Musterseite - Kolbenschmidt Pierburg AG
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„Mein Stück Rheinmetall“ – Mitarbeiter kaufen Aktien<br />
Miteigentümer am<br />
„eigenen“ Konzern<br />
(Fortsetzung von Seite 1)<br />
Die Zeichnungsfrist<br />
läuft jeweils zwei<br />
Wochen nach Kursfestsetzung,<br />
dauert<br />
bei der in Kürze anstehendenProgrammpremiere<br />
also<br />
vom 3. April 2008<br />
bis zum 16. April<br />
2008 (18 Uhr); für 2008 stehen noch<br />
zwei weitere Zeichnungstermine zur Verfügung,<br />
und zwar im kommenden Juli<br />
und im November. Die Haltezeit bzw.<br />
Sperrfrist für die Aktien beträgt zwei Jahre;<br />
die Aktien sind in dieser Zeit weder<br />
übertrag- noch pfändbar, können also<br />
nicht veräußert, beliehen oder als Sicherheit<br />
(z.B. für ein Darlehen) verwendet<br />
werden.<br />
Der „Clou“ bei diesem Programm: Mit<br />
„Mein Stück Rheinmetall“ werden Mitarbeiter<br />
zu Miteigentümern des international<br />
aufgestellten Konzerns, ohne<br />
dass – mit Ausnahme des zu zahlenden,<br />
gegenüber dem aktuellen Börsenkurs<br />
deutlich reduzierten Kaufpreises –<br />
zusätzliche Kosten entstehen. Rechtsanwalt<br />
Dr. Klaus Jürgen Zinecker, Leiter<br />
Arbeits- und Sozialrecht + Personalpolitik<br />
bei der Rheinmetall <strong>AG</strong>: „Das Unternehmen<br />
übernimmt alle Verwaltungskosten<br />
einschließlich der Transaktionsgebühren<br />
beim Aktienkauf. Für<br />
den Aktionär werden lediglich Verkaufs-<br />
bzw. Transferprovisionen (siehe<br />
dazu ‚Partner ist die Dresdner Bank‘)<br />
fällig, wenn er nach der Sperrfrist Aktien<br />
verkauft.“<br />
Als Miteigentümer hat der Aktieninhaber<br />
natürlich auch das volle Stimmrecht.<br />
Das mit der Abwicklung des Akti-<br />
enkaufprogramms betraute Bankinstitut,<br />
die Dresdner Bank <strong>AG</strong> in Frankfurt<br />
am Main, wird die Aktionäre vor der<br />
jährlichen Hauptversammlung anschreiben<br />
und sie um Anweisungen zur<br />
Stimmabgabe bitten; natürlich kann<br />
man alternativ auch persönlich an der<br />
Hauptversammlung, die in diesem Jahr<br />
auf den 6. Mai terminiert ist, teilnehmen<br />
und von seinem Stimmrecht aktiv<br />
Gebrauch machen.<br />
An dieser Stelle ein Wort zu den steuerlichen<br />
Aspekten: Der von Rheinmetall<br />
beim Kauf eingeräumte Rabatt in<br />
Höhe von 30 Prozent muss als geldwerter<br />
Vorteil versteuert werden, wobei ein<br />
jährlicher Steuerfreibetrag von 135 €<br />
(§ 19a EStG) geltend gemacht werden<br />
kann. Zinecker: „Was den Verkauf angeht,<br />
so ist der Aktienkursgewinn<br />
grundsätzlich steuerfrei – vorausgesetzt,<br />
man belässt die Aktien ein Jahr<br />
bzw. länger im eigenen Wertpapierdepot.<br />
Da die Haltezeit für ‚Ein Stück<br />
Rheinmetall‘ sowieso zwei Jahre beträgt,<br />
profitiert man bei einer Kurssteigerung<br />
in jedem Fall von der steuerlichen<br />
Befreiung.“ Dies gilt allerdings<br />
nur für Aktien, die in 2008 gekauft worden<br />
sind; bei einem Verkauf von Aktien,<br />
die nach dem 1. Januar 2009 erworben<br />
werden, greift die dann eingeführte<br />
Abgeltungssteuer in Höhe von 25<br />
Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag<br />
und ggf. Kirchensteuer auf Kapitaleinkünfte.<br />
Dass es sich – zum Beispiel bei einer<br />
Kursteigerung der Aktie – lohnt, in<br />
Rheinmetall-Aktien zu investieren,<br />
zeigt das folgende Rechenbeispiel (ohne<br />
Berücksichtigung von Steuern und<br />
Sozialversicherungsabgaben): Wer<br />
jetzt 30 Aktien zu einem angenommenen<br />
Kurs von 48 € kauft, zahlt – den<br />
30-Prozent-Abschlag eingerechnet – lediglich<br />
1008 € für die 30 Anteilsscheine,<br />
deren Wert tatsächlich bei 1440 €<br />
liegt. Der persönliche pekunäre Vorteil<br />
beträgt 432 €.<br />
Steigt der Aktienkurs nach zwei Jahren<br />
um zehn Prozent, so erzielt der Aktionär<br />
einen Ertrag in Höhe von 576 €.<br />
Bleibt der Kurs in diesem Zeitraum unverändert,<br />
verbucht man den bereits<br />
erwähnten Ertrag in Höhe von 432 €.<br />
Sollte der Aktienkurs nach zwei Jahren<br />
um zehn Prozent sinken, sind dem Mitarbeiteraktionär<br />
immerhin noch 288 €<br />
Ertrag sicher. Hinzu kommt die Dividende:<br />
Würde diese für die beiden Geschäftsjahre<br />
2008 und 2009 beispielsweise<br />
pro Aktie 1 € betragen, wären<br />
das in Summe 60 € Dividende; diese<br />
ist ebenfalls steuerpflichtig.<br />
Was die Akzeptanz bzw. Resonanz<br />
anbelangt, so geben sich die Verantwortlichen<br />
optimistisch. Hecke: „Wir<br />
sind überzeugt, dass ‚Mein Stück<br />
Rheinmetall‘ eine vorteilhafte Form<br />
der Mitarbeiterbeteiligung ist. Die Aktien<br />
zu einem deutlich vergünstigten<br />
Preis bieten ein sehr attraktives Chance/Risiko-Verhältnis.“<br />
Dass man mit diesem Programm natürlich<br />
auch die persönliche Identifikation<br />
des Einzelnen mit den unternehmerischen<br />
Zielen von Rheinmetall<br />
fördert, liegt auf der Hand. Noch<br />
einmal Ingo Hecke: „Damit werden<br />
Mitarbeiter zu Miteigentümern ihres<br />
Unternehmens. Dies ist vor allem<br />
deshalb von Bedeutung, da vom täglichen<br />
Einsatz jedes Einzelnen in den<br />
Konzernunternehmen letztlich unser<br />
gemeinsamer Erfolg abhängt.“<br />
Rolf D. Schneider<br />
AKTIENKAUFPROGRAMM<br />
Composing: René Dahlmanns<br />
Düsseldorf. Vor dem Hintergrund<br />
des neu aufgelegten Aktienprogramms<br />
für Mitarbeiter des Rheinmetall-Konzerns<br />
mag das Börsengeschehen<br />
für den einen oder anderen Neu-<br />
Börsianer eine vollkommen neue Bedeutung<br />
bekommen.<br />
Generell versteht man unter Börsen<br />
Marktplätze für den organisierten<br />
Handel von beispielsweise Aktien, Anleihen,<br />
Devisen und einer Vielzahl weiterer<br />
Anlageformen. Eine zentrale Aufgabe<br />
dieses „Marktplatzes“ ist es, Anleger<br />
(Kapitalgeber), die ihr Geld gewinnbringend<br />
anlegen möchten, und<br />
Unternehmer (Kapitalnehmer), die Kapital<br />
für ihr Geschäft benötigen, zusammenzuführen.<br />
Der Handel an der<br />
Börse wird nicht direkt zwischen Kapitalgeber<br />
und Kapitalnehmer betrieben,<br />
sondern von dazu berechtigten<br />
Personen, den Händlern. In Deutschland<br />
ist die wichtigste Börse die Frankfurter<br />
Wertpapierbörse, die 1585 gegründet<br />
wurde. Weitere Börsenplätze<br />
in Deutschland finden sich in Stuttgart,<br />
München, Hamburg, Düsseldorf,<br />
Hannover, Berlin und Bremen.<br />
Kauft nun ein Anleger eine Aktie, so<br />
wird er damit zum Miteigentümer am<br />
Gesamtvermögen einer Aktiengesellschaft.<br />
Eine Aktie verbrieft eine Reihe<br />
von Rechten an der Aktiengesellschaft,<br />
wobei als wesentliche Aktionärsrechte<br />
unter anderem die Beteiligung<br />
am Gewinn, die Teilnahme und<br />
das Stimmrecht im Rahmen der<br />
Hauptversammlung sowie die Aus-<br />
Breit angelegte<br />
Info-Kampagne<br />
rds Düsseldorf. Mit einer breit angelegten<br />
Kommunikationskampagne werden<br />
die rund 10 000 Mitarbeiter an den insgesamt<br />
31 bundesdeutschen Standorten<br />
des Rheinmetall-Konzerns über das auf<br />
sie zugeschnittene Aktienkaufprogramm<br />
informiert.<br />
Neben einem Info-Flyer, den alle potenziellen<br />
Nutzer von „Mein Stück Rheinmetall“<br />
bereits mit ihrer diesjährigen<br />
Februar-Gehalts- bzw. Lohnabrechnung<br />
erhalten haben, hängen zwischenzeitlich<br />
an allen deutschen Firmenstandorten<br />
themenbezogene Poster aus; außerdem<br />
wird in den aktuellen Betriebsver-<br />
kunft durch den Vorstand zu nennen<br />
sind. Rheinmetall hat insgesamt 36<br />
Millionen Aktien ausgegeben, die von<br />
einer breit gestreuten Investorenstruktur<br />
gehalten werden. Die Rheinmetall-<br />
Aktie ist im Auswahlindex M-DAX notiert,<br />
der 50 mittelgroße Werte aus vorwiegend<br />
klassischen Sektoren umfasst<br />
(z.B. Branchen wie Maschinenbau,<br />
Konsumgüter oder Chemie), die<br />
hinsichtlich Marktkapitalisierung und<br />
Börsenumsatz kleiner sind als die des<br />
deutschen Leitindex DAX.<br />
Abhängig vom Börsen- und Unternehmensumfeld<br />
können die Kurse der<br />
Papiere – teilweise in beträchtlichem<br />
Ausmaß – schwanken. Wie entstehen<br />
diese Kursveränderungen nun genau?<br />
Generell versteht man unter dem Aktienkurs<br />
den aktuellen Preis einer börsengehandelten<br />
Aktie. Wie teuer eine<br />
Aktie ist, ergibt sich aus dem zum Zeitpunkt<br />
der Kursbildung bestehenden<br />
Verhältnis aus Angebot und Nachfrage<br />
nach diesem Papier. Konkret bedeutet<br />
dies, dass der Kurs einer Aktie steigen<br />
wird, wenn die Nachfrage größer als<br />
das Angebot ist; werden hingegen<br />
mehr Aktien angeboten als Käufer auf<br />
dem Markt sind, wird der Kurs sinken.<br />
Auch externe Faktoren wie beispielsweise<br />
die US-Immobilienkrise oder die<br />
Angst vor einer bevorstehenden Rezession<br />
können sich nachteilig auf die<br />
Kursentwicklungen auswirken, da Investoren<br />
in diesem Umfeld verstärkt<br />
auf andere, sicherere Anlageformen<br />
sammlungen der einzelnen Rheinmetall-<br />
Tochtergesellschaften kompetent über<br />
das Projekt informiert.<br />
Zusätzlich zur ausführlichen Berichterstattung<br />
in dieser aktuellen Ausgabe der<br />
Rheinmetall-Konzernzeitung „Das Profil“<br />
und einem entsprechend informativen<br />
Auftritt unter der Intranet-Rubrik Profil-<br />
Online in den beiden Konzernportalen<br />
„gate2 automotive“ bzw. „gate2defence“ wird derzeit eine Broschüre erstellt, die<br />
voraussichtlich von Mitte März 2008 an<br />
unter anderem an speziellen Infoständen<br />
(z.B. in Firmenkantinen) gezielt verteilt<br />
wird; auf Nachfrage ist diese auch in<br />
den Personalabteilungen der bundesdeutschen<br />
Firmen erhältlich. Die erwähnten<br />
Informationsstände gibt es insbesondere<br />
zu Beginn der Zeichnungsfrist,<br />
also im Zeitraum 3. bis 4. April 2008.<br />
3<br />
ausweichen. Da sich das Verhältnis<br />
der Kauf- und Verkaufswilligen kontinuierlich<br />
verändert, unterliegen die<br />
Kurse ständigen Schwankungen.<br />
Wie aber entsteht die steigende<br />
Nachfrage nach einem bestimmten<br />
Wertpapier? Entwickeln sich beispielsweise<br />
die Geschäfte eines Unternehmens<br />
gut, was sich zum Beispiel am<br />
steigenden Gewinn zeigen kann, oder<br />
wird ein neues, zukunftsweisendes<br />
Produkt in den Markt eingeführt, werden<br />
mehr Investoren versuchen, von<br />
den Fortschritten des Unternehmens<br />
zu profitieren. Die potenziellen Aktionäre<br />
werden verstärkt Aktien nachfragen<br />
und bereit sein, einen höheren<br />
Preis zu bezahlen. Gleichzeitig wird<br />
Welche Faktoren bestimmen den Handel mit Aktien?<br />
„Marktplatz“ für den<br />
Unternehmenserfolg<br />
die Verkaufsbereitschaft der bestehenden<br />
Aktionäre nachlassen. Als Folge<br />
der gestiegenen Nachfrage und des<br />
sinkenden Angebots wird der Aktienkurs<br />
steigen.<br />
Dieses Prinzip kann jedoch auch in<br />
umgekehrter Richtung funktionieren.<br />
So können beispielsweise unternehmerische<br />
Fehlentscheidungen, ungünstige<br />
Kostenstrukturen oder negative<br />
Markttrends das Vertrauen der Anleger<br />
in eine Aktie reduzieren und zu<br />
Verkaufsentscheidungen führen. Das<br />
steigende Angebot bei gleichzeitig<br />
sinkender Nachfrage resultiert in sinkenden<br />
Aktienkursen. Die Kurse fallen<br />
dann so lange, bis wieder ausreichend<br />
Investoren bereit sind, dieses Wertpapier<br />
zu kaufen. Roman Köhne