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Was für ein Auf und Ab bei der Solarvergütung. Fast wie ein Krimi liest sich die Geschichte letzten Monate. Da sind die Preise für Solarstrom-Module dank massiver chinesischer Subventionierung dortiger Solarfabriken immer schneller gesunken. Auch deshalb hat der Zubau an Solaranlagen in Deutschland Dimensionen erreicht, die mancher Politiker, aber auch Netz- und Kraftwerksbetreiber nie für möglich gehalten hatten. Die Energiewende kommt wirklich und schneller als erwartet – und schon sollte das entscheidend beschnitten werden. Eine außerplanmäßige und außerordentliche Senkung der Einspeisevergütung wurde für fast sofort verkündet, die die eine oder andere Solarfabrik in Deutschland in die Pleite getrieben hat. Nur „Schade“? Nein. Der Bundesrat hat das gestoppt und im Mai dazu den Vermittlungsausschuss angerufen – mit Stimmen aus allen Parteien. Von Deutschland nach Lübeck, nach Kücknitz. Bei einem offenen Ergebnis, kann, wer ganz schnell ist, vielleicht seine geplante Photovoltaikanlage für Solarstrom vor dem 1. Juli in Betrieb nehmen und die alte Einspeisevergütung für 20 Jahre bekommen. Dann aber wird die nächste Absenkung auch nach dem alten EEG sicher kommen – und zwar eine erhebliche (Stand bei Drucklegung, aktuelle Infos beim Bundesumweltministerium unter: http:// www.erneuerbare-energien.de). Zu vermuten ist nach den Marktgesetzen, dass es auch danach einen weiteren Preisverfall bei den Anlagen gibt. Wer heute eine Photovoltaikanlage kauft – es gibt auch noch Europäische, für die es in Italien beispielsweise schon eine erhöhte Einspeisevergütung gibt - freut sich vielleicht in zehn Jahren über seine im Vergleich sehr, sehr günstig eingekaufte Anlage. Dann wird diese Industrie vielleicht auch in China nicht mehr im Konkurrenzkampf subventioniert, weil die Konkurrenz ausgeschaltet sein könnte. Diese Entwicklung erleben wir global gerade bei den „seltenen Erden“, sie gehört also nicht 10 Kücknitz [er]leben 2/2012 Solarcity Kücknitz – ein Stadtteil auf dem Weg in die Zukunft ins Reich der Phantasie. Bei Drucklegung lag die Einspeisevergütung, die Betreiber von Solaranlagen zur Stromerzeugung 20 Jahre lang bekommen, auf jeden Fall bei oder unter den normalen Stromkosten eines Haushaltskunden. Es lohnt sich daher schon im eigenen Interesse, Strom aus Sonnenenergie zu erzeugen. Das alte EEG sieht 24,43 cent pro kWh vor (max. bis 1.7.), die Änderung des EEG zum 1.6. dagegen 19,11 cent pro kWh für Anlagen bis 10 kW (lt. BMU: http://www.erneuerbareenergien.de/erneuerbare_energien/ downloads/doc/46217.php). Gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen – Neue Förderung 2012 Dies Jahr wurde die Mini-KWK-Förderung bei der BAFA neu aufgelegt: KWK, also Kraft-Wärme-Kopplungs- Anlagen erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme und nutzen den Brennstoff daher wesentlich besser aus. Sie haben einen viel höheren Wirkungsdgrad. Neue Mini-Blockheizkraftwerke bis 20 kW in Bestandsbauten können nach dem Programm der BAFA einen einmaligen Investitionszuschuss erhalten, der nach der elektrischen Leistung der Anlagen gestaffelt ist. Dabei kann man für kleine, für Ein- und Zweifamilienhäuser besonders geeignete Anlagen mit einer elektrischen Leistung von 1 kW z. B. 1.500,– € erhalten, voraus- Beispiel eines Stirling-Mikro BHKW zur Heizung von Einfamilienhäusern Photovoltaikanlage auf dem Carport – erzeugt trotz ungünstiger Lage neben dem Baum mehr Energie als die Familie braucht (Foto: Kreis Stormarn) gesetzt, man erfüllt die geforderten Rahmenbedingungen. Größere Anlagen mit 19 kW für die Versorgung von mehr Quadratmetern können mit 3.450,– € gefördert werden. Neben dem normalen Einsatzfall sind KWK-Anlagen besonders lohnend, wenn auch im Sommer Wärme benötigt wird. Bei größeren Anlagen lohnt auch der Bezug von Biogas, mit dem weitgehend klimaneutrale Energie erzeugt werden kann. Die KWK-Anlagen dürfen für eine Förderung nicht in einem Gebiet mit einem Anschluss- und Benutzungsgebot für Fernwärme liegen und müssen sowohl mit einem Wartungsvertrag betreut werden als auch anspruchsvolleEffizienzanforderungen erfüllen. Beispielsweise muss die Primärenergieeinsparung für kleine Anlagen mindestens 15 % betragen und der Gesamtjahresnutzungsgrad mindestens 85 %. Anträge können seit dem 1. April beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt werden. Fördervoraussetzung ist dann, dass die KWK-Anlagen in der Liste der förderfähigen Anla- Fortsetzung Seite 11
Kücknitzer Schulen bilden Netzwerk Kein Arbeitsfeld hat sich in den letzten Jahren so stark verändert und gleichzeitig noch so viele Veränderungen vor sich wie die Schule. Neben verstärktem Wettbewerb, Leistungsvergleichen und Auswirkungen der PISA-Studien ist es vor allem die Struktur, die sich ändert: Schulen werden – beispielsweise als Offene Ganztags- oder Betreute Grundschulen – immer mehr zu Ganztagseinrichtungen. Vielfältige Angebote, die in der Schule stattfinden, aber nicht Unterricht sind, bestimmen den Nachmittag. Dazu gehören Hausaufgabenbegleitung, Sport, Musik, Kreativität, Spiel und vieles mehr. Schule ergänzt so seinen Bildungsauftrag, bietet den Kindern Alternativen sowie Struktur am Nachmittag und ermöglicht Fami lien die Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und Beruf. Finanzierung der Nachmittagsangebote ist schwierig Um diesem Ziel näher zu kommen haben sich die Kücknitzer Schulen – in Kooperation mit dem Bauspielplatz Roter Hahn und der Vorwerker Diakonie – jetzt zu einem Schulnetzwerk zusammengeschlossen. „Kerngedanke ist, dass die Schule vormittags einen Fortsetzung von Seite 10 gen des BAFA enthalten sind. Weitere Informationen unter www.bafa.de, http://www.bafa.de/bafa/de/energie/ kraft_waerme_kopplung/mini_kwk_ anlagen/index.html. Weitere Fördermöglichkeiten Für energetische Sanierungsmaßnahmen an bestehenden Immobilien bietet die kfw viele Fördermöglichkeiten: Von der Sanierung zum kfW-Effizienzhaus mit Zuschüssen bis 20 % oder bis zu 15.000,– € bis zu Einzelmaßnahmen energetischer Sanierung mit bis zu 3.750,– €. Auch die Fachplanung und Baubegleitung während einer energetischen Sanierung wird gefördert. Detaillierte Infos unter: www.kfw.de oder unter: 0800-539-90 02 (kostenlose Service-Nummer). Benjamin Mundt verlässlichen Rahmen für Unterricht bietet“, erläutert Benjamin Mundt von der Vorwerker Diakonie, der für die Koordination des Netzwerkes zuständig ist. „Am Nachmittag macht sie dann ergänzende Angebote, die häufig auch in Zusammenarbeit mit außerschulischen Kooperationspartnern realisiert werden.“ Ideen für solche Angebote gibt es genug, Herausforderung ist zumeist die Finanzierung. „Leider stehen für Nachmittagsangebote nur überschaubare finanzielle Mittel zur Verfügung. Da ist oft Kreativität gefragt, um entsprechende Angebote zu realisieren.“ Erneuerbare-Energien-Anlagen für die Wärmeerzeugung werden beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) auch weiterhin gefördert: l Solarkollektoranlagen l Automatisch beschickte Anlagen zur Verbrennung von fester Biomasse l Besonders emissionsarme Scheitholzvergaserkesseln l Effiziente Wärmepumpen z. B. auch für die Erdwärmenutzung Weitere Informationen zu den Fördersätzen und -bedingungen, zu Kom bi nationsmöglichkeiten mit den KfW-Mitteln und Listen förderfähiger An lagen bietet die BAFA unter: www.bafa.de Wer kein Internet hat, findet die Ansprechpartner bei der BAFA unter Telefon: 06196 908-625. Hansestadt unterstützt vernetzte Angebote Bisher wurden von der ev.-luth. Kirchengemeinde und dem Bauspielplatz Drittmittel für das Projekt „Kück-Netz“ eingeworben, nun stellt die Hansestadt Lübeck seit einiger Zeit Mittel aus dem Bildungsfonds für vernetzte Nachmittagsangebote zur Verfügung. „Wenn Schulen sich miteinander vernetzen und Angebote realisieren, an denen Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen teilnehmen können, gibt es einen entsprechenden finanziellen Zuschuss“, so Mundt. Neben der Finanzierung wird gleichzeitig noch ein weiterer Effekt erreicht. „Die Schulen stimmen ihre Angebote untereinander ab. Das erhöht die Vielfalt und nicht zuletzt werden so schulübergreifende Kooperationen gefördert.“ Derzeit erarbeitet Mundt das erste Programm des Schulnetzwerks für das neu anstehende Schuljahr. „Wer ein interessantes musisches, kreatives oder Sportangebot machen möchte, kann sich gerne bei mir melden“, sagt er. Neben der Netzwerkarbeit ist Mundt für das Angebot „Schule als Lebens- und Lernort“ an der Schule Roter Hahn zuständig, dass ebenfalls in Kooperation mit dem Bauspielplatz Roter Hahn und der Vorwerker Diakonie realisiert wird. Dort werden täglich von 12 bis 16 Uhr über 50 Schülerinnen und Schüler des Roten Hahn verlässlich betreut und begleitet. „Hier können wir ein vielfältiges, buntes Angebot machen. Mit den Netzwerkangeboten werden wir an allen beteiligten Schulen das Nachmittagsprogramm Schritt für Schritt ausbauen können.“ Schulen des Kücknitzer Netzwerkes sind: Schule Roter Hahn Schule Kücknitz Schule Utkiek Schule Rangenberg Trave-Gemeinschaftsschule Matthias-Leithoff-Schule Trave-Gymnasium Kontakt zu Benjamin Mundt: 0173 6776234 Kücknitz [er]leben 2/2012 11
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