Langversion - Landesverband Hospiz Oberösterreich
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Der Ansatz der Palliative Care zeigt viele Maßnahmen auf, die in der letzten Lebensphase gesetzt werden<br />
können, um Lebensqualität sowie ein möglichst hohes Maß an Selbstständigkeit zu fördern. Wichtig ist dabei<br />
ein gut abgestimmtes Miteinander von unterschiedlichen Berufsgruppen: Ärzten und Ärztinnen,<br />
Fachpflegepersonal, Menschen die in den Bereichen Heimhilfe, Ergo- und Physiotherapie, Sozialarbeit oder<br />
Seelsorge tätig sind. Große Bedeutung haben auch ehrenamtliche MitarbeiterInnen. Gemeinsam werden<br />
Akzente zur Begleitung und Unterstützung gesetzt, die den Prozess des Sterbens als Teil des Lebens<br />
wahrnehmbar machen. Pflegende Angehörige sind ebenso eine wichtige Zielgruppe.<br />
Der ÖSG spricht von einer adäquaten Betreuung durch ein System abgestufter Versorgung, einerseits durch<br />
bestehende Einrichtungen, als auch durch spezialisierte <strong>Hospiz</strong>- und Palliativeinrichtungen. Durch diese<br />
Maßnahmen soll dem Grundsatz „die richtigen Patienten zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu versorgen“<br />
(Bundesministerium für Gesundheit 2010, S. 88) entsprochen werden.<br />
Weiters wird im ÖSG eine abgestufte <strong>Hospiz</strong>- und Palliativversorgung empfohlen, welche in der praktischen<br />
Umsetzung so aussieht: Mobile <strong>Hospiz</strong>teams, Mobile Palliativteams, Palliativkonsiliardienste,<br />
Palliativstationen an allgemeinen Krankenhäusern, Tageshospiz, stationäres <strong>Hospiz</strong>.<br />
Im stationären Bereich ist auf Palliativstationen eine Betreuung bis maximal sechs Wochen möglich. Nach<br />
Ablauf dieser Frist werden die PatientInnen nach Hause oder in <strong>Hospiz</strong>e entlassen. Solche speziellen<br />
Einrichtungen gibt es zurzeit in <strong>Oberösterreich</strong> nicht. In der Praxis werden Menschen darum in der letzten<br />
Lebensphase auf Palliativstationen oft länger als sechs Wochen betreut. Um bürokratische Hürden zu<br />
umgehen, werden PatientInnen dann kurzfristig entlassen, um sofort wieder stationär aufgenommen zu<br />
werden.<br />
Im mobilen Bereich gibt es keine Begrenzung der Betreuungszeit, hier kann die Betreuung auch mehrere<br />
Jahre in Anspruch genommen werden. Laut Informationen von Wiesmayr wird z. B. derzeit ein Patient<br />
bereits seit sechs Jahren mobil betreut. (vgl. Wiesmayr, 2011).<br />
Die Versorgungssituation mit Palliative Care ist in <strong>Oberösterreich</strong> vergleichsweise sehr gut. Vor allem nach<br />
dem im November 2011 beschlossenen Ausbau der Mobilen Palliativteams. Diese bestehen aus diplomierten<br />
Fachpflegepersonal mit spezieller Schulung und MedizinerInnen. Sie unterstützen bei Bedarf die<br />
Betreuungspersonen, stehen ihnen mit Fachinformation und Anleitung zur Seite oder übernehmen einzelne<br />
Aufgaben wie z. B. die Einstellung einer optimalen Schmerztherapie. Bis vor kurzen gab es nur drei solcher<br />
Teams, welche finanziell sehr schlecht abgesichert waren. Mit den Aufbau der neuen Teams ging auch eine<br />
bessere finanzielle Absicherung einher. Mankos gibt es noch bei den Palliativkonsiliardiensten – ebenso<br />
könnte durch die Einbindung von Sozialarbeit in den MPTs die Qualität deutlich gesteigert werden, wie das<br />
Beispiel der Praxis in der Steiermark deutlich zeigt.<br />
Versorgung mit <strong>Hospiz</strong> und Palliative Care aus dem Blickwinkel der Sozialarbeit mit dem Fokus auf <strong>Oberösterreich</strong> Zusammenfassung Seite 4