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Vektor-MOKE-Untersuchungen an epitaktischen Eisenschichten

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2 Theorie zum magnetooptischen KERR-Effekt<br />

In diesem Kapitel wird der <strong>MOKE</strong> beschrieben. Dieser wird in der vorliegenden Arbeit als<br />

Methode zur Messung der Magnetisierung von dünnen Schichten verwendet. Das grundlegende<br />

Prinzip des magnetooptischen KERR-Effekts wird in Abschnitt 2.1 vorgestellt. Dabei wird<br />

gezeigt, dass dieser in erster Ordnung proportional zur Magnetisierung ist. In Abschnitt 2.2<br />

wird auf die Anteile des magnetooptischen KERR-Effekts eingeg<strong>an</strong>gen, die von der zweiten<br />

Ordnung der Magnetisierung abhängen und es werden Verfahren vorgestellt, mit denen sich<br />

die Terme erster und zweiter Ordnung trennen lassen. Um ein vollständiges Bild vom Verhalten<br />

der Magnetisierung zu erhalten, müssen alle Komponenten des Magnetisierungsvektors<br />

bek<strong>an</strong>nt sein. In Abschnitt 2.3 wird erläutert, wie m<strong>an</strong> diese ermitteln k<strong>an</strong>n und auf welchem<br />

Weg daraus das vollständige Verhalten der Magnetisierung bestimmt werden k<strong>an</strong>n.<br />

2.1 Grundlagen zum magnetooptischen KERR-Effekt<br />

Zu Beginn dieses Kapitels wird der <strong>MOKE</strong> in Abschnitt 2.1.1 vorgestellt, bevor in Abschnitt<br />

2.1.2 auf die verschiedenen Arten des <strong>MOKE</strong> eingeg<strong>an</strong>gen wird. Anschließend werden in Abschnitt<br />

2.1.3 die Messgrößen vorgestellt, die den <strong>MOKE</strong> charakterisieren, und es wird gezeigt,<br />

dass diese proportional zur Magnetisierung sind. Die Ergebnisse von <strong>MOKE</strong>-Messungen erhält<br />

m<strong>an</strong> typischerweise in Form von Magnetisierungskurven, deren grundlegende Form in Abschnitt<br />

2.1.4 genauer <strong>an</strong>alysiert wird.<br />

2.1.1 Einführung zum <strong>MOKE</strong><br />

Der <strong>MOKE</strong> wurde erstmals 1877 von John KERR beschrieben [3]. Er tritt auf, wenn Licht<br />

<strong>an</strong> einem magnetisierten Objekt reflektiert wird. Dabei ändern sich die Eigenschaften des<br />

reflektierten Lichts in Abhängigkeit von der Magnetisierung.<br />

Je nach Ausrichtung der Magnetisierung (siehe Kap. 2.1.2) können sich dabei, wie in Abb. 2.1<br />

dargestellt, Richtung und Elliptizität der Polarisation und/oder die Intensität des Lichts<br />

ändern. Entscheidend für diesen Effekt ist dabei die Magnetisierung nahe der Oberfläche einer<br />

Probe. Als Maß dafür, welche Schichtdicke tatsächlich relev<strong>an</strong>t ist, k<strong>an</strong>n die Eindringtiefe δ<br />

des Lichts in einem Festkörper her<strong>an</strong>gezogen werden. Für diese gilt<br />

δ = λ0<br />

2πk<br />

. (2.1)<br />

Dabei ist λ0 die Wellenlänge des Lichts im Vakuum und k der wellenlängenabhängige Extinktionskoeffizient.<br />

Für den in dieser Arbeit verwendeten Aufbau (siehe Kap. 3) gilt dabei<br />

λ0 = 632, 8 nm. Bei den untersuchten Proben h<strong>an</strong>delt es sich um dünne <strong>Eisenschichten</strong>. Eisen<br />

hat für die verwendete Wellenlänge einen Extinktionskoeffizienten von k ≈ 3, 1 [4]. Mit diesen<br />

Werten ergibt sich eine Eindringtiefe von δ ≈ 32 nm. Die bei senkrecht einfallendem Licht im<br />

Material zurückgelegte Strecke entspricht der doppelten Eindringtiefe, daher k<strong>an</strong>n die halbe<br />

Eindringtiefe δ 1/2 ≈ 16 nm als Maß für die Schichtdicke her<strong>an</strong>gezogen werden, die einen Beitrag<br />

zum <strong>MOKE</strong> liefert [5, 6]. Da das Licht bei dem in dieser Arbeit verwendeten Aufbau<br />

unter 45 ◦ einfällt, muss ein zusätzlicher Faktor 1/ √ 2 berücksichtigt werden. Die Schichtdicke<br />

3

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