'k-mi'-Leistungsbilanz-Analyse: CONTI Unternehmensgruppe

'k-mi'-Leistungsbilanz-Analyse Nr. 02/07, S. 2
gerer Schiffsbetriebskosten und Zinsersparnissen wegen Sondertilgungen deutlich bessere Ergebnisse
ein. Vier von sechs Fonds blieben währungsbedingt unter Plan, die beiden Flußkreuzer weil sie
witterungs- und krisenbedingt ihren Aktionsradius verkleinern sowie ihre Routen ändern mußten und
in einem Fall der Charterer ausfiel ++ 36 der 45 noch in ihren Prognosezeiträumen fahrenden Schiffe
hatten zum Bilanzstichtag auf €-Basis niedrigere Schuldenstände, acht weitere waren vorzeitig entschuldet
und nur der Flußkreuzer MS 'Primadonna' konnte seine Fremdmittel noch nicht wie geplant
zurückfahren ++ Zwölf Fonds leisteten Sonderausschüttungen und 23 wie geplant. Zehn Gesellschaften
konnten ihren Ausschüttungsrückstand bislang nicht aufholen ++ Dagegen reduzierte CONTI die
Liquiditätsreserven erheblich; bei drei Fonds lagen sie in geplanter Höhe ● Die Immobilienfonds haben
sich schwächer entwickelt ++ Kumuliert haben alle Fonds,
bis auf das NH Hotel Dessau, bei dem der Mieter komplett
ausfiel, die kalkulierten Immobilienüberschüsse nach Zinsen
erreicht ++ 2005 leisteten alle Fonds höhere Tilgungen,
so daß deren Fremdkapitalstände deutlich niedriger lagen
als geplant. Dafür verzichteten die Immobilienfonds 2005
sämtlich auf Ausschüttungen, die auch kumuliert allesamt
unter Plan lagen.
Exits
In der LB sind nur die unter CONTI-Flagge aufgelegten,
seit 1991verkauften Schiffe aufgelistet. 2005 wurden die
Kombifähre MS 'GREIFSWALD' und die beiden Containerschiffe
MS 'VILLE D'ORION' und MS 'VILLE D'AQUA-
RIUS' liquidiert. Die Fähre rentierte sich mit mindestens jährlich
3 % nach Steuern. Nach Abzug des Kapitaleinsatzes
von 105.000 € flossen an Anleger in elf Jahren Laufzeit
19.464 € zurück. Mit 19 % bzw. 22 % p. a. internem Zinsfuß
rentierten die beiden Containerschiffe viel besser. Das MS
'VILLE D'ORION' erzeugte innerhalb von acht Jahren einen
Kapitalrückfluß von 121.642 €, das MS 'VILLE
D'AQUARIUS' in neun Jahren einen von 133.217 €, jeweils
nach Abzug einer Beteiligung von 105.000 € bei einem zu
versteuernden Jahreseinkommen von 200.000 € inklusive
Beteiligungsergebnis, ohne Kirchensteuer, aber mit Soli.
CONTI IM ÜBERBLICK
Firma: CONTI HOLDING GmbH & Co. KG
Sitz: Putzbrunn/München
Gründungsjahr: 1970
Handelsregister: HRB 70469, AG München
Stammkapital: 10 Mio. €
Geschäftsführer: Shaun Harbinson, Dr. Fritz Müller,
Nikolaus Pröls (bis Ende 2006)
Gesellschafter: Karl Beck über die Beck Maritime
Holding GmbH & Co. KG, Franz Fraundienst über
die Fraundienst Maritime Holding GmbH & Co. KG,
Dr. Fritz Müller über die Dr. Müller Maritime Holding
GmbH & Co. KG, Gerhard Ragaller über die
Gerhard Ragaller GmbH & Co. Maritime Beteiligungs
KG, Dr. Gisela Kaiser über die W & K
Familienholding GmbH & Co. KG
Emissionsfeld: Schiffsfonds und Immobilienfonds
Verbundene Gesellschaften:
BBG Bremer Bereederungsgesellschaft mbH
& Co. KG, CONTI Beteiligungsverwaltungs GmbH
& Co. KG, CONTI CORONA Anlageberatungsgesellschaft
mbH & Co. Vertriebs KG, CONTI IMMO-
BILIEN Management GmbH & Co. Konzeptions-
KG, CONTI REEDEREI Management GmbH & Co.
Konzeptions-KG, CONTI Verwaltungsgesellschaft
mbH & Co. KG, Continental Chartering GmbH &
Co. KG, NSB Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
Analysegrundlage: Leistungsbilanz 2005 per
31.12.2005, Stand: September 2006
Seit 1991 hat CONTI somit 15 Fonds veräußert (vgl. 'k-mi' 09/06). Am hauseigenen Zweitmarkt wurden
2005 Fondsanteile zum Nennwert von 18 Mio. € zu Kursen zwischen 54 % und 133 % gehandelt.
Transparenz
CONTI stellt die Bewirtschaftungsphasen seiner Fonds weitgehend transparent dar. Allerdings beschränkt
sich das Emissionshaus auf kumulierte Soll-Ist-Vergleiche. Ein Novum: Die Liquiditätsreserven
wurden erstmals nicht nur wie in den Vorjahren für jene Schiffe ausgewiesen, die schuldenfrei waren,
sondern für alle. Dagegen fehlen in der LB Soll-Ist-Vergleiche für 2005. Nennenswerte Abweichungen
könnten detaillierter erläutert werden. Auch über seine Unternehmensgruppe könnte der Initiator
ausführlicher informieren. Haftkapital und die Namen der Geschäftsführer werden nur für die Holding
angegeben. Von der Geschäftsleitung fehlen aussagekräftige Kurzviten, die Gesellschaftsverhältnisse
sind nicht bis zu den natürlichen Personen heruntergebrochen. Dafür ist die CONTI-Leistungsbilanz
von einem Wirtschaftsprüfer geprüft.
'k-mi'-Fazit:
Die CONTI-Flotte hat ihre Investitionsphasen gut absolviert. Auch steuerlich war auf das Emissionshaus
meist Verlaß. Während die bewirtschafteten Schiffe trotz schwachem US-$ mit hervorragenden Ergebnissen
aufwarten können, und auch die Schiffsverkäufe sehr erfolgreich waren, haben sich die Erwartungen
der Immobilienfonds-Anleger wohl kaum erfüllt. Die Dokumentation bleibt wegen der fehlenden
Einzelausweise 2005 und fehlender Erläuterungen zu Abweichungen weiter verbesserungsfähig.
Wegen der erfolgreichen Schiffsflotte bewerten wir die LB dennoch insgesamt mit sehr gut!
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