Adliswiler Turner vom Dezember 2012 - Turnverein Adliswil
Adliswiler Turner vom Dezember 2012 - Turnverein Adliswil
Adliswiler Turner vom Dezember 2012 - Turnverein Adliswil
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
und war somit ärztlich <strong>vom</strong> kommenden<br />
Aufstieg auf den Kronberg<br />
dispensiert. Ob Ruedi damals schon<br />
wusste, dass in Appenzell gleichentags<br />
die Weltmeisterschaften im<br />
Seilziehen stattfanden, lässt sich<br />
heute nicht mehr nachvollziehen.<br />
Am Abend berichtete er uns, dass<br />
ihm in Appenzell die Damenmannschaften<br />
beim Seilziehen am besten<br />
gefallen und er sich gerne als Masseur<br />
beworben hätte.<br />
Unsere Perspektiven waren andere.<br />
Auf herrlichen Matten mit Kühen<br />
ging es zuerst (kühl) durch den Wald<br />
und dann (heiss) als anspruchsvollste<br />
Teilstrecke 300 Höhenmeter<br />
bei gefühlten 35 Grad und Sonne im<br />
Rücken auf den Kronberg.<br />
Philipp Suter erhielt oben Applaus<br />
und ein Bravo. Der schreibende<br />
Holger Nötel hatte vor dem Aufstieg<br />
Bekanntschaft mit einem Schlammloch<br />
gemacht und lief fortan mit<br />
dreckigen Hosen und Schuhen<br />
weiter. Unser Präsident Christoph<br />
Sieger erwanderte infolge Sonnencrème-Mangel<br />
am Hals nach amerikanischem<br />
Vorbild neu als „red<br />
neck“ das schöne und sonnige<br />
Appenzellerland.<br />
Wir standen also auf dem touristischen<br />
Kronberg (1663 m.ü.M.)<br />
und staunten nicht schlecht, haben<br />
die lokalen Tourismus-Verantwortlichen<br />
auf der Krete in Richtung<br />
Appenzell für das Guinness-Buch<br />
der Rekorde aus halbierten Holzstämmen<br />
eine Sitzbank aufgestellt,<br />
welche einen ganzen Kilometer (!)<br />
lang ist. Zu unserer weiteren Überraschung<br />
und Freude trafen wir auf<br />
dem Gipfel das Ehrenmitglied und<br />
den langjährigen Turnfahrtsorganisator<br />
Albert Hegelbach, der einen<br />
Ausflug in sein geliebtes Appenzellerland<br />
unternahm. Die Turnfahrt<br />
rastete somit auf der besagten Sitzbank<br />
und etwas verspätet nahmen<br />
wir unser mitgebrachtes Mittagessen<br />
ein. Teile des Wein- und Spirituosenkellers<br />
wurde aus den (blauen)<br />
Rucksäcken gezaubert. Der Rest der<br />
4-stündigen Tour ist rasch erzählt.<br />
Da sich Kronberg als „Kraftort“<br />
definiert, stimmt der Satz aus dem<br />
Prospekt: „Nach einem energetisch<br />
www.tvadliswil.ch<br />
angenehmen Abstieg verändert sich<br />
der Pflanzenwuchs“. Gegen 17.30<br />
Uhr erreichte der TVA das neben<br />
Bach und Wald herrlich gelegene<br />
Dreisternhotel Kaubad.<br />
Nun folgte dieselbe Prozedur wie<br />
bei jeder Turnfahrt; Marino Bruhin,<br />
Urs Jergen und Fredy Häberli sassen<br />
als Erste bei guter Stimmung<br />
bim „Wysse“, Zimmerverteilung,<br />
Duschen (die einen genossen ein<br />
paar Schwimmzüge im Hallenbad!),<br />
umziehen und um halb acht<br />
gemeinsames Nachtessen. Danach<br />
obligates Kartenspiel unserer vier<br />
Jass-Profis rund um Experte Thomas<br />
Hunziker bis Beizen-Schluss.<br />
Das grösste Gaudi dieser Turnfahrt<br />
hatten wir am Sonntag-Morgen.<br />
Unsere Alt-Lausbuben Thomas<br />
Mauchle und Andreas Sahli hatten<br />
in der Nacht alle Wanderschuhe<br />
(welche vor den Zimmertüren abgestellt<br />
waren) versteckt. Als Reaktion<br />
besorgte Heinz Wernli während des<br />
Frühstücks via Zimmer-Mädchen<br />
die Schuhe von Thomas Mauchle.<br />
Ganz genial reagierte Markus Gross:<br />
Er hatte seine Wanderschuhe entdeckt,<br />
packte diese in seinen Rucksack,<br />
zog Turnschuhe an, setzte sich<br />
vor das Hotel (parat zum Abmarsch)<br />
und verlangte von besagten Buben,<br />
man möge ihm bitteschön seine<br />
Wanderschuhe bringen! Die Buben<br />
wurden nervös, suchten im ganzen<br />
Hotel, währendem Markus zum<br />
Aufbruch mahnte. Das i-Tüpfelchen<br />
des Gaudis setzte dann noch unser<br />
Reiseleiter Edgar Keller, welcher<br />
plötzlich seinen (blauen) Rucksack<br />
nicht mehr fand, obwohl dieser vor<br />
seinen Füssen lag.<br />
Was für ein Gelächter. Der Sonntag<br />
war gut gestartet und führte uns<br />
(Markus wieder mit Wanderschuhen)<br />
nach Gontenbad zum Barfussweg.<br />
Dies ist auch so eine neue<br />
Kreation der Appenzeller Touristiker:<br />
Nebst dem Nacktwanderweg<br />
(haben wir nicht absolviert) gibt es<br />
im Appenzellerland den am Sonntag<br />
viel besuchten Barfussweg, wo<br />
der <strong>Turner</strong> durch kaltes, mit einer<br />
intensiven Duftkomponente angereichertem<br />
Moor-Wasser watet und<br />
der Weg teilweise durch knietiefen<br />
Moor-Schlamm führt.<br />
Alle machten mit ausser unserem<br />
ältesten <strong>Turner</strong> Fredy Häberli, welcher<br />
sich um die Schlamm-Tour<br />
drückte („Man muss ja nicht jeden<br />
Seich mitmachen“). Am Schluss des<br />
Schlamm-Weges konnte man die<br />
Beine <strong>vom</strong> klebrigen, schwarzen<br />
Schlamm reinigen. Dabei zeigte<br />
sich die Erfahrung von Dani Azzolini,<br />
hatte er dank Training der Feuerwehr<br />
<strong>Adliswil</strong> die Kraft und die<br />
Übung und das Handling mit dem<br />
Wasserschlauch.<br />
Frisch geputzt wanderten wir<br />
gemütlich nach Jakobsbad und<br />
assen unter Lindenbäumen an der<br />
Talstation der Kronberg-Bahn neben<br />
einem Chasperli-Theater (Marketing<br />
ist im Appenzell alles!) zu Mittag.<br />
Der Tag war heiss, es wurde gedöst,<br />
Fredy Häberli suchte eine kühle Flasche<br />
Weisswein, unsere Jasser jassten<br />
und Edgar Keller suchte wieder<br />
einmal seinen (blauen) Rucksack.<br />
Um 15 Uhr ging es mit dem Zug<br />
zurück nach <strong>Adliswil</strong>. Herzlichen<br />
Dank den beiden Reiseleitern für<br />
solch ein schönes und gut organisiertes<br />
Wandern mit Freunden an<br />
den herrlichsten Orten der Schweiz.<br />
Ich bin gespannt auf die nächste<br />
Tour der beiden und hoffe sehr, dass<br />
auch Neue mitkommen werden.<br />
Die Turnfahrt macht Spass, Freundschaften<br />
entstehen und vor allem<br />
bringt dir das Wandern Bewegung<br />
und hält dich gesund.<br />
Holger Nötel<br />
17