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ausdrückte, sind ihm wichtig. „Wenn ich<br />

in die Einsamkeit der Frankenhöhe fahre<br />

oder durchs Taubertal wandere, dann<br />

berührt mich das Musikalische der<br />

Landschaft. Es ist verwandt mit den<br />

Emotionen in Schuberts ‘Winterreise’<br />

und jenen in den „Liedern eines fahrenden<br />

Gesellen’ von Gustav Mahler, auch<br />

wenn es sich hier nicht um Böhmen<br />

handelt“, schildert er empfindsam.<br />

Man dürfe ihn gerne „M.A.M.A.“ nennen,<br />

scherzt er. Denn nicht nur sein<br />

Studium der Geschichtswissenschaft,<br />

Literatur und Philosophie hat er in Bielefeld<br />

mit dem Magister Artium (M.A.)<br />

abgeschlossen. In den Jahren beim<br />

Kölner DuMont Verlag machte er als<br />

Carpe diem<br />

Redakteur der Reiseführerabteilung<br />

berufsbegleitend einen weiteren M.A.-<br />

Abschluss per Fernstudium in englischer<br />

Sprache an der Brunel University in<br />

London im Fach Betriebswirtschaft bzw.<br />

European Marketing Management. Eine<br />

wahrhaft stoische Arbeitsauffassung!<br />

Nicht von ungefähr kommt es also, dass<br />

er auch den Band „Nutze den Augenblick:<br />

Gedanken zur Lebenskunst von<br />

Marc Aurel“ mitherausgegeben hat.<br />

Blickt man in die Karriere des Marketing-Fachmanns,<br />

so fällt auf, wie stringent<br />

er sein berufliches Credo verfolgt:<br />

„Meine Leidenschaft ist es, Geschichtliches<br />

und Kulturelles so aufzuarbeiten,<br />

dass es marktfähig ist“. So<br />

kühl das schwarz auf weiß auch klingen<br />

mag, so liegt die Betonung, wenn man<br />

Jörg Christöphler zuhört, bei ihm doch<br />

stark auf dem Wort „Leidenschaft“. Wie<br />

im Kinderspiel „Ich seh’ etwas, das du<br />

nicht siehst“, erkennt er die „evolutionären“<br />

Möglichkeiten, sieht die höhere<br />

Ebene, den größeren Zusammenhang,<br />

in dem sich allzu Vereinzeltes kreativer<br />

und produktiver entfalten kann. „Miteinander<br />

reden, nicht übereinander!“,<br />

lässt er warmherzig anklingen.<br />

Der Mann mit Vorliebe fürs „Change“bzw.<br />

Veränderungsmanagement übernahm<br />

es im Jahr 2001 wagemutig, das<br />

ehemalige Staatsweingut „Schloss Wackerbarth“<br />

im Sächsischen Elbland neu<br />

„aufzustellen“ als „Erstes Europäisches<br />

Erlebnisweingut“. 2004 folgte – ebenfalls<br />

aus Pioniergeist – der Wechsel<br />

nach Oberammergau: Über sechs Jahre<br />

lang leitete er von ihrer Gründung an<br />

als Geschäftsführer die Ammergauer<br />

Alpen GmbH. Kulturschönheiten seien<br />

nicht von selbst marktgängig, sondern<br />

müssten stets unter neuen Aspekten<br />

inszeniert werden. „Auch die Schlösser<br />

von Ludwig II oder die Passionsspiele in<br />

Oberammergau brauchen eine Dramaturgie.<br />

Das Publikum möchte auch neue<br />

Aspekte in der Inszenierung erleben.<br />

Sonst funktioniert es nicht“, weiß er.<br />

Warum hat er diese traumhafte Position<br />

eigentlich aus freien Stücken verlassen?<br />

Seine private Lebenssituation<br />

hat daran einen entscheidenden<br />

Anteill: Christöphlers Ehefrau arbeitet<br />

in Nürnberg als Kunsthistorikerin, die<br />

gemeinsame Tochter Charlotte lebt bei<br />

ihr. Die Entfernung zum Arbeitsort<br />

Oberammergau war mit der Zeit einfach<br />

zu weit und belastend. „Bei der jetzt<br />

relativ nahen Distanz kann ich schlichtweg<br />

mehr Zeit mit Charlotte verbringen“,<br />

erzählt der mit seiner Frau in<br />

Trennung lebende Vater. An der Privatuniversität<br />

„CampusM21“ in Nürnberg<br />

Poesie und Wein<br />

hat er einen Lehrauftrag für Business-<br />

Management angenommen; nicht zuletzt,<br />

um junge Menschen für Praktika<br />

in <strong>Rothenburg</strong> zu interessieren.<br />

Denn die Stadt liegt ihm am Herzen,<br />

das ist zu spüren, wenn er fast poetisch<br />

von ihr erzählt. „Die Durchsichten, wie<br />

das Stadtbild von der Hohenloher Ebene<br />

hinterfangen wird, der Punkt am<br />

Rathausplatz, wo man die Herrngasse,<br />

das Plönlein und den Röderbogen in<br />

den Blick nehmen kann, vom Grünen<br />

Markt die Sicht auf die hellen Sandsteine<br />

von St.Jakob“ – wunderbar, aber<br />

liebt er auch die mehr deftigen Genüsse<br />

vor Ort? Da lacht der Bielefelder: „Oh,<br />

ich weiß ein Schäufele zu schätzen,<br />

kann evangelische von katholischen<br />

Bratwürsten unterscheiden und schätzt<br />

den fränkischen Wein! Die Küche einer<br />

Weinlandschaft ist einfach verfeinerter.“<br />

Und der westfälische Grünkohl?<br />

Ach, der nun schmecke auch hier!<br />

Schlemmen<br />

und Sparen<br />

Jörg Christöphler<br />

empfiehlt<br />

unseren Lesern<br />

S<br />

GRÜNKOHL MIT LIPPISCHER KOHLWURST<br />

(FÜR ACHT PERSONEN)<br />

ZUTATEN<br />

2 kg frischen Grünkohl (geerntet<br />

frühestens nach dem ersten Frost)<br />

3 frische Kohlwürste, 3 geräucherte<br />

Kohlwürste (ersatzweise 3 frische<br />

und 3 geräucherte fränkische<br />

Mettwürste)<br />

200 g Speck<br />

3 Zwiebeln<br />

Öl, Salz<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Den Grünkohl putzen, dabei Stiele<br />

entfernen, die Blätter gründlich<br />

waschen und in einem Sieb abtropfen<br />

lassen. Den Speck in 8<br />

Stücke schneiden und in einem<br />

großen Kochtopf oder Bräter auslassen.<br />

Die fein gehackten Zwiebeln<br />

in dem Speckfett anschwitzen,<br />

dabei keine Farbe annehmen<br />

lassen bzw. eventuell etwas Öl dazugeben.<br />

Den klein geschnittenen Grünkohl<br />

in den Topf geben und bei mittlerer<br />

Temperatur und gelegentlichem<br />

Umrühren für anderthalb<br />

Stunden köcheln lassen. Danach<br />

die Kohlwürste in einer Pfanne in<br />

Öl von allen Seiten kräftig anbraten<br />

und zum Grünkohl geben. Das<br />

Ganze weitere 30 Minuten köcheln<br />

lassen.<br />

Kohlwürste und Speck aus dem<br />

Grünkohl nehmen und auf eine<br />

vorgewärmte Platte legen. Den<br />

Grünkohl mit Salz abschmecken.<br />

Das Kohlgemüse in eine vorgewärmte<br />

Schüssel füllen und<br />

zusammen mit der Wurst- und<br />

Speckplatte auf dem Tisch anrichten.<br />

Dazu passen als Beilage<br />

Salzkartoffeln.<br />

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