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Das Technische Hilfswerk - THW-historische Sammlung

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Motorbooteinsatz<br />

<strong>Das</strong> <strong>THW</strong> in Saarlouis wurde vom städtischen<br />

Tiefbauamt gebeten, eine Baumkrone<br />

größeren Umfangs, die sich zwischen<br />

zwei Brückenpfeilern an der alten<br />

Saarbrücke eingeklemmt hatte, zu beseitigen.<br />

Zusammen mit den Kräften der<br />

Firma Saarbau-Industnie Saarlouis, die<br />

einen Ponton an der Brücke verankert<br />

hatte, wurde dann die Baumkrone mit<br />

Hilfe eines Motorbootes und des Greifzuges<br />

nach mehrstündiger Arbeit entfernt.<br />

Rotbuche gefällt<br />

Unter dem schrillen Kreischen der Motorsäge<br />

wurde eine 80jährige Rotbuche im<br />

Bad Oldesloer Bürgerpark (Schleswig-<br />

Holstein) ·in große Stücke zersägt, nachdem<br />

Helfer des <strong>Technische</strong>n <strong>Hilfswerk</strong>s<br />

den alten "Veteranen" fachmännisch "umgelegt"<br />

hatten. Stadtgärtnermeister Hans<br />

Kahl mußte sich zu diesem Schritt entscheiden,<br />

da durch einen breiten Riß im<br />

Stamm die Standfestigkeit dieser Buche<br />

nicht 'mehr garantiert werden konnte.<br />

Helfer verrohrten Bach<br />

In Form eines demonstrativen Einsatzes<br />

warben die Männer des OV Melsungen in<br />

Gensungen für das <strong>Technische</strong> <strong>Hilfswerk</strong>.<br />

Mit einer Einsatzgruppe verlegten unter<br />

der Leitung von Wilhelm Gück die <strong>THW</strong>-<br />

Helfer eine 17 Meter lange Rohrleitung im<br />

Sunderbach. In den darauffolgenden Tagen<br />

schüttete die Gemeinde das Bachbett<br />

zu, auf dem vor geraumer Zeit ein Parkplatz<br />

angelegt wurde. Der Bürgermeister<br />

und seine Gemeinde haben damit zugleich<br />

einen großen zentralen Platz im<br />

Ort geschaffen. Künftig können deshalb<br />

auch die Gensunger Bürger ihr traditionelles<br />

"Bachfest" unter der Dorflinde<br />

feiern. Ebenso Volks- und Heimatfeste im<br />

mittleren Rahmen. Bürgermeister Herwlg<br />

ließ in seiner Dankesrede durchblicken,<br />

daß die Gemeinde noch öfters solche Einsätze<br />

vertragen könne, und hob dabei die<br />

selbstlose Arbeit dieser Organisation hervor.<br />

28<br />

Gunzenhausen - Bei Ausgrabungen<br />

in Dittenheim (Landkreis Gunzenhausen),<br />

die unter der Leitung von<br />

Dr. Hermann Dannheimer von der<br />

Münchner Prä<strong>historische</strong>n Staatssammlung<br />

durchgeführt werden,<br />

wurden 113 alemannische Gräber<br />

aus der Zeit von etwa 500 bis 700<br />

nach Christi freigelegt. Dabei kamen<br />

eine Vielzahl von menschlichen<br />

Skeletten, Tongefäßen,<br />

Schmuck, Waffen und andere Votivgaben<br />

in mehr oder minder gutem<br />

Zustand zutage. Kürzlich stieß<br />

man sogar auf Skelette zweier<br />

Pferde, was auf Gräberfeldern dieser<br />

Art nicht gerade häufig vorkommt.<br />

Die im Lauf der vielen Jahrhunderte doch<br />

schon recht porös gewordenen überbleibsel<br />

der Vierbeiner wurden säuberlich mit<br />

Spachtel und Pinsel freigelegt und von Dr.<br />

Dannheimer und seinen Helfern (Studenten<br />

aus München und Bürger der Gemeinde<br />

Dittenheim) mit einem Härtungsmittel überspritzt.<br />

Sie sollen nämlich in diesem Zustand<br />

erhalten bleiben und in der Prä<strong>historische</strong>n<br />

Staatssammlung ausgestellt werden.<br />

Aber wie sollte der Fund in die Landeshauptstadt<br />

gelangen? Bürgermeister Friedrich<br />

Schaupmeier und Dr. Hermann Dannheimer<br />

riefen schließlich den Ortsverband<br />

Gunzenhausen des <strong>Technische</strong>n <strong>Hilfswerk</strong>s.<br />

Gemeinsam mit dem Gemeindeoberhaupt<br />

und dem Wissenschaftler besichtigten <strong>THW</strong>-<br />

Gebietsgeschäftsführer Willi Hilpert und<br />

<strong>THW</strong>-Ortsbeauftragter Josef Kemmethmüller<br />

den Fundort und informierten sich über<br />

Einzelheiten der zu ergreifenden Schritte.<br />

Ortsbeauftragter Josef Kemmethmüller und<br />

Ausbildungsleiter Willi Eisen leiteten die<br />

Aktion. Ihnen standen Ausbilder Fritz<br />

Schmidt, die beiden Zugführer Fritz Späth<br />

und Dieter Heckmann sowie zehn Helfer<br />

der Gruppe Wassernetz zur Seite.<br />

Zunächst wurde ein Graben um den Fund<br />

gestochen und dieser Erdblock in einen<br />

vom <strong>THW</strong> gefertigten massiven und mit<br />

Stahlecken verstärkten Holzrahmen eingepaßt.<br />

Dann legte man den Block von unten<br />

her frei und sicherte ihn durch kräftige<br />

Bohlen. Damit der Fund nicht beschädigt<br />

wurde, überzog man alles sorgfältig mit<br />

einem Gipspanzer, der in München wieder<br />

abgetragen wurde.<br />

Der weit über zwei Tonnen schwere Koloß<br />

wurde mit Hilfe einer Seilwinde auf Rollen<br />

hochgehievt und auf einen Anhänger befördert.<br />

Oberkonservator Dr. Dannheimer dankte<br />

den Helfern des <strong>THW</strong>-OV Gunzenhausen<br />

in einem Schreiben, in dem es u. a. heißt:<br />

"Ohne Ihre Unterstützung wäre es uns<br />

nicht möglich gewesen, das zumindest für<br />

Bayern bisher einmalige Ausstellungsobjekt<br />

in dieser Form zu bergen. Wir werden<br />

nicht versäumen, bei der wissenschaftliChen<br />

Veröffentlichung des Gräberfeldes von<br />

Dittenheim die Hilfe des <strong>Technische</strong>n <strong>Hilfswerk</strong>s<br />

Gunzenhausen gebührend zu würdigen."<br />

J.-Ch. Schllberg<br />

Unter schwierigen Verhältnissen wurde der<br />

über zweI Tonnen wiegende seltene Fund<br />

verladen (Bild oben).<br />

Im Prä<strong>historische</strong>n Museum In München<br />

werden die mit dem Erdreich In einem<br />

Holzrahmen elngefaBten Pferdeskelette<br />

sorgfältig untersucht (Bild links).

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