Vektor-MOKE-Untersuchungen an epitaktischen Eisenschichten
Vektor-MOKE-Untersuchungen an epitaktischen Eisenschichten
Vektor-MOKE-Untersuchungen an epitaktischen Eisenschichten
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4 2 THEORIE ZUM MAGNETOOPTISCHEN KERR-EFFEKT<br />
Abbildung 2.1: Schematische Darstellung des magnetooptischen KERR-Effekts. An der<br />
magnetisierten Probe wird linear polarisiertes einfallendes Licht reflektiert. Die Eigenschaften<br />
wie Polarisationsrichtung und Elliptizität des Lichts ändern sich dabei. � M: Magnetisierungsvektor<br />
der Probe, � kinc: Wellenvektor des einfallenden Lichts, � kref: Wellenvektor<br />
des reflektierten Lichts, � Einc: E-<strong>Vektor</strong> des einfallenden Lichts, � Eref,max und � Eref,min: E-<br />
<strong>Vektor</strong>en des reflektierten Lichts, die zusammen die elliptische Polarisation beschreiben.<br />
die einen Beitrag zum <strong>MOKE</strong> liefert beträgt somit ≈ 11 nm. Die dickste Schicht, die in dieser<br />
Arbeit vermessen wird, ist 12 nm dick, daher k<strong>an</strong>n näherungsweise <strong>an</strong>genommen werden, dass<br />
immer die Magnetisierung der kompletten Schicht untersucht wird.<br />
2.1.2 Verschiedene Arten des <strong>MOKE</strong><br />
M<strong>an</strong> unterscheidet drei verschiedene Arten des <strong>MOKE</strong>. Entscheidend dafür, durch welche<br />
Arten des <strong>MOKE</strong> die Eigenschaften des Lichts verändert werden, sind zwei Winkel. Das ist<br />
zum einen der Winkel zwischen der Einfallsebene des Lichts und der Richtung der Magnetisierung<br />
innerhalb der Probe, zum <strong>an</strong>deren der Winkel zwischen der Probenoberfläche und<br />
der Richtung der Magnetisierung innerhalb der Probe. Dabei gilt, dass jede beliebige Magnetisierung<br />
als Linearkombination von Magnetisierungskomponenten betrachtet werden k<strong>an</strong>n,<br />
welche jeweils Ursache für eine der drei unterschiedlichen <strong>MOKE</strong>-Arten sind. Im Folgenden<br />
werden die verschiedenen Arten des <strong>MOKE</strong> kurz vorgestellt. Dabei wird auch der Einfluss des<br />
Einfallswinkels des Lichts und der Polarisation vor der Reflexion betrachtet. Eine graphische<br />
Darstellung befindet sich in Abbildung 2.2.<br />
• Longitudinaler <strong>MOKE</strong><br />
Der longitudinale <strong>MOKE</strong> (L<strong>MOKE</strong>) tritt auf, wenn eine Magnetisierung in der Probe<br />
vorh<strong>an</strong>den ist, die parallel zur Einfallsebene des Lichts und zur Probenoberfläche<br />
(in-pl<strong>an</strong>e) liegt. Durch den L<strong>MOKE</strong> verändern sich Richtung und Elliptizität der Polarisation<br />
des einfallenden Lichts. Für die Spezialfälle von s- und p-polarisiertem Licht<br />
unterscheidet sich die Veränderung dabei im Vorzeichen (siehe Kap. 2.2.1). Trifft das<br />
Licht senkrecht auf die Probe, bewirkt der L<strong>MOKE</strong> keine Veränderung der Polarisation.