Vektor-MOKE-Untersuchungen an epitaktischen Eisenschichten
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2.3 <strong>Vektor</strong>-<strong>MOKE</strong> 29<br />
M2-Komponente sind mit der gleichen Proportionalität zum KERR-Winkel messbar. Beide<br />
Komponenten können mit den vorgestellten Verfahren vom Q<strong>MOKE</strong> Anteil getrennt werden,<br />
jedoch ist es beim verwendeten Einfallswinkel nicht möglich sie vollständig von der M3-<br />
Komponente zu trennen. Aufgrund des <strong>an</strong>deren Proportionalitätsfaktors zum KERR-Winkel<br />
und der fehlenden Kalibrierung k<strong>an</strong>n die ermittelte M3-Komponente nicht mit den <strong>an</strong>deren<br />
beiden Komponenten verrechnet werden. Daher ist eine Verrechnung aller drei Komponenten<br />
der Magnetisierung moment<strong>an</strong> noch nicht möglich und je nachdem, ob eine M3-Komponente<br />
vorh<strong>an</strong>den ist oder nicht, muss unterschiedlich vorgeg<strong>an</strong>gen werden.<br />
2.3.3.1 Magnetisierungsvektor ohne M3-Komponente<br />
Sol<strong>an</strong>ge für die M3-Komponente gilt, dass sie klein im Vergleich zu der M1- und M2-Komponente<br />
ist, k<strong>an</strong>n die Länge des Magnetisierungsvektors mit der Formel<br />
| � M| =<br />
�<br />
M 2 1 + M 2 2<br />
bestimmt werden. Für den Winkel ϕ zwischen Magnetisierungsvektor und x-Achse gilt<br />
ϕ = t<strong>an</strong> −1<br />
� M2<br />
M1<br />
�<br />
(2.57)<br />
. (2.58)<br />
Somit k<strong>an</strong>n das Verhalten der Magnetisierung für diesen Fall vollständig beschrieben werden.<br />
2.3.3.2 Magnetisierungsvektor mit M3-Komponente<br />
Auch in dem Fall, dass eine deutliche M3-Komponente vorh<strong>an</strong>den ist, k<strong>an</strong>n ohne Kalibrierung<br />
nur das Verhalten des Magnetisierungsvektors in der x-y-Ebene bestimmt werden. Dafür<br />
werden ebenfalls die Gleichungen (2.57) und (2.58) verwendet. Allerdings enthalten die für<br />
die Berechnung verwendeten Magnetisierungskurven für die M1- und M2-Komponenten einen<br />
Rest der M3-Komponente. Dadurch enthalten sowohl | � M| als auch ϕ einen gewissen Fehler.<br />
Der Einfluss durch die M3-Komponente k<strong>an</strong>n sich dabei auf verschiedene Weise auswirken, je<br />
nachdem, ob die vom L<strong>MOKE</strong> und vom P<strong>MOKE</strong> erzeugten KERR-Winkel das gleiche oder<br />
ein entgegengesetztes Vorzeichen haben. Entweder der KERR-Winkel für die gemessenen M1und<br />
M2-Komponenten wird für beide vergrößert, für beide verkleinert oder eine Komponente<br />
wird vergrößert und die <strong>an</strong>dere verkleinert. Für die beiden ersten Fälle ist der Einfluss der<br />
M3-Komponente auf | � M| und ϕ deutlich größer als im dritten, da sich dort die Auswirkungen<br />
teilweise kompensieren.<br />
Welcher der Fälle vorliegt, k<strong>an</strong>n bestimmt werden, indem m<strong>an</strong> das Vorzeichen der berechneten<br />
M3-Komponente mit den Vorzeichen der beiden <strong>an</strong>deren Komponenten vergleicht. Da die<br />
Vorzeichen des KERR-Winkels für die einzelnen Komponenten während des Umpolens nicht<br />
konst<strong>an</strong>t sind, k<strong>an</strong>n der Einfluss der M3-Komponente in verschiedenen Bereichen der Kurven<br />
unterschiedlich sein.