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Häufigkeit der Nuckel- flaschenkaries bei ... - Zahnheilkunde.de

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❚ F. J. Robke 1 , M. Buitkamp 2 <strong>Häufigkeit</strong><br />

Die frühkindliche Karies (Early Childhood<br />

Caries) stellt noch immer ein großes Problem<br />

dar. In <strong>de</strong>n letzten zwei Jahrzehnten<br />

rückte <strong>bei</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Ursachenforschung die <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

immer <strong>de</strong>utlicher in<br />

<strong>de</strong>n Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund. Der festgestellte hohe<br />

Anteil von <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n<br />

3- bis 6-jährigen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n (13,6 %) weist<br />

auf erhebliche Defizite im Ernährungsverhalten<br />

und auf einen häufigen „Missbrauch“<br />

von <strong>Nuckel</strong>flaschen <strong>bei</strong> Kleinkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

hin. Diese epi<strong>de</strong>miologische Studie<br />

an Vorschulkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n (n = 3.640) zur Prävalenz<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> in einer<br />

<strong>de</strong>utschen Großstadt zeigt, dass eine „Karies-Karriere“<br />

<strong>bei</strong> Kleinkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n in fast je<strong>de</strong>m<br />

zweiten Fall durch die <strong>Nuckel</strong>flasche<br />

mit verursacht wird. Fast immer korreliert<br />

die <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> mit massiven<br />

Zahnschä<strong>de</strong>n; <strong><strong>de</strong>r</strong> hohe dmft-Wert (7,31)<br />

<strong>bei</strong> diesen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n bestätigt dies.<br />

Die Verschiebung hin zu <strong><strong>de</strong>r</strong> sozialen<br />

Norm: die <strong>Nuckel</strong>flasche als „Alltagsbegleiter“<br />

und nächtliche „Trinkquelle“, wirkt<br />

sich beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s negativ in <strong>de</strong>n unteren<br />

sozialen Schichten und in <strong><strong>de</strong>r</strong> Bevölkerungsgruppe<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Migranten aus. Hier sind<br />

mehr als 35 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> von <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

betroffen. Aus präventiver<br />

Sicht wäre ein EG-Verbot von Plastiksaugerflaschen<br />

von hoher Wirkung. Kurz- und<br />

mittelfristig bedarf es jedoch einer gezielten,<br />

frühzeitigen Aufklärung von (wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n)<br />

Eltern und dies insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e <strong>bei</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

jungen Migrantengeneration und <strong>bei</strong> sozial<br />

benachteiligten Gruppen. Langfristig<br />

muss eine Korrektur <strong><strong>de</strong>r</strong> sozialen Norm<br />

zum Ernährungs- und Trinkverhalten von<br />

Kleinkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />

1 Gesundheitsamt <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>shauptstadt Hannover<br />

(Leiter: Ltd. MD Dr. B. Behrends)<br />

2 agis Ar<strong>bei</strong>tsgruppe Interdisziplinäre Sozialstrukturforschung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Universität Hannover (Leitung:<br />

Prof. Dr. H. Geiling)<br />

Einleitung<br />

Oralprophylaxe 24 (2002) 2 © Deutscher Ärzte-Verlag, Köln<br />

Als Zucker-, Sauger- o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

wird eine früh auftreten<strong>de</strong>,<br />

ausge<strong>de</strong>hnte Milchzahnzerstörung bezeichnet,<br />

die sich zunächst auf die<br />

Oberkieferschnei<strong>de</strong>zähne beschränkt,<br />

sich aber später auch auf an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Zahngruppen<br />

aus<strong>de</strong>hnen kann. Die genauen<br />

Schädigungsmechanismen wur<strong>de</strong>n<br />

bereits an an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Stelle hinreichend<br />

beschrieben [16, 1].<br />

Medizinische und psychosoziale<br />

Folgen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> (NFK)<br />

sind Schmerzen, erhöhte Infektanfälligkeit,<br />

vermehrte Durchfälle und<br />

Schlafstörungen [3]. Teilweise müssen<br />

die betroffenen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> mit erheblichem<br />

Kostenaufwand unter Sedierung<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> Intubationsnarkose behan<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n. So mussten von allen unter<br />

Dreijährigen, die wegen <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Abteilung für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>zahnheilkun<strong>de</strong><br />

in Dres<strong>de</strong>n vorgestellt<br />

und behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>n, 37 % in<br />

Intubationsnarkose behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n<br />

[7].<br />

Das Risiko, an <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

zu erkranken ist, wie Studien<br />

zeigen [19, 12], <strong>bei</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n aus Familien<br />

mit niedrigen sozioökonomischen<br />

Standards <strong>de</strong>utlich höher. Dies wird<br />

durch eine neuere Interventionsstudie<br />

zur Mundgesundheitsaufklärung für<br />

Mütter von Säuglingen und Kleinkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

[21] bestätigt. Eine weitere Bevölkerungsgruppe<br />

mit erhöhtem NFK-Risiko<br />

sind Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> aus Migrantenfamilien<br />

[23].<br />

In <strong>de</strong>n letzten Jahrzehnten konnte<br />

die allgemeine, nicht saugerflaschenbezogene<br />

Karies <strong>bei</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

in Deutschland zwar erheblich zurückgedrängt<br />

wer<strong>de</strong>n [15, 10]; trotz vielfältiger<br />

Prophylaxebemühungen beobachtete<br />

die Jugendzahnpflege Hannover<br />

aber weiterhin einen erheblichen<br />

Anteil an schweren Zahnzerstörungen<br />

<strong>bei</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n, speziell im<br />

Oberkieferfrontzahnbereich.<br />

Die vorliegen<strong>de</strong> Studie soll klären,<br />

wie hoch <strong><strong>de</strong>r</strong> Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> von <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

betroffenen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> in einer<br />

west<strong>de</strong>utschen Großstadt ist und<br />

ob sich auch <strong>bei</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong>flaschenka-<br />

ORIGINALBEITRAG<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

<strong>bei</strong><br />

Vorschulkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n in einer<br />

west<strong>de</strong>utschen Großstadt<br />

ries die sozio<strong>de</strong>mografischen Einflussfaktoren<br />

bestätigen.<br />

Ätiologie und <strong>Nuckel</strong>flaschenhäufigkeit<br />

Die <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> erlangte in<br />

<strong>de</strong>n 1970er Jahren in West<strong>de</strong>utschland<br />

zunehmend an Be<strong>de</strong>utung [24]. Den<br />

Babys wur<strong>de</strong>n Instant-Baby-Tees mit<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong>flasche verabreicht, die als<br />

trinkfertige Lösung etwa 10 % Zucker<br />

enthielten. Deshalb wur<strong>de</strong> diese Kariesform<br />

auch als “Zuckerteekaries“ bezeichnet.<br />

Nach einem leichten Rückgang<br />

En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> 1980er Jahre war ein erneuter<br />

Anstieg <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

feststellbar. Diese erneute Zunahme<br />

wur<strong>de</strong> mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Einführung <strong><strong>de</strong>r</strong> sehr<br />

leichten und handlichen Plastiknuckelflaschen<br />

Mitte <strong><strong>de</strong>r</strong> 1970er Jahre und<br />

<strong>de</strong>m zunehmen<strong>de</strong>n Gebrauch von<br />

Frucht- und Gemüsesäften sowie Softdrinks<br />

in diesen Plastikflaschen in Verbindung<br />

gebracht [25]. Die unkontrollierte<br />

Verwendung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong>flasche<br />

über <strong>de</strong>n ersten Geburtstag hinaus,<br />

insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e während <strong><strong>de</strong>r</strong> Nacht [11,<br />

26], also eine Form <strong><strong>de</strong>r</strong> Fehlernährung,<br />

ist <strong><strong>de</strong>r</strong> wichtigste ätiologische Faktor<br />

<strong>bei</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Kariesentstehung. In <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren konnte eine weitere Ursachenvariante<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

festgestellt wer<strong>de</strong>n: Die Ar<strong>bei</strong>tsgruppe<br />

um Wetzel [2] ermittelte in einer Studie<br />

<strong>de</strong>n zunehmen<strong>de</strong>n Einfluss von Schnabel-<br />

und Trinklerntassen <strong>bei</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Entstehung<br />

dieser Kariesform.<br />

En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> 1990er Jahre wur<strong>de</strong> die<br />

<strong>Häufigkeit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

auf etwa 5 % bis 7 % pro Jahrgang geschätzt<br />

[18]. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Region Halle ermittelten<br />

Hirsch und Mitar<strong>bei</strong>ter [14]<br />

eine NFK-Prävalenz von 9,2 % <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n<br />

2- bis 6-Jährigen. Hier<strong>bei</strong> wur<strong>de</strong> jedoch<br />

nicht zwischen leichten (Erosionen)<br />

und schweren Formen (völlige Zerstörung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Zahnkronen) unterschie<strong>de</strong>n.<br />

Zu ähnlichen Ergebnissen kam die Ar<strong>bei</strong>tsgruppe<br />

Hetzer [12] für <strong>de</strong>n Raum<br />

Dres<strong>de</strong>n. In Schwe<strong>de</strong>n fan<strong>de</strong>n Wendt<br />

und Mitar<strong>bei</strong>ter [23] <strong>bei</strong> 7,7 % <strong><strong>de</strong>r</strong> 632<br />

untersuchten 1- bis 2-jährigen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> (unter Einbezie-<br />

59


F. J. Robke, M. Buitkamp: <strong>Häufigkeit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> <strong>bei</strong> Vorschulkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n in einer west<strong>de</strong>utschen Großstadt<br />

hung <strong><strong>de</strong>r</strong> Initialläsionen). Eine Studie<br />

aus Finnland [17] berichtet von einer 6<br />

%igen NFK-Prävalenz (ohne Initialläsionen)<br />

<strong>bei</strong> 3-jährigen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />

Dass die Milchzahnkaries noch immer<br />

ein ernst zu nehmen<strong>de</strong>s Problem<br />

ist, wird auch durch die aktuellen Ergebnisse<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Schweizer Schulzahnklinik<br />

Basel <strong>de</strong>utlich. Klinik-Direktor Dr.<br />

Wiehl berichtete, dass seit 1995 <strong><strong>de</strong>r</strong> Anteil<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> naturgesun<strong>de</strong>n Milchgebisse<br />

<strong>bei</strong> 7-Jährigen von 60 % auf 48 % zurückging.<br />

Eine <strong><strong>de</strong>r</strong> Hauptursachen sei<br />

das „Zustöpseln <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> mit einem<br />

gesüßten Schoppen“ [27].<br />

Proban<strong>de</strong>n und Methodik<br />

Proban<strong>de</strong>n, Untersuchungszeitraum,<br />

Untersuchungsregion<br />

Die im folgen<strong>de</strong>n dargestellten Ergebnisse<br />

beziehen sich auf das Gebiet <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

nie<strong><strong>de</strong>r</strong>sächsischen Lan<strong>de</strong>shauptstadt<br />

Hannover mit ca. 507.000 Einwohnern.<br />

Insgesamt gab es im Zeitraum <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Untersuchung in Hannover 225 Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten<br />

mit 12.567 gemel<strong>de</strong>ten Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />

Die Befun<strong><strong>de</strong>r</strong>hebungen erfolgten<br />

im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> jugendzahnärztlichen<br />

Untersuchung <strong>de</strong>s Gesundheitsamtes<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>shauptstadt Hannover im<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenjahr (September 1999 bis<br />

Juli 2000) in 92 Einrichtungen. Die<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten verteilen sich über das<br />

gesamte Stadtgebiet. In 33 <strong><strong>de</strong>r</strong> 49 hannoverschen<br />

Stadtteile wur<strong>de</strong> min<strong>de</strong>stens<br />

eine Einrichtung<br />

untersucht.<br />

Auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis von aktuellen<br />

Daten <strong>de</strong>s städtischen<br />

Jugendamtes<br />

konnte für je<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> 92<br />

Einrichtungen ein Sozialprofil<br />

erstellt wer<strong>de</strong>n,<br />

das die soziale Lage <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Elternschaft und kulturelle<br />

Hintergrün<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

gemel<strong>de</strong>ten Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenkin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

wi<strong><strong>de</strong>r</strong>spiegelt.<br />

Für November 1999 wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Anteil<br />

von nicht<strong>de</strong>utschen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n und<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n mit Aussiedlerstatus sowie <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Anteil von Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n mit alleinerziehen<strong>de</strong>n<br />

Eltern ermittelt. Die Anteile von<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenplätzen mit Elternfreibeträgen<br />

und gestaffelten Sozialrabatten<br />

<strong>bei</strong> <strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartengebühren (März<br />

2001) wur<strong>de</strong>n als indirekte Einkommensindikatoren<br />

herangezogen.<br />

Weiterhin stan<strong>de</strong>n als Informationen<br />

über benachteiligen<strong>de</strong> Effekte <strong>de</strong>s<br />

Wohnumfel<strong>de</strong>s/Einzugsgebietes <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Einrichtungen Daten <strong>de</strong>s kommunalen<br />

Sozialamtes über das Ausmaß <strong>de</strong>s Sozialhilfebezugs<br />

(Hilfe zum Lebens-<br />

60<br />

unterhalt außerhalb von Einrichtungen,<br />

Dezember 1999), von Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit<br />

(März 1999) und <strong>de</strong>s Anteils ausländischer<br />

Bevölkerung (Dezember<br />

1999) <strong><strong>de</strong>r</strong> umgeben<strong>de</strong>n Quartiere zur<br />

Verfügung.<br />

Im Hinblick auf <strong>de</strong>n Zusammenhang<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Zahngesundheit von Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

mit sozialen Faktoren wur<strong>de</strong> für die<br />

untersuchten Einrichtungen überprüft,<br />

inwieweit die Stichprobe die Gesamtsituation<br />

in <strong>de</strong>n hannoverschen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten<br />

abbil<strong>de</strong>t. Die Abbildung 1 zeigt,<br />

dass die untersuchten Einrichtungen<br />

ein etwas ungünstigeres Sozialprofil<br />

aufweisen als <strong><strong>de</strong>r</strong> Durchschnitt aller<br />

hannoverschen Einrichtungen.<br />

Zahnärztliche Untersuchung,<br />

NFK-Kriterien<br />

Die kariesdiagnostischen Untersuchungen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> im Untersuchungsbereich<br />

erfolgten nach <strong>de</strong>finiertem<br />

Standard durch eine Zahnärztin<br />

und einen Zahnarzt <strong>de</strong>s Jugendzahnärztlichen<br />

Dienstes. Initialkaries fand<br />

im dt-Wert keine Berücksichtigung. An<br />

allen kooperativen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n wur<strong>de</strong> eine<br />

Vollerhebung durchgeführt. Röntgenaufnahmen<br />

fan<strong>de</strong>n aus datenrechtlichen<br />

und Strahlenschutzgrün<strong>de</strong>n<br />

nicht statt.<br />

Das Kriterium für <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

war erfüllt, wenn min<strong>de</strong>stens<br />

zwei Oberkieferfrontzähne an <strong>de</strong>n labialen<br />

und/o<strong><strong>de</strong>r</strong> palatinalen Flächen kariöse<br />

Kavitäten aufwiesen. Approximale<br />

Karies wur<strong>de</strong> als <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

nur dann mit einbezogen, wenn sie in<br />

Verbindung mit zirkulären labialen<br />

bzw. palatinalen Entkalkungen stand.<br />

Auswertung und Statistik<br />

Nach Übertragung <strong><strong>de</strong>r</strong> einzelnen Befundparameter<br />

aus <strong>de</strong>n Untersuchungslisten<br />

in das Tabellenkalkulationsprogramm<br />

MS-Excel wur<strong>de</strong>n die<br />

Daten auf sachliche Richtigkeit geprüft.<br />

Anschließend wur<strong>de</strong>n die Individualdaten<br />

in das Statistikprogramm<br />

SPSS überführt und nach Berechnung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Parameter (Anteil naturgesun<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Milchgebisse, dmft-Werte, Sanierungsgrad,<br />

NFK-Quoten) ausgewertet. Die<br />

Zusammenhänge <strong><strong>de</strong>r</strong> Zahngesundheit<br />

mit sozialen Faktoren wur<strong>de</strong>n auf <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Basis von Aggregatdaten für die Einrichtungen<br />

ermittelt, da die Sozialindikatoren<br />

nur als durchschnittliche, einrichtungsbezogene<br />

Anteilswerte vorlagen.<br />

Als Zusammenhangsmaß wur<strong>de</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Korrelationskoeffizient r berechnet.<br />

Zweiseitige Signifikanztests erfolgten<br />

auf <strong>de</strong>m 1 %-Niveau.<br />

Ergebnisse<br />

Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> untersuchten Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Von <strong>de</strong>n 5.518 gemel<strong>de</strong>ten Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n in<br />

<strong>de</strong>n 92 Einrichtungen konnten 4.690<br />

(85 %) untersucht wer<strong>de</strong>n. Die Altersverteilung<br />

ist in allen Einrichtungen<br />

Alle Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> mit Karieserfahrung<br />

Alter in<br />

Jahren<br />

n<br />

naturgesun<strong>de</strong><br />

Gebisse<br />

dmft<br />

Mittelwert<br />

n<br />

d-t<br />

Mittelwert<br />

m-t<br />

Mittelwert<br />

f-t<br />

Mittelwert<br />

dmft<br />

Mittelwert<br />

Sanierungsgrad<br />

3 bis 4 J 1001 73,2% 1,26 268 3,89 0,28 0,55 4,72 17,6%<br />

4 bis 5 J. 1362 62,5% 1,75 511 3,35 0,42 0,90 4,67 28,3%<br />

5 bis 6 J. 1277 53,6% 2,42 593 3,41 0,45 1,35 5,21 34,6%<br />

Gesamt: 3640 62,4% 1,85 1372 3,48 0,40 1,03 4,91 29,2%<br />

Tabelle 1 Anteil naturgesun<strong><strong>de</strong>r</strong> Gebisse, Kariesbefall und Sanierungsgrad <strong>bei</strong> Hannoveraner Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>garten-Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n 1999/2000<br />

Abbildung 1 Vergleich <strong><strong>de</strong>r</strong> Sozialprofile <strong><strong>de</strong>r</strong> untersuchten Einrichtungen (n=92) mit <strong>de</strong>n Durchschnittswerten<br />

aller Einrichtungen (n=225) in Hannover<br />

*) Nur für 89 <strong><strong>de</strong>r</strong> 92 Einrichtungen lagen Einkommensdaten vor.<br />

**) Statistisch konnten nur Aussiedlerkin<strong><strong>de</strong>r</strong> erfasst wer<strong>de</strong>n, die noch nicht länger als ein Jahr in<br />

Deutschland leben. Diese Zahl spiegelt damit nicht <strong>de</strong>n tatsächlichen Anteil wi<strong><strong>de</strong>r</strong>.<br />

Oralprophylaxe 24 (2002) 2


F. J. Robke, M. Buitkamp: <strong>Häufigkeit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> <strong>bei</strong> Vorschulkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n in einer west<strong>de</strong>utschen Großstadt<br />

nicht gleichmäßig. Einige Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten<br />

betreuen auch Kleinkin<strong><strong>de</strong>r</strong> (Jahrgänge<br />

1997 und jünger) und/o<strong><strong>de</strong>r</strong> von<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Schulpflicht zurückgestellte Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

(Jahrgang 1993). Daher wur<strong>de</strong>n nur die<br />

„Kernjahrgänge“ 1994 (5 bis 6 J.), 1995<br />

(4 bis 5 J.) und 1996 (3 bis 4 J.) mit insgesamt<br />

3.640 Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n in <strong><strong>de</strong>r</strong> Studie berücksichtigt.<br />

Die Verteilung von Jungen<br />

(50,4 %) und Mädchen (49,6 %) in<br />

dieser Studiengruppe war fast gleich.<br />

Kariesfrequenz, Kariesbefall und<br />

dmft-Auswertung<br />

Der Anteil naturgesun<strong><strong>de</strong>r</strong> Gebisse betrug<br />

für alle Proban<strong>de</strong>n 62,4 % und war<br />

mit 73,2 % <strong>bei</strong> <strong>de</strong>m jüngsten Jahrgang<br />

am höchsten (Tab. 1). Der durchschnittliche<br />

dmft-Mittelwert für die Proban<strong>de</strong>ngruppe<br />

betrug 1,85. Er setzt sich zusammen<br />

aus 1,31 erkrankten (d-Wert), 0,15<br />

fehlen<strong>de</strong>n (m-Wert) und 0,39 gefüllten<br />

(f-Wert) Milchzähnen. In Altersdifferenzierung<br />

stieg <strong><strong>de</strong>r</strong> dmft-Mittelwert von<br />

1,26 <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n Jüngeren (3 bis 4 J.) über<br />

1,75 (4 bis 5 J.) auf 2,42 (5 bis 6 J.).<br />

Jahrgänge n d-t m-t f-t dmf-t Sanierungsgrad<br />

1996 124 6,09 0,60 0,62 7,31 16,7%<br />

1995 182 5,87 1,00 1,16 8,04 26,9%<br />

1994 190 5,97 1,25 1,50 8,73 31,5%<br />

Gesamt 496 5,97 1,00 1,16 8,12 26,5%<br />

Tabelle 2 d-t, m-t und f-t Verteilung sowie <strong><strong>de</strong>r</strong> dmft-Wert und<br />

Sanierungsgrad <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n NFK-Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

Die tatsächliche Krankenlast <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> mit Karieserfahrung (Tab. 1)<br />

zeigt, dass das einzelne betroffene<br />

Kind eine hohe Anzahl kariös geschädigter<br />

Zähne hat. Der Vergleich <strong><strong>de</strong>r</strong> Altersgruppen<br />

macht <strong>de</strong>utlich, dass bereits<br />

die jüngeren Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> einen hohen<br />

dmft-Wert (4,72) aufweisen, <strong><strong>de</strong>r</strong> jährliche<br />

Zuwachs jedoch im Verhältnis<br />

dazu gering ausfällt.<br />

Der Sanierungsgrad (mft-Anteil)<br />

lag <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n mit Karieserfahrung<br />

<strong>bei</strong> 29,2 %. Nur 13,6 % dieser Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

wiesen eine vollständige Gebiss-Sanierung<br />

auf, während <strong>bei</strong> 59,4 % bisher<br />

noch keine konservieren<strong>de</strong>/chirurgische<br />

Zahnbehandlung (Füllungen bzw.<br />

Extraktionen) stattgefun<strong>de</strong>n hatte.<br />

Prävalenz <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> <strong>bei</strong><br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

Von <strong>de</strong>n untersuchten 3.640 Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

ist durchschnittlich mehr als je<strong>de</strong>s<br />

achte (13,6 %) von <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

betroffen (Abb. 2). Zwischen<br />

Jungen (13,7 %) und Mädchen (13,3 %)<br />

besteht kein statistischer<br />

Unterschied. In einzelnen<br />

Brennpunktgebieten in Hannover<br />

beträgt die NFK-Prävalenz<br />

35 % und mehr.<br />

Auch in <strong>de</strong>n sozial stabilen<br />

Stadtteilen lei<strong>de</strong>t etwa je<strong>de</strong>s<br />

10. Kind an <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

und selbst in<br />

privilegierten Stadtteilen hat<br />

Abbildung 2 Anteile <strong><strong>de</strong>r</strong> untersuchten Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> mit naturgesun<strong>de</strong>n Gebissen, Karieserfahrung und<br />

<strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> (NFK)<br />

Abbildung 3 Tatsächliche Verteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kariesprävalenz <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n untersuchten Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong>de</strong>s Jahrganges<br />

1996 (3 bis 4 Jahre)<br />

Oralprophylaxe 24 (2002) 2<br />

annähernd je<strong>de</strong>s 20. Kind Karies als<br />

Folge <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong>flaschenabhängigkeit.<br />

Im Durchschnitt weisen etwa 36 %<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> untersuchten Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> mit Karieserfahrung<br />

Symptome <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

auf. Der mittlere dmft dieser Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> beträgt<br />

8,12 und ist damit mehr als viermal<br />

so hoch wie <strong><strong>de</strong>r</strong> durchschnittliche dmft-<br />

Mittelwert von 1,85 aller untersuchten<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Studiengruppe.<br />

Auffällig ist, dass in <strong><strong>de</strong>r</strong> jüngsten<br />

Altersgruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> 3- bis 4-jährigen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

je<strong>de</strong> zweite „Karies-Karriere“ (Abb.<br />

2) durch die <strong>Nuckel</strong>flasche mit verursacht<br />

ist. Vergleicht man in dieser Altersgruppe<br />

(Abb. 3) die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> mit <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

(n=124) mit <strong>de</strong>n<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n mit Karieserfahrung, jedoch<br />

ohne NFK-Befund (n=144), zeigt sich<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> erschrecken<strong>de</strong> Beitrag <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

zur Kariesbelastung: Einem<br />

mo<strong><strong>de</strong>r</strong>aten dmft-Wert von 2,50 in<br />

letzterer Gruppe steht <strong><strong>de</strong>r</strong> o. g. dmft-<br />

Wert von 7,31 gegenüber.<br />

Bei <strong>de</strong>n NFK-betroffenen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

waren 26,5 % <strong><strong>de</strong>r</strong> geschädigten Zähne<br />

saniert. In <strong>de</strong>n einzelnen Jahrgängen<br />

zeigte sich ein unterschiedliches Bild<br />

(Tabelle 2). Eine vollständige Gebiss-<br />

Sanierung wur<strong>de</strong> <strong>bei</strong> 7,9 % <strong><strong>de</strong>r</strong> von <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

betroffenen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

vorgefun<strong>de</strong>n, <strong>bei</strong> 56,5 % von ihnen<br />

fand sich keine <strong>de</strong>finitive Zahnbehandlung<br />

(Füllungen bzw. Extraktionen, da<br />

trepanierte bzw. offene Zähne nicht als<br />

abgeschlossene Behandlung gewertet<br />

wur<strong>de</strong>n).<br />

Zusammenhänge mit soziokulturellen<br />

Faktoren<br />

Zusammenhänge zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> Zahngesundheit<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenkin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

und verschie<strong>de</strong>nen soziokulturellen<br />

Einflüssen <strong>de</strong>s Elternhauses sind auf<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> sozialökologischen Ebene <strong>de</strong>utlich<br />

ausgeprägt. Die stärksten Zusammenhänge<br />

fan<strong>de</strong>n sich zwischen prekären<br />

Einkommensverhältnissen <strong>de</strong>s Elternhauses<br />

(Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Plätze mit Elternfreibeträgen<br />

in <strong>de</strong>n Einrichtungen) sowie<br />

<strong>de</strong>m durchschnittlichen dmft-<br />

Wert <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtungen (r = 0,74, signifikant)<br />

und <strong>de</strong>n NFK-Quoten in <strong>de</strong>n<br />

Einrichtungen (r = 0,71, signifikant)<br />

(Abb. 4). Der Zusammenhang zwischen<br />

einem Migrationshintergrund<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> (Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> nicht<strong>de</strong>utschen<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und von Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n mit Aussiedlerstatus<br />

in <strong>de</strong>n Einrichtungen) und<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Zahngesundheit war mit r dmft =<br />

0,65 (signifikant) respektive r NFK = 0,62<br />

(signifikant) schwächer ausgeprägt.<br />

Ein Zusammenhang zwischen <strong>de</strong>m<br />

Anteil von Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n alleinerziehen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Eltern in <strong>de</strong>n Einrichtungen und <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Zahngesundheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> zeigte<br />

61


F. J. Robke, M. Buitkamp: <strong>Häufigkeit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> <strong>bei</strong> Vorschulkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n in einer west<strong>de</strong>utschen Großstadt<br />

Abbildung 4 Zusammenhang Einkommensverhältnisse Eltern – NFK-Fälle. Je<strong>de</strong>s Dreieck repräsentiert eine<br />

Einrichtung (n=89); die Zahlen zeigen die Nummern <strong><strong>de</strong>r</strong> Stadtteile, in <strong>de</strong>nen die Einrichtungen liegen.<br />

Abbildung 5 Verteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kariesbelastung in <strong>de</strong>n untersuchten Einrichtungen (n = 88), nur Jahrgang 1994<br />

sich als nicht signifikant (r dmft = 0,25<br />

resp. r NFK = 0,17).<br />

Sozialräumliche Verteilungen<br />

Die Abbildung 5 gibt einen Überblick,<br />

wie viele <strong><strong>de</strong>r</strong> untersuchten Einrichtungen<br />

in Hannover niedrige bzw. hohe<br />

Kariesbelastungen aufweisen. Aus<br />

Vergleichsgrün<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> nur die<br />

Gruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> 5- bis 6-Jährigen (WHO-<br />

Referenzgruppe) dargestellt. Solche<br />

Einrichtungen, in <strong>de</strong>nen dieser Jahrgang<br />

mit weniger als 5 Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n besetzt<br />

war, wur<strong>de</strong>n wegen zufälliger Extremwerte<br />

nicht berücksichtigt. In <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Abbildung wird <strong>de</strong>utlich, dass in nur<br />

59 % <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtungen das WHO-<br />

Kriterium: Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> naturgesun<strong>de</strong>n<br />

Gebisse <strong><strong>de</strong>r</strong> 5- bis 6-Jährigen > 50 %,<br />

erreicht wird.<br />

In mehr als einem Drittel <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtungen<br />

fin<strong>de</strong>n sich NFK-Anteile<br />

62<br />

von mehr als 15 % (Abb. 6). Sehr hohe<br />

Anteile von NFK-Fällen unter <strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

weisen Einrichtungen<br />

auf, die in Stadtteilen mit gehäuften<br />

sozialen Problemlagen liegen o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong>en Einzugsgebiet sich ein sog.<br />

„Sozialer Brennpunkt“ befin<strong>de</strong>t [4]. Die<br />

<strong>bei</strong><strong>de</strong>n Einrichtungen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> höchsten<br />

Belastung (37,5 % und 38,1 % NFK-Fälle)<br />

liegen im Stadtteil Mühlenberg<br />

(Stadtteil-Nr. 42; siehe auch Abb. 4), einem<br />

randstädtischen Hochhausgebiet.<br />

Im benachbarten Wohnquartier lebte<br />

En<strong>de</strong> 1999 fast die Hälfte <strong><strong>de</strong>r</strong> Bevölkerung<br />

(46,2 %) und mehr als zwei Drittel<br />

(67,5%) <strong><strong>de</strong>r</strong> Drei- bis Sechsjährigen<br />

von Sozialhilfe. Der Stadtteil insgesamt<br />

wies En<strong>de</strong> 1999 Sozialhilfequoten von<br />

23,1 % resp. 48,9 % auf. Es folgen in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Hierarchie <strong><strong>de</strong>r</strong> NFK-Belastung Einrichtungen<br />

in solchen Stadtteilen, die<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Rangfolge <strong>de</strong>s Sozialhilfebezuges<br />

in Hannover weit oben stehen<br />

(Stadtdurchschnitt Sozialhilfequote<br />

En<strong>de</strong> 1999: 7,7 % resp. 18,5 % <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n<br />

3- bis 6-Jährigen):<br />

• Mittelfeld (32) mit einer Sozialhilfequote<br />

von 14,7 % (3- bis 6-Jährige:<br />

30,5 %).<br />

• Sahlkamp (21); Sozialhilfequote<br />

15,6 % (3- bis 6-Jährige: 33,1 %).<br />

• Hainholz (13); Sozialhilfequote<br />

13,5 % (3- bis 6-Jährige: 21,3 %).<br />

• Vahrenhei<strong>de</strong> (12); Sozialhilfequote<br />

19,2 % (3- bis 6-Jährige: 30,7 %).<br />

• Lin<strong>de</strong>n-Nord (33); Sozialhilfequote<br />

10,0 % (3- bis 6-Jährige: 24,7 %)<br />

Einrichtungen, in <strong>de</strong>nen <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

gar nicht o<strong><strong>de</strong>r</strong> nur marginal<br />

(unter 5 %) vorkommt, liegen fast<br />

ausschließlich in gutsituierten Stadtteilen<br />

wie Südstadt (04), Bult (07), Zoo<br />

(08), List (10), Bothfeld (22), Kleefeld<br />

(26) o<strong><strong>de</strong>r</strong> Davenstedt (37).<br />

Die Verteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> Anteile naturgesun<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Milchgebisse und <strong><strong>de</strong>r</strong> durchschnittlichen<br />

dmft-Werte verläuft nach<br />

ähnlichem Muster. Dieselben o. g.<br />

Stadtteile erscheinen unten/oben in<br />

<strong>de</strong>n Hierarchien. Der niedrigste Anteil<br />

naturgesun<strong><strong>de</strong>r</strong> Milchgebisse mit nur<br />

23,8 % fin<strong>de</strong>t sich wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um in einer<br />

Einrichtung in Mühlenberg (42), <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

höchste durchschnittliche dmft-Wert<br />

mit 4,63 in einer Einrichtung in Lin<strong>de</strong>n-<br />

Nord (33).<br />

Diskussion<br />

Repräsentativität<br />

Da die soziale Lage <strong><strong>de</strong>r</strong> untersuchten<br />

92 Einrichtungen etwas ungünstiger<br />

ausfällt als <strong><strong>de</strong>r</strong> Durchschnitt aller 225<br />

Einrichtungen in Hannover, sind sozial<br />

benachteiligte Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenkin<strong><strong>de</strong>r</strong> in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Stichprobe überrepräsentiert. Da<br />

weiterhin die betrachteten Faktoren<br />

(Einkommensniveau <strong><strong>de</strong>r</strong> Eltern, nicht<strong>de</strong>utsche<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> mit Aussiedlerstatus,<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> von alleinerziehen<strong>de</strong>n<br />

Eltern) Risikofaktoren für Kariesbelastung<br />

darstellen, überschätzen<br />

die hier vorgelegten Ergebnisse das<br />

Ausmaß an Kariesbelastung in <strong><strong>de</strong>r</strong> gesamten<br />

Stadt leicht. Ob durch die Abwesenheit<br />

von Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

<strong>bei</strong>m Untersuchungstermin (z. B. durch<br />

Krankheit) weitere selektive Effekte<br />

wirksam wer<strong>de</strong>n, kann hier nicht geklärt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Kariesprävalenzstudien <strong>bei</strong> Vorschulkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

im In- und Ausland<br />

Die vorliegen<strong>de</strong>n Ergebnisse zeigen,<br />

dass sich die Zahngesundheit Hannoveraner<br />

Vorschulkin<strong><strong>de</strong>r</strong>, ähnlich wie in<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>en <strong>de</strong>utschen Regionen, positiv<br />

Oralprophylaxe 24 (2002) 2


F. J. Robke, M. Buitkamp: <strong>Häufigkeit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> <strong>bei</strong> Vorschulkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n in einer west<strong>de</strong>utschen Großstadt<br />

entwickelt hat. Im Schuljahr 1999/2000<br />

hatten 53,6 % <strong><strong>de</strong>r</strong> untersuchten Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>de</strong>s Jahrgangs 1994 ein naturgesun<strong>de</strong>s<br />

Gebiss, damit wur<strong>de</strong> das globale Ziel<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> WHO für das Jahr 2000, nämlich<br />

naturgesun<strong>de</strong> Gebisse <strong>bei</strong> min<strong>de</strong>stens<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Hälfte aller 5- und 6-jährigen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

[8] für Hannover erreicht und liegt<br />

somit im allgemeinen <strong>de</strong>utschen und<br />

europäischen Trend. Der Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> naturgesun<strong>de</strong>n<br />

Gebisse in <strong>de</strong>n drei Jahrgängen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> untersuchten Hannoveraner<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenkin<strong><strong>de</strong>r</strong> entspricht in<br />

etwa <strong>de</strong>n Ergebnissen, die in Hamburg<br />

[10] und in Mittelhessen [15] gefun<strong>de</strong>n<br />

wur<strong>de</strong>n (Tab. 3).<br />

Aussagewert <strong>de</strong>s dmft-In<strong>de</strong>xes <strong>bei</strong><br />

steigen<strong>de</strong>m Anteil von naturgesun<strong>de</strong>n<br />

Gebissen<br />

Durch <strong>de</strong>n nunmehr durchschnittlich<br />

über 50-prozentigen Anteil naturgesun<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Gebisse <strong>bei</strong> Vorschulkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

kommt es <strong>bei</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> dmft-Mittelwertdarstellung<br />

zu starken Verzerrungen. Eine<br />

klare Aussage über die tatsächliche<br />

Krankenlast <strong><strong>de</strong>r</strong> betroffenen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>,<br />

ohne gleichzeitige Angabe <strong>de</strong>s Anteils<br />

naturgesun<strong><strong>de</strong>r</strong> Gebisse, ist nicht möglich.<br />

Demzufolge wäre zusätzlich ein<br />

dmft-Wert sinnvoll, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich lediglich<br />

auf die Proban<strong>de</strong>n mit Karieserfahrung<br />

bezieht. Dieser Wert betrug <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n<br />

Hannoveraner Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n 4,91 und lag<br />

höher als in Hamburg [10] und in<br />

Mittelhessen [15] (siehe auch Abb.7).<br />

Kariesbefall und dmft-Auswertung<br />

Der dmft-Wert <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n untersuchten<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n in Hannover liegt höher als in<br />

<strong>de</strong>n o. a. Vergleichsstudien (siehe auch<br />

Abb. 7). Dies mag zum Teil an sozialen<br />

Unterschie<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n untersuchten<br />

Populationen liegen. Unsere Ergebnisse<br />

zeigen eine hohe Varianz <strong><strong>de</strong>r</strong> Kariesbelastung<br />

entlang soziokultureller<br />

Faktoren. Die vielfach beobachtete<br />

schiefe Verteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> Karies (Polarisierung)<br />

kann mit dieser Studie bestätigt<br />

wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn 37,7 % aller Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenkin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

vereinen die gesamte Karies-<br />

Abbildung 6 Belastungshäufigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> (NFK) in <strong>de</strong>n 92 untersuchten<br />

Einrichtungen (alle 3- bis 6-jährigen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Studiengruppe)<br />

(Anm.: Die Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong>de</strong>n Einrichtungen schwankt zwischen 20 und 100), alle Jahrgänge<br />

Abbildung 7 Kariesprävalenz <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> mit Karieserfahrung [*** Robke eigene Berechnungen ]<br />

(*[10] Gülzow und Farshi 2000, **[15] Lorbeer et al. 1998)<br />

Oralprophylaxe 24 (2002) 2<br />

last auf sich. Hinzu kommt, dass diese<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> überwiegend in Familien mit<br />

prekären Einkommensstandards und/<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> in einem Quartiersumfeld mit gehäuften<br />

sozialen Problemlagen leben.<br />

Schon Schiffner und Bauch hatten<br />

in ihrer Studie 1986 [20] darauf hingewiesen,<br />

dass die traditionelle Kariesprophylaxe<br />

mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt auf<br />

(Zahn-) Gesundheitserziehung in Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten<br />

vornehmlich <strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Mittelschicht nützt. Unterschichtkin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

verfügen nicht über die soziale<br />

Unterstützung, die „geordneten“ Verhältnisse<br />

und familiären Ressourcen,<br />

um Prophylaxe-Empfehlungen umzusetzen.<br />

Diese Polarisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Karies<br />

entlang sozialräumlicher Verteilungen<br />

macht <strong>de</strong>utlich, dass die alleinige Fokussierung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppenprophylaxe auf<br />

Zahngesundheitserziehung im Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>-<br />

Studienorte n Alter naturgesun<strong>de</strong> dmft-<br />

(gesamt) in Jahren Gebisse Mittelwert<br />

Hamburg (1998)* 1716 3 bis 6 65,9% 1,50<br />

Gießen (1996) ** 493 3 bis 6 62,7% 1,50<br />

Hannover (2000) 3640 3 bis 6 62,4% 1,85<br />

Leuven, Belgien (1998)*** 750 3 bis 5 57,6% 2,25<br />

Tabelle 3 Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> naturgesun<strong>de</strong>n Gebisse und Kariesbefall <strong>bei</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

in Deutschland und Belgien (*[10] Gülzow und Farshi 2000, ** [15] Lorbeer et al. 1998,<br />

***[6] Carvalho et al. 1998)<br />

garten zunehmend an seine Grenzen<br />

stößt und diese Polarisierungsten<strong>de</strong>nzen<br />

sogar verschärfen kann.<br />

Die Aufschlüsselung <strong>de</strong>s dmft-<br />

Mittelwertes zeigt einen geringen Sanierungsgrad<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> geschädigten Milchzähne.<br />

Nur 29,2 % <strong><strong>de</strong>r</strong> erkrankten<br />

Milchzähne wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>finitiv behan<strong>de</strong>lt,<br />

in Mittelhessen [15] lag <strong><strong>de</strong>r</strong> Sanierungsgrad<br />

<strong>bei</strong> Milchzähnen ebenfalls<br />

auf einem niedrigen Niveau von 26,6 %.<br />

Prävalenz <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> jüngsten Altersgruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> Hannoveraner<br />

Vorschulkin<strong><strong>de</strong>r</strong> beträgt <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> mit Karieserfahrung<br />

nur noch 26,8 % – eine erfreuliche Entwicklung.<br />

Aber knapp die Hälfte von<br />

ihnen hat <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong>. Der jeweilige<br />

einprozentige Anstieg <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

in <strong>de</strong>n nächsten Altersgruppen<br />

macht nur <strong>de</strong>utlich, dass<br />

sich bisherige initiale Läsionen nun zu<br />

manifesten Läsionen entwickelt haben.<br />

Diese durch <strong>Nuckel</strong>flaschenmissbrauch<br />

verursachte Kariesform wird immer<br />

mehr zur beherrschen<strong>de</strong>n Einflussgröße<br />

für das Kariesgeschehen <strong>bei</strong> Kleinkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />

insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e in <strong>de</strong>n unteren<br />

sozialen Schichten und <strong>bei</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

aus Migrantenfamilien. Eine repräsentative<br />

Übersicht aus Großbritannien<br />

[13] ermittelte <strong>bei</strong> 14 % <strong><strong>de</strong>r</strong> zweiein-<br />

63


F. J. Robke, M. Buitkamp: <strong>Häufigkeit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> <strong>bei</strong> Vorschulkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n in einer west<strong>de</strong>utschen Großstadt<br />

halb- bis dreijährigen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> Karies,<br />

wo<strong>bei</strong> sich Karies an Molaren <strong>bei</strong> 10 %<br />

und an Schnei<strong>de</strong>zähnen <strong>bei</strong> 8 % fand.<br />

Ob es sich heute in Deutschland tatsächlich<br />

um einen Anstieg <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

han<strong>de</strong>lt o<strong><strong>de</strong>r</strong> ob es Mitte<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> 1990er Jahre zu einer Fehleinschätzung<br />

kam, bleibt unklar. Die NFK-Prävalenz<br />

wur<strong>de</strong> bisher sicherlich unterschätzt.<br />

Eine repräsentative Westberliner<br />

Studie kam En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> 1980er Jahre zu<br />

<strong>de</strong>m Ergebnis, dass von 455 untersuchten<br />

Vorschulkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n 14,3 % einen Flächenbefall<br />

(dmf-s) > 20 hatten, eine<br />

Klassifizierung im Sinne von <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

fand da<strong>bei</strong> nicht statt [9].<br />

In einer jüngeren Studie aus Dres<strong>de</strong>n<br />

[12] wur<strong>de</strong> <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n von <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

betroffenen 15 bis 21 Monate alten<br />

Kleinkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n ein durchschnittlicher<br />

dmft-Wert von 5,30 festgestellt.<br />

Die Ergebnisse <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n untersuchten<br />

Hannoveraner Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n bestätigen diese<br />

hohe Kariesbelastung und machen<br />

<strong>de</strong>utlich, dass durch <strong>de</strong>n <strong>Nuckel</strong>flaschenmissbrauch<br />

mit verursachte Kariesschä<strong>de</strong>n<br />

nicht nur sehr früh einsetzen,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch zu multiplen Schä<strong>de</strong>n<br />

im Gebiss dieser kleinen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

führen.<br />

Hinsichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> möglichen Ursachen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> frühkindlichen Karies sind die<br />

Ergebnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Dres<strong>de</strong>ner Studie [12]<br />

von beson<strong><strong>de</strong>r</strong>em Interesse. Zwischen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> mit gesun<strong>de</strong>m<br />

und <strong><strong>de</strong>r</strong> mit kariösem Gebiss bestan<strong>de</strong>n<br />

vor allem <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n Ernährungsparametern<br />

signifikante Unterschie<strong>de</strong>, nicht jedoch<br />

<strong>bei</strong> Zahnpflege und Fluoridanwendung.<br />

Der fehlen<strong>de</strong> Unterschied <strong>bei</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Zahnpflege erklärte sich damit, dass in<br />

<strong>bei</strong><strong>de</strong>n untersuchten Gruppen die von<br />

<strong>de</strong>n Eltern durchgeführte Zahnpflege<br />

<strong>bei</strong> <strong>de</strong>n Kleinkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n nicht befriedigend<br />

war, hier besteht ein hoher „Trainingsbedarf“.<br />

Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> lässt<br />

sich in vielen Krankheitsfällen feststellen,<br />

dass vornehmlich <strong><strong>de</strong>r</strong> nächtliche Gebrauch<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong>flasche/Schnabeltasse<br />

die Kariesentstehung enorm beschleunigt<br />

[11, 12].<br />

Der Zusammenhang zwischen niedrigen<br />

materiellen Standards und/o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

einem nicht<strong>de</strong>utschen kulturellen<br />

Hintergrund <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und <strong>de</strong>m Auftreten<br />

von <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> zeigt<br />

sich in <strong><strong>de</strong>r</strong> hier eingenommenen sozialökologischen<br />

Perspektive sehr <strong>de</strong>utlich.<br />

Ein Zusammenhang mit Verhältnissen,<br />

in <strong>de</strong>nen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>bei</strong> nur einem<br />

Elternteil aufwachsen, konnte nicht<br />

nachgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei einigen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gärten reicht diese<br />

Erklärungsebene auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

verfügbaren Aggregatdaten allerdings<br />

nicht aus. Eine Einrichtung in Ahlem<br />

64<br />

(Stadtteil-Nr. 44; siehe auch Abb. 4) weist<br />

trotz relativ gut situierter Elternschaft<br />

(28,9 % Freiplätze) eine NFK-Quote von<br />

28,3 % auf. An<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits fin<strong>de</strong>n sich<br />

mehrere Einrichtungen mit – gemessen<br />

an <strong><strong>de</strong>r</strong> sozialen Situation – erstaunlich<br />

geringen NFK-Quoten, z. B. in Mühlenberg<br />

(42) mit „nur“ 17,2 % NFK-Fällen<br />

<strong>bei</strong> 72,9 % Freiplätzen. Qualitativ orientierte<br />

Untersuchungsansätze (Eltern-<br />

/ErzieherInnen-Befragungen) könnten<br />

hier genauere Ergebnisse erbringen.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Die Dominanz <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong>flasche im<br />

alltäglichen Leben von Kleinkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n in<br />

Deutschland wird in seinen schädlichen<br />

Folgen für Kleinkin<strong><strong>de</strong>r</strong> völlig<br />

unterschätzt und bisher nur von wenigen<br />

Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>zahnheilkundlern intensiv<br />

erforscht. Mit Blick auf die USA traf<br />

Weinstein 1966 [22] die Feststellung, die<br />

Erforschung <strong><strong>de</strong>r</strong> Zuckersauger<strong>flaschenkaries</strong><br />

lei<strong>de</strong> unter einem Mangel<br />

an Interesse.<br />

Ein durchschnittlicher dmft von<br />

8,12 be<strong>de</strong>utet für die betroffenen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

eine schwere Gebisserkrankung.<br />

Mit all seinen negativen Folgen ist dies<br />

für die Eltern und auch für <strong>de</strong>n Zahnarzt<br />

eine enorme Belastung.<br />

Insgesamt zeigen die bisherigen<br />

Studien, dass es in erster Linie ernährungs-<br />

bzw. verhaltensbedingte Ursachen<br />

sind, die zur <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

führen. Dies durch präventives<br />

Han<strong>de</strong>ln zu vermei<strong>de</strong>n ist eine große<br />

Summary<br />

Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, die nur interdisziplinär<br />

zu bewältigen sein wird. Da<strong>bei</strong> sollte<br />

verstärkt ein möglichst frühzeitiger<br />

Zugang zu sozial benachteiligten Eltern<br />

und Migrantenfamilien gesucht<br />

wer<strong>de</strong>n. Erste Ansätze für präventives<br />

Han<strong>de</strong>ln haben bereits in das neue<br />

Konzeptpapier <strong><strong>de</strong>r</strong> Spitzenverbän<strong>de</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Krankenkassen 2000 [5] Eingang<br />

gefun<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>m auch materielle<br />

Grundlagen für präventive Maßnahmen<br />

geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Prävention <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong><br />

muss sich zukünftig aber auch<br />

stärker in <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeit abspielen.<br />

Hier müssen Verhaltensnormen neu<br />

geprägt wer<strong>de</strong>n, die ähnlich breitenwirksam<br />

sind wie die Kampagnen zur<br />

Zahngesundheit in <strong>de</strong>n 1980er Jahren -<br />

<strong>de</strong>nn die <strong>Nuckel</strong>flaschenabhängigkeit<br />

fin<strong>de</strong>t sich in allen sozialen Schichten.<br />

Danksagung<br />

Wir möchten an dieser Stelle unseren<br />

herzlichen Dank an die Mitar<strong>bei</strong>terInnen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Jugend- und Sozialverwaltung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>shauptstadt Hannover für die<br />

schnelle Bereitstellung <strong><strong>de</strong>r</strong> entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Aggregatdaten aussprechen.<br />

Ferner gilt unser Dank Dr. H. Strippel<br />

vom MDS in Essen und insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />

Prof. Dr. W.-E.Wetzel, Gießen, für ihre<br />

wertvollen Hinweise, und letztlich natürlich<br />

allen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n, die mutig und<br />

selbstverständlich ihren Mund <strong>bei</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

zahnärztlichen Reihenuntersuchung<br />

weit geöffnet haben.<br />

Prevalence of nursing-bottle syndrome in pre-school children of a West-<br />

German city. Early Childhood Caries (ECC) must still be regar<strong>de</strong>d a serious<br />

problem. In the past two <strong>de</strong>ca<strong>de</strong>s basic research has increasingly focused on<br />

the Nursing-Bottle Syndrome (NSB). The high percentage of NBS cases<br />

among children aged 3 to 6 years (13.6 %) points at consi<strong><strong>de</strong>r</strong>able <strong>de</strong>ficits in<br />

feeding behavior and a frequent misuse of nursing bottles. This epi<strong>de</strong>miological<br />

study of the prevalence of NBS in pre-school children (n = 3640) from a<br />

West-German city shows that nursing-bottles were involved in every other<br />

case of caries infection in children. In almost all cases NBS was correlated<br />

with consi<strong><strong>de</strong>r</strong>able tooth disease as reflected by the very high dmft-in<strong>de</strong>x of<br />

7.31. The nursing bottle as an „everyday companion“ and as a „nightly<br />

drinking source“ is taking the place of a social standard. This has a highly<br />

negative impact especially on the lower social classes and the migrant<br />

group. In this population more than 35 % of the children are affected by<br />

nursing-bottle caries. An EC-wi<strong>de</strong> ban on plastic nursing bottles could be a<br />

highly effective way to reduce the number of ECC cases. There is a shortand<br />

medium-term need for specific education programs for prospective parents,<br />

the young migrant generation, and un<strong><strong>de</strong>r</strong>privileged groups. In the long<br />

run there has to be a strong effort towards correcting the established social<br />

standard concerning the feeding and drinking habits of young children.<br />

Oralprophylaxe 24 (2002) 2


F. J. Robke, M. Buitkamp: <strong>Häufigkeit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Nuckel</strong><strong>flaschenkaries</strong> <strong>bei</strong> Vorschulkin<strong><strong>de</strong>r</strong>n in einer west<strong>de</strong>utschen Großstadt<br />

Literatur<br />

1. Behrendt, A., Knoblauch, B., Schlechtriemen, M.,<br />

Wetzel, W.-E.: Problematische Begleitbefun<strong>de</strong><br />

<strong>bei</strong>m Nursing-Bottle-Syndrom. Monatsschr Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>heilk<br />

146, 30 (1998)<br />

2. Behrendt, A., Sziegoleit, F., Wetzel, W.-E.: Nursing-<br />

Bottle-Syndrom <strong>bei</strong> verlängerter Trinkzufuhr aus<br />

Schnabeltassen. Oralprophylaxe 21, 144 (1999)<br />

3. Blechschmidt, B., Hirsch, C., Kleeberg, L., Waurick,<br />

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DGZMG AG Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>zahnheilkun<strong>de</strong> und Primärprophylaxe,<br />

Erlangen 1999<br />

4. Buitkamp, M.: Sozialräumliche Segregation in<br />

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SUND 2000. Schweizer Monatsschr Zahnmed<br />

110, 663 (2000)<br />

❙ Korrespon<strong>de</strong>nzadresse:<br />

Dr. Franz Josef Robke<br />

Ostweg 3<br />

26506 Nor<strong>de</strong>n<br />

E-Mail: katherobke @aol.com<br />

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