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das neue Kundenservicezentrum des Landkreises Ravensburg

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Landkreisnachrichten 46. Jahrgang<br />

152<br />

Serviceorientierte Organisation –<br />

<strong>das</strong> <strong>neue</strong> <strong>Kundenservicezentrum</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Landkreises</strong> <strong>Ravensburg</strong><br />

Von Peter Lechner, <strong>Ravensburg</strong> und Heiko Altmann, München<br />

„Nie bin ich auf einem Amt so hilfsbereit, zuvorkommend und freundlich bedient<br />

worden!“ Wer wünscht sich nicht eine solche Beurteilung durch seine Kunden? Seit<br />

5. März 2007 erhält <strong>das</strong> Team <strong>des</strong> <strong>neue</strong>n <strong>Kundenservicezentrum</strong>s im Landratsamt<br />

<strong>Ravensburg</strong> häufiger solche positive Kundenreaktionen:Der klare Beweis dafür,<strong>das</strong>s<br />

sich alle Anstrengungen der letzten Monate gelohnt haben, viele Verwaltungskunden<br />

die neu geschaffenen Servicestandards honorieren – und gleichzeitig die Widerlegung<br />

<strong>des</strong> häufig ins Feld geführten Arguments, <strong>das</strong>s „mehr Service zwangsläufig<br />

auch mehr Geld kosten würde“.<br />

Ausgangssituation<br />

und Projektziele<br />

Gegen Ende <strong>des</strong> Jahres 2005 entschloss<br />

sich <strong>das</strong> Landratsamt <strong>Ravensburg</strong> für ein<br />

Projekt zur weiteren Verbesserung der<br />

Kundenorientierung. Die Ziele waren klar<br />

definiert: Die von Landrat Kurt Widmaier<br />

bereits in den vergangenen Jahren reali-


sierten Verbesserungen im Kundenservice<br />

sollten mit dem Projekt aufgegriffen<br />

und konsequent weiter entwickelt werden.<br />

Der Auftrag lautete, unter Berücksichtigung<br />

von Serviceaspekten und wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten eine noch<br />

stärker kundenorientierte Organisation<br />

zu entwickeln. Diese sollte so geplant<br />

und aufgebaut werden, <strong>das</strong>s alle Beteiligten,<br />

also Kunden, Bedienstete und die<br />

Landkreisverwaltung selbst davon nachhaltig<br />

profitieren.<br />

Für <strong>das</strong> gesamte Vorhaben stand ein<br />

knappes Budget zur Verfügung – eine<br />

Personalmehrung zur Verbesserung der<br />

Servicequalität kam nicht in Betracht.<br />

Vielmehr sollte eine Reorganisation der<br />

Kernprozesse Bearbeitungszeiten und<br />

Schnittstellen reduzieren. Die frei werdenden<br />

Ressourcen sollten konsequent<br />

in die Verbesserung <strong>des</strong> Kundenservices<br />

investiert werden.<br />

Vorgehensweise,<br />

Projektbeteiligte und Zeitplanung<br />

Bei der Größe der Landkreisverwaltung<br />

mit über 1100 Beschäftigten, einer Landkreisfläche<br />

von mehr als 1600 km 2 und<br />

ca. 270 000 potenziellen Verwaltungskunden<br />

war klar, <strong>das</strong>s der Erfolg <strong>des</strong><br />

Projekts von der präzisen Strukturierung<br />

der Vorgehensweise abhängen würde.<br />

Neben einer Überprüfung der strategischen<br />

Ausrichtung war die gesamte<br />

Prozessorganisation in den am häufigsten<br />

nachgefragten Organisationseinheiten<br />

Kfz-Zulassung, Besucherauskunft<br />

und Telefonzentrale zu untersuchen.<br />

Dabei sollte insbesondere die „Außensicht“<br />

berücksichtigt werden. Wichtige<br />

Fragestellungen waren daher, wie der<br />

Verwaltungskunde die bisherige Organisation<br />

beurteilt und welche konkreten<br />

Anforderungen an <strong>das</strong> zukünftige Serviceangebot<br />

und die Servicequalität gestellt<br />

werden.<br />

Vor diesem Hintergrund entschloss sich<br />

die Verwaltungsleitung, <strong>das</strong> Projekt mit<br />

externer Unterstützung der Firma i-SYS<br />

aus München zu realisieren. Diese hat<br />

derart komplexe Projekte in der Öffentlichen<br />

Verwaltung mehrfach in der<br />

Planungs-, Realisierungs- und Betriebsphase<br />

erfolgreich begleitet.<br />

Zu Beginn <strong>des</strong> Projektes im Januar 2006<br />

wurde ein straffer Zeitplan definiert,<br />

der eine stufenweise Umsetzung der<br />

Optimierungsmaßnahmen vorsah: Das<br />

Projektteam unter Führung <strong>des</strong> Organisationsamtes<br />

entwickelte zunächst<br />

auf Grundlage einer mit exakten Zahlen<br />

belegten, repräsentativen Ist-Analyse<br />

konkrete Optimierungsansätze und legte<br />

darauf aufbauend ein schlüssiges<br />

Konzept zur Verbesserung der gesamten<br />

Kundenservices vor. Diejenigen Verbesserungen,<br />

die losgelöst von übergeordneten<br />

Fragestellungen wie zum Beispiel<br />

der Änderung der Öffnungszeiten oder<br />

Serviceorientierte Organisation<br />

Zielsetzungen <strong>des</strong> Projektes: Vorteile für alle Beteiligten schaffen<br />

– Kundenservice und Servicequalität verbessern<br />

– Wirtschaftlichkeit <strong>des</strong> Verwaltungshandelns durch Optimierung der<br />

Geschäftsprozesse steigern<br />

– Räumlichkeiten bereitstellen, die den Kundenerwartungen gerecht werden<br />

und die die Arbeitsabläufe unterstützen<br />

– Arbeitsbedingungen der Beschäftigten optimieren<br />

baulichen Maßnahmen realisiert werden<br />

konnten, wurden bereits im Frühjahr<br />

2006 aufgegriffen und anschließend<br />

umgesetzt.<br />

Standortbestimmung<br />

(Ist-Analysen)<br />

Von Januar bis Juli 2006 bearbeiteten<br />

mehrere Projektgruppen unter Führung<br />

von Amtsleiter Peter Lechner und i-SYS-<br />

Projektleiter Heiko Altmann eine Vielzahl<br />

von Aufgabenstellungen.<br />

Den Ausgangspunkt bildeten die verschiedenen<br />

Zugangsmöglichkeiten für<br />

den Verwaltungskunden zu den Dienstleistungen<br />

<strong>des</strong> Landratsamtes – hauptsächlich<br />

per Telefon, einem Besuch am<br />

Standort <strong>Ravensburg</strong> oder in den Außen-<br />

153


Landkreisnachrichten 46. Jahrgang<br />

stellen in Bad Waldsee, Leutkirch und<br />

Wangen.<br />

Genau analysiert wurden dabei die<br />

angebotenen Öffnungszeiten, die Besucherinformation<br />

und -führung, die tatsächlichen<br />

Wege der Besucher sowie die<br />

Transparenz <strong>des</strong> Ablaufs für den Kunden<br />

vor der Inanspruchnahme einer Dienstleistung.<br />

Im Anschluss daran ermittelte<br />

<strong>das</strong> Projektteam Nachfrageverteilungen<br />

mittels individueller Messungen der eingehenden<br />

Anrufe und der Besucherströme.<br />

Diese Ergebnisse wurden wiederum<br />

mit Fallzahlenverteilungen aus<br />

Fachanwendungen abgeglichen. Recht<br />

früh zeigte sich, <strong>das</strong>s vor allem die<br />

Dienstleistungen aus dem Bereich der<br />

Kfz-Zulassung wegen ihrer starken saisonalen<br />

Nachfrageschwankungen organisatorisch<br />

unter Kontrolle gebracht<br />

werden mussten. Angesichts der festgestellten<br />

Schwankungsbreite von mehr<br />

als 90 % zwischen den Monaten Februar<br />

und April war offensichtlich, welchen<br />

Belastungen die Beschäftigten in diesen<br />

Monaten regelmäßig ausgesetzt sind.<br />

In einer zweiten Erhebungsphase wurde<br />

zahlreiche Einzelprozesse, aus Sicht <strong>des</strong><br />

Kunden also die Dienstleistungserbringung,<br />

untersucht: Das Projektteam ermittelte<br />

mit den von i-SYS zur Verfügung<br />

gestellten EDV-Applikationen Wartezeiten<br />

für Besucher und Anrufer, analysierte<br />

die nachgefragten Prozessabläufe, darin<br />

154<br />

enthaltene Schnittstellen zu anderen<br />

Organisationseinheiten im Haus und<br />

dokumentierte <strong>das</strong> für die Bearbeitung<br />

der Prozesse notwendige Fachwissen<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Großer Wert wurde darauf gelegt, die<br />

Bediensteten in ihrer täglichen Arbeit<br />

zu begleiten – im Dialog mit ihnen wurden<br />

Stärken und Schwächen in der Prozessorganisation<br />

zusammengetragen,<br />

Bearbeitungszeiten ermittelt und Optimierungsvorschläge<br />

gesammelt. Gleichzeitig<br />

verschafften sich die Projektmitglieder<br />

einen Eindruck davon, wie<br />

Kunden bedient werden und wie sie<br />

auf eventuelle Bearbeitungshindernisse<br />

oder Störungen im Ablauf reagieren.<br />

Abschließend wurden alle wichtigen Prozesse<br />

ausführlich dokumentiert und teilweise<br />

modelliert; dabei wurde berücksichtigt,<br />

in welchem Umfang technische<br />

Systeme zur Unterstützung der Prozesse<br />

eingesetzt werden und inwieweit auch<br />

hier Optimierungspotenziale genutzt<br />

werden können.<br />

Beteiligung und Information der<br />

Bediensteten, <strong>des</strong> Personalrats<br />

und <strong>des</strong> Verwaltungsausschusses<br />

Die Mitarbeiter „vor Ort“ wurden durch<br />

gezielte Informationsveranstaltungen<br />

und mittels der strukturierten Interviews<br />

am Arbeitsplatz von Anfang an in <strong>das</strong><br />

Projekt einbezogen. So konnte bei ihnen<br />

frühzeitig die für die Reorganisation notwendige<br />

Akzeptanz geschaffen werden.<br />

Eine Steuerungsgruppe sorgte für den<br />

Informationsfluss aus den verschiedenen<br />

Projektteams in die einzelnen<br />

Dezernate und zurück. Der Personalrat<br />

arbeitete ständig in verschiedenen Projektgruppen<br />

mit. Die beiden Projektleiter<br />

informierten den Verwaltungsausschuss<br />

und die Verwaltungsleitung regelmäßig<br />

über sämtliche Aktivitäten und Ergebnisse.<br />

Innovatives Soll-Konzept und<br />

zügige Umsetzung<br />

Die Ergebnisse der Analysephase schufen<br />

die Grundlage für die Entwicklung<br />

<strong>des</strong> Soll-Konzepts zum Aufbau einer leistungsfähigen<br />

Serviceorganisation, dem<br />

<strong>neue</strong>n <strong>Kundenservicezentrum</strong>. Die bis<br />

Juli 2006 erarbeiteten Informationen<br />

belegten nämlich, <strong>das</strong>s sich die Kundenorientierung<br />

durch die Einrichtung einer<br />

eigenen Organisationseinheit unter<br />

Bündelung der Besucherauskunft, der<br />

Telefonvermittlung sowie der Kfz-Zulassungsstelle<br />

nachhaltig verbessern lässt.<br />

Das Konzept berücksichtigte dabei <strong>das</strong><br />

rechtlich Notwendige, <strong>das</strong> organisatorisch<br />

Mögliche und <strong>das</strong> aus Sicht <strong>des</strong><br />

Kunden Wünschenswerte. Konkrete Leitsätze<br />

wurden formuliert, zum Beispiel,<br />

<strong>das</strong>s jeder Kunde bereits beim ersten<br />

Kontakt zum Landratsamt – ganz gleich<br />

ob am Telefon oder bei einem Besuch im<br />

Amt – vom Mitarbeiter „betreut“ und<br />

sein Anliegen möglichst abschließend<br />

bearbeitet wird. Oder: Bearbeitungshindernisse<br />

sollen frühzeitig erkannt und<br />

soweit möglich sofort vom Mitarbeiter –<br />

nicht vom Kunden – beseitigt werden. Zur<br />

späteren Überprüfung aller Qualitätsansprüche<br />

und zur Steuerung <strong>des</strong> täglichen<br />

Betriebs wurden Servicekennzahlen,<br />

etwa zur Erreichbarkeit, Wartezeit<br />

oder zur Bearbeitungsdauer, geschaffen.<br />

Nach der Entscheidung der Verwaltungsleitung<br />

im Herbst 2006, die Empfeh-


lungen <strong>des</strong> Soll-Konzeptes umzusetzen,<br />

begannen die Projektteams mit der Realisierung<br />

der verschiedenen Maßnahmen.<br />

Um den Umbau zu ermöglichen,<br />

musste die bisherige Kfz-Zulassung am<br />

Standort <strong>Ravensburg</strong> von Januar bis Februar<br />

2007 übergangsweise umziehen.<br />

Dabei wurden bereits erste Prozessoptimierungen<br />

testweise vorgenommen<br />

und die Reaktionen der Kunden bewertet.<br />

Die wichtigsten Verbesserungen für Kunden,<br />

Bedienstete und die Landkreisverwaltung<br />

können sich sehen lassen:<br />

Strategische Ausrichtung <strong>des</strong><br />

<strong>Kundenservicezentrum</strong>s<br />

Das <strong>Kundenservicezentrum</strong> bündelt<br />

die zentralen Kundenschnittstellen <strong>des</strong><br />

Landratsamtes organisatorisch, technisch,<br />

räumlich und personell in einer<br />

einzigen, leistungsfähigen Serviceeinheit.Diese<br />

steht den Verwaltungskunden<br />

41 h je Woche zur Verfügung – auch<br />

die Öffnungszeiten der anderen Ämter<br />

wurden vereinheitlicht und auf insgesamt<br />

30 h wöchentlich erweitert.<br />

Aufbauorganisation<br />

Das <strong>Kundenservicezentrum</strong> arbeitet auf<br />

Grundlage eines durchlässigen Front-/<br />

Back-Office-Konzeptes mit einem zentralem<br />

Info-Punkt für die Besucher sowie<br />

einem Call-Center für alle eingehenden<br />

Anrufe im Bereich der Vermittlung sowie<br />

der Servicerufnummer Kfz-Zulassung.<br />

Die Organisationseinheit ist als Dienstleister<br />

für alle Dezernate und Ämter im<br />

Verwaltungsdezernat eingegliedert.<br />

Prozessorganisation<br />

Sowohl von den Öffnungszeiten als auch<br />

vom Dienstleistungsangebot her ist <strong>das</strong><br />

<strong>Kundenservicezentrum</strong> gut mit allen anderen<br />

Ämtern verknüpft. Aufgrund der<br />

im Projektverlauf erarbeiteten Informationen<br />

zu Stärken und Schwächen wurden<br />

aus dem Blickwinkel <strong>des</strong> Verwaltungskunden<br />

Abläufe deutlich gestrafft,<br />

Wege verkürzt und Wartezeiten soweit<br />

wie möglich reduziert.<br />

Bevor der Kunde überhaupt in einen<br />

Wartekreis gelangt, prüfen Mitarbeiter<br />

an sogenannten Info-Arbeitsplätzen die<br />

Vollständigkeit der Unterlagen und erledigen<br />

Vorgänge mit kurzer Bearbeitungsdauer<br />

sofort – abschließend und<br />

ohne Wartezeit.<br />

Synergie-Effekte resultieren hauptsächlich<br />

daraus, <strong>das</strong>s rund ein Drittel der<br />

Besucherauskünfte sowie der im Call-<br />

Center auflaufenden Gespräche Fragestellungen<br />

aus dem Bereich der Kfz-Zulassungsstelle<br />

zum Gegenstand haben.<br />

Diese können heute aufgrund <strong>des</strong> Kennt-<br />

Serviceorientierte Organisation<br />

nisstands der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

im Rahmen <strong>des</strong> „Erstkontakts“<br />

umgehend erledigt werden. Anrufer werden<br />

nunmehr immer qualifiziert an den<br />

von ihnen gewünschten Ansprechpartner<br />

im Haus vermittelt.<br />

Technik<br />

Die Optimierung der technischen Systeme<br />

war wesentlicher Bestandteil <strong>des</strong><br />

Konzeptes: Neben einer Wissensmanagement-Anwendung<br />

wird heute ein modernes<br />

und besonders flexibles Aufrufsystem<br />

genutzt. Darüber hinaus wurde<br />

Bereits am Eingang wird der Kunde freundlich empfangen. Kurze Bearbeitungsvorgänge werden sofort<br />

und ohne Wartezeit erledigt, bei längeren Vorgängen wird immer die Vollständigkeit der Unterlagen<br />

überprüft.<br />

155


Landkreisnachrichten 46. Jahrgang<br />

die DV-Fachanwendung für <strong>das</strong> Kfz-<br />

Zulassungswesen modernisiert und die<br />

Telefonanlage um eine Call-Center- und<br />

Computer-Telefonie-Anwendung erweitert.<br />

156<br />

Wichtige Verbesserungen für die Verwaltungskunden<br />

– Auf 41 Stunden pro Woche erweiterte Öffnungszeit <strong>des</strong> <strong>Kundenservicezentrum</strong>s<br />

und Verlängerung der allgemeinen Öffnungszeiten auf 30 Stunden pro Woche<br />

(+ 25 %)<br />

– Kunden können für die Kfz-Zulassung Termine auch via Internet vereinbaren<br />

– Einheitliche Servicenummer für Kfz-Zulassungsvorgänge<br />

– Mitarbeiter empfangen und betreuen den Kunden unmittelbar nach Betreten<br />

<strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong><br />

– Besucherinformation übernimmt Dienstleistungen für andere Ämter<br />

(Ausgabe von Formularen etc.), Auskunftsmöglichkeiten wurden durch<br />

ein Wissensmanagement-System deutlich erweitert<br />

– Vollständigkeit der Unterlagen wird immer vorab geprüft, unnötige<br />

Wartezeiten werden damit vermieden<br />

– Mitarbeiter übernehmen soweit wie möglich die Beschaffung fehlender<br />

Unterlagen – nicht der Kunde<br />

– Kfz-Zulassung erfolgt im antragslosen Verfahren<br />

– Viele Anliegen werden im Erstkontakt abschließend bearbeitet –<br />

ohne Wartezeiten<br />

– Mittlere Wartezeit bei Kfz-Zulassungsvorgängen wurde bereits in den ersten<br />

Monaten – und trotz der Hochsaison im Zulassungsgeschäft – von bisher<br />

30 auf weniger als 15 Minuten reduziert<br />

– Jeweils ein Mitarbeiter ist für den Kunden verantwortlich – von der Bearbeitung<br />

seines Anliegens über den Bezahlvorgang per EC-Verfahren bis hin zur Ausgabe<br />

der Kennzeichen<br />

– Kunde erfährt die Dienstleistung in modern und übersichtlich gestalteten<br />

Räumlichkeiten, Barrieren zwischen Mitarbeiter und Kunde existieren nicht<br />

mehr<br />

– Fach- und Servicekompetenz der Bediensteten schafft für den Kunden eine<br />

angenehme Atmosphäre<br />

Wichtige Verbesserungen für die Bediensteten<br />

– Tätigkeit der Mitarbeiter gestaltet sich durch einen rollierenden Einsatz<br />

abwechslungsreicher und verantwortungsvoller<br />

– Beschäftigte werden mittels gezielter Personalentwicklungsmaßnahmen,<br />

die neben der Fachkompetenz auch die Servicekompetenz fördern, auf ihre<br />

Tätigkeit vorbereitet<br />

– Ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze ermöglichen die Bedienung <strong>des</strong> Kunden<br />

ohne Barrieren<br />

– Verbesserte Arbeitsplatzausstattung und DV-Anwendungen wie <strong>das</strong><br />

Wissensmanagement-System gewährleisten den schnellen Zugriff auf<br />

benötigte Informationen<br />

Personal<br />

Neben dem Fachwissen wird großer Wert<br />

auf die Serviceorientierung der Beschäftigten<br />

gelegt. Im Rahmen der Personalauswahl<br />

führte <strong>das</strong> Projektteam daher<br />

mit jedem Beschäftigten, der für den Einsatz<br />

im <strong>Kundenservicezentrum</strong> vorgesehen<br />

war, ein Personalgespräch. Schwerpunkte<br />

hierbei waren die definierten<br />

Ansprüche hinsichtlich Serviceorientierung<br />

und -qualität sowie die Flexibilität<br />

in organisatorischer und zeitlicher Hinsicht.<br />

Um die zahlreichen Serviceverbesserungen<br />

bei erweiterten Öffnungszeiten realisieren<br />

zu können, wird der Personaleinsatz<br />

exakt am prognostizierten Bedarf<br />

ausgerichtet. Voraussetzung hierfür war<br />

die Bereitschaft der Beschäftigten zum<br />

Schichtdienst sowie eine ausgeprägte<br />

Flexibilität hinsichtlich <strong>des</strong> rollierenden<br />

Einsatzes in den verschiedenen Organisationseinheiten<br />

<strong>des</strong> <strong>Kundenservicezentrum</strong>s.<br />

Controlling und Steuerung<br />

<strong>des</strong> Betriebs<br />

Die aus den verschiedenen IT-Systemen<br />

gewonnenen Daten fließen mittlerweile<br />

in eine eigene Controlling-Anwendung,<br />

mittels der die Servicestandards im laufenden<br />

Betrieb überwacht werden.<br />

Zur Planung der benötigten Personalressourcen<br />

kommt eine von i-SYS entwickelte<br />

Anwendung zum Einsatz, die<br />

verschiedene Parameter wie die Kundennachfrage,<br />

die Bearbeitungszeiten und<br />

die gewünschten Service-Level bei der<br />

Erstellung von Schichtplänen berücksichtigt.<br />

Auf dieser Grundlage wird der<br />

Personaleinsatz kontinuierlich nachkalkuliert<br />

– dabei gilt die Devise, <strong>das</strong>s Arbeitsplätze<br />

im Front-Office und Call-Center<br />

nur dann besetzt werden, wenn die<br />

Kundennachfrage dies erfordert.<br />

Räumlichkeiten<br />

Das Foyer <strong>des</strong> Landratsamts wurde<br />

neu gestaltet, um so eine mitarbeiterund<br />

kundenfreundliche Atmosphäre zu<br />

schaffen. Die bisherige Schaltertheke, die<br />

den Charakter einer „Barriere“ hatte,<br />

wurde durch eine moderne Glaswand<br />

mit integrierten Glastüren ersetzt. Die<br />

Arbeitsplätze der Bediensteten wurden<br />

unter ergonomischen Gesichtspunkten


optimiert, der Verwaltungskunde kann<br />

nun während der Bearbeitung seines<br />

Anliegens Platz nehmen.<br />

Das <strong>Kundenservicezentrum</strong> –<br />

ein großer Schritt nach vorne!<br />

Mit Inbetriebnahme <strong>des</strong> <strong>Kundenservicezentrum</strong>s<br />

am 5.März 2007 hat sich für<br />

Kunden und Beschäftigte vieles verändert.<br />

Die Serviceeinrichtung ist von ihren<br />

Räumlichkeiten, ihrer Organisation und<br />

von den dort beschäftigten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern optimal an die<br />

Bedürfnisse ihrer Kunden angepasst.<br />

Festzustellen bleibt, <strong>das</strong>s erst die präzise<br />

Analyse der Zugangsmöglichkeiten zu<br />

den Dienstleistungen <strong>des</strong> Landratsamtes,<br />

die Erhebung der Prozesse und die<br />

Begleitung der Mitarbeiter im täglichen<br />

Betrieb die Voraussetzungen dafür geschaffen<br />

haben, <strong>das</strong> sich der mit dem<br />

Projekt verfolgte Nutzen so zügig einstellen<br />

konnte. Der Kunde erlebt heute<br />

bereits im ersten Kontakt <strong>das</strong> hohe Fachwissen,<br />

ganz gleich, ob er im Landratsamt<br />

anruft oder sich dorthin auf den<br />

Weg gemacht hat. Dies sorgt dafür, <strong>das</strong>s<br />

Prozesse nicht unnötig im Hause ver-<br />

schoben, sondern viele Anfragen bereits<br />

im Erstkontakt abschließend und damit<br />

kostengünstig bearbeitet werden.<br />

Derzeit befindet sich der Betrieb im <strong>Kundenservicezentrum</strong><br />

in einer kontinuierlichen<br />

Optimierungsphase. In den nächsten<br />

Monaten gilt es, die Prozesse „fein zu<br />

schleifen“ und den Wissenstransfer beziehungsweise<br />

-aufbau voranzubringen.<br />

Nachdem die laststärksten Monate im<br />

Frau Renate Lachenmaier, Mitarbeiterin im <strong>Kundenservicezentrum</strong>, informiert Landrat Kurt Widmaier über<br />

die zahlreichen Verbesserungen im täglichen Betrieb.<br />

Serviceorientierte Organisation<br />

Das neu gestaltete <strong>Kundenservicezentrum</strong> mit seiner hellen, freundlichen Atmosphäre vermittelt jedem<br />

Kunden die Service-Philosophie.<br />

Jahr 2007 sehr erfolgreich bewältigt<br />

wurden, werden nun in nachfrageschwächeren<br />

Zeiten kontinuierlich Überstunden<br />

abgebaut.<br />

Die angestrebte Erweiterung <strong>des</strong> Dienstleistungsangebots<br />

<strong>des</strong> <strong>Kundenservicezentrum</strong>s<br />

wird nicht lange auf sich warten<br />

lassen, denn ihre Leistungsfähigkeit<br />

hat nicht nur die Organisation, sondern<br />

haben vor allem die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter unter Beweis gestellt.<br />

Die zahlreichen positiven Kundenreaktionen<br />

der letzten Wochen bestätigen<br />

eindrucksvoll, <strong>das</strong>s es dem Landratsamt<br />

gelungen ist, unten finanziellen Restriktionen<br />

ein deutliches Mehr an Kundenservice<br />

zu schaffen. Deshalb war dem<br />

eingangs beschriebenen Satz auch ein<br />

weiterer angefügt: „Das Servicezentrum<br />

ist in jeder Hinsicht vorbildhaft und zur<br />

Nachahmung zu empfehlen!“<br />

Peter Lechner ist Leiter <strong>des</strong> Organisationsamts<br />

im Landratsamt <strong>Ravensburg</strong>,<br />

Heiko Altmann ist Geschäftsführer der<br />

i-SYS Unternehmensberatung GmbH<br />

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