24.02.2013 Aufrufe

Freie Verwaltung des Nachlasses von Rudolf Steiner

Freie Verwaltung des Nachlasses von Rudolf Steiner

Freie Verwaltung des Nachlasses von Rudolf Steiner

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Schritt in die Darstellung<br />

der übersinnlichen Farbenwahrnehmung<br />

Wenn die hellsichtige Erkenntnis da<strong>von</strong> spricht:<br />

«ich sehe rot», so bedeutet dies: ich habe im Seelisch-Geistigen<br />

ein Erlebnis, welches gleichkommt<br />

dem physischen Erlebnis beim Eindruck der roten<br />

Farbe. Nur weil es der hellsichtigen Erkenntnis in<br />

einem solchen Falle ganz naturgemäß ist, zu sagen:<br />

«ich sehe rot», wird dieser Ausdruck angewandt.<br />

Wer dies nicht bedenkt, kann leicht eine<br />

Farbenvision mit einem wahrhaft hellseherischen<br />

Erlebnis verwechseln. 36<br />

Nachdem am Anfang <strong>des</strong> Jahrhunderts mit der geisteswissenschaftlichen<br />

Lehrtätigkeit begonnen worden war, kam es auch schon bald zur Schilderung<br />

übersinnlicher Farbenwahrnehmungen, da diese ein wesentliches<br />

Element auf der ersten Stufe der höheren Erkenntnis bilden. In den<br />

öffentlichen Schriften «Von der Aura <strong>des</strong> Menschen» (Aufsatz 1904 37 ),<br />

«Theosophie» (1904) und «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren<br />

Welten?» (Aufsätze 1904-08, 1. Buchausgabe 1909) findet sich dargestellt,<br />

wie das geistige Auge ebenso wie das physische Farben wahrnimmt.<br />

Doch immer wird dabei ausdrücklich betont, daß man, was hier<br />

als Farben bezeichnet wird, nicht so sieht, wie physische Augen die<br />

Farben sehen, sondern daß man durch die geistige Wahrnehmung Ahnliches<br />

empfindet wie bei einem physischen Farbeneindruck.<br />

Goethe charakterisiert einmal das, was er unter «Urphänomen» verstand,<br />

mit den Worten:<br />

«Urphänomen: Ideal-real-symbolisch-identisch.<br />

Ideal, als das letzte Erkennbare;<br />

real, als erkannt;<br />

symbolisch, weil es alle Fälle begreift;<br />

identisch, mit allen Fällen.» 38<br />

In diesem Sinne ist das Urphänomen der Entstehung der übersinnlichen<br />

Farben identisch mit dem Urphänomen der Entstehung der physischen<br />

Farben. Denn ebenso wie die physischen Farben durch das Zusammenwirken<br />

<strong>von</strong> Licht und Finsternis entstehen, so auch die übersinnlichen<br />

Farben. Gleich wie die Gegenstände der physischen Welt erst<br />

28 Der Einsatz für eine geistgemäße Wissenschaft der Farben<br />

Copyright <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 291a Seite: 28

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!