V <strong>Das</strong> Porträt im <strong>THW</strong> or siebzehn Jahren, im Jahre 1952, wurde in Goslar ein Ortsverband des <strong>Technische</strong>n <strong>Hilfswerk</strong>s gegründet, eine Orga- nisation, die es In dieser Form zwar auf Bundesebene und in anderen Städten, in der alten Kaiserresidenz am Harz jedoch vordem noch nicht gegeben hatte und der zunächst aus Kreisen der Bevölkerung Mißtrauen und Ablehnung entgegengebracht wurden. Bis heute hat sich das <strong>THW</strong> jedoch in mannigfaltigen Einsätz.en und Hilfsdiensten bewährt und ist im Laufe der Jahre zu einem festen Glied in dem Gefüge der örtlichen Hilfsorganisationen geworden. Dem Mut und der unermüdlichen 6insatzbereitschaft des Goslarer Bürgers Bruno Süßmilch ist es zu verdanken, daß sich zu dieser technischen Organisation freiwillige Helfer fanden, deren Zahl heute rund sechzig beträgt, davon die Hälfte Jugendliche. Schon im Jahre 1956 war diesem Mann die höchste Auszeichnung des Bundesverbandes des <strong>THW</strong>, das Helferzeichen in Gold mit Kranz, für seine Verdienste um den Katastrophenschutz verliehen worden. Eine noch größere Ehre und Freude wurde ihm Jedoch Ende Januar dieses Jahres zuteil. Der "Vater" des <strong>THW</strong> GoSlar und mit 81 Jahren sein ältestes noch aktives Mitglied, erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande, eine Auszeichnung, die er als erster Ortsverbandsausbilder auf ;Bundesebene überhaupt empfängt. &er Vizepräsident des Bundes- amlas für zivilen Bevölkerungs- Der VIzepräsident des Bundesamtes für zivilen Bevölkerungsschutz, Dr. Paul-Wllhelm Kolb, überreichte dem noch aktiven <strong>THW</strong>-Ausblldungslelter Bruno SüBmllch (links), das Bundesverdienstkreuz am Bande. sChutz, Dr. Paul-Wilhelm Kalb, überreichte ihm Urkunde und Kreuz für seine Verdienste um den Katastrophenschutz in Goslar. .In einem kurzen Gespräch schilderte uns Bruno Süßmilch die Entwicklung des Ortsvereins: Desinteresse der Bevölkerung, die genug vom Krieg hatte und den "Ohne-mich-Standpunkt" vertrat, waren größer als die Bereitschaft, überhdupt zuzuhören, geschweige denn, selbst mitzumachen. Davon ließ sich jedoch Bruno Süßmilch, der aus Pirnau in Sachsen gebürtige Elektromeister, nicht abschrecken. Als sich ihm, der in seiner Heimat 26 Jahre lang Hauptführer im Deutschen Roten Kreuz gewesen und von daher an Hilfsorganisationen interessiert war, keine Gelegenheit bot, dem Goslarer DRK beizutreten, unterstützte er kurzerhand das Vorhaben des Schlossermeisters Söhle und rief mit ihm zusammen den <strong>THW</strong>-Ortsverband ins Leben. Gern besuchen die Mitglieder, vor allem die jüngeren Leute, Fort- und Weiterbildungslehrgänge, die zahlreich von zwei Schulen In Ahrweiler und in Lüneburg .angeboten werden. Hierbei geht es im wesentlichen um das Erkennen der Schwerpunkte bei etwaigen Katastrophenfällen oder aber, wie hoch Einsatz- und Leistungsbedarf der Hilfskräfte sind. Wie gut Ist der Goslarer Verband ausgerüstet? Auf diese Frage gab Bruno Süßmilch nur zögernd Antwort. "Wir sind gut versorgt, doch fehlt uns noch zusätzlich zu unserem Lastwagen ein Gerätewagen" . Erstaunlich ·ist die Rüstigkeit dieses betagten Mannes, der stets den Dienst am Nächsten im Auge hatte, bei den jüngeren Helfern volie Anerkennung genießt und immer wieder gebeten wird, noch weiter mitzumachen in dem festen Gefüge des Goslarer <strong>THW</strong>- Verbandes, der, wie er schmunzelnd sagte, "sich sehen lassen kann". Und Bruno Süßmilch wird auch noch einige Zeit dabei sein, denn er hat sich fest vorgenommen, vor 90 nicht aufzuhören. Iris Wedler 32 ZWEI JAHRE? ... .. . IN EINEM ENTWICKLUNGSLAND? ... ALS ENTWICKLUNGS- HELFER? Sie wissen: Entwicklungshilfe geht auch Sie an! Heute wird in Afrika, Asien, Lateinamerika der Grundstein für eine menschenwürdige Zukunft gelegt. Tausende von Entwicklungshelfern vieler Nationen kämpfen dort gegen Armut, Hunger, Rückständigkeit, Krankheit. Viele Menschen müssen her, die in den Entwicklungsländern etwas aufbauen, das Bestand hat und sinnvolle Hilfe bedeutet gegen Not und Elend. Leute müssen .her, die in ihrem Beruf tüchtig sind, die etwas gelernt haben, was auch andere wissen sollten, Leute ohne Weltverbesserer-Ehrgeiz, ohne Vorurteile. Leute, die mit Menschen umgehen können Leute ohne Illusionen. Drei Kontinente worten auf Entwicklungshelfer! Der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) sucht für Projekte in Übersee: • Ingenieure (Straßen-, Hoch-, Stahl-, Maschinenbau, Textil), • Techniker • Kfz-, Elektro-, Pumpen- und Feinmechaniker, • Maschinenbautechniker • Landmaschinenmechaniker, Maschinenschlosser, Dreher, • Schweißer, Maurer, Zimmerer, Tischler, Klempner, • Werkzeugmacher, Drucker, Setzer • landwirtschaftlich-technische Assistentinnen • Lehrer • MTA, Krankenschwestern, Hebammen • Hauswirtschaftslehrerinnen, Sozialarbeiter(innen), • Kindergärtnerinnen, und viele andere Fachleute aus Handwerk, Technik, Landwirtsch aft, Gesundheits- und Sozialwesen. Der DED sucht Hunderte von jungen Fachleuten, die bereit sind, zwei Jahre in übersee zu arbeiten, zu lehren und zu lernen. Vielleicht sind Sie die (der) Richtige! • Wenn Sie sich einiges zutrauen. • Wenn Sie mit Menschen umgehen können. • Wenn Sie Deutscher, älter .als 21 und ledig sind (oder als Verheirateter keine Kinder haben). • Wenn Sie eine abgeschlossene Berufsausbildung haben. <strong>Das</strong> sind viele Wenns. Aber: in den Entwicklungsländern erwartet man viel von deutschen Entwicklungshelfern. Und was bieten wir? Sie können sich keine Reichtümer erwerben. Sie sind sozial und finanziell gesichert. Wir kümmern uns um Ihre Gesundheit. Sie haben 30 Tage Urlaub jährlich. Bei Rückkehr gibt es für jeden Monat in übersee 200,- DM. Sie erhalten vor Ausreise eine Ausbildung, kostenlos. NatQrlieh bezahlen wir auch die Reise. Aber was Sie aus diesen zwei Jahren machen, liegt weitgehend an Ihnen: Sie haben die Chance, etwas zu tun, ZlU ändern. Sie werden neue Arbeitsverfahren einführen. Sie werden dazulernen, auch beruflich. Sie werden eine neue Sprache sprechen. Sie werden lernen, mit Schwierigkeiten fertig zu werden, von denen Sie vorher nicht einmal geträumt haben. Sie werden in einer fremden Kultur leben. Im indischen Dorf, im Hochland von Bolivien, unter afrikanischer Sonne. Und nicht als Tourist. Sondern als einer, der an einer großen Aufgabe mitwirkt. Als Entwicklungshelfer in Afrika, Asien oder Lateinamerika. Deutscher Entwicklungsdienst (DEO) Gemeinnützige Gesellschaft mbH 532 Bad Godesberg - TrucbseBstroBe 100
Der Deutsche Entwicklungsdienst Ist In erster Linie ein Fachdienst. Er unterscheidet sich dadurch von solchen Freiwilligendiensten, die vorwiegend Studenten und Jungakademiker zur Mitarbeit beim wirtschaftlichen, technischen und sozialen Aufbau der Entwicklungsländer entsendet. Die Freiwilligen des DEO sind deshalb vor allem Fachkräfte der mittleren Berufsebene. Sie haben eine abgeschlossene Berufsausbildung und In den weitaus meisten Fällen eine mehrjährige Berufserfahrung. In den meisten Entwicklungsländern gibt es genügend akademisch gebildete Führungskräfte, es fehlen aber die Facharbei- <strong>Das</strong> groBe Problem ter, die Handwerker, Techniker und Ingenieure der mittleren Berufsebene und die Fachleute medizinischer und sozial-fürsorgerischer Berufe. Die Freiwilligen des DED sollen deshalb durch ihre Mitarbeit dazu beitragen, daß diese Fachkräfte herangebildet werden, damit auf allen Berufs- und Wirtschaftsebenen eine tragfähige Basis von Fachkräften entsteht, die in der Lage sind, eine rasche Entwicklung und Anpassung ihrer Länder an das wirtschaftliche und technische Niveau der Industrieländer zu vollziehen, um von der (Fortsetzung nächste Seite) Freiwill- in aller Welt Von Hedwig Maurach 33