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nordsee - FOOD and friends

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Wappnet<br />

seine Söhne<br />

für das feind-<br />

liche Leben:<br />

Brad Pitt in „The<br />

Tree of Life“<br />

Filmtipps<br />

Zwischen zwei Welten<br />

Kinder sind ein Produkt ihrer Erziehung. Kompliziert wird’s, wenn die<br />

widersprüchlich ist. Wie bei Jack in „The Tree of Life“<br />

Das Blaue vom Himmel<br />

Demenz bedeutet nicht nur Vergessen.<br />

Sie kann auch Verdrängtes zutage bringen.<br />

So bei Marga (Hannelore Elsner). Als die<br />

krank wird, erfährt ihre Tochter (Juliane<br />

Köhler) von Lebenslügen, die das<br />

Mutter-Tochter-Verhältnis nachhaltig<br />

erschüttern. (Kinostart: 2.6.)<br />

Der Zoowärter<br />

Griffin (Kevin James) ist der perfekte Tier -<br />

pfleger, kommt aber bei Frauen nicht gut<br />

an. Um ihm diesbezüglich auf die Sprünge<br />

zu helfen, beginnen seine Schützlinge zu<br />

sprechen und bringen ihm die Kunst der<br />

Verführung bei. Liebeslektionen auf<br />

Animalisch. (Kinostart: 7.7.)<br />

Seine Mutter ist ein sensibler Schöngeist<br />

mit ausgeprägt empathischen<br />

Fähigkeiten, sein Vater ein tougher Typ,<br />

der mit Körperkraft und Willensstärke<br />

gegen die Härte des Lebens angeht.<br />

Zwischen diesen gegensätzlichen Polen<br />

wächst Jack als ältester von drei Brüdern<br />

im mittleren Westen der USA auf. Erst<br />

scheint den Jungen dieses Wechselbad<br />

der Gefühle nicht zu erschüttern. Doch<br />

als er auch noch mit Krankheit und Tod<br />

konfrontiert wird, gerät sein Weltbild<br />

ins Wanken. Bis ins Erwachsenen alter<br />

fühlt er sich deshalb als verlorene Seele,<br />

die erst durch ein tief greifendes<br />

Ereignis zu sich findet. „Jack versucht,<br />

inmitten der ständigen Veränderungen<br />

und des Chaos die Zusammenhänge zu<br />

erkennen, den großen Plan, der allem<br />

und jedem einen Sinn verleiht“, erklärt<br />

Terrence Malick. Mit der ätherischen<br />

Jessica Chastain, einem wohltuend<br />

gereiften Brad Pitt und Sean Penn als<br />

überzeugender Verkörperung eines<br />

zerrissenen Charakters ist dem Regisseur<br />

von „Badl<strong>and</strong>s“ und „Der schmale<br />

Grat“ eine perfekte Besetzung gelungen.<br />

Eine epische Familiengeschichte<br />

voll eindringlich- geheimnisvoller Bilder.<br />

(Kinostart: 16.6.)<br />

Der M<strong>and</strong>ant<br />

Bislang hat Mickey Haller (Matthew<br />

McConaughey) Kleinkriminelle verteidigt.<br />

Nun vertritt er einen Beverly-Hills-Playboy<br />

(Ryan Phillippe), der eine Frau ermordet<br />

haben soll. Ein vertrackter Fall, der zum<br />

Duell zweier Meister der Manipulation<br />

eskaliert. (Kinostart: 23.6.)<br />

Webtipps<br />

Buchtipps<br />

Ab in die Pampa!<br />

Von einem, der auszog, das L<strong>and</strong>leben zu lernen:<br />

Harald Brauns „Gummistiefel-Gefühl“<br />

Das „Ne<strong>and</strong>ertal der Zivilisation“ hat einen<br />

Namen: Klöterkamp 4 in Haasenbüttel. Was<br />

sich nach Dorf anhört, ist noch einsamer als<br />

das: ein Ort im schleswig-holsteinischen<br />

„Off“, ohne Nachbarn und Straßenbeleuchtung.<br />

Ausgerechnet hier in der Pampa kauft<br />

Harald Braun – Journalist, Buchautor und<br />

bekennender Stadtmensch, der bis dato nicht<br />

ohne Szenecafés, -lokale und -clubs in Steinwurfentfernung<br />

leben konnte – 2003 ein<br />

Haus. Nicht umsonst halten Skeptiker seinen<br />

Schritt für „eskapistische Spinnereien“. Auch<br />

er selbst fühlt sich über ein Jahr lang „furchterregend<br />

fremd“ – bis er seine Festanstellung<br />

in Hamburg verliert und als Freiberufler zwangsläufig mehr Zeit daheim<br />

verbringt. Wie er allmählich Freundschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr<br />

schließt, rauchende Kamine bezwingt und sogar mit dem Kauf eines Aufsitzrasenmähers<br />

liebäugelt, schildert er in seinem fast autobiografischen<br />

Buch „Das Gummistiefel-Gefühl“. Und das selbstironisch-ehrlich, ohne<br />

weichzeichnende Countryromantik. „Leben auf dem L<strong>and</strong> ist jetzt total in.<br />

Ich habe mich damals aber überhaupt nicht als Trendsetter gefühlt. Sondern<br />

wie der einzige Idiot, der sich so etwas antut“, erinnert sich der gebürtige<br />

Aachener, der seine Meinung mittlerweile geändert hat. „Von Totalassimilation<br />

bin ich zwar weit entfernt. Trotzdem fühle ich mich großartig,<br />

wenn ich mit meinem Hund durch die Wiesen stapfe und in unseren Garten<br />

zurückkomme.“ Wo<strong>and</strong>ershin will er nur im Winter: Wenn’s in Haasenbüttel<br />

alias Horst nass, kalt und dunkel wird,<br />

weilt und schreibt Harald Braun monatelang<br />

in Australien – ein „duales System“, das<br />

ihn grundzufrieden macht.<br />

(Bastei Lübbe, 8,99 €, ab 24.6.)<br />

www.yogaeasy.de Keine Zeit für Kurs- oder Studiobesuche? Üben kann man<br />

Yoga jetzt auch online – egal ob als Anfänger oder Crack. Für 15 Euro im Monat<br />

gibt’s unbegrenzten Zugriff auf die Lektionen der besten Lehrer Deutschl<strong>and</strong>s.<br />

www.mysupper.de Steinpilzpesto, „Smell & Smile“-Rooibos, Himbeer-<br />

Knallbrause-Schokolade: Bestellleckereien für „Foodlover“, die ein Faible für<br />

Geschmackserlebnisse in Manufakturqualität haben.<br />

www.hinterl<strong>and</strong>.ag Grenzgang zwischen Kitsch und Kunst: Röcke, T-Shirts,<br />

Tücher und sogar Bademode mit österreichischen Heimatmotiven. Tragbarer<br />

Almrausch, der Tracht ausgesprochen trendy macht.<br />

ZU Gewinnen<br />

Drei Exemplare von Harald Brauns<br />

„Das Gummistiefel-Gefühl“<br />

Siehe Seite 42<br />

Melissa Jacoby Der verführerische<br />

Charme der Durchschnittlichkeit<br />

Gute Noten sind kein Segen.<br />

Zumindest nicht für Mead,<br />

Musterschüler und Außenseiter<br />

zugleich. Zerrissen zwischen<br />

Stolz und Neid auf alle Normalos,<br />

verzweifelt er immer mehr bis hin<br />

zum Wahnsinn. Ein Antibildungsroman<br />

über die Qual, ein Genie<br />

zu sein. (Droemer, 19,99 €)<br />

Albrecht SELGE Wach<br />

Die einen nehmen bei Schlaflo-<br />

sigkeit Tabletten. August Kreutzer<br />

spaziert durch die nächtliche<br />

Stadt. Unterwegs sammelt er<br />

Begegnungen, Bilder und Ge-<br />

schichten. Ein Roman verborgener<br />

Möglichkeiten, frei schwebend<br />

zwischen Tag und Traum.<br />

(Rowohlt Berlin, 19,95 €, ab 15.7.)<br />

David Gilmour Die perfekte<br />

Ordnung der Dinge<br />

Reich sein klingt toll, hat aber<br />

auch Tücken. Denn wer alles tun<br />

kann, aber nichts muss, braucht<br />

viel Selbstdisziplin. Fehlt die,<br />

droht Desorientierung. So wie bei<br />

David. Der erbt jung, bekommt<br />

nichts gebacken. Und blickt<br />

irgendwann selbstironisch zurück<br />

auf das Leben eines Losers.<br />

(S. Fischer, 18,95 €)<br />

Carlos Ruiz Zafón Marina<br />

Wie in seinen drei Jugendromanen<br />

zuvor ist Zafóns Held auch<br />

in „Marina“ ein 15-Jähriger. Doch<br />

was der in Barcelona mit seiner<br />

Freundin erlebt, lässt auch Große<br />

gruseln: Frankenstein-Verschnitte<br />

treiben da ihr Unwesen, Teufel<br />

und Untote. Harter Tobak aus<br />

dem Reich der Finsternis.<br />

(S. Fischer, 19,95 €)

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