CI-IMPULSE, Ausgabe 3-2010 - HCIG
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II und IV Mittelgradige Schwerhörigkeit<br />
Aktive Mittelohrimplantate<br />
Unter einem Mittelohrimplantat versteht man ein implantierbares<br />
Hörsystem, welches bei Innenohrschwerhörigkeit,<br />
kombinierter- oder Schallleitungsschwerhörigkeit<br />
eingesetzt werden kann. Diese Hörsysteme eignen sich<br />
besonders für Patienten, die aus medizinischen und audiologischen<br />
Gründen kein Hörgerät tragen können oder eine<br />
Alternative zur Ihrem konventionellen Hörgerät suchen.<br />
Folgende Gründe können die Implantation eines Mittelohrimplantats<br />
erfordern:<br />
• chronische Gehörgangsentzündung,<br />
• Mittelohrentzündung, „laufende“ Ohren<br />
• Gehörgangsfehlanlagen<br />
• Allergien<br />
• Zerumenüberproduktion<br />
• schwitzende Haut<br />
• Berufliche und psycho-soziale Indikationen<br />
Die Vorteile eines Mittelohrimplantates wurden in zahlreichen<br />
klinischen Studien belegt und mit unseren Erfahrungen<br />
im Hörzentrum in Hannover dokumentiert. Die resultierenden<br />
Vorteile für unsere Patienten umfassen:<br />
• Der Gehörgang bleibt mit einem Mittelohrimplantat völlig<br />
frei<br />
• Ein Verschlussgefühl oder Reizungen des Gehörganges<br />
werden vermieden<br />
• Höchster Tragekomfort<br />
• Natürliche Klangqualität von Sprache und Tönen ohne<br />
Verzerrungen<br />
• Verbesserte Leistung: Bietet eine große Hörverstärkung<br />
ohne Okklusion des Gehörgangs und ohne Rückkopplungspfeifen.<br />
Besonders hilfreich ist dies für Patienten<br />
mit einem Hörverlust im Hochtonbereich mit geringer<br />
Hörminderung im Mittel- und Tieftonbereich<br />
• Gegenüber konventionellen Hörgeräten bieten Mittelohrimplantate<br />
einen erweiterten Frequenzbereich bis 8<br />
kHz<br />
• Bessere Sprachergebnisse, besonders in geräuschvollen<br />
Umgebungen<br />
• Alternative bei medizinischen Indikationen: Die erste<br />
wirkliche Alternative für Patienten mit einer Innenohrschwerhörigkeit<br />
sowie Schallleitungs- und kombinierten<br />
Hörverlusten, die aus medizinischen Gründen, wie zum<br />
Beispiel chronischen Gehörgangsentzündungen, „laufendes“<br />
Ohr, kein Hörgerät tragen können<br />
• Etabliertes chirurgisches Verfahren: Verwendet ein im<br />
Bereich der Ohrenheilkunde übliches chirurgisches Verfahren<br />
• Stabile Leistung: Langzeitergebnisse in klinischen Studien<br />
zeigen, dass Mittelohrimplantate stabile Resultate hinsichtlich<br />
des Hörvermögens und des Sprachverstehens<br />
aufweisen. Zahlreiche unabhängige Untersuchungen<br />
und klinische Studien bestätigen die Mittelohrimplantate<br />
als geeignete Behandlungstherapie bei Innenohrschwer-<br />
8<br />
hörigkeit, Schallleitungs- und kombinierten Hörverlusten<br />
• Diskretion: das Mittelohrimplantat wird durch die Haare<br />
verdeckt<br />
Mittelohrimplantate lassen sich in teil- und vollimplantierbare<br />
Hörsystem unterteilen. Je nach Art und Grad des Hörverlustes<br />
und der Wünsche des Patienten empfiehlt Prof.<br />
Lenarz mit dem HZH-Audiologen individuell ein adäquates<br />
Mittelohrimplantat.<br />
Das Vibrant® Soundbridge® von MED-EL<br />
Das teilimplantierbare,<br />
aktive<br />
Hörsystem Vibrant<br />
Soundbridge<br />
(Abbildung 1) von<br />
der Firma MED-EL<br />
wird bei gering-<br />
bis mittelgradigen<br />
Innenohr-,<br />
Mittelohr- und<br />
k o m b i n i e r t e n<br />
Schwerhörigkeiten<br />
eingesetzt.<br />
Abbildung 1<br />
Bei einer Innenohrschwerhörigkeit wird der durch das Vibrant<br />
Soundbridge verstärkte Schall auf den Amboss gegeben<br />
und versetzt so die Gehörknöchelchenkette auf<br />
mechanische Weise in Schwingungen (Abbildung 2). Liegt<br />
eine kombinierte oder Schallleitungsschwerhörigkeit vor,<br />
so werden die vom Vibrant Soundbridge erzeugten mechanischen<br />
Schwingungen auf die Membran des Runden<br />
Fensters oder einer geeigneten vibrierenden Struktur im<br />
Mittelohr gegeben (Abbildung 3).<br />
Das Vibrant Soundbridge besteht aus zwei Komponenten:<br />
• dem Implantat<br />
• dem äußerlich getragenen Audioprozessor<br />
Abbildung 2<br />
Abbildung 3