Vektor-MOKE-Untersuchungen an epitaktischen Eisenschichten
Vektor-MOKE-Untersuchungen an epitaktischen Eisenschichten
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4 Materialsystem Fe auf MgO<br />
Bei den im Rahmen dieser Arbeit untersuchten Proben h<strong>an</strong>delt es sich um <strong>Eisenschichten</strong> auf<br />
Magnesiumoxid mit einer Siliziumschutzschicht. In diesem Kapitel werden einige grundlegende<br />
Eigenschaften dieser Materialien und des aus ihnen gebildeten Systems betrachtet.<br />
Zunächst werden die verwendeten Materialien einzeln vorgestellt:<br />
• Magnesiumoxid (MgO)<br />
Magnesiumoxidkristalle werden als Substrat für die Proben verwendet. Die Kristalle haben<br />
eine Natriumchlorid-Struktur und setzen sich aus Mg 2+ - und O 2− -Ionen zusammen.<br />
Die Gitterkonst<strong>an</strong>te von MgO ist aMgO=4.212 ˚A [33]. Die Substrate sind so geschnitten,<br />
dass Eisen auf der (001)-Oberfläche des MgO aufwächst. Bei der verwendeten Wellenlänge<br />
sind MgO-Kristalle fast vollständig tr<strong>an</strong>sparent [34]. Da MgO diamagnetisch<br />
ist, tritt bei diesem kein <strong>MOKE</strong> auf.<br />
• Eisen (Fe)<br />
Eisen wird als dünne Schicht (4-12 nm) auf das MgO aufgedampft und wächst kristallin<br />
auf. Es k<strong>an</strong>n in drei verschiedenen Kristallstrukturen Vorliegen, α-Fe, γ-Fe und<br />
δ-Fe [35]. In unserem Fall wächst das Eisen in α-FE Struktur auf, da die beiden <strong>an</strong>deren<br />
Strukturen nur bei höheren Drücken und Temperaturen existieren. Die kubischraumzentrierte<br />
Kristallstruktur von α-Fe weist die Gitterkonst<strong>an</strong>ten aFe=2.866 ˚A auf.<br />
Die CURIE-Temperatur von Eisen beträgt 768 ◦ C. Unterhalb dieser Temperatur ist es<br />
ferromagnetisch. Daher tritt für die <strong>Eisenschichten</strong> der <strong>MOKE</strong> auf. Als Maß dafür wie<br />
tief das Licht in den Eisenfilm eindringt k<strong>an</strong>n die Eindringtiefe betrachtet werden. Diese<br />
liegt für die verwendete Wellenlänge von 632,8 nm bei δ ≈ 32 nm(siehe Kap.2.1.1).<br />
• Silizium (Si)<br />
Silizium wird als Schutzschicht verwendet, um ein Oxidieren des Eisenfilms zu verhindern.<br />
Es wächst auf dem Eisen amorph auf. Da Silizium sehr reaktiv ist, reagiert es<br />
mit der umgebenden Atmosphäre. Wenn in dieser Sauerstoff vorh<strong>an</strong>den ist, oxidiert die<br />
Oberfläche der Siliziumschicht zu Siliziumdioxid. D<strong>an</strong>ach ist die Schutzschicht somit<br />
zweigeteilt und besteht aus einer Si- und einer SiO2-Schicht. Die Schutzschicht wird<br />
möglichst dünn gewählt, damit der Einfluss auf das Licht gering bleibt. Da Si und SiO2<br />
diamagnetisch sind, entsteht durch sie kein Beitrag zum <strong>MOKE</strong>. Auf die Messungen<br />
hat die Schutzschicht somit keinen Einfluss [36].<br />
Die Herstellung der Proben geschieht in einer Ultra Hoch Vakuum (UHV) Kammer auf die folgende<br />
Weise. Die MgO Substrate werden zunächst durch Heizen gereinigt und die Struktur der<br />
Oberfläche mit Low Energy Electron Diffraction (LEED) Messungen überprüft. Anschließend<br />
wird eine Eisenschicht durch Molecular Beam Epitaxy (MBE) aufgebracht. Dies geschieht<br />
bei einem Druck von 5*10 −8 mbar und mit einer Geschwindigkeit von ≈1 nm/min. Sobald<br />
die gewünschte Schichtdicke erreicht ist, wird die Struktur des aufgewachsenen Films durch<br />
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