Volunteers-Projekt im Landkreis Esslingen - Landkreistag Baden ...
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<strong>Landkreis</strong>nachrichten 45. Jahrgang<br />
<strong>Volunteers</strong>-<strong>Projekt</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Esslingen</strong><br />
Mitte der 90er Jahre zeigte sich <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Esslingen</strong>, dass das Thema<br />
„Ehrenamt“ einer neuen inhaltlichen<br />
Vermessung bedurfte. In der Altenarbeit<br />
konnten kaum noch „Nachwuchskräfte“<br />
für Seniorenkreise und Begegnungsstätten<br />
gefunden werden. Umfragen<br />
zeigten, dass dem „Ehrenamt“ vielfach<br />
der Ruf anlastete, „der/die Dumme für<br />
die anderen“ zu sein. Zeitgleich zeigte<br />
der Blick „über den großen Teich“, dass<br />
in Amerika das Engagement geradezu<br />
aufblühte und Menschen binden konnte,<br />
die – in unsicher werdenden Zeiten –<br />
auf der Suche nach Gemeinschaft,<br />
Sinn und sicheren Strukturen waren. –<br />
Ein Jahr lang beschäftigte sich deshalb<br />
eine „Denkwerkstatt“ unter dem Dach<br />
der Altenhilfe-Fachberatung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Esslingen</strong> mit Literatur und Erfahrungsberichten,<br />
um die amerikanischen<br />
<strong>Volunteers</strong>-Standards „ins Schwäbische“<br />
zu übersetzen. Diese <strong>im</strong> Jahr 1995 <strong>im</strong><br />
Rahmen eines ersten Aufgabenkatalogs<br />
vorgelegten Grundsätze benennen<br />
die Rahmenbedingungen, unter denen<br />
Menschen bereit sind, ihre Zeit und<br />
Kompetenz – mit Freude – einzubringen:<br />
in der Erfüllung von Aufgaben, die<br />
jenseits ihres persönlichen Interesses<br />
liegen (<strong>im</strong> Unterschied zu Selbsthilfegruppen),<br />
die sie aber als für die Gesellschaft<br />
und für sich selbst als sinnvoll<br />
erfahren. Damit hat das <strong>Volunteers</strong>-Pro-<br />
216<br />
Von Inge Hafner, <strong>Esslingen</strong><br />
Innovative Altenhilfefachberatung und Altenhilfeplanung verstehen sich nicht (nur) defizitausgleichend.<br />
Sie stellen die produktive Rolle älterer Menschen stärker in Planungs-<br />
, Beteiligungs- und Engagementprojekten in den Fokus. Als einer der ersten <strong>Landkreis</strong>e<br />
hat <strong>Esslingen</strong> schon vor 10 Jahren das bis heute landesweit einmalige „<strong>Volunteers</strong>-<strong>Projekt</strong>“<br />
gestartet. Es schließt mittlerweile eine Vielzahl von Initiativen vom Kinderschutzbund<br />
über die Schuldnerberatung bis zur Suchtprävention ein. Welche Erfolgskriterien<br />
diesem Modell zugrunde liegen, soll nachstehend beschrieben werden. Im Vordergrund<br />
stehen dabei die Qualitätsmerkmale und Grundsätze in der Begleitung und Qualifizierung<br />
von Freiwilligen, die nicht nur für die Arbeit in Einrichtungen der Altenhilfe<br />
zugrunde gelegt werden, sondern auf allen Feldern Anwendung finden.<br />
jekt dieselben Wurzeln wie die Seniorengenossenschaften<br />
in <strong>Baden</strong>-Württemberg.<br />
Die über 10-jährige Erfahrung zeigt:<br />
die Qualität des <strong>Projekt</strong>es liegt insbesondere<br />
in der Entwicklung dieser<br />
<strong>Volunteers</strong>-Grundsätze. Sie lesen sich<br />
leicht – und bedeuten für Träger und<br />
Hauptamtliche, die <strong>Volunteers</strong> suchen,<br />
doch eine große Anstrengung in der<br />
Entwicklung und Begleitung. Der Aufgabenkatalog,<br />
in dessen Aufbau sich<br />
diese Grundsätze widerspiegeln, wurde<br />
seit 1995 unzählige Male <strong>im</strong> Land und<br />
weit darüber hinaus kopiert. Erfahrungen<br />
zeigen: nicht die Kopie sichert den<br />
Erfolg, sondern das Bemühen, sie mit<br />
Leben zu füllen.<br />
Das <strong>Volunteers</strong>-<strong>Projekt</strong> wurde in der<br />
Regie der Altenhilfe-Fachberatung entwickelt<br />
und zog weite Kreise, die in den<br />
ersten 5 Jahren in einem <strong>Landkreis</strong>-<br />
Aufgaben-Katalog gebündelt waren –<br />
Kinderschutzbund, Arbeitskreis Leben<br />
oder Galerien waren ebenso beteiligt wie<br />
viele Szenen in der Altenhilfe.<br />
Jährlich kamen so viele neue Angebote<br />
dazu, dass es angezeigt war, kommunale<br />
Vermittlungsstellen mit eigenen Aufgabenkatalogen<br />
anzuregen, die zwischenzeitlich<br />
vielerorts realisiert sind (z. B. in<br />
den Großen Kreisstädten <strong>Esslingen</strong>, Filderstadt,<br />
Kirchhe<strong>im</strong>, Leinfelden-Echterdingen<br />
oder Ostfildern).<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Esslingen</strong> arbeiten inzwischen<br />
ungezählte Initiativen aus<br />
den Bereichen Soziales, Natur- und<br />
Umweltschutz sowie Kultur nach den<br />
<strong>Volunteers</strong>-Grundsätzen. Werden <strong>Projekt</strong>e<br />
gut gemacht, dann finden sich in<br />
der Regel mehr Freiwillige, als für das<br />
<strong>Projekt</strong> erforderlich sind. Dies gilt auch<br />
für sehr anspruchsvolle Aufgaben in<br />
der Altenhilfe, wenn es zum Beispiel<br />
um die Begleitung demenzkranker Menschen<br />
geht.<br />
Nachdem die Weiterentwicklung von<br />
<strong>Volunteers</strong>-<strong>Projekt</strong>en auf die örtliche<br />
Ebene verlagert war, konnte sich die<br />
Altenhilfe-Fachberatung wieder auf ihre<br />
„ureigenen Zielgruppen“ konzentrieren.<br />
Nicht nur in der Altenhilfe ist es inzwischen<br />
Standard <strong>im</strong> Sozialdezernat des<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Esslingen</strong>, bei allen Maßnahme-Planungen<br />
zu überlegen, welche<br />
Aufgaben von <strong>Volunteers</strong> und welche<br />
von Hauptamtlichen wahrgenommen<br />
werden können/sollten, auch in der Behindertenhilfe,<br />
Suchtprophylaxe und in<br />
der Schuldenberatung gibt es Freiwillige.<br />
Es herrscht große Übereinst<strong>im</strong>mung,<br />
dass die demographischen Herausforderungen<br />
nur bewältigt werden können,<br />
wenn viele Kräfte in gutem Zusammenspiel<br />
wirken.<br />
2002 wurde der <strong>Landkreis</strong>-Teilplan „Vorsorge<br />
und ambulante Versorgung“ verabschiedet,<br />
auf dessen Grundlage inzwischen<br />
rund 15 Kommunen eigene<br />
Altenhilfepläne erstellt haben bzw. erstellen.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> lädt jährlich BürgermeisterInnen<br />
und Planungskräfte zu<br />
Altenhilfe-Planungskonferenzen ein, um<br />
den Austausch zu fördern und neue<br />
Ideen zu transportieren. Das Prinzip der<br />
„geteilten Verantwortung“, das sowohl<br />
Betroffene, ihre Angehörigen, bürgerschaftlich<br />
Engagierte, Dienste, Verwaltung<br />
und Politik fordert, wurde von vielen<br />
Kommunen übernommen, die in der
Regel auf hervorragende Bürgerbeteiligung<br />
bauen können.<br />
Für die Arbeit in Pflegeeinrichtungen<br />
wurden die <strong>Volunteers</strong>-Grundsätze 2002<br />
von einer Arbeitsgemeinschaft weiterentwickelt<br />
(kursiv die Ergänzungen für<br />
das Engagement <strong>im</strong> He<strong>im</strong>).<br />
● Wenn wir Menschen einladen wollen,<br />
sich in Einrichtungen der Altenhilfe<br />
zu engagieren, brauchen sie eine<br />
Fülle von Angeboten, um diejenige<br />
Aufgabe herauszusuchen, deren Erfüllung<br />
ihnen Sinn macht und die ihnen<br />
Freude verspricht. Auch Altenhilfe-Einrichtungen<br />
haben in der Regel viele<br />
Bereiche anzubieten, die sich für <strong>Volunteers</strong><br />
öffnen können: vom Besuchsdienst<br />
über Theatergruppen bis zur<br />
Gartenpflege.<br />
● Diese Menschen müssen mit ihrer<br />
Motivation und mit ihren Bedürfnissen<br />
<strong>im</strong> Mittelpunkt stehen. Auch<br />
der Wunsch, auf unverbindliche Weise<br />
neue Menschen kennen zu lernen und<br />
über eine gemeinsame Aufgabe die Zugehörigkeit<br />
zu einer Gruppe zu erleben,<br />
ist dabei wichtig.<br />
● Worum es nicht geht: Lücken mit billigen<br />
Hilfskräften zu füllen. Das <strong>Volunteers</strong>-<strong>Projekt</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Esslingen</strong><br />
ist nicht eine neue Spar-Idee, sondern<br />
eine von vielen getragene Initiative,<br />
die sich um Werte der gegenwärtigen<br />
Gesellschaft, um die Lösung wichtiger<br />
Aufgaben und um verantwortliches<br />
Älterwerden bemüht – und Zugänge zu<br />
Einrichtungen der Altenhilfe schaffen<br />
will.<br />
● Lagen frühere Werte eher <strong>im</strong> Altruismus,<br />
in der Anpassung und in der<br />
Gemeinschaftsorientierung, so liegen<br />
sie heute eher in der Individualität, der<br />
Selbstbehauptung und <strong>im</strong> Gewinnstreben.<br />
Die Frage von Menschen, die<br />
zum Engagement bereit sind, „Was<br />
habe ich davon?“, darf uns deshalb<br />
nicht moralisch empören. Die Mühe<br />
um die Antwort wird darüber entscheiden,<br />
ob es uns gelingt, Menschen<br />
zu gewinnen.<br />
Schwerpunkt Bürgerschaftliches Engagement<br />
● <strong>Volunteers</strong>-Angebote ermöglichen<br />
●<br />
keinen finanziellen Gewinn. Alle Erfahrungen<br />
aus <strong>Volunteers</strong>-<strong>Projekt</strong>en<br />
zeigen allerdings, dass der Mensch zu<br />
seinem Glück die Gemeinschaft mit<br />
anderen, eine sichere Alltags-Struktur<br />
und Sinn-Erfahrungen braucht. Der<br />
„Gewinn“ bei einem Volunteer-Engagement<br />
muss auf diesen Ebenen liegen<br />
– und er wird in der Regel höher<br />
sein als materieller Gewinn.<br />
Menschen die zum Engagementbe reit sind<br />
– müssen die Einrichtung mit all ihren<br />
Dienstleistungen<br />
kennenlernen<br />
und Strukturen<br />
●<br />
– brauchen Zeit, um herauszufinden,<br />
welche Aufgabe für sie passt<br />
– brauchen Aufgaben, die mit der Leitung<br />
und den Hauptamtlichen abgest<strong>im</strong>mt<br />
sind und ihnen Spielräume für eigene<br />
Verantwortung eröffnen – dazu gehört<br />
● auch die Festlegung von Einsatz- und<br />
Besprechungszeiten<br />
– brauchen eine sorgfältige Ein-<br />
●<br />
führung, eine der Aufgabe entsprechende<br />
Weiterbildung und eine kontinuierliche<br />
Begleitung/Beratung<br />
– müssen die Chance zur partnerschaftlichen<br />
Teilhabe bekommen<br />
– brauchen eine Kontaktperson,<br />
ihnen persönlich benannt wird<br />
die<br />
– dürfen nicht überfordert, aber auch<br />
nicht unterfordert werden (es sollten<br />
für unter schiedliche Talente sowohl<br />
niedrigschwellige als auch qualifizierte<br />
Aufgaben angeboten werden)<br />
– brauchen einen klaren Kontakt mit<br />
Verbindlichkeiten<br />
Vereinbarungen<br />
und zeitlichen<br />
– müssen ohne schlechtes Gewissen<br />
wieder gehen können<br />
– brauchen Anerkennung (z. B. Fortbildung,<br />
die Möglichkeit der kostenlosen<br />
Raumnutzung, Einbezug in<br />
Gremien, Repräsentation in der<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Einladung zu<br />
Festen und anderen Veranstaltungen<br />
der Einrichtung)<br />
● Hauptamtliche die mit<br />
arbeiten wollen<br />
<strong>Volunteers</strong><br />
●<br />
– müssen Fähigkeiten erkennen und<br />
Kompetenzen fördern können, die<br />
sich an den modernen Standards der<br />
Altenhilfe ausrichten<br />
– brauchen ein klar ausgewiesenes<br />
Zeit-Budget für Einführung und Begleitung,<br />
– dabei kommt dem Erstkontakt<br />
eine hohe Bedeutung zu<br />
– müssen die Weitergabe von Informationen<br />
für die jeweilige Aufgabe<br />
sicherstellen und Zuarbeiten gewährleisten<br />
– brauchen die Fähigkeit für partnerschaftliche<br />
Arbeit und die Bereitschaft,<br />
<strong>Volunteers</strong> als Persönlichkeit<br />
anzunehmen und sich als Person<br />
einzubringen<br />
– brauchen eine offene Grundeinstellung<br />
– motivierend und raumschaffend<br />
Träger, die <strong>Volunteers</strong> suchen<br />
– müssen Bürgerschaftliches Engagement<br />
als „Chefsache“ erklären<br />
– sollten die Rolle der <strong>Volunteers</strong> <strong>im</strong><br />
Rahmen ihres Leitbildes benennen<br />
und alle MitarbeiterInnen informieren<br />
bzw. einbeziehen<br />
– brauchen die entsprechend motivierten<br />
und fähigen Hauptamtlichen,<br />
denen sie die entsprechende<br />
Zeit – auch für Fortbildung <strong>im</strong> <strong>Volunteers</strong>-Bereich<br />
– einräumen<br />
– sollten viel Zeit darauf verwenden,<br />
<strong>Volunteers</strong>-Angebote sorgfältig zu<br />
entwickeln<br />
– müssen Gelder für Auslagenersatz<br />
und Fortbildung bereitstellen<br />
– sollten trägerbezogen und kommunal<br />
eine gute Vernetzung anstreben<br />
(z. B. mit Schulen, Vereinen ...)<br />
– sollten sich Gedanken darüber machen,<br />
womit sie <strong>Volunteers</strong> eine<br />
Freude machen und wie sie ihnen<br />
Anerkennung verschaffen können<br />
(z. B. mit Namensschildern, die ihnen<br />
während der Arbeit<br />
geben)<br />
einen Status<br />
Eine Erhebung <strong>im</strong> Jahr 2004 ergab, dass<br />
damals in den rund 50 Einrichtungen<br />
217
<strong>Landkreis</strong>nachrichten 45. Jahrgang<br />
bereits 1000 Freiwillige engagiert waren:<br />
vor allem in der Einzelbetreuung<br />
(Besuchsdienste), bei aktiven Gruppenangeboten<br />
(Singen, Presseschau, Erinnerungspflege<br />
u. a.) oder in der Mitarbeit<br />
bei Angeboten der Einrichtung (Café,<br />
Feste, Ausflüge). Drei Viertel der Einrichtungen<br />
erleben das Engagement als<br />
sehr große Bereicherung. Die Zufriedenheit<br />
der BewohnerInnen steigt spürbar<br />
und die Verbindung zum Gemeinwesen<br />
schafft Transparenz und Akzeptanz.<br />
Durch Austausch-Tagungen und intensive<br />
Öffentlichkeitsarbeit trägt die Altenhilfe-Fachberatung<br />
des <strong>Landkreis</strong>es sicherlich<br />
zur „St<strong>im</strong>mungslage“ bei, wenn<br />
heute bei einer He<strong>im</strong>-Neueröffnung bereits<br />
eine Vielzahl von Engagementbereiten<br />
zur Verfügung steht. Im BELA-<br />
Verbund sind all diese Initiativen sehr<br />
gut auf Landesebene behe<strong>im</strong>atet.<br />
Weitere Beispiele für den Einbezug in<br />
Altenhilfe-Maßnahmen:<br />
Wohnberatung:<br />
Seit 12 Jahren engagieren sich rund 20<br />
<strong>Volunteers</strong>. Die Ausbildung wurde vom<br />
<strong>Landkreis</strong> und der damaligen Zentralen<br />
Wohnberatungsstelle be<strong>im</strong> LWV geleistet,<br />
der Einsatz geschieht über kommunale<br />
Gelenkstellen (vor allem IAV-Stel-<br />
218<br />
len), 2-mal jährlich findet ein Austausch<br />
auf Einladung des <strong>Landkreis</strong>es statt. Die<br />
Wohnberatung war das „Pionier-<strong>Projekt</strong>“<br />
der <strong>Volunteers</strong>-Initiative.<br />
Betreutes Wohnen:<br />
Be<strong>im</strong> halbjährlichen Austausch der<br />
hauptamtlichen Betreuungskräfte ist es<br />
gelungen, aufgrund guter Beispiele das<br />
Bewusstsein zu schaffen, dass ein ergänzendes<br />
Angebot durch <strong>Volunteers</strong> (Besuche,<br />
Veranstaltungen, Einkaufen) durch<br />
vielfältige tagesstrukturierende und anregende<br />
Angebote die Hausgemeinschaft<br />
ganz wesentlich gefördert werden<br />
kann und die Qualität damit viel eher der<br />
Erwartungshaltung der BewohnerInnen<br />
entspricht.<br />
Einzelne kommunale Angebote werden<br />
durch die Altenhilfe-Fachberatung beraten<br />
(z. B. Besuchsdienst für Menschen mit<br />
Demenz, Ostfildern) oder bauen auf den<br />
<strong>Volunteers</strong>-Grundsätzen auf (z. B. PflegebegleiterInnen<br />
in vier Kommunen, Wohngemeinschaft<br />
für Menschen mit Demenz,<br />
„VorleserInnen“ oder der Besuchsdienst<br />
<strong>im</strong> neuen Angebot „Betreutes Wohnen zu<br />
Hause“).<br />
Von Beginn an war es ein großes Anliegen,<br />
die <strong>Volunteers</strong>-Ideen <strong>im</strong> Landratsamt<br />
über die Altenhilfe hinauszutragen,<br />
was durch das Engagement von Sozialdezernent<br />
Dieter Krug und von den<br />
jeweiligen <strong>Projekt</strong>verantwortlichen hervorragend<br />
gelungen ist – z. B. bei Führungen<br />
in Naturschutzgebieten, in der Behindertenhilfe<br />
durch die intensive<br />
Mitarbeit bei der jährlichen Publikation<br />
„Sichtweisen“ oder in verschiedenen<br />
Initiativen der Suchtprophylaxe.<br />
Die vielen hundert <strong>Projekt</strong>e zusammengenommen<br />
– es gibt auch gescheiterte<br />
Initiativen. Anhand der aufgelisteten<br />
Grundsätze lassen sich Gründe für dieses<br />
Scheitern meist leicht identifizieren. Sehr<br />
oft hängen sie damit zusammen, dass<br />
die „gleiche Augenhöhe“ nicht gelingt.<br />
Jeder Grundsatz will mit Bedacht umgesetzt<br />
sein, damit die Verheißungen des<br />
<strong>Projekt</strong>es sich erfüllen können, die bereits<br />
1995 als Ziele formuliert waren und<br />
sich auch <strong>im</strong> ganz aktuellen 5. Altenbericht<br />
der Bundesregierung wieder finden:<br />
„Initiative ergreifen, Persönlichkeit<br />
entfalten, Solidarität beweisen, Verantwortung<br />
übernehmen“.<br />
Inge Hafner ist Altenhilfefachberaterin<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Esslingen</strong>.