25.02.2013 Aufrufe

Das Technische Hilfswerk - THW-historische Sammlung

Das Technische Hilfswerk - THW-historische Sammlung

Das Technische Hilfswerk - THW-historische Sammlung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Das</strong><br />

<strong>Technische</strong><br />

<strong>Hilfswerk</strong><br />

N r. 2 16. Jahrgang 1969<br />

SIE LESEN HEUTE<br />

Inhalt: Seite:<br />

Unser Titelbild •••<br />

zeigt den Direktor des <strong>Technische</strong>n<br />

<strong>Hilfswerk</strong>s. Dipl.-Ing.<br />

Hans Zielinski (links), der<br />

dem Arbeitsdirektor Franz<br />

Ludwig aus Saarlouis-Roden<br />

(rechts) von den Röchlingschen<br />

Elsen- und Stahlwerken<br />

Völklingen, In Anerkennung<br />

seiner Verdienste um den Aufbau<br />

des <strong>THW</strong> Im Saarland das<br />

<strong>THW</strong>-Helferzeichen In Gold<br />

mit Kranz überreichte. Neben<br />

Franz Ludwig : <strong>THW</strong>-Ortsbeauftragter<br />

für den Raum Völklingen,<br />

Specht, und <strong>THW</strong>-Geschäftsführer<br />

Karl Texter.<br />

Zu Gast beim Bundespräsidenten 26<br />

Bereitschaft zum Zivilschutz wächst<br />

<strong>THW</strong> im Einsatz<br />

Technik - Wissenschaft - Forschung - Industrie<br />

<strong>Technische</strong>s <strong>Hilfswerk</strong> im Bild<br />

<strong>Das</strong> Porträt im <strong>THW</strong><br />

Freiwillige in aller Welt<br />

Blick über'n Zaun<br />

Pressespiegel<br />

Aus den Landesverbänden<br />

Personelle Nachrichten<br />

Buchkritik - Zeitschriftenbesprechung<br />

Schmunzel mal<br />

Lehrgangszeitplan<br />

<strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Hilfswerk</strong><br />

Zeitschrift für das <strong>Technische</strong> <strong>Hilfswerk</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Hilfswerk</strong>. Herausgegeben von der Bundesanstalt <strong>Technische</strong>s<br />

<strong>Hilfswerk</strong>. Verantwortlich tOr den Inhalt: Dipl.-Ing. Dr.-lng. Franz Michael<br />

Ress (DJV), Bad Godesberg. Redaktionsleitung: Wolfgang Baumbach. Redaktion:<br />

Wolfgang Semmroth und Alfred Ladwlg. Redaktionsanschrift: 53 Bann,<br />

Bennauer Straße 31, Telefon 22 07 44. Verlag, Anzeigenverwaltung und Vertrieb:<br />

Mönch-Verlag Koblenz-Bonn - Banner Büro - 53 Bann, Bennauer<br />

Straße 31, Telefon 22 07 44. Herstellung: Görres-Druckerel GmbH, 54 Koblenz,<br />

GymnasialstraBe 4-8. Erschelnungswelae: Monatlich. Einzelpreis 70 Pfennig.<br />

Postbezug: Vierteljährlich 2,- DM einschließlich Zustellgebühr. In den Preisen<br />

sind 5,5'1. Mehrwertsteuer enthalten. Bestellungen beim Verlag, bel der Post<br />

oder beim Buchhandel. Anzelgenprela: Zur Zelt Ist die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 5 gültig. Die mit vollem Namen oder mit gekürzten Zeichen versehenen<br />

Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung der Bundesanstalt <strong>Technische</strong>s<br />

<strong>Hilfswerk</strong> dar. Unverlangt eingesandte Beiträge sind erbeten.<br />

27<br />

28<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

38<br />

40<br />

41<br />

45<br />

46<br />

47<br />

48<br />

jUal<br />

jUännt!.J'!<br />

Man entschließt sich nicht allzu schnell, das<br />

"Gesicht" einer Zeitschrift zu ändern. Denn:<br />

Eine Zeitschrift ist etwas Lebendes. So werden<br />

der alten Aufmachung gewiß einige Leser<br />

nachtrauern. Ich bin sicher, daß auch sie sich<br />

sehr bald an das neue Layout gewöhnen<br />

werden. Auch wird die Redaktion bemüht sein,<br />

einen gesunden Kompromiß zwischen<br />

Fachzeitschrift und Mitteilungsblatt zu finden.<br />

Wir wissen, daß in vielen Ortsverbänden die<br />

<strong>THW</strong>-Zeitschrift als Werbemittel sehr gezielt<br />

genutzt wird. Gerd Krüger, hauptamtlicher<br />

Geschäftsführer beim Ortsverband Freiburg,<br />

verschickt von den 70 Exemplaren, die .er<br />

monatlich erhält, 63 nach festem Verteilerplan<br />

an Behörden, Vereinigungen und Verbände.<br />

Monatlich gerät auf diese Weise im<br />

Betreuungsgebiet Freiburg ein Gruß des <strong>THW</strong><br />

an Persönlichkeiten, mit denen zusammengearbeitet<br />

wird. Mindestens ebenso wichtig sind<br />

die Informationen, die die Leser über die<br />

Möglichkeiten des <strong>THW</strong>, über die Moral der<br />

Helfer, regelmäßig erhalten.<br />

Gewiß, wir schwimmen alle nicht im Gelde, und<br />

nur der Einsatzwille und das Improvisationsvermögen<br />

- vor allen Dingen bei den<br />

ehrenamtlichen Helfern - haben manches<br />

wettgemacht. <strong>Das</strong> ist gewiß der beste Beweis<br />

für die Schlagkraft einer technischen Hi/fsorganisation.<br />

Auch auf dem Gebiete der<br />

Werbung wird improvisiert. <strong>Das</strong> ist uns bekannt.<br />

Hierzu ein Beispiel, das wir gerne registrierten:<br />

In Itzehoe wurde ein "Verein zur Förderung des<br />

<strong>Technische</strong>n <strong>Hilfswerk</strong>s im Kreis Setinburg e. v."<br />

gegründet. Er unterstützt, wie aus der Satzung<br />

hervorgeht, die Ausbildung und Fortbildung<br />

der freiwilligen Helfer des <strong>THW</strong> durch<br />

Ausbildungs-, Vortrags- und sonstige<br />

Veranstaltungen und durch Beratung in Fragen<br />

des Zivilschutzes. Zu diesem Zwecke abonniert<br />

der Verein für jedes Mitglied die Zeitschrift<br />

"<strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Hilfswerk</strong>" . ..<br />

Wir sind sicher, daß es in unseren Reihen nicht<br />

der einzige Verein mit diesen Zielen ist. Aber<br />

dieses Beispiel zeigt die Form eines besonderen<br />

Engagements.<br />

25


Zu Gast beim Bundespräsidenten<br />

Bonn - Nach zweijähriger Pause hatte der<br />

Bundespräsident, zum letzten Mal während<br />

seiner Amtszeit, über fünfzig Personen<br />

aus allen Kreisen der Bevölkerung zu sich<br />

gebeten. Es waren vornehmlich Frauen<br />

und Männer eingeladen worden, die<br />

ehrenamtlich für die Allgemeinheit tätig<br />

sind.<br />

Die Auswahl erfolgte nach einem<br />

komplizierten Schlüssel, und so war es<br />

eine bunte Gesellschaft, die sich im<br />

Palais Schaumburg einfand: Da war unter<br />

anderen die DRK-Helferin aus dem Kreis<br />

Pinneberg, die Dame aus dem Saarland,<br />

die sich um die Ausbildung von Mädchen<br />

kümmert, der Sprengmeister aus Bayern,<br />

der Bomben entschärft, der Malermeister<br />

26<br />

aus dem Norden der Bundesrepublik<br />

in seiner Eigenschaft als Guttempler<br />

und ein Ortsbeauftragter des <strong>THW</strong><br />

in kameradschaftlicher Verbundenheit<br />

neben drei Vertretern der Freiwilligen<br />

Feuerwehren.<br />

Der Ortsbeauftragte Heinz Palm<br />

aus Oldenburg (Holstein) glaubte seinen<br />

Augen nicht zu trauen, als der Postbote<br />

ihm einen Brief aus Bonn mit<br />

bedeutungsvoll-fragendem Blick<br />

überreichte. Palm war überrascht, als er<br />

den Inhalt des Briefes überflogen hatte:<br />

Ausgerechnet ihn, den Gewerbestudienrat<br />

und Bereitschaftsführer im Bergungsdienst<br />

aus Oldenburg lädt der Bundespräsident<br />

zum Abendessen ein!<br />

Die Gäste werden dem Präsldenten-t<br />

ehepaar vorgestellt. Ganz links Ortsbeauftragter<br />

Palm, OV Oldenburg (Bild<br />

oben). Gemeinsames Abendessen beim<br />

Bundespräsidenten (unten).<br />

Erwartungsvoll machte sich Heinz Palm<br />

auf den Weg nach Bonn ins Palais<br />

Schaumburg. Jeder mußte sich in eine<br />

Gästeliste eintragen und wurde dem<br />

Bundespräsidenten und seiner Gattin<br />

vorgestellt.<br />

Nach dem Essen dankte der<br />

Bundespräsident den Gästen für ihr<br />

Erscheinen und äußerte sich sehr<br />

anerkennend über die aus staatsbürgerlichem<br />

Bewußtsein geleistete Arbeit<br />

unzähliger Menschen in den<br />

verschiedenen Organisationen.<br />

Als Erinnerungsgeschenk erhielt jeder<br />

sein Buch "Aufgabe und Verpflichtung".<br />

Die Familien-<br />

Versicherung<br />

Der Kern Ihrer Vorsorge<br />

ALLIANZ VERSICHERUNGS-AG<br />

J.v.Amlm


Leitartikel<br />

I n den vergangenen Jahren waren manchem<br />

freiwilligen Helfer im Roten Kreuz, <strong>Technische</strong>n<br />

<strong>Hilfswerk</strong> oder anderen Organisationen<br />

des Katastrophenschutzes Schlagworte<br />

wie "Zivilschutz ist Kriegsvorbereitung"<br />

oder "Im modernen Krieg ist alles<br />

sinnlos" usw. zu Ohren gekommen. Nicht<br />

zuletzt die wirtschaftliche Erholung des<br />

Jahres 1968 ließ den Anschein entstehen,<br />

als ob weite Kreise unseres Volkes geradezu<br />

Mühe haben, mit dem Wohlstand<br />

fertigzuwerden; hierbei wollte sich natürlich<br />

keiner gern durch Gedanken an<br />

einen möglichen Krisenfall oder gar an<br />

eine Katastrophe stören lassen. Bis dann<br />

die Ausgust-Ereignisse in der CSSR, die<br />

einrückenden Truppen der fünf Mächte des<br />

Warschauer Paktes, unsere Bürger aufschreckten<br />

und momentan den Atem anhalten<br />

ließen. Wer stellte sich nicht damals<br />

sorgenvoll die Frage, was wohl geschehen<br />

könnte, wenn die Invasionstruppen - und<br />

sei es nur zufällig - die bayrische Grenze<br />

überschreiten würden? Nun - die Lage hat<br />

sich "konsolidiert", wir konnten aufs erste<br />

beruhigt aufatmen. Was zurück blieb, war<br />

ein ungutes Gefühl. Manche vorher unbedacht<br />

gehegte Aversion gegenüber Aufbau<br />

und Mitarbeit in Organisationen des zivilen<br />

Bevölkerungsschutzes mußten einer<br />

nüchternen Betrachtungsweise weichen.<br />

Aus diesem aktuellen Anlaß dachte man<br />

verstärkt über Sinn und Notwendigkeit von<br />

Vorsorgemaßnahmen nach. Die Bereitschaft<br />

ZlUm Zivilschutz wuchsl<br />

Dies bestätigt auch das Ergebnis einer<br />

Spezialbefragung '


Motorbooteinsatz<br />

<strong>Das</strong> <strong>THW</strong> in Saarlouis wurde vom städtischen<br />

Tiefbauamt gebeten, eine Baumkrone<br />

größeren Umfangs, die sich zwischen<br />

zwei Brückenpfeilern an der alten<br />

Saarbrücke eingeklemmt hatte, zu beseitigen.<br />

Zusammen mit den Kräften der<br />

Firma Saarbau-Industnie Saarlouis, die<br />

einen Ponton an der Brücke verankert<br />

hatte, wurde dann die Baumkrone mit<br />

Hilfe eines Motorbootes und des Greifzuges<br />

nach mehrstündiger Arbeit entfernt.<br />

Rotbuche gefällt<br />

Unter dem schrillen Kreischen der Motorsäge<br />

wurde eine 80jährige Rotbuche im<br />

Bad Oldesloer Bürgerpark (Schleswig-<br />

Holstein) ·in große Stücke zersägt, nachdem<br />

Helfer des <strong>Technische</strong>n <strong>Hilfswerk</strong>s<br />

den alten "Veteranen" fachmännisch "umgelegt"<br />

hatten. Stadtgärtnermeister Hans<br />

Kahl mußte sich zu diesem Schritt entscheiden,<br />

da durch einen breiten Riß im<br />

Stamm die Standfestigkeit dieser Buche<br />

nicht 'mehr garantiert werden konnte.<br />

Helfer verrohrten Bach<br />

In Form eines demonstrativen Einsatzes<br />

warben die Männer des OV Melsungen in<br />

Gensungen für das <strong>Technische</strong> <strong>Hilfswerk</strong>.<br />

Mit einer Einsatzgruppe verlegten unter<br />

der Leitung von Wilhelm Gück die <strong>THW</strong>-<br />

Helfer eine 17 Meter lange Rohrleitung im<br />

Sunderbach. In den darauffolgenden Tagen<br />

schüttete die Gemeinde das Bachbett<br />

zu, auf dem vor geraumer Zeit ein Parkplatz<br />

angelegt wurde. Der Bürgermeister<br />

und seine Gemeinde haben damit zugleich<br />

einen großen zentralen Platz im<br />

Ort geschaffen. Künftig können deshalb<br />

auch die Gensunger Bürger ihr traditionelles<br />

"Bachfest" unter der Dorflinde<br />

feiern. Ebenso Volks- und Heimatfeste im<br />

mittleren Rahmen. Bürgermeister Herwlg<br />

ließ in seiner Dankesrede durchblicken,<br />

daß die Gemeinde noch öfters solche Einsätze<br />

vertragen könne, und hob dabei die<br />

selbstlose Arbeit dieser Organisation hervor.<br />

28<br />

Gunzenhausen - Bei Ausgrabungen<br />

in Dittenheim (Landkreis Gunzenhausen),<br />

die unter der Leitung von<br />

Dr. Hermann Dannheimer von der<br />

Münchner Prä<strong>historische</strong>n Staatssammlung<br />

durchgeführt werden,<br />

wurden 113 alemannische Gräber<br />

aus der Zeit von etwa 500 bis 700<br />

nach Christi freigelegt. Dabei kamen<br />

eine Vielzahl von menschlichen<br />

Skeletten, Tongefäßen,<br />

Schmuck, Waffen und andere Votivgaben<br />

in mehr oder minder gutem<br />

Zustand zutage. Kürzlich stieß<br />

man sogar auf Skelette zweier<br />

Pferde, was auf Gräberfeldern dieser<br />

Art nicht gerade häufig vorkommt.<br />

Die im Lauf der vielen Jahrhunderte doch<br />

schon recht porös gewordenen überbleibsel<br />

der Vierbeiner wurden säuberlich mit<br />

Spachtel und Pinsel freigelegt und von Dr.<br />

Dannheimer und seinen Helfern (Studenten<br />

aus München und Bürger der Gemeinde<br />

Dittenheim) mit einem Härtungsmittel überspritzt.<br />

Sie sollen nämlich in diesem Zustand<br />

erhalten bleiben und in der Prä<strong>historische</strong>n<br />

Staatssammlung ausgestellt werden.<br />

Aber wie sollte der Fund in die Landeshauptstadt<br />

gelangen? Bürgermeister Friedrich<br />

Schaupmeier und Dr. Hermann Dannheimer<br />

riefen schließlich den Ortsverband<br />

Gunzenhausen des <strong>Technische</strong>n <strong>Hilfswerk</strong>s.<br />

Gemeinsam mit dem Gemeindeoberhaupt<br />

und dem Wissenschaftler besichtigten <strong>THW</strong>-<br />

Gebietsgeschäftsführer Willi Hilpert und<br />

<strong>THW</strong>-Ortsbeauftragter Josef Kemmethmüller<br />

den Fundort und informierten sich über<br />

Einzelheiten der zu ergreifenden Schritte.<br />

Ortsbeauftragter Josef Kemmethmüller und<br />

Ausbildungsleiter Willi Eisen leiteten die<br />

Aktion. Ihnen standen Ausbilder Fritz<br />

Schmidt, die beiden Zugführer Fritz Späth<br />

und Dieter Heckmann sowie zehn Helfer<br />

der Gruppe Wassernetz zur Seite.<br />

Zunächst wurde ein Graben um den Fund<br />

gestochen und dieser Erdblock in einen<br />

vom <strong>THW</strong> gefertigten massiven und mit<br />

Stahlecken verstärkten Holzrahmen eingepaßt.<br />

Dann legte man den Block von unten<br />

her frei und sicherte ihn durch kräftige<br />

Bohlen. Damit der Fund nicht beschädigt<br />

wurde, überzog man alles sorgfältig mit<br />

einem Gipspanzer, der in München wieder<br />

abgetragen wurde.<br />

Der weit über zwei Tonnen schwere Koloß<br />

wurde mit Hilfe einer Seilwinde auf Rollen<br />

hochgehievt und auf einen Anhänger befördert.<br />

Oberkonservator Dr. Dannheimer dankte<br />

den Helfern des <strong>THW</strong>-OV Gunzenhausen<br />

in einem Schreiben, in dem es u. a. heißt:<br />

"Ohne Ihre Unterstützung wäre es uns<br />

nicht möglich gewesen, das zumindest für<br />

Bayern bisher einmalige Ausstellungsobjekt<br />

in dieser Form zu bergen. Wir werden<br />

nicht versäumen, bei der wissenschaftliChen<br />

Veröffentlichung des Gräberfeldes von<br />

Dittenheim die Hilfe des <strong>Technische</strong>n <strong>Hilfswerk</strong>s<br />

Gunzenhausen gebührend zu würdigen."<br />

J.-Ch. Schllberg<br />

Unter schwierigen Verhältnissen wurde der<br />

über zweI Tonnen wiegende seltene Fund<br />

verladen (Bild oben).<br />

Im Prä<strong>historische</strong>n Museum In München<br />

werden die mit dem Erdreich In einem<br />

Holzrahmen elngefaBten Pferdeskelette<br />

sorgfältig untersucht (Bild links).


Beton-Pipeline<br />

auf der Havel<br />

Berlln - Eine Dampferfahrt auf der Havel<br />

ist für die Berliner und ihre Gäste<br />

immer wieder ein schönes Erlebnis.<br />

Größere und kleinere Inseln, zum Teil<br />

idyllisch gelegen, erhöhen den Reiz<br />

einer solchen Fahrt. Eine dieser Inseln,<br />

gegenüber von Hohengatow, heißt<br />

Lindwerder. Sie ,beherbergt unter anderem<br />

einen Segelklub und ist 100 Meter<br />

vom Festland entfernt. Dieser Segel-<br />

Der Ortsverband Lohne<br />

stellte bei einer großen Suchaktion nach<br />

drei vermißten Kindern in Neuenkirchen<br />

und Umgebung zahlreiche Beleuchtungskörper,<br />

um die Wege und Waldschluchten<br />

auszuieuchten.<br />

Der Ortsverband Passau<br />

wurde von der Landpolizei Passau zu<br />

Hilfe gerufen, um die Verletzten und Toten<br />

eines schweren Verkehrsunfalls mit<br />

Trennschleifgeräten, Beilen und Äxten aus<br />

den Fahrzeugtrümmern zu bergen.<br />

Der Ortsverband DlnkelsbOhl<br />

ging auf "Tauchstation", als es hieß, einen<br />

Personenwagen, der in der Nacht in die<br />

Sulz.ach gestürzt war, zunächst mit einem<br />

Taucher ausfindig zu machen und anschließend<br />

mit einer Seilwinde an Land<br />

zu hieven.<br />

klub wollte sich ein eigenes Heim<br />

bauen und benötigte für die Hausfundamente<br />

70 Kubikmeter Beton. Wie<br />

diese Menge hinüberbringen? Nach<br />

längeren Beratungen entschied man<br />

sich, ihn als Flüssigbeton mit Hilfe einer<br />

Rohrleitung über das Wasser zur Insel<br />

zu transportieren. Der Bezirksverband<br />

Berlin-Steglitz übernahm einen Teil<br />

dieser interessanten Aufgabe. Die Helfer<br />

erstellten einen Tonnensteg von vier<br />

Strecken zu je 25 Meter Länge und<br />

verankerten diese längsseits des Ufers.<br />

Querlager aus Bohlen und Tonnen verhinderten<br />

das Schaukeln und bremsten<br />

die beim Pumpen vibroierenden Beton-<br />

rohre. Verbindungen mit Bindeleinen<br />

wären ger.issen. Klubmitglieder bauten<br />

den Steg nach unseren Angaben zusammen.<br />

Die Betonlleferfirma verlegte<br />

165 laufende Meter Transportrohr, davon<br />

100 laufende Meter auf dem Steg.<br />

Diese Rohre wurden alle 3 Meter mit<br />

dem Steg verrödelt. Ein langes Stahlseil,<br />

von der Insel zum Festland über<br />

alle Tonnen gelegt und in der Mitte mit<br />

einem Anker gehalten, gab dem Steg<br />

eine erstaunlich gute Längsstabilität.<br />

<strong>Das</strong> Berliner Regionalfernsehen und<br />

zwei Tageszeitungen berichteten über<br />

diese erste Berliner Beton-Pipeline, die<br />

über ein Gewässer gebaut wurde.<br />

Der Ortsverband SIegerland<br />

baute an der Garage des 111. Bergungszuges<br />

in Siegen-Seelbach einen Lagerschuppen.<br />

Hier werden ein vorbereiteter<br />

Schwimmsteg und Bauholz gelagert.<br />

Zahlreiche BezirksverbAnde<br />

im Bereich Bremen leisteten tatkräftige<br />

Hilfe bei der Freilegung eines Bomben-<br />

Blindgängers aus dem zweiten Weltkrieg<br />

auf dem Gelände der Krankenanstalten<br />

St. Jürgen in Bremen.<br />

Trockenlegung<br />

Berlln - Ein kOnstlicher Teich der i5ffentlichen<br />

GrOnanlage Brlxplatz In<br />

Berlln-CharloHenburg mußte eine neue<br />

Bodenabdichtung erhalten. <strong>Das</strong> <strong>THW</strong><br />

wurde vom zuständigen Gartenbauamt<br />

gebelen, als vorbereitende Arbeit das<br />

Auspumpen des Teiches zu Obemehmen.<br />

Nachdem abgefischt worden war - es<br />

gingen unter anderem rund 175 kg<br />

Karpfen Ins Netz - wurden drei<br />

Schmutzwasser-Kreiselpumpen TS 4<br />

am Ufer aufgestellt. In sechs Stunden<br />

konnten die rund 350 000 LIter Waaaer<br />

des Teiches In einen 12 Meter hi5her<br />

liegenden Einlauf der Kanalisation gepumpt<br />

werden. Der Bezlrkaatadtrat fOr<br />

Bauwesen Außerte sich In einem Dankschreiben<br />

sehr anerkennend Ober die<br />

Arbeit der eingesetzten Helfer.<br />

(Bild links) Joachlm WoH<br />

29


Technik · Forschung · Wissenschaft · Industrie<br />

Schweißen von Reaktorbrennelementen<br />

Atomreaktorbrennelemente werden mechanisiert unter Schutzgas,<br />

zum Beispiel Argon, überwiegend nach dem WIG-Verfahren geschweißt<br />

(das Mikroplasmaschweißen hat zwar die Vorzüge ho her<br />

Energiedichte und Fokussierung des Lichtbogens, jedoch kann<br />

man in diesem Falle die vorliegende Luftspalte von 0,05 mm<br />

nicht mit Sicherheit überbrücken). Wesentlich sind staubfreie<br />

Räume sowie helle und saubere Schutzanzüge für das Arbeitspersonal.<br />

Die längsnahtgeschweißten Rohre mit beispielsweise<br />

127,8 mm Durchmesser aus 0,3 mm dickem austenitischen Stahl<br />

dürfen maximal 0,2 mm Ovalität aufweisen. Beim Spannen der<br />

Rohre zum Schweißen darf die Durchbiegung höchstens 0,5 mm<br />

je laufenden Meter betragen. Eine bemerkenswerte Leistung ist<br />

das riß- und verzugsfreie Schweißen dieser Rohre auf Vollmaterial.<br />

Die Gesamtdurchbiegung des fertigen, etwa 2,5 m langen<br />

Brennelementes darf nicht mehr als 1 mm betragen. Oberwiegend<br />

durch Anwendung geeigneter Präzisionsschweißmaschinen<br />

erhalten die Brennelemente 33fache Sicherheit gegen Bruch<br />

bei Zugbeanspruchung.<br />

Stichworte zum Konzept der zivilen Verteidigung:<br />

Von 1969 bis 1972 wird für die Zivilverteidigung 1,73 Milliarden<br />

DM zur Verfügung gestellt. <strong>Das</strong> bedeutet: pro Jahr<br />

432 Millionen DM.<br />

• Beschaffungsschwerpunkte<br />

liegen beim Nachrichtengerät (UlTlgehungs-, Vermaschungsortsfeste<br />

Netzanlagen) sowie bei der Ausstattung für Ersatzübergänge<br />

(Fähren, Behelfsbrücken, Rampen, Häfen).<br />

• ZurOckgestellt .<br />

ist zunächst der Aufbau eines Netzes von geschützten<br />

ABC-Meßstelien. Vordringlich: Vermaschung des Fernmeidenetzes<br />

und der bauliche Schutz der Fm-Knotenpunkte.<br />

• <strong>Das</strong> neue ZV-Konzept 1969-1972<br />

ist als Bundestagsdrucksache V/3683 veröffentlicht. <strong>Das</strong><br />

etwa 30 Seiten umfassende Papier können Interessenten<br />

zum Preise von 2,- DM (incl. Versandspesen) bei der<br />

Redaktion der <strong>THW</strong>-Zeitschrift, 53 Bonn, Bennauer Str. 31,<br />

anfordern.<br />

Leichte, versetzbare<br />

Brandschutzwände<br />

Bauteile können, soweit sie<br />

feuerempfindlich sind, wie<br />

Leichtbauteile aus Stahl oder<br />

Holz, durch feuerbeständige<br />

Verkleidungen geschützt werden.<br />

Trennwände nach<br />

ih rer Feuerwiderstandsklasse<br />

nach DIN 4102 klassifiziert. Von<br />

feuerbeständigen Trennwänden,<br />

F 90 nach DIN 4102, wird<br />

u. a. verlangt, daß sie während<br />

90 Minuten den Durchgang des<br />

Feuers verhindern. Außerdem<br />

darf sich die dem Feuer abgekehrte<br />

Seite während dieser<br />

Zeit nicht mehr als 140° im<br />

Mittel erwärmen, damit keine<br />

Entzündungsgefahr für brennbare<br />

Materialien besteht.<br />

Die Firma PROMAT (Düsseldorf,<br />

Grunerstraße 33), hat nun<br />

eine feuerbeständige Trennwand,<br />

F 90, entwickelt, die mit<br />

amtlichem Nachweis nach DIN<br />

4102 diese Forderungen mit 56<br />

mm Stärke und 27 kg/qm bereits<br />

erfüllt. Trotz dieser geringen<br />

Stärke hat die Wand<br />

einen so hohen Wärmedurchlaßwiderstand,<br />

daß die Forderungen<br />

der Norm bei einem<br />

Brandversuch sogar über 120<br />

Minuten erfüllt wurde, obwohl<br />

dabei die Brandtemperatur im<br />

Feuerraum auf über 1000° ansteigt.<br />

30<br />

Diese besonderen Eigenschaften<br />

werden durch ein Verbundelement<br />

erreicht, das aus zwei<br />

Außenschalen aus Feuerschutz-<br />

Bauplatten besteht, die mit<br />

einem Dämmstoffkern hochtemperaturbeständig<br />

verklebt<br />

sind. Durch die Verbundwirkung<br />

wird eine sehr hohe Festigkeit<br />

erreicht, so daß die<br />

PROMAB EST-Trennwandelemente<br />

selbsttragend ohne<br />

Ständerwerk montiert werden<br />

können.<br />

Fernsprechkabel Europa -<br />

Süd afrika betriebsbereit<br />

Zwischen Südafrika und Europa<br />

besteht nun eine Kabelverbindung<br />

mit 360 Sprechkreisen.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wurde auf<br />

dem Kabelleger .. Monarch" vor<br />

der portugiesischen Endstelle<br />

Sesimbra die letzte SpleißsteIle<br />

ausgeführt.<br />

Nach umfangreichen Prüf- und<br />

Einmeßarbeiten hat die South<br />

Atlantic Cable Company (SACC)<br />

das Kabel SAT 1 Anfang 1969<br />

in Betrieb genommen. Es wird<br />

in Sesimbra Anschluß an ein<br />

geplantes Seekabel nach Großbritannien<br />

gewinnen, außerdem<br />

über eine SEL in Auftrag gegebene<br />

Richtfunkstrecke mit<br />

der Endstelle Conil bei Cadiz<br />

des ebenfalls geplanten Transatlantikkabels<br />

TAT 5 und über<br />

Krupp baut Mehrzweckhaus aus Stahl<br />

Schnelle Hilfe bei Katastrophen<br />

Experten des Krupp-Stahlbaues haben ein neuartiges Fertighaus<br />

entwickelt, das selbst von Laien In wenigen Stunden ohne Kranhilfe<br />

aufgestellt werden kann. Alle Teile dieses Baukastenhauses<br />

sind vorgefertigt. Ein Fundament aus Beton wird nicht benötigt.<br />

Die .. Füße" des Hauses bilden korrosionsgeschützte stählerne<br />

Bodenplatten. Beim Aufstellen genügen ein Glätten des Unterbodens<br />

und die Sicherung der Konstruktion durch Erd-Anker In<br />

den Bodenplatten.<br />

<strong>Das</strong> Krupp-Fertighaus wurde von seinen Schöpfern als ausgesprochenes<br />

Mehrzweckhaus konzipiert. Es eignet sich als Gartenund<br />

Ferienhaus, als ZweIthaus oder Campingheim ebensogut wie<br />

als Notunterkunft In Katastrophengebieten. So wurden z. B. 50<br />

Krupp-Häuser kürzlich Im Iranischen Erdbebengebiet errichtet,<br />

das Im August 1968 verwüstet wurde. 50 Iranische Familien haben<br />

dort nun ein Stahldach über dem Kopf. lI'Ig. KH. Fonck<br />

eine weitere Richtfunkstrecke<br />

mit der Endstelle Estepona des<br />

Mittelmeerkabels MAT 1 verbunden.<br />

Bis 1970 stehen dann<br />

hochwertige Sprechverbindungen<br />

von den USA und den<br />

europäischen Ländern nach<br />

Südafrika zur Verfügung. <strong>Das</strong><br />

über 11 000 km lange Tiefsee-<br />

Fernsprechkabel SAT 1 plante,<br />

fertigte und verlegte die Standard<br />

Telephone and Cables<br />

Ud. (STC), eine Schwestergesellschaft<br />

von SEL im ITI-Verband.<br />

4000-Ampere-Selbstschalter<br />

für Schiffsgeneratoren<br />

Jetzt hat eine englische Reederei<br />

für ihren Dienst nach<br />

Australien sechs Schiffe mit<br />

einer Tragfähigkeit von je<br />

29100 tdw in Auftrag gegeben,<br />

von denen fünf in Deutschland<br />

und eines in England gebaut<br />

wird. Jedes Schiff hat vier<br />

Drehstromhauptgeneratoren<br />

mit einer Gesamtleistung von<br />

5300 kVA bei 415 Volt, 50<br />

Hertz sowie ein Notstromaggregat.<br />

Für die Hauptgeneratoren<br />

werden AEG-Selbstschalter mit<br />

einer Schaltleistung von 2000 A<br />

und 4000 A verwendet. Vier<br />

weitere Leistungsschalter Je<br />

2000 A verteilen die Energie<br />

auf die Untergruppen. Für die<br />

Notstromanlage sind noch zwei<br />

Generatorselbstschalter je 600<br />

A erforderlich. An alle Leistungsschalter<br />

werden hohe<br />

Forderungen an Schaltvermögen<br />

und Zuverlässigkeit gesteilt.<br />

Unter anderem wird hier<br />

der neue, sehr kompakt gebaute<br />

Schaltertyp ME 2000 eingesetzt,<br />

der mit seiner modernen<br />

Technik dem neuesten<br />

Entwicklungsstand entspricht.<br />

Strenge Normen für<br />

Verbrennungsmotoren<br />

Für Benzinmotoren wurden von<br />

zuständigen amerikanischen<br />

Stellen kürzlich neue Auflagen<br />

gemacht, die bei den 1970er<br />

Modellen von Personenwagen<br />

30 Prozent weniger Kohlenmonoxyd<br />

und Kohlenwasserstoffe<br />

Im Abgas zulassen, als<br />

es noch für die Modelle 1968<br />

und 1969 der Fall war. Zum<br />

ersten Mal sind jetzt schwere<br />

Lastwagen und Omnibusse von<br />

den Vorschriften zur Abgaskontrolle<br />

erfaßt. Dieselmotoren<br />

dürfen nur noch eine schwache<br />

Rauchfahne abgeben, die<br />

höchstzulässige Emissionsmenge<br />

an Kohlenmonoxyd und<br />

Kohlenwasserstoffen von Lastwagen-Benzinmotoren<br />

liegt um<br />

ein Drittel niedriger, als es der<br />

bisher üblichen Durchschnittsmenge<br />

entspricht.


Bild oben links:<br />

Die Fähre "Vadder" vom OV Heusweller auf der Jungfernfahrt.<br />

Vorne Im Bild der LandesbeauHragte für das Saarland, Ober-<br />

Ingenieur JÜHner.<br />

Bild rechts oben:<br />

Der <strong>THW</strong>-Bezlrksverband Berlln-Steglltz war an dem Bau einer<br />

"Beton-Pipeline" zwischen einer Havel-Insel und dem Festland<br />

aktiv beteiligt.<br />

Bild rechts mlHe:<br />

Helfer des OV Augsburg bel einer Obung. Sie errichteten einen<br />

Tonnensteg über einen kleinen Fluß bel GÜnzburg.<br />

Bild rechts:<br />

Bel einer großangelegten Katastrophenschutzübung In Aachen<br />

war die "Hilfe" eines ReHungshubschraubers der Bundeswehr<br />

sehr willkommen. Die "Schwerverletzten" konnten auf dem<br />

schnellsten Weg In ärztliche Behandlung gebracht werden.<br />

Bild unten links:<br />

Ober schwankende BreHer wählten Günther Franke und seine<br />

Frau Annelle geb. Kreis den Weg Ins Eheglück. Die Kameraden<br />

des <strong>THW</strong>-Ortsverbandes Aachen haHen einen Chinasteg von der<br />

Kirche bis zum Münsterplatz gebaut.<br />

31


V<br />

<strong>Das</strong> Porträt im <strong>THW</strong><br />

or siebzehn Jahren, im Jahre 1952, wurde in Goslar ein Ortsverband<br />

des <strong>Technische</strong>n <strong>Hilfswerk</strong>s gegründet, eine Orga-<br />

nisation, die es In dieser Form zwar auf Bundesebene und in<br />

anderen Städten, in der alten Kaiserresidenz am Harz jedoch<br />

vordem noch nicht gegeben hatte und der zunächst aus Kreisen<br />

der Bevölkerung Mißtrauen und Ablehnung entgegengebracht<br />

wurden. Bis heute hat sich das <strong>THW</strong> jedoch in mannigfaltigen<br />

Einsätz.en und Hilfsdiensten bewährt und ist im Laufe der Jahre<br />

zu einem festen Glied in dem Gefüge der örtlichen Hilfsorganisationen<br />

geworden.<br />

Dem Mut und der unermüdlichen<br />

6insatzbereitschaft des<br />

Goslarer Bürgers Bruno Süßmilch<br />

ist es zu verdanken, daß<br />

sich zu dieser technischen Organisation<br />

freiwillige Helfer<br />

fanden, deren Zahl heute rund<br />

sechzig beträgt, davon die<br />

Hälfte Jugendliche. Schon im<br />

Jahre 1956 war diesem Mann<br />

die höchste Auszeichnung des<br />

Bundesverbandes des <strong>THW</strong>,<br />

das Helferzeichen in Gold mit<br />

Kranz, für seine Verdienste um<br />

den Katastrophenschutz verliehen<br />

worden. Eine noch größere<br />

Ehre und Freude wurde ihm<br />

Jedoch Ende Januar dieses<br />

Jahres zuteil. Der "Vater" des<br />

<strong>THW</strong> GoSlar und mit 81 Jahren<br />

sein ältestes noch aktives Mitglied,<br />

erhielt das Bundesverdienstkreuz<br />

am Bande, eine<br />

Auszeichnung, die er als erster<br />

Ortsverbandsausbilder auf ;Bundesebene<br />

überhaupt empfängt.<br />

&er Vizepräsident des Bundes-<br />

amlas für zivilen Bevölkerungs-<br />

Der VIzepräsident des Bundesamtes<br />

für zivilen Bevölkerungsschutz,<br />

Dr. Paul-Wllhelm Kolb,<br />

überreichte dem noch aktiven<br />

<strong>THW</strong>-Ausblldungslelter Bruno<br />

SüBmllch (links), das Bundesverdienstkreuz<br />

am Bande.<br />

sChutz, Dr. Paul-Wilhelm Kalb, überreichte ihm Urkunde und<br />

Kreuz für seine Verdienste um den Katastrophenschutz in Goslar.<br />

.In einem kurzen Gespräch schilderte uns Bruno Süßmilch die<br />

Entwicklung des Ortsvereins:<br />

Desinteresse der Bevölkerung, die genug vom Krieg hatte und<br />

den "Ohne-mich-Standpunkt" vertrat, waren größer als die Bereitschaft,<br />

überhdupt zuzuhören, geschweige denn, selbst mitzumachen.<br />

Davon ließ sich jedoch Bruno Süßmilch, der aus Pirnau in Sachsen<br />

gebürtige Elektromeister, nicht abschrecken. Als sich ihm, der in<br />

seiner Heimat 26 Jahre lang Hauptführer im Deutschen Roten<br />

Kreuz gewesen und von daher an Hilfsorganisationen interessiert<br />

war, keine Gelegenheit bot, dem Goslarer DRK beizutreten,<br />

unterstützte er kurzerhand das Vorhaben des Schlossermeisters<br />

Söhle und rief mit ihm zusammen den <strong>THW</strong>-Ortsverband ins<br />

Leben.<br />

Gern besuchen die Mitglieder, vor allem die jüngeren Leute,<br />

Fort- und Weiterbildungslehrgänge, die zahlreich von zwei Schulen<br />

In Ahrweiler und in Lüneburg .angeboten werden. Hierbei geht es<br />

im wesentlichen um das Erkennen der Schwerpunkte bei etwaigen<br />

Katastrophenfällen oder aber, wie hoch Einsatz- und Leistungsbedarf<br />

der Hilfskräfte sind.<br />

Wie gut Ist der Goslarer Verband ausgerüstet?<br />

Auf diese Frage gab Bruno Süßmilch nur zögernd Antwort. "Wir<br />

sind gut versorgt, doch fehlt uns noch zusätzlich zu unserem<br />

Lastwagen ein Gerätewagen" .<br />

Erstaunlich ·ist die Rüstigkeit dieses betagten Mannes, der stets<br />

den Dienst am Nächsten im Auge hatte, bei den jüngeren Helfern<br />

volie Anerkennung genießt und immer wieder gebeten wird, noch<br />

weiter mitzumachen in dem festen Gefüge des Goslarer <strong>THW</strong>-<br />

Verbandes, der, wie er schmunzelnd sagte, "sich sehen lassen<br />

kann". Und Bruno Süßmilch wird auch noch einige Zeit dabei<br />

sein, denn er hat sich fest vorgenommen, vor 90 nicht aufzuhören.<br />

Iris Wedler<br />

32<br />

ZWEI JAHRE? ...<br />

.. . IN EINEM<br />

ENTWICKLUNGSLAND?<br />

... ALS ENTWICKLUNGS-<br />

HELFER?<br />

Sie wissen:<br />

Entwicklungshilfe geht auch Sie an!<br />

Heute wird in Afrika, Asien, Lateinamerika der Grundstein für<br />

eine menschenwürdige Zukunft gelegt. Tausende von Entwicklungshelfern<br />

vieler Nationen kämpfen dort gegen Armut,<br />

Hunger, Rückständigkeit, Krankheit.<br />

Viele Menschen müssen her, die in den Entwicklungsländern<br />

etwas aufbauen, das Bestand hat und sinnvolle Hilfe bedeutet<br />

gegen Not und Elend.<br />

Leute müssen .her, die in ihrem Beruf tüchtig sind, die etwas<br />

gelernt haben, was auch andere wissen sollten, Leute ohne<br />

Weltverbesserer-Ehrgeiz, ohne Vorurteile. Leute, die mit<br />

Menschen umgehen können Leute ohne Illusionen.<br />

Drei Kontinente worten auf Entwicklungshelfer!<br />

Der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) sucht für Projekte<br />

in Übersee:<br />

• Ingenieure (Straßen-, Hoch-, Stahl-, Maschinenbau, Textil),<br />

• Techniker<br />

• Kfz-, Elektro-, Pumpen- und Feinmechaniker,<br />

• Maschinenbautechniker<br />

• Landmaschinenmechaniker, Maschinenschlosser, Dreher,<br />

• Schweißer, Maurer, Zimmerer, Tischler, Klempner,<br />

• Werkzeugmacher, Drucker, Setzer<br />

• landwirtschaftlich-technische Assistentinnen<br />

• Lehrer<br />

• MTA, Krankenschwestern, Hebammen<br />

• Hauswirtschaftslehrerinnen, Sozialarbeiter(innen),<br />

• Kindergärtnerinnen, und viele andere Fachleute aus Handwerk,<br />

Technik, Landwirtsch aft, Gesundheits- und Sozialwesen.<br />

Der DED sucht Hunderte von jungen Fachleuten, die bereit<br />

sind, zwei Jahre in übersee zu arbeiten, zu lehren und zu<br />

lernen.<br />

Vielleicht sind Sie die (der) Richtige!<br />

• Wenn Sie sich einiges zutrauen.<br />

• Wenn Sie mit Menschen umgehen können.<br />

• Wenn Sie Deutscher, älter .als 21 und ledig sind (oder als<br />

Verheirateter keine Kinder haben).<br />

• Wenn Sie eine abgeschlossene Berufsausbildung haben.<br />

<strong>Das</strong> sind viele Wenns. Aber: in den Entwicklungsländern erwartet<br />

man viel von deutschen Entwicklungshelfern.<br />

Und was bieten wir?<br />

Sie können sich keine Reichtümer erwerben. Sie sind sozial<br />

und finanziell gesichert. Wir kümmern uns um Ihre Gesundheit.<br />

Sie haben 30 Tage Urlaub jährlich. Bei Rückkehr gibt es<br />

für jeden Monat in übersee 200,- DM.<br />

Sie erhalten vor Ausreise eine Ausbildung, kostenlos. NatQrlieh<br />

bezahlen wir auch die Reise.<br />

Aber was Sie aus diesen zwei Jahren machen, liegt weitgehend<br />

an Ihnen:<br />

Sie haben die Chance, etwas zu tun, ZlU ändern. Sie werden<br />

neue Arbeitsverfahren einführen. Sie werden dazulernen,<br />

auch beruflich. Sie werden eine neue Sprache sprechen. Sie<br />

werden lernen, mit Schwierigkeiten fertig zu werden, von<br />

denen Sie vorher nicht einmal geträumt haben. Sie werden<br />

in einer fremden Kultur leben. Im indischen Dorf, im Hochland<br />

von Bolivien, unter afrikanischer Sonne. Und nicht als<br />

Tourist. Sondern als einer, der an einer großen Aufgabe<br />

mitwirkt.<br />

Als Entwicklungshelfer in Afrika, Asien oder Lateinamerika.<br />

Deutscher Entwicklungsdienst (DEO)<br />

Gemeinnützige Gesellschaft mbH<br />

532 Bad Godesberg - TrucbseBstroBe 100


Der Deutsche Entwicklungsdienst Ist In<br />

erster Linie ein Fachdienst. Er unterscheidet<br />

sich dadurch von solchen Freiwilligendiensten,<br />

die vorwiegend Studenten und<br />

Jungakademiker zur Mitarbeit beim wirtschaftlichen,<br />

technischen und sozialen<br />

Aufbau der Entwicklungsländer entsendet.<br />

Die Freiwilligen des DEO sind deshalb vor<br />

allem Fachkräfte der mittleren Berufsebene.<br />

Sie haben eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung und In den weitaus meisten<br />

Fällen eine mehrjährige Berufserfahrung.<br />

In den meisten Entwicklungsländern gibt<br />

es genügend akademisch gebildete Führungskräfte,<br />

es fehlen aber die Facharbei-<br />

<strong>Das</strong><br />

groBe Problem<br />

ter, die Handwerker, Techniker und Ingenieure<br />

der mittleren Berufsebene und die<br />

Fachleute medizinischer und sozial-fürsorgerischer<br />

Berufe. Die Freiwilligen des<br />

DED sollen deshalb durch ihre Mitarbeit<br />

dazu beitragen, daß diese Fachkräfte herangebildet<br />

werden, damit auf allen Berufs-<br />

und Wirtschaftsebenen eine tragfähige<br />

Basis von Fachkräften entsteht, die<br />

in der Lage sind, eine rasche Entwicklung<br />

und Anpassung ihrer Länder an das wirtschaftliche<br />

und technische Niveau der Industrieländer<br />

zu vollziehen, um von der<br />

(Fortsetzung nächste Seite)<br />

Freiwill-<br />

in aller Welt<br />

Von Hedwig Maurach<br />

33


34<br />

Unterstützung des Auslandes sobald wie<br />

möglich unabhängig zu werden.<br />

Die Gründung des Deutschen Entwicklungsdienstes<br />

geht auf private Bemühungen<br />

zurück. Diese Bemühungen führten<br />

1961 zur Bildung einer Arbeitsgruppe von<br />

Fachleuten zur Vorbereitung eines Dienstes<br />

und schließlich im Februar 1963 zur<br />

Gründung des "Aroeitskreises Lernen und<br />

Helfen In übersee e. V.", um eine rechtsfähige<br />

Organisation für die ersten Vorbereitungsmaßnahmen<br />

zu schaffen. Der "Arbeitskreis<br />

Lernen und Helfen in übersee"<br />

setzt sich aus Vertretern von rund 50 privaten<br />

deutschen Organisationen zusammen,<br />

die auf den verschiedensten Gebieten<br />

Bildungsarbeit für und in den Ländern<br />

Afrikas, Asiens und Lateinamerikas leisten.<br />

Der Deutsche Entwicklungsdienst hat die<br />

Rechtsform einer Gemeinnützigen Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung, die es<br />

erlaubt, daß die staatliche und die private<br />

Seite bei dieser für Deutschland neuartigen<br />

Aufgabe fruchtbar zusammenarbeiten<br />

können. Der Deutsche Entwicklungsdienst<br />

erhält die Mittel zur Finanzierung seiner<br />

Aufgaben aus dem Bundeshaushalt. Er arbeitet<br />

nach den Richtlinien seines Verwaltungsrates,<br />

der aus je fünf Vertretern des<br />

"Arbeitskreises Lernen und Helfen in<br />

übersee" und der Bundesregierung (aus<br />

verschiedenen Ministerien) besteht.<br />

Im Sommer 1964, ein Jahr nach der Gründung,<br />

konnten bereits die ersten Freiwilligen<br />

in einige Länder ausreisen. Inzwischen<br />

hat der Deutsche Entwicklungsdienst<br />

1 600 Freiwillige in 26 Länder entsandt.


Sie haben rund 90 verschiedene Berufe;<br />

unter ihnen sind Landwirte, Handwerker<br />

aller Sparten, Ingenieure und Lehrer aller<br />

Fachrichtungen, Ärzte, Krankenschwestern,<br />

Sozialarbeiter, Buchhalter, Genossenschaftsfachleute<br />

und Betriebswirte. Sie leiten<br />

Baustellen und arbeiten in Werkstätten,<br />

lehren in Handwerks- und Berufsschulen,<br />

beraten und assistieren in Krankenhäusern,<br />

sanieren Dörfer, reorganisieren<br />

Verwaltungen, führen moderne landwirtschaftliche<br />

Anbaumethoden ein und<br />

bilden einheimische Nachwuchskräfte aus.<br />

Der Deutsche Entwicklungsdienst hat die<br />

Mitarbeit seiner Freiwilligen auf sechs<br />

große Projektbereiche konzentriert:<br />

Zum Bereich des Gesundheitswesens gehört<br />

die Mitarbeit von Freiwilligen in Stadtund<br />

Landkrankenhäusern, Kranken- und<br />

Erste-Hilfe-Stationen, in der Mütter- und<br />

Kinderberatung, in Alters- und Jugendheimen,<br />

Entbindungsstationen und die Anleitung<br />

und Ausbildung von Lernschwestern<br />

und Hilfskräften.<br />

Dorf- und Regionalentwicklung fällt unter<br />

den Bereich des Communlty Development<br />

und der Sozialarbeit. Durch praktische<br />

Mitarbeit, Vorleben und Beratung sollen<br />

die Freiwilligen dazu beitragen, alle Bereiche<br />

des dörflichen Handwerks, der<br />

Hygiene, Lebenshaltung, Ernährung und<br />

Gesundheitsfürsorge zu verbessern.<br />

Den größten Projektbereich des Deutschen<br />

Entwicklungsdienstes bildet die technIschhandwerklIche<br />

Berufsausbildung. Die Mitarbeit<br />

der Freiwilligen in diesem Bereich<br />

erstreckt sich auf städtische und ländliche<br />

Bauprogramme, Handwerkerschulen, Gewerbe-<br />

und Berufsschulen.<br />

Freiwillige, die Deutsch- und Sportunterricht<br />

in privaten und staatlichen Elementar-<br />

und Sekundarschulen geben, die Aufgaben<br />

in <strong>Technische</strong>n Schulen und Colleges<br />

übernommen haben oder die in Labors<br />

von Universitäten und Hochschulen zur<br />

Wartung der Geräte und Apparaturen und<br />

zur Anleitung und Ausbildung von einheimischen<br />

Kräften eingesetzt sind, werden<br />

dem Bereich Schulen, Hochschulen zugerechnet.<br />

Der Bereich Handel, Industrie, Verwaltung<br />

umfaßt den Aufbau von Verwaltungs- und<br />

kaufmännischen Einrichtungen, deren Reorganisation<br />

und Verbesserung, die Anleitung<br />

und Ausbildung von Verwaltungspersonal,<br />

die Reorganisation und überprüfung<br />

gewerblicher und kaufmännisch-wirtschaftlicher<br />

Buchhaltungen.<br />

Ein sehr wichtiger, jedoch relativ kleiner<br />

Projektbereich ist die landwirtschaftliche<br />

Entwicklung. Die Mitarbeit der Freiwilligen<br />

umfaßt verschiedene landwirtschaftliche<br />

Entwicklungsvorhaben, die Beratung von<br />

Bauern beim Anbau neuer Gemüse-, Obstund<br />

Getreidesorten, die Wartung landwirtschaftlicher<br />

Geräte und Maschinen bei<br />

gleichzeitiger Ausbildung von Nachwuchskräften.<br />

Freiwilliger des Deutschen Entwicklungsdienstes<br />

kann Jeder Junge Deutsche werden,<br />

der das 21. Lebensjahr vollendet und<br />

eine abgeschlossene Berufsausbildung hat,<br />

ledig und seiner persönlichen und beruflichen<br />

Qualifikation entsprechend geeignet<br />

und bereit ist, zwei Jahre in einem Land<br />

in übersee mitzuarbeiten. Interesse und<br />

Eignung zur Anleitung, Ausbildung und<br />

Beratung einheimischer Nachwuchskräfte<br />

sind weitere Kriterien für die Entsendung<br />

nach übersee. Auch ein guter Gesundheitszustand<br />

ist von entscheidender Bedeutung.<br />

In einer Auswahltagung werden die Bewerber<br />

ausgewählt, die geeignet sind, eine<br />

Aufgabe in übersee zu übernehmen. Bei<br />

der Auswahl, die aus der Vorbeurteilung<br />

der Bewerbungsunterlagen, einem Rundgespräch<br />

von mehreren Bewerbern, einem<br />

Einzelgespräch zwischen Bewerbern und<br />

Prüfern und einer Anzahl psychologischer<br />

Tests besteht, werden unter anderem Lei-<br />

stungsfähigkelt, Intellektuelle Fähigkeiten,<br />

Anpassungsfähigkeit, Belastbarkeit, Eigenschaften<br />

und Arbeitsweise, die Motive und<br />

Vorstellungen der Bewerber für eine' Mitarbeit<br />

in übersee festgestellt und beurteilt.<br />

Eine Tätigkeit in einem Entwicklungsland<br />

ist ohne eine gründliche Vorbereitung nicht<br />

denkbar. Die Bewerber nehmen deshalb an<br />

einem Vorbereitungskurs von drei Monaten<br />

teil, in dem neben den notwendigsten<br />

Sprachkenntnissen wie Englisch, Französisch,<br />

Spanisch, Portugiesisch, in manchen<br />

Fällen auch Farsi/Persisch und Kisuaheli,<br />

umfassende Kenntnisse über das Verhalten<br />

beim Zusammenleben mit Menschen<br />

einer anderen Kultur, über Bevölkerung,<br />

Geschichte, Politik und Wirtschaft, Religionen<br />

und Kirchen, Sitten und Gebräuche<br />

des Gastlandes, Kenntnisse der Grundlagen<br />

der Ersten Hilfe, der Tropenmedizin<br />

und Tropenhygiene, der Haushaltsführung<br />

in den Tropen und teilweise berufsergänzende<br />

Kenntnisse vermittelt werden.<br />

Die Kosten der Reisen und des Aufenthaltes<br />

in übersee trägt der Deutsche<br />

Entwicklungsdienst in vollem Umfang. Er<br />

übernimmt außerdem die soziale Sicherung<br />

der Freiwilligen, den Versicherungsschutz<br />

für den Aufenthalt im Ausland und<br />

gewährt ihnen als Starthilfe für die Rückkehr<br />

nach Deutschland für jeden Monat<br />

Dienstzeit in übersee einen Betrag von<br />

200,- DM.<br />

Im Gegensatz zu den Freiwilligendiensten<br />

Frankreichs, Hollands und Italiens sind die<br />

Freiwilligen des Deutschen Entwicklungs.dienstes<br />

nicht vom Wehrdienst befreit, in<br />

Einzelfällen konnten in der Vergangenheit<br />

jedoch ZurÜCkstellungen erreicht werden.<br />

<strong>Das</strong> Entwicklungshelfergesetz, das am<br />

1. Januar 1969 in Kraft treten soll, wird in<br />

der Frage der Wehrdienstbefreiung eine<br />

endgültige Regelung bringen.<br />

Die Planung sieht vor, daß bis Ende des<br />

Jahres 1968 2000 Freiwillige nach übersee<br />

entsandt sein und von da an jährlich<br />

1 000 von ihnen hinausgehen und 1 000<br />

zurückkehren werden.<br />

Als die Idee der Freiwilligendienste zu Beginn<br />

der sechziger Jahre aufkam, schloß<br />

sich auch die Bundesrepublik Deutschland<br />

dieser heute weltweiten internationalen<br />

Bewegung an, indem sie den Deutschen<br />

Entwicklungsdienst gründete. Heute schon<br />

zeigt sich, daß kaum eine andere WeItaufgabe<br />

unserer Zeit die Jugend der Welt jemals<br />

in so friedvoller und ehrlicher Hinsicht<br />

vereint hat und die Idee von einer<br />

ungestörten internationalen Zusammenarbeit<br />

im Dienste des Friedens der Wirklichkeit<br />

näherbringt. Wo immer Menschen<br />

auf dieser Erde noch durch soziale und<br />

kulturelle Unterschiede, durch Haß und<br />

Vorurteile getrennt sind - hier bietet sich<br />

die Chance, die Völker durch die gemeinsamen<br />

Ziele und die gemeinsame Arbeit<br />

der Jugend einander näherzubringen.<br />

F<br />

n<br />

d<br />

35


Der Fotowettbewerb 1968, den das <strong>Technische</strong><br />

<strong>Hilfswerk</strong> Im Rahmen seines Bilderdienstes<br />

durchführte, Ist zu Ende. Damit ist<br />

auch die Zelt des Wartens für die Preisträger<br />

vorbeI. Trotz der knappen Zelt, die<br />

Insgesamt für die Durchführung des Wettbewerbs<br />

zur Verfügung stand, konnten die<br />

Bilder noch vor Weihnachten durch ein<br />

Gremium, das aus zwei Technikern, zwei<br />

Fotografen und einem Juristen bestand,<br />

gesichtet und prämIIert werden. Alle Preisträger<br />

wurden noch vor dem Fest benachrichtigt.<br />

Inzwischen haben auch die meisten<br />

Preise ihre Empfänger erreicht, soweit<br />

sie die Original negative zur Verfügung<br />

stellten.<br />

Insgesamt haben sich 81 Helfer und<br />

Freunde des <strong>THW</strong> mit 221 Bildern am<br />

Wettbewerb beteiligt. Teilnehmer, die mehr<br />

als drei Fotos einsandten, konnten nur mit<br />

drei Bildern in die Wertung kommen. Sieben<br />

Einsendungen entsprachen nicht den<br />

TeIlnahmebedingungen. Für alle Bilder, die<br />

nicht mit einem Preis bedacht worden<br />

sind, besteht noch die Möglichkeit, daß sie<br />

gelegentlich veröffentlicht werden. Sie werden<br />

dann nach Abdruck selbstverständlich<br />

honoriert.<br />

Der nun abgeschlossene Fotowettbewerb<br />

war nach längerer Pause noch einmal ein<br />

Anreiz für alle, denen das Fotografieren<br />

Spaß macht. Und in den meisten Fällen<br />

hat sich die Mühe gelohnt. Wer diesmal<br />

nicht zu den glücklichen Gewinnern zählte,<br />

kann vielleicht schon beim nächsten Mal<br />

unter den Besten sein.<br />

Allen Teilnehmern sei noch einmal herzlich<br />

gedankt für das groBe Interesse, durch<br />

das sie ihre Verbundenheit mit dem <strong>THW</strong><br />

erneut bewiesen haben.<br />

36<br />

70 Preise<br />

221 Bilder<br />

in der<br />

Wertung<br />

•<br />

Wilhelm Gümbel wurde von der Jury<br />

der 1. Preis zuerkannt. Unser Bild<br />

oben zeigt einen Hängesteg als<br />

Versorgungsbrücke. "Anker wirf"<br />

hieß das Kommando und brachte<br />

Walter Zepter den 2. Preis ein.<br />

Theo George ist der "brennende<br />

Dritte" geworden. Unser Foto<br />

(rechts) zeigt einen Helfer beim<br />

Durchbrennen einer Betonmauer.


1. WIlheIm GDmbel, Frankfurt 1<br />

2. WaHer Zepter, Kltzlngen<br />

3. Tbeo George, Frelslng<br />

4. Joh. Schwepflnger Jr.,' MDnchen 2<br />

5. WlHrIed Kort, Hameln<br />

8. Rudolf Hllburg, Menden<br />

7. Helmut Schr6dl, MDnchen 90<br />

8. Naeher, Sperer<br />

9. DIaler Sack, Ingolatadt<br />

10. Heinrich Radtke, Wllhelmshaven<br />

11. WIlheIm GDmbel, Frankfurt 1<br />

12. Peter Lenn.rz, Berchteegaden<br />

13. Wllfrled Br.un, MarburglLahn<br />

14. Klaus Hellmeteter, Blngen-BDdeahelm<br />

15. WaHer Kulterer, Hofgelamar<br />

18. WoHrem GDntach, Bogen<br />

17. Emll B.uer, Bamberg<br />

18. Gelo Packebuach, HaYlghorst<br />

Post Hamburg-Bergedorf 1<br />

19. Karsten Paulaen, Wahlatedt<br />

20. Frltz Krohmer, Gro8aachaenhelm<br />

21. Dleter Kern, MDgglngen<br />

22. Emll Bauer, Bamberg<br />

23. Michael Lennarz, DD ... ldorf<br />

24. R. Fltzek, NeuburglDo.<br />

25. JDrgen WoHrum, Hof/Saale<br />

28. Wolfram GDntach, Bogen<br />

27. Bemhard M6hlenbruch, Wanne-Elc:kel<br />

28. Karl-Wllh. Lange, Frankfurt/M.<br />

29. Helmut Gllllch, Roth b. NDmberg<br />

30. Horst Strohbach, Helmeledt<br />

31. JDrgen Wolfrum, Hof/Saale<br />

32. Max GI.Her, M.lnz-Mombach<br />

33. Emll B.uer, Bambarg<br />

34. Kurt Metzner, LIchtenfels<br />

35. TrauzeHei, Wuppertal-B.rmen<br />

Die Gewinner<br />

38. Rudolf Hllburg, Menden<br />

37. Horst Strohbach, Helmatedt<br />

38. R. Fltzek, Neuburg/Do.<br />

39. WaHer Zepter, Kltzlngen<br />

40. Karl-Wllh. Lange, Fr.nkfurt/M.<br />

41. JDrgen Wolfrum, Hof/Saale<br />

42. Joh. Meier, Roth<br />

43. Werner SchmlH, WIldtal<br />

44. Mlch.el Lenn.rz, DD ... ldorf<br />

45. DIeler Tlchumml, Hellbronn/N.<br />

48. Hana-JDrgen Leopold, Frankfurt/M. 1<br />

47. Gelo Packebuach, H.vlghorst<br />

Post Hamburg-Bergedorf 1<br />

48. Paul Fenskl, L1chtenfels/Ofr.<br />

49. Gerd Lambrlch, N.-Salbach<br />

SO. Ernst Uber, Vllllngen/Schw.<br />

51. Wllfrted Braun, M.rburg/Lahn<br />

52. Gerd Herbat, H.nnover<br />

53. Wolfgang Schult%, Gelaenklrchen-Buer<br />

54. Rolf Peppel, Frankfurt/M.ln<br />

55. Wolfram GDntach, Bogen<br />

58. Horst W .... lm.nn, PrDm/ElfeI<br />

57. Kurt KrAmer, HeusweilerlSau<br />

58. Wllfrled DOrr, Frankfurt/M.<br />

59. WlHrled Br.un, Marburg/Lahn<br />

80. Helnz Wolf, Ingolstadt<br />

81. Wemer Schmltt, Wlidtal<br />

82. Hans Bell, Straublng<br />

83. Rudolf Hllburg, Menden<br />

84. Dleter SchDHe, BUldehude<br />

85. JDrgen M.ler, Frankfurt/M.<br />

88. Bemhard MOhlenbruch, Wanne-Elc:kel<br />

87. Klaus Volz, PegnItz<br />

88. Helnz Seltz, Rueahelm b. KerI.ruhe<br />

88. Herbert M •• ck, Elrnahom<br />

Helnrtch R.dtke, Wllhelrnahaven<br />

Hier noch einmal die Preise, die zu gewinnen waren:<br />

1. Preis 1 Fernsehkoffergerlt mit Netzteil und Tasche<br />

mit eingebautem Radio<br />

2. Preis 1 Boach-Komblkoffer C 41 S fOr Heimwerker<br />

3. Preis 1 Fotoapparat mH Tasche<br />

4. Preis<br />

5. Preis<br />

6. Preis<br />

7. Preis<br />

8. Preis<br />

9. Preis<br />

10. Preis<br />

11.-20. Preis<br />

21.-30. Preis<br />

31.-40. Preis<br />

41.-45. Preis<br />

46.-55. Preis<br />

56.-70. Preis<br />

Zein Ikon!VolgUlnder VHeua 500 AE<br />

1 Tonbandgerlt, TK 145 d. LAutom. mit Zubehör<br />

1 Dia-ProJektor (Perkeo J 50 S Automat)<br />

1 Markenfahrrad<br />

(Klapprad mit Ucht und StAnder)<br />

1 Kofferradio, Grundig Musik-Boy<br />

1 Femglas (Stelner Prismenglas 7 x 50 S)<br />

1 Polarold-Kamera mit Tasche und 1 Film<br />

1 Herrenarmbanduhr (Revue)<br />

Je 1 Autoverbandkasten<br />

(neuer Entwurf zu B DIN 13164)<br />

Je 1 Wamlampe mit PrOfnummer<br />

Je 1 SHEU.-AutoaUas 1968/69<br />

Je 1 Markenfeuerzeug<br />

Je 1 Wamdreleck mit PrOfnummer<br />

Je 1 Buch


Nach einer offiziellen Verlautbarung des<br />

Internationalen Komitees vom Roten Kreuz<br />

findet demnächst ein Wechsel im Amt des<br />

Präsidenten des Komitees statt. Der derzeitige<br />

Präsident Samuel A. Gonard legt<br />

sein Amt nieder; an seine Stelle wird<br />

Marcel A. Naville treten. <strong>Das</strong> Internationale<br />

Komitee vom Roten Kreuz übermittelte dem<br />

Deutschen Roten Kreuz am 11. Januar 1969<br />

hierüber eine Presseinformation folgenden<br />

Inhalts:<br />

Genf (IKRK) - Vor einigen Monaten hat<br />

Herr Samuel A. Gonard, Präsident des Internationalen<br />

Komitees vom Roten Kreuz,<br />

seine Kollegen gebeten, ihn aus Altersgründen<br />

von seinem Präsidentenamt zu<br />

entbinden.<br />

<strong>Das</strong> Komitee brachte seinem Präsidenten<br />

seinen aufrichtigen Dank für die Hingabe<br />

zum Ausdruck, mit der er über vier Jahre<br />

lang die ihm anvertraute Aufgabe erfüllt<br />

hat, und gab seiner Bitte statt.<br />

In seiner letzten Vollversammlung wählte<br />

es einstimmig zum neuen Präsidenten<br />

Herrn Lic. phi!. Marcel A. Naville aus Genf,<br />

Mitglied des Komitees, der sich bereit er-<br />

38<br />

klärte, auf seine gegenwärtige Tätigkeit zu<br />

verzichten. Wegen seiner beruflichen Verpflichtungen<br />

wird Herr Naville sein neues<br />

Amt erst Anfang des Sommers übernehmen.<br />

Der im 50. Lebensjahr stehende neue Präsident<br />

Marcel A. Naville stammt aus einer<br />

bekannten Genfer Familie, die bereits seit<br />

langem eng mit der Arbeit des Roten<br />

Kreuzes verbunden ist. Schon einmal stand<br />

an der Spitze des Internationalen Komitees<br />

vom Roten Kreuz ein Mitglied dieser Familie:<br />

Eduard Naville, der 1917 das Amt des<br />

interimistischen Präsidenten des Internationalen<br />

Komitees vom Roten Kreuz innehatte.<br />

Dieser spielte seinerzeit im Internationalen<br />

Komitee eine hervorragende<br />

Rolle, als er mitten im ersten Weltkrieg<br />

Mlrcell.<br />

Gustave Ador an der Spitze der Internationalen<br />

Kriegsgefangenen-Agentur ablöste.<br />

Der jetzt zum neuen Präsidenten gewählte<br />

Marcel A. Naville ist ein Enkel des dama-<br />

Ihre Meinung * Liebe Leser<br />

:::.. = berlannt.)<br />

ligen Präsidenten gleichen Namens. Ober<br />

seinen bisherigen Lebenslauf wurde folgendes<br />

bekannt:<br />

Marcel A. Naville wurde 1919 in Genf geboren,<br />

wo er nach dem Schulbesuch und<br />

der Reifeprüfung am Genfer Gymnasium<br />

Philologie studierte. Er besitzt ein abgeschlossenes<br />

Literaturstudium als lizentiat<br />

der Universität Glilnf.<br />

Während des zweiten. Weltkrieges war er<br />

Attache der Abteilung für fremde Interessen<br />

der Eidgenössischen Politischen Departements<br />

und wurde anschließend Mitglied<br />

der Rechtsabteilung des Internationalen<br />

Komitees vom Roten Kreuz, wo er<br />

Gelegenheit hatte, sich mit der Rotkreuztätigkeit<br />

vertraut zu machen.<br />

Während der schweizerischen Mobilmachung<br />

von 1939 bis 1945 diente er In der<br />

Festungsartillerie der Armee. Er besitzt<br />

den Rang eines Hauptmanns.<br />

Nach Studienaufenthalten in Rom und Paris<br />

schlug er eine Laufbahn Im Bankwesen<br />

ein. Gegenwärtig Ist er Direktor und Leiter<br />

der Schweizerischen Volksbank In Genf.<br />

Daneben leitet er in Genf den "Cercle de<br />

la presse et des amis etrangers", eine Vereinigung<br />

von Journalisten und ausländischen<br />

Diplomaten, die sich zur Aufgabe<br />

gestellt hat, das Verständnis zwischen beiden<br />

Gruppen zu vertiefen. Gleichzeitig Ist<br />

er ehrenamtlich an der Universität in Genf<br />

tätig.<br />

In dem auf Grund der internationalen Entwicklungen<br />

mit wachsender Arbeitsfülle<br />

verbundenen Amt des Präsidenten des<br />

Internationalen Komitees vom Roten Kreuz<br />

dürfte die vielseitige Persönlichkeit des<br />

neuen Präsidenten reiche Gelegenheit finden,<br />

ihre Kenntnisse und Erfahrungen und<br />

eine intensive Arbeitskraft zum Nutzen der<br />

Weiterentwicklung des Rotkreuz-Werkes<br />

einzusetzen.<br />

InteNeaIert UM MtIr. DftIIaIb eiftIge Frag .... 1ft Sachel<br />

An.<br />

..<br />

nehmen natClrf\ch aac:h dfamal w1ed« an der V*rklaung von drei 88dIern ..... (Die GewIn_ -<br />

BItt. 8dmelden Sie cll..n FrIIQ8fI-I(Mten .va und aend8n s., IM In ..... UnIeINIt<br />

MIr .........<br />

_<br />

,.." .... eft: tat mltIeInIIIIg garnlcllt ,.. •• n ... ' ................ _ ..... :<br />

'RteIIaIId<br />

l.tIbI-.<br />

.,.. ......... 11tW<br />

: • .fIII ............ , ...<br />

... t.ancI ............. .<br />

... ul .....<br />

""' ............ ...<br />

Ibef"'bZlMn<br />

Beruf •<br />

RMht8ntlttel k6nnert nicht eingelegt .......<br />

.....<br />

0 Anlwert ..... ........<br />

HIer die "- der ClewInnw _ ............... die ... r ............<br />

11ft" d.- <strong>THW</strong>.zeIIMIIrIft): ............ ., " ............. ".... ...... .... IIMM; ................... D_ .....<br />

.1'.1111 ...................... Ru 7 PS uul ..


Katastrophe durch Sabotage<br />

Um den Einsatz und die Zusammenarbeit<br />

des Katastrophendienstes wie im Katastrophenschutzplan<br />

vorgesehen zu erproben,<br />

waren rund 250 Männer der Freiwilligen<br />

Feuerwehren, Mitglieder des Deutschen<br />

Roten Kreuzes, des <strong>Technische</strong>n <strong>Hilfswerk</strong>es,<br />

des Zivilen Bevölkerungsschutzes und<br />

der Polizei zu einer großen Übung nach<br />

Hoya gerufen worden.<br />

Die Übungslage stellte sich wie folgt: Ohne<br />

daß zuvor irgendwelche Umstände auf<br />

möglicherweise drohende Sabotageakte<br />

hingedeutet hätten, sind beide Weserbrükken<br />

und Teile des Bahnhofs in Hoya gesprengt<br />

worden. Die Brücken sind stark<br />

beschädigt, jedoch nicht eingestürzt, aber<br />

auch für Fußgänger nicht mehr passierbar.<br />

Durch die Gewalt der Sprengung waren<br />

in der Umgebung der Brücken und des<br />

Bahnhofs Total- und Teilzusammenbrüche<br />

von Gebäuden aufgetreten, Brände waren<br />

im Entstehen. Bei dem Umfang der Zerstörungen<br />

gab es eine größere Anzahl von<br />

Toten und Verletzten. Zwei Omnibusse sind<br />

bei der Explosion auf das Bahnhofsgelände<br />

geschleudert, einer hat sofort Feuer gefangen.<br />

Mit einer größeren Anzahl Verschütteter,<br />

die durch Wassereinbrüche, Gas<br />

und Brand zusätzlich gefährdet sind, ist zu<br />

rechnen.<br />

Zunächst wurde die Feuerwehr Hoya, die<br />

Polizei und der Oberkreisdirektor von der<br />

"Brückensprengung" benachrichtigt. Als<br />

Einsatzleiter benachrichtigte der Hoyaer<br />

Oberstadtinspektor die Einheiten des DRK<br />

und die <strong>THW</strong>-Schule Hoya. Der Stadtbrandmeister<br />

in Hoya alarmierte die Freiwilligen<br />

Feuerwehren Bücken, Eystrup, Hassei,<br />

Wienbergen, Asendorf und Bruchhausen-<br />

Vilsen. <strong>Das</strong> DRK kam mit Bereitschaften<br />

aus fast dem gesamten Kreisgebiet. Die<br />

<strong>THW</strong>-Ortsverbände aus Bassum und Syke<br />

eilten nach Hoya. Die verstärkte .Hoyaer<br />

Polizei war voll beschäftigt, die anrollenden<br />

Einheiten ohne Stockungen an den<br />

Übungsort zu bringen.<br />

Von rechts der Weser kamen die Wehren<br />

aus Hassel und Eystrup, denen schon von<br />

weitem dicke Rauchwolken ankündigten,<br />

daß das ehemalige Kinderheim des DRK<br />

brannte und teilweise eingestürzt war. Die<br />

beiden Wehren gingen sofort an die Bekämpfung<br />

dieses Brandes und gaben schon<br />

nach kurzer Zeit die Meldung "Feuer unter<br />

Kontrolle".<br />

Schwieriger wurde der Einsatz für die Freiwillige<br />

Feuerwehr Wienbergen, die nicht<br />

an den Einsatzort gelangen konnte, weil<br />

die Zufahrtsstraße durch die Lösch- und<br />

Bergungsarbeiten gesperrt war.<br />

Aus drei Schnellbooten baute das <strong>THW</strong> in<br />

zügiger Arbeit eine Fähre. Darauf wurden<br />

eine TS 8 und die Wienberger Löschgruppe<br />

flußaufwärts transportiert, denn inzwischen<br />

brannte auch das Amtsgericht.<br />

Von der Weser aus rückte man dem Brand<br />

zu Leibe. Der Bergungstrupp aus Bassum<br />

war dabei, mit Trennscheibe und Schweißgerät<br />

eingeklemmte Schwerverletzte aus<br />

einem Bus zu bergen. Die Helfer des DRK<br />

bargen die Toten und Verletzten. Unter der<br />

Anleitung eines DRK-Arztes wurden sie<br />

auf Tragen ans Weserufer gebracht und<br />

dann auf Fähren in das inzwischen schnell<br />

eingerichtete Hilfslazarett auf der linken<br />

Weserseite transportiert.<br />

Auf dem Bahnhof war ein Tankwagen der<br />

Bundesbahn in Brand geraten. Die Feuerwehr<br />

mußte mit Schaumlöschgeräten anrücken.<br />

Schon nach kurzer Zeit stand der<br />

Tankwagen in einem strahlend weißen<br />

Schaumkleid da.<br />

Etwa zur gleichen Zeit brannte der zweite<br />

Bus lichterloh. Hier wurde ein TLF eingesetzt,<br />

um die haushohen Flammen niederzukämpfen.<br />

Auf der linken Weserseite, in der Nähe der<br />

Weserbrücke, war der Befehlsstand eingerichtet.<br />

Hier standen der Funkkommandowagen<br />

der Freiwilligen Feuerwehr Wienbergen<br />

und die Einsatzleiter der an dieser<br />

Übung beteiligten Formationen. Sie waren<br />

vollauf damit beschäftigt, ihre Einheiten an<br />

die betreffenden Punkte zu dirigieren, wie<br />

es die Lage jeweils erforderte. Zahlreiche<br />

Beobachter der eingesetzten Kräfte und<br />

des Kreises sowie auch der Bundeswehr<br />

hatten sich hier auf der Brückenrampe<br />

eingefunden.<br />

Nicht unerwähnt soll bleiben, daß das DRK<br />

für Erfrischung und Verpflegung sorgte.<br />

Nach mehreren Stunden im Einsatz konnte<br />

ein wärmender Schluck Tee mit Rum nur<br />

gut tun.<br />

Diese Übung war in ihrem Gesamtablauf<br />

ausgezeich net. Der Übungszweck wurde<br />

voll erfüllt. Grobe Fehler sind nicht vorgekommen.<br />

Es wird sich bei Übungen, bei<br />

denen verschiedene Organisationen eingesetzt<br />

werden, nicht vermeiden lassen, daß<br />

hin und wieder kleinere Pannen vorkommen.<br />

Der Zweck einer solchen Übung ist<br />

jedoch, die Mängel festzustellen und aus<br />

den vorgekommenen Fehlern zu lernen.<br />

Martin Bussmann, Kpw<br />

Die Freiwilligen Feuerwehren<br />

Bayerns dem Deutschen<br />

Feuerwehrverband beigetreten<br />

Der Geschäftsführende Sprecher der Freiwilligen<br />

Feuerwehren Bayerns, Friedrich<br />

Busch, gab am 15. November 1968 im ' Namen<br />

der Sprechergemeinschaft in Bayerisch-Gmain<br />

vor dem Deutschen Feuerwehrausschuß<br />

eine Erklärung ab, die für<br />

die Freiwilligen Feuerwehren Bayerns und<br />

darüber hinaus für das gesamte Feuerlöschwesen<br />

der Bundesrepublik bedeutsam<br />

ist. Er gab den Entschluß bekannt, daß die<br />

Freiwilligen Feuerwehren Bayerns, vertreten<br />

durch die Sprechergemeinschaft, dem Deutschen<br />

Feuerwehrverband (DFV) beitreten<br />

wollen und stellte gemäß den Satzungen<br />

des DFV den Antrag auf Aufnahme. Dieser<br />

Antrag wurde vom Deutschen Feuerwehrausschuß,<br />

dem hierfür zuständigen Organ<br />

des DFV, einstimmig angenommen. Somit<br />

sind die Freiwilligen Feuerwehren Bayerns<br />

seit dem 15. November 1968 Mitglied des<br />

Deutschen Feuerwehrverbands.<br />

39


<strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Hilfswerk</strong> im Spiegel der Presse<br />

ijolstelnlscher Courler, Kiel<br />

veröffentlicht auszugsweise einen Brief des<br />

Landesbeauftragten von Schleswlg-Holstein<br />

an den Oberbürgermeister der Stadt Kiel,<br />

Walter Lehmkuhl. In dem Brief heißt es<br />

u. a.: "Für die Förderung und Unterstützung<br />

des <strong>Technische</strong>n <strong>Hilfswerk</strong>s durch<br />

Sie und Ihre Mitarbeit, die von den Helfern<br />

und von der Öffentlichkeit in vollem<br />

Umfange gewürdigt wird, danke ich Ihnen<br />

namens des Lan.clesverbandes."<br />

Ostfrleslsche Nachrichten, Aurlch<br />

berichteten über eine <strong>THW</strong>-5chau. Der OV<br />

wird zu dem Ausfall der Stromversorgung<br />

zitiert: "Eine hochtechnisierte Gesellschaft<br />

hat eben auch Ihre Schwächen, besonders<br />

weil man geneigt Ist, an ihr reibungsloses<br />

Funktionieren zu glaubeni" .. Sollte man .. .<br />

die Möglichkeiten überprüfen, die Auswirkungen<br />

solcher ,Pannen' in erträglichen<br />

Grenzen zu halten?", heißt es weiter, und:<br />

"Man sollte sich wirklich einmal informieren."<br />

Northelmer Neueste Nachrichten<br />

kommentieren die Bestimmung, wehrpflichtige<br />

junge Männer von der Ableistung des<br />

Wehrdienstes befreien zu können, wenn<br />

diese sich verpflichten, mindestens zehn<br />

Jahre Im <strong>THW</strong> aktiv mitzuarbeiten. Wörtlich<br />

schreibt die Zeitung : "Griffsicheres<br />

Arbeiten an technisch hochwertigem Gerät<br />

wächst ebenso allmählich wie das Gefühl<br />

von Zugehörigkeit und Kameradschaft<br />

In den Einsatzgruppen, wenn sie<br />

nicht mehr als einmal in der Woche zusammentreten.<br />

"<br />

Delmenhorster Kreisblatt<br />

berichtet ausführlich über die Jahreshauptversammlung<br />

des OV Hude/Bookholzberg<br />

an der Diplomingenieur Schneider (Hannover)<br />

teilnahm. Die Männer des OV hatten<br />

1968 insgesamt 4111 Stunden Dienst<br />

absolviert. 31 Mitglieder hatten Lehrgänge<br />

besucht. Von 106 Helfern seien 46 aktiv.<br />

Landeszeitung<br />

fOr die LOneburger Heide<br />

kritisiert die Tatsache, daß der OV Gifhorn<br />

noch nicht über einen eigenen Telefonanschluß<br />

verfüge. Die Bemühungen des<br />

OV hätten bisher nicht zum Erfolg geführt.<br />

"Man denkt an Schilda", so beendet<br />

die Zeitung die Meldung.<br />

Bestellschein<br />

für die Zeitschrift DAS TECHNISCHE HILFSWERK<br />

Llpplsche Rundschau, Detmold<br />

berichtet vom OV Bentorf, der das Wahrzeichen<br />

des Kalletales, eine Windmühle,<br />

"heilte". Die Helfer hatten neue Flügel angebracht.<br />

Aller-Zeitung, Glfhorn<br />

berichtet über den OV Gifhorn, der 62 Helfer<br />

habe. OB Kronenberg drückte den<br />

Wunsch nach einem weiteren Fahrzeug<br />

und der Planstelle für einen hauptamtlichen<br />

Fahrer' aus. Weiter äußerte er den<br />

Wunsch, daß die Vertreter der Behörden<br />

mehr Ausbildungsveranstaltungen des<br />

<strong>THW</strong> besuchen würden.<br />

Grenzland-Kurier, VIersen<br />

berichtet von einem Filmabend des OV, ZU<br />

dem junge Leute der Stadt eingeladen<br />

waren.<br />

Neuß-Grevenbrolcher Zeitung<br />

berichtet von einer Schornsteinsprengung<br />

in Otzenrath, die unter der Leitung von<br />

<strong>THW</strong>-Sprengmeister Boleger durchgeführt<br />

wurde.<br />

Aalener Volkszeitung<br />

(Baden-Württemberg)<br />

meldete, daß in Aalen nun ein hauptamtlicher<br />

Geschäftsführer des <strong>THW</strong> eingesetzt<br />

ist. Horst Eifler ist für die Ortsverbände<br />

in den Kreisen Aalen, Heidenheim, Crailsheim<br />

und Schwäbisch Gmünd zuständig.<br />

Schwäbische Zeitung<br />

berichtete über den zweiten Ulmer Volksskilauf<br />

und -marsch, bel dem das <strong>THW</strong><br />

u. a. die Telefone an den Kontrollpunkten<br />

bediente.<br />

Pforzhelmer Zeitung<br />

stellt die Hilfsorganisation <strong>THW</strong> ohne besonderen<br />

Anlaß vor, berichtet über Einsatzmöglichkeiten,<br />

Zuständigkeiten und<br />

Ausrüstung.<br />

Altmühl-Bote, Gunzenhausen<br />

berichtet ausführlich über eine Übung, an<br />

der sich <strong>THW</strong>-Helfer aus fünf Landkreisen<br />

beteiligten. <strong>THW</strong>-Geschäftsführer Willi<br />

Hllpert (Franken) erklärte der Zeitung, daß<br />

sich die Helfer an dieser praktisch-theoretischen<br />

Tagesausbildung sehr interessiert<br />

gezeigt hätten.<br />

Hiermit . bestelle Ich ................ Exemplar(e) Im laufenden Abonnement zum Preis<br />

von 8,- DM Jährlich (Incl. Mehrwertsteuer) ab Monat .......................... .. .. .......... .................. ..<br />

Anschrift des Empflngers: ......... , .... , ............ ... ... , .............................................................................. .<br />

Die Werbeprlmle In Höhe von 1,20 DM blHe überweisen an:<br />

Volle Anschrift des Berechtigten:<br />

(Unterschrift)<br />

Bitte In Blocksc:hrlft euafOUen und en Mllnch-Verleg, 53 80nn, Benneuer StreBe 31, lenden.<br />

Leonberger Kreiszeitung<br />

veröffentlicht größeren Artikel mit Foto<br />

über den OV, der ein 3,5 t Hanomag-Dlesei-Fahrzeug<br />

Der Landesbeauftragte<br />

Gommel gratulierte dem OB, Regierungsbauamtmann<br />

Gerhard Wolff.<br />

Neue Mosbacher Zeitung<br />

berichtet über eine Feierstunde des OV<br />

HaBmershelm, In deren Verlauf Bürgermeister<br />

Ackermann dem stellv. OB Frltz<br />

Scharf das Helferzeichen in Gold überreichte.<br />

Auf Initiative von Scharf habe das<br />

<strong>THW</strong> ein eigenes Schulungsgelände, eine<br />

Großgarage und eine ölbefeuerte Feldküche<br />

erhalten.<br />

Donauwörther Zeitung<br />

geht In einem sehr sachlich und fachlich<br />

gehaltenen Artikel auf die Bedeutung des<br />

<strong>THW</strong> Im Rahmen der Bekämpfung von<br />

ölunfällen ein. Die Zeitung erinnert an die<br />

Pipelines und zitiert den OB Erlch Schaller,<br />

der zum Problem "ölunfall" zu einem<br />

Ausbildungsabend geladen hatte. Referiert<br />

hatte Lande'sbeauftragter Pirsch, auch ein<br />

Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr 00nauwörth<br />

war anwesend.<br />

Backnanger Kreiszeitung<br />

berichtet über eine Alarmierungsübung des<br />

OV Backnang. Trotz verschiedener Schwierigkeiten<br />

habe OB Werner Wlldermuth erstaunlich<br />

schnell das erste Fahrzeug in<br />

Bewegung setzen können. <strong>Das</strong> neue<br />

Alarmierungssystem In Backnang habe<br />

sich bewährt.<br />

Llchtenfelser Tageblatt<br />

schreibt, daß nunmehr der <strong>THW</strong>-OV Llchtenfels<br />

bestens ausgerüstet ,seI. "Nach<br />

fünf jährigem Kampf" sei nun ein bestens<br />

ausgerüstetes Gerätegroßfahrzeug eingetroffen.<br />

Es vervollständige die Ausrüstung<br />

zur Sicherung Im Katastrophenfall für<br />

Stadt- und Landkreis LIchtenfels.<br />

Forchhelmer Volksblatt<br />

berichtet vom OV Forchhelm, der den<br />

KraftfahrzeuglehrlIngen In drei Fllmvorträgen<br />

Aufgaben, Wesen, Organisation des<br />

<strong>THW</strong> erläuterte. Gewerbeoberlehrer Hollfelder<br />

hatte Franz Christi vom <strong>THW</strong> und<br />

Helnz Karl für die lehrreichen Informationen<br />

gedankt.<br />

MIesbacher Merkur<br />

vermeldete, daß wiederum sieben Helfer<br />

des <strong>THW</strong> verpflichtet worden seien. Bel<br />

einer Zusammenkunft, an der OB Kleber<br />

wegen Krankheit verhindert war, dankte<br />

der OB schriftlich allen Helfern und hob<br />

die gute Zusammenarbeit mit den Behörden,<br />

der Feuerwehr und Firmen hervor.<br />

Bad Mergenthelmer Zeitung<br />

ber.ichtet über einen Kameradschaftsabend<br />

des OV Künzelsau. Landesbeauftragter<br />

Dipl.-Ing. Lenz, hatte drei Angehörigen des<br />

OV das Helferzeichen In Gold überreicht.<br />

An OB Korten, AusblJ.dungsleiter Penatzer<br />

und Zugführer FIcker.


U<br />

Saarland<br />

Nachrichten aus den Landesverbänden<br />

m 9 Uhr wurde mit dem Bau des Faßsteges<br />

begonnen. Die Führungskräfte<br />

unter der Leitung des Ortsbeauftragten<br />

Ingenieur Klein hatten schon seit längerer<br />

Zeit überlegungen angestellt, wie der Faßsteg<br />

rationeller und zeitsparender gebaut<br />

werden kann. Daraus hat sich der Gedanke<br />

durchgesetzt, diesen mit teils gespendeten<br />

und teils vom LSHD zur Verfügung<br />

gstellten Kanthölzern vorzubereiten<br />

und an der jeweiligen Einsatzstelle nur<br />

noch zu verschrauben. Diese Verfahrensweise<br />

hat den Vorteil, daß zeitraubende<br />

Bindearbeiten entfallen, die Bindeleinen<br />

geschont werden und somit für andere<br />

Aufgaben freibleiben. Alle Verschraubungen<br />

erfolgen mit Flügelmuttern.<br />

Die Holmhölzer werden mit den Abstandhölzern<br />

fest verschraubt, die Fässer als<br />

Schwimmkörper sind wiederum mit Stahlbändern,<br />

an denen Anschweißenden befestigt<br />

sind, mit den Holmen verbunden.<br />

Die eingeschwommenen Faßpaare werden<br />

mit langen Tragestangen miteinander verbunden,<br />

wobei die Tragestangen auf den<br />

Holmhölzern mit Laschen befestigt werden.<br />

Die vorgefertigten Brettafeln werden<br />

leicht angenagelt und die Geländerpfosten<br />

wiederum verschraubt. Als Handlauf dienen<br />

Halteleinen, die durch in den Geländerpfosten<br />

vorgebohrte Löcher gezogen<br />

werden.<br />

Die Gäste, unter denen sich der Landesbeauftragte,<br />

Oberingenieur Jüttner, sein<br />

Vertreter, der <strong>Technische</strong> Mitarbeiter A.<br />

Schillo, sowie ein Direktor der ortsansässigen<br />

Firma Villeroy & Boch, Herr Tresselt,<br />

Amtsvorsteher Feiten und Bender, Bürgermeister<br />

Zimmer und Quirin, der Leiter des<br />

Landesaufstellungsstabes, Ganster, der<br />

Leiter der Luxemburger Feuerwehr, Ingenieur<br />

Birscheid und dessen Vertreter, Roben,<br />

der OB für Merzig, Ingenieur Weiten,<br />

und Vertreter der örtlichen Feuerwehr und<br />

des DRK waren voll des Lobes über die<br />

Premiere<br />

und Feuertaufe<br />

präzise Arbeit der Helfer und die schnelle<br />

Fertigstellung des Faß-Schwimmsteges.<br />

Eine Überraschung für alle Anwesenden<br />

war die Taufe einer selbstgebauten Fähre,<br />

die mit einem 45-PS-Aubo angetrieben<br />

wird und 11 Personen, also eine Einsatzgruppe<br />

oder eine Nutzlast im Gesamtgewicht<br />

von 900 kg transportieren kann. Der<br />

Heusweiler - Die ,Premiere' eines<br />

neuentwickelten Faß-Schnelisfeges<br />

im Baukastensystem des<br />

<strong>THW</strong>-OV Heusweiler war ein<br />

voller Erfolg. 45 Helfer mit sechs<br />

Einsatzfahrzeugen schlugen in<br />

90 Minuten einen 80 m langen<br />

Faßsteg über die Saar. Außerdem<br />

bestand eine selbstgebaute<br />

,Fähre' mit einem 45-PS-Außenbordmotor<br />

ihre Feuertaufe.<br />

Ortsbeauftragte für Heusweiler, Ingenieur<br />

Klein, nahm die Taufe auf den Namen<br />

"Vadder" vor. Der Name wurde gewählt,<br />

weil der rührige Gruppenführer Haus, im<br />

Ortsverband allgemein Vadder genannt,<br />

der Initiator zum Bau dieser Fähre war.<br />

Eine offizielle Kennzeichnung des Floßes<br />

erfolgt selbstverständlich.<br />

Die eingehende Erklärung des selbstentwickelten<br />

Faß-Schnellsteges erfolgte an<br />

dieser Stelle nicht nur, weil die Hilfsmittel<br />

im allgemeinen KatastrophenSchutz attraktiver<br />

und zeitgemäßer gestaltet werden<br />

müssen. Sie soll auch in den anderen<br />

Ortsverbänden anregen, Überlegungen anzustellen,<br />

wie Zeiteinsparungen bei evtl.<br />

Einsätzen erzielt werden können, da die<br />

Rettung von Menschenleben oft von Sekunden<br />

abhängt. Günter Faß<br />

Die Geländerpfosten werden an den<br />

Tragestangen befestigt (oben). Die letzten<br />

Handgriffe beim Anbringen des Handlaufs<br />

zeigt unser unteres Bild.<br />

Baden-Württemberg \Sl<br />

Weinsberg - Durch den Autobahnbau werden<br />

auch künftig" dem Ortsverband Weinsberg<br />

weitere Aufgaben zufallen. <strong>Das</strong> teilte<br />

Ortsbeauftragter Rupp mit. Er wolle sich<br />

deshalb unverzüglich für die Beschaffung<br />

eines notwendig gewordenen weiteren<br />

Fahrzeuges bemühen.<br />

Bewährungsprobe<br />

WIesental (BB) - Der OV WIesental hielt<br />

Im vergangenen Monat seine Jahreshauptversammlung<br />

In WIesental ab. Schriftführer<br />

W. Sälzer berichtete über die bewegte<br />

Tätigkeit der freiwilligen Helfer Im vergangenen<br />

Jahr. Neben den regelmäßigen AusbIldungsabenden<br />

(alle 14 Tage) und den<br />

Routineübungen wurden folgende Ergebnisse<br />

besonders hervorgehoben:<br />

• Der Stützpunkt Wiesental wurde am<br />

20. Januar 1968 vom <strong>THW</strong>-Landesbeauftragten<br />

für Baden-Württemberg, Lenz,<br />

zum Ortsverband ernannt.<br />

• Im Mai und Juli 1968 errichteten die<br />

Helfer eine Brücke über den Waagbach.<br />

• Bei drei Bergungsübungen konnte die<br />

Theorie in die Praxis umgesetzt werden.<br />

• Einer echten Bewährungsprobe unterzogen<br />

sich 21 Kameraden, als es galt, die<br />

verheerenden Schäden des Wirbelsturmes<br />

in Pforzheim zu beheben und Versorgungseinrichtungen<br />

zu schaffen.<br />

41


Wagnis eines Radfahrers<br />

Lörrach - Am Lotsenpunkt Lörrach-Alchelepark herrscht bereits<br />

ein reges Treiben, als die <strong>THW</strong>-Helfer aus den Ortsverbänden<br />

Müllhelm, Rhelnfelden, Schopfhelm und Wehr um 6.50 Uhr mit<br />

Ihren EInsatzfahrzeugen zur gemeinsamen GroBübung des Geschäftsbereiches<br />

Lörrach eintrafen.<br />

Seit 6.00 Uhr waren über 100 <strong>THW</strong>-Helfer auf den Beinen, um<br />

vom Einsatzleiter OB Ing. Ganz aus Lörrach ihre Einsatzaufgaben<br />

entgegenzunehmen. .<br />

Einsatzort war der Wiesefluß bei Haagen. Die Fahrzeuge wurden<br />

mit den Helfergruppen sofort in die Nähe der einzelnen<br />

Arbeitsplätze eingewiesen. <strong>Das</strong> Gelände war durch die große<br />

Baustelle der Kanalisationsverlegung des Wieseverbandes derart<br />

verwandelt, daß der Eindruck entstand, tatsächlich an einem Einsatzort<br />

zu sein, der vom Hochwasser überflutet und verwüstet<br />

wurde. Der hereingebrochene Winter trug das übrige dazu bei.<br />

Die Einsatzaufgaben :<br />

• Für Personen und Fahrzeuge behelfsmäßige Übergänge über<br />

die Wiese zu schaffen;<br />

• Trinkwasserversorgung herzustellen;<br />

• Notunterkünfte für Geschädigte einzurichten.<br />

So wurde unter Leitung des OB Zimmermeister Kuri des OV<br />

Schopfheim und seinen Brückenbauspezialisten Ingenieur Wöppel<br />

und Ingenieur Müller eine 8-Tonnen-Brücke in einer Länge von<br />

26 Metern in knapp drei Stunden errichtet. Die Belastungsprobe<br />

vor der Fernsehkamera hielt den darüberfahrenden Fahrzeugen<br />

stand.<br />

Eine weitere Aufgabe wurde dem OB von Wehr unter Leitung<br />

von Ingenieur Meiner gestellt. Es war aus dem vorhandenen<br />

Material der nahe gelegenen Baustelle ein Tonnensteg über die<br />

Wiese zu bauen. Mit gelernten Stiche und Bunde wurde unter<br />

Anleitung des Ausbildungsleiters Kentreit dieser Steg vorzeitig<br />

fertiggestellt, so daß sich ein Radfahrer wagte, darauf den Fluß<br />

zu überqueren.<br />

Als sehr eindrucksvolle Aufgabe wurde die Wasserversorgung mit<br />

einem 200 m langen Kunststoffrohr und einer TS-Pumpe vom<br />

OV Rheinfelden unter Führung von Ingenieur Schrenk fertiggesteIlt.<br />

Dieses Rohr wurde an einem Greifzugseil, welches über<br />

zwei Dreiböcke gespannt und an den jeweiligen Ufern verankert Bild ganz oben: Die 8-Tonnen-Brücke kurz vor Ihrer Vollendung.<br />

war, mit Haken und Bindeleinen befestigt. GerhardThönl Bild oben: Der wird eingefahren.<br />

Rheinland-Pfalz<br />

7500 Ausbildungsstunden<br />

Koblenz - Der OV Koblenz feierte kürzlich<br />

sein traditionelles Wintertest, bel dem<br />

der Ortsbeauftragte Dr. med. Tag neben<br />

Bürgermeister Dr. Schupp den Landesbeauftragten<br />

des <strong>THW</strong> für Rhelnland-Pfalz,<br />

Dlpl.-Ing. Sulltze, als Ehrengäste begrüBen<br />

konnte.<br />

Bei seinem Rückblick auf das Jahr 1968<br />

führte Dr. Tag aus, daß im OV Koblenz 85<br />

Helfer an rund 7 500 Ausbi Idungsstunden<br />

teilgenommen haben. Er dankte allen Helfern<br />

für die gute Mitarbeit und ihre Ein-<br />

42<br />

satzbereitschaft und erwähnte dabei besonders<br />

Ausbildungsleiter Hauk und Ausbilder<br />

Seiser sowie den ha. Geschäftsführer<br />

Senft, die an keiner Ausbildungsveranstaltung<br />

gefehlt hätten. Er dankte<br />

auch den Frauen und Bräuten der Helfer<br />

für ihr Verständnis, das sie der Arbeit<br />

des Ortsverbandes entgegenbrachten.<br />

Worte des Dankes und der Anerkennung<br />

für die Arbeit des OV Koblenz fand auch<br />

der Landesbeauftragte des <strong>THW</strong> für Rheinland-Pfalz,<br />

Herr Dipl.-Ing. Sulitze, wobei<br />

er besonders die Helfer herausstellte, die<br />

als Ausbilder In den Stützpunkten tätig<br />

waren und die in Nachbarschaftshilfe bei<br />

der Gründung des OV Andernach mitwirkten<br />

und dort auch jetzt noch als Ausbilder<br />

tätig sind.<br />

Dbung<br />

im Steinbruch<br />

Neu-Bamberg Die Ortsverbinde Bad<br />

Kreuznach, Idar-Obersteln, Simmem und<br />

Zell mit zusammen 80 Helfern trafen sich<br />

zu einer Gemeinschaftsübung in einem<br />

stillgelegten Steinbruch bel Neu-Bamberg<br />

und fanden dort ein wahrhaft Ideales<br />

Obungsgellnde.<br />

Der Öffentlichkeit sollte unter anderem<br />

gezeigt werden, daß das <strong>THW</strong> bereit und<br />

in der Lage ist, den Bergungs- und Instandsetzungsdienst<br />

im Rahmen des Gesetzes<br />

zur Erweiterung des Katastrophenschutzes<br />

zu übernehmen.


Ende einer<br />

Irrfahrt<br />

Saarburg - Nach Jahrelangem Umherirren<br />

In BehelfsunterkünHen konnte noch Im<br />

vergangenen Jahr der Ortsverband Saarburg<br />

des <strong>Technische</strong>n <strong>Hilfswerk</strong>es Im Stadtteil<br />

Beurlg sein neues Helm einweihen.<br />

Ohne größere finanzielle Zuschüsse aus<br />

Bundesmitteln, dafür aber mit um so größerem<br />

freiwilligen Einsatz seiner Helfer<br />

und durch Unterstützung mit namhaften<br />

Spenden von Firmen und Privatpersonen<br />

waren über 30 Helfer seit März 1968 unermüdlich<br />

tätig, sich ein Heim zu schaffen,<br />

das sich sehen lassen kann. Mit über<br />

2100 freiwilligen Arbeitsstunden haben<br />

sie ein früher landwirtschaftlich genutztes<br />

Gebäude so renoviert, daß jetzt schon ein<br />

großer, wohnlich eingerichteter Schulungsraum,<br />

ein kleines Büro und eine Geräteund<br />

Bekleidungskammer sowie eine Toilette<br />

vorhanden sind. Für den weiteren<br />

Ausbau steht noch ein großer Raum zur<br />

Verfügungyler als übungsraum dient.<br />

Zahlreiche! Ehrengäste waren der Einladung<br />

zur Einweihungsfeier gefolgt. So<br />

konnte Ortsbeauftragter Herbert Baltes zu<br />

Beginn der Veranstaltung neben dem Direktor<br />

des <strong>THW</strong>, dem Lt. Reg.-Dir. Dipl.-Ing.<br />

Ziel in ski, der den weiten Weg von Bad<br />

Godesberg nicht gescheut hatte, Vertreter<br />

der Bezirksregierung, der Landratsämter<br />

Trier und Saarburg, der Gendarmeriestation,<br />

der Katastrophenschutzorganisationen<br />

sowie der Geistlichkeit und viele andere<br />

begrüßen. Er schloß seine Ausführungen<br />

mit dem Dank an seine Helfer für den<br />

großartigen Einsatz und mit Dankesworten<br />

an Behörden und an die zahlreichen<br />

Spenden für mannigfaltige Hilfeleistungen.<br />

Nach der Einsegnung des neuen Heimes<br />

durch den katholischen und evangelischen<br />

Geistlichen würdigte der Landesbeauftragte<br />

für Rheinland-Pfalz, Herr Dipl.-Ing.<br />

Sulitze in seiner Ansprache die Tätigkeit<br />

des OV Saarburg und gab einen überblick<br />

über seine bisherige Entwicklung.<br />

Nach anfänglichen Schwierigkeiten gehören<br />

heute 55 aktive Helfer zum Ortsverband.<br />

Der OV kann auf zahlreiche Hilfeleistungen<br />

und Einsätze zurückblicken und<br />

hat durch die Beteiligung an übungen und<br />

Lehrgängen dafür gesorgt, daß das <strong>Technische</strong><br />

<strong>Hilfswerk</strong> in Saarburg und Umgebung<br />

heute über eine gut ausgebildete<br />

und erprobte Mannschaft verfügt.<br />

Dank und Anerkennung für die bisher geleistete<br />

Arbeit wurde dem OV Saarburg<br />

auch durch den Direktor des <strong>THW</strong>, Herrn<br />

Dipl.-Ing. Zielinskl zuteil, der seine Ausführungen<br />

mit den Worten einleitete: "Wo<br />

das Haus in Ordnung ist, ist alles andere<br />

auch in Ordnung und alles geht besser<br />

seinen Weg." Sein Referat über die Arbeit<br />

des <strong>THW</strong> im ganzen Bundesgebiet<br />

und über die Auswirkungen des Gesetzes<br />

zur Erweiterung des Katastrophenschutzes<br />

fand aufmerksame Zuhörer. Jedoch nütze<br />

das beste Gesetz nichts, wenn die Männer<br />

nicht dahinter stünden.<br />

<strong>THW</strong>-Helfer werden von der AutobahnpolIzei begrüßt.<br />

Zwei Fliegen mit einer Klappe<br />

Ludwlgshafen - Zwei Fliegen mit einer<br />

Klappe fingen 20 Helfer des <strong>Technische</strong>n<br />

<strong>Hilfswerk</strong>es der Ortsgruppen Ludwlgshafen<br />

und Frankenthai. Sie verbanden eine<br />

Obung bel der AutobahnpolIzei In Wattenheim<br />

mit nützlichen Hilfen. In einem kiel.<br />

nen Zimmer der PolIzeistatIon standen<br />

rund um die Uhr sieben Helfer fünf Tage<br />

lang einsatzbereit. Und die Polizei ließ<br />

sich von Ihnen gerne unter die Arme greifen.<br />

Denn zu dieser Jahreszeit - Straßenglättel<br />

- haben die Ordnungshüter alle<br />

Hände voll zu tun.<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

500 Helfer<br />

Aachen - "Fabrik an der Vlehhofstra6e In<br />

Brand. Vermutlich zahlreiche Tote und Verletzte.<br />

Ursache: Explosion eines Düsenrlesen<br />

über Aachen-Burtscheld. Herabfallende<br />

brennende Flugzeugtrümmer lösten Brand<br />

aus. " So lautete die Lage bel einer der<br />

Vor der Polizeistelle parkten zwei schwere<br />

Geräte-, ein Funkkommando- und ein<br />

Funkwagen. Sie kamen gerade von einem<br />

Einsatz auf der Autobahn zurück. Der Einsatzleiter<br />

dazu: "Wir besitzen Geräte, die<br />

der Polizei nicht zur Verfügung stehen.<br />

Besonders in Hinsicht auf Bergungsarbeit<br />

können wir unschätzbare Dienste leisten.<br />

Denn der Polizei ist sehr daran gelegen,<br />

nach schweren Unfällen die Fahrbahn so<br />

schnell wie möglich wieder zu räumen.<br />

Denn Straßenglätte und Nebel sind augenblicklich<br />

die größten Feinde der Autofahrer."<br />

größten KatastrophenschutzUbungen In<br />

der Stadt Aachen, an der alle HilfsorganIsatIonen<br />

teilnahmen.<br />

über 500 Helfer mit 60 Spezialfahrzeugen<br />

trafen innerhalb kürzester Zeit im Katastrophengebiet<br />

ein. <strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> <strong>Hilfswerk</strong><br />

stellte davon allein 60 Bergungshelfer<br />

und 25 Freiwillige der technischen Einsatzgruppe.<br />

Die Aufgaben: Bergen von<br />

Verletzten und Toten, Abstützen eines einsturzgefährdeten<br />

Hauses, Bau einer Waschanlage<br />

für die Obdachlosensammelstelle<br />

und Errichtung eines Sanitätszentrums im<br />

Gillesbachtal.<br />

Ein "Schwerverletzter" wird mit einer Seilbahn zu ebener Erde transportiert und dort<br />

dem DRK übergeben.<br />

43


Bottrop - Kurz vor der Abfahrt Ins Münsterland stecken die <strong>THW</strong>-Helfer aus Bottrop<br />

noch einmal die Route ab. Unser Bild zeigt den <strong>THW</strong>-Beauftragten Franz Hrabowsky<br />

mit dem Sachbearbeiter für Luftschutz, Oskar Wohlgemut, Im Gespräch. Belde waren<br />

von der Obung sehr beeindruckt.<br />

Letzte Meldung:<br />

Bonn (BB) - In eine "Raubritterburg" verwandelte<br />

sich am 8. Februar der gr08e<br />

Saal Im Otto-Lummltzsch-Helm, dem Sitz<br />

des <strong>THW</strong>-Ortsverbandes Bonn. Bis tief In<br />

die Nacht flossen Wein, Sekt, Bier und<br />

sonstige AUc:oholika. ,Zwerchfell erschüt·<br />

ternde Darbietungen gaben die Muslkal-<br />

Parodlsten "Drei Höötche" und zwei<br />

Clowns "Die Dröle". Geschäftsführer Josef<br />

Kaster lobte: "Unsere Helfer haben mich<br />

mit dieser Organisation angenehm überrascht."<br />

44<br />

Tee mit Rum, das richtige Getränk für<br />

die Nachtübung (unten). Zugführer<br />

Klaus Vollmers bespricht mit seinen<br />

Helfern den Ablauf und die vorgesehene<br />

Marschroute. (Bild rechts unten)<br />

Schieswig-Hoistein<br />

Kolonnenfahrt<br />

in die Nacht<br />

Bad Segeberg - An einer Nachtübung<br />

Im Raum Segeberg nahmen 65 <strong>THW</strong>-<br />

Helfer mit 16 Fahrzeugen aus den Ortsverbänden<br />

Bad Oldesloe, Bad Segeberg,<br />

Kaltenkirchen und Wahlstedt tell.<br />

In der Obungsanlage waren In erster<br />

Linie die Beleuchtung einer gr08en<br />

Schadensstelle, Kolonnenfahren, Nachrichtenübermittlung<br />

durch Funksprechgeräte<br />

und Versorgung durch den V-<br />

Zug geplant. Die Aufgaben wurden zur<br />

vollen Zufriedenheit der Obungsleltung<br />

erfüllt. Die Helfer waren mit Elfer dabei,<br />

obwohl die Obung erst um 6.30 In<br />

der Frühe beendet war. Wenn auch<br />

diese Nachtübung nichts Besonderes<br />

bot, so gab sie doch allen Beteiligten<br />

wieder einmal eine ausgezeichnete und<br />

sehr willkommene Gelegenheit, das<br />

Können zu prüfen und weitere Erfahrungen<br />

zu sammeln.<br />

Brückenschlag<br />

über den Altrhein<br />

<strong>Das</strong> Altrheinufer im Bereich des "Dreimasters"<br />

bei Erfelden glich einem Heerlager.<br />

Schwere Lastkraftwagen bringen<br />

Pontons und Brückengerät heran, Feldküchen<br />

dampfen, Helfergruppen und Gerätewagen<br />

werden in ihre Bereitstellungsräume<br />

abgerufen. <strong>Das</strong> <strong>Technische</strong> Hiifswerk<br />

in Frankfurt am Main führte in Zusammenarbeit<br />

mit den Ortsverbänden Hanau,<br />

Offen bach, Rüsselsheim, Hofheim,<br />

Bad Homburg, Oberursei, Groß Gerau und<br />

Lampertsheim eine Großübung durch, an<br />

der auch die Freiwillige Feuerwehr Erfelden,<br />

die DRK-Bereitschaften und die<br />

Wasserschutzpolizei des Reviers Gernsheim<br />

teiinahmen.<br />

Die der übung zugrunde liegende Lage<br />

war ein angenommener Großbrand in<br />

einem chemischen Werk im nördlichen<br />

Stadtteil von Oarmstadt, der in der Folge<br />

eine schwere Explosion ausgelöst hat.<br />

Hinzu kommt, daß sich eine für die<br />

Bevölkerung gefährliche Giftgaswolke gebildet<br />

hat, die sich bei den angenommenen<br />

Windverhältnissen auf den Darmstädter<br />

Vorort Arheiligen zubewegt. Da die beruflichen<br />

Schutzorganisationen wie Feuerwehr<br />

und Polizei bereits voll im Einsatz<br />

stehen, hat die zuständige Verwaltungsbehörde<br />

das <strong>THW</strong> mit dem Bau eines Notaufnahmelagers<br />

für etwa 1000 Menschen<br />

beauftragt.<br />

Hierbei war zunäch,st der Raum des Aufnahmelagers<br />

zu erschließen und der Altrhein<br />

an dieser Stelle in einer Breite von<br />

über 60 m<br />

a) mit einem Hängesteg als Versorgungsleitung<br />

für die elektrischen und sanitären<br />

Einrichtungen des Notaufnahmelagers<br />

zu überbrücken; und<br />

b) eine 6-Tonnen-Brücke über den Altrhein<br />

zu schlagen, die den Personen- und<br />

Wirtschaftsverkehr in das Evakuierungslager<br />

sichern soll.


Personelle<br />

Nachrichten<br />

• LB Dlpl.-Ing. Baden-<br />

Württemberg, verlieh folgenden<br />

Helfern das goldene <strong>THW</strong>-Abzeichen:<br />

Hans Rupp, Ortsbeauftragter,<br />

Rudolf Henn, Peter<br />

Schmldt und Heinrich Stecker Ir.<br />

• Regierungsdirektor Dipl.-Ing.<br />

Zielinski verlieh folgenden zwei<br />

Helfern im OV Saarburg das<br />

<strong>THW</strong>-Abzeichen in Gold mit<br />

Kranz: Herbert Baltes, OB von<br />

Saarburg und Franz Henscheld,<br />

Ausbildungsleiter in Saarburg.<br />

• R. Rothhardt, Bereitschaftsführer,<br />

und H. Heiler, Zugführer<br />

(beide im OV Wiesental)<br />

erhielten das Helferabzeichen<br />

In Gold.<br />

• Hermann Llermann erhielt<br />

für seine besonderen Verdienste<br />

im <strong>THW</strong>-Kreisverband Tuttlingen<br />

durch LB Lenz das goldene<br />

Helferabzeichen.<br />

• Altsprengmelster Schell, Rolf<br />

Goller und Bernd Bltzer erhielten<br />

für ihre Verdienste im<br />

OV Pforzheim das Helferabzeichen<br />

in Gold.<br />

• Oberbau rat Landauer, OB<br />

des OV Pforzheim, erhielt vom<br />

Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz<br />

für seine zehnjährige<br />

Tätigkeit als Leiter des<br />

hiesigen Ortsverbandes eine<br />

Ehrenurkunde.<br />

• Horst Röhl, OB des Ortsverbandes<br />

Wolfenbüttel, feierte<br />

kürzlich seinen 50. Geburtstag.<br />

Röhl war bereits 1953 zum Leiter<br />

des <strong>Technische</strong>n Ausschusses<br />

des <strong>THW</strong> Wolfenbüttel berufen<br />

worden.<br />

• Frledrlch Walter wurde zum<br />

neuen OB .des OV Oesede berufen.<br />

Er löst damit seinen Vorgänger<br />

Heinrich Scheldle ab,<br />

der seinen Posten aus fami-<br />

• Max Stelndl (rechts) erhielt<br />

für sein unermüdliches Wirken<br />

im Ortsverband München aus<br />

der Hand des Landesbeauftragten<br />

für Bayern, Dipl.-Ing.<br />

Simen Schwarz (links) das<br />

Helferabzeichen in Gold mit<br />

Kranz und Urkunde.<br />

liären Gründen zur Verfügung<br />

stellte.<br />

• Erlch Jahn, OB Bockholzberg,<br />

und In golf Czwlnk, Ausbildungsleiter,<br />

erhielten das<br />

<strong>THW</strong>-Helferabzeichen in Gold.<br />

• Der Direktor des <strong>Technische</strong>n<br />

<strong>Hilfswerk</strong>s, Dipl.-Ing. Zielinski,<br />

bestellte auf Vorschlag<br />

des Landesbeauftragten für<br />

Niedersachsen folgende Helfer<br />

zu Ortsbeauftragten: Hans Liebert<br />

für Hildesheim; Friedrich<br />

Peterschmidt für Osnabrück;<br />

Fritz Ohlig für Varel; Friedrich<br />

Beckmann für Springe; Hermann<br />

Fleckenstein für Norden;<br />

Helmut Niebuhr für Lüchow;<br />

Günter Kobelt für Meile; Willi<br />

Weddecke für Hameln; Udo<br />

Griese für Nordhorn; Harry<br />

Bartsch für Rinteln; Hans-<br />

Albrecht Angrees für Quakenbrück;<br />

Klaus Leifheit für Einbeck.<br />

• Kaufmann Hermann Jaursch,<br />

OB für den OV Walstedt/Bad<br />

Segeberg, erhielt das Helferabzeichen<br />

in Gold.<br />

• Als Nachfolger des neuen<br />

<strong>THW</strong>-Geschäftsführers in Lingen,<br />

Jürgen Bletz, der am<br />

1. Januar 1969 die Führung der<br />

Amtsgeschäfte des Ortsverbandes<br />

Braunschweig übernahm,<br />

traf Rupprecht MeBthaler aus<br />

Wuppertal ein.<br />

• Regierungsdirektor Jürgen<br />

Nlemeyer vom Bundesamt für<br />

Zivilen Bevölkerungsschutz,<br />

wurde Leiter einer Arbeitsgruppe<br />

für den Katastrophenschutz,<br />

die über Zusammenfassung<br />

und Planung der Hilfsdienste<br />

im erweiterten Katastrophenschutz<br />

Auskunft erteilt.<br />

• <strong>THW</strong>-Helfer Günter Rlttler<br />

(22), OV Fürth, führt zur Zeit<br />

einen Verwaltungsrechtsstreit<br />

gegen die Wehrbereichsverwaltung<br />

VI. Rittler, der sich gegenüber<br />

der Stadt Fürth zu<br />

einer zehnjährigen Dienstleistung<br />

im Katastrophenschutz<br />

verpflichtet hat, hatte einen<br />

Einberufungsbescheid zur Bundeswehr<br />

erhalten. <strong>Das</strong> Verfahren<br />

ist zunächst um zwei Monate<br />

ausgesetzt in der Hoffnung,<br />

daß bis dahin eine<br />

Grundsatzvereinbarung zwischen<br />

den beteiligten Bundesministerien<br />

zustande gekommen<br />

ist. Wir werden über den<br />

Ausgang berichten.<br />

Feierlich wurde der langjährige Leiter des Ortsverbandes<br />

Braunschweig, Ingenieur Heinrich Probst (zweiter von rechts),<br />

wegen Erreichens der Altersgrenze vom Landesbeauftragten<br />

für Nieclersachsen, Dipl.-Ing. Schneider (links), aus dem Dienst<br />

beim Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz als hauptamtlicher<br />

Geschäftsführer des <strong>THW</strong> verabschiedet. Heinrich<br />

Probst war seit 1930 ehrenamtlich und seit 1939 hauptamtlich<br />

bei der ehemaligen <strong>Technische</strong>n Nothilfe (TN) tätig. Der von<br />

ihm seit 1952 geleitete OV Braunschweig rangiert hinsichtlich<br />

seiner Einsatzfähigkeit und wegen des hohen Ausbildungsstandes<br />

mit an der Spitze aller Ortsverbände des <strong>THW</strong> in<br />

Niedersachsen.<br />

t<br />

Im Alter von 60 Jahren ging unser Kamerad<br />

Gerhard Janssen<br />

von uns. Seit der Gründung Im August 1952 gehörte er dem<br />

Ortsverband an. Er ist Träger des goldenen Helferabzeichens und<br />

Inhaber der <strong>THW</strong>-Ehrenurkunde.<br />

Wir werden dem Verstorbenen ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />

<strong>Technische</strong>s <strong>Hilfswerk</strong>, Ortsverband Emden<br />

Durch einen tragischen Unfall wurde unser Kamerad<br />

Franz Janzer<br />

aus unserer Mitte gerissen. Der Ortsverband Wörrstadt betrauert<br />

den Verlust dieses langjährigen OV-Angehörigen, der durch seine<br />

Begeisterung, Arbeitskraft und mit seinem hilfsbereiten, freundlichen<br />

Wesen seinen Kameraden stets ein Vorbild war.<br />

Der Ortsverband Wörrstadt wird dem Verstorbenen stets ein<br />

ehrendes Andenken bewahren.<br />

Der Ortsbeauftragte IOr WilrrBtadt<br />

Unerwartet starb im Alter von 42 Jahren unser Kamerad<br />

Alfred Schulze<br />

Seit der Gründung des Ortsverbandes Trossingen hat er dort<br />

seinen Dienst in vorbildlicher und kameradschaftlicher Weise<br />

erfüllt.<br />

Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.<br />

Der Ortsbeauftragte und die Kameraden<br />

des Ortsverbandes Trosslngen<br />

Unerwartet starb im 29. Lebensjahr unser Heller<br />

Helmut Hehenstelger<br />

Seit 1964 gehörte der treue Helfer dem <strong>THW</strong> an. Der Ortsverband<br />

Rosenheim hat mit seinem allzufrühen Tod einen guten Kameraden<br />

verloren.<br />

Der Ortsbeauftragte IOr Rosenhelm<br />

Wir betrauern zutiefst das unvorhergesehene Ableben unseres<br />

Gruppenführers und Ausbilders der Bergungsgruppe<br />

Kasl?ar Platzbecker<br />

Er war ein lieber Kamerad, ein unermüdlicher Mitarbeiter. Er<br />

wird uns unvergessen bleiben.<br />

Der Ortsbeauftragte und die Heller des OV AIIchen<br />

Plötzlich und unerwartet verstarb der langjährige Ortsbeauftragte<br />

der Bundesanstalt <strong>Technische</strong>s <strong>Hilfswerk</strong> für Simmern, Bundesbahnoberinspektor<br />

I. R.<br />

Ernst Distel<br />

Mit groBem Geschick hat er den Ortsverband Simmern geleitet<br />

und dafür gesorgt, daß eine gut ausgebildete Hellerschaft für die<br />

Aufgaben des <strong>THW</strong> in Simmern bereitsteht.<br />

Wir werden Ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Der Lande.beauftragte tor Rhelnland-Pfalz<br />

Die Helfer des OV Simmem<br />

45


ZUVERLÄSSIGKEIT VON MESS-, STEUER-,<br />

REGEL- UND SICHERHEITSSYSTEMEN<br />

Von W. Hofmann<br />

Aus der Reihe der Thlemlg-Taschenbücher<br />

228 Selten, 100 Abbildungen, 5 Tabellen,<br />

Taschenbuchformat, kartoniert, 16,80 DM.<br />

Viele mit den Gebieten der modernen<br />

Technik befaßte Personen werden sich<br />

heute fragen, wie es möglich ist, die Kernenergie<br />

für zivile Zwecke zum Betrieb von<br />

Kraftwerken usw. zu verwenden, ohne dabei<br />

Gefahr zu laufen, daß durch irgendweiche<br />

Vorgänge Kernreaktionen unkontrolliert<br />

zur Auswirkung kommen können.<br />

Der Autor hat für den Betrieb von Versuchsanordnungen<br />

an Reaktoren eine Studie<br />

über Sicherheitsfragen bei Reaktorexperimenten<br />

ausgearbeitet und versucht<br />

nun, im Rahmen des vorliegenden Taschenbuches<br />

eine Einführung in die Denkund<br />

Arbeitsweise zur Gewinnung meßtechnischer<br />

Angaben zur Zuverlässigkeit von<br />

Bauelementen und Geräten zu finden.<br />

Will man quantitative Angaben über den<br />

Betriebsstand von Anlagen gewinnen, um<br />

Entscheidungen zu treffen und wiederum<br />

auf die Anlage einwirken zu lassen, so<br />

darf man nur Verfahren verwenden, für die<br />

in der Nachrichtentechnik die Arbeiten zur<br />

quantitativen Bestimmung der Zuverlässigkeit<br />

besonders weit gediehen sind. Es ist<br />

dem Verfasser gelungen, an Beispielen<br />

diese Methoden an Hand von Meß-, Regel-<br />

und Sicherheitssystemen darzustellen.<br />

<strong>Das</strong> Buch behandelt zunächst den allgemeinen<br />

Aufbau von Nachrichtensystemen<br />

und ihre Beziehungen zu den Sicherheitssystemen,<br />

die man wiederum sinngemäß in<br />

Steuer- und Regelsysteme einordnen kann.<br />

SICHERHEIT BEI ARBEITEN AN<br />

ELEKTRISCHEN ANLAGEN<br />

Ein Merkbuch für den Elektrofachmann<br />

und seinen Helfer<br />

79 Selten, Taschenbuch, kartoniert, mit<br />

zahlreichen Abbildungen, 0,50 DM. Herausgegeben<br />

von der Berufsgenossenschaft der<br />

Feinmechanik und Elektrotechnik, Köln.<br />

Für alle Helfer des I-Dienstes im <strong>THW</strong>, die<br />

auf dem Sektor Elektrotechnik tätig sind,<br />

kann das vorliegende Merkbuch bestens<br />

empfohlen werden.<br />

Jeder Helfer sollte den Inhalt beherrschen,<br />

um zu wissen, was er tun darf und was<br />

46<br />

nicht. Die Berufsgenossenschaft hat unter<br />

Berücksichtigung der Unfallverhütungsvorschriften<br />

der Berufsgenossenschaft für<br />

Feinmechanik und Elektrotechnik und der<br />

VDE-Bestimmungen die in dem Buch gebrachten<br />

gutgemeinten Ratschläge für die<br />

tägliche Arbeit zusammengefaßt. Sie sollen<br />

Tips geben für sicheres Arbeiten. <strong>Das</strong><br />

Buch steht unter der Devise: Die Gesundheit<br />

ist nicht alles, aber alles ist nichts<br />

ohne die Gesundheit.<br />

Weniger beim Einsatz des <strong>THW</strong> als im Berufsleben<br />

wird es vorkommen, daß an unter<br />

Spannung stehenden Teilen gearbeitet<br />

werden muß oder in deren Nähe. Es wird<br />

besprochen, welche Hilfsmittel zum Abdecken<br />

und Abschranken verwendet werden,<br />

welche Schutzmaßnahmen gegen zu<br />

hohe Berührungsspannung zu ergreifen<br />

sind und welche es überhaupt gibt.<br />

Der letzte Teil widmet sich den Gefahren,<br />

die überall im Betrieb lauern, im Bereich<br />

von Kranen, beim Arbeiten mit<br />

Flüssiggas oder heißen Vergußmassen<br />

oder Säuren, und dann die Explosions- und<br />

Feuergefahren und die Brandbekämpfung.<br />

Ausführlich werden die Hilfsmaßnahmen<br />

bei elektrischen Unfällen und die Methodik<br />

der Wiederbelebung durch Atemspende<br />

und durch Wiederbelebungsmethoden nach<br />

Silvester-Brosch (Arm methode) und nach<br />

Thomsen (Brustkorbmethode) beschrieben<br />

und erläutert. Den Abschluß bildet ein<br />

Vorsch riftenverzeichnis, in dem alle einschlägigen<br />

Unfallverhütungsvorschriften<br />

und VDE-Bestimmungen aufgeführt sind.<br />

Es ist ein Taschenbuch, das bei jedem<br />

Helfer, der sich im Beruf oder beim <strong>THW</strong><br />

mit Elektrotechnik befaßt, vorhanden sein<br />

sollte.<br />

Zeitschriftenbesprechung<br />

DYNAMIT GEGEN FEUER<br />

Von H. Koebner<br />

Aus "hobby", Heft 1/69<br />

Die augenblicklich stattfindenden Dreharbeiten<br />

für einen Film, in dem die Tätigkeit<br />

der Männer geschildert wird, die als<br />

"Salamander" bekannt sind und auf<br />

schnellstem Wege per Flugzeug an Stellen<br />

großer Ölbrände gerufen werden können,<br />

haben es ermöglicht, in der Zeitschrift<br />

"hobby" eine durch viele Schwarzweißund<br />

Buntaufnahmen illustrierte Darstellung<br />

davon zu geben, wie heute Ölbrände<br />

abgelöscht werden. Gleichgültig ob in Arabien<br />

oder in Venezuela ein Bohrloch<br />

brennt, immer wird telegraphisch ein<br />

Mann zur Hilfe geholt, der unter dem Namen<br />

Red Adair bekannt ist.<br />

Für alle im Katastrophenschutz Tätigen<br />

wird der in Hollywood gedrehte Film eine<br />

hochinteressante Darstellung aller technischen<br />

Arbeiten bei Ölbrandlöschungen<br />

geben.<br />

DER SONNENSTURM RASIERT DEN<br />

MANN IM MOND<br />

Von Tlbronl<br />

Aus "hobby", Heft 1/69<br />

Zu einem Zeitpunkt, zu dem man in der<br />

ganzen Welt davon spricht, wann man auf<br />

dem Mond landen wird und wie dieser<br />

Planet, der für den Menschen erreichbar<br />

geworden ist, ausgewertet werden kann,<br />

schockiert M. Gilvarry, ein Physiker der<br />

amerikanischen Rand Corporation, die<br />

Astronomen mit einer verblüffenden Theorie<br />

über Mondmeere, Mondflüsse und<br />

Mondtiere.<br />

Diese Theorie basiert auf der Tatsache,<br />

daß sich zwei- oder dreimal im Monat von<br />

der Sonnenoberfläche Plasmablasen lösen,<br />

explodieren und viele Trillionen elektrisch<br />

geladener Partikel in die Weiten unseres<br />

Sonnensystems schleudern. Beim Vorbeirasen<br />

dieses von Gilvarry als "Sonnensturm"<br />

bezeichneten Naturgeschehens am<br />

Mond reißen die Partikel Teile der Mondoberfläche<br />

mit sich, was er mit dem "Rasieren"<br />

des Mondes vergleicht.<br />

Die Spannung ist groß und die Wissenschaft<br />

wartet auf die Ergebnisse der er-<br />

sten Mondlandung. Wie allerdings die Gefahren<br />

der Sonnenstürme eines Tages von<br />

den sich auf dem Mond befindenden Menschen<br />

überwunden werden sollen, ist fraglich.<br />

Sicher ist nur, daß acht Minuten nach<br />

dem Ausbruch einer Plasmawolke die Radioteleskope<br />

auf der Erde typische Funkimpulse<br />

von der Sonne registrieren und<br />

daß wahrscheinlich eine gewisse Zeitspanne<br />

verbleibt, um die Raumschiffe in<br />

Erdnähe vor dem Sonnensturm zu warnen.<br />

BLITZE UND GEWITTRIGE<br />

ENTLADUNGEN<br />

Von Hans Israel<br />

Aus "Bild der Wissenschaft" Heft 12/68<br />

<strong>Das</strong> Gewitter, die auffälligste Form des<br />

Wettergeschehens, ist seit Jahrtausenden<br />

ein Gegenstand eifriger Beobachtungen<br />

für alle die, die sich für Naturgeschehen<br />

interessieren. Jedem von uns ist wohl die<br />

Geschichte bekannt, daß Benjamin Frank-<br />

Iin, der Erfinder des Blitzableiters, eines<br />

Tages einen Drachen bis zu einer Gewitterwolke<br />

aufsteigen ließ, um mit seinem<br />

Fingerknöchel am Fuß der Drachenschnur<br />

festzustellen, daß aus dieser Gewitterwolke<br />

Elektrizität zum Boden geleitet<br />

wurde. Heute sind Blitze und gewittrige<br />

Entladungen Gegenstand intensiver Forschungen.<br />

Diese Forschungen sind noch<br />

verhältnismäßig jung. Ein erfolgreicher<br />

gangbarer Weg zur objektiven Beobachtung<br />

und Analyse der bei Gewittergeschehen<br />

auftretenden verschiedenen Erscheinungsformen<br />

elektrischer Entladungen<br />

wurden erst durch die moderne Fotografie<br />

möglich.<br />

Zwei Fragen, die immer wieder auftreten,<br />

und zwar, woher das Krachen des Donners<br />

rührt und woher sein Rollen und warum<br />

die Blitze leuchten, werden eindeutig<br />

geklärt mit dem außerordentlichen Druckanstieg,<br />

der durch die Temperaturen von<br />

einigen 10000 Grad im Blitzkanal entsteht<br />

und das akustische Phänomen des Donners<br />

bewirkt. <strong>Das</strong> Leuchten des Blitzes<br />

beruht auf der Anregung der Moleküle auf<br />

dem Blitzkanal, die die Luft zum Glühen<br />

bringen. <strong>Das</strong> Rollen des Donners ist eine<br />

Echoerscheinung.


Stundenlang sitzt die Katze vor dem<br />

Mauseloch. Um sie endlich loszuwerden,<br />

fängt die Mäusemutter plötzlich laut an zu<br />

bellen. Erschreckt läuft die Katze fort ... Da<br />

seht ihr mal", sagt Mama Maus zu ihren<br />

sechs Kindern, .. Wie wichtig heutzutage die<br />

Beherrschung von Fremdsprachen isti"<br />

3mal Stilblüten<br />

Schulaufsatz über das Sennerleben:<br />

.. Im Frühjahr steigt die Sennerin auf die<br />

Alm. - Im Sommer steigt ihr der Senner<br />

nach. - Und im Herbst wird abgetrieben."<br />

Schulaufsatz in Menschenkunde:<br />

.. Die Wirbelsäule ist ein langer Knochen,<br />

der aus lauter kleinen Knochen zusammengesetzt<br />

ist. Am oberen Ende der Wirbelsäule<br />

sitzt der Kopf, am unteren Ende<br />

sitze ich."<br />

Schulaufsatz in Heimatkunde:<br />

.. Zuerst gleicht unser Fluß einem fröhlichen<br />

Kind, das über die Steine hüpft.<br />

Später ist er dann ein kräftiger Mann, der<br />

Felder und Wiesen bewässert."<br />

Im Omnibus. Ein älterer Herr steht. Neben<br />

dem älteren Herrn steht eine ältere Dame.<br />

Der ältere Herr fragt die ältere Dame:<br />

.. Haben Sie nichts zum Sitzen?" .. Doch,<br />

doch", erwidert die eifrig, .. aber ich<br />

weiß nicht wohin damit!"<br />

Susanne konnte sich nicht erklären, warum<br />

sie so beliebt war ... Ist es wegen meiner<br />

Figur?" fragt sie einen Freund ... Nein."<br />

.. Ist es wegen meiner dunklen Haare?"<br />

.. Nein." .. Wegen meiner hübschen Beine?"<br />

.. Nein." .. Wegen meines Auftretens?"<br />

.. Nein." .. Ach, ich geb's auf!" "Deswegen!"<br />

Ein Kapitän und ein Zauberer schwimmen<br />

im Meer. Da sagt der Kapitän: .. Hör' mit<br />

dem Unsinn auf, hol' endlich das Schiff<br />

wieder her!"<br />

Der Staatsanwalt donnert: .. Hätten sich<br />

diese Meinungsverschiedenheiten mit Ihrem<br />

Kumpanen nicht auch außergerichtlich<br />

beilegen lassen?" .. Gewiß, gewiß", lächelt<br />

der Angeklagte, .. aber die Polizei kam<br />

uns dazwischen!"<br />

Internationales PfadflndertreHen in Paris.<br />

Einige schon etwas ältere rücken abends<br />

aus dem Lager aus und nehmen einen<br />

jüngeren Pfadfinder mit. Der Gruppenleiter<br />

sucht und findet sie in einer bereits<br />

fortgeschrittenen Striptease-Show.<br />

Der kleinere sitzt am Tisch und weint.<br />

Der Gruppenleiter, glücklich sie endlich<br />

gefunden zu haben, fragt den Jungen, warum<br />

er denn weine, und bekommt zur Antwort:<br />

.. Meine Mutter hat gesagt, wenn<br />

ich nackte Frauen ansehe, werde ich zur<br />

Salzsäule erstarren, und es fängt schon<br />

antU<br />

--------------------<br />

<strong>Das</strong> Essen war wieder einmal danebengeraten.<br />

Der junge Ehemann murrt ... Beschwer'<br />

dich nicht", erregt sich seine Angetraute,<br />

.. ich hab' das Kochen gelernt<br />

wie du die Liebe: aus Büchern!"<br />

"Was soll Ich nur machen? Erzähl' ich<br />

meiner Frau nichts von der Gehaltserhöhung,<br />

hält sie mich für einen Trottel. Erzähl'<br />

ich ihr davon, bin ich einer!"<br />

"Papi, das Ist eine Woge!" .. Man sagt<br />

nicht Woge, sondern Waage." .. Papi, gib<br />

mir einen Groschen, ich will mich waagen!"<br />

.. Man sagt nicht waagen, sondern wiegen."<br />

.. So, Papi, jetzt habe ich mich schön gewiegt!"<br />

.. Man sagt nicht gewiegt, sondern<br />

gewogen." .. Also ist es doch eine Woge!"<br />

Als van de Velde mit seinem Buch über<br />

die Technik des .. Make Love" und die<br />

.. Stellungen" soviel Aufsehen erregte,<br />

meinte ein Philologe trocken: .. Solch dicke<br />

Bücher lese ich nicht. Ich halte mich an<br />

meine Grammatik, Kapitel der Umstandswörter:<br />

an, auf, hinter, vor und dazwischen!"<br />

47


Hinweise und Erläuterungen zum Lehrgangszeitplan<br />

AllgemeIn<br />

Die <strong>THW</strong>-Schule Hoya führt Lehrgänge<br />

durch für Helfer des Schwimmbrückendienstes,<br />

für <strong>THW</strong>-Angehörige anderer<br />

Dienste, die eine Ausbildung im Wasserdienst<br />

benötigen.<br />

Es sind ein- und zweiwöchige Lehrgänge<br />

sowie mehrtägige übungen vorgesehen.<br />

Dabei ist die Mehrzahl der einwöchigen<br />

Lehrgänge so angeordnet und vom Lehrstoff<br />

her auch so aufgebaut, daß wahlweise<br />

jeder Lehrgang für sich oder zwei<br />

Lehrgänge in unmittelbarer Folge besucht<br />

werden können. Zum Beispiel schließen<br />

an Lehrgänge "Fahren auf dem Wasser"<br />

im allgemeinen solche für "Retten aus<br />

Wassersnot" an und einwöchige Sd-Grundlehrgänge<br />

sowie Aubolehrgänge folgen<br />

meistens unmittelbar aufeinander.<br />

Wer es ermöglichen kann, sollte deshalb<br />

entweder einen zweiwöchigen oder zwei<br />

einwöchige Lehrgänge in unmittelbarer<br />

Folge besuchen.<br />

Erläuterungen zu eInzelnen Lehrgängen<br />

1. In den Sd- und LH-Grundlehrgängen<br />

wird die Grundlage für die Fachausbildung<br />

im Schwimmbrückendienst gelegt.<br />

Jeder Helfer, der in d iesem Dienst<br />

eingeteilt ist, muß deshalb zuerst mindestens<br />

einen zweiwöchigen oder zwei<br />

einwöchige Lehrgänge dieser Art mit<br />

Erfolg besuchen. Im allgemeinen wird<br />

es sich jedoch empfehlen, an der doppelten<br />

Anzahl von Grundlehrgängen<br />

teilzunehmen, bevor Führungstrupp-,<br />

Unterführer-, Aubo- oder andere weiterführende<br />

Lehrgänge besucht werden.<br />

2. In den FÜhrungstrupplehrgängen sollen<br />

vor allem Truppführer, Melder und<br />

Kraftfahrer der Führungstrupps geschult<br />

werden. Daneben bilden diese Lehrgänge<br />

auch eine Verbindung zwischen<br />

den Grundlehrgängen und den Unterführer-<br />

und Führerlehrgängen.<br />

3. In den Lehrgängen Im Geländefahren<br />

mit Krad, Pkw und Lkw soll das schonende<br />

Fahren von Kraftfahrzeugen unter<br />

Einsatzbedingungen und in schwierigem<br />

Gelände erlernt werden.<br />

Die Teilnahme setzt den Besitz des Führerscheins<br />

der entsprechenden Klasse<br />

voraus.<br />

4. In Verbindung mit den jeweiligen Lehrgängen<br />

finden folgende mehrtägige<br />

durchgehende EInsatzübungen statt:<br />

1. Übung (mit Sd- und LH-Gerät)<br />

vom 23. bis 27. Juni 1969<br />

2. übung (mit Sd-Gerät)<br />

vom 22. bis 26. September 1969<br />

3. Übung (mit Sd- und LH-Gerät)<br />

vom 13. bis 17. Oktober 1969<br />

Die Unterbringung der Helfer erfolgt<br />

während der mehrtägigen Übungen feldmäßig<br />

im Einsatzraum.<br />

5. Die Lehrgänge "Fahren auf dem Wasser"<br />

und "Retten aus Wassersnot" werden<br />

vor allem für <strong>THW</strong>-Angehörige<br />

durchgeführt, die nicht im Schwimmbrückendienst<br />

eingeteilt sind, aber dennoch<br />

eine Ausbildung im Wasserdienst<br />

benötigen.<br />

48<br />

Di e Lehrgänge sollen die grundlegenden<br />

Kenntnisse verm itteln, welche für<br />

die erfolgreiche Durchführung von Einsätzen<br />

an und auf dem Wasser und zur<br />

Verhütung von Unfällen mindestens erforderlich<br />

sind.<br />

6. Bevor ein Helfer lernt, ein Motorwasserfahrzeug<br />

zu steuern, muß er die Grundbegriffe<br />

des Fahrens auf dem Wasser<br />

ohne Motorkraft kennen lernen und<br />

gründlich in den Sicherheitsbestimmungen<br />

sowie den besonderen Belangen<br />

des <strong>THW</strong> auf diesem Gebiet eingewiesen<br />

sein.<br />

Voraussetzung für die Teilnahme an<br />

Aubolehrgängen ist deshalb der vorherige<br />

erfolgreiche Besuch von mindestens<br />

einem zweiwöchigen oder zwei ein-<br />

wöchigen Sd- oder LH-Grundlehrgängen<br />

bzw.<br />

je einem Lehrgang "Fahren auf dem<br />

Wasser" und " Retten aus Wassersnot".<br />

7. Berechtigungsscheine zum Führen von<br />

Motorwasserfahrzeugen des <strong>THW</strong> werden<br />

im Rahmen von Aubo- und M-<br />

Boot-Prüflehrgängen erworben.<br />

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein<br />

entsprechender Ausbildungsstand des<br />

Helfers.<br />

8. M-BooHahrer müssen auch einen Außenbordmotor<br />

bedienen können. Deshalb<br />

soll der Ausbitdung als M-Bootfahrer in<br />

Zukunft diejenige als Aubofahrer vorangehen.<br />

Ist die M-Bootausbil

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!