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Deter, Hohemark - Klinik Hohe Mark

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Abb. 3: Schwester Anna Handt, die Leiterin der<br />

Haushaltungsschule<br />

Führung und Ausbildung<br />

»Neu-Elim« wurde bald weit über die Region hinaus<br />

bekannt und gewann rasch an Ansehen: bestand<br />

der Schülerkreis anfangs aus einer kleinen<br />

Gruppe früherer Vandsburger Schülerinnen, so<br />

flatterte bald ein Anmeldeschein nach dem anderen<br />

ins Haus, und bereits im April 1920 lagen 50<br />

Anmeldungen vor. Danach pendelte sich die<br />

durchschnittliche Zahl auf 60 bis 70 junge, aus<br />

ganz Deutschland kommende Mädchen ein, die<br />

sich in der Regel für ein Jahr verpflichteten. Bis<br />

1935 hatten etwa 825 Mädchen durch etwa sechs<br />

bis acht Schwestern eine Ausbildung in Dornholzhausen<br />

erhalten. 5 Die Mädchen stammten<br />

aus allen Volksschichten, viele aus dem mittleren<br />

Bürgertum, aus Pfarr- und Lehrershäusern, manche<br />

auch aus ärmlichen Verhältnissen. Es gab Familien,<br />

die alle ihre Töchter, eine nach der anderen,<br />

den Diakonissen anvertrauten.<br />

Alle Haushaltungsschulen des Gemeinschafts-<br />

Diakonieverbandes gehen auf die erste Gründung<br />

dieses Typs in Vandsbug zurück. Wichtigstes Anliegen<br />

dieser Schulen war, jungen Mädchen eine<br />

Lebensgrundlage zu geben getreu dem Wort im<br />

1. Kor. 3,11: »Einen anderen Grund kann niemand<br />

——————————————————<br />

5 25 Jahre Elim. Jubiläumsschrift des Haushaltungspensionats »Elim« 1910-1935, S. 21<br />

6 Der Deutsche Gemeinschafts-Diakonieverband 1899-1927 (Anm. 34), S. 179<br />

7 14.5.1886 (Köslin)- 7.8.1976 (Velbert)<br />

27<br />

legen, außer dem, der gelegt ist, Jesus Christus«.<br />

Aus diesem Ursprung entwickelte sich auch<br />

»Töchterheim Elim« in Dornholzhausen. Eine<br />

gründliche theoretisch-praktische Ausbildung<br />

sollte die jungen Mädchen soweit vorbereiten,<br />

dass sie später als Hausfrau und Mutter, in der<br />

Kinderpflege oder im christlich-sozialen Dienst<br />

bestehen könnten. 6 Dabei ließ die anfänglich<br />

staatliche Unabhängigkeit der Schule ihr einen<br />

größeren Spielraum für die Erziehung im christlichen<br />

Sinn und die Anpassung an die persönlichen<br />

Bedürfnisse der Mädchen. Sie gliederte sich<br />

in die Bereiche Hauswirtschaft, Lehrtätigkeit und<br />

Internat, wobei die Gesamtleitung seit 1925 bei<br />

Lina Möller, seit 1932 bei Anna Handt lag. 7<br />

Martha Holzhausen, ihre enge Mitarbeiterin,<br />

pflegte die Kontakte nach außen und besorgte den<br />

gesamten Schriftverkehr. Seit 1934, als die Schule<br />

den Namen »Haus Taunusblick« erhielt, war sie<br />

berechtigt, die Bezeichnung »Haushaltungsschule«<br />

zu führen mit der Folge, dass die Schülerinnen<br />

– ohne das innere Ziel aus den Augen zu verlieren<br />

– nach einem vorgeschriebenen Plan ausgebildet<br />

wurden und fortan mit einer staatlichen Prüfung<br />

als Hauswirtschafts- und Handarbeitslehrerinnen<br />

sowie als Kinderpflegerinnen und -gärtnerinnen<br />

abschließen konnten.<br />

Die Mädchen erhielten einen umfassenden Unterricht<br />

durch Schwestern, die in der Krankenoder<br />

Säuglingspflege ausgebildet waren, durch<br />

gründlich geschulte und zum Teil staatlich geprüfte<br />

Lehrkräfte wie etwa Hauswirtschafts- bzw.<br />

Gewerbelehrerinnen. Der Unterricht erstreckte<br />

sich auf ein Jahr, daneben liefen auch Halbjahreskurse.<br />

An verbindlichen Fächern wurde gelehrt:<br />

Deutsch, Literatur und Bürgerkunde (später:<br />

»Nationalpolitischer Unterricht«), Nahrungsmittel-<br />

und Gesundheitslehre, Kranken-, Kinderund<br />

Säuglingspflege, Erziehungslehre sowie<br />

Haushaltungskunde mit hauswirtschaftlicher<br />

Buchführung.<br />

Während der theoretische Unterricht für alle gemeinsam<br />

verlief, erfolgte der praktische in zwei<br />

Gruppen mit jeweils der Hälfte der Schülerinnen.<br />

Zu diesen Fächern zählten Kochen, Hausarbeit,<br />

Waschen und Bügeln, Handarbeit und Zeichnen,<br />

Weißnähen, Turnen, Gymnastik und Singspiele,<br />

Gartenbau und Blumenpflege. Wahlfrei waren Fächer<br />

wie Musik und Sprachen.

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