Korsika mit dem Reisemobil, ein Reisebericht von Bernd Loewe ...

Ponte Leccia - Valée d'Asco
Der Wind hatte deutlich nachgelassen, so kurvten wir schon wieder durch eine
fantastische Berglandschaft, auf der D 147 entlang des Flusses Asco. Mal wieder einige
Rindviecher auf den Straßen, oft sehr mager und stets den Kopf nach unten, um jedes
erreichbare Grün abzuknabbern. Da uns der Parkplatz in Ponte Leccia für eine
Übernachtung zu nah an der stark befahrenden N 193 lag, schauten wir uns den
Campingplatz E Canicce an, ca. 6 Kilometer nach der Einbiegung in das Ascotal. 15 Euro
kostete der Pauschalpreis für 2 Personen und Reisemobil ohne Strom (4 Euro).
In Asco machten wir kehrt und schauten uns das sehenswerte Panorama der Schlucht
dieser doch sehr abgelegenen Gegend von der anderen Seite an. Nun, die Reisemobile
waren scheinbar schon oft dort, denn selbst einsame Parkplätze waren mit 2,10 Meter
Barrieren versehen. Die Höhenbegrenzungsschilder wiesen einige Schusslöcher auf,
waren das verärgerte Reisemobilsten, oder nur eine willkommene Zielscheibe für ein
schießwütiges einheimisches Volk? Die Sonne verzog sich wieder auf der Rückfahrt, es
sah bedrohlich nach Regen aus, der aber ausblieb.
Nach einem Einkauf im Super U landeten wir am frühen Abend auf dem bereits
besichtigten Campingplatz, der nur von einem Schweizer und einem jungen deutschen
Paar besucht war. Immerhin, die Duschen waren halbwegs warm und die Straße in der
Nacht völlig ruhig. Dafür gaben die Köter der Umgebung immer wieder mal eine
Demonstration ihrer Tonlagen. Eine Ver- und Entsorgungsmöglichkeit für Reisemobile ist
nicht vorhanden, selbst das Entleeren einer Toilettenkassette ist ausdrücklich verboten.
Also dieser Platz ist nichts für Reisemobilfahrer. Übrigens, diese Gegend ist ein Eldorado
für Wanderer und Bergsteiger. Selbst der höchste Berg Korsikas, Monte Cinto, steht mit
seinen 2.706 Metern nicht allzu weit entfernt zur Verfügung.
Morosaglia
Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir zumindest ein wenig Frischwasser aufgefüllt
und sind zurück nach Ponte Leccia gefahren. Dort auf dem Parkplatz wieder den
Motorroller gestartet und durch eine sehr schöne Berglandschaft nach Morosaglia
gefahren. Dort haben wir uns die kleine Kirche und das Geburtshaus, heute ein kleines
Museum, des Freiheitskämpfers Pasquale Paoli angesehen. Für 2 Euro Eintritt pro Person
bekamen wir einen Museumsbegleiter in Deutsch ausgehändigt, der allerdings
zurückgegeben werden musste. Die einzelnen Exponate waren darin gut beschrieben. Zu
Beginn des kleinen Rundgangs durch vier Zimmer, schaltete die Dame des Hauses den
Computer ein. Der nicht zu lange Film über das Leben Paolis in Deutsch war informativ
und gut gemacht. Die nett dekorierte Kapelle unten im Haus beinhaltet Paolis Urne,
obwohl im Film von der Rückführung im Jahr 1889 der Gebeine aus England die Rede
war. Ein beschaulicher Aufenthalt, denn wir als einzige Touristen erlebt haben.
Moriani-Plage
Später bummelten wir Richtung Küste, nach einem Fehlversuch einen Übernachtungsplatz
zu finden, bot sich der kostenlose Parkplatz (N 42°28'33.1, 9°08'04.5) zwischen Straße
und Strand am Ortsrand von Moriani-Plage an. Diesmal kein Verbotsschild für
Reisemobile! Aber einen Tot musste man doch sterben, ein 3,5 t Verbotsschild musste
übersehen werden. Das war bestimmt wegen der Lkws dort aufgestellt worden, die hier
unerwünscht sind. Am Abend gesellte sich noch ein Reisemobil aus Frankfurt zu uns. Je
später es wurde, umso lauter wurde der Gesang einer Gruppe von Jugendlichen eine