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Seinen Namen erbte es von den einstigen<br />

Eigentümern, einem Patriziergeschlecht,<br />

dessen Linie jedoch schon vor<br />

Jahrhunderten verblich. Alles bekommt<br />

man hier nicht, aber enorm vieles. Das<br />

Sortiment lässt einem die Augen übergehen<br />

und ist doch mit Sinn und<br />

Sorgfalt verlesen, reicht von hochwertigem<br />

Porzellan-Geschirr und Designer-<br />

Stücken der Traditionsmanufakturen<br />

Rosenthal und Hutschenreuther über<br />

einen Mikrokosmos an filigran gearbeiteten<br />

und liebevoll bemalten Zinnfiguren<br />

bis hin zu einer Ausstellungswand<br />

von Kuckucksuhren, aus denen zur vollen<br />

Stunde ganz klassisch der Vogel hervorprescht.<br />

Hier kommen viele gerne<br />

hin: Einheimische, die „etwas zum an<br />

die Wand hängen“ suchen, wie es eine<br />

Kundin an diesem Morgen im Roeddeburcher<br />

Ton ausdrückt.<br />

Genauso aber zieht es Touristen aus<br />

aller Welt, aus den USA, aus Japan und<br />

inzwischen auch China ebenso wie viele<br />

deutsche Liebhaber fein und ideenreich<br />

4<br />

Firmenporträt: Das Hornburghaus ist ein Fachgeschäft mit Tradition und neuen Impulsen<br />

Wo Kaiserin und Fee einkauften<br />

Der Umgang mit der Zeit spielt eine wichtige Rolle in<br />

der Geschichte dieses altehrwürdigen <strong>Rothenburg</strong>er<br />

Geschäftes. Die Zeit, genauer gesagt ihre Wenden,<br />

waren es auch, die ihm – nach florierenden<br />

Jahrzehnten – dann doch zu schaffen machten. Wie<br />

den Uhrmachern der Familie im 19. Jahrhundert<br />

gelang allerdings auch den späteren Generationen<br />

die Feinabstimmung. Das Hornburghaus in der<br />

Herrngasse hält nach wie vor die Stellung als überzeugende<br />

Mischung aus einem wertvollen örtlichen<br />

Fachgeschäft und einer über die Mauern der Stadt<br />

hinaus, ja weltweit geschätzten<br />

Kunstgewerbehandlung.<br />

Ausschnitt des Kuckucksuhren-Sortiments<br />

Reiche Auswahl an<br />

hochwertigem<br />

Porzellan: Sabine<br />

Käß und Daniela<br />

Lassauer<br />

gestalteter Keramik von weit her in das<br />

Herrngassen-Geschäft. Auch ein Ehepaar<br />

aus Bayern muss das Hornburghaus<br />

ins Herz geschlossen haben, wie<br />

beiden anzumerken ist. Von Verkäuferin<br />

Daniela Lassauer werden sie eingehend<br />

beraten, auch zur Garantie, die es auf die<br />

Markenartikel hier selbstredend gibt.<br />

Handeln mit Herz<br />

Überhaupt prägt Warmherzigkeit die<br />

Beziehung zur Kundschaft. Ja sogar<br />

Freundschaften sind daraus erwachsen.<br />

Immer wieder wird die Familie im Laden<br />

zu Erinnerungsfotos gebeten und bekommt<br />

sie später dann oft zugeschickt.<br />

Die jüngere Geschichte des Hornburghauses<br />

geht zurück auf eine kleine<br />

Dynastie von Turmuhrenmachern namens<br />

Merklein. Johann Leonhard hieß<br />

der eine, Johann Sebastian der andere.<br />

1893 weist die Familienchronik als<br />

Gründungsjahr aus. Später heiratete<br />

eine männliche Linie in das Haus ein.<br />

Theo Schweitzer hieß der Auserwählte,<br />

der die Uhrmacherstochter Heide Merklein<br />

zur Frau nahm. Aus dieser Ehe ging<br />

Rolf Schweitzer hervor, der mit seiner<br />

Gattin Rita das Geschäft über vierzig<br />

Jahre hinweg seit Anfang der Sechzigerjahre<br />

führte und sich ihm bis zu seinem<br />

Tode im vergangenen Jahr im Alter<br />

von 83 Jahren mit Herzblut widmete.<br />

Das hervorragende Angebot an Porzellanwaren<br />

ist sein spezielles Vermächtnis.<br />

Für sie hegte er eine besondere<br />

Leidenschaft. Rita Stein, so der<br />

Mädchenname der Seniorchefin, ist zwar<br />

wie eh und je die gute Seele des Ladens,<br />

doch die Leitung des Geschäftes haben<br />

sie und ihr Mann schon vor zwölf Jahren<br />

in die Hände ihrer Tochter Sabine Käß<br />

gelegt. Seither sei die Mutter in einer Art<br />

„Unruhestand“, stimmen beide schmunzelnd<br />

unserer Vermutung zu.<br />

Das feine Ohr bemerkt Rita Schweitzers<br />

dezent norddeutsch gefärbte Zunge.<br />

Sie kam Ende der Fünfzigerjahre als<br />

junge Frau aus Cuxhaven nach <strong>Rothenburg</strong>.<br />

Selbst Tochter eines Gastronomen,<br />

arbeitete sie damals quasi zum Praktikum<br />

in der Ferne im Gasthof Butz, wo sie<br />

ihren späteren Mann kennenlernte. Es<br />

war sein Stammlokal.<br />

Vier Jahrzehnte lang führten beide<br />

das Hornburghaus und bewahrten ihm<br />

bei aller wirtschaftlich gebotenen Anpassung<br />

an den Zeitgeschmack der<br />

Kunden ein Stück weit den Grund-

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