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CI-IMPULSE, Ausgabe 3-2010 - HCIG

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Zwischenheadline<br />

Headline<br />

Zwischenheadline<br />

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Bildunterschrift Bildunterschrift Bildunterschrift Bildunterschrift<br />

Bildunterschrift Bildunterschrift<br />

In dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong>:<br />

Störer<br />

Hannoversche<br />

Cochlear-Implant<br />

Gesellschaft e.V.<br />

<strong>IMPULSE</strong><br />

3/<strong>2010</strong><br />

Leben mit dem Cochlea-Implantat<br />

und anderen Hörsystemen<br />

Hörsysteme<br />

Sommerfest <strong>2010</strong><br />

<strong>CI</strong>C Wilhelm Hirte 20 Jahre<br />

1WWW.H<strong>CI</strong>G.DE


Zwischenheadline<br />

Headline<br />

Zwischenheadline<br />

It lor senit nullandre ex et lam, consectet ut in vent venim<br />

zzril dionsed eugue exerat. Dui ea con eugiat ullut amcommy<br />

nullam ipit dit init aut am, commy nostie con ectet<br />

eugiam euisiss equismo dionulput alisl iuscilis ex ex ectet,<br />

sed tie vel dolore dolobore tem zzrit wis augue ming eu<br />

faccumsan velis nos nostrud dignim incipis niam zzriliquam<br />

zzrilisim dolor sectet, conummolor aliquam, verat. Lestissi<br />

Zwischenheadline<br />

et venibh erciduiscip eugiam quate dolor at lum alis num<br />

duissim zzrit lumsan vel er summodo odiam qui tetumsa<br />

ndipis do odiamco mmodit iriliquipis nulluptat, vel ulla commodio<br />

del elis nit acin ver in ulla facidunt alis nullan vulla<br />

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Bildunterschrift Bildunterschrift<br />

MAESTRO <strong>2010</strong><br />

Verkleinert für größte Leistung.<br />

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The Hearing Implant Company<br />

MED-EL Deutschland GmbH· Moosstraße 7· 82319 Starnberg· Tel. +49 (0) 8151-77030 info@medel.de · www.medel.de


Inhalt<br />

Inhalt............................................................................................Seite<br />

Was ist ein Cochlea-Implantat (<strong>CI</strong>)?................................................................... 2<br />

Welches Hörsystem bei welcher Hörminderung?....................................... 4/5<br />

Beginnende Schwerhörigkeit.............................................................................. 6<br />

Mittelgradige Schwerhörikeit / Aktive Mittelohrimplantate.................... 8-10<br />

Erfahrungsbericht zum Mittelohrimplantat..................................................... 11<br />

Bei Taubheit und hochgradiger Schwerhörigkeit /<br />

Das Cochlea-Implantat (<strong>CI</strong>).......................................................................... 12/13<br />

Hochtontaubheit / Herkömmliche Hörsysteme........................................ 14-16<br />

Erfahrungsbericht zu einem Hybrid................................................................. 17<br />

Nervenschwerhörigkeit / ABI und AMI............................................................ 18<br />

Erfahrungsbericht mit einem Hirnstammimplantat................................. 19-21<br />

Nachgefragt................................................................................................... 22/23<br />

Erfahrungsbericht zu unterschiedlichen Hörhilfen................................. 24/25<br />

Erfahrungsbericht „Ich kann wieder hören“.................................................. 26<br />

Warum <strong>CI</strong> nicht überall operieren lassen?..................................................... 27<br />

Rezension............................................................................................................. 28<br />

Regenerative Therapie des Innenohres bzw.<br />

des auditorischen Systems........................................................................ 30-31<br />

XII. Hannoverscher Cochlea-Implantat-Kongress <strong>2010</strong>......................... 32-34<br />

Erlebnisbericht Technik-Seminar................................................................ 35/36<br />

Servicecenter im Hörzentrum Hannover........................................................ 37<br />

Erlebnisbericht Sommerfest H<strong>CI</strong>G................................................................... 38<br />

Erlebnisbericht Nepal................................................................................... 40/41<br />

Kinder-Jugend-Seite / Preisausschreiben................................................. 42/43<br />

20 Jahre „Wilhelm Hirte“.............................................................................. 44/45<br />

Termine / Veranstaltungen................................................................................ 45<br />

<strong>CI</strong>-Selbsthilfegruppen / Egids Glosse......................................................... 46/47<br />

Kontaktadressen........................................................................................... 48/49<br />

Beratertermine der H<strong>CI</strong>G.................................................................................. 50<br />

Wir über uns – Die Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V..... 51<br />

Anmeldeformulare für Mitgliedschaft und Schnecke-Sammelabo........... 52<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V.<br />

Kontakt: »Ciimpulse« • c/o HZH • Karl-Wiechert-Allee 3 • 30625 Hannover<br />

Telefon 0511/532-6603 • Telefax 0511/532-6833<br />

Redaktionsteam: Manfred Schumacher • Susanne Herms • Hans-Jürgen Thomas<br />

Egid Nachreiner • Peter Strobel<br />

Herstellung: Verlag für faire Werbung, Winsener Straße 2, 21271 Hanstedt<br />

Auflage: 2.000 Exemplare<br />

E-Mail: claudia.coellen@werbung-fair.de<br />

Titelbild: Peter Strobel Photodesign Köln<br />

Die Ciimpulse erscheinen 4mal im Jahr und werden den Mitgliedern im Rahmen des Jah-<br />

resbeitrages kostenlos zugesendet. Der Verkauf einzelner Exemplare ist nicht möglich.<br />

Ihre Bilder und Manuskripte senden Sie bitte per E-Mail an: susanne.herms@hcig.de<br />

Redaktionsschluss für das Heft 4/<strong>2010</strong> ist der 15. Oktober <strong>2010</strong>.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Nicht immer wird es uns möglich sein, alle Einsendungen abzudrucken. Die Ver-<br />

öffentlichung eingesandter Artikel behält sich die Redaktion daher vor. Für eingesandte<br />

Manuskripte oder Bildmaterial übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.<br />

Die Autoren der Beiträge dieses Heftes erklären sich mit einer Veröffentlichung ihres<br />

Artikels auf der Website der H<strong>CI</strong>G einverstanden. Für einen Widerspruch gegen die Veröf-<br />

fentlichung reicht ein entsprechender Vermerk schon bei der Einsendung des Beitrags.<br />

1<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Möglichkeiten der Versorgung hörgeschädigter<br />

Menschen mit Hörsystemen sind vielfältig. Was<br />

wann die optimale Wahl ist, kann ein Laie sicher<br />

nicht entscheiden. Das Wissen und Halbwissen im<br />

Internet kann bei der Wahl des bestmöglichen Hör-<br />

systems keine Richtschnur sein. Gut aufgehoben<br />

sind Ratsuchende in HNO-Kliniken, die personell<br />

und technisch die Möglichkeit haben, die Hörschä-<br />

digung richtig zu diagnostizieren und die richtigen<br />

Maßnahmen einzuleiten. Eine unverbindliche Vor-<br />

untersuchung kann viele Fragen klären und auch<br />

einen Eindruck vermitteln, ob man/frau sich mit<br />

den Versorgungs- und Nachsorgemöglichkeiten<br />

vor Ort gut aufgehoben fühlt. Der rapide technische<br />

Fortschritt lässt den regelmäßigen Kontakt mit der<br />

Klinik sinnvoll erscheinen, um sich über Neues zu<br />

informieren.<br />

In diesem Heft finden Sie einen Überblick über<br />

die derzeitigen Möglichkeiten der Versorgung mit<br />

Hörsystemen. Wenn Sie selbst – als <strong>CI</strong>-Träger – für<br />

manche der vorgestellten Hörsysteme keine Ver-<br />

wendung haben, so gibt es doch sicher in Ihrem<br />

Freundes- oder Bekanntenkreis Menschen, die von<br />

diesen Informationen profitieren können. Geben<br />

Sie das Heft weiter! Sie können möglicherweise<br />

mithelfen, einen hörgeschädigten Menschen vom<br />

„Es geht schon so…“ hinzuführen zum „Ich verste-<br />

he Sie gut!“<br />

Auf den Artikel „Regenerative Therapie des Innen-<br />

ohres bzw. des auditorischen Systems“ möchte ich<br />

besonders hinweisen. Frau Dr. Warnecke berichtet<br />

hier über faszinierende Perspektiven für die zu-<br />

künftige Behandlung hörgeschädigter Menschen.<br />

Vielleicht ist ja Taubheit in Zukunft wirklich heilbar<br />

und nicht nur durch eine Prothese behandelbar?<br />

Wir Mitglieder der H<strong>CI</strong>G können durch unsere Un-<br />

terstützung der Klinik und des Hörzentrums viel-<br />

leicht einen kleinen Teil dazu beitragen, diesen<br />

Traum wahr werden zu lassen – auch wenn dies<br />

sicher noch geraume Zeit dauern wird!<br />

Ganz herzlich bedanken möchte ich mich schließ-<br />

lich bei allen Mitgliedern für die Wiederwahl als<br />

Vorstand für sozialrechtliche Belange. Ihr Vertrauen<br />

motiviert mich, mich weiter mit dieser trockenen<br />

Materie zu befassen und das Ganze mit gelegent-<br />

lichen Glossen aufzulockern.<br />

Egid Nachreiner<br />

Editorial Editorial


Was ist ein Cochlea-Implantat (<strong>CI</strong>)?<br />

Advanced Bionics Cochlear MED-EL Neurelec<br />

Cochlea-Implantate sind künstliche Innenohren, mit denen<br />

ertaubte und an Taubheit grenzend schwerhörige Menschen<br />

wieder ein Hörvermögen erlangen können.<br />

Cochlea-Implantate bestehen aus einem Stimulator, der in<br />

einer Operation in Vollnarkose in das Innenohr implantiert<br />

wird. Nach Abheilen der Operationswunde kann dieser<br />

Stimulator von einem äußerlich getragenen, so genannten<br />

»Sprachprozessor« angesteuert werden. Er gibt dann die<br />

vom Sprachprozessor aufgenommenen Schalleindrücke<br />

– codiert in elektrische Impulsfolgen – direkt an den Hörnerv<br />

weiter.<br />

Die Sprachprozessoren gibt es bei den verschiedenen<br />

Cochlea-Implantat-Firmen in mehreren Modellen. Die Abbildungen<br />

zeigen die aktuellen Ausführungen. Ein Hinterdem-Ohr-Prozessor<br />

(HdO-Prozessor) ist heutzutage der<br />

Standard. Mittelfristig wird wohl ein vollimplantierbares <strong>CI</strong><br />

angestrebt.<br />

Wichtig ist die Feststellung, dass fast alle ertaubten und<br />

an Taubheit grenzend schwerhörigen Menschen von der<br />

Cochlea-Implantat-Technologie profitieren. Der für die <strong>CI</strong>-<br />

Versorgung wichtige Hörnerv ist in über 95% der Fälle ausreichend<br />

intakt. Häufig leben taube Menschen jahrelang<br />

mit der Fehldiagnose »Hörnervenschaden«. Dies ist in der<br />

Regel falsch; sogar bei Hirnhautentzündungen ist der Hörnerv<br />

praktisch immer unberührt. Schädigungsort ist meist<br />

die Hörschnecke, was für die <strong>CI</strong>-Versorgung kein Hindernis<br />

ist. Festgestellt werden kann dies allein durch eine fundierte<br />

Untersuchung an einem Cochlear-Implant-Zentrum.<br />

Bei erwachsenen Menschen kann man mit einiger Vergröberung<br />

annehmen, dass ca. 50% der Patienten mit <strong>CI</strong> wieder<br />

eine Telefonierfähigkeit erreichen. Bei Kurzzeitertaubten<br />

liegt dieser Prozentsatz noch beträchtlich höher. Für<br />

nahezu alle Patienten gilt dagegen, dass sie in Verbindung<br />

mit dem Absehen vom Mund zu einem deutlich verbesserten<br />

Sprachverstehen (mehr verstandene Wörter pro Sekunde)<br />

gelangen.<br />

Bei Kindern sind die Erfolge durchschlagend in Bezug sowohl<br />

auf das Hörvermögen als auch bei der Erlangung der<br />

Lautsprachkompetenz. Die Implantation sollte bei ihnen<br />

2<br />

möglichst früh erfolgen, idealer Weise bis zum Ende des<br />

zweiten Lebensjahres.<br />

Cochlea-Implantate wurden an der Medizinischen Hochschule<br />

Hannover im Jahre 1984 eingeführt. Durch kontinuierlichen<br />

Ausbau des Cochlear-Implant-Programmes ist die<br />

HNO-Klinik der MHH heute das größte Cochlear-Implant-<br />

Zentrum der Welt.<br />

Das Hörzentrum Hannover (HZH) ist angeschlossen an<br />

die Medizinische Hochschule Hannover (MHH).<br />

Kontaktadresse:<br />

Hörzentrum Hannover<br />

<strong>CI</strong>-Sekretariat an der HNO-Klinik der MHH<br />

Karl-Wiechert-Allee 3<br />

30625 Hannover<br />

Telefon: 0511/532-6603<br />

Telefax: 0511/532-6833


Hier könnt ich Unterstützung<br />

brauchen.<br />

Professor Graeme Clark ist Gründer des Instituts für<br />

HNO-Heilkunde an der Universität in Melbourne. Dank ihm<br />

konnte bereits 1982 das erste mehrkanalige Cochlea-Implantat<br />

angepasst werden. Seit 2002 werden in seinem Namen<br />

jährlich weltweit studierende <strong>CI</strong>-Träger fi nanziell unterstützt,<br />

die über einen Studienplatz an einer staatlich anerkannten<br />

Universität oder Fachhochschule verfügen.<br />

Unterlagen anfordern unter:<br />

Telefon 0049 (0)511-5 42 77 225, Fax 0049 (0)511-5 42 77 70<br />

derseker@cochlear.com<br />

oder downloaden unter: www.cochlear.de/community/467.asp<br />

Cochlear und das elliptische Logo sind Marken von Cochlear Limited. N34381F APR10<br />

Das Cochlear Graeme Clark Stipendium bietet engagierten <strong>CI</strong>-Trägern<br />

fi nanzielle Unterstützung für ein erfolgreiches Studium.<br />

Informieren Sie sich jetzt und bewerben Sie sich bis zum 15.9.<strong>2010</strong>!


Fachbeitrag<br />

Welches Hörsystem bei<br />

welcher Hörminderung?<br />

Übersicht über die Hörsystemversorgung im HörZentrum Hannover<br />

Die apparative Behandlung von Schwerhörigkeiten besteht seit mehreren Jahren mittlerweile aus einer großen Bandbreite<br />

von verschiedenen, sehr gut die Schwerhörigkeit kompensierenden Systemen. Diese Vielfalt bedeutet nicht nur, dass alle<br />

Arten von Schwerhörigkeiten zu behandeln sind, sondern vor allem, dass die Betroffenen eine Wahl zwischen verschiedenen<br />

Therapieformen haben. Die folgende Zusammenstellung dient als Orientierungshilfe. In keinem Fall deckt sie die Möglichkeiten<br />

vollständig ab – aber sie ermöglicht eine erste Anregung, sich damit zu beschäftigen.<br />

I Geringgradige Hochtonschwerhörigkeit<br />

Erste Einschränkungen im Sprachverstehen in geräuschvoller<br />

Umgebung, das Radio muss lauter gestellt werden<br />

als bei normal Hörenden.<br />

Therapie:<br />

I.1 sog. offene Hörgeräteversorgung mit kleinen Hörschläuchen<br />

und nicht individuell aufwändig gefertigten sog. Otoplastiken,<br />

Hörgerät hängt hinter dem Ohr (HdO)<br />

I.2 sog. RetroX-System mit Hörgerät in der Ohrmuschelfalte<br />

und Übertragung über eine kleines Metallröhrchen,<br />

welches in den Beginn des Gehörgangs implantiert wurde<br />

(nicht sichtbar)<br />

I.3 sog. Gehörgangshörgeräte (IdO) sind von außen fast<br />

nicht sichtbar, sie werden passgenau in den Gehörgang<br />

angepasst<br />

4<br />

II Mittelgradige Schwerhörigkeit<br />

Erhebliche Einschränkung des Hörens auch in Ruhe, TV-<br />

Gerät und Radio müssen lauter gestellt werden, Gespräche<br />

in Gruppen sind nur durch häufiges Nachfragen möglich<br />

oder durch Vermeiden solcher Gespräche.<br />

Therapie:<br />

II.1 Hörgeräteversorgung mit Hörschläuchen und individuell<br />

gefertigten sog. Otoplastiken, Hörgerät hängt hinter dem<br />

Ohr (HdO), nur in manchen Fällen sind kleine Hörschläuche<br />

möglich<br />

II.2 aktive Mittelohrimplantate mit Tragen eines Audioprozessors<br />

hinter dem Ohr per Magnet über dem Hörimplantat<br />

unter der Haut<br />

II.3 in ausgewählten Fällen Cochlea-Implantat


III Hochtontaubheit<br />

In Ruhe ist auch Sprachverstehen mit teilweisem Blick auf<br />

die Lippen gut möglich, bei geringer Geräuschbelastung<br />

besteht eine Gehörlosigkeit für Töne und Sprache, mit Hörgeräteversorgung<br />

ist keine Besserung möglich<br />

5<br />

Therapie:<br />

III.1 <strong>CI</strong> und Hörgerät kombiniert<br />

Kombinierte Therapie mit elektrischer Stimulation über ein<br />

<strong>CI</strong> der hohen und mittleren Frequenzen und Hörgeräteversorgung<br />

auf der gleichen Seite, falls kein normales Tieftongehör<br />

mehr vorhanden ist.<br />

IV Schwerhörigkeit im Mittelohr<br />

Schmerzen, zeitweise „laufende“ Ohren, Ohroperationen,<br />

fortschreitende Schwerhörigkeit<br />

Therapie:<br />

IV.1 Ohroperation mit zusätzlicher konventioneller Hörgeräteversorgung<br />

IV.2 Ohroperation mit aktivem implantierbaren Mittelohrimplantat<br />

V Nervenschwerhörigkeit<br />

Meist komplette Gehörlosigkeit oder wechselnde „Qualität“<br />

des Hörens.<br />

Therapie:<br />

V.1 Hirnstammimplantat oder<br />

V.2 Mittelhirnimplantat


I und IV Geringgradige Hochtonschwerhörigkeit<br />

Beginnende Schwerhörigkeit<br />

KIND Hörgeräte<br />

Die ersten Zeichen einer beginnenden Schwerhörigkeit<br />

zeigen sich in der Schwierigkeit, Unterhaltungen in geräuschvoller<br />

Umgebung zu verfolgen. Gespräche in Ruhe<br />

und auch Gruppengespräche in bekanntem Personenkreis<br />

sind gut möglich. Allerdings lässt das Verstehen bei zunehmender<br />

Dauer der Gespräche aufgrund der notwendigen<br />

Konzentration nach. Auch wird es häufig schwierig, wenn<br />

der Gesprächsinhalt oder das Beobachten der Gesichtsmimik<br />

während der Unterhaltung fehlt. Kleine Fehler im<br />

Verstehen des Gesprächs fallen dem Betroffenen auf – den<br />

Freunden meist nicht.<br />

Eine solche geringe Schwerhörigkeit ist gekennzeichnet<br />

durch ein gutes Tieftongehör und ein schlechtes Hochtongehör.<br />

Nur in seltenen Fällen sind alle Frequenzen gleichmäßig<br />

(pantonal) betroffen.<br />

Bei der Therapie dieser sogenannten geringgradigen<br />

Schwerhörigkeit ist eine Hörgeräteversorgung adäquat,<br />

um bei geringer Verstärkung und hohem Tragekomfort eine<br />

spürbare Erleichterung in geräuschvoller Umgebung zu er-<br />

Tolle Preise<br />

zu gewinnen!<br />

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Seid kreativ!<br />

KiJu-Seite<br />

Seite 42<br />

6<br />

reichen. Die Neuentwicklung der letzten Jahre ermöglicht<br />

es, dass ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (HdO-Gerät) sehr<br />

kleinen Formats mit einem sehr dünnen Hörschlauch, aber<br />

ohne Otoplastik, und einem kleinen „Schirmchen“ eine<br />

Kompensation erreicht. Kosmetisch günstig werden diese<br />

kleinen technischen Wunder in unterschiedlichen Formen<br />

und wahlweise auch Farben „verpackt“. Die Technik lässt<br />

eine frequenzspezifische Verstärkung zu, so dass ein unangestrengtes<br />

Sprachverstehen in geräuschvoller Umgebung<br />

erreicht wird. Die Passform und die geringe Größe des Hörgerätes<br />

erlauben ein unauffälliges Tragen.<br />

Bei einer Hörminderung, die die tiefen Frequenzen nicht<br />

betrifft, wären Hörgeräte mit Gehörgangsverschluss, wie<br />

die In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO-Geräte) nicht sinnvoll – die<br />

tiefen Töne müssten künstlich verstärkt werden. IdO-Hörgeräte<br />

sind gut geeignet für Patienten mit einer über alle<br />

Frequenzen gleichmäßig verteilten Hörminderung. Ein Verschluss<br />

des Gehörgangs zieht keine akustischen Nachteile<br />

nach sich und die Sichtbarkeit der Hörsysteme ist extrem<br />

gering.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass bei geringgradiger<br />

/ beginnender Schwerhörigkeit ein Hörsystem<br />

akustisch sinnvoll ist. Es ist kosmetisch günstig und am Träger<br />

nahezu unauffällig .<br />

Autorin Prof. Dr. med. Anke Lesinski-Schiedat<br />

Oberärztin HNO-Klinik & Hörzentrum Hannover<br />

(Dir.: Prof. Dr. T. Lenarz) MHH<br />

„Leserbriefe“<br />

Gerne würden wir auch Ihren Leserbrief, Erlebnis-<br />

oder Erfahrungsbericht veröffentlichen.<br />

Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Anregungen,<br />

Erlebnisse, Fragen etc. rund ums das <strong>CI</strong> oder zu<br />

unserer Zeitung haben.<br />

Ihre Redaktion


Cochlea-Implantat?<br />

Wir begleiten Ihren Weg zum Erfolg!<br />

„In der Kaiserberg-Klinik sprechen Sie mit Fachleuten, die selbst<br />

<strong>CI</strong>-Träger sind und deshalb auch ihre eigene Lebenserfahrung einbringen.“<br />

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Fachklinik für Orthopädie,<br />

Hörstörungen, Tinnitus,<br />

Schwindel und Cochlea Implantate,<br />

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Am Kaiserberg 8–10<br />

61231 Bad Nauheim<br />

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Schwerhörigkeit und Taubheit waren in der Vergangenheit Schicksalsschläge,<br />

denen Menschen hilflos ausgeliefert waren. Dank der modernen<br />

Wissenschaft kann heute eine hochgradige Hörschädigung<br />

durch ein Cochlea-Implantat erfolgreich abgemildert werden und die<br />

Betroffenen können ein erfülltes Leben führen.<br />

Wir helfen Ihnen, wenn Sie zu Ihrem persönlichen Erfolg mit einem<br />

Cochlea-Implantat etwas mehr beitragen möchten, denn wir stehen<br />

Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Wir bieten Ihnen ein intensives Hörtraining an und stellen Ihren<br />

Sprachprozessor optimal ein.<br />

Wir ermöglichen Ihnen den Austausch mit ebenfalls Betroffenen und<br />

bieten Ihnen Maßnahmen an, die Ihrer körperlichen Stabilisierung<br />

dienen.<br />

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Gesund werden – Gesund bleiben Die Kliniken der Pitzer-Gruppe


II und IV Mittelgradige Schwerhörigkeit<br />

Aktive Mittelohrimplantate<br />

Unter einem Mittelohrimplantat versteht man ein implantierbares<br />

Hörsystem, welches bei Innenohrschwerhörigkeit,<br />

kombinierter- oder Schallleitungsschwerhörigkeit<br />

eingesetzt werden kann. Diese Hörsysteme eignen sich<br />

besonders für Patienten, die aus medizinischen und audiologischen<br />

Gründen kein Hörgerät tragen können oder eine<br />

Alternative zur Ihrem konventionellen Hörgerät suchen.<br />

Folgende Gründe können die Implantation eines Mittelohrimplantats<br />

erfordern:<br />

• chronische Gehörgangsentzündung,<br />

• Mittelohrentzündung, „laufende“ Ohren<br />

• Gehörgangsfehlanlagen<br />

• Allergien<br />

• Zerumenüberproduktion<br />

• schwitzende Haut<br />

• Berufliche und psycho-soziale Indikationen<br />

Die Vorteile eines Mittelohrimplantates wurden in zahlreichen<br />

klinischen Studien belegt und mit unseren Erfahrungen<br />

im Hörzentrum in Hannover dokumentiert. Die resultierenden<br />

Vorteile für unsere Patienten umfassen:<br />

• Der Gehörgang bleibt mit einem Mittelohrimplantat völlig<br />

frei<br />

• Ein Verschlussgefühl oder Reizungen des Gehörganges<br />

werden vermieden<br />

• Höchster Tragekomfort<br />

• Natürliche Klangqualität von Sprache und Tönen ohne<br />

Verzerrungen<br />

• Verbesserte Leistung: Bietet eine große Hörverstärkung<br />

ohne Okklusion des Gehörgangs und ohne Rückkopplungspfeifen.<br />

Besonders hilfreich ist dies für Patienten<br />

mit einem Hörverlust im Hochtonbereich mit geringer<br />

Hörminderung im Mittel- und Tieftonbereich<br />

• Gegenüber konventionellen Hörgeräten bieten Mittelohrimplantate<br />

einen erweiterten Frequenzbereich bis 8<br />

kHz<br />

• Bessere Sprachergebnisse, besonders in geräuschvollen<br />

Umgebungen<br />

• Alternative bei medizinischen Indikationen: Die erste<br />

wirkliche Alternative für Patienten mit einer Innenohrschwerhörigkeit<br />

sowie Schallleitungs- und kombinierten<br />

Hörverlusten, die aus medizinischen Gründen, wie zum<br />

Beispiel chronischen Gehörgangsentzündungen, „laufendes“<br />

Ohr, kein Hörgerät tragen können<br />

• Etabliertes chirurgisches Verfahren: Verwendet ein im<br />

Bereich der Ohrenheilkunde übliches chirurgisches Verfahren<br />

• Stabile Leistung: Langzeitergebnisse in klinischen Studien<br />

zeigen, dass Mittelohrimplantate stabile Resultate hinsichtlich<br />

des Hörvermögens und des Sprachverstehens<br />

aufweisen. Zahlreiche unabhängige Untersuchungen<br />

und klinische Studien bestätigen die Mittelohrimplantate<br />

als geeignete Behandlungstherapie bei Innenohrschwer-<br />

8<br />

hörigkeit, Schallleitungs- und kombinierten Hörverlusten<br />

• Diskretion: das Mittelohrimplantat wird durch die Haare<br />

verdeckt<br />

Mittelohrimplantate lassen sich in teil- und vollimplantierbare<br />

Hörsystem unterteilen. Je nach Art und Grad des Hörverlustes<br />

und der Wünsche des Patienten empfiehlt Prof.<br />

Lenarz mit dem HZH-Audiologen individuell ein adäquates<br />

Mittelohrimplantat.<br />

Das Vibrant® Soundbridge® von MED-EL<br />

Das teilimplantierbare,<br />

aktive<br />

Hörsystem Vibrant<br />

Soundbridge<br />

(Abbildung 1) von<br />

der Firma MED-EL<br />

wird bei gering-<br />

bis mittelgradigen<br />

Innenohr-,<br />

Mittelohr- und<br />

k o m b i n i e r t e n<br />

Schwerhörigkeiten<br />

eingesetzt.<br />

Abbildung 1<br />

Bei einer Innenohrschwerhörigkeit wird der durch das Vibrant<br />

Soundbridge verstärkte Schall auf den Amboss gegeben<br />

und versetzt so die Gehörknöchelchenkette auf<br />

mechanische Weise in Schwingungen (Abbildung 2). Liegt<br />

eine kombinierte oder Schallleitungsschwerhörigkeit vor,<br />

so werden die vom Vibrant Soundbridge erzeugten mechanischen<br />

Schwingungen auf die Membran des Runden<br />

Fensters oder einer geeigneten vibrierenden Struktur im<br />

Mittelohr gegeben (Abbildung 3).<br />

Das Vibrant Soundbridge besteht aus zwei Komponenten:<br />

• dem Implantat<br />

• dem äußerlich getragenen Audioprozessor<br />

Abbildung 2<br />

Abbildung 3


Audioprozessor<br />

Der äußere Teil des Vibrant Soundbridge ist der so genannte<br />

Audioprozessor (Abbildung 4). Dieser wird hinter dem<br />

Ohr oberhalb der Ohrmuschel<br />

auf der Kopfhaut<br />

platziert und magnetisch<br />

gehalten.<br />

Gehalten wird der Audio- Abbildung 4<br />

prozessor über dem Implantat<br />

durch einen kleinen Magneten. Der Audioprozessor<br />

ist in vier Farben erhältlich (dunkelbraun, hellbraun,<br />

sand, grau) und enthält das Mikrofon zur Schallaufnahme,<br />

die Batterie (Standard Hörgerätebatterie), den Haltemagneten,<br />

die Sendespule zur transkutanen Signal- und Energieübertragung<br />

an das Implantat sowie die Elektronik zur<br />

Signalverarbeitung. Der Audioprozessor<br />

wird individuell<br />

für jeden Patienten durch den<br />

HZH-Audiologen angepasst.<br />

In Abbildung 5 trägt die Patientin<br />

den Audioprozessor in<br />

dunkelbraun unauffällig unter<br />

dem Haar. Der Gehörgang<br />

bleibt bei einer Versorgung<br />

mit dem Vibrant Soundbridge<br />

Abbildung 5<br />

System komplett frei.<br />

Das SIMOS (Semi-Implantable Middle Ear<br />

Ossicular Stimulator) von OTOlogics<br />

Das teilimplantierbare<br />

Hörsystem SIMOS (Abbildung<br />

6) von der Firma<br />

OTOlogics eignet sich<br />

für mittel- bis hochgradigeSchallempfindungsschwerhörigkeiten.<br />

Das<br />

SIMOS besteht aus zwei<br />

Komponenten:<br />

• dem MET Implantat<br />

• dem extern getragenen<br />

Button Audioprozessor<br />

Abbildung 6<br />

Button Audioprozessor<br />

Der hinter dem Ohr getragene Button Audioprozessor (Abbildung<br />

7) wird oberhalb der<br />

Ohrmuschel am Kopf durch einen<br />

Magneten gehalten. Der<br />

Button Audioprozessor ist<br />

in vier Farben (beige, braun,<br />

schwarz, grau) erhältlich. Er beinhaltet<br />

die Spule, das Mikrofon,<br />

den Lautstärkesteller, die Batterie<br />

sowie die Elektronik zur Abbildung 7<br />

9<br />

Signalverarbeitung. Das verarbeitete Signal wird an den<br />

implantierten Teil des SIMOS übertragen. Der Button Audioprozessor<br />

wird individuell für jeden Patienten durch den<br />

HZH-Audiologen angepasst.<br />

MET Implantat<br />

Der implantierte Teil<br />

des SIMOS (Abbildung<br />

8) besteht aus der<br />

Empfängerspule, dem<br />

Haltemagneten, dem<br />

Demodulator, dem Leistungskabel<br />

und dem Abbildung 8<br />

elektromagnetischen<br />

Wandler (MET- Middle Ear Transducer). Der interne Empfänger<br />

liegt unter der Haut oberhalb der Ohrmuschel. Er<br />

enthält eine Spule zum Empfang der Signale des Button<br />

Audioprozessors. Das verstärkte Signal des Button Audioprozessors<br />

wird durch die Haut zum Implantat und über<br />

das Leitungskabel zum Wandler weitergeleitet. Der direkt<br />

mit dem Amboss verbundene Wandler bewirkt ein Vibrieren<br />

der Gehörknöchelchenkette. Durch diese Ankopplung<br />

werden die verstärkten Informationen zum Innenohr, durch<br />

die Hörschnecke zum Hörnerv übertragen.<br />

Das vollimplantierbare Carina<br />

von OTOlogics<br />

Das vollimplantierbare<br />

Hörsystem Carina (Abbildung<br />

9) von der Firma<br />

OTOlogics eignet sich für<br />

mittel- bis hochgradige<br />

Innenohr-, Mittelohr- und<br />

kombinierten Schwerhörigkeiten.<br />

Das Carina wird hinter<br />

dem Ohr komplett unter<br />

die Haut implantiert und Abbildung 9<br />

ist somit von außen nicht<br />

sichtbar. Um abhängig von der Art der Schwerhörigkeit die<br />

optimale Schallankopplung des Carinas zu gewährleisten,<br />

wird die Wandlerspitze mit verschiedenen vibrierenden<br />

Strukturen im Mittelohr verbunden.<br />

Das Carina besteht aus drei Komponenten:<br />

• Implantat<br />

• Ladesystem<br />

• Fernbedienung<br />

Das Implantat<br />

Das vollständig implantierbare Carina (Abbildung 10) besteht<br />

aus einem Mikrofonsystem, dem wiederaufladbaren<br />

Akku, dem Schallprozessor, der Empfängerspule mit Magneten<br />

und der Zuleitung zum MET Wandler.


Wiederaufladbarer Akku<br />

Digitaler Signal-Prozessor<br />

Empfängerspule<br />

Magnet<br />

Abbildung 10<br />

Geräusche werden von einem empfindlichen Mikrofon erfasst<br />

und vom Schallprozessor verstärkt. Die Spitze des<br />

Carina-Wandlers wird im Mittelohr plaziert.<br />

Der Wandler wandelt die elektrischen Signale in eine mechanische<br />

Bewegung um, durch die die Gehörknöchelchen<br />

direkt stimuliert werden. Auf diese Weise kann der Patient<br />

die Geräusche wieder wahrnehmen. Der wideraufladbare<br />

Akku kann eine Lebensdauer von circa 15 Jahren haben.<br />

Die Fernbedienung<br />

Mit der Fernbedienung kann der Patient das Implantat ein-<br />

und ausschalten sowie die Lautstärke regeln. Dazu wird<br />

die Fernbedienung einfach über dem Implantat an die Haut<br />

gehalten.<br />

10<br />

DACS<br />

Ein weiteres teilimplantierbares Hörsystem ist das DACS<br />

(Direct Acoustical Cochlear Stimulation), welches sich zurzeit<br />

in der klinischen Erprobung befindet.<br />

Das DACS eignet sich besonders gut für Patienten mit einer<br />

ausgeprägten, kombinierten Schwerhörigkeit, die beispielsweise<br />

durch Otosklerose und chronische Mittelohrentzündung<br />

entsteht. Das DACS arbeitet nach dem Prinzip<br />

der direkten mechanischen Anregung der Hörschnecke,<br />

wobei hier der verstärkte Schall über eine Stapesprothese<br />

direkt in das Innenohres übertragen wird. Das DACS besteht<br />

aus einem Implantat und einem extern getragenen<br />

Audioprozessor, der sich aus Mikrofon, Verstärker und Batterie<br />

zusammensetzt.<br />

Wir konnten bereits Erfahrungen mit dem DASC-System an<br />

unserer Klinik sammeln und können demnächst auch andere<br />

Produkte mit direkter Innenohrankopplung anbieten.<br />

Operation<br />

Eine Mittelohrimplantat-Operation findet in unserer HNO-Klinik<br />

stationär statt. Für den Aufenthalt sind drei bis fünf Tage<br />

geplant.<br />

Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt, um optimale<br />

Bedingungen für eine Operation unter dem Mikroskop zu<br />

haben.<br />

Tabellarischer Überblick über die verschiedenen an der MHH verwendeten<br />

aktiven Mittelohrimplantate<br />

Hersteller MED-EL OTOlogics OTOlogics<br />

Hörsystem Vibrant Soundbridge SIMOS Carina<br />

Amadé<br />

Hörverlust gering- bis mittelgradige mittel- bis hochgradige gering- bis mittelgradige<br />

Innenohr-, Mittelohr- und Innenohr-, Mittelohr- und Innenohr-, Mittelohr- und<br />

kombinierte kombinierte kombinierte<br />

Schwerhörigkeiten Schwerhörigkeiten Schwerhörigkeiten<br />

Trageform teilimplantierbar teilimplantierbar vollimplantierbar<br />

Signalverarbeitung digital digital digital<br />

Lautstärkemax. 119 dB 118 dB 121 dB<br />

Frequenzbereich 250 – 8000 Hz 200 – 6250 Hz 200 – 6250 Hz<br />

Kanäle acht zwei sieben<br />

Aktive Bänder sechzehn zwölf neun<br />

Batterie ZL 675 ZL 13 Akku<br />

Internetadressen<br />

Mikrofon<br />

Wandler<br />

IS-1 Konnektor<br />

Von allen genannten Herstellern, Kliniken usw. sind hier die jeweiligen Internetadressen aufgelistet.<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

Medizinische Hochschule Hannover: www.mh-hannover.de<br />

HNO-Klinik der MHH: www.mhh-hno.de<br />

Hörzentrum Hannover: www.hoerzentrum-hannover.de<br />

Autor Thomas Giere/Anna-Lena Hinze<br />

Zuleitung<br />

Herstellerfirmen<br />

MED-EL: www.vibrant-medel.com<br />

OTOlogics: www.otologics.com<br />

Phonak Acoustic Implants : www.acousticimplants.com


Erfahrungsbericht Frau M.<br />

Erfahrungsbericht einer Patientin mit Mittelohrimplantat<br />

Mit neun Jahren habe ich eine Querflöten-Ausbildung am<br />

Konservatorium begonnen. Es folgten kurz darauf Tenorhorn<br />

und Posaune. Ich habe bei „Jugend musiziert“ einen<br />

zweiten Platz belegt und mit 16 Jahren eine Dirigenten-Ausbildung<br />

mit dem Silberabzeichen erfolgreich abgeschlossen.<br />

Ein Leben ohne Musik ist für mich unmöglich.<br />

Mit 18 Jahren, mit Beginn meiner Lehre, bekam ich die<br />

ersten Hörgeräte. Damit war aber an Musik nicht zu denken.<br />

Ich habe mich dann solange ohne Hörgeräte und mit<br />

schlechtem Hören durch mein Leben gearbeitet, bis es<br />

nicht mehr ging. Ich musste meine eigene Kapelle und viele<br />

andere Dinge aufgeben.<br />

Durch einen Umzug kam ich 1997 als erste Posaunistin zum<br />

Instrumental-Musikverein Neuenkirchen. Ein modernes<br />

Blasorchester der gehobenen Klasse. Mein Gehör wurde<br />

jedoch so schlecht, dass ich die Anweisungen und Erklärungen<br />

unseres Dirigenten nicht mehr verstehen konnte.<br />

Wieder wurde ich mit herkömmlichen Hörgeräten versorgt.<br />

Damit konnte ich tatsächlich vieles wieder hören, was mir<br />

vorher unzugänglich war. Aber Musik machen, geschweige<br />

denn als Dirigentin tätig zu sein, war völlig unmöglich.<br />

11<br />

Durch eine medizinische Indikation bekam ich im Jahr 2002<br />

endlich ein Mittelohrimplantat. Im Abstand von einem halben<br />

Jahr wurde auch am anderen Ohr implantiert, was mir<br />

mein Leben aus früheren Tagen wieder ermöglichte. Ich<br />

kann wieder gute Musik machen und bin sogar als stellvertretende<br />

Dirigentin in meinem Musikverein in Neuenkirchen<br />

tätig.<br />

Frau M.<br />

„Leserbriefe“<br />

Gerne würden wir auch Ihren Leserbrief, Erlebnis-<br />

oder Erfahrungsbericht veröffentlichen.<br />

Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Anregungen,<br />

Erlebnisse, Fragen etc. rund ums das <strong>CI</strong> oder zu<br />

unserer Zeitung haben.<br />

Ihre Redaktion


Bei Taubheit und hochgradiger Schwerhörigkeit<br />

an Taubheit grenzend<br />

Das Cochlea-Implantat (<strong>CI</strong>)<br />

Das Cochlea-Implantat (Abb.1) ist eine Innenohrprothese,<br />

die bei Taubheit und hochgradigen Schwerhörigkeiten bei<br />

Erwachsenen und Kindern eingesetzt wird.<br />

MIKROFON<br />

Abbildung 1: Blockschaltbild eines Cochlea-Implantates (Lenarz<br />

1998, S.71)<br />

SPRACH-<br />

PROZESSOR<br />

Das <strong>CI</strong> setzt sich aus einer internen und einer externen<br />

Komponente (Abbildung 2) zusammen.<br />

Die interne ist das Implantat, welches operativ hinter dem<br />

Ohr im Felsenbein platziert wird und mit dem Elektrodenträger,<br />

der in die Cochlea (Hörschnecke) eingeführt wird.<br />

Zu den externen Komponenten zählen die hinter dem Ohr<br />

sitzende, von einem Magneten gehaltene Sendespule,<br />

welche mit dem unter der Kopfhaut befindlichen Magneten<br />

des Implantates verbunden ist und dem so genannten<br />

Sprachprozessor in Form eines Hinter-dem-Ohr-Gerätes.<br />

Abbildung 2: Übersicht über ein <strong>CI</strong>-Systems<br />

EXTERNER<br />

ENCODER<br />

a: externe Komponente: HdO-Sprachprozessor Freedom;<br />

b: interne Komponente: <strong>CI</strong>-Elektrode (eigene Abbildung)<br />

Genau wie beim Hörgerät nimmt das Mikrofon den Schall<br />

aufauf und wandelt ihn in elektrische Signale um, die zum<br />

Sprachprozessor weiter geleitet werden. Er wandelt sie<br />

in weitere codierte Signale um. Diese Umwandlung basiert<br />

auf unterschiedlichen so genannten Sprachverarbeitungsstrategien.<br />

Der Sprachprozessor wurde zuvor individuell<br />

auf das Hörempfinden des Trägers eingestellt und<br />

auf seinen Dynamikbereich abgestimmt. Die elektrischen<br />

Impulse werden nun durch das Kabel an die Sendespule<br />

weitergeleitet. Von dort wird das „Radiosignal“ (Funkwellen)<br />

drahtlos durch die Kopfhaut zur internen Komponente<br />

des Cochlea-Implantates weitergeleitet. Hier werden die<br />

Informationen empfangen und dekodiert. Diese Impulse<br />

12<br />

RADIOVERBINDUNG<br />

werden in spezifische Signale umgeformt und dann an die<br />

Elektrode gesandt. Abhängig von der Insertionstiefe der<br />

Elektrode werden frequenzspezifisch die jeweiligen Bereiche<br />

in der Cochlea stimuliert (Abbildung 3).<br />

Abbildung 3: Hörvorgang mit dem <strong>CI</strong><br />

1: der analoge Schalleindruck wird in ein digitales Signal umge-<br />

wandelt;<br />

2: das digitale Signal wird über die Sendespule induktiv an das<br />

Implantat durch die Haut weitergeleitet;<br />

3: je nach Schallsignal werden die entsprechenden Elektroden<br />

stimuliert;<br />

IMPLANTIERTER<br />

EMPFÄNGER/<br />

STIMULATOR<br />

4: die Elektroden reizen dementsprechend den Hörnerv, der den<br />

Schalleindruck an das Hirn weiterleitet. (Abbildung aus der Infor-<br />

mationsbroschüre der Firma Cochlear Ltd.)<br />

ELEKTRODE<br />

Oftmals haben Patienten eine schleichende (progrediente)<br />

Schwerhörigkeit. Es werden zunächst die hohen Frequenzen<br />

nicht mehr gehört und somit wichtige Sprachanteile<br />

nicht mehr richtig verstanden, dann sind tieffrequente Bereiche<br />

betroffen. Das Hörgerät ist ein Verstärker, der noch<br />

vorhandene Haarsinneszellen im Innenohr erreichen und<br />

stimulieren kann. Viele Patienten haben keinen Nutzen<br />

mehr von den Hörgeräten und einen hohen Leidensdruck,<br />

da sie ihre Mitmenschen nicht mehr verstehen und sich<br />

somit aus der Gesellschaft immer mehr zurückziehen. Die<br />

Elektroden des <strong>CI</strong>s sollen die Haarsinneszellen ersetzen, so<br />

dass der gesamte Sprachbereich wieder abgedeckt wird<br />

und der Patient Klänge, Geräusche wahrnehmen und auch


wieder Sprache verstehen kann. Das Sprachverstehen basiert<br />

auf elektrischer Stimulation. Bei einer beidseitigen<br />

hochgradigen Schwerhörigkeit oder Taubheit werden heutzutage<br />

gleich zwei Implantate implantiert.<br />

Andere Patienten haben auf der einen Seite ein <strong>CI</strong> und<br />

auf der gegenüberliegenden (kontralateralen) Seite noch<br />

ein Restgehör, welches noch mit einem Hörgerät versorgt<br />

werden kann. Diese Versorgungsform ist die so genannte<br />

bimodale Versorgung. Auf der einen Seite (<strong>CI</strong>-Seite) ist<br />

das Ohr elektrisch stimuliert und auf der Hörgeräte-Seite<br />

akustisch. Der Patient muss eine Synergie der beiden unterschiedlichen<br />

Höreindrücke herstellen, die ihm jedoch<br />

zu nutzen kommt. Das akustische Hören, insbesondere<br />

wissenschaftlich erwiesen der Tieftonbereich, kann dem<br />

Patient einen besseren Musikhörgenuss bieten sowie die<br />

Stimmenerkennung von Männer- und Frauenstimmen sowie<br />

die Prosodie. Das <strong>CI</strong> gibt die Schärfe des Sprachverstehens.<br />

Viele haben einen deutlichen Zugewinn mit der<br />

Hinzunahme des Hörgerätes. Den größten Zugewinn kann<br />

man bei einem tonalen Restgehör im Tieftonbereich (250<br />

Hz bis 500 Hz) zwischen 40dB und 80dB erzielen, jedoch<br />

soll jeder Patient individuell mit seinen Wünschen in der jeweiligen<br />

Lebenssituation gesehen werden. Im Prozess der<br />

lebenslangen <strong>CI</strong>-Nachsorge soll das Sprachverstehen des<br />

Patienten immer wieder kontrolliert werden.<br />

Autorin Stephanie Rühl<br />

13<br />

Wir suchen: Ihre Kunst<br />

Die <strong>CI</strong>-Station (Station 46) der HNO-Klinik der MHH wird<br />

umgebaut. Patientenzimmer und Badezimmer werden<br />

erneuert; für die <strong>CI</strong>-Patienten wird es einen eigenen<br />

Aufenthaltsbereich geben. Auch die Wände erhalten<br />

einen neuen und farbenfrohen Anstrich. Jetzt fehlt nur<br />

noch die Dekoration – und die darf von den <strong>CI</strong>-Patienten<br />

und -Patientinnen kommen.<br />

Daher unser Aufruf: Sie zeichnen, malen, aquarellieren,<br />

schwelgen in Formen, Farben und Fantasien? Dann<br />

stellen Sie doch Ihre Werke bei uns aus! In unserer<br />

neuen Wechselausstellung zeigen wir die Kreativität<br />

unserer Patienten für unsere Patienten. Seien Sie dabei<br />

und bereichern Sie unsere Aktion. Formate können<br />

von A 5 bis A 2 reichen.<br />

Bitte schicken Sie Ihre Bilder an das<br />

Hörzentrum Hannover<br />

Stichwort „Kunst am Bau“<br />

Karl-Wiechert-Allee 3<br />

30625 Hannover


III Hochtontaubheit<br />

Wenn herkömmliche Hörsysteme<br />

nicht mehr ausreichen<br />

Die Kombination aus akustisch-elektrischer Stimulation<br />

bei Resthörigkeit mit Cochlea-Implantaten<br />

Mark A. Schüßler 1 , Henrike Schultrich 1 , Katrin Fürsen 1<br />

1 HZH HNO-Klinik, MHH, Deutschland, (Direktor: Prof. Prof.<br />

h. c. Dr. med. Th. Lenarz)<br />

Sind Sie nach jahrelangem Tragen ihres Hörgerätes oder<br />

ihrer Hörgeräte an die Grenzen ihrer Versorgung gestoßen?<br />

Hat sich ihr Hören im Laufe der Zeit vielleicht soweit<br />

verändert, dass Sie den Eindruck haben, noch ganz gut zu<br />

hören, aber in vielen Situationen nicht mehr ausreichend<br />

zu verstehen?<br />

Auf Grund des immer voran schreitenden technologischen<br />

Fortschrittes können heutzutage auch Patienten mit einer<br />

vorhandenen Resthörigkeit mit einem Cochlea-Implantat<br />

versorgt werden.<br />

Besonders Patienten mit einem stabilen geringen bis moderaten<br />

Restgehör in den tiefen Frequenzen (bis 500 Hz)<br />

und einem schweren bis an Taubheit grenzendem Hörverlust<br />

im Hochtonbereich (Abb. 1, Abb. 2) können von den<br />

neuen technologischen Möglichkeiten im <strong>CI</strong>-Bereich profitieren,<br />

wenn sie mit konventionellen Hörsystemen kein<br />

ausreichendes Hörvermögen mehr erreichen.<br />

Den Hörprozess im Innenohr können Sie sich so vorstellen,<br />

dass Schall ins Innenohr eindringt und die Haarzellen<br />

in Schwingung versetzt werden. Dadurch wird ein Signal<br />

an das Gehirn weitergeleitet und es werden Höreindrücke<br />

wahrgenommen. Am Ende der Hörschnecke – also tief im<br />

Innenohr – werden die Haarzellen für tiefe Töne stimuliert.<br />

Die Stimulation der hohen Töne findet hingegen am Anfang<br />

Abb. 1: audiometrischer Indikationsbereich der Fa. Cochlear TM ,<br />

dunkelgrau: Standartbereich für die Hybrid TM -Versorgung, hell-<br />

14<br />

der Hörschnecke statt. Sind die Haarzellen für die hohen<br />

Frequenzen bei einem Hochton-Hörverlust beschädigt, können<br />

diese nicht mehr reagieren und somit keine Hörwahrnehmung<br />

im Gehirn erzeugen. Es können also nur noch die<br />

tiefen Frequenzen vom Gehirn verarbeitet werden.<br />

Für ein ausgewogenes Hörvermögen sind aber tiefe wie auch<br />

hohe Töne wichtig. Tiefe Frequenzen übertragen die Vokale<br />

der Wörter, spiegeln aber auch die Grundfrequenz der Stimme,<br />

die Stimmlage sowie die Sprachmelodie wieder.<br />

Die hohen Frequenzen enthalten zum Beispiel die Zischlaute<br />

und einige Konsonanten. Wenn Sie nun ihr Hörvermögen im<br />

Hochtonbereich verlieren, können Sie einzelne Worte nicht<br />

mehr voneinander abgrenzen. Sie hören zwar, aber Verstehen<br />

nicht mehr, da gewisse Elemente der Sprache fehlen.<br />

Es ergeben sich Probleme in Situationen mit Hintergrundgeräuschen<br />

oder wenn viele Personen gleichzeitig sprechen.<br />

Auch das Verstehen eines Sprechers, der sich in einer größeren<br />

Entfernung befindet, wird deutlich schwieriger.<br />

Mit Hilfe der Wiederherstellung des Hörvermögens im<br />

Hochtonbereich über ein <strong>CI</strong> können diese Beeinträchtigungen<br />

begrenzt werden. Zusätzlich können Sie Nutzen aus<br />

Ihrem noch guten Restgehör im Tieftonbereich ziehen und<br />

von der elektrisch-akustischen Stimulation profitieren.<br />

grau: erweiterter Indikationsbereich Abb. 2: audiometrischer Indikationsbereich der Fa. Med-El


An der MHH werden zwei unterschiedliche Systeme der<br />

elektrisch-akustischen Stimulation implantiert: das Nucleus®<br />

Hybrid TM -System der Fa. Cochlear TM und das EAS TM -<br />

System der Fa. Med-El.<br />

In den Abbildungen (Abb. 1, Abb. 2 auf Seite 14) können Sie<br />

erkennen, ob bei Ihrem Hörverlust eine elektrisch-akustische<br />

Versorgung möglich ist.<br />

Mit Hilfe des Cochlear TM Hybrid- Systems TM und des EAS-<br />

Systems TM der Fa. Med-El wird das noch vorhandene Restgehör<br />

der tiefen Frequenzen genutzt und mit der elektrischen<br />

Stimulation des Hochtonbereiches über ein <strong>CI</strong><br />

kombiniert.<br />

Beide Systeme bestehen aus einem Implantat und einem<br />

externen Sprachprozessor.<br />

Implantat<br />

Das Implantat wird mit Hilfe eines chirurgischen Eingriffes<br />

unter die Haut in die Hörschnecke implantiert.<br />

Die HybridL TM -Elektrode des Nucleus® HybridL24 TM -<br />

Implantates der Fa. Cochlear TM (Abb. 3) verfügt genauso<br />

wie die herkömmliche Elektrode über 22 Elektrodenkontakte,<br />

ist aber mit 16 mm kürzer und filigraner.<br />

Bei der Flex 20 -Elektrode (Abb. 4) von Med-El wurden sowohl<br />

die Länge als auch der Durchmesser reduziert. Auf dem 20<br />

mm langen Elektrodenträger sind 12 elektrische Kontakte<br />

angeordnet – wie auch bei der Standard-Elektrode.<br />

Durch diese speziellen Elektrodeneigenschaften kann mit<br />

beiden Systemen das tieffrequente Restgehör erhalten<br />

werden.<br />

Abbildung 3 HybridL TM -Elektrode<br />

100 EAS<br />

Abbildung 4 SONATA und FLEX Elektrode<br />

TI<br />

15<br />

Sprachprozessor und<br />

akustische Komponente<br />

Die Abb. 5 und 6 zeigen die Sprachprozessoren der Fa.<br />

Cochlear TM (Freedom TM Hybrid TM -Sprachprozessor) und der<br />

Fa. Med-El (DUET 2 Sprachprozessor).<br />

Die Sprachprozessoren beider Hersteller werden hinter<br />

dem Ohr getragen und stimulieren elektrisch den Hochtonbereich<br />

des Innenohres. Zusätzlich werden die tiefen Frequenzen<br />

über eine akustische Komponente auf demselben<br />

Ohr angeboten. Dies wird bei den beiden Herstellern unterschiedlich<br />

realisiert:<br />

Der Freedom TM Hybrid TM -Sprachprozessor der Fa. Cochlear<br />

TM ist eine Einheit, welche sich aus der akustischen und<br />

aus der elektrischen Komponente zusammensetzt. Die<br />

akustische und die elektrische Komponente sind intern aufeinander<br />

abgestimmt und werden über eine gemeinsame<br />

Software für jeden Patienten und dessen Hörverlust individuell<br />

eingestellt. Die Signalverarbeitung beider Komponenten<br />

des Freedom TM Hybrid TM -Sprachprozessors ist digital.<br />

Der akustische Teil funktioniert wie ein Lautsprecher und<br />

stimuliert den Tieftonbereich des Innenohres akustisch,<br />

wie Sie es von herkömmlichen Hörsystemen kennen. Der<br />

elektrische Teil stimuliert direkt die Hörnerven über das<br />

Implantat. Die Batterieversorgung erfolgt entweder über<br />

ein wiederaufladbares System (Akku) oder über ein Batteriefach,<br />

das zwei oder drei Zink-Luft-Batterien enthält.<br />

In den DUET 2 Sprachprozessor (Abb. 6) von Med-El ist zusätzlich<br />

zur Verarbeitung des <strong>CI</strong>s ein Hörgerät integriert,<br />

so dass nur ein Gerät am Ohr getragen wird. Das Hörgerät<br />

übernimmt die Reizung des Tieftonbereiches. Die Töne<br />

werden über einen Schallschlauch und ein Ohrpassstück<br />

an das Ohr abgegeben. Die akustische Komponente kann<br />

sowohl manuell über vier Regler als auch über die Software,<br />

mit der das <strong>CI</strong> angepasst wird, programmiert werden.<br />

Die Bedienung des Sprachprozessors, z. B. für die Lautstärkeveränderung<br />

oder den Programmwechsel, erfolgt<br />

über eine Fernbedienung. Der DUET 2 wird mit drei Batte-<br />

Abbildung 5 Freedom TM<br />

Hybrid TM Sprachprozessor


ien betrieben, die sowohl das Cochlea-Implantat als auch<br />

das Hörgerät mit Energie versorgen. Im Vergleich zu einem<br />

konventionellen <strong>CI</strong> wird der Energieverbrauch durch das<br />

Hörgerät bei beiden Systemen nicht merkbar erhöht.<br />

Hörbare Vorteile der elektrisch-<br />

akustischen Stimulation:<br />

Aufgrund der besseren Frequenzauflösung bietet die Kombination<br />

aus elektrischem und akustischem Hören viele<br />

Vorteile. Bei der elektrischen Stimulation über ein <strong>CI</strong> werden<br />

einzelne Frequenzen in Frequenzbänder zusammengefasst,<br />

wodurch eine relativ grobe Frequenzauflösung<br />

entsteht. Eine akustische Stimulation für die erhaltenen<br />

Haarsinneszellen hingegen bietet zusätzlich eine feinere<br />

Frequenzauflösung im Tieftonbereich.<br />

In Patienten-Berichten und klinischen Untersuchungen<br />

konnten einige entscheidende Vorteile festgestellt werden:<br />

Abbildung 7<br />

Abbildung 6 DUET 2 EAS TM<br />

-<br />

Sprachprozessor<br />

16<br />

Cocktail-Party-Effekt<br />

Durch die akustische Versorgung des Gehörs wird ein feinstrukturiertes<br />

Wahrnehmen des Grundtones eines Sprechers<br />

möglich. Dadurch kann eine bekannte Stimme besser<br />

aus dem Stimmengewirr heraus erkannt werden.<br />

Bessere räumliche Wahrnehmung<br />

und Orientierung im Raum<br />

Die Patienten berichten über eine Verbesserung der räumlichen<br />

Wahrnehmung sowie über eine verbesserte akustische<br />

Orientierung im Raum, wenn eine zusätzliche akustische<br />

Stimulation zum <strong>CI</strong> stattfindet.<br />

Geräuschquellen können leichter<br />

differenziert werden<br />

Verschiedene Tests zeigen, dass Geräuschquellen besser<br />

auseinandergehalten werden können, wenn eine zusätzliche<br />

akustische Stimulation zum <strong>CI</strong> erfolgt.<br />

Verbessertes Musikempfinden<br />

Einige Patienten berichten, dass die Freude an der Musik<br />

wieder ein Bestandteil ihres Lebens geworden ist. Sie können<br />

dabei Töne besser voneinander unterscheiden. Sogar<br />

das Erkennen von Instrumenten fällt ihnen leichter.<br />

Die Patienten berichten über ein verbessertes Sprachverstehen<br />

in Ruhe, im Störschall und auch bei größerer Entfernung.<br />

Die Ergebnisse einer internationalen Studie (Abb. 7)<br />

der Fa. Cochlear TM zeigen, dass das Sprachverstehen bei<br />

Hintergrundgeräuschen durch das Hybrid-System TM Verbessertes Sprachverstehen in<br />

ruhiger und geräuschvoller Umgebung<br />

sich<br />

schon nach sechs Monaten enorm verbessert hat, verglichen<br />

mit dem alleinigen Gebrauch eines Hörgerätes.<br />

Klangqualität<br />

Patienten berichten, dass sich die Klangqualität wesentlich<br />

verbessert hat.<br />

Bei einer Veränderung Ihres Hörverlustes<br />

oder einer starken Verschlechterung<br />

Ihres Restgehörs können beide<br />

Systeme problemlos angepasst<br />

werden. Die Einstellung des Systems<br />

kann dann so verändert werden,<br />

dass auch der volle Frequenzbereich<br />

(Tiefton- sowie auch Hochtonbereich)<br />

komplett über das <strong>CI</strong> übertragen wird<br />

und man alle Frequenzen über das<br />

<strong>CI</strong> wahrnehmen kann. Dieses flexible<br />

Vorgehen ermöglicht eine Erhaltung<br />

des Sprachverstehens bei Hörveränderungen,<br />

ohne dass ein operativer<br />

Eingriff notwendig ist.


Erfahrungsbericht Margret Janssen<br />

Mein Leben und Hören mit Hybrid<br />

Seit Anfang 2009 trage ich auf der linken Seite das Cochlear-<br />

Hybrid-System und seit Anfang <strong>2010</strong> auf der anderen Seite<br />

ein normales Cochlea-Implantat (<strong>CI</strong>) der Fa. Cochlear.<br />

Im Alter von zweieinhalb Jahren erkrankte ich an einer<br />

Hirnhautentzündung. Damals gab es noch nicht so viele<br />

Möglichkeiten wie heute. Meine Eltern gingen mit mir zu<br />

verschiedenen HNO-Ärzten, welche immer wieder Hörtests<br />

und andere audiologische Untersuchungen mit mir<br />

durchführten. In der Schule musste ich immer vorne sitzen,<br />

damit ich die Lehrer verstehen konnte. 1978 bin ich aus beruflichen<br />

Gründen von Ostfriesland nach Bad Nenndorf gezogen.<br />

Dort habe ich als Schwesternhelferin in einem Krankenhaus<br />

gearbeitet. Auf der Station war ein HNO-Arzt (Dr.<br />

Ebert), welcher mir den Rat gab, mich doch einmal in seiner<br />

Praxis untersuchen zu lassen. Diesen Rat habe ich dann<br />

auch angenommen. So bekam ich dann in den 80er Jahren<br />

mein erstes Hörgerät. Als dies nicht mehr ausreichte,<br />

habe ich mich an die Medizinische Hochschule Hannover<br />

(MHH) gewendet. Nach einiger Zeit war es schließlich so<br />

weit, und ich erhielt im Sommer 2005 einen Termin zur Voruntersuchung.<br />

Per Post erhielt ich dann die Entscheidung:<br />

Bei mir sollte eine Hybrid-Operation durchgeführt werden.<br />

Ich wusste aber zu diesem Zeitpunkt noch zu wenig über<br />

die Hybrid-Versorgung. Deshalb ging ich bis 2008 immer<br />

wieder zur Kontrolle in die MHH. Eine Ärztin nahm sich die<br />

Zeit und erklärte mir das „Hybrid-<strong>CI</strong>“ genau. Danach habe<br />

ich mich für diese Operation entschieden.<br />

Im Januar 2009 wurde die Operation durchgeführt und im<br />

Februar 2009 erfolgte die Erstanpassung des <strong>CI</strong>s. Das Hören<br />

mit dem <strong>CI</strong> habe ich zuerst als ungewohnt und zu laut<br />

empfunden. Es brauchte Zeit, sich daran zu gewöhnen,<br />

und das Hören wurde immer besser. Im Mai 2009 kam das<br />

Hörgerät zusätzlich zum <strong>CI</strong> auf dem implantierten Ohr hinzu.<br />

Dann wurde das Hören noch besser. Mit der Zeit lernte<br />

ich immer mehr neue Geräusche kennen und hören wie z.<br />

B. „Vogelzwitschern“. Hier musste ich zuerst meine Familie<br />

fragen, was das überhaupt für ein Geräusch war. Personen,<br />

welche mich zuvor nur mit Hörgerät gekannt hatten und<br />

mich nach der Hybrid-Operation wieder getroffen haben,<br />

sagten mir, dass ich vorher viel lauter gesprochen hätte<br />

und dies jetzt nicht mehr so sei.<br />

Das Hören ist nach der Hybrid-Implantation für mich viel<br />

besser geworden. Was momentan noch nicht so gut funktioniert,<br />

ist das Verstehen beim Auto fahren und in Situationen,<br />

wo durch mehrere Personen zu viel durcheinander<br />

geredet wird. Wenn ich aber mit meinem Hund auf dem<br />

Hundeplatz bin, klappt das Hören schon ganz gut. Ich bereue<br />

nicht, diesen Schritt gemacht zu haben.<br />

Margret Janssen<br />

(Text & Foto)<br />

17<br />

Margret Janssen<br />

Tag der offenen Tür im HZH<br />

28. August <strong>2010</strong>, 12 bis 18 Uhr<br />

Hörtests, Infos der Selbsthilfegruppen, Vorträge,<br />

tanzende Haarzellen, Gewinnspiel, Märchenland<br />

für Kinder, Sinneswerkstatt, Buttonmaschine,<br />

und, und, und... Wir freuen uns auf<br />

zahlreiche Besucher<br />

HNO-Klinik der MHH und Hörzentrum Hannover,<br />

Karl-Wiechert-Allee 3, 30625 Hannover


V Nervenschwerhörigkeit<br />

ABI und AMI – Hirnstamm-<br />

und Mittelhirnimplantat<br />

Von zentral-auditorischen<br />

Implantaten<br />

wie dem ABI (Auditory<br />

Brainstem Implant)<br />

oder dem AMI<br />

(Auditory Midbrain<br />

Implant) profitieren<br />

Patienten, deren Hörnerv<br />

nicht intakt ist<br />

und auch Patienten,<br />

deren Cochlea so<br />

stark verknöchert ist,<br />

dass kein Cochlea-<br />

Implantat (<strong>CI</strong>) mehr<br />

implantiert werden<br />

kann. In der Vergangenheit<br />

wurden vor<br />

allem NF2-Patienten<br />

(Neurofibromatose<br />

Typ 2) mit diesen Implantaten<br />

versorgt,<br />

seit einiger Zeit aber auch Menningitis-Patienten mit stark<br />

fortgeschrittenen Verknöcherungen der Cochlea sowie<br />

Kinder mit nicht angelegten Hörnerven. Diese zentral-auditorischen<br />

Implantate wurden an der HNO-Klinik der MHH<br />

mit entwickelt und weltweit erstmals implantiert. Sie stellen<br />

für diese Patientengruppe die einzige Möglichkeit dar,<br />

das Hören wiederherzustellen.<br />

Beim ABI erfolgt die elektrische Stimulation durch einen flächig<br />

gearbeiteten Elektrodenträger mit bis zu 21 Kontakten,<br />

der direkt auf den Nucleus Cochlearis aufgelegt wird. Die<br />

anderen Komponenten des Implantats sowie der außen getragene<br />

Sprachprozessor sind direkt vom <strong>CI</strong> übernommen.<br />

Das Implantat wird häufig im Rahmen einer Tumorentfernung<br />

eingesetzt, es kann jedoch auch in einer separaten<br />

Operation eingesetzt werden. Da die Stimulation durch das<br />

ABI an einem zentraleren Punkt der Hörbahn erfolgt als die<br />

Stimulation durch das <strong>CI</strong>, ist die Reizung komplizierter. Ein-<br />

„Leserbriefe“<br />

Gerne würden wir auch Ihren Leserbrief, Erlebnis-<br />

oder Erfahrungsbericht veröffentlichen.<br />

Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Anregungen,<br />

Erlebnisse, Fragen etc. rund ums das <strong>CI</strong> oder zu<br />

unserer Zeitung haben.<br />

Ihre Redaktion<br />

18<br />

fache Töne und Tonfolgen, wie sie aus der Cochlea an den<br />

Nerven geleitet werden, reichen nicht aus. Da die Elektrode<br />

im Bereich der neuralen, anders systematisch aufgebauten<br />

Hörbahn reizt, ist die Versorgung komplexer.<br />

Etwa zehn Prozent der ABI-Patienten können nach einer<br />

Eingewöhnungsphase wieder einfache Telefongespräche<br />

führen, die anderen Patienten werden durch das Lippenbild<br />

im hörenden Sprachverstehen unterstützt.<br />

Der relative Erfolg des ABI, besonders bei Patienten mit NF2,<br />

ist zum Teil erklärbar mit der Kompression des Hirnstamms<br />

durch den Tumor. Daher wurde in einer Zusammenarbeit<br />

mit dem Implantathersteller Cochlear Limited ein Implantat<br />

zur Stimulation des im Mittelhirn gelegenen Colliculus Inferior<br />

entwickelt. Dieser ist durch die Grunderkrankung nicht<br />

beeinträchtigt. Die ersten Ergebnisse mit diesem Auditory<br />

Midbrain Implant (AMI) stimmen optimistisch.<br />

Bisher wurden an der HNO-Klinik der MHH (in Zusammenarbeit<br />

mit dem Krankenhaus Nordstadt in Hannover und<br />

Prof. Dr. Majid Samii vom INI Hannover) 39 Patienten mit einem<br />

ABI und fünf Patienten mit einem AMI versorgt. Unter<br />

den 39 ABI-Patienten befinden sich vier Erwachsene, die<br />

nach einer Meningitis nicht rechtzeitig mit einem <strong>CI</strong> versorgt<br />

wurden und nun nur noch mit Hilfe des ABI hören<br />

können. Außerdem wurden vier Kinder mit einem ABI versorgt,<br />

deren Cochlea oder Hörnerv nicht angelegt wurde.<br />

Das jüngste ABI-Kind ist zweieinhalb Jahre alt und macht<br />

erfreuliche Fortschritte.<br />

Autor Gert Joseph


Erfahrungsbericht Ragna Sprigade<br />

Hirnstamm-Implantat - Meine Erfahrungen mit<br />

dem Hören vor und nach dem Erhalt eines ABI<br />

Ich möchte mit der Geschichte meines zweiten Lebens beginnen,<br />

das ganz anders ist als das erste. Es begann, als<br />

ich 53 Jahre alt war und mich physisch und psychisch auf<br />

dem Höhepunkt fühlte. Ich erkrankte an Meningitis; beide<br />

Innenohren waren lahm gelegt - sowohl die Schnecke als<br />

auch das Labyrinth. Die Meningitis ließ mich aber immerhin<br />

am Leben und verschonte mein Gehirn. Innerhalb von vier<br />

Tagen war ich taub und hatte auch kein Gleichgewichtsempfinden<br />

mehr. Als die Entzündung des Innenohrs (erst)<br />

nach einem halben Jahr abklang, war die Verknöcherung<br />

der Schnecke schon sehr weit fortgeschritten.<br />

Trotz nicht eindeutiger Befunde bezüglich der Hörnerven<br />

wurde mir an der Charité (Berlin) rechts ein Cochlea-<br />

Implantat eingepflanzt, so gut es eben bei dem Zustand<br />

der Schnecke möglich war. Leider war es kein Erfolg – ich<br />

konnte nicht wirklich hören, nahm nur eine Vibration wahr,<br />

die mein Gehirn in Dröhnen übersetzte, für alle Geräusche<br />

gleich. Lang – kurz, stark – schwach, das war alles, was mich<br />

aus der akustischen Außenwelt erreichte; das war aber immerhin<br />

schon mehr als vorher. Mir half, dass ich sehr guten<br />

Einzelunterricht im Absehen erhielt, so dass die direkte<br />

mündliche Verständigung nicht unmöglich, wenn auch sehr<br />

anstrengend war. Mit meinen Töchtern wurde auch das Fingeralphabet<br />

genutzt, das beide schnell erlernten.<br />

Als Ertaubte unter Normalhörenden<br />

Ansonsten wurde schriftlich kommuniziert. Bis zu meinem<br />

Ruhestand 2005 habe ich 39 Jahre lang an der Humboldt-Universität<br />

zu Berlin Englischkurse für Studenten aller<br />

Fachrichtungen gegeben; glücklicherweise hatte mich<br />

schon vor der Ertaubung auf das Akademische Schreiben<br />

spezialisiert. Die Arbeit nahm ich eineinhalb Jahre nach der<br />

Erkrankung und gleich nach einer Reha in Rendsburg wieder<br />

auf. An der Arbeitsstelle hatte ich eine ausgezeichnete<br />

studentische Hilfskraft als Arbeitsassistentin, die in Sitzungen<br />

für mich mitschrieb. In Diskussionen hatte ich es sehr<br />

schwer, weil es so schnell ging. Ich bin zwar ein schneller<br />

Leser, war aber trotzdem im Hintertreffen, wenn ich etwas<br />

beisteuern wollte, weil die Kollegen dann oft schon bei<br />

einem anderen Thema waren. Dazu kam, dass sie immer<br />

wieder vergaßen, dass ich ertaubt war, weil sie mich ja von<br />

vorher als gut hörend kannten. Im Unterricht (Englisches<br />

Akademisches Schreiben) übernahm meine Assistentin<br />

den direkten Kontakt mit den Studenten, falls etwas nicht<br />

funktionierte. Bei mir hätte es zu lange gedauert (Zeit wäre<br />

dem Unterricht verloren gegangen). Der eigentliche Unterricht,<br />

bei dem wir zur Verständigung ein Konferenzprogramm<br />

nutzten, fand im Computerpool statt; die Arbeiten<br />

der Studenten und meine Kommentare dazu wurden über<br />

E-Mail verschickt.<br />

Natürlich gab es keine geselligen Kontakte mit den Kolle-<br />

19<br />

gen, weil ich in einer zwanglosen geselligen Runde keine<br />

Chance zum Verstehen hatte. Ich konnte nur ab und zu mit<br />

jeweils einem Kollegen/einer Kollegin essen oder Kaffee<br />

trinken gehen.<br />

Meine Taubheit ließ mich auch in gefährliche Situationen<br />

geraten; beispielsweise gab es bei uns im Gebäude Feueralarm,<br />

von dem ich nichts mitbekam. Es dachte auch keiner<br />

der Kollegen daran, mich zu verständigen. Meine Studentin<br />

wollte gerade das Gebäude betreten, als die Kollegen<br />

schon draußen waren. Sie vermisste mich unter ihnen und<br />

durchschaute die Situation sofort. Über einen Schleichweg<br />

erreichte sie mein Zimmer und verständigte mich. Zum<br />

Glück war nichts passiert; das Feuer in der oberen Etage<br />

war unter Kontrolle. Erst nach diesem Vorfall wurde ein<br />

Feuermelder mit Lichtsignal in meinem Zimmer installiert,<br />

der aber meist ohne besonderen Grund losging und mich<br />

beim Arbeiten störte.<br />

Fachliche Beratung ist unverzichtbar<br />

Auf beharrliches Anraten einer <strong>CI</strong>-Patientin entschied ich<br />

mich für eine Reha in Bad Berleburg. Dort schöpfte ich<br />

Hoffnung auf ein <strong>CI</strong> mit parallel array (anderer Zugang für<br />

eine zweite Elektrode wg. Verknöcherung durch Meningitis)<br />

für das linke Ohr.<br />

Zu diesem Zweck wandte ich mich der MHH zu, wo mir<br />

auch Hoffnung gemacht und ein Termin für die OP vereinbart<br />

wurde. Zum Glück war Professor Lenarz, der mich operieren<br />

wollte, misstrauisch gegenüber den Befunden und<br />

bestand auf einem Test direkt vor der OP. Dieser fiel negativ<br />

aus. Es wurde ein PET-Scan veranlasst, der zweifelsfrei ergab,<br />

dass beide Hörnerven nicht funktionsfähig waren. Ein<br />

zweites <strong>CI</strong> hätte also auch keinen Erfolg gehabt. Im gleichen<br />

Zug wurde mir aber das ABI angeboten. Meine erste<br />

Reaktion war Entsetzen und Furcht. Ich war doch froh, dass<br />

mein Gehirn bei der Meningitis verschont geblieben war -<br />

und nun ein Eingriff direkt am Gehirn! Aber ich studierte die<br />

Berichte im Internet und ließ mich noch einmal eingehend<br />

in Hannover beraten. Frau Dr. Lesinski-Schiedat (damals<br />

noch keine Professorin) machte mir - wirklich sehr geduldig<br />

- die Chancen klar und bot mir sogar an, Fragen auch<br />

am Wochenende noch zu beantworten. Auf der Heimfahrt<br />

hatte ich dann den Beschluss gefasst, es zu wagen. Ich<br />

wusste: Der Zeitpunkt (61 Jahre) war noch günstig für mich,<br />

es war ein erfahrenes, ausgezeichnetes Team und es war<br />

die letzte Chance für mich, überhaupt noch etwas hören<br />

zu können. Mir wurden keine großen Erfolge prophezeit,<br />

aber allein das Wahrnehmen von Geräuschen und die Unterstützung<br />

des Absehens würden für mich einen enormen<br />

Gewinn darstellen. Mir wurde auch mitgeteilt, dass ich die<br />

erste Patientin mit ABI in Deutschland sein würde, die vorher<br />

keine Neurofibromatose 2 hatte.


Nebenwirkungen nach der OP<br />

Am Tag vor der OP wurde noch einmal eine MRT-Untersuchung<br />

durchgeführt, für die der Magnet des <strong>CI</strong>s kurzzeitig<br />

entfernt wurde. Dann erfolgte die OP, die zwischen acht<br />

und zehn Stunden dauerte, weil der technische Aufbau<br />

und das ständige Überprüfen sehr viel Zeit kosteten. Ich<br />

kam auf der Intensivstation zu mir. Da ich aus den Informationen<br />

im Internet wusste, dass mit unangenehmen, aber<br />

vorübergehenden Nebenwirkungen zu rechnen war, wunderte<br />

ich mich nicht, dass die Welt auf dem Kopf stand,<br />

doppelt erschien und sich leise hin- und herwiegte. Angeblich<br />

ist das auf die Reizung von Seh- und Gleichgewichtszentrum<br />

beim Durchführen der Elektroden vom Labyrinth<br />

zum Hörkern zurückzuführen. - Die Welt stand einige Stunden<br />

später wieder auf den Füßen, das Doppeltsehen hielt<br />

noch etwa 14 Tage an, das Schwanken, das eine ständige<br />

leichte Übelkeit verursachte, etwa auch so lange; ein<br />

Flimmern an der Peripherie beim Augendrehen blieb noch<br />

einige Wochen.<br />

Vor der Entlassung durfte ich noch die vier Probetöne hören,<br />

die ersten wirklichen akustischen Signale seit meiner<br />

Erkrankung vor sieben Jahren. Die Einheilung dauerte rund<br />

zwei Monate. Dann kamen die Ersteinstellung und die klinische<br />

Reha in Hannover. Bei der Ersteinstellung - und auch<br />

später, wenn Elektroden überprüft werden - muss ein Venenzugang<br />

gelegt werden und ein Arzt anwesend sein, falls<br />

es irgendwelche gefährlichen Auswirkungen gibt. Bei mir<br />

mussten einige Elektroden abgeschaltet werden, weil das<br />

Augenflimmern stärker wurde oder unbestimmte Angstgefühle<br />

auftraten. Ich fand es sehr schwer, die Tonhöhen der<br />

einzelnen Elektroden einzuordnen, weil die Töne von unterschiedlicher<br />

Qualität waren – die meisten zirpten, aber<br />

einige quakten.<br />

Erste Höreindrücke, Sprache und Stimme<br />

Das erste Hören war sehr merkwürdig, Autos zirpten, Menschen<br />

trillerten, dazu kam ein grunzender Tinnitus nach<br />

dem Getriller. Aber ich konnte genau hören, wenn eine<br />

Mitpatientin den Reißverschluss ihrer Tasche öffnete und<br />

schloss. Ich hörte etwas im Fahrstuhl, das wohl die Ansage<br />

war und das ich bei meinen vorherigen Aufenthalten in<br />

Hannover gar nicht hatte feststellen können. Auf der Rückfahrt<br />

im Auto konnte ich den Blinker-Ton hören und auch<br />

den Navigator, ohne ihn allerdings zu verstehen. Das war<br />

schon sehr beeindruckend für mich. Zu Hause tickte unser<br />

Hund, statt zu bellen. Aber ich konnte schon die Klingel hören,<br />

was eine enorme Erleichterung für mich war; vorher<br />

musste ich die Tür im Auge behalten, wenn jemand sich<br />

angesagt hatte.<br />

Nach etwa drei Monaten begann Sprache nach Sprache<br />

zu klingen, aber Stimme nicht nach Stimme – es war alles<br />

flach und heiser. Bei der Reha in Berleburg konnte ich dieses<br />

Mal wirklich am Hörtraining teilnehmen. Das Mal davor<br />

war es lediglich eine Übung im Absehen. Ich schwamm<br />

in der schwächeren Gruppe mit und schlug mich wacker.<br />

20<br />

Ragna Sprigade<br />

Ich konnte sogar beim Telefontraining die Antwort auf Entscheidungsfragen<br />

(Ist die Hose rot oder blau?) verstehen.<br />

Zu Hause hatte ich dann einmal in der Woche Hörtraining in<br />

der Logopädie-Schule, das mir sehr weiterhalf.<br />

Es wurde zusehends leichter, sich mit einer Person in ruhiger<br />

Umgebung zu unterhalten; die Unterstützung des Absehens<br />

trat wirklich ein. Wir mussten immer weniger aufschreiben,<br />

und es war längst nicht mehr so anstrengend<br />

wie vorher. Das galt für Zuhause wie auch für die Arbeit.<br />

In Sitzungen und im Unterricht brauchte ich aber nach wie<br />

vor einen Assistenten.<br />

Texte verstehen<br />

Den Vorschlag, es bei einer Einstellung mal mit einem Text<br />

zu versuchen, mochte ich nicht ernst nehmen. Es ging aber<br />

tatsächlich gar nicht so schlecht und wurde von Einstellung<br />

zu Einstellung besser. Beim Hörtraining gelang es mir sogar,<br />

das Thema und den roten Faden eines kurzen Textes<br />

zu erfassen, und bei den immer noch nötigen Nachfragen<br />

klärte sich dann der Rest.<br />

Ich konnte mich auch am Telefon mit einer bekannten Person<br />

mit viel Nachfragen verständigen und verstand Sprecher<br />

im Fernsehen, falls ihr Gesicht zu sehen war, teilweise<br />

ganz gut, sogar ohne Untertitel. Aus dem Off verstand ich<br />

einzelne Brocken.<br />

Prozessorwechsel<br />

Als mein Sprachprozessor (Esprit) kaputt ging, bekam ich<br />

einen neuen des gleichen Typs. Der klang aber anders. Das<br />

warf mich etwa um ein halbes Jahr zurück, was sehr frustrierend<br />

war. Ich stieg dann auf den Typ Freedom um, weil<br />

mir der Klang weicher und musikalischer erschien. Allerdings<br />

klang auch alles verschwommener.<br />

Aus Erfahrung wusste ich, dass es eine ganze Weile dauern<br />

würde, bis ich mich an ihn gewöhnt hätte. Und wirklich: es


dauerte etwa zwei Jahre, bis ich das Gefühl hatte, wieder<br />

etwa so weit zu sein, wie mit dem Esprit. Dafür aber war<br />

das Musikhören erleichtert; das war der große Gewinn. Es<br />

klingt natürlich nicht so wie früher. Ich kann auch keine<br />

neue Melodie erkennen; mir bekannte nur, wenn sie wirklich<br />

einfach sind, wie beispielsweise Kinderlieder. Ich höre<br />

aber zumindest einen vibrierenden Ton, nicht wie beim Esprit<br />

kurze, abgehackte Töne, wenn ein Sänger einen langen<br />

Ton singt. Und die Stimmung des Stücks erreicht mich<br />

– getragen, feierlich, übermütig, graziös etc. Es ist (noch?)<br />

kein wirklicher Genuss; eher eine intellektuelle Übung und<br />

Analyse. Es ist zumindest angenehm und kein lästiges Geräusch<br />

mehr wie beim Esprit.<br />

Zusammenfassend: Voraussage<br />

und heutiger Stand<br />

Voraussage: Geräuschwahrnehmung und Erkennung<br />

Stand: Wahrnehmung, wenn nicht zu weit entfernt, ca.<br />

100%; Erkennung weniger gut; Autos, Flugzeuge, Klingel,<br />

Telefon, Hundebellen oder Stimmen (auch von Vögeln)<br />

usw. sind zu erkennen; jedoch keine Erkennung individueller<br />

Stimmen (auch der Unterschied zwischen männlichen<br />

und weiblichen Stimmen ist schwer zu erkennen). Natürlich<br />

ist kein Richtungshören möglich. Allerdings würde ich nun<br />

auf keinen Fall den Feueralarm überhören.<br />

AUSGEBUCHT!!!<br />

21<br />

Voraussage: Unterstützung des Absehens<br />

Stand: Trifft voll und ganz zu. In ruhiger Umgebung und bei<br />

Personen mit gutem Mundbild und klarer Aussprache sind<br />

Nachfragen nur noch selten nötig. Aufschreiben ist passé,<br />

außer bei einigen Personen und Fremdsprachen. Bei<br />

einem Vortrag ohne Mitschrift konnte ich ca. 80 Prozent<br />

verstehen, weil ich nahe am Sprecher saß; es war aber äußerst<br />

anstrengend. Im Hörtest ist das Textverständnis mit<br />

Absehen und Hören so gut wie bei Guthörenden. Ich kann<br />

auch vorgelesene Texte (auch auf Englisch) gut mitlesen.<br />

Beim Fernsehen fällt mir auf, welche Unterschiede es zwischen<br />

gesprochener Sprache und Untertiteln gibt, und ich<br />

verstehe die Unterschiede. Ich brauche aber natürlich nach<br />

wie vor Untertitel.<br />

Musik: Dies ist ein angenehmes Extra, das durch eine Voraussage<br />

nicht erfasst wurde.<br />

Insgesamt bin ich sehr dankbar, dass mir die Möglichkeit<br />

gegeben wurde, diesen Schritt zu wagen, der mir - bei allen<br />

noch vorhandenen Einschränkungen - eine ganz neue<br />

Lebensqualität ermöglicht. Allerdings weiß ich, dass meine<br />

Hörerfolge mit dem ABI leider nicht typisch sind, sondern<br />

eine große Ausnahme darstellen.<br />

Ragna Sprigade<br />

Jetzt schon mal vormerken! ∙ Vorankündigung ∙ Jetzt schon mal vormerken! ∙ Vorankündigung<br />

WEITERE INFOS SIEHE UNTEN<br />

Nachdem wir am 06.03.<strong>2010</strong> so erfolgreich mit der Firma MED-EL und am 05.06.<strong>2010</strong> mit der Firma Cochlear ein Seminar<br />

durchführten, ist jetzt für den 11.09.<strong>2010</strong> ein Seminar mit der Firma Advanced Bionics vorgesehen.<br />

Technisches Anwenderseminar<br />

für <strong>CI</strong>-Träger mit einem System<br />

von Advanced Bionics<br />

am 11.09.<strong>2010</strong><br />

Im HZH wollen wir die sehr guten räumlichen und technischen Möglichkeiten nutzen, um Zusatztechnik für das <strong>CI</strong><br />

vorzustellen und praktisch auszuprobieren. Folgende Stationen sind beabsichtigt:<br />

1) Zusatzausrüstung und Anschlussmöglichkeiten für mein AB-<strong>CI</strong><br />

2) Telefonieren mit Handy<br />

3) Telefonieren im Festnetz<br />

4) Telefonieren über Skype<br />

5) Fernsehen und Musik / Hörbücher<br />

6) FM-Anlagen<br />

Außerdem gibt es einen Informationsstand der Firma Humantechnik mit u. a. Lichtwecker, Türklingel, Feuermelder<br />

etc. und das Angebot der Firma Kind in ihren Räumen. Wir stellen einige Möglichkeiten vor, wie Sie im Alltag besser<br />

zurechtkommen können. Falls Sie bereits eine gute technische Lösung für das eine oder andere Hörproblem gefunden<br />

haben, möchten wir Sie einladen, Ihr Gerät (Telefon, Handy…) mitzubringen und vorzustellen.<br />

Bitte bringen Sie in jedem Fall Ihr Audiokabel mit und überprüfen Sie, ob die T-Spule an Ihrem Prozessor aktiviert ist.<br />

Weitere Informationen dazu werden wir auf unserer Homepage www.hcig.de veröffentlichen.<br />

Bitte melden Sie sich für die Folgeseminare (alle Hersteller) bei Herrn Klokemann zum Eintrag in die<br />

Vomerkliste an. Sie werden dann direkt infomiert, wenn das nächste Seminar stattfindet.<br />

Ingo Klokemann, Hörzentrum Hannover, Karl-Wiechert-Allee 3, 30625 Hannover<br />

Tel.: 0511/532-6802, Fax: 0511/532-6833, E-Mail: klokemann@hoerzentrum-hannover.de


Was sollte ein Ratsuchender machen, der gerne<br />

wissen möchte, welches Hörsystem für ihn infrage<br />

kommt?<br />

Am besten wäre es, wenn sich ein Ratsuchender mit der<br />

Kopie einer Hörprüfung im Hörzentrum per E-Mail oder per<br />

Fax/Post meldet. Anhand der Hörprüfung können wir entscheiden<br />

oder empfehlen, ob sofort eine zwei- bis dreitägige<br />

Voruntersuchung sinnvoll ist oder ob wir noch weit von<br />

einer elektrischen Hörprothese (z. B. dem <strong>CI</strong>) entfernt sind.<br />

Im zweiten Fall wäre dann eine sehr ausführliche ambulante<br />

Vorstellung zu planen.<br />

Bei der Möglichkeit der Planung wird dem Patienten mindestens<br />

eine zusätzliche Anreise erspart, da bereits beim<br />

Erstkontakt sehr viel Wissen von und um den Patienten erarbeitet<br />

werden kann, um schon eine sehr klare Empfehlung<br />

auszusprechen - auch nach einem ambulanten Besuch.<br />

Nachgefragt<br />

Muss dazu etwas mitgebracht werden?<br />

Bei gesetzlich Krankenversicherten wird ein Überweisungsschein<br />

(mit Kennzeichnung „E“ - wie ermächtigt)<br />

benötigt. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.<br />

Sofern frühere Untersuchungsergebnisse vorliegen,<br />

können sie mitgebracht werden. Es werden aber alle<br />

notwendigen Untersuchungen aktuell in der Klinik durchgeführt,<br />

um auch auf Grundlage dieser umfassenden aktuellen<br />

Ergebnisse Auskünfte erteilen zu können.<br />

Muss der Haus-HNO-Arzt eine solche Überweisung<br />

ausstellen oder kann es da Schwierigkeiten geben?<br />

Was soll als Grund für die Untersuchung angegeben<br />

werden?<br />

Ein Arzt hat keine Möglichkeit, eine Überweisung zu verweigern.<br />

Ein einfaches Argument überzeugt jeden Facharzt:<br />

Das HZH möchte kein Konkurrent für den HNO-Facharzt<br />

sein, sondern ein Assistent. Alle Patienten werden weiter<br />

Ihren Facharzt brauchen - aber wir können helfen, dass alle<br />

Tolle Preise<br />

zu gewinnen!<br />

Nachgefragt<br />

…bei Frau Prof. Dr. Lesinski-Schiedat im Hörzentrum Hannover<br />

Macht mit!<br />

Seid kreativ!<br />

Mehr auf der<br />

22<br />

produktiv entlastetet werden und zu ihrem Ziel kommen,<br />

nämlich einem besseren Hören und Verstehen.<br />

Bei der stationären Voruntersuchung wird ein so<br />

genannter „Promotoriumstest“ gemacht. Dieser<br />

Test wird nicht überall durchgeführt oder in einem<br />

anderen Verfahren. Verursacht der Test Schmerzen<br />

und warum ist er in dieser Form so wichtig?<br />

Wir haben seit vielen Jahren sehr große Erfahrung auf diesem<br />

Gebiet. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, dies zu<br />

erläutern (in aller Kürze):<br />

1. Der Promontoriumstest ist kein einzelner Test, sondern<br />

er besteht aus zwei Teilen. Beide Teile benutzen eine (!)<br />

Elektrode, die durch das Trommelfell einmal (!) gestochen<br />

wird. Natürlich in örtlicher Betäubung.<br />

2. Der erste Teil beinhaltet die Electrocochleographie<br />

(ECochG). Nach akustischer Stimulation wird über die Elektrode<br />

die Restfunktion der Hörschnecke gemessen, indem<br />

der ausgelöste Strom der Haarzellen gemessen wird. Es ist<br />

das einzige Verfahren, welches beispielsweise bei Kindern,<br />

sofern OAE (otoakustische Emissionen, eine Messmethode<br />

für die Haarzellen) nicht mehr registrierbar sind, eine<br />

hochgradige cochleäre Störung diagnostizieren kann. Alle<br />

Untersuchungen, bei denen sie nicht gemacht wird, können<br />

NIE zwischen cochlärer und/oder neuraler Schwerhörigkeit<br />

unterscheiden und gehen bei jedem Patienten das<br />

Risiko ein, eine neurale Schwerhörigkeit zu übersehen, die<br />

nach der Hörschnecke entsteht und entsprechend therapiert<br />

werden muss.<br />

Das halte ich für ein großes Risiko und möglicherweise<br />

dann auch für einen Diagnostikfehler.<br />

3. Der zweite Teil beinhaltet die direkte künstliche elektrische<br />

Stimulation der Hörnerven (Promontoriumstest) über<br />

die gleiche Elektrode. Sie wird nun elektrisch gereizt. Hier<br />

muss der Patient mitarbeiten können, indem er ansagt,<br />

ob er etwas hört, was er hört und ob er etwas spürt. Dies<br />

Logowettbewerb<br />

verlängert!!!<br />

Logowettbewerb<br />

verlängert!!!<br />

KiJu-Seite<br />

Seite 42


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und die Welt hört sich sofort besser an.<br />

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Kunden hat für uns höchste Priorität. Erreichbarkeit auch an Wochenenden und Feiertagen<br />

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Beratung, Ersatzteillieferungen innerhalb von 24 Stunden sind nur einige unserer Dienstleistungen<br />

– und das alles seit fast 20 Jahren. MED-EL: in puncto Service Ihre erste Wahl:<br />

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Nachgefragt / Erfahrungsbericht Stephan Geißler<br />

ist nur Menschen möglich, die in einer solchen Situation<br />

mitarbeiten können, also Erwachsenen oder Jugendlichen<br />

und jenen, die schon einmal gehört haben. Den Test mit<br />

Gehörgangselektrode anzubieten, halten wir für falsch. Dabei<br />

wird nämlich die Elektrode in den äußeren Gehörgang<br />

gelegt, und somit spürt der Patient mit Sicherheit zuerst<br />

den Strom, bevor er etwas hört. In einer wissenschaftlichen<br />

Arbeit haben wir beide Test durchgeführt und mussten<br />

feststellen, dass mehr als zwei Drittel der Patienten zunächst<br />

mit der Gehörgangselektrode etwas im Gehörgang<br />

gespürt haben und keinen Höreindruck angeben konnten<br />

- auch nicht, nachdem der Strom erhöht wurde. Bei den<br />

gleichen Patienten war dies im Nadeltest nicht der Fall.<br />

Nachgefragt<br />

Verpflichtet diese Voruntersuchung zu irgendetwas,<br />

z. B. einer Operation?<br />

Nein, sie verpflichtet zu nichts. Der Patient kann die Ergebnisse<br />

in Ruhe zuhause für sich selber verarbeiten und mit<br />

Personen seines Vertrauens (z. B. dem Haus-HNO-Arzt)<br />

besprechen. Zu einer weitergehenden Therapie kann er<br />

sich dann wieder anmelden.<br />

Ist es für die anschließende Nachsorge oder akute Behandlung<br />

wichtig, dass die Klinik wohnortnah liegt?<br />

Nein, die Komplikationen und somit die akuten Behandlungen<br />

wie auch der Bedarf, etwas Spezifisches zu unternehmen,<br />

sind so selten, dass die Wohnortnähe nahezu<br />

überhaupt keine Rolle spielt. Vielmehr ist es von großer Bedeutung,<br />

dass Erfahrung und Qualität des Personals breit<br />

angelegt sind. Dies haben die führenden Krankenkassen in<br />

Deutschland auch erkannt. Sie haben einen speziellen Ver-<br />

Mit 40 Jahren bekam ich mein erstes Hörgerät für das rechte<br />

Ohr. Aus optischen Gründen entschied ich mich für ein<br />

„Im-Ohr-Gerät“. Schon zwei bis drei Jahre später benötigte<br />

ich auch eine Hörhilfe für das linke Ohr. Die Hörschwäche<br />

setzte sich kontinuierlich auf beiden Seiten weiter fort. Aus<br />

den „Im-Ohr-Geräten“ wurden bald „Hinter-dem-Ohr-Geräte“,<br />

weil größere Verstärkung notwendig wurde. Durch das<br />

Tragen von Hörgeräten mit verschiedener Verstärkung kam<br />

es dazu, dass ich mich zum Beispiel beim Singen nur mit<br />

dem linken beziehungsweise<br />

rechten Ohr in<br />

verschiedenen Tonlagen<br />

hörte.<br />

Die Geräte damals waren<br />

noch reine Breitbandverstärker.<br />

Allerdings wurde<br />

auch mit diesen Geräten<br />

schon versucht, die Frequenzbereicheanzuheben,<br />

die das Gehör mehr<br />

oder weniger schwach<br />

wahrnahm. In meinem Stephan Geißler<br />

24<br />

sorgungsvertrag für ihre Versicherten in Deutschland mit<br />

entsprechenden Kliniken ausgehandelt.<br />

Wenn eine solche oder ähnliche Untersuchung<br />

schon einmal gemacht wurde, ist es empfehlenswert,<br />

diese zu wiederholen?<br />

Die technische Entwicklung schreitet sehr schnell fort und<br />

es gibt auch immer wieder neue Untersuchungs- und Therapiemöglichkeiten.<br />

Man sollte sich nochmals zu einem<br />

Arztgespräch anmelden, dann kann entschieden werden,<br />

ob weitere Untersuchungen empfehlenswert sind.<br />

Anmerkung der Redaktion<br />

Anliegen mit unserem Schwerpunktthema „Hörsysteme“<br />

ist es, allen von einer Hörminderung Betroffenen aufzuzeigen,<br />

dass es nicht nur eine Hilfsmöglichkeit gibt, sondern<br />

mehrere. Damit auch, Mut zu machen, sich gründlich untersuchen<br />

zu lassen.<br />

Für diese Thematik und Zielsetzung haben sich aufgrund<br />

unserer ausdrücklichen Bitte die Autoren bereit erklärt, einen<br />

Beitrag für die „<strong>CI</strong>-Impulse“ zu schreiben. Wir hatten<br />

darum gebeten, dass keine umfassende wissenschaftliche<br />

Darstellung erfolgt, sondern eine Kurzfassung, aus der erkennbar<br />

wird, dass es diese Möglichkeiten gibt. Weitergehende<br />

Informationen sind dann auch z.B. in den Kliniken<br />

direkt abrufbar.<br />

Wir danken allen Autoren/Autorinnen sehr herzlich für ihre<br />

Mitwirkung!<br />

Die Redaktion<br />

Erfahrungen mit unterschiedlichen Hörhilfen<br />

Lebenskreis kam ich gut damit zurecht. Als Liebhaber klassischer<br />

Musik hatte ich immer den Eindruck eines natürlichen<br />

Musikhörens. Für den Tennissport braucht man die<br />

Verständigung über akustische Signale vom Gegenspieler.<br />

Hiermit hatte ich zu diesem Zeitpunkt wenige Probleme.<br />

Ebenfalls problemlos war das Telefonieren, vorausgesetzt,<br />

ich hielt den Lautsprecher des Telefonhörers direkt ans Mikrofon<br />

des Hörgerätes.<br />

Stärkere Hörhilfen wurden<br />

zunehmend erforderlich<br />

Mit fortschreitender Schwerhörigkeit wurden die Hörhilfen<br />

immer stärker. Gleichzeitig machte die Technik enorme<br />

Fortschritte. Mit den digitalen Geräten kam ich gut zurecht.<br />

Selektive Gespräche waren problemlos. Allerdings mied<br />

ich zunehmend gesellschaftliche Veranstaltungen mit hohem<br />

Geräuschpegel. Im weiteren Verlauf der Schwerhörigkeit<br />

bekam ich dann auch zunehmend Probleme in Besprechungen<br />

mit mehreren Teilnehmern. Die Teilnehmer zum<br />

Beispiel saßen zu weit von mir weg beziehungsweise sprachen<br />

zu leise. Nun half ein externes Mikrophon von Pho-


nak weiter. Mit dem „Handy-Mic“ kam ich dann sowohl im<br />

Beruf als auch im Privatleben sehr gut über die Runden. Mit<br />

dem Handy-Mic konnte ich mich auch direkt an das Fernsehgerät<br />

oder an HiFi-Geräte anschalten und damit in normaler<br />

Lautstärke Fernsehsendungen etc. verfolgen. Zum<br />

Telefonieren stellte mir mein Arbeitgeber eine drahtlose<br />

Kopfgarnitur zur Verfügung, wie diese auch Telefonistinnen<br />

benutzen. Damit kam ich beim Telefonieren gut zurecht.<br />

Mit <strong>CI</strong> und Hörgerät zurück in<br />

die Welt des Hörens<br />

2005 bekam ich dann rechts ein <strong>CI</strong>. Die Zeit bis zur Erstanpassung<br />

des Prozessors konnte ich gut mit dem Handy-Mic<br />

und dem Hörgerät links überbrücken. Nach einigen Monaten<br />

wurde mein Ohr mit dem neuen Sprachprozessor zum<br />

dominanten Ohr. Zunächst war ich über Geräusche überrascht,<br />

die ich nicht mehr kannte (z. B. Kochen von Wasser).<br />

Aber ich kam wieder in die Welt des Hörens zurück.<br />

Nach einigen Änderungen bei den ersten Nachsorgen war<br />

mein Hören „perfekt“, nachdem ich auch das Hörgerät links<br />

durch ein moderneres und stärkeres ersetzt hatte. Klare<br />

Verständigung und vor allem die Charakteristik der einzelnen<br />

Stimmen waren für mich wieder absolut zu hören. Man<br />

konnte mir wieder etwas zurufen und ich verstand es. Der<br />

Versuch, wieder ins Konzert zu gehen, wurde zum Erfolg.<br />

Ich stellte aber fest, dass Musik mit dem Sprachprozessor<br />

sehr „flach“ klang. In der Kombination beider Geräte, in der<br />

Lautstärkeeinstellung 3/4 Hörgerät und 1/4 Sprachprozessor,<br />

war ich dann vom Konzert begeistert.<br />

Weg vom Handy-Mic<br />

Der Prozess der Hörschwäche auch auf dem linken Ohr<br />

setzte sich fort. Zuletzt konnte ich mich allein nur mit dem<br />

Hörgerät im linken Ohr nicht mehr verständigen. Damit hatte<br />

ich nur noch in Verbindung mit dem Sprachprozessor den<br />

Eindruck des räumlichen Hörens. Das Hören mit dem Prozessor<br />

im Alltag funktionierte gut. Auf die Handhabung des<br />

Handy-Mic konnte ich weitestgehend verzichten. Wegen<br />

der umständlichen Anschaltung an den Sprachprozessor<br />

und der Handhabung – man muss das Handy-Mic jedem<br />

Gesprächsteilnehmer Richtung Mund halten – benutzte ich<br />

es nur noch bei Versammlungen und Tagungen.<br />

Zum Telefonieren gebrauchte ich einen Telefon-Adapter,<br />

den ich direkt an den Prozessor „anstöpseln“ konnte. Bei<br />

einer weiteren Nachsorge lies ich mir ein abgedämpftes<br />

Programm auf einen Programmplatz des Prozessors aufspielen,<br />

um auch in lauter Umgebung direkten Gesprächen<br />

einigermaßen folgen zu können.<br />

Hören „in hoher Kultur“ mit<br />

Sprachprozessor<br />

Im April <strong>2010</strong> bekam ich das zweite <strong>CI</strong>. Nun war ich bis zur<br />

Erstanpassung des zweiten Sprachprozessors darauf angewiesen,<br />

ausschließlich mit dem „alten“ Sprachprozessor<br />

rechts zu hören. Ich selbst habe es nicht bemerkt, aber<br />

meine Umgebung hatte es als bemerkenswert empfunden,<br />

25<br />

dass ich plötzlich nicht mehr nachfragte „Wie bitte, was<br />

hast du gesagt?“ Offensichtlich war mein Hören nur mit<br />

dem Sprachprozessor inzwischen besser als zuletzt in der<br />

Kombination mit dem Hörgerät. Mit dem Sprachprozessor<br />

wird dem Träger Hören in hoher Kultur angeboten. Sprachfrequenzen<br />

und auch andere normale Umweltgeräusche<br />

werden klar und charakteristisch wiedergegeben.<br />

Zurzeit bin ich in der Phase des Lernens, die Signale des<br />

neu implantierten <strong>CI</strong> zu verarbeiten. Viel zu schnell hatte<br />

ich mich auf die bilaterale Versorgung konzentriert und<br />

musste feststellen, dass ich in den vier Wochen der beidseitigen<br />

Versorgung keine Fortschritte mehr im Hören mit<br />

dem neu implantierten <strong>CI</strong> gemacht hatte. Deshalb trage ich<br />

momentan nur noch diesen neuen Sprachprozessor. Verstehen<br />

kann ich eigentlich alles. Die Sprachen allerdings<br />

klingen noch unnatürlich hoch. Das anfänglich begleitende<br />

Rauschen ist verschwunden. Der Tinnitus hat sich auch<br />

wieder beruhigt und ist wieder wie gewohnt mal da oder<br />

auch nicht. Vögel und sonstige Umweltgeräusche hören<br />

sich inzwischen einigermaßen „normal“ an.<br />

Ich glaube - und da bin ich sehr zuversichtlich - dass mich<br />

„Hören vom Feinsten“ erwartet.<br />

Stephan Geißler<br />

(Text & Foto)<br />

News<br />

Advanced Bionics<br />

teilt mit:<br />

C1-Harmony für ALLE: Nach der erfolgreichen Einführung<br />

des C1-Harmony für Kunden mit der <strong>CI</strong>S-Strategie,<br />

ist es nun auch für Kunden mit der SAS-Strategie möglich,<br />

auf das neue HdO-System zu wechseln. Erste Anpassungen<br />

von SAS-Kunden zeigen dabei hervorragende Ergebnisse.<br />

Falls Sie an einem Prozessorwechsel interessiert<br />

sind, wenden Sie sich bitte ab Anfang September an<br />

Frau Sabina Bednarz unter sabinab@advancedbionics.<br />

de oder Tel. 0511/5700882, bzw. Telefax 0511/5700883.“<br />

„ClearVoice – Hören im Störlärm leicht gemacht!<br />

Seit einigen Monaten ist es in der MHH möglich, dass<br />

Kunden mit einem Harmony-Prozessor bei Nutzung der<br />

Sprachverarbeitungsstrategie HiRes120 den zusätzlichen<br />

Modus ClearVoice aktivieren lassen. ClearVoice<br />

bietet dabei die Möglichkeit, in geräuschvoller Umgebung<br />

einen Sprecher wesentlich leichter zu verstehen.<br />

Dabei werden durch ClearVoice die Umgebungsgeräusche<br />

systematisch analysiert und aus dem Nutzsignal<br />

heraus gerechnet. Wer mehr über ClearVoice erfahren<br />

möchte, wendet sich bitte an die Mitarbeiter des AB-<br />

Shops im HZH, die Mitarbeitern der MHH, besucht die<br />

(bisher noch) englischsprachige Website: http://www.<br />

advancedbionics.com/CMS/uk/ClearVoice.aspx oder<br />

liest den Artikel von Frau Urban aus Ciimpulse 2/<strong>2010</strong>.


Erfahrungsbericht Jutta Thiele<br />

Ich kann wieder hören!<br />

Vor einigen Jahren erhielt ich die Diagnose eines HNO-Arztes:<br />

„An Taubheit grenzend.“ – Können Sie sich vorstellen,<br />

wie verzweifelt ich war?<br />

Ein glücklicher Zufall brachte mich in die MHH, wo ich etliche<br />

Tests und Voruntersuchungen durchlaufen musste.<br />

Die Operation überstand ich schmerzfrei. Ich hatte keinerlei<br />

Erwartung, als der erste Tag der fünftägigen Anpassung<br />

mit einigen technischen Einstellungen am Computer begann<br />

und ich anschließend mit meinem ersehnten Cochlea-Implantat<br />

zum Hörtraining gebracht wurde.<br />

Der Hörpädagoge hatte eine CD aufgelegt. Die Frage, ob<br />

ich etwas hörte, musste ich verneinen. Ich war ein wenig<br />

geschockt, aber er machte mir Mut. Wir übten mit Worten<br />

und Sätzen. Auch das fand ich nicht sehr ermutigend. Am<br />

zweiten und dritten Tag hörte ich allmählich die Stimme auf<br />

der CD, konnte aber die Worte nicht richtig verstehen. Mein<br />

Eindruck war zunächst: Bei mir funktioniert nicht alles so,<br />

wie es soll – auch wenn mir geduldig erklärt wurde, dass<br />

mein Hörnerv erst aus dem Tiefschlaf erweckt werden<br />

müsste und die Lautstärke erst nach und nach gesteigert<br />

werden könnte.<br />

Gleichwohl spazierte ich von Anfang an auf dem Klinikgelände<br />

umher und konnte dabei immer mehr Geräusche<br />

auffangen, die ich größtenteils zuordnen konnte. Es war<br />

einfach herrlich! Menschen zuzuhören ließ bei mir den<br />

Eindruck aufkommen: „Das Hören klappt ja schon richtig<br />

gut“. Ich war sprachlos und dankbar. Den vierten Tag des<br />

Hörtrainings werde ich in meinem Leben nie vergessen.<br />

Plötzlich hörte ich die Stimme meines Pädagogen, der mir<br />

gegenüber saß, d i r e k t in meinem Ohr beziehungsweise<br />

Cochlea-Implantat.<br />

Da machte es Klick: Ich hatte begriffen, was für ein Wunderwerk<br />

der Technik ich mein Eigen nennen durfte. – Meine<br />

Begeisterung und Dankbarkeit steigern sich zunehmend,<br />

wenn ich an die Fortschritte denke, die ich auf dem Wege<br />

des neuen Hörens machen durfte.<br />

Ich hörte plötzlich Vögel singen, Frösche quaken, Gläser<br />

klingen, das Telefon klingeln, die Blätter in den Bäumen rascheln<br />

wie auch die Schritte auf dem Asphalt. Ich hörte<br />

den Menschen zu und konnte immer mehr verstehen, was<br />

ich vorher nie hören konnte. Ich habe so viele herrliche Erlebnisse<br />

gehabt; mein Kopf ist randvoll von ihnen.<br />

Kurz danach saß ich bei einer Geburtstagsfeier mit sieben<br />

Leuten an einem Tisch und konnte an dem Gespräch teilnehmen<br />

und alles verstehen. Oder in der Kirchengemeinde,<br />

mein Platz war in der letzten Reihe, dort waren die Kopfhörer<br />

installiert. Alles staunte, als ich ganz selbstbewusst<br />

in der vierten oder fünften Reihe saß und alles verstehen<br />

26<br />

Jutta Thiele<br />

konnte. Können Sie sich das schöne Gefühl vorstellen,<br />

plötzlich sogar hinter sich eine Stimme zu hören und auch<br />

noch zu verstehen? Das ist überwältigend!<br />

Meine Enkelkinder konnte ich im Laufe der Zeit immer besser<br />

verstehen. Und mein Musikgehör versetzt mich immer<br />

mehr in Erstaunen. Ich genieße die Musik. – Beim Telefonieren<br />

mache ich es mir ein wenig zu einfach. Ich telefoniere<br />

mit dem schlechten Ohr, das Ohr ohne Implantat. Ich stelle<br />

dann das Telefon auf Mithören (Lautsprecher), sodass<br />

mein Implantat-Ohr mit hören kann. Und schon habe ich<br />

keinerlei Schwierigkeiten mehr und höre alles. Ich gebe zu,<br />

es ist reichlich bequem.<br />

Ich habe nie erwartet, solche Ergebnisse zu erzielen bzw.,<br />

dass aus der Technik soviel Potenzial heraus zu holen wäre.<br />

Ich nehme heute an Gruppengesprächen teil, treffe mich<br />

mit Menschen in Lokalitäten – trotz der Geräusche – und<br />

bin dankbar für mein neues Leben.<br />

Dieses winzige Gerät, so groß wie ein Zwei-Euro-Stück, hat<br />

mein Gehör gerettet und mir ein ganz normales Leben ermöglicht.<br />

Es ist wie ein Wunder der Technik.<br />

Jutta Thiele (Text & Foto)<br />

Scheteligstraße 23<br />

23570 Lübeck-Travemünde


Fachbeitrag<br />

Warum <strong>CI</strong> nicht „überall“<br />

operieren lassen?<br />

Allgemein gilt für operative Maßnahmen dasselbe wie für<br />

handwerkliche Tätigkeiten: Wer eine Sache besonders oft<br />

macht, der wird sie – angemessene Geschicklichkeit vorausgesetzt<br />

– mit der Zeit auch besonders gut machen.<br />

Operieren kann man nicht aus Büchern lernen, man lernt<br />

es durch häufige Durchführung. Es ist auch auf keinen<br />

Fall so, dass „ein guter Operateur“ „alles“ gut operieren<br />

kann. Das gibt es nur im Fernsehen. Auch ein sehr erfahrener<br />

Chirurg wird neue Eingriffe erst einstudieren<br />

müssen. Beispielsweise trainieren wir an der MHH-HNO<br />

neue Implantationstechniken mit neuen Implantaten<br />

grundsätzlich zunächst und sehr viel am anatomischen<br />

Präparat.<br />

Cochlea-Implantat-Operationen wiederum sind (noch) keine<br />

Alltags-Operationen – anders als etwa Mandeloperationen,<br />

die seit Jahren und mehrfach in jeder Stadt in Deutschland<br />

durchgeführt werden. Es gibt mehr Menschen, die an<br />

einer Mandelentzündung erkranken als Menschen, die<br />

gehörlos sind. Außerdem wird bei einer <strong>CI</strong>-Versorgung ein<br />

medizinisches Produkt verwendet, welches auch „gehandhabt“<br />

werden muss.<br />

Die erschreckende Tatsache, dass es sogar heute vereinzelt<br />

HNO-Ärzte gibt, die diese Implantate noch gar nicht<br />

richtig „wahrgenommen“ haben, illustriert diese „Seltenheit“<br />

deutlich. Das bedeutet zumindest derzeit, dass angesichts<br />

sehr vieler vorhandener Implantationskliniken in<br />

Deutschland in den kleineren Zentren die wünschenswerte<br />

operative Erfahrung sich nicht sammeln kann. Cochlea-Implantat-Operationen<br />

sind nicht einfach „Mastoidektomien“<br />

oder „eine andere Mittelohroperation“. Viele taube Ohren<br />

weisen zum Beispiel Innenohrmissbildungen auf, die besondere<br />

Erfahrung mit diesem „Gerät“ wünschenswert<br />

machen. Auch der eigentliche Zugang zur Hörschnecke,<br />

die sogenannte posteriore Tympanotomie, bringt eine nicht<br />

unerhebliche Gefährdung des Gesichtsnerven mit sich, die<br />

nur in erfahrenen Händen minimiert werden kann. Alleine<br />

eine große Patientenzahl kann zu dieser Erfahrung führen,<br />

denn eine solche posteriore Tympanotomie wird eben fast<br />

nur bei <strong>CI</strong>-Operationen durchgeführt.<br />

Dasselbe gilt für die Ingenieursleistungen. Auch hier zahlt<br />

sich Erfahrung durch große Stückzahlen aus. Vor allem die<br />

modernen Implantate mit hohen Reizfolgeraten sind nicht<br />

immer unproblematisch in ihrer Programmierung. Fälle<br />

spontaner Impedanzanstiege mit Verfall des Hörens und<br />

massiven Schwindelbeschwerden bei Fehlprogrammierung<br />

kamen wiederholt bei uns zur Vorstellung. Vereinzelt wurden<br />

solche Patienten sogar (unnötigerweise und erfolglos)<br />

reimplantiert, da der Hörnerv gefährdet war. Dies wäre eine<br />

27<br />

Komplikation, die schleichend auftritt, aber sicher einen<br />

bleibenden Nervenschaden hinterlassen würde.<br />

Und schließlich: Eine angemessene Rehabilitation und kontinuierliche<br />

Nachsorge lässt sich derzeit wirtschaftlich nur<br />

an größeren Zentren gewährleisten. Das mag sich in Zukunft,<br />

mit der weiteren Verbreitung der Implantate, ändern.<br />

Derzeit machen wir aber die Erfahrung, dass es Kliniken<br />

gibt, die ihren <strong>CI</strong>-Patienten nur eine minimale Rehabilitation<br />

anbieten, die bei weitem das Potential der Implantate<br />

nicht ausschöpft. Das bedeutet, dass die Patienten zwar<br />

besser hören als mit den Hörgeräten – aber eben deutlich<br />

schlechter als sie eigentlich mit <strong>CI</strong> VERSTEHEN könnten!<br />

Genauso beobachten wir, dass die meisten niedergelassenen<br />

Kollegen (verständlicherweise) bei Problemen im<br />

Zusammenhang mit dem Implantat nicht ausreichend sicher<br />

sind in ihren diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen.<br />

Hier stehen wir mit unserer ganzjährigen und<br />

dauerhaften Bereitschaft gern immer zur Verfügung. Auch<br />

dies ist eine wichtige Funktion für ein <strong>CI</strong>-Zentrum.<br />

Zusammenfassend ist deshalb derzeit zu wünschen, dass<br />

sich die <strong>CI</strong>-Implantationen in Chirurgenhänden konzen-<br />

trieren, die diesen Eingriff häufig durchgeführt haben UND<br />

durchführen und die die Gesamtverantwortung auch dauerhaft<br />

tragen wollen und können. Deshalb ist zu fordern,<br />

dass der Operateur über eine Infrastruktur verfügt, die eine<br />

angemessene Anpassung/Rehabilitation und eine ebensolche<br />

Nachsorge ganzjährig und dauerhaft garantiert.<br />

Typischerweise wird das alles nur an großen Zentren der<br />

Fall sein.<br />

Autorin Prof. Dr. med. Anke Lesinski-Schiedat<br />

Oberärztin HNO-Klinik & Hörzentrum Hannover<br />

(Dir.: Prof. Dr. T. Lenarz) MHH


Rezension<br />

Cochlea-Implantat – mit dem <strong>CI</strong> leben,<br />

hören und sprechen<br />

Ein Ratgeber für Eltern von Dorothea Senf<br />

Als ich mich zur Erstanpassung meines <strong>CI</strong>s in der MHH aufhielt,<br />

konnte ich hautnah miterleben, was für ein Schock es<br />

für Eltern ist, erfahren zu müssen, dass ihr Kind gehörlos<br />

oder an Taubheit grenzend schwerhörig ist. Mittlerweile<br />

eröffnet sich für die meisten dieser Kinder die Möglichkeit,<br />

durch eine Operation ein <strong>CI</strong> zu bekommen, was zunächst<br />

ein gewisser Trost ist. Jedoch entstehen in Verbindung damit<br />

natürlich Ängste, Ungewissheit, Unsicherheit und unzählige<br />

Fragen, die zunächst die Operation und danach in<br />

erster Linie das Hören- und Sprechen-Lernen des Kindes<br />

betreffen. Und genau dafür ist der Ratgeber „Cochlea-Implantat<br />

– mit dem <strong>CI</strong> leben, hören und sprechen“ von Dorothea<br />

Senf ein wunderbarer Leitfaden (nicht nur) für Eltern,<br />

deren Kind Implantat-Träger ist.<br />

Natürlich bekommt man in der untersuchenden Klinik Informationen<br />

rund um das <strong>CI</strong>, aber letztendlich sind es in<br />

erster Linie die Eltern bzw. die Familie, die in häuslicher Atmosphäre<br />

die meiste Zeit mit dem operierten Kind verbringen<br />

und sicher größtes Interesse am Hör- und Spracherfolg<br />

Ihres Kindes haben.<br />

Neben den grundlegenden Fakten rund um Voruntersuchungen<br />

und die Operation beschreibt die Autorin schwerpunktmäßig<br />

eine Fülle von Möglichkeiten, wie Eltern ihrem<br />

Kind spielerisch in den unterschiedlichen Phasen des Hören-Lernens<br />

behilflich sein können. Dabei zeigt sie auch<br />

den Weg auf, wie sich die auditive Wahrnehmung im Laufe<br />

der Wochen und Monate weiterentwickelt und man dementsprechend<br />

das Kind fortlaufend fördern kann.<br />

Kommunikation und<br />

Hör-/Sprachentwicklung<br />

Eng mit dem Hören und Verstehen von Sprache ist natürlich<br />

die eigne Sprachentwicklung verbunden. Dorothea<br />

Senf beschreibt aus ihrer beruflichen Erfahrung heraus Anregungen<br />

für kreative Spiele und was bei der lautsprachlichen<br />

Kommunikation mit dem Kind wichtig und richtig ist.<br />

Der Gebrauch von Bilderbüchern, Gedichten/Reimen und<br />

das Liedersingen sind einige Möglichkeiten der kurzweiligen<br />

Beschäftigung innerhalb der Familie. Anhand eines<br />

Überblicks über die Hör- und Sprachentwicklung hörender<br />

Kinder bekommt man nützliche Anhaltspunkte, wie in etwa<br />

die Fortschritte eines mit einem Implantat versorgten Kindes<br />

– entsprechend seinem „Höralter“ – verlaufen können.<br />

Interessanterweise gibt sie auch Empfehlungen, das Kind<br />

nicht zu überfordern und was zu tun ist, wenn das Kind<br />

„keine Lust“ zum Üben oder Lernen hat.<br />

Neben der Rehabilitation und der Therapie durch Logopäden<br />

und Pädagogen spielen die Eltern eine wesentliche<br />

Rolle bei der Hör- und Sprachentwicklung ihres <strong>CI</strong>-Kindes.<br />

Dieses Buch ist eine großartige Hilfe für Eltern und Familienangehörige.<br />

28<br />

Und in Anbetracht der Tatsache, dass Pädagogen in Kindergärten<br />

und Schulen immer öfter die Hände über dem<br />

Kopf zusammenschlagen ob der mangelhaften Kommunikations-<br />

und Sprachfähigkeiten hörender Kinder, ist dieses<br />

Büchlein auch für verantwortungsbewusste Eltern hörender<br />

Kinder zu empfehlen. Es fördert ganz sicher den Zusammenhalt<br />

zwischen Eltern und Kind(ern) und eine gute<br />

und korrekte sprachliche Ausdrucksweise.<br />

Über die Autorin:<br />

Dorothea Senf ist als Audiologie-Phoniatrie-Assistentin<br />

und Logopädin in der Universitäts-Hals-Nasen-Ohren Klinik<br />

in Dresden tätig. Sie war mehrere Jahre im Sächsischen<br />

Cochlear-Implant-Centrum tätig.<br />

Neben der therapeutischen Arbeit ist sie beteiligt an Forschungsprojekten<br />

und Veröffentlichungen, Vortragstätigkeiten,<br />

Durchführung von Studentenkursen, Supervision<br />

für Studenten der Logopädie sowie Lehrtätigkeit an der<br />

Schule der Bavariaklinik in Kreischa.<br />

Auf die Frage, was Dorothea Senf bei ihrer Arbeit mit kindlichen<br />

<strong>CI</strong>-Patienten besonders motiviert und berührt, erklärt<br />

sie:<br />

„ … die sprachliche Entwicklung und die dadurch erweiterten<br />

Kommunikationsmöglichkeiten – auch bei Hördefiziten<br />

– haben mich schon immer interessiert. Ebenso war ich gespannt,<br />

wie sich die stimmlichen Ausdrucksmöglichkeiten<br />

mit einem <strong>CI</strong> entwickeln würden.<br />

… Ich fragte einen 9jährigen Jungen – er war postlingual<br />

ertaubt – nach ca. drei Monaten, wie er denn jetzt höre,<br />

und er antwortete: Wie soll ich denn jetzt hören? Ich höre<br />

doch wieder normal!<br />

Es berührt mich immer wieder, wie erstaunt und meist<br />

auch neugierig die kleinsten Patienten sich bei neuen Reizen<br />

zu den Schallquellen (auch zu sprechenden, rufenden<br />

Personen) hinwenden und welche Freude im Gesicht der<br />

Eltern zu sehen ist, wenn die Kleinen das erste Mal auf das<br />

Rufen ihres Namens reagieren.“<br />

Eine Rezension von Dagmar Behnke<br />

Cochlea-Implantat –<br />

mit dem <strong>CI</strong> leben,<br />

hören und sprechen<br />

Ein Ratgeber für Eltern<br />

von Dorothea Senf.<br />

Schulz-Kirchner-Verlag,<br />

ISBN 3-8248-0442-5,<br />

8.40 €


Nah dran, aber ...<br />

... die Advanced Bionics Alltags-<br />

tauglichkeit bleibt unerreicht.<br />

Höchste Wassersschutzklasse seit 2002<br />

und beste Zuverlässigkeitswerte von<br />

allen Cochlea Implantaten.<br />

Schon seit 1991 nutzen wir modernste Technologien für bestmögliche Hörqualität,<br />

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Fachbeitrag<br />

Regenerative Therapie des Innenohres<br />

bzw. des auditorischen Systems<br />

Die derzeitige Standardtherapie der hochgradigen Schwerhörigkeit<br />

bzw. Ertaubung bedient sich der direkten Stimulation<br />

der Hörnerven mittels einer elektronischen Innenohrprothese,<br />

des Cochlea-Implantates (<strong>CI</strong>). Ist der Hörnerv<br />

geschädigt und steht er einer direkten elektrischen Stimulation<br />

nicht mehr zur Verfügung, so können mittels Hirnstamm-<br />

bzw. Mittelhirnelektroden weiter zentral gelegene<br />

Strukturen des auditorischen Systems stimuliert werden.<br />

Die Erfolge, welche mit dieser Therapieform erzielt werden<br />

können, sind variabel und es kann allgemein formuliert<br />

werden, dass die Qualität des Hörens, welche mit elektronischen<br />

Prothesen erzielt werden kann, derjenigen des natürlichen<br />

Gehörs weitaus unterlegen ist.<br />

Die physiologische Situation im Innenohr ist dadurch gekennzeichnet,<br />

dass etwa 30 000 Nervenfasern afferent<br />

von den inneren Haarzellen zu den bipolaren, im Modiolus<br />

gelegenen Spiralganglienzellen und von dort weiter zentral<br />

verlaufen. Vergegenwärtigt man sich dies, wird klar, dass<br />

sehr feine Frequenz-Unterschiede wahrgenommen werden<br />

können. Anders ist es z. B. beim <strong>CI</strong>, wo 22 Elektroden<br />

die Aufgabe der inneren Haarzellen übernehmen und die<br />

Frequenz-Unterscheidung deshalb nur sehr grob möglich<br />

ist. Es wird allgemein angenommen, dass eine verbesserte<br />

Nerv-Elektroden-Interaktion zu einem besseren Höreindruck,<br />

insbesondere in einer Lärmsituation, führen kann.<br />

Deshalb sind zwei Hauptziele Gegenstand unserer Forschung<br />

im Bereich der regenerativen Therapie des Innenohres:<br />

1. Der Erhalt und der Ersatz untergegangener Zellen<br />

des Innenohres<br />

2. Die Optimierung des Cochlea-Implantates<br />

Erhalt und Ersatz untergegangener<br />

Zellen des Innenohres<br />

Die Anzahl der zur Stimulation<br />

zur Verfügung stehenden<br />

Nervenzellen (Neurone)<br />

der Hörnerven und ihre<br />

Erregbarkeit scheinen von<br />

Genetisch veränderte Zellen<br />

(Zelllinie von Mausfibroblas-<br />

ten), welche BDNF und einen<br />

Fluoreszenzfarbstoff (green<br />

fluorescent protein) produ-<br />

zieren.<br />

30<br />

Osmotische Pumpe für die Langzeitverabreichung von Medika-<br />

menten in das Innenohr, gekoppelt an eine aktive Elektrode.<br />

(Aus: Scheper et al., Neuroscience Research, 2009.)<br />

übergeordneter Wichtigkeit für die Effizienz des Cochlea-<br />

Implantates zu sein. Bei der Ertaubung gehen in der Regel<br />

die Haarzellen des Corti-Organs unter; und nachfolgend<br />

kommt es auch zu einem Untergang der Neurone. Wachstumsfaktoren<br />

sind Botenstoffe, die eine neuroprotektive<br />

Wirkung haben, d. h. sie können trophische und regenerative<br />

Prozesse in Nervenzellen anregen. Für die Neuronen im<br />

Innenohr, die Spiralganglienzellen, ist vor allem die neuroprotektive<br />

Wirkung von brain-derived neurotrophic factor<br />

(BDNF), Neurotrophin-3 und Neurotrophin-4, insbesondere<br />

nach Untergang der Haarzellen, nachgewiesen.<br />

Durch die Verabreichung der Botenstoffe in das Innenohr<br />

ließe sich also der Untergang der Spiralganglienzellen aufhalten<br />

und eine Verbessung der Hörleistung nach Cochlea-<br />

Implantation erzielen. Allerdings handelt es sich bei diesen<br />

Botenstoffen um sehr instabile Faktoren, die immer wieder<br />

in das Innenohr verabreicht werden müssten, um einen<br />

langfristigen Effekt zu erzielen. Derzeit testen wir verschiedene<br />

andere Substanzklassen, die deutlich stabiler als<br />

Wachstumsfaktoren sind. Sollten diese Substanzklassen<br />

die Spiralganglienzellen vor Degeneration schützen, so<br />

könnte die Weiterentwicklung in Richtung klinischer Anwendung<br />

erfolgen.<br />

Die Art der Verabreichung von Medikamenten in das Innenohr<br />

stellt eine weitere Herausforderung dar, da eine<br />

einmalige Gabe in der Regel nicht ausreicht, um einen<br />

langfristigen Schutz vor Degeneration zu erzielen. Es gibt<br />

osmotische Pumpen (Abb. 1), die einmalig mit dem Arzneimittel<br />

gefüllt werden und eine Verabreichung über mehrere<br />

Tage und Wochen ermöglichen; allerdings sollte die


verabreichte Substanz stabil sein. Ferner muss die Pumpe<br />

nach definierten Zeitpunkten gewechselt werden, was in<br />

der klinischen Anwendung nicht praktibel erscheint. In der<br />

derzeitigen Forschung ist es möglich, Zellen mittels viraler<br />

Vektoren genetisch so zu verändern, dass sie die labilen<br />

Botenstoffe produzieren, die die Spiralganglienzellen vor<br />

dem Untergang schützen. Wir haben in Zellkulturexperimenten<br />

ebenso wie im Tierversuch nachweisen können,<br />

dass solche Zellen ausreichend BDNF produzieren (Abb. 2),<br />

um einen protektiven Effekt auf Spiralganglienzellen auszuüben.<br />

Die Optimierung des Cochlea-Implantates<br />

Eines der Ziele der Cochlear-Implant-Forschung ist es,<br />

Elektroden als ein lokales Drug-Delivery-System (lokales<br />

Medikamenten-Verabreichungssystem) zu nutzen. Dies<br />

ist möglich, indem in die Elektrode des Implantates eine<br />

Mikropumpe eingebaut wird. Eine alternative Methode zur<br />

Verabreichung von Medikamenten oder Botenstoffen, die<br />

eine Langzeitapplikation garantieren, wäre die Beschichtung<br />

der Elektroden mit faktorproduzierenden Zellen.<br />

Wir haben genetisch veränderte Zellen auf Modellelektroden<br />

gezüchtet und in einem Modellversuch in das Innenohr<br />

implantiert. Hierbei hat sich gezeigt, dass im Vergleich zur<br />

AUSGEBUCHT!!!<br />

31<br />

Kontrolle deutlich mehr Spiralganglienzellen überlebt haben.<br />

Sollte es uns möglich sein, patienteneigene Zellen genetisch<br />

zu verändern, ohne sich eines viralen Vektors bedienen<br />

zu müssen, so können Cochlea-Implantat-Elektroden<br />

als eine biologische Fabrik zur Produktion von Faktoren<br />

dienen, die eine Protektion der Neurone des auditorischen<br />

Systems zur Folge haben und somit das Sprachverstehen<br />

verbessern.<br />

Dr. med. Athanasia Warnecke<br />

HNO-Klinik der MHH<br />

„Leserbriefe“<br />

Gerne würden wir auch Ihren Leserbrief, Erlebnis-<br />

oder Erfahrungsbericht veröffentlichen.<br />

Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Anregungen,<br />

Erlebnisse, Fragen etc. rund ums das <strong>CI</strong> oder zu<br />

unserer Zeitung haben.<br />

Ihre Redaktion<br />

Jetzt schon mal vormerken! ∙ Vorankündigung ∙ Jetzt schon mal vormerken! ∙ Vorankündigung<br />

WEITERE INFOS SIEHE UNTEN<br />

Nachdem wir am 06.03.<strong>2010</strong> so erfolgreich mit der Firma MED-EL und am 05.06.<strong>2010</strong> mit der Firma Cochlear ein Seminar<br />

durchführten, ist jetzt für den 11.09.<strong>2010</strong> ein Seminar mit der Firma Advanced Bionics vorgesehen.<br />

Technisches Anwenderseminar<br />

für <strong>CI</strong>-Träger mit einem System<br />

von Advanced Bionics<br />

am 11.09.<strong>2010</strong><br />

Im HZH wollen wir die sehr guten räumlichen und technischen Möglichkeiten nutzen, um Zusatztechnik für das <strong>CI</strong><br />

vorzustellen und praktisch auszuprobieren. Folgende Stationen sind beabsichtigt:<br />

1) Zusatzausrüstung und Anschlussmöglichkeiten für mein AB-<strong>CI</strong><br />

2) Telefonieren mit Handy<br />

3) Telefonieren im Festnetz<br />

4) Telefonieren über Skype<br />

5) Fernsehen und Musik / Hörbücher<br />

6) FM-Anlagen<br />

Außerdem gibt es einen Informationsstand der Firma Humantechnik mit u. a. Lichtwecker, Türklingel, Feuermelder<br />

etc. und das Angebot der Firma Kind in ihren Räumen. Wir stellen einige Möglichkeiten vor, wie Sie im Alltag besser<br />

zurechtkommen können. Falls Sie bereits eine gute technische Lösung für das eine oder andere Hörproblem gefunden<br />

haben, möchten wir Sie einladen, Ihr Gerät (Telefon, Handy…) mitzubringen und vorzustellen.<br />

Bitte bringen Sie in jedem Fall Ihr Audiokabel mit und überprüfen Sie, ob die T-Spule an Ihrem Prozessor aktiviert ist.<br />

Weitere Informationen dazu werden wir auf unserer Homepage www.hcig.de veröffentlichen.<br />

Bitte melden Sie sich für die Folgeseminare (alle Hersteller) bei Herrn Klokemann zum Eintrag in die<br />

Vomerkliste an. Sie werden dann direkt infomiert, wenn das nächste Seminar stattfindet.<br />

Ingo Klokemann, Hörzentrum Hannover, Karl-Wiechert-Allee 3, 30625 Hannover<br />

Tel.: 0511/532-6802, Fax: 0511/532-6833, E-Mail: klokemann@hoerzentrum-hannover.de


Veranstaltung der MHH<br />

XII. Hannoverscher Cochlea-Implantat-Kongress <strong>2010</strong><br />

Das Publikum verfolgt interessiert die Vorträge<br />

Tiefe Einblicke in das menschliche Gehirn ermöglichte der<br />

diesjährige Kongress. Die Organisatoren erlaubten uns dieses<br />

wichtige Organ im wahrsten Sinne des Wortes zu begehen.<br />

Nun ja, zumindest ein architektonisches Abbild dieses<br />

Wunderwerks der Evolution konnte erkundet werden.<br />

Die Rede ist vom International Neuroscience Institute (INI)<br />

in Hannover, das vom 06.- 08.Mai <strong>2010</strong> Veranstaltungsort<br />

des Kongresses war. Das aktuelle Thema „Hörerhaltende<br />

Versorgung bei Cochlea-Implantaten und die Nutzung<br />

der cochlearen Reserve durch aktive Mittelohrimplantate“<br />

führte zahlreiche Interessenten in dieses extravagante<br />

– wie ein menschliches Gehirn gestaltete – Gebäude.<br />

Die H<strong>CI</strong>G war natürlich wieder mit einem Stand vertreten,<br />

an dem über unseren Verein und Literatur zum Thema Hörschädigung<br />

und <strong>CI</strong> informiert wurde. Unser Geschäftsführer<br />

Ingo Klokemann hatte uns dafür einen sehr günstig gelegenen<br />

Standort organisiert. Manfred Schumacher, Ebba<br />

Morgner-Thomas, Susanne Herms und Dagmar Urban<br />

harrten während der gesamten Veranstaltung aus.<br />

Cochlea-Implantat und Restgehör<br />

Den ersten Themenblock „Cochlea-Implantat bei Restgehör“<br />

moderierten Frau Prof. Lesinski-Schiedat und Herr<br />

Prof. Timo Stöver, der neue Direktor der HNO-Klinik der<br />

Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt. Moderne<br />

32<br />

Elektroden und verfeinerte Operationstechniken ermöglichen<br />

sehr gute Erfolge beim Erhalt des Restgehörs. Prof.<br />

Lenarz berichtete von Studien mit einer Erfolgsquote von<br />

über 90 %. Voraussetzung für eine sinnvolle Nutzung des<br />

Restgehörs ist natürlich, dass noch eine ausreichende<br />

Funktionalität der Hörschnecke in diesem Bereich vorliegt.<br />

Von verschiedenen Referenten wurde das hierfür notwendige<br />

Restgehör (Tonaudiogramm) definiert: kein oder geringer<br />

Hörverlust im Bereich der Frequenzen unter 1500 Hz<br />

(Hörverlust maximal 65 dB) bei hochgradiger Schwerhörigkeit<br />

oder Taubheit in den Frequenzen darüber.<br />

Die Stimulation der Hörschnecke erfolgt dann anders als<br />

bei <strong>CI</strong>-Trägern nicht nur elektrisch, sondern elektrischakustisch.<br />

Die Fachleute sprechen hier von einer EAS (elektrisch-akustischen<br />

Stimulation) oder von einer hybriden Stimulation.<br />

Ein wichtiger Aspekt dieser Art der Versorgung ist das Bestreben,<br />

möglichst wenige Schäden durch das Einführen<br />

der <strong>CI</strong>-Elektrode zu verursachen. Da die Elektroden für diese<br />

EAS- oder Hybridsysteme besonders flexibel und kürzer<br />

sind als die Standardelektroden, ist die Wahrscheinlichkeit<br />

der Schädigung des Innenohres geringer. Dies hält das<br />

Fenster offen für mögliche künftige Therapiemethoden.<br />

Abgesehen davon profitieren entsprechend versorgte Patienten<br />

durch dieses bimodale Hören beim Hören in Störschall<br />

und beim Musikhören. Argumente, die die Versor-


gung von Kindern mit diesen Systemen attraktiv machen.<br />

Im Bereich der Rehabilitation finden sich beim Hör- und<br />

Kommunikationstraining keine wesentlichen Unterschiede<br />

zu <strong>CI</strong>-versorgten Patienten. Lediglich bei der Anpassung<br />

des Prozessors sind weitere Aspekte zu beachten.<br />

Den Rest des ersten Tages nutzten die Firmen, ihre Produkte<br />

zu präsentieren. Wer Lust hatte, konnte anschließend<br />

an einer Führung durch das nur 100 m entfernte<br />

neue Forschungsinstitut Vianna teilnehmen. Die dortigen<br />

Mitarbeiter gaben sich viel Mühe, den Teilnehmern – überwiegend<br />

medizinische Laien – ihr Aufgabengebiet und ihre<br />

Forschung zu erklären. Um nur einen Aspekt herauszugreifen:<br />

hier sollen die Grundlagen für ein <strong>CI</strong> gelegt werden,<br />

das nicht wie gewohnt die Signale elektrisch in der Cochlea<br />

abgibt, sondern per Laser. In der Bewertung möchte ich<br />

mich hier Mr. Spock anschließen: „Faszinierend“.<br />

<strong>CI</strong>-Versorgung bei einseitiger Taubheit<br />

und bei Kindern<br />

Am Folgetag stand zunächst das Thema „Cochlea-Implantat<br />

bei einseitiger Taubheit“ im Mittelpunkt der Vorträge,<br />

gefolgt von „Langzeitversorgung und Qualitätssicherung<br />

bei <strong>CI</strong>-Trägern“ sowie „Cochlea-Implantat-Versorgung bei<br />

Kindern heute“.<br />

Während des <strong>CI</strong>-Kongresses wurde<br />

eine Live <strong>CI</strong>-OP gezeigt<br />

Einseitig ertaubte Menschen leiden nicht selten unter<br />

einem Tinnitus im ertaubten Ohr. Behandlungsmethoden,<br />

die auf einer akustischen Verdeckung<br />

beruhen, sind hier nur möglich, wenn eine <strong>CI</strong>-Versorgung<br />

durchgeführt wird. Dr. Büchner berichtete<br />

hierzu von einer Studie, die sowohl im Hinblick auf<br />

den Tinnitus als auch im Hinblick auf die Hörsituation<br />

positive Effekte zeigte. Um hier in Zukunft<br />

eine fundierte Indikation stellen zu können, müssen<br />

noch weitere Kriterien erarbeitet werden. Diese<br />

grundsätzlich positiven Aspekte werden von anderen<br />

Referenten in ihren Vorträgen bestätigt.<br />

An die Anpassung stellen diese einseitig versorgten<br />

Patienten natürlich besondere Anforderungen, da<br />

33<br />

Professor Lenarz und sein<br />

Vorgänger Professor Lehnhardt<br />

das Gegenohr meist gut hörend oder mit einem Hörgerät<br />

versorgt ist. Das „Training“ des <strong>CI</strong>-Ohres und der Abgleich<br />

des elektrischen mit dem akustischen Hören sind vor allem<br />

im Hinblick auf das Lautheitsempfinden und die Klangqualität<br />

problematisch.<br />

Etwas exotisch wirkte in meinen Augen ein Beitrag, in dem<br />

das Implantat „Tinnilec“ vorgestellt wurde. Frau Wenzel<br />

von der MHH beschrieb dieses Implantat als System, das<br />

aus einer Elektrode besteht, die vor die Rundfenstermembran<br />

und einen HdO-Prozessor gelegt wird. Im Rahmen<br />

einer Studie wurde bei einigen einseitig ertaubten Patienten<br />

mit dieser Versorgung eine Therapie des Tinnitus versucht.<br />

Die Ergebnisse der Studie waren positiv. Mir stellte<br />

sich bei diesem Ansatz die Frage, warum nicht gleich eine<br />

<strong>CI</strong>-Versorgung durchgeführt wurde. Schließlich hätte sich<br />

dadurch auch die Hörsituation verbessern lassen. Beruhigend<br />

fand ich die Anmerkung der Referentin, dass durch<br />

dieses Implantat die Möglichkeit einer späteren <strong>CI</strong>-Versorgung<br />

nicht eingeschränkt wird. Die Probanden, die sich für<br />

diese Studie zur Verfügung gestellt haben und damit die<br />

Tinnitusforschung fördern, haben sich in meinen Augen<br />

großen Respekt verdient!


Rechtliche Aspekte und<br />

Integrierte Versorgung<br />

Weniger für <strong>CI</strong>-Träger als vielmehr für Hörgeräteträger interessant<br />

waren die Beiträge, die sich mit rechtlichen Aspekten<br />

im Zusammenhang von Hörschädigung und Medizinprodukten<br />

befassten. – Hierzu stellte Herr Klokemann<br />

die Auswirkungen des Urteils des Bundessozialgerichts<br />

vom 17.12.2009 zur Hörgeräteversorgung sehr anschaulich<br />

dar. Auch wenn durch dieses Urteil eine Verbesserung der<br />

rechtlichen Situation hörgeschädigter Menschen eingetreten<br />

ist, bedeutet es keinen Anspruch auf das jeweils hochwertigste<br />

Hörgerät. Es ist immer der Einzelfall zu prüfen.<br />

Wir dürfen also gespannt sein, wie die Krankenkassen mit<br />

diesem Urteil umgehen werden.<br />

Gespannt war das Publikum auch auf den Vortrag von<br />

Herrn Blaser von der Techniker Krankenkasse Hannover,<br />

der die Integrierte Versorgung in Hannover darstellte.<br />

Durch einen entsprechenden Vertrag mit der MHH sollen<br />

sowohl die Qualität der <strong>CI</strong>-Versorgung als auch die Wirtschaftlichkeit<br />

verbessert werden. Das Konzept wurde auch<br />

von der Financial Times Deutschland in einem Wettbewerb<br />

als eines der zehn besten Konzepte ausgezeichnet. Das<br />

Interesse des Publikums und dem entsprechend kritische<br />

wie hartnäckige Fragen richteten sich aber mehr auf mögliche<br />

negative Aspekte für die <strong>CI</strong>-Patienten. So wurde mehrfach<br />

die Frage gestellt, ob die freie Klinikwahl im Rahmen<br />

dieser Integrierten Versorgung eingeschränkt werde. Eine<br />

eindeutige und befriedigende Antwort blieb der Referent<br />

leider schuldig.<br />

Mit ähnlich kritischen Fragen sah sich Herr Winter in seinem<br />

Beitrag zu „Remote Care“ konfrontiert. Hier waren die<br />

Sorgen und Ängste der anwesenden Patienten deutlich<br />

spürbar, in Zukunft nicht mehr ausreichend von ihrer Klinik<br />

versorgt zu werden. Schließlich soll bei diesem Konzept die<br />

Anpassung bei einem geschulten Akustiker vor Ort stattfinden,<br />

der online per Bild und Ton mit einem Techniker<br />

der betreuenden Klinik verbunden ist. Herr Winter betonte<br />

deshalb die Freiwilligkeit der Teilnahme an dieser Form der<br />

<strong>CI</strong>-Einstellung, zudem aber auch die wachsende Zahl an <strong>CI</strong>-<br />

Trägern, die neue Wege der Nachsorge erzwingt.<br />

Zukünftige Themen rund um das <strong>CI</strong><br />

Hochinteressante Themen am Samstag waren „Aktuelle<br />

Förderkonzepte bei Kindern und Jugendlichen mit <strong>CI</strong>“ und<br />

„Implantierbare Hörsysteme: Wann ist welches Hörsystem<br />

indiziert?“. (Ich selbst konnte leider nicht anwesend sein.)<br />

- Zukünftig wird die <strong>CI</strong>-Versorgung bei Kindern und Jugendlichen<br />

weiter zunehmen, zumal diese einmal beruflich und<br />

privat ihre Frau oder ihren Mann stehen müssen. Insofern<br />

kann man die Bedeutung der Förderkonzepte ermessen,<br />

die den Grundstein für die spätere Entwicklung (mit-)legen.<br />

In der schriftlichen Zusammenfassung der Vorträge werden<br />

hierzu familiäre Aspekte, die Auditiv Verbale Therapie,<br />

Ergebnisse zum Lese- und Rechtschreiblernprozess, die<br />

Frage der Notwendigkeit einer stationären Rehabilitation<br />

34<br />

Professor Lenarz am Mikroskop<br />

für <strong>CI</strong>-Kinder, die Problematik der Erstellung eines Hörprofils,<br />

die akustisch optimale Gestaltung von Klassenräumen,<br />

die Möglichkeiten der Integration hörgeschädigter Kinder<br />

in Regelschulen, Aspekte der psychologischen Gesundheit<br />

von <strong>CI</strong>-Jugendlichen, neue Aspekte der Pathophysiologie<br />

des Mittelohres und die Bedeutung des Kontaktes zu anderen<br />

gleich betroffenen Kindern/Jugendlichen beschrieben.<br />

Diese Vielfalt an Aspekten fließt in Förderkonzepte gestaltend<br />

ein; sie gibt auch Hinweise auf den Umfang der Aufgabenstellung.<br />

Hier gilt, wohl noch mehr als bei der Erziehung<br />

nichtbehinderter Kinder: „It takes a village!“ (Es braucht ein<br />

Dorf!)<br />

Ähnlich spannend ist die Entwicklung neuer Hörsysteme,<br />

die zwar ebenfalls implantiert werden, jedoch anatomisch<br />

und physiologisch vor dem <strong>CI</strong> ansetzen. Mit diesen kann<br />

möglicherweise in Zukunft Menschen geholfen werden,<br />

für die ein <strong>CI</strong> noch nicht in Frage kommt, sich aber mit herkömmlichen<br />

Hörsystemen mehr schlecht als recht durch<br />

ihren Alltag quälen. Die hierzu präsentierten Ergebnisse<br />

lesen sich sehr vielversprechend.<br />

Angesichts der Vielzahl der Beiträge konnte man nicht bei<br />

allen anwesend sein. Die Pausen waren dringend nötig, um<br />

Luft zu schnappen und Kontakte zu pflegen. Auch in diesem<br />

Sinne war der Besuch des Kongresses für mich sinnvoll<br />

verbrachte Zeit.<br />

(Die beschriebenen Vorträge stellen meine subjektive Auswahl<br />

dar.)<br />

Egid Nachreiner (Text)<br />

Fotos: Bettina S. Dörr


Erlebnisbericht<br />

Wie ein erfolgreiches Technik-Seminar aussehen kann –<br />

oder: Der Glöckner vom Hörzentrum Hannover<br />

Für den 5. Juni <strong>2010</strong> hatte die H<strong>CI</strong>G<br />

zu einem Technik-Seminar für <strong>CI</strong>-<br />

Träger/-innen mit Implantaten der<br />

Fa. Cochlear ins HZH eingeladen.<br />

Leichtsinnigerweise hatte ich<br />

gleich zu Anfang zugesagt, hierzu<br />

einen Bericht mit meinen Eindrücken<br />

und Erfahrungen zu verfassen.<br />

Und nun sitze ich hier und<br />

versuche, meine Erinnerungen zu<br />

sortieren und mit den überlassenen<br />

und eingesammelten Informationsbroschüren<br />

in Einklang zu<br />

bringen. Ein wenig komme ich mir<br />

vor wie die Weltreisenden, die zu Hause beim Sortieren<br />

ihrer Bilder feststellen: „Ach, guck mal, in Gelsenkirchen-<br />

Buer waren wir auch“. – Aber nun der Versuch, der Veranstaltung<br />

systematisch gerecht zu werden:<br />

Begrüßung durch den Vorsitzenden<br />

der H<strong>CI</strong>G, Manfred Schumacher<br />

Ein überschaubarer Teilnehmerkreis<br />

wurde einleitend vom Vorsitzenden<br />

der H<strong>CI</strong>G, Manfred<br />

Schumacher, begrüßt und auf<br />

die nachfolgend geplanten Seminarblöcke<br />

eingestimmt. Herr Pera<br />

von der Firma Cochlear gab ergänzende<br />

Erläuterungen, so dass<br />

- unterstützt durch begleitendes Herr Robert Pera von<br />

Infomaterial zu Gruppenzugehö- der Fa. Cochlear<br />

rigkeit, Inhalten und mittels eines<br />

Übersichtsplans des HZH – nach kurzer Orientierung<br />

mit der eigentlich vorgesehenen Arbeit begonnen werden<br />

konnte.<br />

In den auf jeweils 25 Minuten befristeten Stationen wurde<br />

den Gruppen von drei bis fünf Teilnehmern Gelegenheit<br />

Hier alle Teilnehmer und Unterweiser vor dem HZH auf einem Bild<br />

35<br />

gegeben, sich mit den verschiedenen Zubehörmöglichkeiten<br />

vertraut zu machen. – Und hier die Stationen im Einzelnen:<br />

Kleine Gruppen und thematisch<br />

getrennte Stationen<br />

• Telefonieren mit Festnetz<br />

Hier konnten wir schnurgebundene und schnurlose Telefone<br />

allein oder auch mit einem zwischengeschalteten Verstärkermodul<br />

testen und evtl. auftretende Probleme beim<br />

Telefonieren ansprechen und diskutieren.<br />

• Telefonieren mit Handy<br />

wird mir vermutlich für alle Zukunft<br />

unheimlich bleiben, obwohl<br />

sich der junge Mann von<br />

der H<strong>CI</strong>G alle erdenkliche Mühe<br />

gegeben hat, mir da zu helfen.<br />

Es muss aber wohl immer einige<br />

handy-resistente Banausen geben<br />

dürfen, die bei ihrer nächsten<br />

Reifenpanne einfach einen<br />

handybewehrten anderen Autofahrer<br />

anhalten, um die restliche<br />

Welt über ihr Missgeschick Andreas Beschoner erklärt<br />

zu informieren. – Also, Ralf, Birgid Lumma im Gespräch<br />

wenn Du Dein Vorkriegsmodell technische Details zum<br />

irgendwann eintauschen willst, Umgang mit ihrem Handy<br />

warten bei mir in der Schublade<br />

die neueste Generation, Zubehör und Startguthaben – eine<br />

Reihe formschöner Bilder meines rechten Knies inklusive.<br />

Ich kann es Dir auch schicken.<br />

• FM-Anlage<br />

wurde von Vertreterinnen der Fa. Kind vorgestellt. Die Anlage<br />

könnte angesichts der einfachen Handhabung eine<br />

wirkliche Unterstützung in für uns kritischen Situationen<br />

sein – wenn da nicht der Preis wäre.


• Skype (Telefonieren oder Videogespräch per Computer)<br />

stellt für uns absolut<br />

die Alternative zum<br />

bisherigen Telefonieren<br />

dar, sobald wir<br />

erst einmal den engeren<br />

und weiteren Bekanntenkreis<br />

davon<br />

überzeugt haben. Die<br />

bildhafte Unterstützung<br />

von Gesprächen kann sicher auch für <strong>CI</strong>-Träger/-innen,<br />

die mit dem herkömmlichen Telefonieren oder mit<br />

dem Handy (s. o.) nicht so gut klar kommen, eine sinnvolle<br />

Alternative sein. Zeitgleich kann man unterstützend, wenn<br />

alle Stricke reißen, zusätzlich per Tastatur kleine Sätze zum<br />

Lesen eingeben (also schreiben). Meine Umrüstung – natürlich<br />

nur die meines Computers – ist in Arbeit.<br />

• HearIt All (auch Hear It All) von Phonic Ear<br />

ist eine vielseitige,<br />

drahtlose Kommunikationshilfe,<br />

eine echte<br />

Alternative zur FM-<br />

Lösung, zu erschwinglichem<br />

Preis. Immer<br />

einsetzbar, wenn eine<br />

Tonverstärkung be-<br />

Herr Gnadeberg erklärt Produkte<br />

nötigt wird, etwa in<br />

Gesprächssituationen<br />

der Firma Phonic Ear<br />

oder bei der Verwendung<br />

von Tonquellen<br />

wie Radio und TV. Gespräche vom Festnetz- oder Mobiltelefon<br />

können drahtlos übertragen werden.<br />

• Fernsehen und Musik<br />

Hier wurden mehrere<br />

Möglichkeiten aufgezeigt,<br />

wie wir uns das<br />

Hören von Fernsehsendungen<br />

und Musik<br />

erleichtern können.<br />

Zum Beispiel konnten<br />

wir mittels Induktionsschlinge<br />

zum Umhängen<br />

an einem vorhan- Christian Hartmann über technische<br />

denen Fernsehgerät Anschlussmöglichkeiten<br />

und ebenso an einem<br />

MP3-Player diese Variante sofort ausprobieren. Und das<br />

ganz ohne störendes langes Audiokabel.<br />

Kann aus „Vielem“ „Noch mehr“ werden?<br />

Sehr freundlich, aber auch mit einem sehr energischen<br />

Läuten, wurde durch den Glöckner vom HZH, in Person<br />

unseres netten Vorsitzenden der H<strong>CI</strong>G, Manfred Schumacher,<br />

auf den Wechsel zur nächsten Station hingewiesen.<br />

Das war durchaus nötig, weil die eingeplanten Zeiten oder<br />

36<br />

die Gruppen mit einer<br />

größeren Anzahl an<br />

Teilnehmern nach 25<br />

Minuten noch keineswegs<br />

am Ende ihres<br />

Informationsbedarfs<br />

angekommen waren.<br />

Der Vortrag eines<br />

Herr Möller von der Fa. Cochlear Vertreters der Fa.<br />

zeigt den Teilnehmern den Umgang Cochlear zu Sonder-<br />

mit dem <strong>CI</strong>-Zubehör<br />

versorgungsformen<br />

und perspektivischen<br />

Entwicklungen bei der Behandlung von Hörschädigungen,<br />

von denen wir sicher nur noch begrenzt profitieren werden,<br />

wie auch die Schlussworte von Manfred Schumacher<br />

trafen dann schon auf eine doch sichtlich mitgenommene<br />

Runde von Teilnehmern, die die vorgesehene Diskussionsrunde<br />

nur noch eingeschränkt bestreiten konnte.<br />

Natürlich waren die Pausen mit<br />

reichlich gutem Essen und Trinken<br />

versehen. Gespräche kamen<br />

dabei auch nicht zu kurz.<br />

Gut gefiel mir, dass die einzelnen<br />

Stationen von Mitgliedern der<br />

H<strong>CI</strong>G geleitet wurden, so dass<br />

es hier auch so manchen Tipp<br />

oder so manches tröstliche „ …<br />

das war bei mir anfangs auch<br />

so.“ von Selbstbetroffenen zu<br />

Selbstbetroffenen gab.<br />

Es war beileibe nicht mein erstes Technik-Seminar. Ich habe<br />

aber den Eindruck, dass mit dieser neuen Form eine wesentlich<br />

effektivere Variante gelungen ist, auch wenn ich<br />

mich zunächst wegen der Menge an Informationen mittelschwer<br />

überfordert sah und erst mit Abstand viele weitere<br />

Fragen aufgetaucht sind, die natürlich in einem nächsten<br />

Seminar unbedingt zu klären sind. Für mich war dieses<br />

Seminar der neuen Art eher ein Schnupperkurs, der ahnen<br />

lässt, was wir an Möglichkeiten wirklich haben.<br />

Mein Wunsch für eine unbedingt notwendige Fortsetzung<br />

dieser Informationsveranstaltung ist eine Verlängerung<br />

bzw. Ausdehnung auf zwei Tage, um dadurch die<br />

Gelegenheit zu bekommen, sich noch intensiver mit der<br />

angebotenen Technik auseinandersetzen zu können und<br />

durch zwischenzeitliche Rückkoppelung und im Vergleich<br />

verschiedener Angebote die für mich optimale Lösung zu<br />

finden.<br />

Nach dem Technik-Seminar ist also hoffentlich vor dem<br />

(nächsten) Technik-Seminar. Betrachtet mich dazu jedenfalls<br />

schon mal als „fest gebucht“.<br />

Birgit Lumma (Text)<br />

Fotos Dagmar Behnke


Service-Center im Hörzentrum Hannover<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

im Hörzentrum Hannover gibt es eine Reihe von Service-Centern, die wir Ihnen hier einmal in einer Fortsetzungsserie<br />

vorstellen möchten. Damit werden Ihnen die räumliche Ausstattung, die Möglichkeiten vor Ort, die Kontaktdaten und die<br />

personelle Besetzung besser bekannt.<br />

Als erstes nun das Center der Firma MED-EL mit Herrn Hellmiß.<br />

Ihre Redaktion<br />

Hörimplantate-Beratung und Service aus einer Hand<br />

Seit Mai können <strong>CI</strong>-Träger und Interessenten im Hörzentrum Hannover das gesamte<br />

Leistungsspektrum für MED-EL Hörimplantatsysteme in Anspruch nehmen.<br />

Das neue MED-EL Care Center bündelt alle nötigen<br />

Kompetenzen an einem Ort und bietet durch<br />

kurze Wege besonders effiziente und reibungslose<br />

Abläufe. Alle für die Beratung, Anpassung und Rehabilitation<br />

notwendigen Schritte können zentral im<br />

neuen Hörzentrum erledigt werden – eine wesentliche<br />

Erleichterung im Alltag der Hörimplantatträger.<br />

„Wir freuen uns, die Zusammenarbeit mit dem Hörzentrum<br />

Hannover weiter zu intensivieren“, sagt<br />

Dr. Hansjörg Schößer, Geschäftsführer von MED-EL<br />

Deutschland, „denn wir beide verfolgen das Ziel,<br />

Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden.“<br />

Auch Prof. Dr. Thomas Lenarz, Direktor der<br />

Hals-Nasen-Ohren-Klinik<br />

der Medizinischen Hochschule<br />

Hannover (MHH),<br />

die Partner des MED-EL<br />

Care Center Hannover<br />

ist, betont die gute Zusammenarbeit:<br />

„Gemeinsam<br />

gelingt es uns, die Qualität<br />

der Patientenversorgung<br />

kontinuierlich zu verbessern<br />

und im nationalen wie<br />

auch internationalen Kontext<br />

höchstes Niveau zu<br />

bieten. Das MED-EL Care<br />

Center ist ein weiterer<br />

Beweis für die erfolgreiche Stefan Hellmiß, Klinikingenieur<br />

Kooperation im Sinne der und Ansprechpartner im MED-<br />

Patienten.“<br />

EL Care Center, erklärt das MA-<br />

Zu den wesentlichen Leis- ESTRO <strong>2010</strong> <strong>CI</strong>-System<br />

tungen des Care Centers<br />

zählen eine kompetente und umfassende Beratung und<br />

Service im Hinblick auf MED-EL Hörimplantatsysteme, Zusatzgeräte<br />

und Ersatzteile, sowie die fachmännische Unterstützung<br />

bei allen technischen Fragen. Des Weiteren kann<br />

sich der Kunde hinsichtlich Rehabilitationsmaßnahmen,<br />

Kostenerstattung und Fachveranstaltungen informieren.<br />

„Wir bieten sämtliche Hörimplantatsysteme von MED-EL<br />

und demonstrieren genau deren Funktionsweise in Form<br />

von Animationen“, beschreibt Stefan Hellmiß, Klinikingenieur<br />

und Ansprechpartner vor Ort, zentrale Leistungen des<br />

37<br />

Beratung zu MED-EL Hörimplantatsystemen in<br />

schön gestalteten Räumlichkeiten<br />

Care Centers. „Dazu gehört auch die Erläuterung der Funktion<br />

einer FM-Anlage.“ Der studierte Hörakustiker konnte<br />

bereits mit seiner Abschlussarbeit „Tinnitusbelastung/Tinnitusreduktion<br />

durch Vibrant Soundbridge Mittelohrimplantate“<br />

umfangreiches Fachwissen zum Thema Hörimplantate<br />

sammeln. Zudem verfügt Hellmiß über Kenntnisse<br />

im Bereich der Audiologie und hinsichtlich Technologie und<br />

Messtechnik von Hörsystemen. Darüber hinaus besitzt er<br />

eine langjährige Erfahrung in der Kundenbetreuung und<br />

Beratung. „Ich fühle ich mich in meiner neuen Arbeitsumgebung<br />

sehr wohl, denn das Care Center ist nicht nur<br />

hochmodern und mit allem ausgestattet, was ich für meine<br />

Arbeit brauche, sondern die Räumlichkeiten besitzen auch<br />

ein sehr schönes Design“, fügt Hellmiß hinzu.<br />

MED-EL Deutschland GmbH<br />

MED-EL Care Center Hannover<br />

Karl-Wiechert-Allee 3<br />

D-30625 Hannover<br />

Stefan Hellmiß<br />

Tel.: 0511 2289952<br />

E-Mail: office-hannover@medel.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag 8.30 - 17.00 Uhr


Erlebnisbericht<br />

Tolles Wochenende mit einem<br />

Sommerfest der H<strong>CI</strong>G<br />

Am 3. Juli <strong>2010</strong> fand im MERCURE Hotel in Hannover ein<br />

Sommerfest der H<strong>CI</strong>G statt, bei dem ich mit meiner Familie<br />

zu Gast war.<br />

Einige Teilnehmer, so wie auch wir, reisten schon am Vortag<br />

an und konnten beim abendlichen Büfett nette <strong>CI</strong>-Träger<br />

und auch Nicht-<strong>CI</strong>-Träger kennenlernen. Über das gesamte<br />

Wochenende war es eine angenehme Atmosphäre und im<br />

klimatisierten Hotel konnte man die Hitze gut aushalten.<br />

Für manche war die Nacht ziemlich kurz, da man bei den<br />

Gesprächen kein Ende finden konnte.<br />

Am nächsten Morgen nahmen wir nach einem tollen Frühstück<br />

als Gast an der Generalversammlung der H<strong>CI</strong>G teil<br />

und bekamen erste Eindrücke über den Verein. Für die<br />

Kinder gab es ein Betreuungsangebot, das unsere Kinder<br />

gerne nutzten. Zudem gab es verschiedene Stände von<br />

<strong>CI</strong>-Firmen, einer Zubehörfirma, Reha-Kliniken und einen<br />

Bücherstand der H<strong>CI</strong>G, bei denen man sich informieren<br />

konnte.<br />

Danach gab es im Hotel ein Public Viewing zum WM-Spiel<br />

Deutschland gegen Argentinien, wo wir viel zu jubeln hatten<br />

- und der Saal war voll! Anschließend ging´s zum Sommerfest,<br />

bei dem gegrillt wurde. Einige Mutige - sogar der<br />

Vorsitzende ließ sich dazu überreden - tobten im Swimmingpool<br />

herum und kühlten sich ab. Die Letzten sind wohl<br />

erst um vier Uhr Nachts in die Falle gekommen!<br />

Am Sonntagmorgen genossen wir erneut das reichhaltige<br />

Frühstück und die Gespräche wurden fortgesetzt!<br />

Endlich mal wieder ein Wochenende, an dem man unter<br />

News<br />

Cochlear teilt mit:<br />

Die Firma Cochlear teilt mit, dass das Cochlear(tm) Nucleus®<br />

5 System als erstes <strong>CI</strong> den red dot design award<br />

<strong>2010</strong> in der Kategorie Life Science und Medizin gewonnen<br />

hat. Der internationale Design-Preis „red dot“ wird<br />

für herausragende Leistungen bei Designqualität, Innovationsgrad<br />

und Funktionalität verliehen. Mit dieser<br />

Auszeichnung würdigt die Experten-Jury die jahrzehntelange<br />

kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />

für Menschen mit Hörschädigung.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

derseker@cochlear.com, http://www.cochlear.de<br />

38<br />

Gleichgesinnten ist und nicht als „Exot“ angesehen wird!<br />

Ich habe so viele nette Leute kennengelernt und sogar alte<br />

Bekannte wieder getroffen. Der Austausch tat mir sehr<br />

gut und die Familie war mit eingebunden. Es war beeindruckend,<br />

wie gut das Team der H<strong>CI</strong>G die Veranstaltung<br />

geplant und durchgeführt hat.<br />

Im nächsten Jahr sind auch wir wieder dabei!<br />

Herzliche Grüße,<br />

Ulrike Fast und Familie<br />

(Text & Foto)


Erlebnisbericht<br />

Namaste Nepal!<br />

Eine Trekkingreise mit <strong>CI</strong><br />

Februar <strong>2010</strong>. Berlin versinkt in Eis- und Schneemassen<br />

und ich im Winterblues. Da erzählt mir eine Freundin, dass<br />

sie sich mit einer anderen Frau über Ostern zu einer zweiwöchigen<br />

Trekkingreise nach Nepal angemeldet hat. Ob<br />

ich mit wolle? Wandern. Sonne. Exotik. Aber ja, keine Frage!<br />

Obwohl ich eigentlich keine organisierten Reisen mag.<br />

Schon gar keine Gruppenreisen mit lauter Guthörenden.<br />

Was soll ich sagen – Nepal ist ein Fest für die Sinne. In Kathmandu<br />

kann man prächtige alte Tempelanlagen und Paläste<br />

besichtigen, rund um den großen Stupa von Bodnath die<br />

Gebetsrollen drehen und den Mönchen beim Singen der<br />

Mantras zuhören, oder durch die Altstadtgassen schlendern<br />

und die Menschen in ihren farbenfrohen Kleidern bewundern.<br />

Besonders schön ist es am frühen Morgen, bevor<br />

der Autoverkehr sich zum Inferno steigert. Dann dösen nur<br />

ein paar Rikschafahrer in ihren buntbemalten Gefährten.<br />

Dann breiten die Marktfrauen ihr Gemüse auf den Plätzen<br />

aus, die Teehändler schöpfen ein Glas nach dem anderen<br />

von der dampfenden Mischung aus Schwarztee, Milch und<br />

Gewürzen aus ihren großen Töpfen. Ein buddhistischer<br />

Mönch erbettelt sein tägliches Brot. Der Schläfer auf den<br />

Stufen des großen Tempels ist erwacht, reckt und streckt<br />

sich, dass man alle Rippen sieht. Beim Zeitungsjungen debattieren<br />

Leser die News des Tages. Hunde und heilige<br />

Kühe stochern in den auf der Straße zusammengefegten<br />

Müllhaufen. Aus den Häusern streben die Bewohner mit<br />

einer blumengeschmückten Schale Reis einem der vielen<br />

Hindutempel zu. Dort opfern sie, zünden ein Talglicht an,<br />

läuten die Tempelglocke und drücken sich und ihren Familienangehörigen<br />

die Tikka auf die Stirn – einen Punkt aus<br />

roter Farbe. Nach dem Zauber der frühen Morgenstunden<br />

versinkt Kathmandu in Lärm und Abgaswolken. Die Menschen<br />

gehen ihrem täglichen Überlebenskampf nach. Die<br />

meisten tun das mit einer Würde und einer gelassenen<br />

Freundlichkeit uns reichen Fremden gegenüber, die mich<br />

tief beeindruckt hat.<br />

Nach einigen Besichtigungstagen in Kathmandu und Umgebung<br />

brachen wir zum Trekking ins Annapurnagebiet auf,<br />

sieben Tage von Hütte zu Hütte.<br />

Unsere Gruppe hatte sich<br />

inzwischen gut zusammengefunden.<br />

Wir waren acht Frauen<br />

und zwei Männer zwischen<br />

30 und 50, bis auf ein Pärchen<br />

und uns drei Berlinerinnen<br />

alle Alleinreisende. Ich habe<br />

von Anfang an gesagt, dass<br />

ich ein <strong>CI</strong> habe und im Störlärm<br />

schlecht höre. Es dauerte<br />

dennoch ein bisschen, bis die<br />

anderen einschätzen konnten,<br />

Markttag in Kathmandu was ich mitbekomme und was<br />

40<br />

Die Autorin am Poon Hill<br />

nicht. Eine aus unserer Gruppe meinte anfangs, so richtig<br />

funktionieren würde mein <strong>CI</strong> ja wohl nicht, als ich sie bei einer<br />

rumpeligen Busfahrt schlecht verstand. Ich habe dann<br />

gesagt, dass es nicht mit einer Brille, sondern eher mit einem<br />

Holzbein zu vergleichen ist und die Technik in manchen<br />

Situationen an ihre Grenzen stößt. Für meine Mitreisenden<br />

war ich wahrscheinlich sehr schwerhörig, aber im<br />

Vergleich zu Hörgerätezeiten hörte ich unglaublich viel und<br />

fand in der Gruppe schnell Kontakt. Bei den obligatorischen<br />

Gruppenabendessen in Restaurants musste ich natürlich<br />

meine Kompromisse machen; da habe ich gegen Ende des<br />

Abends manchmal nicht mehr viel von der Unterhaltung<br />

mitbekommen.<br />

Beim Trekking war ich von hörtechnischen Einschränkungen<br />

weitgehend frei, da hat man nur die kleinen Geräusche der<br />

Natur um sich – den Wind, die Vögel und die Glöckchen der<br />

Maultierkarawanen, die in diesen straßenlosen Gegenden<br />

alle Güter transportieren. Da konnte ich mich wunderbar<br />

mit allen unterhalten oder auch einfach vor mich hinwandern<br />

und die Landschaft genießen. Und nachts traumhafte<br />

Ruhe, während andere die durch die dünnen Bretterwände<br />

der Hütte sägenden Schnarcher verfluchten. Ich teilte das<br />

Privileg der nächtlichen Ruhe übrigens mit einigen Touristen<br />

aus Japan, die sich in Gebärdensprache unterhielten<br />

und denen wir mehrmals unterwegs begegneten.<br />

Wir hatten ein wahres Luxustrekking: Vier Träger schleppten<br />

unsere schweren Rucksäcke, sodass wir nur unser Tagesgepäck<br />

schultern mussten. Dazu kamen drei Sherpas, die<br />

sich um alles Organisatorische kümmerten, vom Quartier<br />

bis zum Teekochen. Die Rundumbetreuung mag überflüssig<br />

erscheinen, hatte aber ihr Gutes: Trekking in diesem Gebiet<br />

heißt Treppensteigen. Stundenlang geht es auf Stufen die<br />

steilen Hänge hinauf oder hinunter. Was unsere Träger trotz<br />

ihrer Last locker in Badelatschen bewältigten, brachte uns<br />

zuweilen doch aus der Puste. Hinzu kam, dass wir eine von<br />

Krankheiten geschlagene Truppe waren: Zeitweise schleppten<br />

sich acht von uns zehn mit Brechdurchfall oder Erkältungen<br />

durch die malerische Berglandschaft. Keine Mahlzeit<br />

verging ohne Witzeleien über die „plain-rice-Fraktion“<br />

– diejenigen, die wieder einmal nur Reis oder Kartoffeln


ohne alles essen konnten. Ich gehörte zu den zwei Glücklichen,<br />

die von derlei Malaisen völlig verschont blieben. Dafür<br />

lösten sich schon am ersten Wandertag die Sohlen meiner<br />

guten Lowa-Wanderstiefel vom Schaft. Bei jedem Schritt<br />

machte es flap-flap. Einen Schuster gab es in den Bergen<br />

nicht. Was also tun? Meine Rettung hieß „superglue“ – der<br />

einheimische Sekundenkleber, den es in jeder Hütte zu kaufen<br />

gibt. Mit dem pappte ich täglich aufs Neue meine Stiefel<br />

zusammen, und die Sherpas lachten sich schlapp über die<br />

Qualität made in Germany. So trekkte ich recht entspannt<br />

zum Poon Hill und wieder zurück. Die Landschaft ist fantastisch,<br />

blühende Rhododendronwälder und im Hintergrund<br />

die schneebedeckten Achttausender, dazu Wasserbüffel,<br />

Maultierkarawanen, Terrassenfelder und hübsche kleine<br />

Dörfer. Über den Tälern schwebt der Gesang unzähliger<br />

Vögel, läuten die Glocken der Ziegen und Maultiere, und<br />

abends zirpen die Grillen. Was will man mehr!<br />

Wer jetzt Lust auf Nepal bekommen hat und sich fragt, ob<br />

es in puncto <strong>CI</strong> etwas zu beachten gibt: Oh ja! Man steige<br />

nicht unbedacht mit <strong>CI</strong> und zwei Begleitern auf ein wackliges<br />

Holzbötchen, um über den Phewasee zu rudern. Es<br />

könnte denen nämlich mitten auf dem See einfallen, dass<br />

der Ruderer und der Steuerer jetzt der Fairness halber<br />

die Plätze tauschen müssen. Was, wenn das bedenklich<br />

schwankende Bötchen bei diesem Manöver kippt und die<br />

kostbare Elektronik auf Nimmerwiedersehen in den Fluten<br />

verschwindet? Mir wird immer noch ganz schlecht bei dem<br />

Gedanken daran, was hätte passieren können!<br />

Ansonsten ist alles machbar. Nepal ist ein armes und in<br />

den Bergregionen unwegsames Land. Es versteht sich von<br />

selbst, dass bei evtl. technischen Pannen auf einer Trekkingtour<br />

außer „superglue“ nicht viel Hilfe zu erwarten ist.<br />

Auf Nummer sicher geht, wer sich von seinem Hersteller<br />

ein Ferien-Leihgerät mitgeben lässt. Ich hatte nur vorsorglich<br />

eine Ersatzspule, Ohrhaken und Mikrofonabdeckungen<br />

für meinen Freedom dabei – die Verschleißteile halt. Wer<br />

Akkus benötigt, reist in der Nachmonsunzeit (Oktober/November)<br />

vielleicht entspannter. Nepal produziert seinen<br />

Strom überwiegend aus Wasserkraft, und gegen Ende<br />

der Trockenzeit im Frühling gibt’s davon nicht mehr viel. In<br />

Kathmandu herrschte für große Teile des Tages planmäßig<br />

Stromsperre. In den Berghütten gab es abends Elektrizität,<br />

allerdings nicht unbedingt die ganze Nacht. An den wenigen<br />

Steckdosen in den Hütten, an denen man (stundenweise<br />

gegen Entgelt) aufladen kann, konkurriert man um<br />

die kurzen Stromlieferzeiten mit anderen Touristen, die ihre<br />

Kameraakkus betanken wollen. Mit Batterien reist es sich<br />

entspannter, vorausgesetzt man hat genügend dabei. Ich<br />

will nicht ausschließen, dass es möglich ist, in Kathmandu<br />

welche aufzutreiben, aber woanders eher nicht. Ansonsten<br />

ist <strong>CI</strong>-technisch auch nichts anderes zu beachten als<br />

beim Wandern in den Alpen, insbesondere was die Feuchtigkeit<br />

durch Regen, Schwitzen, etc. angeht. Trocknen ist<br />

ein Muss, wobei ein luft- und wasserdichter Beutel (vom<br />

Trekkingladen) und Trockentabletten völlig ausreichen. Die<br />

schweren elektrisch betriebenen Boxen sind für die Reise<br />

viel zu unpraktisch. Nach dem NATX (Nasse-Socken-Trock-<br />

41<br />

Patan, Durbar Square<br />

nungs-Index) ist die Annapurnaregion im April klimatisch<br />

mit Mitteleuropa im Sommer vergleichbar. Wer unbedingt<br />

in der Monsunzeit fahren will oder im Terai Safari macht, hat<br />

natürlich feuchteres Klima. Aber man sollte sich davon nicht<br />

so einschränken lassen. Die Technik hält mit ein bisschen<br />

gesundem Menschenverstand (Trocknen! Filter wechseln!)<br />

viel aus, jedenfalls weit mehr, als die Gebrauchsanweisung<br />

erahnen lässt. Meine Hörgeräte haben von monatelangem<br />

Tropendunst bis zu Sandstürmen schon so ziemlich alles<br />

klaglos überlebt.<br />

Am Schluss unserer Reise wurde es noch einmal spannend:<br />

Wir hatten etwas von einer Aschewolke aus Island<br />

gehört. Würden wir problemlos fliegen können? Dass der<br />

gesamte deutsche Luftraum gesperrt war, haben wir erst<br />

in Kathmandu am Check-in erfahren. Also zurück in die<br />

Stadt. Und das Schreibseminar in Nieheim würde ich auch<br />

verpassen. Mist! Was nun? Natürlich konnte uns keiner sagen,<br />

wann und wie es weitergehen würde. Unser Visum lief<br />

ab. Die Stimmung in der Truppe schwankte von „Hurra, verlängerte<br />

Ferien!!!“ bis zum hysterischen „Ich will jetzt aber<br />

heim!!!“ Ich gebe zu, dass ich eher zu der pflichtvergessenen<br />

Fraktion gehörte. Nur die Aussicht, über Peking mit<br />

der transsibirischen Eisenbahn nach Hause zu fahren, hätte<br />

mich womöglich zur Abreise vor Freigabe des deutschen<br />

Luftraums bewegen können. Es folgten das obligatorische<br />

Schlangestehen beim Airline-Büro und beim Immigration<br />

office und viele Telefonate mit dem örtlichen Subunternehmer<br />

unseres Reisebüros, der sich wirklich rührend um<br />

seine gestrandeten Kunden kümmerte. Die Telefonate „in<br />

English“ habe ich lieber anderen überlassen. Aber ich besorgte<br />

eine nepalesische SIM-Karte und hatte damit das<br />

einzige funktionierende Handy und das gute Gefühl, auch<br />

mein Scherflein zu unserer „Rettung“ beizutragen. Geflogen<br />

sind wir schließlich vier Tage später nach Zürich statt<br />

nach Frankfurt/M. Von dort ging es mit der Bahn nach Hause.<br />

Namaste Nepal!<br />

„Namaste“ ist ein nepalesischer Gruß; er bedeutet:<br />

„Ich grüße das Göttliche in Dir“.<br />

Dr. Tanja Laier (Text & Fotos)


Kinder und Jugend<br />

Finde alles heraus über die Fußball-WM!<br />

Viel Spaß beim 3.<br />

Hier könnt ihr acht Begriffe finden, die waagerecht,<br />

senkrecht oder diagonal versteckt<br />

sind.<br />

Fussball<br />

Müller<br />

Weltmeister<br />

Finale<br />

Elfmeter<br />

Tor<br />

Spieler<br />

Klose<br />

Viel<br />

Spaß!<br />

KiJu-Seite<br />

(Kinder und Jugend)<br />

Logowettbewerb verlängert!!!<br />

Die <strong>CI</strong>-Impulse sucht für ihre KiJu-Seite<br />

ein tolles Maskottchen mit Namen, welches alle zukünftigen<br />

<strong>Ausgabe</strong>n begleiten wird. Wir erwarten Eure zahlreichen<br />

Einsendungen, egal ob gemalt, gebastelt oder digital.<br />

Tolle Preise !<br />

1. Preis:<br />

2. Preis:<br />

3. Preis:<br />

100,- € Gutschein*<br />

50,- € Gutschein*<br />

25,- € Gutschein*<br />

*von Mediamarkt<br />

Einsendeschluss ist der 31.10.<strong>2010</strong>, an folgende Adresse:<br />

Manfred Schumacher, Zum Doinsbrook 2 ,<br />

27 356 Rotenbug/ Wümme, Fax: 04261 84 61 72 ,<br />

E-Mail: Manfred.Schum@googlemail. com<br />

Sommerferien<br />

Was macht ihr in den Ferien? Sechs Wochen sind<br />

ganz schön lang – und trotzdem ziemlich schnell<br />

vorbei.<br />

BUCHSTABENSALAT<br />

Es gibt tolle Preise zu gewinnen!<br />

In der nächsten <strong>Ausgabe</strong> präsentieren wir euch<br />

dann das neue KiJu-Logo.<br />

Ö Z F T Z V D K Ä V O E<br />

S F U S S B A L L E C X<br />

F B R L G F M O D I A G<br />

Z L R E E A Z S P L L G<br />

X U E E N H R E I C U N<br />

C M T U L F B T Z H P M<br />

M E E Z E E I E E E V Ü<br />

C N M E H T I N N N I L<br />

K S F E V O R P A T Z L<br />

S A L D E O W N S L U E<br />

F W E L T M E I S T E R<br />

S T S E F R Ä R R C H E<br />

42<br />

Viele von euch fahren<br />

sicher mit den Eltern in<br />

den Urlaub – ans Meer<br />

oder in die Berge. Mit<br />

dem Auto, dem Flugzeug<br />

oder der Bahn.<br />

Seid ihr vielleicht<br />

schon mal mit dem<br />

Logowettbewerb<br />

verlängert!!!<br />

Macht mit!<br />

Seid kreativ!<br />

Fahrrad eine<br />

lange Tour<br />

gefahren?<br />

Außerdem gibt es viele Vereine oder Kommunen,<br />

die Ferienfahrten mit Zeltlager oder Jugendherberge<br />

anbieten.<br />

Besonders für Kinder und Jugendliche mit <strong>CI</strong> gibt es<br />

auch einige Angebote in den Ferien. Zum Beispiel<br />

das Hörcamp – eine Woche mit Hör- und Kommunikationstraining,<br />

Anpassung, Technikseminar,<br />

Beratung usw.<br />

In den letzten Jahren fand das Hörcamp in Werscher-


erg statt, seit diesem Jahr in Hannover im <strong>CI</strong>C.<br />

Teilgenommen haben diesmal zehn Jugendliche aus<br />

unterschiedlichen Städten, die eine Woche gemeinsam<br />

Hörtraining hatten. Sie haben sich überlegt,<br />

welche besonderen Situationen sie als Hörgeschädigte<br />

manchmal erleben und haben viel Zeit miteinander<br />

mit Reden, Musik machen und ein bisschen<br />

Lernen verbracht.<br />

Außerdem konnten sie einen ersten Blick in ihre berufliche<br />

Zukunft werfen.<br />

Welche Wunschberufe haben <strong>CI</strong>-Jugendliche? Im<br />

Grunde die selben wie alle anderen auch: von Fußballer<br />

über Erzieherin, Pferdewirtin und Arzt bis<br />

zur Schauspielerin...Manche Wünsche werden sich<br />

vielleicht in den nächsten Jahren noch mal ändern.<br />

Oder die Jugendlichen stellen fest, dass es doch<br />

nicht so einfach ist, nach Hollywood zu kommen.<br />

Wichtig ist aber: Wie finde ich heraus, was ich kann<br />

und was ich gerne machen möchte ...? Wie finde<br />

ich einen Praktikumsplatz, einen Ausbildungs- oder<br />

Arbeitsplatz? Gibt<br />

es besondere<br />

Hilfen für hörgeschädigteAuszubildende<br />

oder<br />

Studierende?<br />

Wie bewirbt man<br />

sich? Reicht ein<br />

Telefonanruf – und kann ich mit fremden Menschen<br />

telefonieren? Sollte ich etwas schreiben und wie<br />

soll das aussehen? Wie führt man ein Bewerbungsgespräch?<br />

Ist<br />

es okay, in zerrissenen<br />

Jeans<br />

und Flipflops<br />

dahin zu gehen<br />

und während<br />

des Gesprächs<br />

Kaugummi zu<br />

kauen?<br />

All diese Fragen<br />

sind wichtig.<br />

Und es ist<br />

wichtig, in einer<br />

lockeren<br />

Atmosphäre<br />

darüber<br />

sprechen zu<br />

können.<br />

43<br />

Ein Bewerbungsgespräch durfte im Rollenspiel geübt<br />

werden und diejenigen, die zugeschaut haben,<br />

konnten hinterher positive und kritische Rückmeldungen<br />

geben.<br />

Für Bewerbungsunterlagen zum Beispiel ändern<br />

sich alle paar Jahre die Vorgaben. Zur Zeit eurer Urgroßeltern<br />

war es noch okay, einen handgeschriebenen<br />

Bericht abzugeben. Heute geht es ohne eine<br />

am PC geschriebene Mappe mit Foto, Lebenslauf<br />

und allen wichtigen Zeugnissen nicht mehr.<br />

Und welches ist nun der richtige Beruf für euch? Jeder<br />

hat andere Interessen und Fähigkeiten. Manche<br />

mögen gern mit Zahlen arbeiten – da ist vielleicht<br />

Buchhaltung oder Steuerberatung interessant. Viele<br />

möchten gern mit Kindern arbeiten – aber wie<br />

wird man eigentlich Erzieherin? Welchen Schulabschluss<br />

brauche ich da?<br />

Die Agentur für Arbeit kann zum Beispiel helfen,<br />

einen geeigneten<br />

Ausbildungsplatz zu<br />

finden, oder sie kann<br />

die Ausbildung finanziell<br />

fördern. Viele<br />

Hörgeschädigte machen<br />

ihre Ausbildung<br />

auch in speziellen<br />

Zentren wie Fachschulen, Berufsbildungswerken<br />

oder Landesbildungszentren.<br />

Es gibt ein paar tolle Seiten im Internet, die weiter<br />

helfen, z. B.:<br />

http://www.berufskompass.at/berufskp3/<br />

http://www.arbeitsagentur.de/nn_26266/Navigation/zentral/Buerger/Zwischenzeit/BIZ/BIZ-Nav.html<br />

Auch so kann man also einen Teil seiner Ferien verbringen,<br />

viel Spaß haben und dazu noch etwas lernen...<br />

Wenn ihr mögt, dann schickt uns doch ein Urlaubsfoto<br />

oder ein gemaltes Bild für die nächste <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Die schönsten veröffentlichen wir und dann haben<br />

wir alle auch im Herbst noch ein kleines Urlaubsgefühl.<br />

:-)<br />

Viele Grüße<br />

Logowettbewerb<br />

verlängert!!!<br />

(siehe Seite 42)<br />

©Bundesagentur für Arbeit


Jubiläum<br />

20 Jahre Cochlear Implant Centrum<br />

„Wilhelm Hirte“ in Hannover<br />

Weltweit erste und größte therapeutische Einrichtung für Kinder mit Cochlear Implant<br />

feiert Jubiläum<br />

Im Sommer 1990 nahm eine wegweisende Einrichtung ihre<br />

Arbeit auf: Das Cochlear Implant Centrum (<strong>CI</strong>C) „Wilhelm<br />

Hirte“ begann, ertaubte oder taubgeborene Kinder mit einem<br />

Cochlear Implant in einer Therapie zu behandeln. Auf<br />

dem Gelände in Hannover Groß-Buchholz befinden sich<br />

das Therapiegebäude und drei Kinderhäuser mit insgesamt<br />

21 Doppelzimmern und einem großen Spielplatz. Jede Woche<br />

können so 42 Kinder gemeinsam mit ihrer Mutter oder<br />

ihrem Vater an den meist zwei- bis dreitägigen Therapien<br />

teilnehmen.<br />

Hören und Sprechen lernen<br />

Was für viele selbstverständlich ist, müssen diese Kinder<br />

erst lernen: Hören, denn dieses „Gefühl“, Stimmen, Geräusche<br />

oder gar Musik zu erleben, kennen die meisten von ihnen<br />

nicht. Für sie eröffnet sich eine ganz neue Welt, wenn<br />

sie das erste Mal die Stimme ihrer Mutter oder ihres Vaters<br />

hören und schließlich verstehen, dass aus den sich bewegenden<br />

Lippen auch liebevolle Geräusche kommen können.<br />

Zuvor wurden die Kinder in der HNO-Klinik der MHH mit einer<br />

Innenohrprothese (Cochlear Implant = <strong>CI</strong>) versorgt. In<br />

aller Regel beginnt dann die Arbeit der Therapeuten im <strong>CI</strong>C.<br />

Wer nicht hören kann, kann sich in aller Regel auch nicht<br />

artikulieren. Neben dem Hören und Verstehen müssen die<br />

Kinder auch das Sprechen lernen. Der Ablauf der Therapie<br />

beschränkt sich nicht auf einmalige Sitzungen.<br />

Eine Basistherapie umfasst meist einen Zeitraum von 2 ½<br />

bis 3 Jahren mit mehreren mehrtägigen Aufenthalten im<br />

<strong>CI</strong>C. Schon vier bis fünf Tage nach der Operation erfolgt im<br />

<strong>CI</strong>C ein Vortraining des Kindes. Dabei wird es auf die Erstanpassung<br />

des Sprachprozessors ca. fünf bis sechs Wochen<br />

nach der Entlassung aus der Klinik vorbereitet. Gemeinsam<br />

mit ihren Müttern und Vätern sieht es bei einer Anpassung<br />

Auch Spielen gehört dazu<br />

44<br />

zu und lernt die<br />

Mitarbeiter im <strong>CI</strong>C<br />

kennen. Die vielfältigenTherapieangebote<br />

fördern<br />

sowohl die Hör-<br />

Sprach-Entwicklung<br />

der <strong>CI</strong>-versorgten<br />

Kinder als<br />

auch die geistigen,<br />

emotionalen, motorischen<br />

und sozialen<br />

Fähigkeiten.<br />

Die Behandlung<br />

mit einem <strong>CI</strong> ist innerhalb<br />

der ersten<br />

drei Lebensjahre<br />

oder auch für Kinder<br />

mit Hörgeräten Eingangsbereich des <strong>CI</strong>C Wilhelm Hirte<br />

(zum Beispiel nach<br />

einem Hörsturz) sinnvoll.<br />

20-jährige Erfolgsgeschichte<br />

Seit 1990 nahmen über 1300 Kinder an den Therapien teil.<br />

Dem hervorragenden Ruf des <strong>CI</strong>C als Vorreiter für die <strong>CI</strong>-<br />

Therapie entsprechend, kommen sie aus ganz Deutschland<br />

und dem Ausland, zum Beispiel aus der Ukraine oder von<br />

den Faröer-Inseln. Die Arbeit im <strong>CI</strong>C wurde immer weiter<br />

optimiert. Die Erfolgsbilanz ist beeindruckend: Von 1000<br />

Fällen haben nur 10 Behandlungen nicht angeschlagen. Vor<br />

allem das Therapie-Team hat sich immer weiter entwickelt:<br />

angefangen mit fünf Mitarbeitern um den damaligen Leiter,<br />

Dr. Bodo Bertram, sind heute 19 Mitarbeiter auf dem<br />

Gelände am Stadtwald Eilenriede beschäftigt. Ingenieure,<br />

eine Audiologieassistentin, Sprachbehindertenpädagoginnen,<br />

eine Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin, Logopädinnen,<br />

eine Heilpädagogin sowie Ergotherapeutinnen kümmern<br />

sich um die verschiedenen Therapien für die Kinder.<br />

Eine Sekretärin und vier Hauswirtschaftskräfte sorgen für<br />

reibungslose Abläufe im <strong>CI</strong>C und in den angeschlossenen<br />

Eltern-Kind-Wohnhäusern. Seit 2009 leitet Dr. Barbara Eßer-<br />

Leyding das <strong>CI</strong>C Wilhelm Hirte.<br />

Jubiläumsfeier<br />

Das <strong>CI</strong>C Wilhelm Hirte feiert am 25. September <strong>2010</strong> von 11<br />

bis 16 Uhr auf dem Gelände an der Gehägestraße 28-30 in<br />

Hannover. Nach einem kurzen Festakt mit Grußworten von<br />

Hannovers Bürgermeisterin Dr. Hilde Moenig, einem Geburts-


tagsständchen des Mädchenchors Hannover und einem<br />

Vortrag von Dr. Wittfoth von der MHH zum Thema „Musik<br />

und Emotionen“ werden natürlich die Kinder im Mittelpunkt<br />

stehen. Für das Kinderfest sind unter anderem Hüpfburg, Karussell,<br />

Kinderschminken, Streichelzoo sowie Mitmachzirkus<br />

und natürlich kulinarische Genüsse eingeplant.<br />

Für Nachfragen und Informationen stehen wir Ihnen gern<br />

zur Verfügung:<br />

Dr. Barbara Eßer-Leyding MSG<br />

Leiterin Cochlear Implant Centrum Wilhelm Hirte Hannover<br />

Träger: Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt<br />

Gehägestraße 28-30, 30655 Hannover<br />

4. <strong>CI</strong>-Symposium in Zusammenarbeit mit<br />

der SRH Heidelberg, Bosenbergklinik<br />

05. - 06.11.<strong>2010</strong>. Die Veranstaltung rund um das Thema<br />

Cochlea-Implantat findet <strong>2010</strong> zum vierten Mal statt.<br />

„Nachdem wir bereits zu den drei vorherigen <strong>CI</strong>-Symposien<br />

jeweils über 100 Teilnehmer begrüßen durften, gehen wir<br />

auch in diesem Jahr von einem weiter gestiegenen Interesse<br />

aus“, sagt Dr. Harald Seidler, Chefarzt der HNO-Klinik in<br />

den MediClin Bosenberg Kliniken.<br />

Information und Anmeldung: 06851/14261, Telefax:<br />

06851/14300. E-Mail: rita.berwanger@mediclin.de<br />

<strong>CI</strong>-Informations-Seminare in den MediClin<br />

Bosenberg Kliniken, St. Wendel<br />

MediClin Bosenberg Kliniken, 66606 St. Wendel, Chefarzt<br />

HNO-Arzt Dr. Harald Seidler.<br />

Termine: 02.09. - 04.09., 02.12. - 04.12.<strong>2010</strong>. Im Rahmen<br />

des Seminars erhalten Sie Informationen über Cochlea-<br />

Implantate, über das Hören mit dem <strong>CI</strong> und die Vorbereitungen,<br />

Möglichkeiten und Risiken. Weiterhin erhalten Sie<br />

sämtliche notwendigen Hörtests und diagnostischen Voruntersuchungen,<br />

z. B. Kommunikationsstatus und Funktionsfähigkeit<br />

der Hörnerven (Elektro-Audiometrie). Information<br />

und Anmeldung: 06851/14261, Telefax: 06851/14300.<br />

E-Mail: rita.berwanger@mediclin.de<br />

Termine<br />

45<br />

Tel. 0511/90959-25, Fax 0511/90959-33<br />

E-Mail: esser-leyding@hka.de, Internet: www.cic-hannover.de<br />

und<br />

Björn-Oliver Bönsch<br />

- Öffentlichkeitsarbeit -<br />

Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt<br />

Janusz-Korczak-Allee 12, 30173 Hannover<br />

Mobil: 0177 / 293 33 42<br />

Tel. 0511/8115-1117, Fax 0511/8115-99 1117<br />

E-Mail: boensch@hka.de, Internet: www.hka.de<br />

Text Dr. Barbara Eßer-Leyding MSG<br />

Fotos Lucas Quentin, Zivildienstleistender im <strong>CI</strong>C<br />

Reha Klinik Bad Grönebach:<br />

Schwerpunkt <strong>CI</strong><br />

HELIOS Klinik Am Stiftsberg, Fachklinik bei Hörbehinderung<br />

und Tinnitus, Innere Medizin, Kardiologie, Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie, Dr. Volker Kratzsch, MBA, Ärztlicher Direktor<br />

und Chefarzt der Abteilung Hörbehinderung, Tinnitus<br />

und Schwindel-Erkrankungen, Telefon: 08334/981-509,<br />

Telefax: 08334/981-599. 01.12. - 22.12.<strong>2010</strong><br />

Seminar zur Entscheidungsfindung<br />

„<strong>CI</strong> – ja oder nein?“<br />

02.-05.09., 02.-05.12.<strong>2010</strong>.<br />

Kaiserbergklinik Bad Nauheim, Herr Dr. Roland Zeh (Chefarzt),<br />

Am Kaiserberg 8-10, 61231 Bad Nauheim, Telefon:<br />

06032/703-710, Telefax: 06032/703-555. E-Mail: Roland.<br />

Zeh@pitzer-kliniken.de, Internet: www.pitzer-kliniken.de<br />

Infonachmittag im <strong>CI</strong>C Wilhelm Hirte für<br />

Eltern und Interessierte in Hannover<br />

Infonachmittag im <strong>CI</strong>C Wilhelm Hirte für Eltern und Interessierte<br />

immer freitags: 27.08. / 22.10.<strong>2010</strong> jeweils von<br />

14 Uhr bis 18 Uhr. Information und Anmeldung bei Fr. Asmus<br />

(cicsek@hka.de), Telefon: 0511/90959-0, Telefax:<br />

0511/90959-33. Wir freuen uns auf Sie!<br />

<strong>CI</strong>C Wilhelm Hirte, Gehägestr. 28-30, 30655 Hannover.<br />

Selbsthilfegruppe für Schwerhörige<br />

VI. AB-Kundentage im Herbst <strong>2010</strong><br />

Paderborn Der Herbst des Jahres <strong>2010</strong> wird durch die nunmehr 6. Kun-<br />

Reguläre Treffen: 03.09., 01.10., 05.11., 03.12. jeweils um dentage bestimmt. Wir freuen uns schon heute auf ein Wie-<br />

18.30 Uhr, 17.-19.09. Kommunikationswochenende. 22.10. dersehen mit einer attraktiven ersten Themenauswahl:<br />

gemeinsames Essen. 20.11. Kulturveranstaltung (Stadt Pa- Optimierung der Servicestruktur, Leihverträge und Urderborn<br />

), 11.12. Adventsfeier, 15.00 Uhr (Bleichstr. 70). laubslösungen, Wechsel zum C1-Harmony, Handynutzung,<br />

Für Fachvorträge eines HNO-Arztes, Psychologen, Akusti- Überprüfem von T-MIC und CO, Clearvoice - Störlärmhilfe<br />

kers und für Hörberatung sind Referenten angefragt.<br />

im Alltag.<br />

Computerkurs für Mitglieder, nach Absprache die Termine HIER DIE GEPLANTEN TERMINE: 02.09. in München, 03.09.<br />

bitte erfragen. Neu: Jeden 1. Dienstag im Monat allgem. In- in Frankfurt, 04.09. in Hannover, 05.09. in Hamburg, 09.10.<br />

formationen von 16-18 Uhr in der Beratungsstelle Bleichstr. in Köln. Die Welt des Hörens erwartet Sie – Harmony HiReso-<br />

70. Tipps von Betroffen für Betroffene und Angehörige, wie lution Bionic Ear System von Advanced Bionics.<br />

Hörgeräte-Telefonspule und Zusatzgeräte, Schwerbehin- Anmeldungen an: Advanced Bionics GmbH, Leonrodstraße<br />

terten-Ausweis, Integrationsfachdienst. Was tun, wenn die 56, 80636 München, Telefax: 089/452132829 oder E-Mail:<br />

Krankenkasse nicht zahlt, Fristen beachten usw.<br />

info@advancedbionics.de


Selbsthilfegruppe Kiel<br />

<strong>CI</strong>-Selbsthilfe – Neuigkeiten<br />

aus dem hohen Norden<br />

Ich heiße Susanne Depke und werde mich ab sofort in der<br />

Leitung der <strong>CI</strong>-Selbsthilfegruppe Kiel engagieren. - Herr<br />

Walter Linde wird sich allmählich aus der langjährigen Leitung<br />

zurück ziehen. Er steht aber bei Bedarf zunächst weiterhin<br />

allen bisherigen Mitgliedern der <strong>CI</strong>-Selbsthilfegruppe<br />

und auch mir mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Susanne Depke<br />

Ich möchte an dieser Stelle<br />

die Chance nutzen, mich<br />

kurz vorzustellen, und dies<br />

zugleich mit dem Angebot<br />

an alle Interessierten / Betroffenen<br />

im Großraum Kiel<br />

und im Norden Schleswig<br />

- Holsteins verbinden, gemeinsam<br />

eine informative<br />

und gesellige Selbsthilfegruppe<br />

zu gestalten.<br />

Ich bin gebürtige Münchnerin,<br />

42 Jahre alt, lebe aber<br />

schon seit mehr als zehn<br />

Deutschland – Serbien 0:1<br />

Dieses Fußballspektakel bescherte mir ein<br />

neues Idol: Lukas Podolski! In intellektueller<br />

Hinsicht erübrigt sich bei diesem Namen jede<br />

Diskussion. Seine menschliche Größe nötigt zur<br />

Bewunderung! Torschüsse, die jeder Beschreibung<br />

spotten, und ein verschossener Elfmeter:<br />

er lacht, er grinst, er lässt sich nicht unterkriegen!<br />

Diese Haltung sollten wir uns zum Maßstab<br />

machen!<br />

Der Name schlägt auch den Bogen zum europäischen Gedanken:<br />

Griechenland, Portugal, Irland, Italien und Spanien<br />

werden ihrer Schulden nicht mehr Herr und begeben sich<br />

unter den europäischen 750-Milliarden-Euro-Schirm. Die<br />

Rechnung werden natürlich wir Steuerzahler zu begleichen<br />

haben. Wenn das schon so ist, so wollen wir das Beste daraus<br />

machen!<br />

46<br />

Jahren in Kiel und arbeite hier als Zollbeamtin. Seit meiner<br />

Geburt bin ich hochgradig schwerhörig, bekam im Alter von<br />

acht Jahren für das rechte Ohr ein konventionelles Hörgerät<br />

und wurde im vergangenen Jahr an der MHH Hannover links<br />

mit einem <strong>CI</strong> versorgt.<br />

Ich hätte mir gewünscht, schon vor meiner OP mehr Informationen<br />

von Betroffenen zu erhalten. Und auch während<br />

meiner Anschlussheilbehandlung in diesem Frühjahr in Bad<br />

Nauheim habe ich gemerkt, wie wertvoll der Austausch mit<br />

Gleichgesinnten ist. - Insbesondere diese Erfahrungen haben<br />

mich dazu bewogen, mich verstärkt in die Arbeit der<br />

Selbsthilfegruppe in Kiel einzubringen.<br />

Ich freue mich auf die vor mir liegenden Aufgaben und wünsche<br />

mir sehr, dass sich viele Interessierte bei mir melden.<br />

Susanne Depke<br />

Homannstraße 18<br />

24106 Kiel<br />

Telefon 0431/888 07 58<br />

E-Mail: ci-selbsthilfegruppe@gmx.net<br />

Egids Glosse<br />

Italienische Mode, griechischer Wein, portugiesische<br />

Steaks, irischer Whisky, Urlaub in Spanien<br />

– wir sollten konsumieren, was das Zeug hält.<br />

Schließlich unterstützen wir dadurch diese Not leidenden<br />

Länder, reduzieren damit ihre Defizite und<br />

haben auch selbst noch etwas davon!<br />

Falls Sie es sich also noch leisten können, genießen<br />

Sie ein gutes Essen beim Griechen und geben lächelnd<br />

doppelt soviel Trinkgeld wie gewohnt. Es kommt uns allen<br />

zugute!<br />

Nehmen Sie Ihre jährliche Rentenauskunft zum Anlass im<br />

Hier und Jetzt zu leben und zu prassen. Später haben Sie<br />

kein Geld mehr dazu!<br />

Carpe diem!<br />

Egid Nachreiner


Selbsthilfegruppe Paderborn<br />

Selbsthilfegruppe für<br />

Schwerhörige Paderborn<br />

Gemütliches Kaffeetrinken in gemeinsamer Runde.<br />

Seit 1990 trifft sich die Selbsthilfegruppe für Schwerhörige<br />

regelmäßig am ersten Freitag im Monat in der Bleichstraße<br />

70 in Paderborn zum Gedankenaustausch. Da einige<br />

Mitglieder Kontakte zu anderen Hörgeschädigten-Gruppen<br />

hatten, kam es auch zum Erfahrungsaustausch mit anderen<br />

Gruppen und zu Besuchen gemeinsamer Veranstaltungen.<br />

1999 schloss sich die Gruppe dem Landesverband der<br />

Schwerhörigen und Ertaubten NRW an und trat als erste<br />

SHG auch dem Deutschen Schwerhörigen Bund bei.<br />

Neue Mitglieder sind der Gruppe jederzeit herzlich willkommen.<br />

Wir haben uns zur Aufgabe gestellt, die Mitglieder<br />

mit Rat und Tat zu unterstützen und zu fördern, etwa.<br />

bei der Beantragung eines Behinderten-Ausweises, bei der<br />

Formulierung eines Antrags oder eines Widerspruchs behilflich<br />

zu sein. Neu ab Februar <strong>2010</strong>: Allgemeine Beratung<br />

Betroffener durch Betroffene, jeweils am ersten Dienstag<br />

im Monat von 16 bis 18 Uhr. Gruppenleitersemiar in Nieheim<br />

47<br />

Bei so genannten „Gesundheitstagen“ und „Selbsthilfetagen“<br />

in der Umgebung Paderborns sind wir mit einem<br />

Infostand vertreten. Gruppenabende gestalten wir stets<br />

zeitnah zu Fachvorträgen, die z. B. von HNO-Ärzten, Akustikern,<br />

Rechtsanwälten, Audiotherapeuten gehalten werden,<br />

oder zu Berichten von Mitgliedern, die einen Vortrag<br />

oder ein Seminar bei befreundeten Gruppen besucht haben.<br />

Zudem informieren wir über medizinische, rechtliche<br />

und technische Fragen und üben das Mundablesen und<br />

das Fingeralphabet.<br />

Auch in der Freizeit sind wir aktiv, treffen uns z. B. zum<br />

Radfahren, Kegeln oder Grillen (hierzu auch unsere Jahresübersicht<br />

<strong>2010</strong>). Die Gruppe ist inzwischen auf 24 Mitglieder<br />

angewachsen, darunter sind zehn <strong>CI</strong>-Implantierte.<br />

Die genauen Termine zu unseren Treffen finden Sie auf Seite<br />

45.<br />

Hermann Tilles<br />

Schlaunstraße 6<br />

59590 Geseke<br />

Telefon 02942/6558<br />

Telefax 02942/5798871<br />

dsb-shg-paderborn@arcor.de<br />

Selbsthilfegruppe bekannt machen?<br />

Sie möchten auf Ihre Selbsthilfegruppe aufmerksam machen? Sie bekannt machen?<br />

Und Sie wären bereit, sie in einem kleinen Beitrag vorzustellen?<br />

Wenn gewünscht, gar mit einem Bild? Dann schreiben Sie uns doch!<br />

Gerne veröffentlichen wir Ihren Artikel in einer unserer nächsten <strong>Ausgabe</strong>n.<br />

Ihre Redaktion


Kontaktadressen<br />

PLZ-<br />

Gebiet<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

Kontaktadressen für <strong>CI</strong>-Informationen<br />

Ansprechpartner/in Anschrift Telefon / Telefax E-Mail / Internet<br />

Maryanne Becker Ketziner Weg 3 Telefon 030/91702597 www.maryanne-becker.de<br />

13589 Berlin Telefax 030/3756852<br />

Matthias Schulz Glitzaweg 8 Telefon 040/69206613 matthes.schulz@t-online.de<br />

22117 Hamburg<br />

Pascal Thomann Böcklerstr. 32 Telefon 040/65390700 pascal.tho@arcor.de<br />

22119 Hamburg Telefax 040/65390700<br />

Ulrich Lüdeke Fichtenweg 11a Tel./Fax 05141/43435 uluedeke@t-online.de<br />

29225 Celle Mobil 0160/6313591<br />

Susanne Herms Danziger Straße 34 Telefon 05841/6792 susanne.herms@hcig.de<br />

29439 Lüchow Telefax 05841/974434<br />

Dagmar Urban Mühlengraben 16 Telefon 05121/9344108 urbandagmar@googlemail.com<br />

31134 Hildesheim Telefax 05121/9344107<br />

Roswitha Rother Lobetalweg 35 Telefon 05205/71097 rrother259@aol.com<br />

33689 Bielefeld<br />

Egid Nachreiner Bahnhofsallee 38 Telefon 06033/748578 egid.nachreiner@hcig.de<br />

35510 Butzbach Telefax 06033/748578<br />

Hans Peter Berghaus Friedrichstraße 223 Telefon 02051/808899<br />

42551 Velbert Telefax 02051/808899<br />

Doris Heymann Auf dem Hohwart 39 Telefon 0231/5313320 doris.heymann@web.de<br />

44143 Dortmund Telefax 0231/5312271<br />

Peter Strobel Ansgarstraße 31 Telefon 0221/5502727 peter-strobel@web.de<br />

K<strong>CI</strong>G e.V. 50825 Köln www.kcig-online.de<br />

Dietrich Werne Am Ziegelfeld 6 Telefon 0221/863430 cleo@netcologne.de<br />

51107 Köln Telefax 0221/863430<br />

Franz Poggel Kunibertstraße 16 fj-poggel@t-online.de<br />

59457 Werl-Büderich<br />

Ralf Janowsky Wisor 31 Telefon 02925/2579 ralf.janowsky@hcig.de<br />

59581 Warstein-Allagen Telefax 0721/151207686<br />

Karin Zeh Crößmannstraße 7 Telefon 06031/1686519 k.zeh@audiotherapie-dsb.de<br />

61169 Friedberg Telefax 06031/1686520<br />

Iris Eremit Taunusstraße 7 Telefon 06051/66539<br />

63571 Gelnhausen Telefax 06051/66539<br />

Florian Pietsch Provenceweg 18 Bildtelefon 07071/968485 florian.pietsch@lkhd.de<br />

LKHD e.V. 72072 Tübingen Telefax 07071/538068<br />

SHV München/Obb. e.V. Gottfried-Böhm-Ring 1 Telefon 089/7809508 vereinsbuero@shv-muenchen.de<br />

81369 München Telefax 089/78018340 www.shv-muenchen.de<br />

Dorothea Böhme Kormannstraße 5c dorothea_boehme@yahoo.de<br />

82362 Weilheim<br />

Rolf Hörndlein Egidienplatz 33 Telefon 0911/2141550 info@schwerhoerigenseelsorge-bayern.de<br />

SH-Seelsorge der ELKB 90403 Nürnberg Telefax 0911/2141552 www.schwerhoerigenseelsorge-bayern.de<br />

Kontaktadressen Österreich<br />

<strong>CI</strong>-AA Währinger Straße 6-8 Fax 0043(0)7252/77758<br />

Karl-Heinz Fuchs A-1090 Wien<br />

Obmann-Stellvertreter<br />

Kontaktadressen Schweiz<br />

Monika Schlachter- Freiburgstraße 21 Tel. 0041(0)317313344 svehk@bluewin.ch<br />

Plüss SVEHK CH-3150 Schwarzenburg Fax 0041(0)317313344 www.svehk.ch<br />

<strong>CI</strong>-Interessen Freiburgstraße 21 Tel. 0041(0)443631200 info@cochlea-implantat.ch<br />

gemeinschaft CH-3150 Schwarzenburg Fax 0041(0)443631303 www.cochlea-implantat.ch<br />

48


PLZ-<br />

Gebiet<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

7<br />

8<br />

9<br />

<strong>CI</strong>-Selbsthilfegruppen<br />

Ansprechpartner/in Anschrift Telefon / Telefax E-Mail / Internet<br />

Maryanne Becker Ketziner Weg 3 Telefon 030/91702597 mb.audiotherapie@online.de<br />

13589 Berlin Telefax 030/3756852<br />

Dagmar Behnke Carstennstraße 43b dbehnke@trans-tech.de<br />

12205 Berlin<br />

Susanne Depke Homannstr. 18 ci-selbsthilfegruppe@gmx.net<br />

24106 Kiel<br />

Matthias Schulz Glitzaweg 8 Telefon 040/69206613 matthes.schulz@t-online.de<br />

22117 Hamburg<br />

Pascal Thomann Böcklerstr. 32 Telefon 040/65390700 pascal.tho@arcor.de<br />

22119 Hamburg Telefax 040/65390700<br />

Ingrid Harms Böhmholzerweg 18 Telefon 04135/7718 ingrid-harms@t-online.de<br />

SHG Lüneburg 21394 Heiligenthal Telefax 04135/8520<br />

Fred Supthut Steinkamp 24 Telefon 04537/266 fsupthut@aol.com<br />

23845 Grabau Telefax 04537/266<br />

Lisa Plümer Fehmarnstraße 31 Telefon 04221/23332 l.pluemer@t-online.de<br />

27755 Delmenhorst Telefax 04221/802412<br />

Susanne Herms Danziger Straße 34 Telefon 05841/6792 info@shg-besser-hoeren.de<br />

und 29439 Lüchow Telefax 05841/974434 www.shg-besser-hoeren.de<br />

Birgid Lumma Hauptstraße 3 Telefon 05843/1386<br />

28488 Lübbow Telefax 05843/308556<br />

Rolf Erdmann Linzer Straße 4 Telefon 0511/8386523 erdmann.rolf@gmx.de<br />

SHG für Hörgeschädigte 30519 Hannover Telefax 0511/8386523<br />

an der VHS Hannover<br />

Pia Schweizer Goethestraße 4 Telefon 05643/8881<br />

SHG für Kinder u. Eltern 30952 Ronnenberg Telefax 05643/8881<br />

Gisela Mätzke Holtrupper Weg 13 Telefon 0511/466492 gisela.maetzke@onlinehome.de<br />

34434 Borgenteich Telefax 05643/8881<br />

Doris Heymann Auf dem Hohwart 39 Telefon 0231/5313320 doris.heymann@web.de<br />

44143 Dortmund Telefax 0231/5312271<br />

Stefanie Keßels Im Tannenwinkel 4a Telefon 02162/1032879 kess4302@web.de<br />

und 41749 Viersen<br />

Irmgard Fölting Kapellenbruch 192 Telefon 02163/58953 irmgard.foelting@gmx.de<br />

SHG im Kreis Viersen 41372 Niederkrüchten Telefax 02163/58953 www.dazugehoeren.eu<br />

Elvira Mager Sadeckistraße 9 Telefon 02362/71145 ElviraMager@t-online.de<br />

SHG Ruhrgebiet Nord 46284 Dorsten Telefax 02362/776214<br />

Ingrid und Dahlienweg 7 Telefon 02852/6361 m02852@aol.com<br />

Hans-Jürgen Meißner 46499 Hamminkeln Telefax 02852/6361<br />

SHG Ruhrgebiet West<br />

Maria Hohnhorst Im langen Thron 2 Telefon 04444/2405 maria.hohnhorst@ewetel.net<br />

49424 Goldenstedt Telefax 04444/989725<br />

Ricarda Wagner Kärntner Straße 31 Tel. 02732/6147 oder 3823 Ricarda.wagner@onlinehome.de<br />

und 57223 Kreuztal Telefax 02732/6222<br />

Michael Stötzel Bergstraße 6 Telefon 02733/51324 mstoetzel1@gmx.de<br />

SHG Südwestfalen 57271 Hilchenbach<br />

Hermann Tilles Schlaunstraße 6 Telefon 02942/6558 dsb-shg-paderborn@arcor.de<br />

SHG Paderborn 59590 Geseke Telefax 02942/5798871<br />

Rainer und Am Wäldchen 19 Telefon 02385/3115 ci.shg.hamm@arcor.de<br />

Marlies Wulf 59069 Hamm Telefax 02385/771235 www.ci-shg-hamm.de<br />

Renate Stoll Ulmenstraße 6 Telefon 07161/32344<br />

73066 Uhingen Telefax 07161/32374<br />

Regine Zille Arberweg 28 Telefon 089/32928926 Regine.Zille@t-online.de<br />

85748 Garching Fax 01805/06034592718<br />

Adelheid Braun Richard-Wagner-Weg 7 adelheid.braun@gmail.de<br />

96450 Coburg<br />

Elke und Karl Beck Kleinrettbach Brühl 33 Telefon 036208/71322 ci-beck@gmx.de<br />

SHG <strong>CI</strong>-Träger 99192 Gamstädt Telefax 036208/71322<br />

in Thüringen<br />

Margit Gamberoni Auf dem Lerchenbühl 34 margit.gamberoni@t-online.de<br />

SHG Bamberg 96049 Bamberg www.schwerhoerige-bamberg.de<br />

49


Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V.<br />

Jeden Mittwoch<br />

10:00 - 12:00 Uhr und<br />

13:00 - 16:00 Uhr *<br />

Ihr H<strong>CI</strong>G-Beraterteam<br />

Egid Nachreiner<br />

Dipl. Sozialpädagoge<br />

Audiotherapeut<br />

egid.nachreiner@hcig.de<br />

Telefon 06033/748578<br />

Telefax 06033/748578<br />

Ebba Morgner-Thomas<br />

Stellv. Vorsitzende der H<strong>CI</strong>G<br />

ebba.morgner-thomas<br />

@hcig.de<br />

Telefon 02304/72631<br />

Telefax 02304/72631<br />

Susanne Herms<br />

Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit<br />

der H<strong>CI</strong>G<br />

susanne.herms@hcig.de<br />

Telefon 05841/6792<br />

Telefax 05841/974434<br />

Jeden Mittwoch 10:00 - 12:00 Uhr und 13:00 - 16:00 Uhr *<br />

18.08.<strong>2010</strong> Egid Nachreiner*<br />

25.08.<strong>2010</strong> Manfred Schumacher<br />

01.09.<strong>2010</strong> Ebba Morgner-Thomas<br />

08.09.<strong>2010</strong> Susanne Herms<br />

15.09.<strong>2010</strong> Egid Nachreiner*<br />

Wir bieten Ihnen eine kostenlose Beratung im<br />

Rahmen der Selbsthilfe. Wir sind selber <strong>CI</strong>-Träger<br />

und haben Hörgeräte genutzt. Im direkten Gespräch<br />

möchten wir uns mit Ihnen austauschen. Durch unsere<br />

Erfahrungen können wir Sie unterstützen und<br />

wichtige Hinweise geben. Profitieren Sie davon und<br />

nehmen Sie unser Angebot in Anspruch.<br />

Sie finden uns im Hörzentrum Hannover<br />

Karl-Wiechert-Allee 3 · 1. Etage · Seminarraum 1165<br />

Wir empfehlen vorherige Terminvereinbarung!<br />

Beratungstermine Mai - August <strong>2010</strong><br />

22.09.<strong>2010</strong> Ebba Morgner-Thomas<br />

29.09.<strong>2010</strong> Manfred Schumacher<br />

06.10.<strong>2010</strong> Ebba Morgner-Thomas<br />

13.10.<strong>2010</strong> Manfred Schumacher<br />

20.10.<strong>2010</strong> Manfred Schumacher<br />

Unser Angebot wird ermöglicht durch die Zusammenarbeit von<br />

Manfred Schumacher<br />

Vorsitzender der H<strong>CI</strong>G<br />

manfred.schumacher<br />

@hcig.de<br />

Telefon 04261/846185<br />

Telefax 04261/846172<br />

27.10.<strong>2010</strong> Ebba Morgner-Thomas<br />

03.11.<strong>2010</strong> Susanne Herms<br />

10.11.<strong>2010</strong> Manfred Schumacher<br />

17.11.<strong>2010</strong> Egid Nachreiner*<br />

24.11.<strong>2010</strong> Susanne Herms<br />

Hannoversche<br />

Cochlear-Implant<br />

Gesellschaft e.V.<br />

*Herr Nachreiner ab 10:30 Uhr


Wir über uns<br />

Die Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V.<br />

Wir über uns<br />

Die Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V. (H<strong>CI</strong>G)<br />

wurde im Herbst 1996 an der HNO-Klinik der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover (MHH) gegründet. Der Verein hat das<br />

Ziel, die Interessen aller Cochlea-Implantat-Träger der MHH<br />

zu vertreten. Die H<strong>CI</strong>G ist von der Medizinischen Hochschule<br />

unabhängig, arbeitet jedoch mit ihr eng zusammen. Wir<br />

verfolgen mit diesem Konzept die Absicht, das an der MHH<br />

vorhandene Fachwissen und die dort vorhandenen Kontakte<br />

aktiv in unsere Vereinsarbeit einzubringen.<br />

Mitgliedschaft<br />

Jeder kann bei uns Mitglied werden. Stimmberechtigte (ordentliche)<br />

Mitglieder müssen jedoch entweder an der MHH<br />

versorgte <strong>CI</strong>-Träger sein, <strong>CI</strong>-Träger, die an der MHH ihre<br />

Nachsorge durchführen lassen oder Eltern von <strong>CI</strong>-Kindern<br />

sein, die an der MHH versorgt wurden (bei Volljährigkeit<br />

geht das Stimmrecht auf das Kind über). Auch Mitarbeiter<br />

des <strong>CI</strong>-Teams der MHH können ordentliche Mitglieder werden.<br />

Alle weiteren Mitglieder werden als Fördermitglieder<br />

geführt. Wir wollen mit dieser Konstruktion gewährleisten,<br />

dass auch wirklich die Betroffenen das letzte Wort haben.<br />

Selbstverständlich aber haben aktive Mitglieder bei uns immer<br />

Gewicht, egal ob sie nun ordentliche oder fördernde<br />

Mitglieder sind.<br />

Service<br />

Wir wollen unseren Mitgliedern allgemeine Informationen<br />

über Cochlea-Implantate und Fortschritte in diesem Bereich<br />

bieten. Dafür geben wir die Vereinszeitschrift »ciimpulse«<br />

heraus und unterhalten eine umfassende Homepage<br />

im Internet unter www.hcig.de. Für sozialrechtliche<br />

51<br />

Fragen bieten wir unseren Mitgliedern kostenlose Beratung<br />

an.<br />

Wir veranstalten Seminare und Workshops zu vielen Themen<br />

rund um die Hörschädigung, die für Mitglieder vergünstigt<br />

angeboten werden.<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Postanschrift: c/o Hörzentrum der MHH · Karl-Wiechert-Allee 3 · 30625 Hannover<br />

Vor allem aber verstehen wir uns auch als Erfahrungs-Vermittlungsstelle.<br />

Vielleicht kommt der eine oder andere mit<br />

den technischen Details der <strong>CI</strong>s nicht zurecht oder es gibt<br />

Schwierigkeiten mit Krankenkassen, Kostenträgern oder<br />

Servicefirmen. Andere unserer Mitglieder hatten möglicherweise<br />

dieselben Probleme und haben diese bereits für<br />

sich gelöst. An dieser Stelle setzt der Erfahrungsaustausch<br />

ein. Denn es muss nicht jeder das Rad neu erfinden. Alle<br />

unsere Mitglieder sind aufgerufen, unsere Vereinszeitschrift<br />

mit ihren einschlägigen Erfahrungen mitzugestalten, sei es<br />

als Leserbrief oder sei es als Beitrag in »Aufsatzform«.<br />

Mehr muss der Spaß nicht kosten<br />

Mitglieder zahlen jährlich 30 Euro Beitrag. Dieser erfasst die<br />

gesamte Breite unserer Vereinsangebote sowie den Bezug<br />

unserer Vereinszeitschrift »Ciimpulse« viermal im Jahr.<br />

Außerdem besteht für H<strong>CI</strong>G-Mitglieder die Möglichkeit des<br />

Bezugs der D<strong>CI</strong>G-Zeitschrift »Schnecke« im günstigen Sammelabonnement.<br />

Sie sind neugierig geworden? Dann gibt´s nur eins: Mitglied<br />

werden! Unsere Formulare finden Sie umseitig.<br />

Aus Gründen der Datensicherheit bitten wir Sie, Ihre Anmeldung<br />

abzutrennen und im Couvert zu versenden.<br />

Vorsitzender:........................................................................................Manfred Schumacher, Dipl.-Verwaltungswirt<br />

Stellvertretende Vorsitzende:...........................................................Ebba Morgner-Thomas<br />

Schriftführer:.......................................................................................Prof. Dr. Thomas Lenarz<br />

Kassenführer:......................................................................................kommisarisch: Ebba Morgner-Thomas<br />

Vorstand für sozialrechtliche Belange:...........................................Egid Nachreiner, Dipl.-Sozialpädagoge<br />

Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit:..................................................Susanne Herms<br />

Geschäftsführer:..................................................................................Ingo Klokemann<br />

Technikkommission:...........................................................................Ralf Janowsky, Dipl.-Ingenieur<br />

Unser Spendenkonto: SSK Hannover · Konto 843563 · BLZ 25050180


Anmeldeformulare<br />

Sichern Sie sich<br />

Ihre Ciimpulse mit<br />

Ihrer Mitgliedschaft<br />

in der H<strong>CI</strong>G!<br />

Ihre Anmeldung zur<br />

Mitgliedschaft<br />

senden Sie bitte an:<br />

Frau<br />

Ebba Morgner-Thomas<br />

Kirchstraße 63<br />

58239 Schwerte<br />

Telefax:<br />

02304/72631<br />

E-Mail:<br />

ebba.morgner-thomas<br />

@hcig.de<br />

�<br />

Falls Interesse besteht:<br />

Ihre Bestellung der<br />

Schnecke im Sammelabo<br />

senden Sie bitte an:<br />

Frau<br />

Ebba Morgner-Thomas<br />

Kirchstraße 63<br />

58239 Schwerte<br />

Telefax:<br />

02304/72631<br />

E-Mail:<br />

ebba.morgner-thomas<br />

@hcig.de<br />

Anmeldung zur Mitgliedschaft in der H<strong>CI</strong>G<br />

(Jahresbeitrag zurzeit 30 Euro)<br />

Name:.......................................................................Vorname:....................................................................<br />

Straße:..............................................................................................Geburtsdatum:..................................<br />

PLZ/Ort:............................................................................................Beruf:..................................................<br />

Telefon:......................................................................Telefax:......................................................................<br />

E-Mail:............................................................................................................................................................<br />

� Ich möchte ordentliches Mitglied werden.<br />

� Die Implantation bei mir wurde an der MHH durchgeführt.<br />

� Die Implantation bei mir wurde nicht an der MHH durchgeführt.<br />

Ich werde jedoch im Rahmen der Nachsorge an der MHH betreut.<br />

� Ich bin Elternteil eines Kindes mit Implantation an der MHH.<br />

� Ich bin Elternteil eines <strong>CI</strong>-Kindes. Die Implantation wurde nicht an der MHH<br />

durchgeführt. Mein Kind wird jedoch im Rahmen der Nachsorge an der MHH<br />

oder in einem angeschlossenen <strong>CI</strong>C (Wilhelm Hirte oder Werscherberg) betreut.<br />

Vor- und Zuname des Kindes:............................................................................................<br />

Geburtsdatum des Kindes:.................................................................................................<br />

Angaben zum <strong>CI</strong>: <strong>CI</strong>-Fabrikat:................................................................<br />

Implantierende Klinik:.................................................................................................................................<br />

Datum der Implantation:.......................................Datum der Erstanpassung:....................................<br />

� Ich möchte förderndes Mitglied werden. (Obige Kriterien treffen nicht zu.)<br />

� „Ich bin durch meine Anmeldung und Teilnahme damit einverstanden, dass zufällig von mir<br />

angefertigte Bilder auch in den „Ciimpulsen“ (Vereinszeitschrift der H<strong>CI</strong>G) veröffentlich werden.“<br />

Einzugsermächtigung:<br />

� Ich willige ein, dass der Mitgliedsbeitrag von meinem Konto bis auf Widerruf abgebucht wird.<br />

Bankverbindung: Institut:.......................................................................<br />

Kto.-Nr.:.................................................................... BLZ:.............................................................................<br />

........................................................................................................................................................................<br />

Ort, Datum Unterschrift<br />

Schnecke-Sammelabo<br />

� Ja, ich möchte als Mitglied der H<strong>CI</strong>G die Schnecke im Sammelabonnement zum Preis von<br />

14,50 Euro beziehen. Die für diesen Bezug notwendige Vollmacht zum jährlichen Lastschrifteinzug<br />

des Betrages erteile ich hiermit. Diese Vollmacht kann ich jederzeit widerrufen,<br />

mit Widerruf läuft auch das Abonnement aus.<br />

Name:....................................................................... Vorname:....................................................................<br />

Straße/Nr.:.......................................................................................Geburtsdatum:..................................<br />

PLZ/Ort:.........................................................................................................................................................<br />

Telefon:.....................................................................Telefax:.......................................................................<br />

E-Mail:...............................................................................................H<strong>CI</strong>G-Mitglieds-Nr.:..........................<br />

Bankverbindung: Institut:.......................................................................<br />

Kto.-Nr.:.................................................................... BLZ:.............................................................................<br />

........................................................................................................................................................................<br />

Ort, Datum Unterschrift


Ich weiß, wovon ich spreche.<br />

Und die auch!<br />

Cochlear Service<br />

Telefon 0511-5 42 77 50, Fax 0511-5 42 77 81<br />

pkservice-deutschland@cochlear.com<br />

www.cochlear-service.de<br />

Ihr direkter Draht zu den Experten:<br />

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Am besten ist, man hat jemanden, mit dem man sich<br />

direkt versteht. Der Rest läuft dann einfach wie von selbst.<br />

Willkommen beim Cochlear Service.<br />

53


Headline<br />

Zwischenheadline<br />

It lor senit nullandre ex et lam, consectet ut in vent venim<br />

zzril dionsed eugue exerat. Dui ea con eugiat ullut amcommy<br />

nullam ipit dit init aut am, commy nostie con ectet<br />

eugiam euisiss equismo dionulput alisl iuscilis ex ex ectet,<br />

sed tie vel dolore dolobore tem zzrit wis augue ming eu<br />

faccumsan velis nos nostrud dignim incipis niam zzriliquam<br />

zzrilisim dolor sectet, conummolor aliquam, verat. Lestissi<br />

Zwischenheadline<br />

et venibh erciduiscip eugiam quate dolor at lum alis num<br />

duissim zzrit lumsan vel er summodo odiam qui tetumsa<br />

ndipis do odiamco mmodit iriliquipis nulluptat, vel ulla commodio<br />

del elis nit acin ver in ulla facidunt alis nullan vulla<br />

facin ex el ullum quatumsan esto core tate tat.<br />

Lut amconsenibh exero odigna feugueDuip et adignit ipiscil<br />

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Bildunterschrift Bildunterschrift Bildunterschrift Bildunterschrift<br />

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