März 2006 - Bundesverband für körper
März 2006 - Bundesverband für körper
März 2006 - Bundesverband für körper
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v-aktuell<br />
Informationen aus dem <strong>Bundesverband</strong> <strong>für</strong> Körper- und Mehrfachbehinderte e.V.<br />
Nr. 1/<strong>2006</strong> bv aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong><br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Düsseldorf feiert Karneval und wir bereiten in neues bvaktuell<br />
vor.<br />
Auch diesmal steht wieder die Initiative „ICH BIN WIR.<br />
Gemeinsam stark mit Behinderung“ im Mittelpunkt.<br />
Besonders möchten wir Sie einladen, sich <strong>für</strong> den Selbsthilfepreis<br />
zu bewerben, der vom <strong>Bundesverband</strong> im Rahmen<br />
der Initiative ausgesetzt wurde. Der Preis wird erstmals<br />
vergeben <strong>für</strong> Aktivitäten oder Vorhaben, die von<br />
Eltern behinderter Kinder oder Menschen mit Behinderung<br />
entwickelt oder durchgeführt wurden oder werden.<br />
Der <strong>Bundesverband</strong> möchte damit das ehrenamtliche<br />
Engagement würdigen und fördern. Angesprochen sind<br />
alle Vereine und Initiativen, in deren Projekten und Angeboten gegenseitige Hilfe, Unterstützung<br />
und die gemeinsame Umsetzung im Vordergrund stehen. Der Selbsthilfegedanke<br />
soll damit gestärkt und die öffentliche Aufmerksamkeit auf Aktivitäten dieser Art und auf<br />
die Menschen, die dahinter stehen, gelenkt werden. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.<br />
Einen ersten Höhepunkt der Initiative stellt die Tagung „Hilf dir selbst, bevor es kein anderer<br />
tut!“ im Mai in Hamburg dar. Alle Formen des elterlichen Engagements <strong>für</strong> ihre behinderten<br />
Kindern werden auf dieser Veranstaltung zu Wort kommen. Es reicht von den<br />
Aufgaben, die in der Familie zu bewältigen sind, über verschiedene Formen der Interessenvertretung<br />
bis hin zur Übernahme von Trägerverantwortung durch Eltern. Damit sind alle<br />
Facetten der Arbeit in unseren Orts- und Kreisvereinen angesprochen, und wir wünschen<br />
uns, dass möglichst viele von Ihnen die Gelegenheit haben, in Hamburg dabei zu sein.<br />
Mehr dazu lesen Sie in diesem Heft (bitte beachten Sie hierzu die Beilagen). Wie immer<br />
freuen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle des <strong>Bundesverband</strong>es<br />
auf Ihre Rückmeldung und Ihren Anruf.<br />
Mit freundlichem Gruß<br />
Norbert Müller-Fehling<br />
Geschäftsführer<br />
<strong>Bundesverband</strong> <strong>für</strong> Körper- und Mehrfachbehinderte e. V.<br />
E-Mail: info@bvkm.de http://www.bvkm.de<br />
Inhalt<br />
<strong>Bundesverband</strong><br />
Mitgliederversammlung<br />
<strong>2006</strong> S.2<br />
Mädchenkonferenz S. 4<br />
ICHBINWIR S.15<br />
– Landesverband NRW S. 15<br />
– Elternstammtisch S. 16<br />
– CD-Rom/Hamburg S. 17<br />
– Elternforum S. 18<br />
Aktion Mensch<br />
Jugendmesse S. 19<br />
Wichtige<br />
Antragsformulare! S. 19<br />
Recht und Politik<br />
Unterhaltsheranziehung S. 6<br />
Heilmittelrichtlinie S. 7<br />
Biometrischer Reisepass S. 9<br />
Müntefering gegen<br />
Bundesteilhabegeld S. 10<br />
Arbeitslosengeld II S. 11<br />
Weihnachtsbeihilfe S. 12<br />
Kennzahlenvergleich S. 13<br />
Barrierefreie Arztpraxen S. 14<br />
Seminare S. 22<br />
Meldungen, Bücher,<br />
Broschüren... S. 20<br />
Mit freundlicher Unterstützung des<br />
AOK <strong>Bundesverband</strong>es.
<strong>Bundesverband</strong><br />
Bilder: Copyright Stuttgart Marketing GmbH<br />
Ankündigung<br />
der Fachtagung und<br />
Mitgliederversammlung<br />
des <strong>Bundesverband</strong>es<br />
<strong>2006</strong> in Stuttgart<br />
Die Mitgliederversammlung und Fachtagung <strong>2006</strong> des<br />
<strong>Bundesverband</strong>esbandes <strong>für</strong> Körper- und Mehrfachbehinderte e.V.<br />
findet<br />
am 14. und 15.Oktober <strong>2006</strong><br />
im Tagungshotel der Deutschen Telekom<br />
in Stuttgart statt.<br />
Auf dieser Mitgliederversammlung stehen Wahlen zum Bundesvorstand auf<br />
der Tagesordnung. Zur Vorbereitung und Durchführung der Wahl hat der<br />
Bundesausschuss, die Ländervertretung des <strong>Bundesverband</strong>es, im Herbst<br />
2005 einen Wahlvorstand berufen. Mit dem Hinweis auf die Wahlen möchten<br />
wir unsere Mitgliedsorganisationen weiter bitten, sich nach geeigneten<br />
Kandidatinnen und Kandidaten in ihren Reihen umzusehen.<br />
Der amtierende Vorstand des <strong>Bundesverband</strong>es hat sich bereit erklärt, Interessenten<br />
über die konkrete Arbeit als Vorstandsmitglied zu informieren und<br />
<strong>für</strong> Fragen zur Verfügung zu stehen. Interessenten können sich gerne an den<br />
Geschäftsführer des <strong>Bundesverband</strong>es wenden.<br />
2 Bitte heraustrennen und kopieren! bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong>
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Landes- und Ortsverbände des <strong>Bundesverband</strong>es,<br />
der <strong>Bundesverband</strong> aktualisiert stetig sein OV-Verzeichnis.<br />
<strong>Bundesverband</strong><br />
Bitte schicken Sie uns dieses Schreiben, wenn sich etwas in Ihrem Verein, Ihrer Gruppe<br />
oder Initiative verändert haben sollte!<br />
Wir danken Ihnen sehr herzlich <strong>für</strong> Ihre Unterstützung!<br />
Ihr <strong>Bundesverband</strong><br />
Name der<br />
Mitgliedsorganisation:..........................................................................................................<br />
Anschrift:................................................................................................................................<br />
Ansprechpartner/in:..............................................................................................................<br />
Tel:..........................................................................................................................................<br />
Fax:.........................................................................................................................................<br />
(allgemeine) E-Mail:...... ........................................................................................................<br />
WWW:....................................................................................................................................<br />
Angebot bitte hier ankreuzen:<br />
❍ Frühförderung<br />
❍ Sozialpädiatrisches Zentrum<br />
❍ Elterntreff<br />
❍ Ergotherapie<br />
❍ Krankengymnastik<br />
❍ Logopädie<br />
❍ Reittherapie<br />
❍ Therapeutisches Schwimmen<br />
❍ Unterstützte Kommunikation<br />
❍ Kindertagesstätte<br />
❍ Schulvorbereitende Einrichtung<br />
❍ Pflegedienst<br />
❍ Ambulante Dienste<br />
❍ Sonderschule<br />
❍ Internat<br />
❍ Kinderheim<br />
❍ Beratung<br />
❍ Testamentsberatung/<br />
-vollstreckung<br />
Bitte ergänze Sie die Liste, wenn Sie ein Angebot Ihres Vereines/Ihrer Gesellschaft nicht<br />
wiederfinden<br />
❍.....................................................................................................................<br />
❍.....................................................................................................................<br />
❍.....................................................................................................................<br />
❍.....................................................................................................................<br />
Bitte senden Sie den Bogen an den:<br />
<strong>Bundesverband</strong> <strong>für</strong> Körper- und Mehrfachbehinderte e.V.<br />
Brehmstr. 5-7<br />
40239 Düsseldorf<br />
Fax: 0211/64004-20<br />
❍ Betreuungsverein<br />
❍ Familienentlastender Dienst<br />
❍ Schullandheim<br />
❍ Bildung/Kultur<br />
❍ Ferieneinrichtung<br />
❍ Freizeitmaßnahmen<br />
❍ Jugendclub / Jugendtreff<br />
❍ Fahrdienst<br />
❍ Sport<br />
❍ Wohneinrichtung<br />
❍ Kurzzeitpflege<br />
❍ Betreutes Wohnen<br />
❍ Behindertengerechte<br />
Wohnungen<br />
❍ Berufsbildungswerk<br />
❍ Tagesförderstätte<br />
❍ Werkstätte (WfbM)<br />
❍ Integrationsfachdienst/<br />
Integrationsunternehmen<br />
bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong> Bitte heraustrennen und kopieren! 3
<strong>Bundesverband</strong><br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Landes- und Ortsverbände des <strong>Bundesverband</strong>es,<br />
diese Ausgabe von bv-aktuell enthält mehrere Beilagen: das „Steuermerkblatt <strong>für</strong> Familien mit<br />
behinderten Kindern“ sowie das Mädchenmagazin MIMMI und die Ausschreibungsunterlagen<br />
<strong>für</strong> den Selbsthilfepreis <strong>2006</strong>. Sie können weitere Exemplare beim <strong>Bundesverband</strong> bestellen:<br />
Die Ausschreibung sowie das Steuermerkblatt stehen auch als Download auf der Internetseite<br />
des <strong>Bundesverband</strong>es unter www.bvkm.de zur Verfügung.<br />
Ihr <strong>Bundesverband</strong><br />
Ich bestelle ............ Exemplare:<br />
❍ Mädchenmagazin MIMIMI<br />
❍ „Steuermerkblatt <strong>für</strong> Familien mit behinderten Kindern“ ( gegen Portokosten)<br />
❍ „Ausschreibungsunterlagen <strong>für</strong> den Selbsthilfepreis <strong>2006</strong><br />
Name/Anschrift/Mitgliedsorganisation<br />
............................................................................................................................<br />
............................................................................................................................<br />
............................................................................................................................<br />
............................................................................................................................<br />
............................................................................................................................<br />
............................................................................................................................<br />
Bitte senden Sie den Bogen an den:<br />
<strong>Bundesverband</strong> <strong>für</strong> Körper- und Mehrfachbehinderte e.V.<br />
Brehmstr. 5-7<br />
40239 Düsseldorf<br />
Fax: 0211/64004-20<br />
bv-aktuell: Geänderte Down-<br />
load-Möglichkeit im Internet!<br />
Wir möchten alle LeserInnen darauf hinweisen, dass der Bundsverband u.a. <strong>für</strong> bv-aktuell auf der Homepage unter<br />
www.bvkm.de einen „Geschützten Bereich“ eingerichtet hat. Die pdf-Datei von bv-aktuell wird zunächst <strong>für</strong> circa<br />
vier Wochen nur in diesem Bereich zur Verfügung stehen. Wir möchten damit die Exklusivität der Informationen<br />
<strong>für</strong> unsere Mitgliedsverbände sichern.<br />
Das Passwort <strong>für</strong> den „Geschützten Bereich“ erhalten die Mitgliedsverbände auf Anforderung<br />
bei: silke. martmann-sprenger@bvkm.de<br />
Ihr <strong>Bundesverband</strong><br />
4 Bitte heraustrennen und kopieren! bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong>
5. Mädchenkonferenz<br />
<strong>für</strong> Mädchen und junge<br />
Frauen mit Behinderung<br />
27. bis 29. Oktober <strong>2006</strong><br />
im ICP in München<br />
Es ist wieder soweit: Im Herbst <strong>2006</strong> findet die<br />
nächste Mädchenkonferenz statt. Die Vorbereitungen<br />
laufen auf Hochtouren.<br />
Mädchenkonferenz heißt:<br />
� jede Menge Spaß und Aktionen<br />
� neue Sachen ausprobieren<br />
� mit anderen Teilnehmerinnen diskutieren<br />
� Mädchen und junge Frauen kennen lernen und<br />
neue Freundschaften schließen<br />
� ein Wochenende ohne Eltern verbringen<br />
� und vieles mehr<br />
Euch erwartet auch in diesem Jahr ein abwechslungsreiches<br />
Programm mit einer Mädchenband am<br />
Freitagabend, vielen Workshops am Samstag, der<br />
Disko am Abend und der Aufführung der Workshopergebnisse<br />
am Sonntagmorgen.<br />
Wenn ihr Lust habt, bei der Mädchenkonferenz<br />
dabei zu sein, schreibt an:<br />
<strong>Bundesverband</strong> <strong>für</strong> Körperund<br />
Mehrfachbehinderte e.V.<br />
Stichwort: Mädchenkonferenz<br />
Brehmstr. 5-7<br />
40239 Düsseldorf<br />
oder per E-Mail an mimmi@bvkm.de<br />
Das ausführliche Programm und die Anmeldeunterlagen<br />
werden ab Mitte April fertig sein. Wir schicken<br />
sie euch dann zu.<br />
<strong>Bundesverband</strong><br />
bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong> Bitte heraustrennen und kopieren! 5
Recht und Politik<br />
Unterhaltsheranziehung bei<br />
Beschäftigung in Werkstätten<br />
rechtswidrig<br />
BMAS bestätigt Rechtsauffassung des <strong>Bundesverband</strong>es<br />
Das Bundesministerium <strong>für</strong> Arbeit und Soziales<br />
(BMAS) hält die Heranziehung von Eltern zu<br />
einem Unterhaltsbeitrag von 26 Euro <strong>für</strong> ausgeschlossen,<br />
wenn deren behinderten volljährigen<br />
Kindern lediglich Eingliederungshilfe in Form von<br />
Hilfe in einer Werkstatt <strong>für</strong> behinderte Menschen<br />
bzw. in Form von Hilfe in einer Tagesförderstätte<br />
gewährt wird. Dies hat das Ministerium dem<br />
Geschäftsführer des <strong>Bundesverband</strong>es <strong>für</strong> Körperund<br />
Mehrfachbehinderte, Norbert Müller-Fehling,<br />
durch Schreiben vom 6. Dezember 2005 mitgeteilt<br />
und damit die Rechtsauffassung des Verbandes<br />
bestätigt.<br />
Mit Inkrafttreten des SGB XII zum 1. Januar 2005 sind die<br />
von den Eltern zu leistenden Unterhaltsbeiträge vereinheitlicht<br />
worden. Seit dieser Zeit müssen alle Eltern volljähriger<br />
Kinder <strong>für</strong> Leistungen der Eingliederungshilfe<br />
und Hilfe zur Pflege einen monatlichen Betrag von 26<br />
Euro und <strong>für</strong> Leistungen der Hilfe zum Lebensunterhalt<br />
einen monatlichen Betrag von 20 Euro zahlen (§ 94<br />
Absatz 2 SGB XII).<br />
Eltern müssen künftig nicht mehr zahlen<br />
Bereits Anfang 2005 war bekannt geworden, dass einige<br />
Sozialhilfeträger (u.a. in Schleswig-Holstein, Sachsen und<br />
Baden-Württemberg) auch Eltern, deren volljährige Kinder<br />
lediglich Eingliederungshilfe in Form von Hilfe in<br />
einer Werkstatt <strong>für</strong> behinderte Menschen erhielten, zu<br />
einem monatlichen Unterhaltsbeitrag in Höhe von 26<br />
Euro heranzogen. Die Unterhaltsheranziehung ist in diesem<br />
Fall jedoch rechtswidrig, weil die Eingliederungshilfe<br />
in Werkstätten <strong>für</strong> behinderte Menschen ohne Rücksicht<br />
auf das Einkommen oder Vermögen des behinderten<br />
Menschen gewährt wird (vgl. § 92 Abs. 2 Satz 1 Nr. 7 SGB<br />
XII). Ist die Leistung <strong>für</strong> den behinderten Menschen selbst<br />
also „zugangsfrei“, kommt eine Heranziehung der Eltern<br />
zu einem Unterhaltsbeitrag <strong>für</strong> diese Leistung nicht in<br />
Betracht. Das gleiche gilt <strong>für</strong> die in Tagesförderstätten<br />
geleistete Eingliederungshilfe (vgl. § 92 Abs. 2 Satz 1 Nr. 8<br />
SGB XII).<br />
Dies bekräftigt nun auch das BMAS. In dem Schreiben<br />
vom 6. Dezember 2005 heißt es: „In den Leistungsfällen,<br />
bei denen § 92 Absatz 2 SGB XII zum Tragen kommt, ist<br />
diese Vorschrift selbstverständlich lex specialis gegenüber<br />
der generellen Regelung des § 94 Absatz 2 SGB XII.<br />
Da die nach § 92 Absatz 2 SGB XII in einer Werkstatt <strong>für</strong><br />
behinderte Menschen erbrachten Maßnahmen nicht<br />
vom Einkommen und Vermögen des Betroffenen abhängig<br />
gemacht werden, ist auch der Rückgriff auf Unterhaltsverpflichtete<br />
ausgeschlossen, da diese nach § 92<br />
Absatz 2 Satz 1 i.V.m. § 19 Absatz 3 SGB XII nicht stärker<br />
„haften“ können als der Leistungsempfänger selbst.“<br />
Der Landkreistag und der Städtetag Baden-Württemberg<br />
haben den Städten und Landkreisen in Baden-Württemberg<br />
in Anbetracht dieses Schreibens empfohlen, bis auf<br />
weiteres auf die Unterhaltsheranziehung von Eltern volljähriger<br />
behinderter Menschen, die eine Werkstatt <strong>für</strong><br />
behinderte Menschen oder eine Tagesförderstätte besuchen,<br />
zu verzichten.<br />
Das Schreiben des BMAS steht ebenso wie<br />
die Argumentationshilfe <strong>für</strong> Eltern von<br />
Werkstattbeschäftigten auf der Internetseite<br />
des <strong>Bundesverband</strong>es unter folgendem<br />
Link zum kostenlosen Download:<br />
http://www.bvkm.de/0-10/recht,argumentationshilfen,sgbxii,index.html<br />
Katja Kruse<br />
6 Bitte heraustrennen und kopieren! bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong>
Die Patientenvertreter im Unterausschuss Heilund<br />
Hilfsmittel hatten im Herbst 2005 eine<br />
Umfrage zur Auswirkung der seit Juli 2005 gültigen<br />
Heilmittelrichtlinie (HMR) durchgeführt. Ziel<br />
war es, den Weiterentwicklungsbedarf der Richtlinie<br />
zu Identifizierung und Mängel in der Versorgung<br />
zu erkennen.<br />
Von den 13 angeschriebenen Institutionen und Organisationen<br />
erfolgten Rückmeldungen von fünf Betroffenenorganisationen,<br />
fünf Organisationen der Leistungserbringer<br />
und zwei weiteren Institutionen, darunter der Beauftragte<br />
<strong>für</strong> die Belange behinderter Menschen. Auch die<br />
Rückmeldungen aus dem <strong>Bundesverband</strong> <strong>für</strong> Körper- und<br />
Mehrfachbehinderte flossen in die Auswertung ein.<br />
Allen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, danken<br />
wir <strong>für</strong> die zur Verfügung gestellten Informationen.<br />
Folgende Fragen zur Einschätzung der aktuellen Situation<br />
wurden gestellt:<br />
• Sind Ihnen aktuell bestehende Probleme bei der<br />
Umsetzung der Richtlinie bekannt?<br />
• Gibt es Ihrer Meinung nach Leistungen, die aufgrund<br />
fehlender Regelungen nicht (mehr)<br />
erbracht werden können, aber im Rahmen der<br />
Grundversorgung dringend notwendig wären?<br />
• Sehen Sie einen aktuellen Handlungsbedarf zu<br />
Änderungen der Richtlinie?<br />
Die Antworten beruhen z.T. auf Mitgliederbefragungen<br />
der Verbände.<br />
Allgemeine Einschätzung<br />
Nach Sichtung der meist mehrseitigen Schreiben können<br />
wir die Antworten wie folgt zusammenfassen:<br />
Die Rückmeldungen zur HMR waren begleitet von einer<br />
allgemeinen Kritik an der Gesundheitsreform 2004, in<br />
deren Folge besonders chronisch kranke und behinderte<br />
Patientinnen und Patienten deutliche Einschränkungen<br />
hinnehmen mussten. Angeführt wurden weniger Verordnungen<br />
und mehr Ablehnungen verordneter und/oder<br />
beantragter Leistungen sowie das diese höherem<br />
Kostenaufwand verbunden seien. Ein Teil der Zuschriften<br />
weist auf die Notwendigkeit hin, dass Leistungen im<br />
Widerspruchs- und Klageverfahren durchgesetzt werden<br />
mussten. In diese allgemeine Kritik wurden auch die Auswirkungen<br />
der Änderung in der HMR einbezogen. Es gibt<br />
Hinweise darauf, dass Patienten Heilmittel ohne Verordnung<br />
und auf eigene Kosten in Anspruch nehmen, um<br />
Therapiepausen zu vermeiden.<br />
Ein großer Teil der Kritik lässt sich nicht unmittelbar auf<br />
die Regelungen der HMR zurückführen. Die Probleme, die<br />
sich in der Anwendungspraxis ergeben, sind überwiegend<br />
auf Kenntnisdefizite, fehlerhafte Informationen,<br />
Falschauslegung sowie Verunsicherung und Mehraufwand<br />
<strong>für</strong> alle Beteiligten zurückzuführen.<br />
Kritikpunkte im Einzelnen<br />
Recht und Politik<br />
Nicht die Heilmittelrichtlinie ist das eigentliche Problem,<br />
sondern die Verordnungspraxis von Physiotherapie, Logopädie<br />
und Ergotherapie ...<br />
Auswertung einer Umfrage der PatientenvertreterInnen des Unterausschusses<br />
Heil- und Hilfsmittel zur Einschätzung der Heilmittelrichtlinie nach § 92 SGB V –<br />
Neue Probleme durch die Budgetierung<br />
Bei der konkreten Problembeschreibung haben sich folgende<br />
Schwerpunkte heraus kristallisiert:<br />
• Verordnungspraxis – in fast allen Schreiben<br />
spielt das Budget der Vertragsärzte und die<br />
Be<strong>für</strong>chtung von Regressen eine herausragende<br />
Rolle. Mit Hinweis darauf werden Verordnungen<br />
verweigert, ohne dass da<strong>für</strong> eine medizinische<br />
Begründung angeführt wird. Gerade die Behindertenorganisationen<br />
sprechen hier von einer<br />
Verschlechterung der gesundheitlichen Versorgung,<br />
die nicht mehr am medizinisch notwendigen<br />
Bedarf orientiert ist. Behindertenorganisationen<br />
wie auch Leistungserbringer klagen über die<br />
häufige Ausstellung von fehlerhaften und/oder<br />
unvollständigen Verordnungen (bis 50 %) und<br />
den dadurch höheren Mehr- und Verwaltungsaufwand<br />
sowie Schwierigkeiten bei der Vergütung<br />
durch die KK.<br />
bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong> Bitte heraustrennen und kopieren! 7
Recht und Politik<br />
• Genehmigungsverfahren – Obwohl die meisten<br />
Krankenkassen auf eine Genehmigung verzichten,<br />
wirkt sich die uneinheitliche Handhabung<br />
nachteilig in der Praxis aus. Als besondere<br />
Schwierigkeit wird beispielsweise die Genehmigung<br />
von Therapien bei chronisch kranken und<br />
älteren Menschen genannt, ausführliche Berichte<br />
von Leistungserbringern ohne Vergütung werden<br />
gefordert, Verordnungsmengen werden ohne Einschaltung<br />
des MDK durch die Krankenkassen<br />
gekürzt, Ablehnungen ohne Begründungen<br />
erteilt. Der Umgang mit Verordnung außerhalb<br />
des Regelfalls als zentrales Problem. Hier treten<br />
Therapieunterbrechungen durch Verzögerungen<br />
im Entscheidungsprozess auf. Die Entscheidungen<br />
der Krankenkassen im Genehmigungsverfahren<br />
werden als willkürlich erlebt.<br />
• Ausschluss der Kombination von zwei Heilmitteln<br />
auf einer Verordnung (VO) – z.B. Krankengymnastik<br />
und Lymphdrainage. Diese Verordnungspraxis<br />
führt besonders zu finanzieller<br />
Mehrbelastung der darauf angewiesenen Patientinnen<br />
und Patienten. Die Möglichkeit der Ausstellung<br />
von zwei VO bleibt daher weiterhin<br />
unakzeptabel, solange eine Patientengruppe<br />
durch höhere Kosten benachteiligt wird.<br />
• Abgrenzungsprobleme in den Bereichen<br />
Früherkennung und Frühförderung sowie bei<br />
pflegebedürftigen Menschen. In beiden Fällen<br />
kommt es immer wieder zu Ablehnungen, die<br />
nicht durch die HMR gedeckt sind. Die Verordnungen<br />
werden verweigert, auch wenn die Leistungen<br />
nicht im Rahmen der Komplexleistung<br />
erbracht werden.<br />
• Terminologie der HMR – Die Leistungserbringer<br />
sprechen von einer nicht adäquaten, überholten<br />
Terminologie sowie einer teils unklaren, in der<br />
praktischen Anwendung irreführenden Systematik.<br />
Als Beispiele werden u.a. prä-, peri- und postnatale<br />
Schädigungen, Skoliose, Klumpfuß sowie<br />
Muskelerkrankungen aufgeführt.<br />
Daraus ergibt sich aus der Sicht der Patientenvertreterinnen<br />
und Patientenvertreter folgender Handlungsbedarf:<br />
•Verbesserung der Information der Vertragsärzte<br />
• Abschaffung des Genehmigungsverfahrens bei<br />
Verordnung außerhalb des Regelfalls<br />
• Verbesserung der Verordnungspraxis<br />
• Straffung und Vereinheitlichung von Verwaltungsabläufen<br />
• Wiederzulassung der Kombination von zwei<br />
Heilmitteln auf einer Verordnung<br />
• Lösungen <strong>für</strong> bestehende Abgrenzungsprobleme,<br />
z.B. durch die Umsetzung von Komplexleistungen<br />
oder pauschalierten Kostenteilungen<br />
• Prüfung, ob eine vereinfachte, klarer strukturierte<br />
Terminologie zur Verbesserung der Verordnungspraxis<br />
beitragen kann<br />
• Übernahme einzelner Regelungen des gemeinsamen<br />
Fragen-/Antwortenkatalogs der Krankenkassen<br />
und der Kassenärzte in die Heilmittelrichtlinie<br />
Heilmittelversorgung dramatisch<br />
verschlechtert<br />
Die Problematik der Heilmittelversorgung hat sich inzwischen<br />
durch weitere Probleme zumindest regional dramatisch<br />
zugespitzt.<br />
Im Jahr 2004 wurden <strong>für</strong> Heilmittel von den gesetzlichen<br />
Krankenkassen etwa 3,3 Milliarden Euro ausgegeben. Die<br />
<strong>für</strong> das Jahr 2005 angepeilte Obergrenze von 3,2 Milliarden<br />
soll nach den Daten des Heilmittelinformationssystems<br />
HIS (www.gkv-his.de) mit 2,83 Mrd. Euro zum<br />
21. Dezember 2005 deutlich unterschritten worden sein.<br />
In diesem Betrag sind die Zuzahlungen der Patienten enthalten.<br />
Der Nettoumsatz zu diesem Zeitpunkt betrug<br />
2,54 Mrd. Euro. Diese Zahlen dürften sich auch bis zum<br />
Jahresende 2005 nicht wesentlich verändert haben. Die<br />
Änderung der Heilmittelrichtlinie, vor allem aber die tiefe<br />
Verunsicherung der verordnenden Ärzte und Ärztinnen,<br />
hat also die erwünschte Begrenzung der Heilmittelrichtausgaben<br />
weit überzogen.<br />
Die Spitzenverbände der Krankenkassen haben <strong>für</strong> <strong>2006</strong><br />
eine Begrenzung der Heilmittel-Aufwendungen auf 3,25<br />
Milliarden Euro vereinbart. Damit diese Summe nicht<br />
überschritten wird, sind von den meisten kassenärztlichen<br />
Vereinigungen so genannte Richtgrößen pro Arztgruppe<br />
und Behandlungsfall mit den Kassen vereinbart<br />
worden, die jedoch in den verschiedenen Regionen<br />
erheblich voneinander abweichen. Grundlage <strong>für</strong> die<br />
Richtgrößen sind die vom HIS ermittelten Daten.<br />
Angesichts der deutlichen Einsparungen im Jahre 2005,<br />
nicht zuletzt auch bei behinderten Menschen, könnte<br />
angenommen werden, dass sich die Situation im Jahre<br />
<strong>2006</strong> entspannt und in der Weise normalisiert, dass die<br />
medizinisch notwendigen Verordnungen von Heilmitteln<br />
wieder erfolgen können. Das Gegenteil ist der Fall. Seit<br />
der Definition der Richtgrößen pro Fachgruppe, z. B. Kinderheilkunde<br />
oder Orthopädie, ist das Verordnungsverhalten<br />
der Ärzte und Ärztinnen in einzelnen Regionen<br />
8 Bitte heraustrennen und kopieren! bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong>
noch restriktiver geworden. Einrichtungen, die Heilmittel<br />
abgeben, sprechen von Einbrüchen bis zu 30% der Verordnungen.<br />
Eltern behinderter Kinder fragen nach Möglichkeiten,<br />
Heilmittel selbst zu bezahlen, um die therapeutische<br />
Versorgung ihrer Kinder sicher zu stellen. Auch<br />
von anderen Verbänden sind massive Klagen über verweigerte<br />
Verordnungen zu hören. Verordnungen <strong>für</strong> therapeutische<br />
Leistungen in Schulen und Kindergärten<br />
scheinen nur noch schwer zu bekommen zu sein.<br />
Der <strong>Bundesverband</strong> hat versucht, das Problem der Budgetierung<br />
im Unterausschusses Heilmittel des Gemeinsamen<br />
Bundesausschusses (GemBA) zu erörtern. Da es<br />
sich dabei, nach Ansicht der Vertreter der Krankenkassen<br />
und der Kassenärztlichen Vereinigung, ausschließlich um<br />
vertragsrechtliche Angelegenheiten zwischen den Krankenkassen<br />
und den Kassenärztlichen Vereinigungen handelt,<br />
wurde das Thema nicht aufgegriffen. Stattdessen<br />
soll über die Fragen der Heilmittelversorgung in bilateralen<br />
Gesprächen sowohl mit den Krankenkassen als auch<br />
mit der Kassenärztlichen Vereinigung beraten werden.<br />
Gespräche mit dem Vorsitzenden des Gemeinsamen<br />
Bundesausschuss, dem Bundesgesundheitsministerium<br />
und der Patientenbeauftragten sind in Vorbereitung.<br />
Norbert Müller-Fehling<br />
Recht und Politik<br />
Hilfreich wäre es, wenn bei diesen Gesprächen<br />
auf Fälle aus der Praxis verweisen werden<br />
könnte, bei denen die medizinisch notwendige<br />
Versorgung aufgrund der Budgetierung und<br />
der Richtgrößen nicht mehr gewährleistet ist.<br />
Wenn Sie von solchen Fällen erfahren sollten<br />
oder selbst davon betroffen sind, wäre es<br />
daher gut, wenn Sie diese möglichst konkret<br />
dokumentieren und die Informationen an uns<br />
weiterleiten würden. Nur wenn wir eine Verschlechterung<br />
in der Versorgung anhand von<br />
Beispielsfällen konkret belegen können, werden<br />
sich nach unserer Erfahrung Änderungen<br />
bewirken lassen.<br />
Bitte richten Sie Ihre Informationen an:<br />
Norbert Müller-Fehling<br />
Tel: 0211/-64004-11<br />
Fax 0211/-64004-20<br />
norbert.mueller-fehling@bvkm.de<br />
Anforderungen des biometrischen<br />
Reisepasses benachteiligen Menschen mit<br />
Behinderung<br />
Seit dem 1. November 2005 ist es <strong>für</strong> einige Menschen mit Behinderung unmöglich, einen Reisepass ausgestellt zu<br />
bekommen. Neue Reisepässe müssen nämlich mit einem Lichtbild versehen sein, das zur biometrischen Erkennung<br />
geeignet ist. Konkret heißt das unter anderem, dass das Gesicht frontal abgebildet sein muss. Eine Darstellung der<br />
Person mit geneigtem oder gedrehtem Kopf ist nicht zulässig. Die Person muss ferner mit neutralem Gesichtsausdruck<br />
und geschlossenem Mund gerade in die Kamera blicken. Die Augen müssen geöffnet und deutlich sichtbar<br />
sein.<br />
Diese Anforderungen können einige behinderte Menschen, insbesondere mit schweren Formen einer cerebralen<br />
Bewegungsstörung, nicht erfüllen. So können beispielsweise viele dieser Menschen aufgrund ihrer Behinderung<br />
ihren Mund nicht schließen oder die Augen nicht ruhig halten. Auch kann die Kopfhaltung behinderungsbedingt<br />
ständig geneigt sein, so dass eine Frontalabbildung nicht möglich ist. Dennoch sind <strong>für</strong> diese Fälle im Gesetz keine<br />
Ausnahmen von den Anforderungen an die biometrische Erkennung vorgesehen.<br />
Der <strong>Bundesverband</strong> <strong>für</strong> Körper- und Mehrfachbehinderte hat deshalb Bundesinnenminister<br />
Wolfgang Schäuble aufgefordert, diese Benachteiligung zu beseitigen. Auch Menschen mit<br />
schwersten Behinderungen müssen die Möglichkeit haben, ungehindert ins Ausland zu reisen.<br />
Katja Kruse<br />
bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong> Bitte heraustrennen und kopieren! 9
Recht und Politik<br />
Bundesminister Müntefering<br />
spricht sich gegen<br />
Bundesteilhabegeld aus<br />
Sozialminister Franz Müntefering hat dem<br />
Arbeits- und Sozialausschuss des Deutschen Bundestages<br />
am 18. Januar die Arbeitsschwerpunkte<br />
seines Hauses vorgestellt. Im Anschluss an seine<br />
Rede wurde auf der Internetseite des Bundesministeriums<br />
<strong>für</strong> Arbeit und Sozialordnung das<br />
Papier “Vorhaben Arbeit und Soziales” veröffentlicht,<br />
das zur Teilhabe behinderter Menschen folgende<br />
Aussage enthält:<br />
“Die Aufwendungen der Sozialhilfe <strong>für</strong> Leistungen zur<br />
Förderung der Teilhabe behinderter Menschen am Leben<br />
in der Gesellschaft steigen seit Jahren dynamisch an, in<br />
2004 auf 11,5 Milliarden Euro Brutto. In den nächsten Jahren<br />
sind weitere Ausgabesteigerungen zu erwarten, die –<br />
so die Be<strong>für</strong>chtungen – die Finanzkraft der Länder und<br />
Kommunen übersteigen werden. Diesem Problem wollen<br />
Bund, Länder, Kommunen und andere durch<br />
Weiterentwicklung der Leistungsstrukturen der Eingliederungshilfe<br />
begegnen, damit auch künftig ein effizientes<br />
und leistungsfähiges Hilfesystem <strong>für</strong> behinderte<br />
Menschen zur Verfügung steht. Eine Umverteilung der<br />
Aufwendungen zu Lasten des Bundes ist dabei keine<br />
Lösung.”<br />
Damit bringt das Ministerium deutlich zum Ausdruck,<br />
dass es die Einführung eines aus Bundesmitteln finanzierten<br />
Bundesteilhabegeldes <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung<br />
ablehnt. Das Bundesteilhabegeld geht auf eine<br />
Empfehlung des Deutschen Vereins <strong>für</strong> öffentliche und<br />
private Fürsorge zurück. Sie sieht die Zahlung eines<br />
monatlichen Geldbetrages in Höhe von 553 Euro an Personen<br />
mit Behinderung vor, die<br />
•das 27. Lebensjahr vollendet haben,<br />
•einen Grad der Behinderung von 80 oder höher<br />
wegen zerebraler Störungen, geistig-seelischer<br />
Behinderungen, Suchtkrankheiten einschließlich<br />
entsprechender Mehrfachbehinderung bei Sinnesbehinderung<br />
als Folge angeborener oder vor<br />
Vollendung des 27. Lebensjahres eingetretener<br />
Behinderung haben und<br />
•die keinen Anspruch auf korrespondierende Leistungen<br />
der Sozialversicherungsträger, Schadensersatz<br />
oder Sonderopferausgleich haben.<br />
Das Bundesteilhabegeld soll den leistungsberechtigten<br />
Personen zur eigenständigen Verwendung <strong>für</strong> Teilhabebedarfe<br />
der Eingliederungshilfe nach SGB XII in Verbindung<br />
mit SGB IX zur Verfügung stehen. Die Entlastungswirkung,<br />
die sich <strong>für</strong> die Träger der Sozialhilfe aufgrund<br />
des aus dem Bundeshaushalt finanzierten Teilhabegeldes<br />
ergeben würde, wird auf etwa 1,38 Milliarden Euro<br />
beziffert. Dies entspricht etwa 13 % der gesamten jährlichen<br />
Aufwendungen <strong>für</strong> die Eingliederungshilfe.<br />
Neben zahlreichen Wohlfahrts- und Behindertenverbänden<br />
hatten sich auch die überörtlichen Träger der Sozialhilfe<br />
<strong>für</strong> die Einführung des Bundesteilhabegeldes ausgesprochen,<br />
um die Finanzierung der Eingliederungshilfe<br />
nachhaltig zu sichern. Das Bundessozialministerium<br />
setzt stattdessen auf die „Weiterentwicklung der Leistungsstrukturen<br />
der Eingliederungshilfe“. Dabei haben<br />
laut Koalitionsvertrag der Grundsatz „ambulant vor stationär“,<br />
die Verzahnung ambulanter und stationärer<br />
Dienste, die Leistungserbringung „aus einer Hand“ sowie<br />
die Umsetzung der Einführung des Persönlichen Budgets<br />
einen zentralen Stellenwert.<br />
Reiseführer <strong>für</strong> behinderte<br />
Fußballfans erschienen<br />
Katja Kruse<br />
Pünktlich zum Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga<br />
ist der erste Reiseführer <strong>für</strong> behinderte Fußballfans<br />
in Deutschland erschienen. Er wird gemeinsam<br />
von der Bundesbehindertenfanarbeitsgemeinschaft<br />
e. V. (BBAG) und der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH<br />
herausgegeben. Unter dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit<br />
erhalten behinderte Fußballfans auf über<br />
250 Seiten nützliche Informationen aus den 35 Städten<br />
der Bundesliga und 2. Bundesliga – so z. B. zu den<br />
Plätzen <strong>für</strong> Rollstuhlbenutzer und blinde Fans in den<br />
Stadien, über die Anreise mit dem Pkw, der Bahn und<br />
dem örtlichen ÖPNV, zu Unterkünften und Gaststätten,<br />
aber beispielsweise auch über öffentliche Behindertentoiletten<br />
sowie Fahrdienste und Taxiunternehmen,<br />
die auch Rollstuhlfahrer befördern können.<br />
Der Reiseführer kann von Interessierten kostenlos<br />
angefordert werden unter info@bbag-online.de.<br />
10 Bitte heraustrennen und kopieren! bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong>
Arbeitslosengeld II: Kinder<br />
Die Fraktionen der CDU/CSU und der SPD haben<br />
am 7. Februar einen Antrag zur Änderung des<br />
Sozialgesetzbuch (SGB) II in den Ausschuss <strong>für</strong><br />
Arbeit und Soziales beim Deutschen Bundestag<br />
eingebracht. Das SGB II regelt die Grundsicherung<br />
<strong>für</strong> Arbeitssuchende, das so genannte Arbeitslosengeld<br />
II.<br />
Der Antrag enthält unter anderem die bereits im Koalitionsvertrag<br />
angekündigten Änderungen bei der Definition<br />
der Bedarfsgemeinschaft. Während nach geltendem<br />
Recht zur Bedarfsgemeinschaft der Eltern nur die minderjährigen<br />
unverheirateten Kinder gehören, sollen künftig<br />
auch unverheiratete, volljährige, unter 25 jährige Kinder<br />
in die Bedarfsgemeinschaft der Eltern einbezogen<br />
werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Kinder<br />
dem Haushalt der Eltern angehören. Ziel der Regelung ist<br />
es, dass Eltern ihr Einkommen und Vermögen in Zukunft<br />
auch <strong>für</strong> den Lebensunterhalt von Kindern einzusetzen<br />
haben, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.<br />
Nach derzeitigem Recht bilden Kinder mit Eintritt der<br />
Volljährigkeit eine eigene Bedarfsgemeinschaft, auch<br />
wenn sie weiter bei den Eltern wohnen. Vorgesehen ist<br />
ferner, dass Kinder, die jünger als 25 Jahre sind, künftig vor<br />
dem Umzug in eine eigene Wohnung die Zustimmung<br />
Recht und Politik<br />
bis 25 Jahre gehören künftig<br />
zur Bedarfsgemeinschaft<br />
Sogwirkung auf Sozialhilfe nicht ausgeschlossen<br />
des Leistungsträgers einholen müssen. Hierdurch soll<br />
verhindert werden, dass das Kind aus der Bedarfsgemeinschaft<br />
mit seinen Eltern aussteigt, um höhere<br />
Arbeitslosengeld II-Ansprüche geltend machen zu können.<br />
Wird die Zustimmung nicht eingeholt, werden bis<br />
zur Vollendung des 25. Lebensjahres grundsätzlich keine<br />
Leistungen <strong>für</strong> Unterkunft und Heizung gezahlt. Der Leistungsträger<br />
ist verpflichtet, dem Umzug zuzustimmen,<br />
wenn der Betroffene aus schwerwiegenden sozialen<br />
Gründen nicht in der Wohnung der Eltern wohnen bleiben<br />
kann oder der Bezug der Unterkunft zur Eingliederung<br />
in den Arbeitsmarkt erforderlich ist. Bei sonstigen,<br />
ähnlich schwerwiegenden Gründen ist ebenfalls die<br />
Zustimmung zu erteilen.<br />
Durch die vorgesehenen Änderungen sollen Eltern bis<br />
zum 25. Lebensjahr ihrer Kinder wieder verstärkt in die<br />
finanzielle Verantwortung genommen werden. Es steht<br />
zu be<strong>für</strong>chten, dass die Änderungen im SGB II, die laut<br />
Antrag der Regierungsfraktionen zum 1. Juli <strong>2006</strong> in Kraft<br />
treten sollen, auch eine Sogwirkung auf die Sozialhilfe<br />
haben werden.<br />
Grundsicherung und Kindergeld – Revisionen beim BSG anhängig<br />
Katja Kruse<br />
Zur Frage, ob das Kindergeld auf die Grundsicherungsleistungen nach dem SGB XII angerechnet werden darf, die<br />
ein im elterlichen Haushalt lebendes behindertes Kind erhält, sind derzeit zwei Revisionen beim Bundessozialgericht<br />
(BSG) anhängig (Az. B 9b SO 5/05 R und B 9b SO 6/05 R). Bei Widerspruchsverfahren, in denen um die gleiche<br />
Rechtsfrage gestritten wird, sollte daher unter Hinweis auf die beim BSG anhängigen Verfahren das Ruhen des<br />
eigenen Verfahrens vorgeschlagen werden.<br />
Seit dem 1. Januar 2005 sind die Sozialgerichte <strong>für</strong> Angelegenheiten der Sozialhilfe und damit auch <strong>für</strong> Entscheidungen<br />
über Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII zuständig.<br />
Zuvor fielen diese Verfahren in die Zuständigkeit der Verwaltungsgerichte. Das Bundesverwaltungsgericht hatte<br />
als oberstes deutsches Verwaltungsgericht durch Beschluss vom 10. Dezember 2004 (Az. 5 B 47.04) entschieden,<br />
dass das Kindergeld grundsätzlich Einkommen der Eltern ist und nur in den Fällen, in denen es die Eltern dem Kind<br />
konkret zuwenden, zu Einkommen des Kindes werden kann. Es bleibt nun abzuwarten, ob sich das Bundessozialgericht<br />
dieser Rechtsprechung anschließt.<br />
Die Argumentationshilfe des <strong>Bundesverband</strong>es bei Anrechnung des Kindergeldes auf die Grundsicherung wurde um<br />
den Hinweis auf die beim BSG anhängigen Verfahren ergänzt. Die Hilfe ist im Internet unter<br />
http://www.bvkm.de/0-10/recht,argumentationshilfen,grundsicherung,index.html zum download zu finden.<br />
Katja Kruse<br />
bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong> Bitte heraustrennen und kopieren! 11
Recht und Politik<br />
Keine Weihnachtsbeihilfe<br />
<strong>für</strong> Heimbewohner<br />
Das Sozialgericht Stuttgart hat den Antrag eines<br />
Heimbewohners auf Gewährung einer einmaligen<br />
Beihilfe von 37 Euro zur würdigen Begehung<br />
des Weihnachtsfestes abgelehnt (Beschluss vom<br />
21. Dezember 2005, Az. S 20 SO 7966/05). Der<br />
Antragsteller lebt in einer vollstationären Einrichtung<br />
und verfügt über ein monatliches Taschengeld<br />
von 90 Euro. Der Sozialhilfeträger hatte ihm<br />
die Weihnachtsbeihilfe unter Hinweis auf die<br />
durch das Sozialgesetzbuch (SGB) XII eingeführte<br />
neue Regelsatzsystematik verweigert.<br />
Seit dem 1. Januar 2005 umfassen die Regelsätze pauschal<br />
den gesamten Bedarf <strong>für</strong> den notwendigen Lebensunterhalt.<br />
Leistungen <strong>für</strong> einmalige Bedarfe sieht das<br />
neue Sozialhilferecht nur noch in drei abschließend<br />
benannten Ausnahmefällen vor. Dazu gehört zum Beispiel<br />
die Erstausstattung <strong>für</strong> die Wohnung einschließlich<br />
der Haushaltsgeräte. Ausgaben <strong>für</strong> besondere Anlässe –<br />
wie dem Weihnachtsfest – sind dagegen aus dem Regelsatz<br />
zu bestreiten. Aufgrund der weitgehenden Einbeziehung<br />
der einmaligen Leistungen in den Regelsatz wurde<br />
dieser um 15 Prozent erhöht. Den Leistungsberechtigten<br />
obliegt es, einen Teil der monatlichen Leistungen anzusparen,<br />
um bei entstehendem Bedarf auch größere<br />
Anschaffungen zu tätigen. Der Barbetrag <strong>für</strong> Heimbewohner<br />
lehnt sich an die Regelsätze an. Seine Höhe<br />
beträgt mindestens 26 Prozent des Eckregelsatzes.<br />
Nach Auffassung des Antragstellers schließt die neue<br />
Regelsatzsystematik die Gewährung einer Weihnachtsbeihilfe<br />
<strong>für</strong> Heimbewohner nicht aus. Für diesen Personenkreis<br />
habe sich seit dem 1. Januar 2005 keine Änderung<br />
ergeben. Bis zum 31. Dezember 2004 habe sich der<br />
Barbetrag auf 89 Euro belaufen. Das SGB XII führe zu<br />
einer Auszahlung in Höhe von 90 Euro. Im Gegensatz zu<br />
außerhalb von Einrichtungen lebenden Hilfebedürftigen<br />
sei es Heimbewohnern deshalb nicht möglich, Ansparungen<br />
<strong>für</strong> einen besonderen weihnachtlichen Bedarf vorzunehmen.<br />
Das Gericht sah dies anders. Zum einen habe der Antragsteller<br />
nicht glaubhaft gemacht, <strong>für</strong> welche Ausgaben er<br />
einen zusätzlichen Betrag benötige. Er habe angegeben,<br />
dass er keinen Kontakt zu Verwandten unterhalte und<br />
dass ihm regelmäßig keine Kosten <strong>für</strong> weihnachtlichen<br />
Schmuck und festliche Mahlzeiten entstünden, weil entsprechende<br />
Leistungen häufig vom Heimträger übernommen<br />
würden. Eine nachvollziehbare Aufschlüsselung<br />
der Ausgaben des Antragstellers, die ein Ansparen<br />
unmöglich macht, fehle ebenso wie nachvollziehbare<br />
Angaben, welche Mittel zur Befriedigung des weihnachtlichen<br />
Bedarfs tatsächlich benötigt würden.<br />
Zum anderen lasse sich aus dem SGB XII auch nicht ein<br />
allgemeiner Anspruch auf Weihnachtsbeihilfe ableiten.<br />
Nach § 35 Absatz 2 SGB XII umfasse der weitere notwendige<br />
Lebensunterhalt in Einrichtungen insbesondere<br />
Kleidung und einen angemessenen Betrag zur persönlichen<br />
Verfügung. Aus der Formulierung „insbesondere“<br />
ergebe sich zwar, dass keine abschließende Aufzählung<br />
vorliege, sondern gegebenenfalls weitere zusätzliche<br />
Leistungen zur individuellen Bedarfsdeckung zu erbringen<br />
seien. Der Barbetrag sei jedoch zur Befriedigung persönlicher<br />
Bedürfnisse des täglichen Lebens, also unter<br />
anderem <strong>für</strong> Schreibmaterial, Nahverkehrsmittel, Postgebühren,<br />
Kinobesuche und Geschenke einzusetzen. Da<br />
festlicher Schmuck und festliches Essen von der Einrichtung<br />
gestellt würden, erstrecke sich der Bedarf des<br />
Antragstellers zur würdigen Begehung des Weihnachtsfests<br />
auf Grußkarten, Besuche aus Anlass des Weihnachtsfests<br />
und den Kauf von Geschenken. Genau <strong>für</strong><br />
derartige Aufwendungen sei aber der Barbetrag vorgesehen,<br />
so dass es sich bei dem Bedarf, der anlässlich des<br />
Weihnachtsfestes <strong>für</strong> den Antragsteller entstehe, nicht<br />
um eine zusätzlichen Bedarf handele, der die Gewährung<br />
eines einmaligen Barbetrages neben dem Barbetrag zur<br />
persönlichen Verfügung rechtfertige.<br />
Anmerkung:<br />
Zum selben Ergebnis kommen die Sozialgerichte<br />
Freiburg<br />
(Beschluss vom 23.12.2005, Az. S 9 SO<br />
5370/05 ER)<br />
und Gelsenkirchen<br />
(Beschluss vom 13.12.2005, Az. S 2 SO<br />
133/05 ER).<br />
Chancen, den Anspruch auf Weihnachtsbeihilfe<br />
erfolgreich vor den Sozialgerichten<br />
einzuklagen, haben Heimbewohner<br />
nach dieser Rechtsprechung nur dann,<br />
wenn sie einen zusätzlichen Bedarf <strong>für</strong><br />
das Weihnachtsfest konkret und plausibel<br />
darlegen und der Höhe nach beziffern<br />
können.<br />
(Stand: 25.01.<strong>2006</strong>)<br />
Katja Kruse<br />
12 Bitte heraustrennen und kopieren! bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong>
Kennzahlenvergleich der<br />
überörtlichen Träger der<br />
Sozialhilfe<br />
Recht und Politik<br />
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe (BAGüS) hat <strong>für</strong> den Erhebungszeitraum<br />
2003 und 2004 einen Kennzahlenvergleich über die Aufgabenfelder der überörtlichen<br />
Träger der Sozialhilfe erstellt. Kennzahlen sind Informationen mit besonderer Aussagekraft,<br />
die es ermöglichen, konkrete und messbare Ziele zu formulieren. Für die Verwaltung sind sie unverzichtbar,<br />
um die Erfüllung der verfassungsrechtlichen Verpflichtung zu wirtschaftlichem Handeln<br />
erkennen und nachweisen zu können.<br />
Gegenstand der jetzt vorgelegten Untersuchung sind die Bereiche „Betreutes Wohnen“, tagesstrukturierende Leistungen<br />
<strong>für</strong> behinderte Menschen, Eingliederungshilfe <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche (ambulante und teilstationäre)<br />
sowie die Einnahmen der Eingliederungshilfe. Ziel des Kennzahlenvergleichs ist es, über ein System von gemeinsam<br />
definierten Kennzahlen das Leistungsgeschehen in der Eingliederungshilfe <strong>für</strong> behinderte Menschen abzubilden<br />
und den überörtlichen Trägern der Sozialhilfe einen Maßstab <strong>für</strong> die Qualität der eigenen Dienstleistung zu<br />
liefern. Der Vergleich zwischen einzelnen Bundesländern ist allerdings aufgrund einiger grundlegender Strukturunterschiede<br />
(Flächen- und Stadtstaaten, alte und neue Bundesländer) sowie aufgrund der unterschiedlich<br />
gewachsenen Angebotsinfrastruktur (ungleichmäßige Verteilung von Groß- und Komplexeinrichtungen im Bundesgebiet)<br />
nur bedingt möglich.<br />
Als Fazit hält der Bericht fest, dass sich die allgemeine demographische Entwicklung auch in den Altersstrukturen<br />
in zentralen Bereichen der Eingliederungshilfe niederschlägt. Das Durchschnittsalter der behinderten Menschen in<br />
den Wohneinrichtungen und Werkstätten <strong>für</strong> behinderte Menschen steigt, während der Anteil junger Menschen<br />
in diesen Bereichen kontinuierlich abnimmt. Die Untersuchung zeigt ferner auf, dass auf Grund der Altersentwicklung<br />
in den Wohneinrichtungen der Bedarf an tagesstrukturierenden Leistungen bereits jetzt stetig zunimmt.<br />
Demgegenüber muss davon ausgegangen werden, dass der Zustrom in die Werkstätten auf Dauer nachlassen<br />
wird, wenn die Gesamtzahl der jungen Menschen mit Behinderung in den entsprechenden Altersgruppen geringer<br />
wird.<br />
Im Bereich der Eingliederungsleistungen <strong>für</strong> behinderte Kinder und Jugendliche zeigt sich eine Tendenz zur zunehmenden<br />
Umsteuerung von den stationären in ambulante und teilstationäre Eingliederungsleistungen. Allerdings<br />
ist die Datenbasis hier – vor allem im Bereich der Leistungen an behinderte Kinder und Jugendliche im Schulalter<br />
– noch lückenhaft, der Kennzahlenvergleich in diesem Punkt also noch verbesserungsfähig. Eckwerte zu Entwicklungstendenzen<br />
wären, so die Berichtsverfasser, <strong>für</strong> eine Bedarfsplanung hinsichtlich der sonderpädagogischen<br />
Schulangebote und Fördermöglichkeiten von hoher Bedeutung.<br />
Als weiteres Ergebnis hält der Bericht fest, dass die Zielgruppe der Menschen mit seelischen Behinderungen und<br />
Abhängigkeitserkrankungen an Bedeutung gewinnt. Bei den Aktivitäten der überörtlichen Sozialhilfeträger im<br />
Bereich des ambulant betreuten Wohnens bildet dieser Personenkreis den Schwerpunkt.<br />
Der vollständige Bericht kann bei der Geschäftsstelle der BAGüS, Bernd Finke, Warendorfer Straße<br />
26-28, 48133 Münster, per Fax (0251-591-6539) oder per E-Mail (bag@lwl.org) gegen eine Schutzgebühr<br />
von 15 Euro bezogen werden.<br />
Katja Kruse<br />
bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong> Bitte heraustrennen und kopieren! 13
Recht und Politik<br />
Barrierefreie Arztpraxen im<br />
Bereich Nordrhein<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein<br />
(KVNO) hat eine Datenbank veröffentlicht, in der<br />
1.900 barrierefreie Arztpraxen im Bereich Nordrhein<br />
verzeichnet sind.<br />
Die Daten wurden durch eine interne Umfrage bei Ärzten<br />
und Psychotherapeuten erhoben. Die KVNO trägt<br />
damit zur Transparenz im Gesundheitswesen <strong>für</strong> behinderte<br />
Menschen bei. Es wäre wünschenswert, dass sich<br />
möglichst viele Kassenärztliche Vereinigungen dieses<br />
Themas annehmen.<br />
Bei der Umfrage wurde die Barrierefreiheit nach den drei<br />
Kategorien „uneingeschränkt barrierefrei“, „weitgehend<br />
barrierefrei“ und „<strong>für</strong> gehbehinderte Patienten zugänglich“<br />
differenziert. Dabei hat man sich an den einschlägigen<br />
DIN-Normen <strong>für</strong> barrierefreies Bauen orientiert. Wei-<br />
terhin will die KVNO in Zukunft noch abfragen, ob in den<br />
Praxen die Deutsche Gebärdensprache beherrscht wird.<br />
Immer noch stoßen Menschen mit Behinderungen bei<br />
der Arztsuche auf eine Vielzahl von Barrieren – das macht<br />
auch die Umfrage deutlich: nur 11 Prozent der insgesamt<br />
17.000 Praxen sind nach eigenen Angaben barrierefrei<br />
gestaltet.<br />
Die Informationen können entweder über die<br />
Homepage der KVNO recherchiert<br />
(www.kvno.de/buerger/arztsuche/index.html)<br />
oder beim Patienteninformationsdienst<br />
gebührenfrei erfragt werden<br />
(08 00 – 6 22 44 88).<br />
(Quelle: Pressemitteilung Hubert Hüppe, MdB, Berlin,<br />
30.01.<strong>2006</strong>)<br />
..............................................<br />
BSK-Bundesvorsitzende<br />
Gerda Jehlicka gestorben<br />
Krautheim. Der <strong>Bundesverband</strong> Selbsthilfe Körperbehinderter<br />
e.V. trauert um seine Bundesvorsitzende<br />
Gerda Jehlicka.<br />
Sie verstarb völlig überraschend am Sonntag,<br />
5. Februar, an ihrem Wohnort in Mannheim.<br />
Gerda Jehlicka wurde 57 Jahre alt. Bereits seit<br />
1996 gehörte Gerda Jehlicka dem BSK-Vorstand<br />
an, seit <strong>März</strong> 2001 war sie im Geschäftsführenden<br />
Vorstand tätig. Im <strong>März</strong> 2005 wurde sie zur<br />
Bundesvorsitzenden gewählt. Anfang August<br />
2005 hatte der BSK mit einem Festakt sein<br />
50jähriges Bestehen gefeiert.<br />
Gerda Jehlicka hatte in einer eindrucksvollen<br />
Ansprache den Gedanken der Selbsthilfe als tragende<br />
Säule des BSK beschrieben. Menschen<br />
mit Behinderung sollten nach ihrem Verständnis<br />
„nicht nur Mahner und Forderer sein”, sondern<br />
selbst in eigener Sache aktiv werden. Die<br />
Trauerfeier <strong>für</strong> Gerda Jehlicka fand am 24.Februar<br />
<strong>2006</strong> in Krautheim statt.<br />
14 Bitte heraustrennen und kopieren! bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong>
Wir sind <strong>für</strong> Sie da ...<br />
Sie erreichen uns in der Geschäftsstelle des<br />
<strong>Bundesverband</strong>es: Initiative: „ICH bin WIR.<br />
Gemeinsam stark mit Behinderung“<br />
Sekretariat (links)<br />
Simone Bahr<br />
0211/ 64004 – 10; simone.bahr@bvkm.de<br />
Der Landesverband Nordrhein-Westfalen <strong>für</strong> Körper-<br />
und Mehrfachbehinderte e.V. hat die Initiative<br />
des <strong>Bundesverband</strong>es genutzt, um mit einigen<br />
seiner Mitgliedsorganisationen eine einheitliche<br />
Kampagne <strong>für</strong> NRW zu organisieren. Diese<br />
gemeinsame Kampagne steht neben den Aktivitäten<br />
der Vereine, die diese einzeln im Rahmen<br />
der Bundeskampagne durchführen.<br />
Der Begriff der Selbsthilfe, so oft er auch benutzt wird, ist<br />
vielschichtig und oft uneindeutig. Er wird an vielen Stellen<br />
missbraucht. Es gilt daher auch in unserem Verband<br />
den Begriff weiter zu diskutieren und ihn mit konkreten<br />
Inhalten zu füllen.<br />
In NRW beginnen im Zuge des neuen Behindertengleichstellungsgesetzes<br />
Aktivitäten der Verbände der Behin-<br />
Referentin (rechts)<br />
Margaretha Kurmann<br />
Bürozeiten: dienstags und mittwochs<br />
0211/ 64004 – 19; margaretha.kurmann@bvkm.de<br />
ICH BIN WIR<br />
ICH BIN WIR – konkret<br />
Mit den folgenden Artikeln möchten wir Ihnen gerne einige Aktionen vor-<br />
stellen, die zur Zeit im Rahmen der Initiatve ICH BIN WIR entstehen. Bitte<br />
wenden Sie sich bei Fragen – oder wenn Sie die eine oder andere Idee<br />
nachahmenswert finden – direkt an die Autoren.<br />
..............................................<br />
Landesverband NRW:<br />
Barrieren gesucht<br />
Ein Bericht von Wolfgang Wessels<br />
dertenselbsthilfe zur Barrierefreiheit im öffentlichen<br />
Raum. Politik und Verwaltung können Barrieren räumen<br />
oder Menschen mit Behinderungen legen selbst Hand<br />
an, was sie stört fortzuräumen. Dieses Forträumen ist ein<br />
Stück tatsächlicher Selbsthilfe und kann daher im Zuge<br />
der Kampagne bearbeitet werden.<br />
Zwölf Mitgliedsorganisationen haben sich daher zusammengeschlossen,<br />
im Öffentlichen Nahverkehr knapp eintausend<br />
Seitenscheibenaufkleber anbringen zu lassen.<br />
Auf den Seitenscheibenaufklebern steht die Headline<br />
unserer Kampagne „Wille versetzt keine Berge. Aber er<br />
baut Lifte“ Barrieren gesucht, Rufen Sie uns an 0800/….<br />
Dann folgen die Namen der zwölf mitwirkenden Vereine<br />
und die Erkennungszeichen der Aktion Mensch und ICH<br />
BIN WIR. Die Kampagne kostet circa 18.000 Euro. Die<br />
bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong> Bitte heraustrennen und kopieren! 15
ICH BIN WIR<br />
Kosten werden aus den zur Verfügung stehenden Mitteln<br />
getragen. Die Kampagne findet zwischen dem 22. April<br />
und 19. Mai <strong>2006</strong> statt. In der Zeit ist das Büro des Landesverbandes<br />
kontinuierlich besetzt.<br />
Die Anrufer sollen dann nicht nur ihren Ärger loswerden<br />
oder den Verband beauftragen, die Barrieren zu räumen,<br />
sondern sie sollen aufgefordert werden gemeinsam mit<br />
anderen, die diese und ähnliche Barrieren bemerkt<br />
haben, über deren Beseitigung zu verhandeln. Ort des<br />
Treffens der sich „selbst helfenden Barrierebeseitiger“, ist<br />
der Ortsverein. Die entstehenden Gruppen und Einzelpersonen<br />
werden vom Landesverband mit begleitet.<br />
Die Kampagne NRW will der Selbsthilfe ein eignes<br />
Gesicht geben. Die Kampagne ist ein Lernort, Selbsthilfe<br />
wieder zu entdecken, sich mit ihr zu identifizieren und als<br />
zukünftiges Konzept in der eigenen Lebensplanung der<br />
behinderten Menschen, ihrer Angehörigen und der Vereine<br />
wieder einzusetzen.<br />
Die Kampagne wird von Regionalkonferenzen begleitet.<br />
Am 1. April <strong>2006</strong> ist die dritte Regionalkonferenz in<br />
Mülheim/Ruhr geplant. Dort treffen sich Menschen mit<br />
Behinderungen, Angehörige, ehrenamtliche und professionelle<br />
Funktionsträger, um über Selbsthilfe nachzudenken,<br />
wie sie diese umsetzen können und neue Wegen<br />
aufzuzeigen.<br />
Wer an dieser sehr spannenden Veranstaltung<br />
teilnehmen möchte, kann sich beim<br />
Landesverband NRW unter<br />
Tel. 0211/612098 oder<br />
w.wessels@lv-nrw-km.de<br />
anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos.<br />
Die Selbsthilfe lernen ist eine Investition in die<br />
eigene Zukunft, in die Zukunft der Angehörigen<br />
und der Vereine und Gruppen.<br />
..............................................<br />
Ein neuer Elternstammtisch<br />
bringt frischen Wind in den<br />
Verein<br />
Ein Bericht von Wolfgang Wachholz<br />
Im vergangen Jahr haben sich die Vorstandsmitglieder<br />
vom Verein <strong>für</strong> Körper- und Mehrfachbehinderte<br />
e.V. in Kleve (Kreisverband Kleve)<br />
Gedanken gemacht, wie man die Vereinsarbeit<br />
den 180 Mitgliedern näher bringen kann und den<br />
einen oder anderen zudem motiviert aktiv mitzuarbeiten.<br />
Die Situation in unserer 30 jährigen Vereinsgeschichte ist<br />
so, dass sich im Allgemeinen die Vorstandsmitglieder in<br />
ihrer Freizeit sehr effektiv <strong>für</strong> die bisherigen Aufgabenschwerpunkte,<br />
Förderverein der hiesigen Schule <strong>für</strong> Körperbehinderte<br />
und Förderverein des Betreuten Wohnens<br />
<strong>für</strong> Menschen mit Körperbehinderung einsetzen: Die<br />
Resonanz zum Beispiel bei den Mitgliederversammlungen<br />
war aber sehr gering.<br />
Aus dieser Situation heraus haben die Vorstandsmitglieder<br />
beschlossen ein Gremium zu schaffen, das Mitgliedern<br />
und außen stehenden Interessenten regelmäßig<br />
offen steht. Betreut von einigen Vorstandsmitgliedern<br />
wurde ein Elternstammtisch gegründet. In diesem Rahmen<br />
wurden Freizeitaktivitäten durchgeführt (gemeinsame<br />
Fahrt zur Landesgartenschau, gemeinsames<br />
Kegeln, Gesprächsabende usw.) Dieser Stammtisch ist<br />
die Basis <strong>für</strong> die Umsetzung der Aktion ICH BIN WIR.<br />
Barrierefreiheit vor Ort in Kleve<br />
Auch in anderen Breichen sind wir aktiver geworden,<br />
zum Beispiel beim Thema „Barrierefreiheit vor Ort in<br />
Kleve“. Unterstützt wird unser Kreisverband bei der<br />
Umsetzung vom Landesverband Nordrhein-Westfalen.<br />
Der Öffentlichkeit haben wir unsere geplanten Aktionen<br />
bei unserem alljährlich stattfindenden Benefizkonzert<br />
vorgestellt, bei dem auch Landrat Wolfgang Spreen und<br />
Bürgermeister Theo Brauer anwesend waren. Hier wurde<br />
mit Bürgermeister Brauer ein Treffen Anfang <strong>März</strong> abgesprochen,<br />
bei dem unsere Pläne erörtert werden, die er<br />
wohlwollend begleiten möchte.<br />
Konkret planen wir in Kalkar die Einrichtung eines Gremiums,<br />
das „Barrieren“ in unserer Stadt (zunächst in der<br />
16 Bitte heraustrennen und kopieren! bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong>
Kreisstadt Kleve) versucht zu beseitigen und<br />
auch vorbildliche Beispiele aufzeigen möchte.<br />
In diesem Zusammenhang soll auch ein<br />
Wegweiser <strong>für</strong> barrierefreie Fortbewegung<br />
erstellt werden. Ein Rollifahrer unseres<br />
Betreuten Wohnens hat bereits einschlägige<br />
Erfahrungen aus einer anderen Stadt. Am 5.<br />
Mai (Internationaler Tag der Menschen mit<br />
Behinderung) planen wir zu diesem Thema<br />
eine Aktion in der Innenstadt, eventuell<br />
ergibt sich hier eine Kooperation mit dem<br />
Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV).<br />
Beim alljährlich stattfindenden Tag der<br />
Begegnung in Xanten werden wir ebenfalls<br />
ICH BIN WIR vorstellen und Ergebnisse<br />
darstellen.<br />
Bei allen Aktionen, die wir planen, ist ein<br />
bestimmtes Fachwissen zunächst nicht wichtig.<br />
So kann praktisch jeder mitmachen der möchte, denn<br />
Barrieren kennen alle Menschen, auch die, die gut zu Fuß<br />
sind. Mit „Barrierefreiheit vor Ort“ haben wir ein Thema<br />
gefunden, mit dem wir unsere Mitglieder wieder konkret<br />
auf unsere Vereinsarbeit aufmerksam machen können,<br />
auch die, die sich bisher nur über „Das Band“ freuen. Vielleicht<br />
können wir nicht alle Barrieren in unserer Stadt zu<br />
beseitigen, aber manchmal kann man mit einfachen Mitteln<br />
eine Besserung erreichen. Das ist unser Ziel!<br />
Unsere Mitglieder machen wir darüber hinaus darauf<br />
Aufmerksam, dass es eine Vielzahl von Möglichkeiten<br />
ICH BIN WIR<br />
In Kleve entstehen neue Kooperationen. v.l.n.r. Wolfgang Wachholz,<br />
Ursula Dyckmann, Theo Brauer (Bürgermeister der Stadt Kalkar)<br />
gibt sich neues Fachwissen anzueignen. Der <strong>Bundesverband</strong><br />
bietet zum Beispiel im Rahmen der Initiative ICH<br />
BIN WIR eine Seminarreihe an, wo im Grunde <strong>für</strong> jeden<br />
etwas dabei ist.<br />
Wer sich näher über die geplanten Projekte<br />
informieren möchte kann sich an<br />
Wolfgang Wachholz wenden:<br />
Tel.: 02824 – 5849 oder per<br />
E-Mail: wachholz-kalkar@gmx.de<br />
„ICH BIN WIR. Gemeinsam stark mit Behinderung“ – Menschen mit<br />
Behinderung sehen und erleben ihr Hamburg<br />
„Ich bin wir. Gemeinsam stark mit Behinderung“ unter dem Motto, hat LEBEN MIT BEHINDERUNG HAMBURG zu<br />
einer großen Mitmach-Aktion zum 50-jährigen Geburtstag des Vereins aufgerufen. Wie erleben und sehen Menschen<br />
mit Behinderung ihre Stadt? – Auf einer CD-ROM werden Beiträge von Menschen mit und ohne Behinderung<br />
zusammengetragen. Ein buntes Kaleidoskop entsteht, das das Motto „ICH BIN WIR. Gemeinsam stark mit Behinderung“<br />
mit Leben füllt.<br />
Jeder – Mitgliedsfamilie des Vereins, Bewohner/in der Wohngruppen, Nutzer/in der Dienste, Angebote und Gruppen,<br />
Mitarbeiter/in von LEBEN MIT BEHINDERUNG HAMBURG und verbundener Menschen – kann mitmachen und<br />
einen Beitrag einsenden. Das kann ein selbst verfasster Text sein, Gedanken, Erlebnisse oder vielleicht eine<br />
Geschichte, Bilder, Fotos oder kurze Film-Szenen. Die Beiträge sollen zeigen, wie Menschen mit Behinderungen am<br />
vielfältigen Leben Hamburgs teilnehmen. Wie sie sich sehen, in der Stadt, in ihrer Wohnung oder am Arbeitsplatz.<br />
Natürlich sind auch musikalische Beiträge willkommen.<br />
„ICH BIN WIR. Gemeinsam stark mit Behinderung“ Aus den Einsendungen wird Ende <strong>2006</strong> die CD-ROM zusammengestellt<br />
und kann dann an Interessierte verteilt werden. Diese elektronische Form wurde gewählt, weil ein<br />
Druckwerk oder ein Film schon aus Kostengründen nur ganz wenige Ausschnitte aus den vielen Aktivitäten rund<br />
um LEBEN MIT BEHINDERUNG HAMBURG zeigen könnte. Da trotz aller „Technisierung“ nicht jeder über die Ausrüstung<br />
verfügt, um die geplanten Beiträge in digitaler Form erstellen zu können, helfen computerkundige Mitglieder<br />
des Vereins beim scannen etc. Und selbstverständlich werden Vorführmöglichkeiten <strong>für</strong> diejenigen angeboten,<br />
die zu Hause nicht über entsprechende Geräte verfügen oder die es ohnehin schöner finden, das Gemeinschaftswerk<br />
gemeinsam anzuschauen. Und: zur ersten Vorführung der CD-ROM werden selbstverständlich alle<br />
Beteiligten eingeladen. Auf dem Fest wird es nicht nur Essen und Trinken geben, sondern unter den „Aktiven“ werden<br />
attraktive Preisen verlost. Caterina Römmer<br />
bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong> Bitte heraustrennen und kopieren! 17
ICH BIN WIR<br />
Elternforum – wenn es<br />
spannend wird, sind die<br />
Angehörigen dabei<br />
Ein Bericht von Martin Eckert<br />
LEBEN MIT BEHINDERUNG HAMBURG ist beides:<br />
Ein Zusammenschluss von Familien mit einem<br />
behinderten Angehörigen und über die eigene<br />
Betriebsgesellschaft Anbieter vieler stationärer<br />
und ambulanter Angebote <strong>für</strong> behinderte Menschen.<br />
Der Angehörigenbezug prägt nicht nur den<br />
Elternverein mit seinen Themen Interessensvertretung,<br />
Beratung und Rechtliche Betreuung, sondern<br />
auch die vielfältigen Dienstleistungen unseres<br />
Trägers. Deshalb beziehen wir Angehörige mit<br />
ihrer Erfahrung, ihrem Engagement aber auch<br />
ihren Sorgen immer wieder in unsere Arbeit ein –<br />
dort, wo es um die Entwicklung neuer Konzepte<br />
geht und vor allem dort, wo es spannend wird.<br />
Und an Spannung fehlt es uns in Hamburg derzeit nicht.<br />
Die Behörde hat einen heftigen „Ambulantisierungsprozess“<br />
in Gang gesetzt. Innerhalb der nächsten drei Jahre<br />
sollen 30 Prozent der (stationären) Wohngruppenplätze<br />
durch ambulante Wohnformen ersetzt werden. In unseren<br />
fast 50 Wohngruppen leben rund 380 behinderte<br />
Menschen, zum großen Teil mit erheblichen Hilfebedarf,<br />
vor allen auch wegen einer geistigen oder mehrfachen<br />
Behinderung. Aus Angehörigensicht ein Ziel, das erhebliche<br />
Vorbehalte und Sorgen mobilisiert.<br />
Wir haben uns selbstverständlich auf den Weg gemacht<br />
und unsere Entwicklung von Konzepten, die mehr Selbstbestimmung<br />
verwirklichen, beschleunigt. (Bisher hält<br />
sich die Zahl der ambulant und der stationär betreuten<br />
Menschen in etwas die Waage) Und vor allem: Wir haben<br />
das „Elternforum – Behindertenhilfe im Umbruch“ auf<br />
den Weg gebracht. Wir wollten ein Instrument schaffen,<br />
dass neben der intensive Kommunikation mit den behinderten<br />
Menschen und den MitarbeiterInnen über die<br />
neuen Wege den Vereinsmitgliedern und Angehörigen<br />
einen Zugang zu Information und Mitwirkung eröffnet.<br />
Seit Mai letzten Jahres trifft sich nun monatlich eine<br />
recht stabile Gruppe von 70 bis 80 Angehörigen. Diese<br />
Veranstaltungsreihe ist einerseits recht aufwändig,<br />
andererseits bestätigen sich die mit diesem Projekt verbundenen<br />
Erwartungen.<br />
Nachdem wir in einem ersten Schritt die sozialpolitischen<br />
Voraussetzungen geschildert hatten und unsere<br />
eigenen Eckpunkte zu mehr Eigenständigkeit behinderter<br />
Menschen erläutert hatten, arbeiten wir uns nun<br />
systematisch durch einen gemeinsam vereinbarten Themenkatalog.<br />
Unsere neuen Konzepte, die trotz weiterer<br />
Ambulantisierung behinderte Menschen vor Vereinsamung<br />
geschützt werden und die zusätzlich bisherige<br />
„stationäre“ Wohngruppen durch Umbau und Neuorganisation<br />
zu einem Ort privaten Lebens werden lassen,<br />
werden diskutiert und hinterfragt. Zusätzliche Hinweise,<br />
Sorgen oder auch Vorschläge der Angehörigen können<br />
aufgenommen werden.<br />
Und ein weiterer wichtiger Nebeneffekt: Unsere Forumseltern<br />
sind durch die hohe Kontinuität der Teilnahme die<br />
sicher am besten informierte Angehörigengruppe in<br />
Hamburg. Entsprechend selbstbewusst wird agiert: Die<br />
<strong>für</strong> die Behindertenhilfe zuständige Amtsleiterin wurde<br />
eingeladen, um die behördlichen Vorgaben aus erster<br />
Hand kennen zu lernen. Nach einer intensiven Auswertungsdiskussion<br />
wurden offene Fragen zu Papier<br />
gebracht und eine Delegation zog in die Behörde, um<br />
erneut und genauer nachzufragen. Diese Aktion hat dazu<br />
beigetragen, dass die Eltern sich miteinander als handelnd<br />
und beteiligt erleben, sicher ein wirksamer Beitrag,<br />
um mit der selbstverständlich vorhandenen Verunsicherung<br />
angesichts der vielen Änderungen umzugehen. Und<br />
auch dem Verein hat dies in seiner Rolle als Interessensvertretung<br />
sehr genützt. Unser Anspruch als Angehörigenvertretung<br />
nicht nur gehört, sondern auch mit<br />
Gewicht wahrgenommen zu werden, wurde durch das<br />
klare Agieren unserer Forumseltern gegenüber den<br />
Behördenverantwortlichen deutlich gestärkt. Die<br />
Angehörigen, auf die wir uns in vielen sozialpolitischen<br />
Auseinandersetzungen beziehen, erbrachten erneut den<br />
Beweis, dass sie da sind, wenn es darauf ankommt und<br />
vor allem auch, das sie informiert und argumentationsstark<br />
auftreten können.<br />
Kurzum: Das Elternforum ist <strong>für</strong> unseren Elternverein<br />
zu einer wertvollen Möglichkeit der Öffnung<br />
und Beteiligung geworden.<br />
Kontakt:<br />
Martin Eckert<br />
Tel.: 040 – 2 70 79 09 25<br />
E-Mail: martin.eckert@lmbhh.de<br />
18 Bitte heraustrennen und kopieren! bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong>
„Jugendmesse der Aktion<br />
Was wünsche ich mir <strong>für</strong> meine Zukunft? Welche<br />
Talente habe ich? Wo kann ich mich engagieren?<br />
Die Wege in die Zukunft sind vielfältig, eins<br />
jedoch ist sicher: Jeder kann sein Leben aktiv<br />
gestalten. „respect our future“, die nicht-kommerzielle<br />
Jugendmesse der Aktion Mensch, bietet<br />
ihren Besuchern am 17. und 18. <strong>März</strong> <strong>2006</strong> wieder<br />
umfangreiche Möglichkeiten Erfahrungen zu<br />
sammeln und Impulse <strong>für</strong> die eigene Zukunft mit<br />
nach Hause zu nehmen.<br />
Den Messebesucher erwarten im Landschaftspark Duisburg-Nord<br />
auf über 6.000 Quadratmetern überraschende<br />
Einblicke, außergewöhnliche Aktionen und interessante<br />
Workshops zu folgenden Themen: Identität, Beruf<br />
und Chancen, Kreativität, Medien, Technik und Wissenschaft,<br />
Politik und Gesellschaft, Mode und Style, Musik<br />
und Literatur. Die Aktion Mensch realisiert die Jugendmesse<br />
gemeinsam mit über 50 bundesweit agierenden<br />
Kooperationspartnern aus dem sozialen und öffentlichen<br />
Raum; zum Teil bieten die Partner gemeinsame Aktionen<br />
an.<br />
Bei „respect our future“ zählen Kreativität und Spaß am<br />
Ausprobieren, die Auswahl an interaktiven Angeboten ist<br />
groß: So können Messebesucher, die von ihrer ersten<br />
eigenen Wohnung träumen, tapezieren üben und lernen,<br />
Lampen und Regale anzubringen.Wo und wie der Fußball<br />
rund gemacht wird, erfahren Jugendliche in einem<br />
Workshop und nähen dort ihren eigenen Ball aus fair<br />
gehandeltem Material. Der Workshop „Lust auf schlank?“<br />
fragt nach Sinn und Unsinn von Diätprodukten, und Job-<br />
Praktiker helfen bei der Frage: Lieber Star werden oder<br />
doch eine Ausbildung machen? Außerdem können die<br />
Messebesucher selbst Klamotten entwerfen und nähen,<br />
Musikinstrumente testen oder den individuellen Klingelton<br />
<strong>für</strong>s Handy selbst komponieren. Einmal eine andere<br />
Perspektive einnehmen – wer sich auf die „ways of<br />
respect“ begibt, kommt mit Anderen ins Gespräch, und<br />
im „Dialog im Dunkeln“ lässt sich im lichtlosen Raum die<br />
Welt neu erfahren. Auch Live-Musik kommt auf der<br />
Jugendmesse nicht zu kurz.<br />
So werden an beiden Tagen jeweils um 18 Uhr Top Acts<br />
auftreten. Am Freitag rockt die angesagte Hamburger<br />
Band „Revolverheld und am Samstag ist mit „Brothers<br />
Keepers trifft die Firma“ ein prominenter Zusammenschluss<br />
von HipHop-, Soul- und Reggaekünstlern zu Gast<br />
auf der respect-Bühne.<br />
Aktion Mensch<br />
Mensch lädt zum kreativen<br />
Ausprobieren ein<br />
Karten sind an den WAZ-Ticketshops in NRW und über<br />
die WAZ Ticket-Hotline Tel. 01805-708077 erhältlich. Die<br />
Jugendmesse ist rollstuhlgerecht, und die Workshopräume<br />
sind mit Höranlagen (Funk/Induktion)<br />
ausgestattet.<br />
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:<br />
Mechthild Buchholz<br />
Aktion Mensch<br />
Heinemannstraße 36<br />
53175 Bonn<br />
Tel.: 0228 / 20 92-363<br />
Fax: 0228 / 20 92-333<br />
E-Mail: mechthild.buchholz@aktion-mensch.de<br />
Wichtig!!!<br />
Aktion Mensch – Antragsfrist zur<br />
Förderung von Ferienmaßnahmen<br />
läuft am 31. <strong>März</strong> ab<br />
In den letzten beiden Ausgaben von „aktuell – Informationen<br />
aus dem <strong>Bundesverband</strong> <strong>für</strong> Körper- und<br />
Mehrfachbehinderte e.V.“ haben wir bereits ausführlich<br />
über das elektronische Antragsverfahren und die<br />
geänderten Fördermöglichkeiten <strong>für</strong> Ferienmaßnahmen<br />
im Jahr <strong>2006</strong> berichtet. Wir möchten die Gelegenheit<br />
nutzen und noch einmal darauf hinweisen,<br />
dass Anträge auf Förderung von Ferienmaßnahmen<br />
bis zum 31. <strong>März</strong> beim <strong>Bundesverband</strong> eingegangen<br />
sein müssen. Bitte schicken Sie die Anträge bis zu diesem<br />
Termin in elektronischer Form per E-Mail an die<br />
Adresse aktion-mensch@bvkm.de, die ergänzenden<br />
Unterlagen (Antragsbestätigung, Vereins- / Handelsregisterauszug,<br />
Freistellungsbescheid, Satzung /<br />
Gesellschaftsvertrag) reichen Sie auf dem Postweg<br />
nach.<br />
Anträge, die zu einem späteren Zeitpunkt eingehen,<br />
können nicht mehr berücksichtigt werden.<br />
Ansprechpartnerinnen:<br />
Simone Bahr Tel. (02 11)6 40 04-10<br />
Heide Adam-Blaneck Tel. (02 11)6 40 04-16<br />
bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong> Bitte heraustrennen und kopieren! 19
Meldungen<br />
Meldungen ... Bücher ...<br />
Broschüre Studium und Behinderung<br />
in Neuauflage erschienen<br />
Die Neuauflage der Broschüre „Studium und Behinderung“<br />
ist fertig gestellt und kann via E-Mail studiumbehinderung@studentenwerke.de<br />
oder per Fax unter<br />
030/297727-69 angefordert werden. Der Versand ist<br />
kostenfrei.<br />
In Kürze steht der Text unter www.studentenwerke.de/behinderungzum<br />
Download im Internet<br />
bereit.<br />
......................<br />
Neue Broschüre zum Thema<br />
Rehabilitation<br />
Die Bundesarbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Rehabilitation hat<br />
eine neue Broschüre mit dem Titel „Arbeitshilfe <strong>für</strong> die<br />
Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Erkrankungen<br />
der Bewegungsorgane“ veröffentlicht.<br />
Diese kann kostenlos heruntergeladen werden unter<br />
www.bar-frankfurt.de oder zum Selbstkostenpreis von<br />
70 Cent plus Mehrwertsteuer und Versandkosten bestellt<br />
werden bei der:<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Rehabilitation<br />
Walter-Kolb-Str. 9-11<br />
60594 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069 – 605018-0<br />
......................<br />
Neues Leitbild<br />
von der Werk- und Betreuungsstätte <strong>für</strong> Körperbehinderte<br />
gGmbH in Ottendorf<br />
Die Werk- und Betreuungsstätte <strong>für</strong> Körperbehinderte<br />
gGmbH in Ottendorf hat ein neues Leitbild erarbeitet.<br />
Dieser Prozess hat rund drei Jahre gedauert.<br />
Dazu wurde zunächst eine Projektgruppe gebildet, die<br />
das alte Leitbild sprach- und inhaltlich dem Wandel der<br />
Zeit und gleichzeitig auch zukunftsweisend angepasst<br />
hat. Vorschläge zur optischen Gestaltung und zur Verbreitung<br />
des Leitbildes wurden erarbeitet.<br />
Hier war es der Projektgruppe besonders wichtig, möglichst<br />
viele Menschen mit den unterschiedlichsten Behin-<br />
derungsbildern zu erreichen. Das Ergebnis liegt jetzt vor<br />
mit einer professionell gesprochenen Hörversion, sowie<br />
einer Fassung in Braille Schrift und in einfacher Sprache.<br />
Die verschiedenen Versionen des Leitbildes<br />
können angefordert werden bei:<br />
Monika Klein<br />
E-Mail: office@wub-ottendorf.de oder<br />
Tel. 0431 – 58399-0<br />
......................<br />
Ein Lächeln vielleicht<br />
Doris, Stommel-Hesseler; Björn Stommel<br />
ISBN 3-00-013569-3<br />
Ennepetal 2005, 9,90 Euro, 71 Seiten<br />
Björn, 1981 geboren,<br />
meistert mit Energie<br />
und Lebensfreude sein<br />
Leben mit Behinderung.<br />
Björn und seine Mutter<br />
nehmen in ihren Geschichten<br />
und Gedichten<br />
die Leserinnen und<br />
Leser ein Stück weit mit:<br />
nachdenklich – besinnlich,<br />
heiter und lebensbejahend.<br />
Ein Weg, der<br />
sich lohnt, gemeinsam<br />
zu gehen.<br />
20 Bitte heraustrennen und kopieren! bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong>
Broschüren...<br />
Neuer Rundbrief<br />
Der Internationale Förderverein Basale Stimulation® e. V.<br />
erstellt jährlich zwei Rundbriefe <strong>für</strong> seine Mitglieder und<br />
interessierte Leser aus Pädagogik, Therapie und Pflege,<br />
um Neuigkeiten rund um den Verein zu veröffentlichen.<br />
Es geht auch darum, ein Schwerpunktthema zu finden,<br />
das gerade mit dem Konzept Basale Stimulation® eine<br />
professionelle Erweiterung bietet. Im 8. Rundbrief geht<br />
es u. a. um Singen, Ernährung, Pflege und Sprechen.<br />
Außerdem finden Sie interessante Adressen und weiterführende<br />
Literatur zum Thema Basale Stimulation®.<br />
Einzelpreis: 5 Euro plus Versand. Zu bestellen über den<br />
Internationalen Förderverein Basale Stimulation® e.V.,<br />
Geschäftsstelle, Eduard-Steinle-Straße 9, 70619 Stuttgart,<br />
Tel: 07 11-47 50 63, Fax: 07 11-4 78 02 39 (Frau Kummer).<br />
......................<br />
Gisela Stemme, Doris<br />
von Eickstedt<br />
Die frühkindliche<br />
Bewegungsentwicklung<br />
– Vielfalt und<br />
Besonderheiten<br />
1998, ca. 160 S., ca.<br />
120 Abb.,<br />
ISBN 3-910095-33-X<br />
EUR 9,90<br />
EUR 6,00 (Mitgl.)<br />
Das Buch aus unserem<br />
“verlag selbstbestimmtes<br />
leben” ist jetzt erst<br />
mals auch auf dänisch<br />
erschienen!<br />
Die Entwicklung jedes Kindes ist offen und durch viele<br />
Faktoren beeinflußbar. So genannte „Auffälligkeiten“<br />
müssen nicht zwangsläufig Zeichen einer drohenden<br />
Behinderung sein. Selbst wenn schon eine Behinderung<br />
besteht, gibt es viele Möglichkeiten, mit dieser so umzugehen,<br />
dass sie in das Leben des Kindes eingeordnet wird,<br />
zu ihm gehört und nicht nur als Störung empfunden<br />
wird, gegen die es anzukämpfen gilt. Absicht therapeutischer<br />
Begleitung sollte es sein, die Fähigkeiten und Stärken<br />
des Kindes, die es zum Ausgleich und zur Integration<br />
seiner Probleme braucht, entdecken, fördern und entfalten<br />
zu helfen. Das Buch gibt in einem Überblick über die<br />
Grundzüge der Bewegungsentwicklung und erleichtert<br />
das Beobachten und das Verstehen der Entwicklung des<br />
Kindes.<br />
......................<br />
Voll die Helden<br />
Aktion Mensch;<br />
amnesty international<br />
ISBN: 3-401-02437-x<br />
Arena Verlag, 4,50 Euro, 150 Seiten<br />
Bücher<br />
Wie kann und wie soll Zivilcourage aussehen? Wann ist<br />
couragiertes Eingreifen notwendig, wann und warum<br />
unterbleibt es, wo ist es vielleicht sogar zu gefährlich?<br />
Zu diesen aktuellen Fragen hat die Aktion Mensch<br />
gemeinsam mit amnesty international ein Buch mit dem<br />
Titel “Voll die Helden – 20 junge Autoren über Zivilcourage”<br />
herausgegeben. Darin sind die Gewinnertexte des<br />
re:spect Schreibwettbewerbs zum Thema Zivilcourage<br />
veröffentlicht.<br />
bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong> Bitte heraustrennen und kopieren! 21
Seminare<br />
Seminarangebot des<br />
<strong>Bundesverband</strong>es ...<br />
Unterstützte Kommunikation<br />
Seminar <strong>für</strong> Eltern von nicht- oder kaum sprechenden<br />
Kindern in Kooperation mit LEBEN MIT BEHINDERUNG<br />
HAMBURG (Kinderbetreuung während des Seminars)<br />
21. - 22. April <strong>2006</strong><br />
Hamburg<br />
Leitung: Brigitte Hoffmann-Schöneich, Sonderpädagogin;<br />
Björn Tempel, Ergotherapeut<br />
Teilnahmegebühr incl. Verpflegung: pro Elternteil 55 Euro;<br />
pro Elternpaar 90 Euro; pro Kind 38 Euro (zuzüglich Übernachtung/Frühstück)<br />
......................<br />
„Unterstützte Kommunikation“<br />
Grundseminar <strong>für</strong> Fachkräfte<br />
19. - 21. Mai <strong>2006</strong><br />
Paderborn<br />
Zielgruppe: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus<br />
Einrichtungen und Organisationen, die mit nicht- oder<br />
kaum sprechenden Menschen arbeiten<br />
Leitung: Dr. Ursula Braun, Sonderschullehrerin<br />
Teilnahmegebühr incl. Unterbringung und Verpflegung:<br />
305 Euro<br />
Ermäßigte Teilnahmegebühr <strong>für</strong> Mitglieder und Teilnehmer<br />
......................<br />
aus Mitgliedseinrichtungen: 265 Euro<br />
„Auch wer nicht sprechen kann hat<br />
viel zu sagen!“<br />
Jahrestreffen unterstützt kommunizierender Menschen<br />
2005<br />
02. - 04. Juni <strong>2006</strong><br />
Köln<br />
Zielgruppe: Menschen mit Behinderung, die elektronische<br />
und nichtelektronische Kommunikationshilfen<br />
benutzen; private oder berufliche Bezugspersonen<br />
Leitung: Bärbel Weid-Goldschmidt, Sonderschullehrerin<br />
im Hochschuldienst an der Universität Dortmund <strong>für</strong> den<br />
Bereich Unterstützte Kommunikation; Referentin bei<br />
ISAAC <strong>für</strong> den Bereich „Arbeit mit Familien und Betroffenen“<br />
Teilnahmegebühr incl. Unterbringung und Verpflegung:<br />
90 Euro<br />
......................<br />
„Mitwirken – Gestalten –<br />
Entscheiden“<br />
Aufbauseminar <strong>für</strong> Werkstatträte<br />
Themenschwerpunkt: Gesprächsführung und<br />
Konfliktlösung<br />
28. - 30. Juni <strong>2006</strong><br />
Hannover<br />
Zielgruppe: Werkstatträte<br />
Leitung: Horst Rudolph, Dipl.-Psychologe; Reinhard<br />
Jankuhn, Dipl.-Sozialarbeiter (<strong>Bundesverband</strong> <strong>für</strong> Körperund<br />
Mehrfachbehinderte)<br />
Teilnahmegebühr incl. Unterbringung und Verpflegung:<br />
65<br />
......................<br />
Euro<br />
Gründung und Aufgaben eines<br />
Heimbeirates<br />
24. - 26. <strong>März</strong> <strong>2006</strong><br />
Mainz<br />
Zielgruppe: Heimbewohnerinnen und -bewohner, die<br />
eine erfolgreiche Interessensvertretung gründen möchten<br />
Leitung: Dr. Eva Berns, Berufsbildende Schulen <strong>für</strong> Heilerziehungspflege<br />
der Rotenburger Werke der Inneren Mission<br />
Teilnahmegebühr incl. Unterbringung und Verpflegung:<br />
65 Euro<br />
......................<br />
Musik – Bewegung – Rollstuhltanz<br />
<strong>für</strong> Menschen mit Körperbehinderung<br />
Seminar<br />
18. - 19. <strong>März</strong> <strong>2006</strong><br />
Bad Kreuznach<br />
Zielgruppe: Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aus Einrichtungen und Organisationen,<br />
(Behinderten-) Sportvereinen, Clubs und Gruppen<br />
Leitung: Ines Feix, Förderschul- und Musiklehrerin; Jürgen<br />
Erdmann-Feix, Diplom-Sportlehrer, Mitglied im Fachausschuss<br />
Sport des <strong>Bundesverband</strong>es<br />
Teilnahmegebühr: 65 Euro zuzüglich Übernachtung und<br />
Frühstück<br />
......................<br />
22 Bitte heraustrennen und kopieren! bv-aktuell <strong>März</strong> <strong>2006</strong>
Klettern und Klettermöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> Menschen mit Behinderungen<br />
Seminar<br />
25. - 26. <strong>März</strong> <strong>2006</strong><br />
Karlsbad-Langensteinbach (Schule <strong>für</strong> Körperbehinderte)<br />
Zielgruppe: Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aus Einrichtungen und Organisationen,<br />
(Behinderten-) Sportvereinen, Clubs und Gruppen<br />
Leitung: Jörg Dienerowitz, Peter Mack (beide: Sonderschullehrer<br />
mit dem Fachgebiet Sport an der Schule <strong>für</strong><br />
Körperbehinderte in Karlsbad-Langensteinbach)<br />
Teilnahmegebühr: 65 Euro zuzüglich Übernachtung und<br />
Frühstück<br />
......................<br />
Wer will was bewegen?<br />
Ein reges Gruppenleben –<br />
leichter gesagt als getan<br />
Selbsthilfe möglichst konkret und sofort – Aller Anfang<br />
ist schwer - Frischer Wind <strong>für</strong> die eigene Gruppe – Themen,<br />
die dran sind - Gut geplant ist halb gewonnen<br />
Zielgruppe: Menschen, die in der Selbsthilfe engagiert<br />
sind, die <strong>für</strong> die Durchführung von Gruppentreffen und<br />
anderen Veranstaltungen oder <strong>für</strong> einzelne Aufgabenbereiche<br />
eines Vereins (z.B. Beratung von Eltern) verantwortlich<br />
sind, die Aufgaben übernehmen möchten oder<br />
neugierig auf Selbsthilfearbeit sind.<br />
Leitung: Csilla Hohendorf, Mutter einer 42jährigen<br />
schwerst<strong>körper</strong>behinderten Tochter, Sonderschullehrerin,<br />
Vorsitzende des Kreisvereins Bad Kreuznach;<br />
Margaretha Kurmann, <strong>Bundesverband</strong> <strong>für</strong> Körper- und<br />
Mehrfachbehinderte, N.N.<br />
31. <strong>März</strong> – 02. April <strong>2006</strong><br />
Hannover<br />
Teilnahmegebühr inklusive Unterbringung und Verpflegung:<br />
75 Euro<br />
..............................................<br />
Weitere Veranstaltungen ...<br />
Castillo Morales Vereinigung e.V.<br />
Die Vereinigung lädt am 18. und 19. <strong>März</strong> zum 2. Symposion<br />
unter dem Titel „Bewegung im Konzept in Berlin ein.<br />
Mit der Tagung will die Vereinigung eine Brücke schlagen<br />
von grundlegenden therapeutischen Ansätzen aus dem<br />
Castillo Morales Konzept zu aktuellen diagnostischen<br />
Möglichkeiten und Forschungsergebnissen medizinischer<br />
Fachdisziplinen.<br />
Kontakt:<br />
Castillo Morales Vereinigung e.V.<br />
PF 76 01 43<br />
60507 Frankfurt<br />
Tel.: 069 – 93 54 04 90<br />
E-Mail: cm.vereinigung@t-online.de<br />
Unterstützung von pflegenden Angehörigen<br />
Das Seminar (17.- 19. <strong>März</strong> in Hennef) bietet die Möglichkeit,<br />
einmal dem Alltag zu entkommen und darüber hinaus<br />
praktische Hilfestellung und Anregung <strong>für</strong> die herausfordernde<br />
Aufgabe der Pflege zu erhalten. Es richtet<br />
sich vor allem an Angehörige von schädelhirnverletzten<br />
Menschen, die diese bereits zu Hause pflegen oder sich<br />
noch in der Entscheidungsphase befinden.<br />
Kontakt:<br />
Hannelore Kohl Stiftung<br />
Tel.: 0228 – 97 84 50<br />
E-Mail: info@hannelore-kohl-stiftung.de<br />
www.hanelore-kohl-stiftung.de<br />
Seminar zum Berufseinstieg mit Behinderun<br />
Die Informations- und Beratungsstelle Studium und<br />
Behinderung des Deutschen Studentenwerks bietet <strong>für</strong><br />
behinderte und chronisch kranke Studieninterssierte<br />
verschiedene Seminare an z.B. vom 24. bis 25. <strong>März</strong> in<br />
Erfurt und vom 25. bis 28. Juli in Bonn.<br />
Kontakt:<br />
Deutsches Studentenwerk<br />
Informations- und Beratungsstelle Studium und<br />
Behinderung<br />
Telefon: 030 – 297727-64<br />
E-Mail: studium-behinderung@studentenwerke.de<br />
www.studentenwerke.de<br />
77. Deutscher Fürsorgetag<br />
Vom 3. bis 5. Mai findet in Düsseldorf der 77. Deutsche<br />
Fürsorgetag statt. Unter dem Motto „Mut zur sozialen<br />
Verantwortung!“ treffen sich drei Tage lang Expertinnen<br />
und Experten aus allen sozialen Arbeitsfeldern – der Wissenschaft,<br />
Politik und Praxis – zum Informations- und<br />
Erfahrungsaustausch. Studenten und die interessierte<br />
Öffentlichkeit erhalten einen Einblick in die sozialpolitischen<br />
Entwicklungen in DeutschlandLandes.<br />
Nähere Informationen unter:<br />
www.deutscher-verein.de<br />
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