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Vektor-MOKE-Untersuchungen an epitaktischen Eisenschichten

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3.3 Durchführung der Messungen 41<br />

geführt werden.<br />

3.3.2 Aufbereitung der Messergebnisse<br />

Die Messergebnisse liegen nach der Aufnahme in Form von Magnetisierungskurven vor. Während<br />

der Auswertung werden aus diesen weitere Magnetisierungskurven für die einzelnen Komponenten<br />

des <strong>MOKE</strong> errechnet. Für diese Verrechnungen müssen die Daten zum Teil gewisse<br />

Anforderungen erfüllen.<br />

Bei der Trennung von M1 und M3 bzw. M2 und M3 Komponente müssen die Magnetisierungskurven<br />

reskaliert werden, um eine Auslöschung des M1 bzw. M2 Anteils zu erhalten.<br />

Im Gegensatz zu dem im Theorieteil hergeleiteten Skalierungsfaktor wird in der Praxis ein<br />

<strong>an</strong>derer verwendet. Statt den KERR-Winkel in der Sättigung bei der einen Kurve dem der<br />

<strong>an</strong>deren Kurve <strong>an</strong>zupassen, werden beide Kurven so skaliert, dass sie sich bei dem Mittelwert<br />

der beiden Sättigungen treffen. Durch dieses Vorgehen ist der in der resultierenden Magnetisierungskurve<br />

für M1 bzw. M2 <strong>an</strong>gegebene KERR-Winkel genauer. Die sonstigen Aussagen<br />

der Theorie bleiben von dieser Abweichung im Verfahren unberührt.<br />

Die Trennung des Q<strong>MOKE</strong> von den <strong>an</strong>deren Anteilen erfordert den richtigen Shift, um den<br />

Offset der HALL-Sonde auszugleichen.<br />

Außerdem müssen bei den Verrechnungen mehrerer Magnetisierungskurven die richtigen Winkel<br />

der Probendrehung zuein<strong>an</strong>der gewählt werden. Wenn bei der Trennung des Q<strong>MOKE</strong> von<br />

den <strong>an</strong>deren Anteilen zwei Kurven als Grundlage verwendet werden, muss die Probe zwischen<br />

diesen beiden Magnetisierungskurven um 180 ◦ gedreht sein. Für die Errechnung des Magnetisierungsvektors<br />

aus M1 und M2 muss der relative Winkel 90 ◦ betragen und bei der Trennung<br />

von M1 und M3 bzw. M2 und M3 müssen die gleichen Winkel vorliegen.<br />

Nachdem die Verrechnungen für die einzelnen Richtungen abgeschlossen sind, können durch<br />

Zusammenführen der Ergebnisse Informationen über die magnetische Struktur der Probe<br />

gewonnen werden. Zu diesem Zweck werden verschiedene Messgrößen betrachtet.<br />

Für Messungen der M1 Komponente sind die relev<strong>an</strong>ten Messgrößen der KERR-Winkel in der<br />

Sättigung ΘK,sat, der KERR-Winkel der Rem<strong>an</strong>enz ΘK,rem und die Koerzitivfeldstärke HK.<br />

Für die M2 Komponente werden Größen betrachtet, die auf dieselbe Weise berechnet werden,<br />

jedoch <strong>an</strong>dere physikalische Bedeutung haben. Der KERR-Winkel in der Sättigung ΘK,sat<br />

sollte in diesem Fall immer Null sein. An der Stelle, <strong>an</strong> der bei M1 die Rem<strong>an</strong>enz abgelesen<br />

wird, ist die M2 Komponente nahe <strong>an</strong> ihrem Maximum und es wird abgelesen, wie viel Magnetisierung<br />

sich bis zu diesem Punkt aufgebaut hat. Um die Definition des Koerzitivfelds auf<br />

die M2 Komponente zu übertragen, müssen Einschränkungen gemacht werden, da bei diesen<br />

Magnetisierungskurven mehr als ein Nulldurchg<strong>an</strong>g auftreten k<strong>an</strong>n. Von diesen wird derjenige<br />

ausgewertet, bei dem das kleinste äußere Magnetfeld vorliegt.<br />

Das Verhalten der einzelnen Messgrößen wird in Abhängigkeit vom Winkel der Probendrehung<br />

α dargestellt. Dabei werden meistens Darstellungen in Polarkoordinaten (Polarplots)<br />

verwendet, da sich diese Darstellungen direkt auf die Richtungen in der Probe übertragen<br />

lassen.<br />

In Abbildung 3.5 sind exemplarisch einige Magnetisierungskurven und Polarplots dargestellt.<br />

Die Kurven stehen für die M1-Komponente und enthalten keine Q<strong>MOKE</strong> Anteile. In a) ist<br />

eine Magnetisierungskurve für eine schwere magnetische Richtung dargestellt, in c) eine Ma-

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