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Nomaden im tradition..

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Die Funde aus dem Neolithikum bei Nying-khri (Kong-po) ebenso wie<br />

die Exemplare aus Ch’u-khung (chin. Qugong) und Ch’an-kuo-kuo bei<br />

Lhasa wurden jünger datiert (um 2000 v.Chr.) als die Relikte mKharro’s.<br />

Das erlaubt den vorläufigen Schluß, daß Kham von den Proto-<br />

Tibetern früher besiedelt worden ist als Zentral-Tibet, was auch mit<br />

der Rekonstruktion der proto-tibetischen Migration durch Hermanns<br />

übereinst<strong>im</strong>mt.<br />

Andererseits verweist die Ch’u-khung-Fundstätte bei Lhasa auf eine<br />

<strong>Nomaden</strong>kultur. Unter den geborgenen Tierknochen kommen vor:<br />

Yak, Schaf und Hund. Der Yak mußte nach Ausweis der Knochenrelikte<br />

relativ kleinwüchsig gewesen sein (Domestikationseffekt), während<br />

das Schaf einer Rasse mit ausladendenden (Schrauben-) Hörnern<br />

angehörte. Die Toten wurden in<br />

Steinkisten (Katakomben) begraben,<br />

paarweise, einzeln und in Gruppen.<br />

Dieser Bestattungsbrauch verweist<br />

ebenfalls auf Zusammenhänge mit<br />

dem eurasischen Steppenraum.<br />

Qugong Mahlstein, nach Wang Renxiang,<br />

Cultural Relics Management Committee of the<br />

Tibet Autonomous Region.<br />

Ähnliche Katakombengräber, neben<br />

Kammergräbern, sind in Zhang-<br />

Zhung in großer Zahl von John Vin-<br />

cent Bellezza 40 entdeckt und dokumentiert worden. Die gleiche Bauweise<br />

dieser Grabstätten verweist auch die Zhang-Zhung-Gräber in<br />

diesen chalkolithischen Zeithorizont. Auch die Ch’u-khu�-Töpferei<br />

war entsprechend hoch entwickelt. Unter den Geräten befanden sich<br />

Steinbohrer, Steinschneiden, Steinäxte, knöcherne Ahlen und Nadeln<br />

sowie Pfeile und Bogen. Gerstefunde und wuchtige Mahlsteine legen<br />

es nahe, daß man dort schon zu dieser Zeit Tsampa (rTsam-pa) verzehrte.<br />

An den Lhasa-Fundstätten zeichnet sich auch ein Übergang zur<br />

Bronzezeit ab. 1990 fand man dort kupferne Speerspitzen. 41<br />

Die Bronzefunde in Osttibet machen es <strong>im</strong>mer noch schwer, den Zeitraum<br />

der Bronzezeit dort genauer zu best<strong>im</strong>men. Bislang wird sie<br />

noch in das zweite vorchristliche Jahrtausend versetzt. Wegen der<br />

Tiermotive, die sie zieren und welche typisch sind für die Steppen-<br />

40 J.V.Bellezza, A Prel<strong>im</strong>inary Archaeological Survey of gNam mtsho and Dang ra g.yu mtsho in: The Tibet<br />

Journal, vol. 21, no. 2, Dharamsala 1996; ipse: A Prel<strong>im</strong>inary Archaeological Survey of Da rog mtsho, in: The<br />

Tibet Journal, vol. 24, no. 1, Dharamsala 1999<br />

41 Siehe: Institute of Archaeology, CASS, Qugong in Lhasa-Excavations of An Ancient Site and Tombs (H),<br />

Encyclopedia of China Publishing House, Beijing 1999<br />

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