. Immer<br />
einsetzbar, wenn eine<br />
Tonverstärkung be-<br />
Herr Gnadeberg erklärt Produkte<br />
nötigt wird, etwa in<br />
Gesprächssituationen<br />
der Firma Phonic Ear<br />
oder bei der Verwendung<br />
von Tonquellen<br />
wie Radio und TV. Gespräche vom Festnetz- oder Mobiltelefon<br />
können drahtlos übertragen werden.<br />
• Fernsehen und Musik<br />
Hier wurden mehrere<br />
Möglichkeiten aufgezeigt,<br />
wie wir uns das<br />
Hören von Fernsehsendungen<br />
und Musik<br />
erleichtern können.<br />
Zum Beispiel konnten<br />
wir mittels Induktionsschlinge<br />
zum Umhängen<br />
an einem vorhan- Christian Hartmann über technische<br />
denen Fernsehgerät Anschlussmöglichkeiten<br />
und ebenso an einem<br />
MP3-Player diese Variante sofort ausprobieren. Und das<br />
ganz ohne störendes langes Audiokabel.<br />
Kann aus „Vielem“ „Noch mehr“ werden?<br />
Sehr freundlich, aber auch mit einem sehr energischen<br />
Läuten, wurde durch den Glöckner vom HZH, in Person<br />
unseres netten Vorsitzenden der H<strong>CI</strong>G, Manfred Schumacher,<br />
auf den Wechsel zur nächsten Station hingewiesen.<br />
Das war durchaus nötig, weil die eingeplanten Zeiten oder<br />
36<br />
die Gruppen mit einer<br />
größeren Anzahl an<br />
Teilnehmern nach 25<br />
Minuten noch keineswegs<br />
am Ende ihres<br />
Informationsbedarfs<br />
angekommen waren.<br />
Der Vortrag eines<br />
Herr Möller von der Fa. Cochlear Vertreters der Fa.<br />
zeigt den Teilnehmern den Umgang Cochlear zu Sonder-<br />
mit dem <strong>CI</strong>-Zubehör<br />
versorgungsformen<br />
und perspektivischen<br />
Entwicklungen bei der Behandlung von Hörschädigungen,<br />
von denen wir sicher nur noch begrenzt profitieren werden,<br />
wie auch die Schlussworte von Manfred Schumacher<br />
trafen dann schon auf eine doch sichtlich mitgenommene<br />
Runde von Teilnehmern, die die vorgesehene Diskussionsrunde<br />
nur noch eingeschränkt bestreiten konnte.<br />
Natürlich waren die Pausen mit<br />
reichlich gutem Essen und Trinken<br />
versehen. Gespräche kamen<br />
dabei auch nicht zu kurz.<br />
Gut gefiel mir, dass die einzelnen<br />
Stationen von Mitgliedern der<br />
H<strong>CI</strong>G geleitet wurden, so dass<br />
es hier auch so manchen Tipp<br />
oder so manches tröstliche „ …<br />
das war bei mir anfangs auch<br />
so.“ von Selbstbetroffenen zu<br />
Selbstbetroffenen gab.<br />
Es war beileibe nicht mein erstes Technik-Seminar. Ich habe<br />
aber den Eindruck, dass mit dieser neuen Form eine wesentlich<br />
effektivere Variante gelungen ist, auch wenn ich<br />
mich zunächst wegen der Menge an Informationen mittelschwer<br />
überfordert sah und erst mit Abstand viele weitere<br />
Fragen aufgetaucht sind, die natürlich in einem nächsten<br />
Seminar unbedingt zu klären sind. Für mich war dieses<br />
Seminar der neuen Art eher ein Schnupperkurs, der ahnen<br />
lässt, was wir an Möglichkeiten wirklich haben.<br />
Mein Wunsch für eine unbedingt notwendige Fortsetzung<br />
dieser Informationsveranstaltung ist eine Verlängerung<br />
bzw. Ausdehnung auf zwei Tage, um dadurch die<br />
Gelegenheit zu bekommen, sich noch intensiver mit der<br />
angebotenen Technik auseinandersetzen zu können und<br />
durch zwischenzeitliche Rückkoppelung und im Vergleich<br />
verschiedener Angebote die für mich optimale Lösung zu<br />
finden.<br />
Nach dem Technik-Seminar ist also hoffentlich vor dem<br />
(nächsten) Technik-Seminar. Betrachtet mich dazu jedenfalls<br />
schon mal als „fest gebucht“.<br />
Birgit Lumma (Text)<br />
Fotos Dagmar Behnke
Service-Center im Hörzentrum Hannover<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
im Hörzentrum Hannover gibt es eine Reihe von Service-Centern, die wir Ihnen hier einmal in einer Fortsetzungsserie<br />
vorstellen möchten. Damit werden Ihnen die räumliche Ausstattung, die Möglichkeiten vor Ort, die Kontaktdaten und die<br />
personelle Besetzung besser bekannt.<br />
Als erstes nun das Center der Firma MED-EL mit Herrn Hellmiß.<br />
Ihre Redaktion<br />
Hörimplantate-Beratung und Service aus einer Hand<br />
Seit Mai können <strong>CI</strong>-Träger und Interessenten im Hörzentrum Hannover das gesamte<br />
Leistungsspektrum für MED-EL Hörimplantatsysteme in Anspruch nehmen.<br />
Das neue MED-EL Care Center bündelt alle nötigen<br />
Kompetenzen an einem Ort und bietet durch<br />
kurze Wege besonders effiziente und reibungslose<br />
Abläufe. Alle für die Beratung, Anpassung und Rehabilitation<br />
notwendigen Schritte können zentral im<br />
neuen Hörzentrum erledigt werden – eine wesentliche<br />
Erleichterung im Alltag der Hörimplantatträger.<br />
„Wir freuen uns, die Zusammenarbeit mit dem Hörzentrum<br />
Hannover weiter zu intensivieren“, sagt<br />
Dr. Hansjörg Schößer, Geschäftsführer von MED-EL<br />
Deutschland, „denn wir beide verfolgen das Ziel,<br />
Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden.“<br />
Auch Prof. Dr. Thomas Lenarz, Direktor der<br />
Hals-Nasen-Ohren-Klinik<br />
der Medizinischen Hochschule<br />
Hannover (MHH),<br />
die Partner des MED-EL<br />
Care Center Hannover<br />
ist, betont die gute Zusammenarbeit:<br />
„Gemeinsam<br />
gelingt es uns, die Qualität<br />
der Patientenversorgung<br />
kontinuierlich zu verbessern<br />
und im nationalen wie<br />
auch internationalen Kontext<br />
höchstes Niveau zu<br />
bieten. Das MED-EL Care<br />
Center ist ein weiterer<br />
Beweis für die erfolgreiche Stefan Hellmiß, Klinikingenieur<br />
Kooperation im Sinne der und Ansprechpartner im MED-<br />
Patienten.“<br />
EL Care Center, erklärt das MA-<br />
Zu den wesentlichen Leis- ESTRO <strong>2010</strong> <strong>CI</strong>-System<br />
tungen des Care Centers<br />
zählen eine kompetente und umfassende Beratung und<br />
Service im Hinblick auf MED-EL Hörimplantatsysteme, Zusatzgeräte<br />
und Ersatzteile, sowie die fachmännische Unterstützung<br />
bei allen technischen Fragen. Des Weiteren kann<br />
sich der Kunde hinsichtlich Rehabilitationsmaßnahmen,<br />
Kostenerstattung und Fachveranstaltungen informieren.<br />
„Wir bieten sämtliche Hörimplantatsysteme von MED-EL<br />
und demonstrieren genau deren Funktionsweise in Form<br />
von Animationen“, beschreibt Stefan Hellmiß, Klinikingenieur<br />
und Ansprechpartner vor Ort, zentrale Leistungen des<br />
37<br />
Beratung zu MED-EL Hörimplantatsystemen in<br />
schön gestalteten Räumlichkeiten<br />
Care Centers. „Dazu gehört auch die Erläuterung der Funktion<br />
einer FM-Anlage.“ Der studierte Hörakustiker konnte<br />
bereits mit seiner Abschlussarbeit „Tinnitusbelastung/Tinnitusreduktion<br />
durch Vibrant Soundbridge Mittelohrimplantate“<br />
umfangreiches Fachwissen zum Thema Hörimplantate<br />
sammeln. Zudem verfügt Hellmiß über Kenntnisse<br />
im Bereich der Audiologie und hinsichtlich Technologie und<br />
Messtechnik von Hörsystemen. Darüber hinaus besitzt er<br />
eine langjährige Erfahrung in der Kundenbetreuung und<br />
Beratung. „Ich fühle ich mich in meiner neuen Arbeitsumgebung<br />
sehr wohl, denn das Care Center ist nicht nur<br />
hochmodern und mit allem ausgestattet, was ich für meine<br />
Arbeit brauche, sondern die Räumlichkeiten besitzen auch<br />
ein sehr schönes Design“, fügt Hellmiß hinzu.<br />
MED-EL Deutschland GmbH<br />
MED-EL Care Center Hannover<br />
Karl-Wiechert-Allee 3<br />
D-30625 Hannover<br />
Stefan Hellmiß<br />
Tel.: 0511 2289952<br />
E-Mail: office-hannover@medel.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag 8.30 - 17.00 Uhr
Erlebnisbericht<br />
Tolles Wochenende mit einem<br />
Sommerfest der H<strong>CI</strong>G<br />
Am 3. Juli <strong>2010</strong> fand im MERCURE Hotel in Hannover ein<br />
Sommerfest der H<strong>CI</strong>G statt, bei dem ich mit meiner Familie<br />
zu Gast war.<br />
Einige Teilnehmer, so wie auch wir, reisten schon am Vortag<br />
an und konnten beim abendlichen Büfett nette <strong>CI</strong>-Träger<br />
und auch Nicht-<strong>CI</strong>-Träger kennenlernen. Über das gesamte<br />
Wochenende war es eine angenehme Atmosphäre und im<br />
klimatisierten Hotel konnte man die Hitze gut aushalten.<br />
Für manche war die Nacht ziemlich kurz, da man bei den<br />
Gesprächen kein Ende finden konnte.<br />
Am nächsten Morgen nahmen wir nach einem tollen Frühstück<br />
als Gast an der Generalversammlung der H<strong>CI</strong>G teil<br />
und bekamen erste Eindrücke über den Verein. Für die<br />
Kinder gab es ein Betreuungsangebot, das unsere Kinder<br />
gerne nutzten. Zudem gab es verschiedene Stände von<br />
<strong>CI</strong>-Firmen, einer Zubehörfirma, Reha-Kliniken und einen<br />
Bücherstand der H<strong>CI</strong>G, bei denen man sich informieren<br />
konnte.<br />
Danach gab es im Hotel ein Public Viewing zum WM-Spiel<br />
Deutschland gegen Argentinien, wo wir viel zu jubeln hatten<br />
- und der Saal war voll! Anschließend ging´s zum Sommerfest,<br />
bei dem gegrillt wurde. Einige Mutige - sogar der<br />
Vorsitzende ließ sich dazu überreden - tobten im Swimmingpool<br />
herum und kühlten sich ab. Die Letzten sind wohl<br />
erst um vier Uhr Nachts in die Falle gekommen!<br />
Am Sonntagmorgen genossen wir erneut das reichhaltige<br />
Frühstück und die Gespräche wurden fortgesetzt!<br />
Endlich mal wieder ein Wochenende, an dem man unter<br />
News<br />
Cochlear teilt mit:<br />
Die Firma Cochlear teilt mit, dass das Cochlear(tm) Nucleus®<br />
5 System als erstes <strong>CI</strong> den red dot design award<br />
<strong>2010</strong> in der Kategorie Life Science und Medizin gewonnen<br />
hat. Der internationale Design-Preis „red dot“ wird<br />
für herausragende Leistungen bei Designqualität, Innovationsgrad<br />
und Funktionalität verliehen. Mit dieser<br />
Auszeichnung würdigt die Experten-Jury die jahrzehntelange<br />
kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />
für Menschen mit Hörschädigung.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
derseker@cochlear.com, http://www.cochlear.de<br />
38<br />
Gleichgesinnten ist und nicht als „Exot“ angesehen wird!<br />
Ich habe so viele nette Leute kennengelernt und sogar alte<br />
Bekannte wieder getroffen. Der Austausch tat mir sehr<br />
gut und die Familie war mit eingebunden. Es war beeindruckend,<br />
wie gut das Team der H<strong>CI</strong>G die Veranstaltung<br />
geplant und durchgeführt hat.<br />
Im nächsten Jahr sind auch wir wieder dabei!<br />
Herzliche Grüße,<br />
Ulrike Fast und Familie<br />
(Text & Foto)
Erlebnisbericht<br />
Namaste Nepal!<br />
Eine Trekkingreise mit <strong>CI</strong><br />
Februar <strong>2010</strong>. Berlin versinkt in Eis- und Schneemassen<br />
und ich im Winterblues. Da erzählt mir eine Freundin, dass<br />
sie sich mit einer anderen Frau über Ostern zu einer zweiwöchigen<br />
Trekkingreise nach Nepal angemeldet hat. Ob<br />
ich mit wolle? Wandern. Sonne. Exotik. Aber ja, keine Frage!<br />
Obwohl ich eigentlich keine organisierten Reisen mag.<br />
Schon gar keine Gruppenreisen mit lauter Guthörenden.<br />
Was soll ich sagen – Nepal ist ein Fest für die Sinne. In Kathmandu<br />
kann man prächtige alte Tempelanlagen und Paläste<br />
besichtigen, rund um den großen Stupa von Bodnath die<br />
Gebetsrollen drehen und den Mönchen beim Singen der<br />
Mantras zuhören, oder durch die Altstadtgassen schlendern<br />
und die Menschen in ihren farbenfrohen Kleidern bewundern.<br />
Besonders schön ist es am frühen Morgen, bevor<br />
der Autoverkehr sich zum Inferno steigert. Dann dösen nur<br />
ein paar Rikschafahrer in ihren buntbemalten Gefährten.<br />
Dann breiten die Marktfrauen ihr Gemüse auf den Plätzen<br />
aus, die Teehändler schöpfen ein Glas nach dem anderen<br />
von der dampfenden Mischung aus Schwarztee, Milch und<br />
Gewürzen aus ihren großen Töpfen. Ein buddhistischer<br />
Mönch erbettelt sein tägliches Brot. Der Schläfer auf den<br />
Stufen des großen Tempels ist erwacht, reckt und streckt<br />
sich, dass man alle Rippen sieht. Beim Zeitungsjungen debattieren<br />
Leser die News des Tages. Hunde und heilige<br />
Kühe stochern in den auf der Straße zusammengefegten<br />
Müllhaufen. Aus den Häusern streben die Bewohner mit<br />
einer blumengeschmückten Schale Reis einem der vielen<br />
Hindutempel zu. Dort opfern sie, zünden ein Talglicht an,<br />
läuten die Tempelglocke und drücken sich und ihren Familienangehörigen<br />
die Tikka auf die Stirn – einen Punkt aus<br />
roter Farbe. Nach dem Zauber der frühen Morgenstunden<br />
versinkt Kathmandu in Lärm und Abgaswolken. Die Menschen<br />
gehen ihrem täglichen Überlebenskampf nach. Die<br />
meisten tun das mit einer Würde und einer gelassenen<br />
Freundlichkeit uns reichen Fremden gegenüber, die mich<br />
tief beeindruckt hat.<br />
Nach einigen Besichtigungstagen in Kathmandu und Umgebung<br />
brachen wir zum Trekking ins Annapurnagebiet auf,<br />
sieben Tage von Hütte zu Hütte.<br />
Unsere Gruppe hatte sich<br />
inzwischen gut zusammengefunden.<br />
Wir waren acht Frauen<br />
und zwei Männer zwischen<br />
30 und 50, bis auf ein Pärchen<br />
und uns drei Berlinerinnen<br />
alle Alleinreisende. Ich habe<br />
von Anfang an gesagt, dass<br />
ich ein <strong>CI</strong> habe und im Störlärm<br />
schlecht höre. Es dauerte<br />
dennoch ein bisschen, bis die<br />
anderen einschätzen konnten,<br />
Markttag in Kathmandu was ich mitbekomme und was<br />
40<br />
Die Autorin am Poon Hill<br />
nicht. Eine aus unserer Gruppe meinte anfangs, so richtig<br />
funktionieren würde mein <strong>CI</strong> ja wohl nicht, als ich sie bei einer<br />
rumpeligen Busfahrt schlecht verstand. Ich habe dann<br />
gesagt, dass es nicht mit einer Brille, sondern eher mit einem<br />
Holzbein zu vergleichen ist und die Technik in manchen<br />
Situationen an ihre Grenzen stößt. Für meine Mitreisenden<br />
war ich wahrscheinlich sehr schwerhörig, aber im<br />
Vergleich zu Hörgerätezeiten hörte ich unglaublich viel und<br />
fand in der Gruppe schnell Kontakt. Bei den obligatorischen<br />
Gruppenabendessen in Restaurants musste ich natürlich<br />
meine Kompromisse machen; da habe ich gegen Ende des<br />
Abends manchmal nicht mehr viel von der Unterhaltung<br />
mitbekommen.<br />
Beim Trekking war ich von hörtechnischen Einschränkungen<br />
weitgehend frei, da hat man nur die kleinen Geräusche der<br />
Natur um sich – den Wind, die Vögel und die Glöckchen der<br />
Maultierkarawanen, die in diesen straßenlosen Gegenden<br />
alle Güter transportieren. Da konnte ich mich wunderbar<br />
mit allen unterhalten oder auch einfach vor mich hinwandern<br />
und die Landschaft genießen. Und nachts traumhafte<br />
Ruhe, während andere die durch die dünnen Bretterwände<br />
der Hütte sägenden Schnarcher verfluchten. Ich teilte das<br />
Privileg der nächtlichen Ruhe übrigens mit einigen Touristen<br />
aus Japan, die sich in Gebärdensprache unterhielten<br />
und denen wir mehrmals unterwegs begegneten.<br />
Wir hatten ein wahres Luxustrekking: Vier Träger schleppten<br />
unsere schweren Rucksäcke, sodass wir nur unser Tagesgepäck<br />
schultern mussten. Dazu kamen drei Sherpas, die<br />
sich um alles Organisatorische kümmerten, vom Quartier<br />
bis zum Teekochen. Die Rundumbetreuung mag überflüssig<br />
erscheinen, hatte aber ihr Gutes: Trekking in diesem Gebiet<br />
heißt Treppensteigen. Stundenlang geht es auf Stufen die<br />
steilen Hänge hinauf oder hinunter. Was unsere Träger trotz<br />
ihrer Last locker in Badelatschen bewältigten, brachte uns<br />
zuweilen doch aus der Puste. Hinzu kam, dass wir eine von<br />
Krankheiten geschlagene Truppe waren: Zeitweise schleppten<br />
sich acht von uns zehn mit Brechdurchfall oder Erkältungen<br />
durch die malerische Berglandschaft. Keine Mahlzeit<br />
verging ohne Witzeleien über die „plain-rice-Fraktion“<br />
– diejenigen, die wieder einmal nur Reis oder Kartoffeln
ohne alles essen konnten. Ich gehörte zu den zwei Glücklichen,<br />
die von derlei Malaisen völlig verschont blieben. Dafür<br />
lösten sich schon am ersten Wandertag die Sohlen meiner<br />
guten Lowa-Wanderstiefel vom Schaft. Bei jedem Schritt<br />
machte es flap-flap. Einen Schuster gab es in den Bergen<br />
nicht. Was also tun? Meine Rettung hieß „superglue“ – der<br />
einheimische Sekundenkleber, den es in jeder Hütte zu kaufen<br />
gibt. Mit dem pappte ich täglich aufs Neue meine Stiefel<br />
zusammen, und die Sherpas lachten sich schlapp über die<br />
Qualität made in Germany. So trekkte ich recht entspannt<br />
zum Poon Hill und wieder zurück. Die Landschaft ist fantastisch,<br />
blühende Rhododendronwälder und im Hintergrund<br />
die schneebedeckten Achttausender, dazu Wasserbüffel,<br />
Maultierkarawanen, Terrassenfelder und hübsche kleine<br />
Dörfer. Über den Tälern schwebt der Gesang unzähliger<br />
Vögel, läuten die Glocken der Ziegen und Maultiere, und<br />
abends zirpen die Grillen. Was will man mehr!<br />
Wer jetzt Lust auf Nepal bekommen hat und sich fragt, ob<br />
es in puncto <strong>CI</strong> etwas zu beachten gibt: Oh ja! Man steige<br />
nicht unbedacht mit <strong>CI</strong> und zwei Begleitern auf ein wackliges<br />
Holzbötchen, um über den Phewasee zu rudern. Es<br />
könnte denen nämlich mitten auf dem See einfallen, dass<br />
der Ruderer und der Steuerer jetzt der Fairness halber<br />
die Plätze tauschen müssen. Was, wenn das bedenklich<br />
schwankende Bötchen bei diesem Manöver kippt und die<br />
kostbare Elektronik auf Nimmerwiedersehen in den Fluten<br />
verschwindet? Mir wird immer noch ganz schlecht bei dem<br />
Gedanken daran, was hätte passieren können!<br />
Ansonsten ist alles machbar. Nepal ist ein armes und in<br />
den Bergregionen unwegsames Land. Es versteht sich von<br />
selbst, dass bei evtl. technischen Pannen auf einer Trekkingtour<br />
außer „superglue“ nicht viel Hilfe zu erwarten ist.<br />
Auf Nummer sicher geht, wer sich von seinem Hersteller<br />
ein Ferien-Leihgerät mitgeben lässt. Ich hatte nur vorsorglich<br />
eine Ersatzspule, Ohrhaken und Mikrofonabdeckungen<br />
für meinen Freedom dabei – die Verschleißteile halt. Wer<br />
Akkus benötigt, reist in der Nachmonsunzeit (Oktober/November)<br />
vielleicht entspannter. Nepal produziert seinen<br />
Strom überwiegend aus Wasserkraft, und gegen Ende<br />
der Trockenzeit im Frühling gibt’s davon nicht mehr viel. In<br />
Kathmandu herrschte für große Teile des Tages planmäßig<br />
Stromsperre. In den Berghütten gab es abends Elektrizität,<br />
allerdings nicht unbedingt die ganze Nacht. An den wenigen<br />
Steckdosen in den Hütten, an denen man (stundenweise<br />
gegen Entgelt) aufladen kann, konkurriert man um<br />
die kurzen Stromlieferzeiten mit anderen Touristen, die ihre<br />
Kameraakkus betanken wollen. Mit Batterien reist es sich<br />
entspannter, vorausgesetzt man hat genügend dabei. Ich<br />
will nicht ausschließen, dass es möglich ist, in Kathmandu<br />
welche aufzutreiben, aber woanders eher nicht. Ansonsten<br />
ist <strong>CI</strong>-technisch auch nichts anderes zu beachten als<br />
beim Wandern in den Alpen, insbesondere was die Feuchtigkeit<br />
durch Regen, Schwitzen, etc. angeht. Trocknen ist<br />
ein Muss, wobei ein luft- und wasserdichter Beutel (vom<br />
Trekkingladen) und Trockentabletten völlig ausreichen. Die<br />
schweren elektrisch betriebenen Boxen sind für die Reise<br />
viel zu unpraktisch. Nach dem NATX (Nasse-Socken-Trock-<br />
41<br />
Patan, Durbar Square<br />
nungs-Index) ist die Annapurnaregion im April klimatisch<br />
mit Mitteleuropa im Sommer vergleichbar. Wer unbedingt<br />
in der Monsunzeit fahren will oder im Terai Safari macht, hat<br />
natürlich feuchteres Klima. Aber man sollte sich davon nicht<br />
so einschränken lassen. Die Technik hält mit ein bisschen<br />
gesundem Menschenverstand (Trocknen! Filter wechseln!)<br />
viel aus, jedenfalls weit mehr, als die Gebrauchsanweisung<br />
erahnen lässt. Meine Hörgeräte haben von monatelangem<br />
Tropendunst bis zu Sandstürmen schon so ziemlich alles<br />
klaglos überlebt.<br />
Am Schluss unserer Reise wurde es noch einmal spannend:<br />
Wir hatten etwas von einer Aschewolke aus Island<br />
gehört. Würden wir problemlos fliegen können? Dass der<br />
gesamte deutsche Luftraum gesperrt war, haben wir erst<br />
in Kathmandu am Check-in erfahren. Also zurück in die<br />
Stadt. Und das Schreibseminar in Nieheim würde ich auch<br />
verpassen. Mist! Was nun? Natürlich konnte uns keiner sagen,<br />
wann und wie es weitergehen würde. Unser Visum lief<br />
ab. Die Stimmung in der Truppe schwankte von „Hurra, verlängerte<br />
Ferien!!!“ bis zum hysterischen „Ich will jetzt aber<br />
heim!!!“ Ich gebe zu, dass ich eher zu der pflichtvergessenen<br />
Fraktion gehörte. Nur die Aussicht, über Peking mit<br />
der transsibirischen Eisenbahn nach Hause zu fahren, hätte<br />
mich womöglich zur Abreise vor Freigabe des deutschen<br />
Luftraums bewegen können. Es folgten das obligatorische<br />
Schlangestehen beim Airline-Büro und beim Immigration<br />
office und viele Telefonate mit dem örtlichen Subunternehmer<br />
unseres Reisebüros, der sich wirklich rührend um<br />
seine gestrandeten Kunden kümmerte. Die Telefonate „in<br />
English“ habe ich lieber anderen überlassen. Aber ich besorgte<br />
eine nepalesische SIM-Karte und hatte damit das<br />
einzige funktionierende Handy und das gute Gefühl, auch<br />
mein Scherflein zu unserer „Rettung“ beizutragen. Geflogen<br />
sind wir schließlich vier Tage später nach Zürich statt<br />
nach Frankfurt/M. Von dort ging es mit der Bahn nach Hause.<br />
Namaste Nepal!<br />
„Namaste“ ist ein nepalesischer Gruß; er bedeutet:<br />
„Ich grüße das Göttliche in Dir“.<br />
Dr. Tanja Laier (Text & Fotos)
Kinder und Jugend<br />
Finde alles heraus über die Fußball-WM!<br />
Viel Spaß beim 3.<br />
Hier könnt ihr acht Begriffe finden, die waagerecht,<br />
senkrecht oder diagonal versteckt<br />
sind.<br />
Fussball<br />
Müller<br />
Weltmeister<br />
Finale<br />
Elfmeter<br />
Tor<br />
Spieler<br />
Klose<br />
Viel<br />
Spaß!<br />
KiJu-Seite<br />
(Kinder und Jugend)<br />
Logowettbewerb verlängert!!!<br />
Die <strong>CI</strong>-Impulse sucht für ihre KiJu-Seite<br />
ein tolles Maskottchen mit Namen, welches alle zukünftigen<br />
<strong>Ausgabe</strong>n begleiten wird. Wir erwarten Eure zahlreichen<br />
Einsendungen, egal ob gemalt, gebastelt oder digital.<br />
Tolle Preise !<br />
1. Preis:<br />
2. Preis:<br />
3. Preis:<br />
100,- € Gutschein*<br />
50,- € Gutschein*<br />
25,- € Gutschein*<br />
*von Mediamarkt<br />
Einsendeschluss ist der 31.10.<strong>2010</strong>, an folgende Adresse:<br />
Manfred Schumacher, Zum Doinsbrook 2 ,<br />
27 356 Rotenbug/ Wümme, Fax: 04261 84 61 72 ,<br />
E-Mail: Manfred.Schum@googlemail. com<br />
Sommerferien<br />
Was macht ihr in den Ferien? Sechs Wochen sind<br />
ganz schön lang – und trotzdem ziemlich schnell<br />
vorbei.<br />
BUCHSTABENSALAT<br />
Es gibt tolle Preise zu gewinnen!<br />
In der nächsten <strong>Ausgabe</strong> präsentieren wir euch<br />
dann das neue KiJu-Logo.<br />
Ö Z F T Z V D K Ä V O E<br />
S F U S S B A L L E C X<br />
F B R L G F M O D I A G<br />
Z L R E E A Z S P L L G<br />
X U E E N H R E I C U N<br />
C M T U L F B T Z H P M<br />
M E E Z E E I E E E V Ü<br />
C N M E H T I N N N I L<br />
K S F E V O R P A T Z L<br />
S A L D E O W N S L U E<br />
F W E L T M E I S T E R<br />
S T S E F R Ä R R C H E<br />
42<br />
Viele von euch fahren<br />
sicher mit den Eltern in<br />
den Urlaub – ans Meer<br />
oder in die Berge. Mit<br />
dem Auto, dem Flugzeug<br />
oder der Bahn.<br />
Seid ihr vielleicht<br />
schon mal mit dem<br />
Logowettbewerb<br />
verlängert!!!<br />
Macht mit!<br />
Seid kreativ!<br />
Fahrrad eine<br />
lange Tour<br />
gefahren?<br />
Außerdem gibt es viele Vereine oder Kommunen,<br />
die Ferienfahrten mit Zeltlager oder Jugendherberge<br />
anbieten.<br />
Besonders für Kinder und Jugendliche mit <strong>CI</strong> gibt es<br />
auch einige Angebote in den Ferien. Zum Beispiel<br />
das Hörcamp – eine Woche mit Hör- und Kommunikationstraining,<br />
Anpassung, Technikseminar,<br />
Beratung usw.<br />
In den letzten Jahren fand das Hörcamp in Werscher-
erg statt, seit diesem Jahr in Hannover im <strong>CI</strong>C.<br />
Teilgenommen haben diesmal zehn Jugendliche aus<br />
unterschiedlichen Städten, die eine Woche gemeinsam<br />
Hörtraining hatten. Sie haben sich überlegt,<br />
welche besonderen Situationen sie als Hörgeschädigte<br />
manchmal erleben und haben viel Zeit miteinander<br />
mit Reden, Musik machen und ein bisschen<br />
Lernen verbracht.<br />
Außerdem konnten sie einen ersten Blick in ihre berufliche<br />
Zukunft werfen.<br />
Welche Wunschberufe haben <strong>CI</strong>-Jugendliche? Im<br />
Grunde die selben wie alle anderen auch: von Fußballer<br />
über Erzieherin, Pferdewirtin und Arzt bis<br />
zur Schauspielerin...Manche Wünsche werden sich<br />
vielleicht in den nächsten Jahren noch mal ändern.<br />
Oder die Jugendlichen stellen fest, dass es doch<br />
nicht so einfach ist, nach Hollywood zu kommen.<br />
Wichtig ist aber: Wie finde ich heraus, was ich kann<br />
und was ich gerne machen möchte ...? Wie finde<br />
ich einen Praktikumsplatz, einen Ausbildungs- oder<br />
Arbeitsplatz? Gibt<br />
es besondere<br />
Hilfen für hörgeschädigteAuszubildende<br />
oder<br />
Studierende?<br />
Wie bewirbt man<br />
sich? Reicht ein<br />
Telefonanruf – und kann ich mit fremden Menschen<br />
telefonieren? Sollte ich etwas schreiben und wie<br />
soll das aussehen? Wie führt man ein Bewerbungsgespräch?<br />
Ist<br />
es okay, in zerrissenen<br />
Jeans<br />
und Flipflops<br />
dahin zu gehen<br />
und während<br />
des Gesprächs<br />
Kaugummi zu<br />
kauen?<br />
All diese Fragen<br />
sind wichtig.<br />
Und es ist<br />
wichtig, in einer<br />
lockeren<br />
Atmosphäre<br />
darüber<br />
sprechen zu<br />
können.<br />
43<br />
Ein Bewerbungsgespräch durfte im Rollenspiel geübt<br />
werden und diejenigen, die zugeschaut haben,<br />
konnten hinterher positive und kritische Rückmeldungen<br />
geben.<br />
Für Bewerbungsunterlagen zum Beispiel ändern<br />
sich alle paar Jahre die Vorgaben. Zur Zeit eurer Urgroßeltern<br />
war es noch okay, einen handgeschriebenen<br />
Bericht abzugeben. Heute geht es ohne eine<br />
am PC geschriebene Mappe mit Foto, Lebenslauf<br />
und allen wichtigen Zeugnissen nicht mehr.<br />
Und welches ist nun der richtige Beruf für euch? Jeder<br />
hat andere Interessen und Fähigkeiten. Manche<br />
mögen gern mit Zahlen arbeiten – da ist vielleicht<br />
Buchhaltung oder Steuerberatung interessant. Viele<br />
möchten gern mit Kindern arbeiten – aber wie<br />
wird man eigentlich Erzieherin? Welchen Schulabschluss<br />
brauche ich da?<br />
Die Agentur für Arbeit kann zum Beispiel helfen,<br />
einen geeigneten<br />
Ausbildungsplatz zu<br />
finden, oder sie kann<br />
die Ausbildung finanziell<br />
fördern. Viele<br />
Hörgeschädigte machen<br />
ihre Ausbildung<br />
auch in speziellen<br />
Zentren wie Fachschulen, Berufsbildungswerken<br />
oder Landesbildungszentren.<br />
Es gibt ein paar tolle Seiten im Internet, die weiter<br />
helfen, z. B.:<br />
http://www.berufskompass.at/berufskp3/<br />
http://www.arbeitsagentur.de/nn_26266/Navigation/zentral/Buerger/Zwischenzeit/BIZ/BIZ-Nav.html<br />
Auch so kann man also einen Teil seiner Ferien verbringen,<br />
viel Spaß haben und dazu noch etwas lernen...<br />
Wenn ihr mögt, dann schickt uns doch ein Urlaubsfoto<br />
oder ein gemaltes Bild für die nächste <strong>Ausgabe</strong>.<br />
Die schönsten veröffentlichen wir und dann haben<br />
wir alle auch im Herbst noch ein kleines Urlaubsgefühl.<br />
:-)<br />
Viele Grüße<br />
Logowettbewerb<br />
verlängert!!!<br />
(siehe Seite 42)<br />
©Bundesagentur für Arbeit
Jubiläum<br />
20 Jahre Cochlear Implant Centrum<br />
„Wilhelm Hirte“ in Hannover<br />
Weltweit erste und größte therapeutische Einrichtung für Kinder mit Cochlear Implant<br />
feiert Jubiläum<br />
Im Sommer 1990 nahm eine wegweisende Einrichtung ihre<br />
Arbeit auf: Das Cochlear Implant Centrum (<strong>CI</strong>C) „Wilhelm<br />
Hirte“ begann, ertaubte oder taubgeborene Kinder mit einem<br />
Cochlear Implant in einer Therapie zu behandeln. Auf<br />
dem Gelände in Hannover Groß-Buchholz befinden sich<br />
das Therapiegebäude und drei Kinderhäuser mit insgesamt<br />
21 Doppelzimmern und einem großen Spielplatz. Jede Woche<br />
können so 42 Kinder gemeinsam mit ihrer Mutter oder<br />
ihrem Vater an den meist zwei- bis dreitägigen Therapien<br />
teilnehmen.<br />
Hören und Sprechen lernen<br />
Was für viele selbstverständlich ist, müssen diese Kinder<br />
erst lernen: Hören, denn dieses „Gefühl“, Stimmen, Geräusche<br />
oder gar Musik zu erleben, kennen die meisten von ihnen<br />
nicht. Für sie eröffnet sich eine ganz neue Welt, wenn<br />
sie das erste Mal die Stimme ihrer Mutter oder ihres Vaters<br />
hören und schließlich verstehen, dass aus den sich bewegenden<br />
Lippen auch liebevolle Geräusche kommen können.<br />
Zuvor wurden die Kinder in der HNO-Klinik der MHH mit einer<br />
Innenohrprothese (Cochlear Implant = <strong>CI</strong>) versorgt. In<br />
aller Regel beginnt dann die Arbeit der Therapeuten im <strong>CI</strong>C.<br />
Wer nicht hören kann, kann sich in aller Regel auch nicht<br />
artikulieren. Neben dem Hören und Verstehen müssen die<br />
Kinder auch das Sprechen lernen. Der Ablauf der Therapie<br />
beschränkt sich nicht auf einmalige Sitzungen.<br />
Eine Basistherapie umfasst meist einen Zeitraum von 2 ½<br />
bis 3 Jahren mit mehreren mehrtägigen Aufenthalten im<br />
<strong>CI</strong>C. Schon vier bis fünf Tage nach der Operation erfolgt im<br />
<strong>CI</strong>C ein Vortraining des Kindes. Dabei wird es auf die Erstanpassung<br />
des Sprachprozessors ca. fünf bis sechs Wochen<br />
nach der Entlassung aus der Klinik vorbereitet. Gemeinsam<br />
mit ihren Müttern und Vätern sieht es bei einer Anpassung<br />
Auch Spielen gehört dazu<br />
44<br />
zu und lernt die<br />
Mitarbeiter im <strong>CI</strong>C<br />
kennen. Die vielfältigenTherapieangebote<br />
fördern<br />
sowohl die Hör-<br />
Sprach-Entwicklung<br />
der <strong>CI</strong>-versorgten<br />
Kinder als<br />
auch die geistigen,<br />
emotionalen, motorischen<br />
und sozialen<br />
Fähigkeiten.<br />
Die Behandlung<br />
mit einem <strong>CI</strong> ist innerhalb<br />
der ersten<br />
drei Lebensjahre<br />
oder auch für Kinder<br />
mit Hörgeräten Eingangsbereich des <strong>CI</strong>C Wilhelm Hirte<br />
(zum Beispiel nach<br />
einem Hörsturz) sinnvoll.<br />
20-jährige Erfolgsgeschichte<br />
Seit 1990 nahmen über 1300 Kinder an den Therapien teil.<br />
Dem hervorragenden Ruf des <strong>CI</strong>C als Vorreiter für die <strong>CI</strong>-<br />
Therapie entsprechend, kommen sie aus ganz Deutschland<br />
und dem Ausland, zum Beispiel aus der Ukraine oder von<br />
den Faröer-Inseln. Die Arbeit im <strong>CI</strong>C wurde immer weiter<br />
optimiert. Die Erfolgsbilanz ist beeindruckend: Von 1000<br />
Fällen haben nur 10 Behandlungen nicht angeschlagen. Vor<br />
allem das Therapie-Team hat sich immer weiter entwickelt:<br />
angefangen mit fünf Mitarbeitern um den damaligen Leiter,<br />
Dr. Bodo Bertram, sind heute 19 Mitarbeiter auf dem<br />
Gelände am Stadtwald Eilenriede beschäftigt. Ingenieure,<br />
eine Audiologieassistentin, Sprachbehindertenpädagoginnen,<br />
eine Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin, Logopädinnen,<br />
eine Heilpädagogin sowie Ergotherapeutinnen kümmern<br />
sich um die verschiedenen Therapien für die Kinder.<br />
Eine Sekretärin und vier Hauswirtschaftskräfte sorgen für<br />
reibungslose Abläufe im <strong>CI</strong>C und in den angeschlossenen<br />
Eltern-Kind-Wohnhäusern. Seit 2009 leitet Dr. Barbara Eßer-<br />
Leyding das <strong>CI</strong>C Wilhelm Hirte.<br />
Jubiläumsfeier<br />
Das <strong>CI</strong>C Wilhelm Hirte feiert am 25. September <strong>2010</strong> von 11<br />
bis 16 Uhr auf dem Gelände an der Gehägestraße 28-30 in<br />
Hannover. Nach einem kurzen Festakt mit Grußworten von<br />
Hannovers Bürgermeisterin Dr. Hilde Moenig, einem Geburts-
tagsständchen des Mädchenchors Hannover und einem<br />
Vortrag von Dr. Wittfoth von der MHH zum Thema „Musik<br />
und Emotionen“ werden natürlich die Kinder im Mittelpunkt<br />
stehen. Für das Kinderfest sind unter anderem Hüpfburg, Karussell,<br />
Kinderschminken, Streichelzoo sowie Mitmachzirkus<br />
und natürlich kulinarische Genüsse eingeplant.<br />
Für Nachfragen und Informationen stehen wir Ihnen gern<br />
zur Verfügung:<br />
Dr. Barbara Eßer-Leyding MSG<br />
Leiterin Cochlear Implant Centrum Wilhelm Hirte Hannover<br />
Träger: Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt<br />
Gehägestraße 28-30, 30655 Hannover<br />
4. <strong>CI</strong>-Symposium in Zusammenarbeit mit<br />
der SRH Heidelberg, Bosenbergklinik<br />
05. - 06.11.<strong>2010</strong>. Die Veranstaltung rund um das Thema<br />
Cochlea-Implantat findet <strong>2010</strong> zum vierten Mal statt.<br />
„Nachdem wir bereits zu den drei vorherigen <strong>CI</strong>-Symposien<br />
jeweils über 100 Teilnehmer begrüßen durften, gehen wir<br />
auch in diesem Jahr von einem weiter gestiegenen Interesse<br />
aus“, sagt Dr. Harald Seidler, Chefarzt der HNO-Klinik in<br />
den MediClin Bosenberg Kliniken.<br />
Information und Anmeldung: 06851/14261, Telefax:<br />
06851/14300. E-Mail: rita.berwanger@mediclin.de<br />
<strong>CI</strong>-Informations-Seminare in den MediClin<br />
Bosenberg Kliniken, St. Wendel<br />
MediClin Bosenberg Kliniken, 66606 St. Wendel, Chefarzt<br />
HNO-Arzt Dr. Harald Seidler.<br />
Termine: 02.09. - 04.09., 02.12. - 04.12.<strong>2010</strong>. Im Rahmen<br />
des Seminars erhalten Sie Informationen über Cochlea-<br />
Implantate, über das Hören mit dem <strong>CI</strong> und die Vorbereitungen,<br />
Möglichkeiten und Risiken. Weiterhin erhalten Sie<br />
sämtliche notwendigen Hörtests und diagnostischen Voruntersuchungen,<br />
z. B. Kommunikationsstatus und Funktionsfähigkeit<br />
der Hörnerven (Elektro-Audiometrie). Information<br />
und Anmeldung: 06851/14261, Telefax: 06851/14300.<br />
E-Mail: rita.berwanger@mediclin.de<br />
Termine<br />
45<br />
Tel. 0511/90959-25, Fax 0511/90959-33<br />
E-Mail: esser-leyding@hka.de, Internet: www.cic-hannover.de<br />
und<br />
Björn-Oliver Bönsch<br />
- Öffentlichkeitsarbeit -<br />
Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt<br />
Janusz-Korczak-Allee 12, 30173 Hannover<br />
Mobil: 0177 / 293 33 42<br />
Tel. 0511/8115-1117, Fax 0511/8115-99 1117<br />
E-Mail: boensch@hka.de, Internet: www.hka.de<br />
Text Dr. Barbara Eßer-Leyding MSG<br />
Fotos Lucas Quentin, Zivildienstleistender im <strong>CI</strong>C<br />
Reha Klinik Bad Grönebach:<br />
Schwerpunkt <strong>CI</strong><br />
HELIOS Klinik Am Stiftsberg, Fachklinik bei Hörbehinderung<br />
und Tinnitus, Innere Medizin, Kardiologie, Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie, Dr. Volker Kratzsch, MBA, Ärztlicher Direktor<br />
und Chefarzt der Abteilung Hörbehinderung, Tinnitus<br />
und Schwindel-Erkrankungen, Telefon: 08334/981-509,<br />
Telefax: 08334/981-599. 01.12. - 22.12.<strong>2010</strong><br />
Seminar zur Entscheidungsfindung<br />
„<strong>CI</strong> – ja oder nein?“<br />
02.-05.09., 02.-05.12.<strong>2010</strong>.<br />
Kaiserbergklinik Bad Nauheim, Herr Dr. Roland Zeh (Chefarzt),<br />
Am Kaiserberg 8-10, 61231 Bad Nauheim, Telefon:<br />
06032/703-710, Telefax: 06032/703-555. E-Mail: Roland.<br />
Zeh@pitzer-kliniken.de, Internet: www.pitzer-kliniken.de<br />
Infonachmittag im <strong>CI</strong>C Wilhelm Hirte für<br />
Eltern und Interessierte in Hannover<br />
Infonachmittag im <strong>CI</strong>C Wilhelm Hirte für Eltern und Interessierte<br />
immer freitags: 27.08. / 22.10.<strong>2010</strong> jeweils von<br />
14 Uhr bis 18 Uhr. Information und Anmeldung bei Fr. Asmus<br />
(cicsek@hka.de), Telefon: 0511/90959-0, Telefax:<br />
0511/90959-33. Wir freuen uns auf Sie!<br />
<strong>CI</strong>C Wilhelm Hirte, Gehägestr. 28-30, 30655 Hannover.<br />
Selbsthilfegruppe für Schwerhörige<br />
VI. AB-Kundentage im Herbst <strong>2010</strong><br />
Paderborn Der Herbst des Jahres <strong>2010</strong> wird durch die nunmehr 6. Kun-<br />
Reguläre Treffen: 03.09., 01.10., 05.11., 03.12. jeweils um dentage bestimmt. Wir freuen uns schon heute auf ein Wie-<br />
18.30 Uhr, 17.-19.09. Kommunikationswochenende. 22.10. dersehen mit einer attraktiven ersten Themenauswahl:<br />
gemeinsames Essen. 20.11. Kulturveranstaltung (Stadt Pa- Optimierung der Servicestruktur, Leihverträge und Urderborn<br />
), 11.12. Adventsfeier, 15.00 Uhr (Bleichstr. 70). laubslösungen, Wechsel zum C1-Harmony, Handynutzung,<br />
Für Fachvorträge eines HNO-Arztes, Psychologen, Akusti- Überprüfem von T-MIC und CO, Clearvoice - Störlärmhilfe<br />
kers und für Hörberatung sind Referenten angefragt.<br />
im Alltag.<br />
Computerkurs für Mitglieder, nach Absprache die Termine HIER DIE GEPLANTEN TERMINE: 02.09. in München, 03.09.<br />
bitte erfragen. Neu: Jeden 1. Dienstag im Monat allgem. In- in Frankfurt, 04.09. in Hannover, 05.09. in Hamburg, 09.10.<br />
formationen von 16-18 Uhr in der Beratungsstelle Bleichstr. in Köln. Die Welt des Hörens erwartet Sie – Harmony HiReso-<br />
70. Tipps von Betroffen für Betroffene und Angehörige, wie lution Bionic Ear System von Advanced Bionics.<br />
Hörgeräte-Telefonspule und Zusatzgeräte, Schwerbehin- Anmeldungen an: Advanced Bionics GmbH, Leonrodstraße<br />
terten-Ausweis, Integrationsfachdienst. Was tun, wenn die 56, 80636 München, Telefax: 089/452132829 oder E-Mail:<br />
Krankenkasse nicht zahlt, Fristen beachten usw.<br />
info@advancedbionics.de
Selbsthilfegruppe Kiel<br />
<strong>CI</strong>-Selbsthilfe – Neuigkeiten<br />
aus dem hohen Norden<br />
Ich heiße Susanne Depke und werde mich ab sofort in der<br />
Leitung der <strong>CI</strong>-Selbsthilfegruppe Kiel engagieren. - Herr<br />
Walter Linde wird sich allmählich aus der langjährigen Leitung<br />
zurück ziehen. Er steht aber bei Bedarf zunächst weiterhin<br />
allen bisherigen Mitgliedern der <strong>CI</strong>-Selbsthilfegruppe<br />
und auch mir mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Susanne Depke<br />
Ich möchte an dieser Stelle<br />
die Chance nutzen, mich<br />
kurz vorzustellen, und dies<br />
zugleich mit dem Angebot<br />
an alle Interessierten / Betroffenen<br />
im Großraum Kiel<br />
und im Norden Schleswig<br />
- Holsteins verbinden, gemeinsam<br />
eine informative<br />
und gesellige Selbsthilfegruppe<br />
zu gestalten.<br />
Ich bin gebürtige Münchnerin,<br />
42 Jahre alt, lebe aber<br />
schon seit mehr als zehn<br />
Deutschland – Serbien 0:1<br />
Dieses Fußballspektakel bescherte mir ein<br />
neues Idol: Lukas Podolski! In intellektueller<br />
Hinsicht erübrigt sich bei diesem Namen jede<br />
Diskussion. Seine menschliche Größe nötigt zur<br />
Bewunderung! Torschüsse, die jeder Beschreibung<br />
spotten, und ein verschossener Elfmeter:<br />
er lacht, er grinst, er lässt sich nicht unterkriegen!<br />
Diese Haltung sollten wir uns zum Maßstab<br />
machen!<br />
Der Name schlägt auch den Bogen zum europäischen Gedanken:<br />
Griechenland, Portugal, Irland, Italien und Spanien<br />
werden ihrer Schulden nicht mehr Herr und begeben sich<br />
unter den europäischen 750-Milliarden-Euro-Schirm. Die<br />
Rechnung werden natürlich wir Steuerzahler zu begleichen<br />
haben. Wenn das schon so ist, so wollen wir das Beste daraus<br />
machen!<br />
46<br />
Jahren in Kiel und arbeite hier als Zollbeamtin. Seit meiner<br />
Geburt bin ich hochgradig schwerhörig, bekam im Alter von<br />
acht Jahren für das rechte Ohr ein konventionelles Hörgerät<br />
und wurde im vergangenen Jahr an der MHH Hannover links<br />
mit einem <strong>CI</strong> versorgt.<br />
Ich hätte mir gewünscht, schon vor meiner OP mehr Informationen<br />
von Betroffenen zu erhalten. Und auch während<br />
meiner Anschlussheilbehandlung in diesem Frühjahr in Bad<br />
Nauheim habe ich gemerkt, wie wertvoll der Austausch mit<br />
Gleichgesinnten ist. - Insbesondere diese Erfahrungen haben<br />
mich dazu bewogen, mich verstärkt in die Arbeit der<br />
Selbsthilfegruppe in Kiel einzubringen.<br />
Ich freue mich auf die vor mir liegenden Aufgaben und wünsche<br />
mir sehr, dass sich viele Interessierte bei mir melden.<br />
Susanne Depke<br />
Homannstraße 18<br />
24106 Kiel<br />
Telefon 0431/888 07 58<br />
E-Mail: ci-selbsthilfegruppe@gmx.net<br />
Egids Glosse<br />
Italienische Mode, griechischer Wein, portugiesische<br />
Steaks, irischer Whisky, Urlaub in Spanien<br />
– wir sollten konsumieren, was das Zeug hält.<br />
Schließlich unterstützen wir dadurch diese Not leidenden<br />
Länder, reduzieren damit ihre Defizite und<br />
haben auch selbst noch etwas davon!<br />
Falls Sie es sich also noch leisten können, genießen<br />
Sie ein gutes Essen beim Griechen und geben lächelnd<br />
doppelt soviel Trinkgeld wie gewohnt. Es kommt uns allen<br />
zugute!<br />
Nehmen Sie Ihre jährliche Rentenauskunft zum Anlass im<br />
Hier und Jetzt zu leben und zu prassen. Später haben Sie<br />
kein Geld mehr dazu!<br />
Carpe diem!<br />
Egid Nachreiner
Selbsthilfegruppe Paderborn<br />
Selbsthilfegruppe für<br />
Schwerhörige Paderborn<br />
Gemütliches Kaffeetrinken in gemeinsamer Runde.<br />
Seit 1990 trifft sich die Selbsthilfegruppe für Schwerhörige<br />
regelmäßig am ersten Freitag im Monat in der Bleichstraße<br />
70 in Paderborn zum Gedankenaustausch. Da einige<br />
Mitglieder Kontakte zu anderen Hörgeschädigten-Gruppen<br />
hatten, kam es auch zum Erfahrungsaustausch mit anderen<br />
Gruppen und zu Besuchen gemeinsamer Veranstaltungen.<br />
1999 schloss sich die Gruppe dem Landesverband der<br />
Schwerhörigen und Ertaubten NRW an und trat als erste<br />
SHG auch dem Deutschen Schwerhörigen Bund bei.<br />
Neue Mitglieder sind der Gruppe jederzeit herzlich willkommen.<br />
Wir haben uns zur Aufgabe gestellt, die Mitglieder<br />
mit Rat und Tat zu unterstützen und zu fördern, etwa.<br />
bei der Beantragung eines Behinderten-Ausweises, bei der<br />
Formulierung eines Antrags oder eines Widerspruchs behilflich<br />
zu sein. Neu ab Februar <strong>2010</strong>: Allgemeine Beratung<br />
Betroffener durch Betroffene, jeweils am ersten Dienstag<br />
im Monat von 16 bis 18 Uhr. Gruppenleitersemiar in Nieheim<br />
47<br />
Bei so genannten „Gesundheitstagen“ und „Selbsthilfetagen“<br />
in der Umgebung Paderborns sind wir mit einem<br />
Infostand vertreten. Gruppenabende gestalten wir stets<br />
zeitnah zu Fachvorträgen, die z. B. von HNO-Ärzten, Akustikern,<br />
Rechtsanwälten, Audiotherapeuten gehalten werden,<br />
oder zu Berichten von Mitgliedern, die einen Vortrag<br />
oder ein Seminar bei befreundeten Gruppen besucht haben.<br />
Zudem informieren wir über medizinische, rechtliche<br />
und technische Fragen und üben das Mundablesen und<br />
das Fingeralphabet.<br />
Auch in der Freizeit sind wir aktiv, treffen uns z. B. zum<br />
Radfahren, Kegeln oder Grillen (hierzu auch unsere Jahresübersicht<br />
<strong>2010</strong>). Die Gruppe ist inzwischen auf 24 Mitglieder<br />
angewachsen, darunter sind zehn <strong>CI</strong>-Implantierte.<br />
Die genauen Termine zu unseren Treffen finden Sie auf Seite<br />
45.<br />
Hermann Tilles<br />
Schlaunstraße 6<br />
59590 Geseke<br />
Telefon 02942/6558<br />
Telefax 02942/5798871<br />
dsb-shg-paderborn@arcor.de<br />
Selbsthilfegruppe bekannt machen?<br />
Sie möchten auf Ihre Selbsthilfegruppe aufmerksam machen? Sie bekannt machen?<br />
Und Sie wären bereit, sie in einem kleinen Beitrag vorzustellen?<br />
Wenn gewünscht, gar mit einem Bild? Dann schreiben Sie uns doch!<br />
Gerne veröffentlichen wir Ihren Artikel in einer unserer nächsten <strong>Ausgabe</strong>n.<br />
Ihre Redaktion
Kontaktadressen<br />
PLZ-<br />
Gebiet<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Kontaktadressen für <strong>CI</strong>-Informationen<br />
Ansprechpartner/in Anschrift Telefon / Telefax E-Mail / Internet<br />
Maryanne Becker Ketziner Weg 3 Telefon 030/91702597 www.maryanne-becker.de<br />
13589 Berlin Telefax 030/3756852<br />
Matthias Schulz Glitzaweg 8 Telefon 040/69206613 matthes.schulz@t-online.de<br />
22117 Hamburg<br />
Pascal Thomann Böcklerstr. 32 Telefon 040/65390700 pascal.tho@arcor.de<br />
22119 Hamburg Telefax 040/65390700<br />
Ulrich Lüdeke Fichtenweg 11a Tel./Fax 05141/43435 uluedeke@t-online.de<br />
29225 Celle Mobil 0160/6313591<br />
Susanne Herms Danziger Straße 34 Telefon 05841/6792 susanne.herms@hcig.de<br />
29439 Lüchow Telefax 05841/974434<br />
Dagmar Urban Mühlengraben 16 Telefon 05121/9344108 urbandagmar@googlemail.com<br />
31134 Hildesheim Telefax 05121/9344107<br />
Roswitha Rother Lobetalweg 35 Telefon 05205/71097 rrother259@aol.com<br />
33689 Bielefeld<br />
Egid Nachreiner Bahnhofsallee 38 Telefon 06033/748578 egid.nachreiner@hcig.de<br />
35510 Butzbach Telefax 06033/748578<br />
Hans Peter Berghaus Friedrichstraße 223 Telefon 02051/808899<br />
42551 Velbert Telefax 02051/808899<br />
Doris Heymann Auf dem Hohwart 39 Telefon 0231/5313320 doris.heymann@web.de<br />
44143 Dortmund Telefax 0231/5312271<br />
Peter Strobel Ansgarstraße 31 Telefon 0221/5502727 peter-strobel@web.de<br />
K<strong>CI</strong>G e.V. 50825 Köln www.kcig-online.de<br />
Dietrich Werne Am Ziegelfeld 6 Telefon 0221/863430 cleo@netcologne.de<br />
51107 Köln Telefax 0221/863430<br />
Franz Poggel Kunibertstraße 16 fj-poggel@t-online.de<br />
59457 Werl-Büderich<br />
Ralf Janowsky Wisor 31 Telefon 02925/2579 ralf.janowsky@hcig.de<br />
59581 Warstein-Allagen Telefax 0721/151207686<br />
Karin Zeh Crößmannstraße 7 Telefon 06031/1686519 k.zeh@audiotherapie-dsb.de<br />
61169 Friedberg Telefax 06031/1686520<br />
Iris Eremit Taunusstraße 7 Telefon 06051/66539<br />
63571 Gelnhausen Telefax 06051/66539<br />
Florian Pietsch Provenceweg 18 Bildtelefon 07071/968485 florian.pietsch@lkhd.de<br />
LKHD e.V. 72072 Tübingen Telefax 07071/538068<br />
SHV München/Obb. e.V. Gottfried-Böhm-Ring 1 Telefon 089/7809508 vereinsbuero@shv-muenchen.de<br />
81369 München Telefax 089/78018340 www.shv-muenchen.de<br />
Dorothea Böhme Kormannstraße 5c dorothea_boehme@yahoo.de<br />
82362 Weilheim<br />
Rolf Hörndlein Egidienplatz 33 Telefon 0911/2141550 info@schwerhoerigenseelsorge-bayern.de<br />
SH-Seelsorge der ELKB 90403 Nürnberg Telefax 0911/2141552 www.schwerhoerigenseelsorge-bayern.de<br />
Kontaktadressen Österreich<br />
<strong>CI</strong>-AA Währinger Straße 6-8 Fax 0043(0)7252/77758<br />
Karl-Heinz Fuchs A-1090 Wien<br />
Obmann-Stellvertreter<br />
Kontaktadressen Schweiz<br />
Monika Schlachter- Freiburgstraße 21 Tel. 0041(0)317313344 svehk@bluewin.ch<br />
Plüss SVEHK CH-3150 Schwarzenburg Fax 0041(0)317313344 www.svehk.ch<br />
<strong>CI</strong>-Interessen Freiburgstraße 21 Tel. 0041(0)443631200 info@cochlea-implantat.ch<br />
gemeinschaft CH-3150 Schwarzenburg Fax 0041(0)443631303 www.cochlea-implantat.ch<br />
48
PLZ-<br />
Gebiet<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
7<br />
8<br />
9<br />
<strong>CI</strong>-Selbsthilfegruppen<br />
Ansprechpartner/in Anschrift Telefon / Telefax E-Mail / Internet<br />
Maryanne Becker Ketziner Weg 3 Telefon 030/91702597 mb.audiotherapie@online.de<br />
13589 Berlin Telefax 030/3756852<br />
Dagmar Behnke Carstennstraße 43b dbehnke@trans-tech.de<br />
12205 Berlin<br />
Susanne Depke Homannstr. 18 ci-selbsthilfegruppe@gmx.net<br />
24106 Kiel<br />
Matthias Schulz Glitzaweg 8 Telefon 040/69206613 matthes.schulz@t-online.de<br />
22117 Hamburg<br />
Pascal Thomann Böcklerstr. 32 Telefon 040/65390700 pascal.tho@arcor.de<br />
22119 Hamburg Telefax 040/65390700<br />
Ingrid Harms Böhmholzerweg 18 Telefon 04135/7718 ingrid-harms@t-online.de<br />
SHG Lüneburg 21394 Heiligenthal Telefax 04135/8520<br />
Fred Supthut Steinkamp 24 Telefon 04537/266 fsupthut@aol.com<br />
23845 Grabau Telefax 04537/266<br />
Lisa Plümer Fehmarnstraße 31 Telefon 04221/23332 l.pluemer@t-online.de<br />
27755 Delmenhorst Telefax 04221/802412<br />
Susanne Herms Danziger Straße 34 Telefon 05841/6792 info@shg-besser-hoeren.de<br />
und 29439 Lüchow Telefax 05841/974434 www.shg-besser-hoeren.de<br />
Birgid Lumma Hauptstraße 3 Telefon 05843/1386<br />
28488 Lübbow Telefax 05843/308556<br />
Rolf Erdmann Linzer Straße 4 Telefon 0511/8386523 erdmann.rolf@gmx.de<br />
SHG für Hörgeschädigte 30519 Hannover Telefax 0511/8386523<br />
an der VHS Hannover<br />
Pia Schweizer Goethestraße 4 Telefon 05643/8881<br />
SHG für Kinder u. Eltern 30952 Ronnenberg Telefax 05643/8881<br />
Gisela Mätzke Holtrupper Weg 13 Telefon 0511/466492 gisela.maetzke@onlinehome.de<br />
34434 Borgenteich Telefax 05643/8881<br />
Doris Heymann Auf dem Hohwart 39 Telefon 0231/5313320 doris.heymann@web.de<br />
44143 Dortmund Telefax 0231/5312271<br />
Stefanie Keßels Im Tannenwinkel 4a Telefon 02162/1032879 kess4302@web.de<br />
und 41749 Viersen<br />
Irmgard Fölting Kapellenbruch 192 Telefon 02163/58953 irmgard.foelting@gmx.de<br />
SHG im Kreis Viersen 41372 Niederkrüchten Telefax 02163/58953 www.dazugehoeren.eu<br />
Elvira Mager Sadeckistraße 9 Telefon 02362/71145 ElviraMager@t-online.de<br />
SHG Ruhrgebiet Nord 46284 Dorsten Telefax 02362/776214<br />
Ingrid und Dahlienweg 7 Telefon 02852/6361 m02852@aol.com<br />
Hans-Jürgen Meißner 46499 Hamminkeln Telefax 02852/6361<br />
SHG Ruhrgebiet West<br />
Maria Hohnhorst Im langen Thron 2 Telefon 04444/2405 maria.hohnhorst@ewetel.net<br />
49424 Goldenstedt Telefax 04444/989725<br />
Ricarda Wagner Kärntner Straße 31 Tel. 02732/6147 oder 3823 Ricarda.wagner@onlinehome.de<br />
und 57223 Kreuztal Telefax 02732/6222<br />
Michael Stötzel Bergstraße 6 Telefon 02733/51324 mstoetzel1@gmx.de<br />
SHG Südwestfalen 57271 Hilchenbach<br />
Hermann Tilles Schlaunstraße 6 Telefon 02942/6558 dsb-shg-paderborn@arcor.de<br />
SHG Paderborn 59590 Geseke Telefax 02942/5798871<br />
Rainer und Am Wäldchen 19 Telefon 02385/3115 ci.shg.hamm@arcor.de<br />
Marlies Wulf 59069 Hamm Telefax 02385/771235 www.ci-shg-hamm.de<br />
Renate Stoll Ulmenstraße 6 Telefon 07161/32344<br />
73066 Uhingen Telefax 07161/32374<br />
Regine Zille Arberweg 28 Telefon 089/32928926 Regine.Zille@t-online.de<br />
85748 Garching Fax 01805/06034592718<br />
Adelheid Braun Richard-Wagner-Weg 7 adelheid.braun@gmail.de<br />
96450 Coburg<br />
Elke und Karl Beck Kleinrettbach Brühl 33 Telefon 036208/71322 ci-beck@gmx.de<br />
SHG <strong>CI</strong>-Träger 99192 Gamstädt Telefax 036208/71322<br />
in Thüringen<br />
Margit Gamberoni Auf dem Lerchenbühl 34 margit.gamberoni@t-online.de<br />
SHG Bamberg 96049 Bamberg www.schwerhoerige-bamberg.de<br />
49
Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V.<br />
Jeden Mittwoch<br />
10:00 - 12:00 Uhr und<br />
13:00 - 16:00 Uhr *<br />
Ihr H<strong>CI</strong>G-Beraterteam<br />
Egid Nachreiner<br />
Dipl. Sozialpädagoge<br />
Audiotherapeut<br />
egid.nachreiner@hcig.de<br />
Telefon 06033/748578<br />
Telefax 06033/748578<br />
Ebba Morgner-Thomas<br />
Stellv. Vorsitzende der H<strong>CI</strong>G<br />
ebba.morgner-thomas<br />
@hcig.de<br />
Telefon 02304/72631<br />
Telefax 02304/72631<br />
Susanne Herms<br />
Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit<br />
der H<strong>CI</strong>G<br />
susanne.herms@hcig.de<br />
Telefon 05841/6792<br />
Telefax 05841/974434<br />
Jeden Mittwoch 10:00 - 12:00 Uhr und 13:00 - 16:00 Uhr *<br />
18.08.<strong>2010</strong> Egid Nachreiner*<br />
25.08.<strong>2010</strong> Manfred Schumacher<br />
01.09.<strong>2010</strong> Ebba Morgner-Thomas<br />
08.09.<strong>2010</strong> Susanne Herms<br />
15.09.<strong>2010</strong> Egid Nachreiner*<br />
Wir bieten Ihnen eine kostenlose Beratung im<br />
Rahmen der Selbsthilfe. Wir sind selber <strong>CI</strong>-Träger<br />
und haben Hörgeräte genutzt. Im direkten Gespräch<br />
möchten wir uns mit Ihnen austauschen. Durch unsere<br />
Erfahrungen können wir Sie unterstützen und<br />
wichtige Hinweise geben. Profitieren Sie davon und<br />
nehmen Sie unser Angebot in Anspruch.<br />
Sie finden uns im Hörzentrum Hannover<br />
Karl-Wiechert-Allee 3 · 1. Etage · Seminarraum 1165<br />
Wir empfehlen vorherige Terminvereinbarung!<br />
Beratungstermine Mai - August <strong>2010</strong><br />
22.09.<strong>2010</strong> Ebba Morgner-Thomas<br />
29.09.<strong>2010</strong> Manfred Schumacher<br />
06.10.<strong>2010</strong> Ebba Morgner-Thomas<br />
13.10.<strong>2010</strong> Manfred Schumacher<br />
20.10.<strong>2010</strong> Manfred Schumacher<br />
Unser Angebot wird ermöglicht durch die Zusammenarbeit von<br />
Manfred Schumacher<br />
Vorsitzender der H<strong>CI</strong>G<br />
manfred.schumacher<br />
@hcig.de<br />
Telefon 04261/846185<br />
Telefax 04261/846172<br />
27.10.<strong>2010</strong> Ebba Morgner-Thomas<br />
03.11.<strong>2010</strong> Susanne Herms<br />
10.11.<strong>2010</strong> Manfred Schumacher<br />
17.11.<strong>2010</strong> Egid Nachreiner*<br />
24.11.<strong>2010</strong> Susanne Herms<br />
Hannoversche<br />
Cochlear-Implant<br />
Gesellschaft e.V.<br />
*Herr Nachreiner ab 10:30 Uhr
Wir über uns<br />
Die Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V.<br />
Wir über uns<br />
Die Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V. (H<strong>CI</strong>G)<br />
wurde im Herbst 1996 an der HNO-Klinik der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover (MHH) gegründet. Der Verein hat das<br />
Ziel, die Interessen aller Cochlea-Implantat-Träger der MHH<br />
zu vertreten. Die H<strong>CI</strong>G ist von der Medizinischen Hochschule<br />
unabhängig, arbeitet jedoch mit ihr eng zusammen. Wir<br />
verfolgen mit diesem Konzept die Absicht, das an der MHH<br />
vorhandene Fachwissen und die dort vorhandenen Kontakte<br />
aktiv in unsere Vereinsarbeit einzubringen.<br />
Mitgliedschaft<br />
Jeder kann bei uns Mitglied werden. Stimmberechtigte (ordentliche)<br />
Mitglieder müssen jedoch entweder an der MHH<br />
versorgte <strong>CI</strong>-Träger sein, <strong>CI</strong>-Träger, die an der MHH ihre<br />
Nachsorge durchführen lassen oder Eltern von <strong>CI</strong>-Kindern<br />
sein, die an der MHH versorgt wurden (bei Volljährigkeit<br />
geht das Stimmrecht auf das Kind über). Auch Mitarbeiter<br />
des <strong>CI</strong>-Teams der MHH können ordentliche Mitglieder werden.<br />
Alle weiteren Mitglieder werden als Fördermitglieder<br />
geführt. Wir wollen mit dieser Konstruktion gewährleisten,<br />
dass auch wirklich die Betroffenen das letzte Wort haben.<br />
Selbstverständlich aber haben aktive Mitglieder bei uns immer<br />
Gewicht, egal ob sie nun ordentliche oder fördernde<br />
Mitglieder sind.<br />
Service<br />
Wir wollen unseren Mitgliedern allgemeine Informationen<br />
über Cochlea-Implantate und Fortschritte in diesem Bereich<br />
bieten. Dafür geben wir die Vereinszeitschrift »ciimpulse«<br />
heraus und unterhalten eine umfassende Homepage<br />
im Internet unter www.hcig.de. Für sozialrechtliche<br />
51<br />
Fragen bieten wir unseren Mitgliedern kostenlose Beratung<br />
an.<br />
Wir veranstalten Seminare und Workshops zu vielen Themen<br />
rund um die Hörschädigung, die für Mitglieder vergünstigt<br />
angeboten werden.<br />
Erfahrungsaustausch<br />
Postanschrift: c/o Hörzentrum der MHH · Karl-Wiechert-Allee 3 · 30625 Hannover<br />
Vor allem aber verstehen wir uns auch als Erfahrungs-Vermittlungsstelle.<br />
Vielleicht kommt der eine oder andere mit<br />
den technischen Details der <strong>CI</strong>s nicht zurecht oder es gibt<br />
Schwierigkeiten mit Krankenkassen, Kostenträgern oder<br />
Servicefirmen. Andere unserer Mitglieder hatten möglicherweise<br />
dieselben Probleme und haben diese bereits für<br />
sich gelöst. An dieser Stelle setzt der Erfahrungsaustausch<br />
ein. Denn es muss nicht jeder das Rad neu erfinden. Alle<br />
unsere Mitglieder sind aufgerufen, unsere Vereinszeitschrift<br />
mit ihren einschlägigen Erfahrungen mitzugestalten, sei es<br />
als Leserbrief oder sei es als Beitrag in »Aufsatzform«.<br />
Mehr muss der Spaß nicht kosten<br />
Mitglieder zahlen jährlich 30 Euro Beitrag. Dieser erfasst die<br />
gesamte Breite unserer Vereinsangebote sowie den Bezug<br />
unserer Vereinszeitschrift »Ciimpulse« viermal im Jahr.<br />
Außerdem besteht für H<strong>CI</strong>G-Mitglieder die Möglichkeit des<br />
Bezugs der D<strong>CI</strong>G-Zeitschrift »Schnecke« im günstigen Sammelabonnement.<br />
Sie sind neugierig geworden? Dann gibt´s nur eins: Mitglied<br />
werden! Unsere Formulare finden Sie umseitig.<br />
Aus Gründen der Datensicherheit bitten wir Sie, Ihre Anmeldung<br />
abzutrennen und im Couvert zu versenden.<br />
Vorsitzender:........................................................................................Manfred Schumacher, Dipl.-Verwaltungswirt<br />
Stellvertretende Vorsitzende:...........................................................Ebba Morgner-Thomas<br />
Schriftführer:.......................................................................................Prof. Dr. Thomas Lenarz<br />
Kassenführer:......................................................................................kommisarisch: Ebba Morgner-Thomas<br />
Vorstand für sozialrechtliche Belange:...........................................Egid Nachreiner, Dipl.-Sozialpädagoge<br />
Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit:..................................................Susanne Herms<br />
Geschäftsführer:..................................................................................Ingo Klokemann<br />
Technikkommission:...........................................................................Ralf Janowsky, Dipl.-Ingenieur<br />
Unser Spendenkonto: SSK Hannover · Konto 843563 · BLZ 25050180
Anmeldeformulare<br />
Sichern Sie sich<br />
Ihre Ciimpulse mit<br />
Ihrer Mitgliedschaft<br />
in der H<strong>CI</strong>G!<br />
Ihre Anmeldung zur<br />
Mitgliedschaft<br />
senden Sie bitte an:<br />
Frau<br />
Ebba Morgner-Thomas<br />
Kirchstraße 63<br />
58239 Schwerte<br />
Telefax:<br />
02304/72631<br />
E-Mail:<br />
ebba.morgner-thomas<br />
@hcig.de<br />
�<br />
Falls Interesse besteht:<br />
Ihre Bestellung der<br />
Schnecke im Sammelabo<br />
senden Sie bitte an:<br />
Frau<br />
Ebba Morgner-Thomas<br />
Kirchstraße 63<br />
58239 Schwerte<br />
Telefax:<br />
02304/72631<br />
E-Mail:<br />
ebba.morgner-thomas<br />
@hcig.de<br />
Anmeldung zur Mitgliedschaft in der H<strong>CI</strong>G<br />
(Jahresbeitrag zurzeit 30 Euro)<br />
Name:.......................................................................Vorname:....................................................................<br />
Straße:..............................................................................................Geburtsdatum:..................................<br />
PLZ/Ort:............................................................................................Beruf:..................................................<br />
Telefon:......................................................................Telefax:......................................................................<br />
E-Mail:............................................................................................................................................................<br />
� Ich möchte ordentliches Mitglied werden.<br />
� Die Implantation bei mir wurde an der MHH durchgeführt.<br />
� Die Implantation bei mir wurde nicht an der MHH durchgeführt.<br />
Ich werde jedoch im Rahmen der Nachsorge an der MHH betreut.<br />
� Ich bin Elternteil eines Kindes mit Implantation an der MHH.<br />
� Ich bin Elternteil eines <strong>CI</strong>-Kindes. Die Implantation wurde nicht an der MHH<br />
durchgeführt. Mein Kind wird jedoch im Rahmen der Nachsorge an der MHH<br />
oder in einem angeschlossenen <strong>CI</strong>C (Wilhelm Hirte oder Werscherberg) betreut.<br />
Vor- und Zuname des Kindes:............................................................................................<br />
Geburtsdatum des Kindes:.................................................................................................<br />
Angaben zum <strong>CI</strong>: <strong>CI</strong>-Fabrikat:................................................................<br />
Implantierende Klinik:.................................................................................................................................<br />
Datum der Implantation:.......................................Datum der Erstanpassung:....................................<br />
� Ich möchte förderndes Mitglied werden. (Obige Kriterien treffen nicht zu.)<br />
� „Ich bin durch meine Anmeldung und Teilnahme damit einverstanden, dass zufällig von mir<br />
angefertigte Bilder auch in den „Ciimpulsen“ (Vereinszeitschrift der H<strong>CI</strong>G) veröffentlich werden.“<br />
Einzugsermächtigung:<br />
� Ich willige ein, dass der Mitgliedsbeitrag von meinem Konto bis auf Widerruf abgebucht wird.<br />
Bankverbindung: Institut:.......................................................................<br />
Kto.-Nr.:.................................................................... BLZ:.............................................................................<br />
........................................................................................................................................................................<br />
Ort, Datum Unterschrift<br />
Schnecke-Sammelabo<br />
� Ja, ich möchte als Mitglied der H<strong>CI</strong>G die Schnecke im Sammelabonnement zum Preis von<br />
14,50 Euro beziehen. Die für diesen Bezug notwendige Vollmacht zum jährlichen Lastschrifteinzug<br />
des Betrages erteile ich hiermit. Diese Vollmacht kann ich jederzeit widerrufen,<br />
mit Widerruf läuft auch das Abonnement aus.<br />
Name:....................................................................... Vorname:....................................................................<br />
Straße/Nr.:.......................................................................................Geburtsdatum:..................................<br />
PLZ/Ort:.........................................................................................................................................................<br />
Telefon:.....................................................................Telefax:.......................................................................<br />
E-Mail:...............................................................................................H<strong>CI</strong>G-Mitglieds-Nr.:..........................<br />
Bankverbindung: Institut:.......................................................................<br />
Kto.-Nr.:.................................................................... BLZ:.............................................................................<br />
........................................................................................................................................................................<br />
Ort, Datum Unterschrift
Ich weiß, wovon ich spreche.<br />
Und die auch!<br />
Cochlear Service<br />
Telefon 0511-5 42 77 50, Fax 0511-5 42 77 81<br />
pkservice-deutschland@cochlear.com<br />
www.cochlear-service.de<br />
Ihr direkter Draht zu den Experten:<br />
�� ����������������������������������������������<br />
�� �����������������������������������������������������<br />
� �����������<br />
�� �������������������������������������������������<br />
�� ��������������������������������������������������������<br />
�� ����������������������������������������������������<br />
�������������������������������������������������������������������������<br />
���������������������������������������������������������������������������������<br />
Am besten ist, man hat jemanden, mit dem man sich<br />
direkt versteht. Der Rest läuft dann einfach wie von selbst.<br />
Willkommen beim Cochlear Service.<br />
53
Headline<br />
Zwischenheadline<br />
It lor senit nullandre ex et lam, consectet ut in vent venim<br />
zzril dionsed eugue exerat. Dui ea con eugiat ullut amcommy<br />
nullam ipit dit init aut am, commy nostie con ectet<br />
eugiam euisiss equismo dionulput alisl iuscilis ex ex ectet,<br />
sed tie vel dolore dolobore tem zzrit wis augue ming eu<br />
faccumsan velis nos nostrud dignim incipis niam zzriliquam<br />
zzrilisim dolor sectet, conummolor aliquam, verat. Lestissi<br />
Zwischenheadline<br />
et venibh erciduiscip eugiam quate dolor at lum alis num<br />
duissim zzrit lumsan vel er summodo odiam qui tetumsa<br />
ndipis do odiamco mmodit iriliquipis nulluptat, vel ulla commodio<br />
del elis nit acin ver in ulla facidunt alis nullan vulla<br />
facin ex el ullum quatumsan esto core tate tat.<br />
Lut amconsenibh exero odigna feugueDuip et adignit ipiscil<br />
ipis dolorem eugue eu faci eliqui tie erci tie delenit adipiscip<br />
et adit init aliquam vel ut luptat. Num iusto corperos eugait<br />
at nonum numsandit numsan venit ea at nim ip ercillaor si<br />
Bildunterschrift Bildunterschrift Bildunterschrift Bildunterschrift<br />
Bildunterschrift Bildunterschrift<br />
54<br />
Störer