bvkm.aktuell Nr. 1 - Bundesverband für körper

vkm.aktuell Nr.1/2012, Februar Bundesverband für körper- und 

mehrfachbehinderte Menschen e. V. 

E-Mail: info@bvkm.de www.bvkm.de 

Liebe Leserinnen, liebe Leser, 

sehr geehrte Damen und Herren, 

lange haben wir auf einen ersten Entwurf zur 

Reform der Pflegeversicherung gewartet. Nun 

liegt er vor und er ist zumindest aus der Sicht 

behinderter Menschen eine große Enttäuschung. 

Dass der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff 

nicht umgesetzt wird, war zu erwarten. 

Dass aber die angekündigte Flexibilisierung 

und die Leistungsausweitung für Menschen 

mit eingeschränkter Alltagskompetenz 

an pflegebedürftigen behinderten Menschen 

vorbei gehen, ist mehr als enttäuschend. Der 

Versuch, behinderte Menschen, die auf Leistungen 

der Eingliederungshilfe angewiesen sind, nun auch im ambulanten 

Bereich von Leistungen der Pflegeversicherung auszuschließen, wird 

in der Praxis zu Streitigkeiten zwischen der Pflegeversicherung und der 

Sozialhilfe führen. Es ist zu befürchten, dass sie auf dem Rücken der Betroffenen 

ausgetragen werden. Einzelheiten dazu finden Sie in diesem 

Heft. 

Nichts werden Sie zur ebenfalls seit langer Zeit angekündigten Reform 

der Eingliederungshilfe finden. Es gibt nichts Neues, außer, dass es nichts 

Neues gibt. Bund und Länder können sich nicht auf die Einschätzung der 

Finanzierungsrisiken des Reformvorhabens verständigen. Auch sind offensichtlich 

zentrale Regelungen im Detail zwischen den Beteiligten umstritten. 

Die Zeit läuft und es stellt sich die Frage, ob es nicht besser wäre, 

wenn in der nächsten Legislaturperiode eine neue Regierung einen neuen 

Anlauf zur Reform unternähme. 

Ganz besonders hinweisen möchte ich Sie auf die Veranstaltung des 

bvkm rund um den Muttertag 2012 in Erkner bei Berlin. Unter dem Titel 

„Frauen mit besonderen Herausforderungen“ wendet sich die Veranstaltung 

an Mütter behinderter Kinder.Wir würden uns freuen, wenn die Veranstaltung 

Ihr Interesse fände und Sie das Programm an interessierte 

Frauen weitergeben würden. 

Mit freundlichem Gruß 

N. Müller-Fehling 

Inhalt 

Seite 

Bundesverband 

Materialien-Bestellscheine 3 

Ankündigung: Mütter-Tagung 4 

Barrierefreie Geldautomaten 5 

bvkm bei facebook 6 

Infos aus dem bvkm 7 

Gemeinsame Fachtagung: Migration 8 

Tipps Migrationsarbeit im Verein 11 

Dokumentation: Zukunftsplanung 12 

Recht und Politik 

Pflegereform 13 

Stellungnahme bvkm zur Pflegereform 16 

Pflegeleistungen 2012 21 

Musterantrag Feststellung Behinderung 22 

Persönliches Budget 24 

Aktion Mensch 

Fahrzeuganträge 24 

Aktionen zum 5. Mai 25 

Meldungen 26 

Bücher & Broschüren 28 

Materialien 29 

Neuerscheinung: Wohnen-Buch 31 

Termine 32 

IBBC: Sonnengarten 43 

Pressespiegel 44

Liebe Kolleginnen und Kollegen, 

liebe Landes- und Ortsverbände des Bundesverbandes, 

der Bundesverband aktualisiert stetig sein OV-Verzeichnis. 

Bitte schicken Sie uns dieses Schreiben, wenn sich etwas in Ihrem Verein, 

Ihrer Gruppe oder Initiative verändert haben sollte! 

Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung! 

Ihr Bundesverband 

Name der Mitgliedsorganisation:....................................................................................... 

Anschrift:...................................................................................................................................... 

Ansprechpartner/in:................................................................................................................ 

Tel.:................................................................................................................................................. 

Fax:................................................................................................................................................. 

(allgemeine) E-Mail:................................................................................................................. 

Internet (www):........................................................................................................................ 

Angebot bitte hier ankreuzen: 

❍ Frühförderung 

❍ Sozialpädiatrisches Zentrum 

❍ Elterntreff 

❍ Ergotherapie 

❍ Krankengymnastik 

❍ Logopädie 

❍ Reittherapie 

❍ Therapeutisches Schwimmen 

❍ Unterstützte Kommunikation 

❍ Kindertagesstätte 

❍ Schulvorbereitende Einrichtung 

❍ Pflegedienst 

❍ Ambulante Dienste 

❍ Sonderschule 

❍ Internat 

❍ Kinderheim 

❍ Beratung 

❍ Testamentsberatung/ -vollstreckung 

Bitte ergänzen Sie die Liste, wenn Sie ein Angebot Ihres Vereins/Ihrer Gesellschaft 

nicht wiederfinden: 

❍.................................................................................................................................. 

❍.................................................................................................................................. 

❍.................................................................................................................................. 

❍.................................................................................................................................. 

Bitte senden Sie den Bogen an den: 

Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. 

Brehmstr. 5-7 

40239 Düsseldorf oder per Fax: 02 11/64004-20 

❍ Betreuungsverein 

❍ Familienentlastender Dienst 

❍ Müttertreff/Müttergruppe 

❍ Schullandheim 

❍ Bildung/Kultur 

❍ Ferieneinrichtung 

❍ Freizeitmaßnahmen 

❍ Jugendclub / Jugendtreff 

❍ Fahrdienst 

❍ Sport 

❍ Wohneinrichtung 

❍ Kurzzeitpflege 

❍ Betreutes Wohnen 

❍ Behindertengerechte Wohnungen 

❍ Berufsbildungswerk 

❍ Tagesförderstätte 

❍ Werkstätte (WfbM) 

❍ Integrationsfachdienst/ 

Integrationsunternehmen

Materialien – Bestellschein 

Benötigen Sie Materialien zum Auslegen oder für Veranstaltungen? 

Bestellen Sie einfach per Fax 0211/64004-20 oder unter verlag@bvkm.de 

Das Testament Stck.: ____ 

Einzelheft 3,- inkl. Porto. Ab 10 Heften je 1,- (Mitglieder 50 Cent) + Porto 

Der Erbfall – Was ist zu tun? Stck.: ____ 


Mein Kind ist behindert Stck.: ____ 


Mein Kind ist behindert türkisch/deutsch Stck.: ____ 


Mein Kind ist behindert arabisch/deutsch Stck.: ____ 


Steuermerkblatt Stck.: ____ 

(gegen Erstattung der Versandkosten oder frankierten Rückumschlag) 

18 werden mit Behinderung Stck.: ____ 


Versicherungsmerkblatt Stck.: ____ 


Grundsicherung im Alter und bei 

Erwerbsminderung nach dem SGB XII Stck.: ____ 

(gegen Erstattung der Versandkosten oder frankierten Rückumschlag) 

Informationsbroschüre über den bvkm Stck.: ____ 

(kostenlos) 

Flyer über den bvkm Stck.: ____ 

(kostenlos) 

MiMMi Stck.: ____ 

(kostenlos) 

Fritz & Frida Stck.: ____ 

(kostenlos) 

Absender: ________________________________________________ 

_________________________________________________________ 

� Mitglied im bvkm � Nicht-Mitglied

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

� �� 

�� 

�� 

� �� 

�� 

�� 

� �� 

�� 

� �� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

� �� 

� �� 

� �� 

�� 

�� 

�� 

� �� 

� �� 

�� 

�� 

� �� 

�� 

� �� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

� �� 

�� 

� �� 

�� 

� �� 

�� 

�� 

�� 

�� 

� �� 

� �� 

� �� 

�� 

� �� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

� �� 

�� 

� �� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

4 Bitte heraustrennen und kopieren! bvkm.aktuell Nr. 1/12 Februar 2012 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

��

Fabian Schwarz 

„Sie brauchen einen Klinkenstecker!“ 

Neues aus der Arbeitsgruppe „Barrierefreie Bankautomaten“ 

Wer kennt das Problem nicht? 

Ich möchte Geld abheben am 

Automaten, aber ich reiche als 

Rollstuhlfahrer kaum an die 

Bedienelemente neben dem 

Bildschirm heran. Der Knopf für 

Zweihundert Euro befindet sich 

noch in Reichweite gleich über 

der Tastatur rechts, aber der 

Knopf für 50 Euro schwebt ganz 

oben links am Automaten. Und 

eigentlich wollte ich ja auch nur 

50 Euro abheben ... Oder ich 

habe meinen Auszahlungsbetrag 

zwar korrekt angeben können, 

dafür aber reicht die Zeit nicht, 

um das Geld zu entnehmen, da 

ich aufgrund einer eingeschränkten 

Greiffunktion noch 

mit dem Verstauen der Karte 

beschäftigt bin, während der 

Automat schon ungeduldig 

piept und schließlich das 

dargebotene Geld wieder 

einzieht, weil ich zu lange 

gebraucht habe, um es zu 

entnehmen ... Mit diesen und 

weiteren Problemen beschäftigt 

sich seit dem letzten Jahr eine 

bundesweite Arbeitsgruppe 

(AG) aus Vertreterinnen und 

Vertretern der Kreditwirtschaft 

und der Behindertenverbände. 

Die AG trägt den Titel „Barrierefreie 

Bankautomaten“, ihre 

Federführung liegt in den 

Händen des Bundeskompetenzzentrums 

Barrierefreiheit. An der 

AG nehmen die Hersteller von 

Bankautomaten teil. Diese 

Firmen haben Einfluss auf alles, 

was das Äußere des Bankautomaten 

betrifft, also Höhe und 

Breite eines Automaten sowie 

Position von Bildschirm, 

Tastatur, Kartenschlitz und 

Geldausgabeschacht. In der AG 

sind darüber hinaus auch 

verschiedene Rechenzentren 

vertreten. Sie sind u. a. für die 

Pflege der Software zuständig, 

mit denen die Bankautomaten 

betrieben werden. Sie haben also 

Einfluss darauf, wie die Bedienführung 

gestaltet ist. Die 

Rechenzentren legen z. B. fest, 

ob für die Auszahlung von 50 

Euro der Knopf ganz oben links 

neben dem Bildschirm betätigt 

oder ob dafür der Knopf unten 

rechts gedrückt werden muss. 

Von Seiten der Behindertenhilfe 

haben u. a. die BAG Selbsthilfe, 

der bvkm, ISL und die Lebenshilfe 

Vertreter in die AG entsandt. 

Zunächst haben die Behindertenverbände 

intern einen Forderungskatalog 

erarbeitet, der 

Punkt für Punkt den idealen 

barrierefreien Bankautomaten 

beschreibt. Dazu gab es im bvkm 

Verband eine Fragebogen-Aktion, 

die viele wichtige Anregungen für 

die AG hervorbrachte. Seit 

Oktober 2011 verhandeln die 

Behindertenverbände nun mit der 

Kreditwirtschaft, welche Punkte 

rasch umsetzbar sind, welche 

mittelfristig berücksichtigt werden 

können und welche nicht 

realisierbar sind. Seit dem letzten 

Treffen ist eine erste Tendenz 

erkennbar, was, wann und wie 

umgesetzt werden kann. An 

erster Stelle steht der Geldausgabeautomat. 

Aller Wahrscheinlichkeit 

nach werden wir 

einen unterfahrbaren Automaten 

erhalten, der zusätzlich mit einem 

Haltegriff ausgestattet ist. 

Geldausgabeschacht und 

Kartenschlitz werden sich in der 

unmittelbaren Nähe der PIN- 

Tastatur befinden. Eine alternative 

Bedienung ausschließlich über 

die PIN-Tastatur wird möglich 

sein, sodass ich mich aus einer 

sitzenden Position nicht um die 

im Beispiel erwähnten schwer 

erreichbaren „Soft-Keys“ links 

und rechts vom Bildschirm oder 

um ebenfalls schwer erreichbare 

Touch-Screens kümmern brauche. 

Außerdem ist eine langsamere 

Taktung des Geldautomaten 

vorgesehen. Eine Sprachausgabe, 

die ich über das Einstöpseln eines 

Kopfhörers in eine entsprechende 

Buchse am Automaten aktivieren 

kann, wird ebenfalls vorhanden 

sein. Zur Aktivierung der 

langsameren Taktung und der 

alternativen PIN-Pad-Bedienung 

muss ich auch als sehender 

Mensch mit Behinderung aller 

Voraussicht nach einen 3,5 mm- 

Kopfhörer-Klinkenstecker in den 

Automaten stöpseln. Ich würde 

also im Prinzip den blindengerechten 

Modus mitnutzen, 

obwohl ich die Sprachführung 

unter Umständen gar nicht 

benötige. Dabei muss ich nicht 

unbedingt einen Kopfhörer 

aufsetzen, die Anweisungen sind 

nach wie vor auch auf dem 

Bildschirm sichtbar. Wichtig wäre 

eben nur, einen Klinkenstecker 

zur Aktivierung des Modus 

einzustöpseln. Zwei kleine Haken 

hat diese Variante: Das Einstöpseln 

des Steckers kann je nach 

motorischen Fähigkeiten unter 

Umständen schwierig sein und 

ich muss in Zukunft stets neben 

der Bankkarte einen Klinkenstecker 

mitführen, um in den Genuss 

der alternativen Bedienung des 

Geldautomaten zu kommen. Bis 

in jeder Filiale der Banken und 

Sparkassen ein derart ausgestatteter 

Geldautomat steht, dürfte 

allerdings noch etwas Zeit ins 

Land gehen. Das liegt daran, dass 

der Lebenszyklus eines Geldautomaten 

etwa 8 bis 12 Jahre 

beträgt. Kontoauszugsdrucker 

sind noch langlebiger. Als grober 

Richtwert werden von der 

Industrie immer wieder 25 bis 30 

Jahre Betriebsdauer genannt. 

Beim nächsten Treffen der AG 

steht das Thema Bedienführung 

über Leichte Sprache und mit 

aussagekräftigen Symbolen und 

Bildschirm-Animationen für 

Menschen mit Lernschwierigkeiten 

an. Es ist aber schon heute 

abzusehen, dass Hersteller und 

Rechenzentren eine Lösung 

favorisieren, die sie nicht zu 

verantworten haben – also eine 

Bedienungsanleitung/Broschüre 

für die Nutzung von Geldautomaten, 

die die Verbände 

erstellen. Am Ende der inhaltlichen 

Auseinandersetzung wird 

ein Kompromiss-Papier stehen, 

dass eine Art Pflichtenheft für 

Hersteller und Software- 

Entwickler sein kann, um – wenn 

auch nicht vollständig barrierefreie, 

so doch wenigstens – 

barrierearme Bankautomaten zu 

entwickeln. 

Ñ Dipl.-Psych. Fabian Schwarz 

arbeitet für den Psychologischen 

Dienst von 

Lebenswege für Menschen 

mit Behinderungen gGmbH in 

Berlin. 

Daniel Rennen / pixelio.de 

3


Der bvkm ist bei facebook 

Besuchen Sie uns dort! 

Wir haben es gewagt: Seit wenigen Wochen 

hat der bvkm ein facebook-Profil. Es gibt eine 

Menge Vorbehalte gegenüber sozialen Netzwerken 

im Internet und insbesondere Kritik 

gegenüber den facebook-Datenschutzpraktiken. 

Diese sind berechtigt. Daten werden 

öffentlich gemacht, im Netz gespeichert. Viele 

Menschen stellen private Informationen ein 

und werden ein Stück weit durchsichtig, ohne 

die Konsequenzen zu überblicken. 

Wir haben abgewogen,ob ein facebook-account für den bvkm 

überhaupt in Frage kommt. Zunächst einmal: Die Informationen, 

die wir bei facebook einstellen, haben keinen privaten 

Charakter und sind auch über sonstige Kanäle zugänglich,d.h. 

wir machen uns in diesem Punkt keine Sorgen um Datenschutzpraktiken. 

Zwei wesentliche Gründe haben uns veranlasst, 

bei facebook ein Profil zu erstellen: 

Tagesaktuell „posten“ 

Häufig kommt es vor, dass Zeitungen oder Fernsehsender 

kurzfristig über den bvkm Interviewpartner(innen) zu behinderungsbezogenen 

Themen suchen. Familien, deren Kinder 

integrativ beschult werden, Menschen mit Behinderung, die 

Erfahrung mit dem Persönlichen Budget haben und ähnliche 

Gesuche gehen wöchentlich ein.Daneben stellen wir Termine, 

Tagungen, Seminare, Neuerscheinungen, Pressemeldungen 

ein. Wir sehen die facebook-Seite als Ergänzung zu 

www.bvkm.de. Bei facebook erhalten Sie einen chronologischen 

Überblick, was gerade ansteht. Die facebook-Seite erlaubt 

uns auch, auf andere Veranstaltungen,Termine etc. hinzuweisen, 

die andere facebook-Nutzer einstellen. Dies können 

unsere Mitgliedsorganisationen sein, aber auch andere Verbände 

oder Initiativen. 

Junge Menschen erreichen 

Wir wünschen uns natürlich, dass unsere Mitglieder und alle 

weiteren Interessierten, die unsere Informationen auch auf 

anderem Wege erhalten, auf der facebook-Seite vorbeischauen, 

Kommentare hinterlassen und Termine/Ausschreibungen/Presse-Anfragen 

zeitnah abrufen. Vor allem aber erhoffen 

wir uns eine Erweiterung des üblichen Kreises: Die junge 

Generation. Junge Menschen mit Behinderung und jüngere 

Eltern mit behinderten Kindern, für die das Internet als Infor- 

mationsquelledazugehört bzw. die kaum 

noch andere Wege gehen,um 

sich über bestimmte Themen zu informieren und sich 

mit Gleichbetroffenen zu vernetzen. Da es nur „einen Klick 

entfernt“ ist, ist der Weg über facebook sehr beliebt und niedrigschwellig, 

um andere Betroffene zu finden und zu erreichen. 

Was kann man auf der facebook-Seite tun? 

Die Seite ist so eingestellt, dass Sie die Meldungen („posts“) 

einsehen und nachverfolgen können. Sie dürfen auch Meldungen 

und Fotos kommentieren, Ihre Zustimmung ausdrücken 

(„gefällt mir“) und Sie können auch andere Nutzer bei 

facebook über bestimmte Meldungen informieren („teilen“). 

So gelangen Sie auf die Seite: 

Wenn Sie bereits eine eigenen Account bei facebook haben, 

loggen Sie sich ein und suchen Sie über das Such-Feld: Bundesverband 

für körper- und mehrfachbehinderte Menschen 

e.V. (bvkm). Sie können auf der Bundesverband-facebook-Seite 

den „Gefällt mir“- Button anklicken und bleiben über uns auf 

dem Laufenden. 

Wenn Sie noch kein Profil haben, legen Sie über “Registrieren” 

ein Profil an 

Wäre das vielleicht auch was für Ihren Verein/Verband? 

Oder sind Sie schon aktiv? 

Wenn Sie Interesse haben, ebenfalls bei facebook aktiv zu 

werden, wenn Sie wissen möchten, welche Möglichkeiten 

facebook bietet, wenn Sie sich mit Anderen zu dem Thema 

austauschen möchten: 

Melden Sie sich! Sollte es genügend Interesse geben, ist 

der bvkm gerne bereit, einen Fortbildungstag zum Thema 

„Soziale Netzwerke im Internet“ zu veranstalten. 

Wir freuen uns über Ihre Nachricht oder Ihren Anruf. 

Kontakt: Anne Ott, Presse- und Öffentlichkeit 

Tel. 0211 / 64004.21, anne.ott@bvkm.de 

Facebook ist eine Online-Community zum Erstellen, Betreiben und Pflegen 

sozialer Netzwerke, die von dem amerikanischem Unternehmen Facebook 

Inc. betrieben wird. Das Angebot wurde im Februar 2004 eröffnet. 

6 Bitte heraustrennen und kopieren! bvkm.aktuell Nr. 1/12 Februar 2012


Video des Monats auf www.bvkm.de 

Schicken Sie uns einen Kurzfilm! 

Auf der Internetseite des bvkm wird neuerdings jeden Monat ein kurzer Videofilm veröffentlicht. Wenige Minuten, in denen 

Projekte vorgestellt und Impulse für die Arbeit vor Ort weitergegeben werden sollen: Aktionen unserer Mitgliedsorganisationen, 

aber auch andere interessante Aktivitäten haben dadurch die Chance, verbreitet zu werden. 

Besuchen Sie www.bvkm.de und sehen Sie sich monatlich den aktuellen Filmbeitrag an ( 3. Box auf der Startseite). 

Haben Sie selbst Videomaterial, das Sie uns schicken möchten? Wir werten jeweils am Monatsende die Beiträge aus – Sie 

können uns also jederzeit eine DVD oder einen Link zukommen lassen. 

Schicken Sie Ihre Anfragen oder Beiträge an: bvkm, Anne Ott, Brehmstr. 5-7, 40239 Düsseldorf, anne.ott@bvkm.de 

Arbeitsmaterialien zu 

Sexualität & Behinderung 

Kostenlos für Ihre Arbeit vor Ort anzufordern 

Der bvkm lagert noch einige Ausgaben „Das Band“ zum Thema Sexualität mit Arbeitsmaterialien 

und einem Innenteil in Leichter Sprache. Die Hefte können kostenlos 

bestellt werden. Bitte geben Sie die gewünschte Stückzahl an. 

E-Mail: verlag@bvkm.de oder Tel.: 0211/64004-15 

PET-Flaschen Öffnungshilfe 

Der bvkm hat in der Schweiz einige Plastikflaschen-Öffnungshilfen anfertigen lassen. Es gab in den vergangenen Ausgaben 

von bvkm.aktuell einen Hinweis über die Bestellungmöglichkeit mit Aufdruck des eigenen Vereinslogos. 

Die Mindestbestellmenge von 2000 Exemplaren, die das 

Schweizer Unternehmen anbot, war einigen Vereinen zu 

hoch. 

Wer Interesse hat an den Schraub-Hilfen, die gerade Menschen 

mit eingeschränkter Handmotorik eine Hilfe im Alltag 

sind,kann auch kleinere Mengen direkt beim bvkm bestellen. 

Aufgedruckt ist das bvkm-Logo. 

20 Stück: EUR 10,00 

50 Stück: EUR 20,00 

100 Stück: EUR 35,00 

Bestellung über verlag@bvkm.de; Tel. 0211 / 64004-15 

bvkm.aktuell Nr. 1/12 Februar 2012 Bitte heraustrennen und kopieren! 7


Gemeinsame Fachtagung 

Tagung Migration und Behinderung: 

Wege der interkulturellen Öffnung 

Am 2. und 3. November 2011 fand die Fachtagung „Migration 

und Behinderung“ von BAGFW und Fachverbänden 

statt. Hier finden Sie die Dokumentation der 

Veranstaltung: 

http://www.bagfw.de/no_cache/spezialseiten/artikeldetail/article/dokumentation/?tx_ttnews%5BbackPid%5D=1&cHash=b51b74e95d 

Neben einem zusammenfassenden Bericht können 

Sie auch anhand der Programmübersicht einzelne 

Vorträge und/oder Mitschnitte abrufen. Die in diesem 

Zusammenhang erarbeitete „Gemeinsame Erklärung 

zur interkulturellen Öffnung und zur kultursensiblen 

Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und 

Migrationshintergrund“ wird in den nächsten Tagen 

verabschiedet und sodann ebenfalls veröffentlicht. 

Eine Fassung der Gemeinsamen Erklärung in leichter 

Sprache wird Anfang März abgerufen werden können. 

Die Übersetzung der Tagungsdokumentation in leichter 

Sprache folgt Ende März. 

Tagungsbericht 

Am 2. und 3. November 2011 fand in Berlin die Fachtagung 

„Migration und Behinderung – Wege der interkulturellen 

Öffnung“ statt. Die Veranstaltung war in vielfacher Hinsicht 

erst- und einmalig. Denn es war die erste gemeinsame 

Fachtagung der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege 

und der Fachverbände für Menschen mit Behinderung. 

Hierdurch trafen die beiden bisher eher unabhängig voneinander 

agierenden Arbeitsfelder „Migration“ und „Behinderung“ 

aufeinander, um sich gemeinsam mit der Lebenssituation 

von Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund, 

Handlungsbedarfen und Lösungsansätzen 

zu beschäftigen. 

Die niedersächsische Landesvertretung, in der zeitgleich 

die Ausstellung „1000 und eine Heimat“ gezeigt wurde, 

erwies sich als geeigneter Rahmen für das Thema und die 

rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Diese waren 

sich am Ende einig, dass es insbesondere auf der praktischen 

Ebene großen Handlungsbedarf gibt. Der Tagungsbeobachter 

Markus Schnapka fasste es am Ende so zusammen:„Ein 

verdrängtes Thema wird aktuell“. 

Als Schirmherrin der Veranstaltung konnte Aygül Özkan, 

Sozialministerin des Landes Niedersachsen, gewonnen 

werden. Da sie selbst leider verhindert war, wurde sie von 

Gabriele Erpenbeck, Leiterin der Abteilung Integration 

und Generationen, vertreten, die 

den Teilnehmenden die Grüße der 

Sozialministerin übermittelte. 

Die Vizepräsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft 

der Freien 

Wohlfahrtspflege (BAGFW), Donata 

Freifrau Schenck zu Schweinsberg, 

wies in ihrem Grußwort darauf 

hin, dass bei der parallel stattfindenden 

Feier zum 50. Jahrestag 

des Anwerbeabkommens mit der 

Türkei die Integration der Menschen 

mit Migrationshintergrund 

im Vordergrund gestanden hätte. 

Demgegenüber würde die Fachtagung neben dem Aspekt 

„Migrationshintergrund“ auch den Aspekt„Behinderung“ 

in den Focus nehmen. Um diese beiden Bereiche zusammenzubringen, 

seien noch einige Aufgaben zu erledigen 

und auch die Verbände, so die Vizepräsidentin selbstkritisch, 

hätten sich bislang nicht ausreichend diesem Personenkreis 

zugewandt und ihre Angebote entsprechend angepasst. 

„Die Bösen Mädchen“ und die „HändiKäps“ 

Richtig aufgerüttelt wurden die rund 170 Teilnehmenden 

durch die Beats der „Bösen Mädchen“ und der „Händi- 

Käps“ aus Berlin-Schöneberg. 

Mit ihren – für Fachtagungen eher ungewöhnlichen – 

Beiträgen machten sie ihren Vorstellungen und Bedürfnissen 

von einer Welt ohne Vorurteilen und Ausgrenzung 

Luft. Während sich die Musikgruppe „Böse Mädchen“ gegen 

Vorurteile und für Integration einsetzt, befassen sich 

die „HändiKäps“, eine Gruppe junger Erwachsener mit 

und ohne „Handicap“, in ihren Liedern und Theaterstücken 

mit den Vorurteilen gegenüber Menschen mit Behinderung. 

Die nachfolgende Gesprächsrunde, die vier auf unterschiedlichen 

Ebenen tätige Akteurinnen und Akteure aus 

der Politik miteinander ins Gespräch brachte, hatte es 


schwer, an die erfrischenden Beiträge der jungen Menschen 

nahtlos anzuschließen. Dem Vorschlag des Moderators, 

Thomas Golka: „ Wir singen jetzt die Beiträge“, 

mochten die Politiker nicht so recht folgen. 

Diskussion der Aktionspläne 

Bei der Diskussion der Aktionspläne zur UN-Behindertenrechtskonvention 

und zur Integration wurde festgestellt,dass 

dem Personenkreis,den die Fachtagung in den 

Fokus stellt, in den Aktionsplänen bislang viel zu wenig 

Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dabei betonten alle 

Gesprächsteilnehmer die Notwendigkeit und den Handlungsbedarf 

zur Verbesserung der Teilhabe von Menschen 

mit Behinderung und Migrationshintergrund. Beispielhaft 

wurde darauf hingewiesen, dass die Forderung 

nach deutlich weitergehender Bereitstellung von Informationen 

in leichter Sprache auch andere Sprachen umfassen 

müsse. Häufig scheitere die Inanspruchnahme 

von Unterstützungsangebote für Familien mit Migrationshintergrund 

und einem Angehörigen mit Behinderung 

an fehlenden bzw. nicht verständlichen Informationen. 

Gute Erfahrungen wurden in Stuttgart in der Integrationspolitik 

gemacht. Die dort ausgebildeten Elternmentoren 

überbrücken Sprach- und Kulturbarrieren und 

beraten betroffene Familien in der jeweiligen Muttersprache. 

Bei den Rückmeldungen aus dem Plenum wurde 

eindrücklich die Forderung aufgestellt, nicht immer 

wieder von Migranten zu sprechen, sondern von Mitbürgern. 

Erst dann sei ein Zusammenwachsen möglich. 

Kundenstudie 

“Unterstützes Wohnen in Berlin” 

Im Rahmen ihrer 2010 veröffentlichten 

„Kundenstudie – Unterstützes 

Wohnen in Berlin (2010)“ 

stellte Prof. Dr. Monika Seifert den 

Teil der Studie vor, der sich mit 

Menschen mit Behinderung und 

Migrationshintergrund befasst. 

Menschen mit Behinderung und 

Migrationshintergrund sind demnach keine homogene 

Gruppe und ihre Lebenslagen und evtl. Teilhaberisiken 

daher ganz unterschiedlich ausgeprägt. Neben den Akteuren 

aus der Migrationsarbeit und Behindertenhilfe 

müssten auch weitere Akteure wie z.B. Städteplaner einbezogen 

werden. Die Studie zeige deutlich, dass es notwendig 

sei, niedrigschwellige Kontakt- und Begegnungsstätten 

einzurichten, dass statt der in der Behindertenhilfe 

verbreiteten „Komm-Struktur“ ein Beratungsangebot 

im Sozialraum entwickelt werden müsse, 

dass eine konzeptionelle Verankerung der interkulturellen 

Ausrichtung von Diensten und Einrichtungen der Behindertenhilfe 

erforderlich sei, dass die Selbstvertretung 

wo immer möglich, gestärkt werden müsse und dass 

zwingend die interkulturelle Kompetenz in der Ausbildung 

der unterschiedlichen Fachrichtungen zu verankern 

sei. 

Praxis-Beispiele 

Zum Ende des ersten Tages berichteten Initiativen und 

Organisationen aus ihrer ganz praktischen Arbeit mit 

Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund 

vor Ort. Aus unterschiedlichen Richtungen gestartet und 

mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung in ihrer Arbeit 

zeigten sich doch ähnliche Probleme und Schwierigkeiten 

bei allen. Immer wieder scheitert etwa die Inanspruchnahme 

von Unterstützungsangeboten an fehlenden 

oder unverständlichen Informationen, fehlender 

Sensibilität hinsichtlich kultureller Besonderheiten bei 

Ansprechpersonen in den Einrichtungen und Diensten, 

aber auch vor allem bei Behörden und Sozialleistungsträgern 

sowie Sprachbarrieren. Die gemeinsame Arbeit 

von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund 

und Behinderung und ihren Angehörigen zeige aber 

auch, dass man gemeinsam etwas bewirken kann und 

dass es weniger „große Gesten“ als vielmehr die Hartnäckigkeit 

der Akteure vor Ort sei, die Inklusion voranbringen. 

Umgang mit Vielfalt 

Den zweiten Tag der Fachtagung 

eröffnete Prof. Dr. Clemens Dannenbeck 

(FH Landshut) mit einem 

Vortrag zum Thema „Diversity – 

Oder: Wie kann der Umgang mit 

Vielfalt gelingen?“. Prof. Dr. Dannenbeck 

wies u.a. darauf hin, dass 

die bloße Entdeckung der Zielgruppe 

„Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund“ 

nicht ausreiche, um für sie umfassende Teilhabe 

zu ermöglichen.Inklusion verlange vielmehr eine konsequente 

Verabschiedung von Zielgruppenorientierung. 

Dagegen hätten zielgruppenspezifische Förderstrategien 

durchaus ihre Berechtigung. Da Kinder und Erwachsene 

mit Migrationshintergrund nicht selbstverständlich 

dazugehören, müssten verschiedene Strategien genutzt 

werden, um dies zu verändern. 

Inklusion sei aufgrund ihrer 

menschenrechtlichen Begründung 

alternativlos. 

Dr. Elke Schön, wissenschaftliche 

Begleitung der Migrationsprojekte 

der Paul-Lechler-Stiftung, zeigte 




anhand der von ihr wissenschaftlich begleiteten Projekte 

auf, wie Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund 

in ihrer Selbstvertretung gestärkt werden können. 

Einführend wies sie darauf hin, dass Frauen und 

Männer mit Behinderung und Migrationshintergrund 

sowie ihre Angehörigen trotz bestehender Probleme tägliche 

enorme Selbsthilfeleistungen erbringen. Aus ihrer 

Sicht sei es zwingend erforderlich, dass die Gesellschaft 

das Empowerment von Menschen mit Behinderung und 

Migrationshintergrund stärkt. Bewährt hätten sich aufgrund 

der Erfahrungen in den Projekten besonders Einzelberatungskonzepte 

wie etwa Peer Counseling und individuell 

gestaltete Tandembegleitungen. Zur Stärkung 

sozialen Empowerments hätten sich vor allem offene Gesprächsrunden, 

die Ausbildung von Eltern-Mentoren und 

die Unterstützung beim Aufbau von Selbsthilfegruppen 

als wirkungsvolle Instrumente erwiesen. Ohne einen Empowerment-Prozess 

sei eine Stärkung der Selbsthilfe 

nicht zu erwarten. 

Foren 

In fünf Foren („InterkulturelleÖffnung 

von Einrichtungen 

und Diensten“, 

„Teilhabe am 

Arbeitsleben“,„Kindheit,Jugend 

und Familie“, 

„Wohnen 

und Leben in der 

Gemeinde“ sowie 

„Selbstvertretung, 

Empowerment und 

Peer Counseling“) 

hatten die Teilnehmenden im Anschluss die Gelegenheit, 

sich auszutauschen und eigene Erfahrungen und Erkenntnisse 

einzubringen. 

Im Rahmen des Forums zur interkulturellen Öffnung von 

Einrichtungen und Diensten wurde aufgegriffen, was bei 

der Tagung bereits immer wieder angeklungen war. Die 

Einrichtungen und Dienste für Menschen mit Behinderung 

müssen ihre Angebote stärker als bislang an den 

teilweise spezifischen Bedarfen von Menschen mit Behinderung 

und Migrationshintergrund ausrichten.Wenn 

sie diesem Auftrag nicht nachkommen, werden sie ihrem 

eigenen Anspruch nach Bereitstellung von umfassenden 

Unterstützungsangeboten für alle Menschen mit Behinderung 

nicht gerecht. Dafür ist eine Qualifizierung von 

Mitarbeitenden hinsichtlich ihrer interkulturellen Kompetenz 

unzweifelhaft notwendig. 

Wie Einrichtungen und Dienste mit diesem Auftrag umgehen, 

wurde stellvertretend anhand eine Projekts einer 

Einrichtung für Menschen mit Behinderung dargestellt. 

In der anschließenden Diskussion war es Teilnehmenden 

wichtig aufzuzeigen, dass nicht alle Probleme einen kulturellen 

Hintergrund haben („Probleme nicht kulturali- 

sieren“). Nach Auffassung von Teilnehmenden sei Vertrauen 

eine wichtige Basis für die Inanspruchnahme von 

Unterstützungsleistungen. Weiterhin wurde deutlich, 

dass es nicht ausreichend sei,lediglich Mitarbeitende mit 

einem Migrationshintergrund einzustellen. Die Aufgaben 

im Zusammenhang mit der 

interkulturellen Ausrichtung 

könnten auch nicht an einen oder 

wenige Mitarbeitende delegiert 

werden, sondern diese müssten 

Auftrag aller sein. 

In einigen „Blitzlichtern“ gab Tagungsbeobachter 

Markus Schnapka 

seine Eindrücke und Erkenntnisse 

der Tagung wieder. 

Eckpunkte einer „Gemeinsamen Erklärung“ 

Anschließend stellte Norbert Müller-Fehling, 

Geschäftsführer des 

Bundesverbands für körper- und 

mehrfachbehinderte Menschen, 

die Eckpunkte einer „Gemeinsamen 

Erklärung“ vor, die von den 

Verbänden der von BAGFW und 

den Fachverbänden für Menschen 

mit Behinderung erarbeitet wurden. 

Er erläuterte Hintergrund und 

Zielsetzung und stellte die baldige 

Veröffentlichung zwischen den Verbänden in Aussicht. 

Unterstützung aus der Politik 

Das Schlusswort der Fachtagung fiel dem derzeit federführenden 

Verband der BAGFW, dem Diakonischen Werk 

der EKD, vertreten durch Maria Loheide, Sozialpolitischer 

Vorstand,zu.Frau Loheide machte abschließend deutlich, 

mit welchen großen Aufgaben und Herausforderungen 

die volle Einbeziehung von Menschen mit Behinderung 

und Migrationshintergrund verbunden ist und fasste den 

auf den unterschiedlichen Ebenen bestehenden Handlungsbedarf 

zusammen. Hierfür bedürfe es erheblicher 

Unterstützung aus der Politik.Außerdem seien vielfältige 

Initiativen in Richtung Inklusion erforderlich, die auch die 

Nationalen Aktionspläne ergänzen könnten. Die Verbände 

müssten hier weiter am Ball bleiben. Bei der Entwicklung 

einer zukünftigen inklusiven Gesellschaft und einer 

inklusiven Angebotsstruktur sei es von zentraler Bedeutung, 

inwieweit es gelingt, besonders benachteiligte Personengruppen 

– und dazu gehören bspw. häufig Menschen 

mit Behinderung und Migrationshintergrund oder 

auch Menschen mit sehr schweren Behinderungen– einzubeziehen. 

Denn letztendlich seien sie der Gradmesser 

für das Gelingen von Inklusion. 


Familien aus anderen Kulturen? 

Tipps für die Arbeit vor Ort 

Durch das Pilotprojekt “Miteinander Leben”, 

das Familien mit Migrationshintergrund und 

behinderten Angehörigen in den Blick 

nimmt, bekommen wir Anregungen und 

Erfahrungen, die den Weg zu einem kulturell 

vielfältigen Konzept bereiten können. 

In bvkm.aktuell möchten wir Ihnen Tipps und 

Ideen mit auf den Weg geben. 

Bewusstsein & Sensibilisierung 

Zunächst braucht es das Bewusstsein, dass es wichtig ist, Familien 

und Eltern behinderter Kinder mit Migrationshintergrund 

gezielt in die Arbeit einzubeziehen. Sie sind häufig 

ausgelastet und der Alltag zehrt Kraft, gerade weil viele Migranten 

noch weitere Kinder zusätzlich zum behinderten 

Kind haben, weil noch Dinge wie die aufenthaltsrechtliche 

Situation zu klären sind, weil finanzielle und sprachliche Probleme 

zu bewältigen sind etc. Um diese starke Einbindung 

und teilweise die Scheu vor deutschen Institutionen oder 

Vereinen sollten wir wissen. Es ist ein sensibler Umgang erforderlich, 

um die Eltern mit Migrationshintergrund zu erreichen. 

Beziehung ist Arbeit 

Wenn Sie Eltern mit Migrationshintergrund gewinnen 

möchten, warten Sie nicht darauf, dass Sie von allein kommen.„Wir 

sind für alle offen, Sie müssen nur kommen“ ist eine 

Haltung, die erfahrungsgemäß nicht ausreicht. Vielmehr 

ist aktive Beziehungsarbeit notwendig. 

Wertschätzung ist das A und O 

Immer wieder kommt die Frage nach den „Zugängen“ auf. 

Natürlich, die gleiche Sprache zu sprechen, Benimmregeln 

verschiedener Kulturen zu kennen oder jahrelange Erfahrung 

in der Arbeit mit Migranten können den (Erst-)Kontakt 

erleichtern. Das Wichtigste jedoch ist Wertschätzung in der 

Begegnung.„Wenn man sich für sie und ihre Familie interessiert,sie 

auch mal lobt,sie sogar zu Hause besucht und nachfragt,wie 

dies und jenes in der jeweiligen Kultur gehandhabt 

wird, kommt viel zurück“, erklärte Katja Rosenbauer, die Angebote 

in Coburg durchführt. Begegnen Sie Familien aus anderen 

Kulturen mit einer inneren Offenheit. Fragen Sie, wie 

dieses und jenes bei ihnen gehandhabt wird. 

Direkte Ansprache 

In Deutschland bzw. in unseren Institutionen und Vereinen 

werden viele Informationen schriftlich formuliert oder angefordert. 

Die Einladung zum Elternabend, das Formular zur 

Anmeldung des Kindes für Freizeitaktivitäten, die Ausschreibung 

zur Mitwirkung im Elternbeirat oder anderen Gremien. 

Vielversprechend ist der direkte Kontakt, d.h. die persönliche 

Ansprache oder das Telefonat. 


Anne Ott 

Teil 1 

Leichte Sprache / Basisflyer 

in verschiedenen Sprachen! 

Vermutlich können oder wollen Sie nicht alle Ihre Materialien, 

Einladungen etc. in diverse Sprachen übersetzen. Für die 

Basis-Informationen zu Ihrer Arbeit wäre es natürlich sinnvoll, 

aber allein die Frage, welche Sprachen es sein sollten, ist 

nicht einfach. Alternativ bietet es sich an, Inhalte in Leichter 

Sprache zu verbreiten – nicht nur für Menschen mit Lernschwierigkeiten. 

Viele Eltern anderer Herkunft sind lediglich 

mit der üblichen Behördensprache überfordert.Leichte Sprache 

wäre eine interessante Variante z.B. für Einladungen, Informationsbroschüren, 

Flyer etc. 

Kreative Angebote und 

kulturelle Vielfalt aufgreifen 

Vielversprechend sind Angebote, die nicht vordergründig 

über Sprache laufen, sondern eher über das gemeinsame 

Tun oder Gestalten. Die kulturelle Vielfalt kann direkt als Aufhänger 

genutzt werden: Angebote, zu denen jede und jeder 

etwas aus der eigenen Kultur beisteuern kann, z.B. Frühstück/Frühstücks-Bräuche, 

Koch- und Backangebote, Spiele, 

Tänze oder Musikinstrumente bieten Gelegenheit, aktiv etwas 

beizutragen und anderen etwas Typisches aus der Heimat 

näherzubringen. Häufig wird auch die Neugierde der 

deutschen Eltern und Familien auf andere Kulturen mit solchen 

Angeboten geweckt. 

Abfragen, was gewünscht wird 

Im letzten bvkm.aktuell haben wir einen Väter-Fragebogen 

abgebildet. Das Familienzentrum in Mönchengladbach hat 

den Kindern einen Fragebogen mitgegeben mit der Bitte, 

dass die Väter (mit und ohne Migrationshintergrund) Wünsche 

für gemeinsame Aktivitäten ankreuzen bzw. nennen. 

So kann die Chance erhöht werden, dass die Angebote auch 

besucht werden. 

Fortsetzung in der nächsten Ausgabe! 


Weiter denken: Zukunftsplanung 

Dokumentation der Fachtagung des Bundesverbandes für körper- und mehrfachbehinderte 

Menschen und Mensch zuerst – Netzwerk people first auf einem 

USB-Stick 

Der bvkm und Mensch zuerst veranstalteten im Oktober 2011 die Fachtagung 

„Weiter denken: Zukunftsplanung“ in Berlin. Zukunftsplanung basiert auf einer 

personenzentrierten Grundhaltung und umfasst eine Reihe von Methoden, 

um mit Menschen mit und ohne Behinderung, ihren Familien und Freunden 

oder mit Organisationen über eine wünschenswerte Zukunft nachzudenken und diese 

mit einem Unterstützungskreis Schritt für Schritt umzusetzen. 

Die Dokumentation enthält Text-, Videosequenzen, Audiobeiträge und Fotos: 

- Plenumsbeiträge (Vorträge von John O’Brien, Dr. Stefan Doose, Ines Boban, Prof. Dr. Andreas 

Hinz, Dr. Oliver König, Grußworte von Hubert Hüppe, Helga Kiel, Stefan Göthling und Dr. Ulrike 

Barth, Geschichten von Zukunftsplanungen und -träumen behinderter Frauen und Männer, 

fishbowl-Diskussion und Zusammenfassungen aus Gesprächsgruppen) 

- Themen aus den Arbeitsgruppen (Grundlagen und Methoden der Zukunftsplanung (ZP), auch 

in Leichter Sprache, Personenzentriertes Denken in Einrichtungen, ZP im Übergang Schule- 

Beruf, ZP bei psychischer Beeinträchtigung oder komplexer Behinderung, Zukunftsfest- 

Gestaltung, Aufgaben und Rollen von BegleiterInnen und Unterstützungskreisen, ZP mit älteren 

Menschen, Erfahrungsberichte von Zukunftsplanenden oder z.B. ZP im Rahmen von 

Schulentwicklung) 

- Interviews z.B. mit John O’Brien, Ines Boban, Prof. Dr. Andreas Hinz oder Bernadette Bros- 

Spähn, der Mutter eines Zukunftsplaners 

- Audio-Dokumentation über die Diskussion des Netzwerk-Grundlagenpapiers 

u.v.m. 

Die Dokumentation der Fachtagung kann online eingesehen werden unter www.bvkm.de. 

Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, die Dokumentation auf einem 2 GB-USB-Stick zu bestellen 

(Mitglieder und TeilnehmerInnen 8,-, Normalpreis 10,- Euro). Sie können die vorhandenen 600MB 

um Ihre eigenen Daten zum Thema Zukunftsplanung oder auch ganz andere Text-, Bild-, Musik- oder 

sonstigen Dateien ergänzen. 

Senden Sie eine E-mail an verlag@bvkm.de oder schicken Sie uns folgenden Bestell-Coupon per Fax: 

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 

Bitte senden Sie Ihre Bestellung per Fax an: 0211 / 64004-20 

Hiermit bestelle ich gegen Rechnung ___ Exemplar(e) des USB-Sticks mit der Dokumentation 

„Zukunftsplanung“ zum Preis von je 8,- bzw. 10,- Euro (inkl. Porto) 

ggf. Einrichtung: ______________________________________________________ 

Name: ______________________________________________________________ 

Straße: _____________________________________________________________ 

PLZ / Ort: _______________________________________Tel.:_________________ 

c Normalpreis (10,-Euro) c Sonderpreis (8,- für TeilnehmerInnen und Mitglieder)

Recht & Politik 

Pflegereform 

Ab 2013 soll es vor allem für Menschen mit Demenz 

bessere Leistungen geben. 

Das Bundesministerium für Gesundheit hat am 20. Januar 

2012 einen Referentenentwurf für ein Gesetz zur Neuausrichtung 

der Pflegeversicherung (Pflege-Neuausrichtungsgesetz 

- PNG) vorgelegt. Es sieht unter anderem einen neuen 

Anspruch auf häusliche Betreuung sowie die Förderung 

ambulanter Wohngruppen von alten pflegebedürftigen 

Menschen vor. 

Die Definition eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs 

steht noch aus. Bis es soweit ist, sollen Patienten mit sogenannter 

erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz, das 

sind unter anderem Menschen, die dement sind oder eine 

geistige Behinderung haben, von 1. Januar 2013 an finanziell 

besser unterstützt werden. Die Leistungsverbesserungen 

sollen bis 2015 über eine Beitragserhöhung um 0,1 Prozent 

sowie durch Reserven der Pflegeversicherung finanziert 

werden. Bis 2015 soll der Beitragssatz aber nicht weiter 

steigen. 

Die geplanten Neuregelungen im Überblick: 

1. Höhere Leistungen für Pflegebedürftige 

mit erheblich eingeschränkter 

Alltagskompetenz 

Die heutige, stark verrichtungsbezogene Beurteilung, welcher 

Pflegestufe ein Hilfebedürftiger zuzuordnen ist, wird 

der konkreten Lebenssituation vieler Pflegebedürftiger 

nicht ausreichend gerecht. Deshalb ist eine neue Definition 

der Pflegebedürftigkeit, die insbesondere die Situation von 

Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz,wie zum 

Beispiel bei Demenz, besser erfasst, notwendig. Nach Auffassung 

des Bundesministeriums für Gesundheit bedarf die 

Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs allerdings 

eines längeren Umsetzungsprozesses. Das Ministerium 

will deshalb durch einen Expertenbeirat die Einführung 

eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs vorbereiten 

lassen. Dabei soll auf den Grad der Selbständigkeit bei 

der Durchführung von Aktivitäten oder der Gestaltung von 

Lebensbereichen abgestellt werden. 

Um insbesondere für demenziell erkrankte Menschen, die 


zu Hause betreut werden, im Vorgriff auf eine neue Einstufung 

nach einem überarbeiteten Pflegebedürftigkeitsbegriff 

bereits zeitnah Verbesserungen herbeizuführen, sollen 

Pflegebedürftige mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz 

in den Pflegestufen 1 und 2 jeweils einen Aufschlag 

erhalten. Für Versicherte der so genannten Pflegestufe 

0 soll es erstmals Pflegegeld oder Pflegesachleistungen 

geben. 

Im Einzelnen sind als Übergangsregelung folgende Leistungen 

vorgesehen: 

Versicherte ohne Pflegestufe haben Anspruch auf ein monatliches 

Pflegegeld in Höhe von 120 Euro oder Pflegesachleistungen 

in Höhe von bis zu 225 Euro. Außerdem sollen sie 

Anspruch auf Verhinderungspflege, Pflegehilfsmittel sowie 

wohnumfeldverbessernde Maßnahmen haben. 

Für Pflegebedürftige der Pflegestufe I erhöht sich das Pflegegeld 

um 70 Euro auf 305 Euro und die Pflegesachleistungen 

erhöhen sich um 215 Euro auf bis zu 665 Euro. Für Pflegebedürftige 

der Pflegestufe II erhöht sich das Pflegegeld 

um 85 Euro auf 525 Euro, während sich die Pflegesachleistungen 

um 150 Euro auf bis zu 1 250 Euro erhöhen. 

Aufschläge für Pflegebedürftige mit erheblich eingeschränkter 

Alltagskompetenz, die die Pflegestufe III haben, 

sind nicht vorgesehen. 

2. Häusliche Betreuung als 

neue Pflegesachleistung 

Katja Kruse 

Pflegebedürftige sollen künftig nicht nur Anspruch auf 

Grundpflege und hauswirtschaftliche Versorgung, sondern 

auch auf häusliche Betreuung erhalten, dazu zählen etwa 

die Beaufsichtigung zu Hause oder Hilfe bei der Gestaltung 

des Alltags. Zwischen diesen Leistungen von zugelassenen 

Pflegediensten soll der Betroffene frei wählen dürfen, sofern 

Grundpflege und hauswirtschaftliche Versorgung gesichert 

sind. 



BEACHTE! 

Die Regelungen zur Einführung von „häuslicher Betreuung“ 

als neuer Bestandteil der Pflegesachleistung wird 

vom Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte 

Menschen (bvkm) in seiner nachstehend abgedruckten 

Stellungnahme massiv kritisiert (siehe dort unter Punkt 

VI) § 36 SGB XI-PNG (Pflegesachleistung)). In der maßgeblichen 

Vorschrift soll nämlich auch der Nachranggrundsatz 

von häuslicher Betreuung gegenüber Leistungen 

der Eingliederungshilfe verankert werden. Der bvkm 

befürchtet, dass hierdurch Menschen, deren erheblich 

eingeschränkte Alltagskompetenz nicht auf einer altersbedingten 

Demenz beruht, von der Inanspruchnahme 

häuslicher Betreuung ausgeschlossen werden. 

Letztlich würde für diesen Personenkreis daher auch die 

oben unter Ziffer 1 dargestellte Leistungserhöhung bei 

der Pflegesachleistung ins Leere laufen. Für Leistungen 

der Grundpflege wird die Sachleistung von dieser Personengruppe 

in der Regel nämlich nicht benötigt und für 

Leistungen der häuslichen Betreuung könnte sie deshalb 

nicht verwendet werden, weil sie als Leistung der Eingliederungshilfe 

aufgrund des vorgesehenen Nachranggrundsatzes 

in die Zuständigkeit des Sozialhilfeträgers 

fallen würde. 

Abgesehen davon wird die Vorschrift zu neuen Abgrenzungsschwierigkeiten 

zwischen Leistungen der Pflegeversicherung 

und Leistungen der Eingliederungshilfe 

führen. 

3. Stärkung des Grundsatzes 

„Rehabilitation vor Pflege“ 

Nehmen pflegende Angehörige eine Reha-Maßnahme 

wahr, soll der Pflegebedürftige Anspruch auf Kurzzeitpflege 

in dieser Einrichtung haben, auch wenn sie dafür nach dem 

Pflegeversicherungsgesetz nicht zugelassen ist. 

4. Gleichzeitige Gewährung von Pflegegeld 

und Kurzzeit- beziehungsweise 

Verhinderungspflege 

Um pflegenden Angehörigen eine Auszeit zu erleichtern, 

soll bei Inanspruchnahme von Leistungen der Kurzzeit- oder 

Verhinderungspflege das Pflegegeld hälftig weitergezahlt 

werden. 

5. Verbesserung der rentenrechtlichen 

Berücksichtigung bei Pflege von gleichzeitig 

mehreren Pflegebedürftigen 

Rentenversicherungsbeiträge für Pflegepersonen werden 

dann entrichtet,wenn für den jeweiligen Pflegebedürftigen 

mindestens 14 Stunden Pflege wöchentlich geleistet werden. 

Eine Addition von rentenrechtlich wirksamen Zeiten 

bei Pflege von gleichzeitig zwei oder mehreren Pflegebedürftigen 

ist bisher nicht vorgesehen. Wer zwei (oder mehrere) 

Pflegebedürftige gleichzeitig jeweils unter 14 Stunden 

pro Woche pflegt, erhält für die Pflege bisher keine Verbesserung 

seiner Alterssicherung, auch wenn er insgesamt 

mehr als 14 Stunden wöchentlich pflegt. Um die Pflege von 

zwei (oder mehreren) Pflegebedürftigen und die daraus resultierende 

Belastung der Pflegeperson ausreichend zu 

würdigen, sollen zukünftig rentenrechtlich wirksame Pflegezeiten 

bei der Pflege von gleichzeitig zwei oder mehreren 

Pflegebedürftigen addiert werden, wenn bei diesen mindestens 

die Pflegestufe I anerkannt ist. 

6. Abschaffung der Einkommensüberprüfung 

bei wohnumfeldverbessernden Maßnahmen 

Die Zuschüsse der Pflegekassen für Maßnahmen zur Verbesserung 

des individuellen Wohnumfeldes des Pflegebedürftigen 

sollen künftig ohne einen Eigenanteil des Pflegebedürftigen 

gewährt werden. Die Prüfung der Einkommenssituation 

des Pflegebedürftigen entfällt somit. Durch 

die Abschaffung der Einkommensprüfung ergibt sich ein 

Abbau von Bürokratie sowohl auf Seiten der Pflegebedürftigen 

als auch auf Seiten der Pflegekassen. Zudem wird dadurch 

die Hürde der Antragstellung reduziert und somit eine 

schnellere und leichtere Leistungsgewährung für den 

Pflegebedürftigen ermöglicht. 

7. Förderung ambulanter Wohngruppen 

von alten pflegebedürftigen Menschen 

Ambulant betreute Wohngruppen von alten pflegebedürftigen 

Menschen sollen nach dem PNG insbesondere durch 

folgende drei Maßnahmen gefördert werden: 

● Gezielte Stärkung des Einsatzes von einzelnen, selbständigen 

Kräften insbesondere in Wohngruppen für 

demenziell erkrankte Pflegebedürftige. 

● Zahlung einer zusätzlichen, zweckgebundenen 

Pauschale in Höhe von 200 Euro monatlich bei Beschäftigung 

einer Kraft, die für die Organisation und Sicherstellung 

der Pflege in der Wohngruppe sorgt. Auf diese 

Weise soll den besonderen Aufwendungen Rechnung 

getragen werden, die in dieser Wohnform entstehen. 

● Auflegung eines zeitlich befristeten Initiativprogramms 

zur Gründung ambulanter Wohngruppen, das aus nicht 

zum Aufbau von Pflegestützpunkten abgerufenen Mitteln 

finanziert wird. In diesem Rahmen erhalten ambulante 

Wohngruppen bei Gründung eine finanzielle Sofortunterstützung 

für erforderliche altersgerechte Umbaumaßnahmen. 


BEACHTE! 

Ambulant betreute Wohngruppen, die nach ihrer Zielsetzung 

auch im Rahmen der Eingliederungshilfe für behinderte 

Menschen finanziert werden, sind von diesen Regelungen 

ausdrücklich ausgenommen. Dies stellt einen 

nicht zu rechtfertigenden Leistungsausschluss für Menschen 

mit Behinderung dar. In der nachfolgend abgedruckten 

Stellungnahme des bvkm wird deshalb unter 

Punkt VIII) § 38 a SGB XI-PNG (zusätzliche Leistungen für 

Pflegebedürftige in ambulant betreuten Wohngruppen) 

die Streichung des Leistungsausschlusses gefordert. 

8. Medizinische Versorgung in Heimen 

Um die medizinische Versorgung in den Pflegeheimen gezielt 

zu fördern und entsprechende Anreize zu setzen, sollen 

folgende Maßnahmen ergriffen werden: 

● Die Vorgabe, dass Kassenärztliche Vereinigungen auf 

Antrag eines Pflegeheims zur Sicherstellung einer ausreichenden 

ärztlichen Versorgung der Pflegeheimbewohner 

Kooperationsverträge mit dafür geeigneten 

Ärzten anzustreben haben, wird stringenter gefasst. Die 

Kassenärztliche Vereinigung vor Ort hat nunmehr solche 

Kooperationsverträge zu vermitteln. 

● Um für Ärzte und Zahnärzte Anreize zu schaffen, Hausbesuche 

bei Pflegeheimbewohnern durchzuführen, werden 

im Falle des Abschlusses von Kooperationsverträgen 

Zuschläge beziehungsweise eine zusätzliche Vergütung 

gewährt. 

● Vollstationäre Pflegeeinrichtungen werden verpflichtet, 

darüber zu informieren, wie sie die medizinische Versorgung 

ihrer Pflegeheimbewohner sicherstellen. Diese 

Informationen sind im Zusammenhang mit den Ergebnissen 

der Qualitätsprüfungen (Transparenzberichte) zu 

veröffentlichen. 

9. Beteiligung von Betroffenen 

und Versicherten 

Um die Interessen der Betroffenen stärker in Fragen der 

Qualitätsentwicklung und der Transparenz von Qualitätsergebnissen 

zu berücksichtigen, soll die Beteiligung der Betroffenen 

ausgebaut und konkreter gefasst werden. 

10. Förderung der Selbsthilfe 

Um die Bedeutung der Selbsthilfe in der Pflege gerade auch 

für die Angehörigen zu verdeutlichen, soll für diesen Bereich 

analog der Krankenversicherung ein eigener 

„Finanztopf“ geschaffen werden. Die Förderung setzt eine 

anteilige Mitfinanzierung durch 

das jeweilige Bundesland oder die Kommune voraus. 

11. Begutachtungsverfahren 


Begutachtungsverfahren und Entscheidung über Pflegebedürftigkeit 

sollen für die Versicherten schneller und transparenter 

gestaltet werden. Der für die Begutachtung der 

Versicherten zuständige Medizinische Dienst der Krankenversicherung 

(MDK) nimmt für die Pflegebedürftigen eine 

wichtige Schlüsselstellung ein. Um die Stellung der Versicherten 

zu verbessern, sollen deshalb folgende Maßnahmen 

ergriffen werden: 

● Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung wird 

zur Entwicklung und Veröffentlichung von Servicegrundsätzen 

sowie zur Einrichtung eines Beschwerdemanagements 

verpflichtet. 

● Wird bei einem Antrag zur Feststellung der 

Pflegebedürftigkeit die Entscheidungsfrist nicht eingehalten, 

erhält der Versicherte ab diesem Zeitpunkt für jeden 

Tag Verzögerung einen Betrag von 10 Euro als nicht 

rückzahlbaren und nicht mit den späteren Leistungen zu 

verrechnenden Ausgleich. 

● Die Pflegekassen können neben dem Medizinischen Dienst 

der Krankenversicherung auch andere unabhängige 

Gutachter mit der Prüfung, ob Pflegebedürftigkeit vorliegt, 

beauftragen. 

● Pflegekassen beziehungsweise Pflegeberater haben die 

Versicherten im Rahmen der Beratung darüber zu informieren, 

dass sie einen Anspruch darauf haben, das 

Gutachten des Medizinischen Dienstes oder eines anderen 

von der Pflegekasse beauftragten Gutachters zu erhalten. 

12. Beratung und Koordinierung 

Um eine möglichst frühzeitige Beratung der Antragsteller in 

der eigenen Häuslichkeit zu gewährleisten, sollen die Pflegekassen 

dazu verpflichtet werden, einen konkreten Termin 

für eine umfassende Beratung unter Nennung eines Ansprechpartners 

innerhalb von zwei Wochen anzubieten. 

Können sie das nicht gewährleisten, ist ein Beratungsgutschein 

zu übermitteln, der es dem Antragsteller ermöglicht, 

die Beratung durch eine andere qualifizierte Beratungsstelle 

innerhalb von zwei Wochen in Anspruch zu nehmen. 

Auf Wunsch des Versicherten hat die Beratung in der häuslichen 

Umgebung stattzufinden. 

13. Finanzierung 

Die zusätzlichen Leistungen insbesondere für Demenzkranke 

und Angehörige erfordern nach Auffassung des Bundesministeriums 

für Gesundheit eine Anhebung des Beitragssatzes 

in der sozialen Pflegeversicherung zum 1. Januar 2013 

um 0,1 Beitragssatzpunkte. 

Ferner ist nach den Plänen des Ministeriums eine zusätzliche 

private Eigenvorsorge ein zentraler Baustein für die Finanzierung 

der Pflegeleistungen.Die soziale Pflegeversicherung 

soll deshalb um eine aus Steuermitteln finanzierte zugriffsgeschützte 

private Pflegevorsorge ergänzt werden. 

Dies ist nicht Gegenstand des Referentenentwurfs zum 



PNG, sondern bedarf noch einer eigenständigen gesetzlichen 

Regelung. 

In seinem vollen Wortlaut kann der Referentenentwurf auf 

der Internetseite des Bundesministeriums für Gesundheit 

unter folgendem Link abgerufen werden: 

http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Downloads/P/Pflegeversicherung_Pflegereform/Referentenentwurf_Neuausrichtung__Pflegeversicherung_120124.pdf 

Der bvkm hatte Gelegenheit, bis zum 10. Februar 2012 zum 

Referentenentwurf des PNG Stellung zu nehmen. Außerdem 

hat ein Vertreter des bvkm an der Verbändeanhörung 

zum PNG am 13. Februar in Berlin teilgenommen. 

Die Stellungnahme des bvkm hat folgenden Wortlaut: 

Stellungnahme 

des Bundesverbandes für körper- und 

mehrfachbehinderte Menschen e.V. 

zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Neuausrichtung der Pflegeversicherung 

(Pflege-Neuausrichtungsgesetz – PNG) 

I) Vorbemerkung 

Im Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte 

Menschen (bvkm) sind 250 regionale Selbsthilfeorganisationen 

zusammengeschlossen, in denen etwa 28.000 Mitgliedsfamilien 

organisiert sind. Der überwiegende Teil der 

vertretenen Menschen ist von einer frühkindlichen cerebralen 

Bewegungsstörung betroffen. Dabei handelt es sich sowohl 

um körperbehinderte Menschen, deren Leben sich 

kaum von dem nichtbehinderter unterscheidet,als auch um 

Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen, 

die ein Leben lang auf Hilfe, Pflege und Zuwendung angewiesen 

sind. 

Grundsätzlich begrüßt der bvkm die mit dem PNG verbundene 

Zielsetzung, insbesondere an Demenz erkrankten Personen 

im Vorgriff auf einen neu zu fassenden Pflegebedürftigkeitsbegriff 

mehr und bessere Leistungen zu ermöglichen. 

Zu begrüßen ist auch prinzipiell die Flexibilisierung 

der Inanspruchnahme von Leistungen. Die Leistungen der 

Pflegeversicherung, welche nicht bedarfsdeckend ausgestaltet 

sind, können nur wirksam sein, wenn sie in der praktischen 

Anwendung flexibel gehandhabt werden können. 

Bedauerlich ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass der 

Referentenentwurf keine neuen Spielräume zur Inanspruchnahme 

von Leistungen der Pflegeversicherung als 

Persönliches Budget eröffnet. Der bvkm hält an seiner 

langjährigen Forderung fest, dass die Sachleistungen der 

Pflegeversicherung im Rahmen eines Persönlichen Budgets 

als Geldleistung zu gewähren sind. Die in § 35 a SGB XI-PNG 

geregelte Gutscheinlösung widerspricht der Grundidee des 

Persönlichen Budgets. Die Abschaffung des Gutscheinsystems 

würde erheblich mehr Flexibilität bei der Inanspruchnahme 

von Leistungen der Pflegeversicherung 

schaffen. 

Dass Menschen mit Behinderung, die einen Anspruch auf 

Leistungen der Eingliederungshilfe gemäß §§ 53 ff. SGB XII 

haben, faktisch gemäß § 36 Abs. 1 S. 7 und Abs. 2 S.2 SGB XI- 

PNG von der Inanspruchnahme häuslicher Betreuung ausgeschlossen 

werden, kritisiert der bvkm scharf. Ebenfalls 

lehnt der bvkm den Leistungsausschluss behinderter Menschen, 

die einen Anspruch auf Leistungen der Eingliederungshilfe 

gemäß §§ 53 ff. SGB XII haben, auf zusätzliche Leistungen 

für Pflegebedürftige im ambulant betreuten 

Wohngruppen gemäß § 38 a SGB XI-PNG sowie den Leistungsausschluss 

bezüglich einer Anschubfinanzierung zur 

Gründung von ambulanten Wohngruppen gemäß § 45 e 

SGB XI-PNG ausdrücklich ab. Bereits nach der aktuell gültigen 

Gesetzesfassung werden Menschen mit Behinderung, 

die in einer stationären Einrichtung der Behindertenhilfe leben, 

benachteiligt, da Ihr Anspruch gegen die Pflegekasse 

bei bestehender Pflegebedürftigkeit gemäß § 43 a S. 2 SGB 

X auf einen Anspruch in Höhe von höchstens monatlich 256 

Euro begrenzt ist. Diese Leistungsbegrenzung im stationären 

Bereich, wird durch den Ausschluss behinderter 

Menschen von den geplanten Leistungserweiterungen 

durch die Gesetzesneufassung auch auf den ambulanten 

Bereich ausgedehnt. Das wird zu neuen, weitaus schwerwiegenderen 

Abgrenzungsproblemen im Verhältnis von 

Leistungen der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen 

und Leistungen der sozialen Pflegeversicherung 

führen. Gerade im ambulanten Bereich ist zu befürchten, 

dass die Abgrenzungsproblematik zu Lasten der Betroffenen 

ausgetragen wird. 

Vor diesem Hintergrund ist auch zu kritisieren, dass die 

längst überfällige Neufassung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes 

zunächst von einem Expertenbeirat bearbeitet werden 

soll, insbesondere weil der Beirat bereits im Jahr 2009 

Ergebnisse vorgelegt und in seinen Umsetzungsempfehlungen 

deutlich hervorgehoben hat, dass es politischer Entscheidungen 

bedarf,um den neuen Pflegebedürftigkeitsbe- 


griff sinnvoll umzusetzen. Eine klare politische Richtungsentscheidung, 

wann der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff 

kommen soll, welches Finanzvolumen dafür zur Verfügung 

steht und wie die Übergangsregelungen vom alten 

in ein neues System aussehen sollen, fehlen in dem Referentenentwurf 

zum PNG jedoch leider völlig. 

Im Übrigen möchten wir nachdrücklich dafür plädieren, 

folgende Punkte im Rahmen des PNG zu regeln: 

● Die Altersbegrenzung in § 42 Abs. 3 S. 1 SGB XI-PNG bei 

der Inanspruchnahme von Leistungen der 

Kurzzeitpflege sollte gestrichen werden. Auch erwachsenen 

Menschen mit Behinderung muss es ermöglicht 

werden, Kurzzeitpflege in Einrichtungen der Hilfe für 

behinderte Menschen in Anspruch zu nehmen. 

● In § 43 a SGB XI sollte klargestellt werden, wie das 

tägliche Pflegegeld bei Heimbewohnern zu berechnen 

ist, die sich zeitweise – z.B. an den Wochenenden oder 

in den Ferien – im Haushalt ihrer Eltern aufhalten. Eine 

mit Wirkung zum 13. April 2011 vorgenommene Änderung 

des Gemeinsamen Rundschreibens zu den leistungsrechtlichen 

Vorschriften des Pflegeversicherungsgesetzes 

hat in diesem Bereich zu erheblichen Leistungskürzungen 

seitens der Pflegekassen geführt (vgl. 

Gemeinsames Rundschreiben vom 1.7.2008, Nr. 3 Absatz 

2 zu § 37). Heimbewohner, die die Pflegestufe 1 

haben, erhalten aufgrund der Neuregelung z.B. statt 

bisher 7,83 Euro nur noch 3,38 Euro pro Tag für die Zeit 

der häuslichen Pflege. Dies bedeutet eine Leistungskürzung 

um 57 %. Bei den betroffenen Heimbewohnern 

und ihren Eltern sorgt dies aktuell 

berechtigterweise für erhebliche Unruhe und Empörung, 

weil die neue Berechnungsmethode mit der 

geltenden Rechtslage und der Rechtsprechung des 

Bundessozialgerichts nicht in Einklang steht (zu den 

Einzelheiten siehe „Argumentationshilfe gegen die 

Kürzung des Pflegegeldes“ des bvkm, herunterzuladen 

unter www.bvkm.de). Dennoch weigert sich der GKV- 

Spitzenverband bislang, die rechtswidrige Regelung in 

seinem Gemeinsamen Rundschreiben zu ändern. In § 

43 a SGB XI sollte deshalb klargestellt werden, dass bei 

der Berechnung des tageweisen Pflegegeldes von dem 

vollen monatlichen Pflegegeld und nicht von einem 

um die Sachleistung verminderten Pflegegeld 

auszugehen ist. 

Darüber hinaus nehmen wir zu einzelnen Regelungen wie 

folgt Stellung: 

II) § 7 b SGB XI-PNG (Beratungsgutscheine) 

Die Einführung der Möglichkeit für pflegebedürftige Personen, 

einen Beratungsgutschein zur Sicherstellung einer 

möglichst frühzeitigen Beratung bei einer unabhängigen 

und neutralen Beratungsstelle nutzen zu können, ist aus 

Sicht des bvkm grundsätzlich positiv zu beurteilen. Ohne 


eine umfassende und zielgerichtete Beratung ist es pflegebedürftigen 

Menschen und pflegenden Angehörigen 

kaum möglich, die Pflege zu organisieren, qualifiziert zu 

leisten und ihre Ansprüche gegenüber der Pflegekasse geltend 

zu machen und sie auch durchzusetzen. Unklar ist allerdings, 

welche Kriterien eine Beratungsstelle erfüllen 

muss, um ihre Aufgaben „neutral und unabhängig“ wahrzunehmen. 

Um die im Gesetzentwurf geforderte Neutralität 

der Beratungsstelle zu erfüllen, müsste die Beratung 

durch die Leistungserbringer und ihre Verbände oder die 

Leistungsträger ausgeschlossen werden.Damit würde das 

Beratungsangebot erheblich ausgedünnt und ihm im erheblichen 

Umfang Fachlichkeit entzogen. Statt auf eine 

nicht zu erreichende Neutralität und Unabhängigkeit zu 

setzten, fordert der bvkm ein pluralistisches Beratungsangebot, 

aus dem die Ratsuchenden frei wählen können. 

Aus diesem Grund kritisiert der bvkm auch, dass nur dann 

ein Beratungsgutschein ausgestellt wird, wenn die Beratung 

durch die Pflegekasse nicht innerhalb der zweiwöchigen 

Frist nach Antragseingang erbracht werden 

kann. Der bvkm schlägt vor, die Nachrangigkeit des Beratungsgutscheins 

aufzuheben und dem Pflegebedürftigen 

ein echtes Wahlrecht dahingehend einzuräumen, die Beratung 

durch eine nach seiner Wahl geeignete Beratungsstelle 

in Anspruch zu nehmen. 

III) § 18 SGB XI-PNG (Verfahren zur Feststellung 

der Pflegebedürftigkeit) 

Es ist zu begrüßen, dass die Feststellung der Pflegebedürftigkeit 

in Zukunft auch durch andere unabhängige Gutachter 

erfolgen kann. Dadurch kann nicht nur die Monopolstellung 

des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung 

überwunden werden. Die Pflegekassen können 

durch diese Regelungen auch auf Engpässe im Begutachtungsgeschehen 

reagieren und so vermeiden, dass Fristüberschreitungen 

bei einer Arbeitsüberbelastung des MDK 

zum Nachteil der Antragsteller eintreten. Darüber hinaus 

wird dadurch Wettbewerb ermöglicht, der zur Verbesserung 

der Begutachtungsqualität, Terminverbindlichkeit, 

und des Auftretens der Gutachter und Gutachterinnen 

führen kann. 

In diesem Zusammenhang ist auch der geplante neue § 18 

Abs. 3 a SGB XI-PNG positiv zu beurteilen, da durch die Verzögerungsstrafe 

von 10 Euro pro Tag, welche die Pflegekasse 

an den Antragsteller zu leisten hat,wenn sie nicht innerhalb 

von fünf Wochen nach Antragseingang einen 

schriftlichen Bescheid über den Antrag erlässt oder die Begutachtungsfrist 

nicht einhält, eine wirksame Sanktionsmöglichkeit 

vorgesehen wird. Durch diese Regelung wird 

im Sinne der Antragsteller zumindest daraufhin gewirkt, 

dass die von der Pflegekasse zu treffende Entscheidung 

über das Vorliegen oder Fehlen der Pflegebedürftigkeit innerhalb 

der gesetzlichen Fristen erfolgt. 

Ebenfalls positiv ist die Klarstellung, dass Antragsteller 

zukünftig das Recht haben, die Übersendung des Gutachtens 

zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit verlangen zu 

können. Obwohl Antragstellern dieses Recht bereits auch 



gemäß § 25 Abs. 1 SGB X zusteht, ist Folge dieser Neuregelung 

eine begrüßenswerte Erhöhung der Transparenz und 

Nachvollziehbarkeit der Entscheidung der Pflegekasse. 

IV) § 19 SGB XI-PNG 

(Begriff der Pflegepersonen) 

Der bvkm begrüßt ausdrücklich die in § 19 SGB XI-PNG geplante 

Neuregelung. Bisher konnte eine Pflegeperson Rentenversicherungsbeiträge 

durch die Pflegeversicherung 

nur dann erhalten, wenn sich die Pflegetätigkeit der Pflegeperson 

auf mindestens 14 Stunden wöchentlich bei einem 

Pflegebedürftigen beläuft. Hierdurch kommt es insbesondere 

zu Benachteiligungen von Eltern, die zwar mehrere 

pflegebedürftige Kinder pflegen, jedoch nicht jeweils im 

Umfang von 14 Stunden. Durch die Neuregelung werden 

die Rentenansprüche von pflegenden Angehörigen erhöht 

und auf diese Weise die Gefahr einer späteren Altersarmut 

beschränkt. 

V) § 28 SGB XI-PNG 

(Leistungsarten, Grundsätze) 

Wie eingangs erwähnt, bedauert der bvkm, dass die längst 

überfällige Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs 

und eines entsprechenden Begutachtungsverfahrens 

erneut verschoben wird. Statt der Übergangslösung für 

Versicherte mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz 

in § 28 Abs. 1 b PNG wäre vielmehr eine Neudefinition 

des Pflegebedürftigkeitsbegriffes erforderlich gewesen. Es 

bedarf endlich einer klaren politischen Richtungsentscheidung, 

dass der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff kommen 

soll,welches Finanzvolumen dafür zur Verfügung steht und 

wie die Übergangsregelungen vom alten ins neue System 

auszugestalten sind.Welche „technischen Fragen“ der Neudefinition 

des Pflegebedürftigkeitsbegriffs entgegen stehen 

sollen, die in der Begründung zum PNG angeführt werden, 

ist nicht ersichtlich. 

Hingegen ist die Leistungserhöhung für Menschen mit eingeschränkter 

Alltagskompetenz gemäß § 123 SGB XI-PNG 

zu begrüßen. In der bisherigen Gesetzesfassung des SGB XI 

ist der Versorgungsbedarf von Menschen mit eingeschränkter 

Alltagskompetenz nahezu unberücksichtigt. Insofern 

ist es begrüßenswert und notwendig, dass diesem 

Personenkreis ab 2013 ein Anspruch auf höhere Leistungen 

eingeräumt wird. Durch die neu geschaffene Möglichkeit, 

zukünftig Leistungen der Verhinderungspflege nach § 39 

SGB XI und Pflegehilfsmittel und technische Hilfen in Anspruch 

nehmen zu können,werden zu dem Angehörige von 

Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz entlastet. 

VI) § 36 SGB XI-PNG (Pflegesachleistung) 

Der bvkm sieht die in § 36 SGB XI-PNG geplanten Regelungen 

als völlig verfehlt an. Der Sachleistungsanspruch soll 

um eine neue Pflegeleistung, die sogenannte „häusliche 

Betreuung“ erweitert und auf diese Weise dem Pflegebedürftigen 

eine größere Flexibilisierung bei der individuellen 

Auswahl der Pflegeleistungen ermöglicht werden. 

Sehr kritisch ist zunächst die Definition der häuslichen Be- 

treuung in § 36 Abs. 2 S. 2 SGB XI-PNG zu sehen. Bereits die 

gesetzliche Umschreibung der neuen Leistung (es sollen 

hierunter fallen „Hilfen zur Orientierung und Hilfen zur Gestaltung 

des Alltags und sozialer Kontakte“) weist Überschneidungen 

zu den in § 58 SGB IX benannten Hilfen zur 

Teilhabe am gemeinschaftlichen und kulturellen Leben auf, 

bei denen es sich um Leistungen der Eingliederungshilfe 

handelt. Auch die Begründung zu § 75 SGB XI-PNG, wonach 

die Unterstützung bei Hobby und Spiel sowie Aktivitäten 

unter die neue Leistung fallen sollen, die dem Zweck der 

Kommunikation dienen, wie z.B. das Vorlesen aus einer Zeitung 

sowie Spaziergänge in der näheren Umgebung, 

macht deutlich, dass diese Vorschrift zu neuen Abgrenzungsschwierigkeiten 

zwischen Leistungen der Pflegeversicherung 

und Leistungen der Eingliederungshilfe führt. 

Dies sieht das Bundesministerium für Gesundheit offenbar 

genauso, denn es führt in der Begründung des Gesetzentwurfs 

zu § 75 SGB XI-PNG aus, dass durch die Mitwirkung 

der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände 

und der Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger 

der Sozialhilfe an den Rahmenvereinbarungen zu Art, 

Inhalt und Umfang häuslicher Betreuung sichergestellt 

werden soll, „dass eine sachgerechte Abgrenzung zu Leistungen 

der Eingliederungshilfe und der Hilfe zur Pflege 

nach dem Zwölften Buch erfolgt“. 

Zu kritisieren ist in diesem Zusammenhang ebenfalls, dass 

gemäß § 75 Abs.8 SGB XI-PNG die nähere Definition von Art, 

Inhalt und Umfang häuslicher Betreuung durch Rahmenvereinbarungen 

erfolgen soll, die zwischen dem Spitzenverband 

Bund der Pflegekassen der Bundesvereinigung der 

kommunalen Spitzenverbände und der Bundesarbeitsgemeinschaft 

der überörtlichen Träger der Sozialhilfe zu 

schließen sind. Abgesehen davon,dass der Gesetzgeber seine 

Verantwortung, diese schwierige Rechtsfrage zu klären 

unzulässiger Weise auf die genannten Verbände verschiebt, 

stellt er die betreffenden Verbände zugleich auch 

vor eine unlösbare Aufgabe. Da es sich bei den Leistungen 

der Eingliederungshilfe um einen offenen Leistungskatalog 

handelt, muss jeder Versuch, diese Leistungen von der 

„häuslichen Betreuung“ abzugrenzen als zum Scheitern 

verurteilt angesehen werden. 

Die Verankerung des Nachranggrundsatzes von häuslicher 

Betreuung gegenüber Leistungen der Eingliederungshilfe 

durch die Streichung der Wörter „nach Satz 5“ in § 36 Absatz 

1 Satz 7 SGB XI-PNG und die Formulierung des letzten 

Halbsatzes in § 36 Abs. 2 S. 2 SGB XI-PNG offenbart schließlich 

die eigentliche Intention des Ministeriums: Menschen, 

deren erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz nicht 

auf einer altersbedingten Demenz beruht,sollen von der Inanspruchnahme 

häuslicher Betreuung ausgeschlossen 

werden. Da es sich im Kern bei den im PNG aufgezählten 

Leistungen der häuslichen Betreuung um klassische Leistungen 

der Eingliederungshilfe handelt, lässt sich eine Abgrenzung 

nur anhand der unterschiedlichen Ursachen der 

Beeinträchtigung vornehmen. Das führt zu neuen bisher 

systemfremden Kriterien des Leistungszugangs mit der 

Folge neuer Abgrenzungsprobleme und wird vom bvkm 

mit Nachdruck abgelehnt. Das Ziel der Vorschrift, eine 

größere Flexibilisierung bei der individuellen Auswahl der 


Pflegeleistungen zu ermöglichen kann aufgrund des Leistungsausschlusses 

für den Kreis derjenigen Menschen,die 

nicht altersbedingt in ihrer Alltagskompetenz eingeschränkt 

sind, nicht erreicht werden. 

Letztlich läuft für diesen Personenkreis daher auch die in § 

123 SGB XI-PNG vorgesehene Leistungserhöhung bei der 

Pflegesachleistung ins Leere. Für Leistungen der Grundpflege 

wird die Sachleistung von dieser Personengruppe in der 

Regel nicht benötigt und für Leistungen der häuslichen Betreuung 

kann sie gemäß § 36 Abs. 2 S. 2 SGB XI-PNG deshalb 

nicht verwendet werden, weil sie als Leistung der Eingliederungshilfe 

in die Zuständigkeit des Sozialhilfeträgers 

fällt. 

Als Fazit ist festzuhalten, dass durch § 36 SGB XI-PNG zu Lasten 

von Menschen, deren erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz 

nicht auf einer altersbedingten Demenz 

beruht und die auf häusliche Betreuungsleistungen angewiesen 

sind, ein neuer „Verschiebebahnhof“ entsteht, der 

zeit- und kostenintensive Widerspruchs- und Klageverfahren 

nach sich ziehen wird. 

Der bvkm spricht sich deshalb dafür aus, die Frage, wie 

häusliche Betreuungsleistungen in § 36 SGB XI-PNG einbezogen 

werden können, grundlegend zu überdenken. 

Zumindest aber sollte § 36 Abs. 1 S. 7 SGB XI-PNG wie folgt 

formuliert werden: 

„Betreuungsleistungen als Sachleistungen dürfen nicht 

zulasten der Pflegekassen in Anspruch genommen werden, 

wenn diese Leistungen im Rahmen der Eingliederungshilfe 

für behinderte Menschen nach dem Zwölften 

Buch, durch den zuständigen Träger der Eingliederungshilfe 

nach dem Achten Buch oder nach dem Bundesversorgungsgesetz 

tatsächlich erbracht werden.“ 

Ferner sollte § 36 Abs. 2 S. 2 SGB XI-PNG dieser Formulierung 

angeglichen und dementsprechend wie folgt formuliert 

werden: 

„Häusliche Betreuung umfasst sonstige Hilfen, Unterstützung 

und Beaufsichtigung im häuslichen Umfeld 

durch eine anwesende Person, einschließlich Hilfen zur 

Orientierung und Hilfen zur Gestaltung des Alltags und 

sozialer Kontakte, soweit diese nicht von anderen Leistungsträgern 

tatsächlich erbracht werden.“ 

Durch diese Formulierung wäre nach Auffassung des bvkm 

zumindest sichergestellt, dass der Vorrang der Eingliederungshilfe 

für Leistungen der häuslichen Betreuung nur insoweit 

gilt, als diese Leistungen tatsächlich von der Eingliederungshilfe 

erbracht bzw. ein ggf. bestehender Anspruch 

tatsächlich geltend gemacht und realisiert wird. 

Zu begrüßen ist bei den vorgesehenen Änderungen in § 36 

SGB XI-PNG allein der neue Absatz 1 a, welcher Pflegebedürftigen 

die Möglichkeit einräumt, für Pflegekräfte eine 

Kostenerstattung bis zur Höhe der von einer anderen Pflegekasse 

vereinbarten Vergütung zu erhalten, wenn zwi- 


schen der Pflegekraft und der jeweiligen Pflegekasse keine 

gesonderte vertragliche Vereinbarung getroffen wurde. 

VII) § 37 SGB XI-PNG (Pflegegeld für selbstbeschaffte 

Pflegehilfen) und § 38 SGB XI- 

PNG (Kombination von Geldleistung und 

Sachleistung) 

Die geplanten Neuregelungen dahingehend, dass Empfängern 

von Pflegegeld, welche Leistungen der Kurzzeitpflege 

oder der Verhinderungspflege in Anspruch nehmen, das 

Pflegegeld in Höhe der Hälfte des bisher bezogenen Pflegegeldes 

der jeweiligen Pflegestufe für die Dauer der Inanspruchnahme 

der Kurzzeit- oder Verhinderungspflege weiter 

gezahlt werden soll, sind ausdrücklich zu begrüßen. 

VIII) § 38 a SGB XI-PNG (zusätzliche Leistungen 

für Pflegebedürftige in ambulant 

betreuten Wohngruppen) 

Satz 2 der geplanten Neuregelung in § 38 Abs. 1 a SGB XI- 

PNG, nach dem ein Anspruch auf einen pauschalen Zuschlag 

in Höhe von 200 Euro im Monat nach § 38 Abs. 1 S. 1 

SGB XI-PNG nur dann besteht, wenn die ambulant betreute 

Wohngruppe von ihrer Zielsetzung her nicht auch im 

Rahmen der Eingliederungshilfe ganz oder teilweise finanziert 

wird,ist ersatzlos zu streichen.Diese Regelung stellt einen 

nicht zu rechtfertigenden Leistungsausschluss für 

Menschen mit Behinderung dar, für die Ungleichbehandlung 

ist kein Grund ersichtlich. Bezeichnenderweise wird 

auch in der Begründung des Referentenentwurfs mit keinem 

Wort darauf eingegangen, warum diese Personengruppe 

von der Regelung ausgenommen ist. Bisher erhielten 

Menschen mit Behinderung den vollen Zugang zu den 

ambulanten Leistungen der Pflegeversicherung. Der Ausschluss 

von den Leistungen des § 38 a, bricht mit diesem 

Prinzip und schafft neue Schnittstellen und Abgrenzungsprobleme. 

Zusätzliche Leistungen für Pflegebedürftige in 

ambulant betreuten Wohngruppen sind daher auch für 

Menschen mit Behinderung vorzusehen, die einen Anspruch 

auf Leistungen der Eingliederungshilfe haben. Dasselbe 

muss für die geplante in § 45 e SGB XI-PNG vorgesehene 

Anschubfinanzierung zur Gründung von ambulanten 

Wohngruppen gelten 

IX) § 40 SGB XI-PNG (Pflegehilfsmittel und 

wohnumfeldverbessernde Maßnahmen) 

Das zukünftig Maßnahmen zur Verbesserung des individuellen 

Wohnumfeldes des Pflegebedürftigen ohne einen Eigenanteil 

des Pflegebedürftigen gewährt werden sollen, 

wodurch auch die bisher erforderliche Einkommensüberprüfung 

entfällt, wird ausdrücklich begrüßt. Hierdurch erfolgt 

sowohl auf Seiten der Pflegebedürftigen als auch auf 

Seiten der Pflegekasse ein Abbau der Bürokratie, was wiederum 

zur schnelleren Bearbeitung von Anträgen anspruchsberechtigter 

Personen führt. 

X) § 42 SGB XI-PNG (Kurzzeitpflege) 

Positiv ist die Neuregelung des § 42 Abs. 4 SGB XI-PNG, nach 

der Pflegebedürftige Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen 

können, wenn pflegende Angehörige an einer stationären 



Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme teilnehmen. 

Nach Auffassung des bvkm ist in diesem Zusammenhang 

jedoch die Altersbegrenzung in § 42 Abs. 3 S. 1 SGB XI zu 

streichen. Für diese Altersbegrenzung, nach der nur zu 

Hause gepflegte Kinder bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres 

Leistungen der Kurzzeitpflege auch in geeigneten 

Einrichtungen der Hilfe für behinderte Menschen in Anspruch 

nehmen können, wenn die Pflege in einer von den 

Pflegekassen zur Kurzzeitpflege zugelassenen Pflegeeinrichtungen 

nicht möglich ist oder nicht zumutbar erscheint, 

ist kein sachlicher Grund ersichtlich. Auch für erwachsene 

Menschen mit Behinderung stehen zu wenige 

geeignete Einrichtungen zur Kurzzeitpflege zur Verfügung. 

Durch den Verweis auf Pflegeeinrichtungen, überwiegend 

der Altenhilfe,wird dieser Mangel nicht behoben. 

Pflegebedürftige behinderte Menschen und ihre Angehörigen 

werden dadurch oft von den Leistungen zur 

Kurzzeitpflege abgeschnitten. Durch die Altersbegrenzung 

auf das 18. Lebensjahr ist keine angemessene Versorgung 

für Menschen mit Behinderung gesichert. Sie ist daher 

zu streichen. 

XI) § 45 d SGB XI-PNG (Förderung ehrenamtlicher 

Strukturen sowie der Selbsthilfe) 

Ebenfalls positiv gesehen werden die Neuregelungen in § 

45 d SGB XI-PNG. Im Gegensatz zu der aktuell gültigen Gesetzesfassung 

wird durch die Neuregelungen eine erhöhte 

Verbindlichkeit gerade auch in Bezug auf die Höhe der 

Förderung erreicht. 

XII) § 45 e SGB XI-PNG (Anschubfinanzierung 

zur Gründung von ambulanten Wohngruppen) 

Die Neuregelung des § 45 e SGB XI-PNG ist dahingehend 

zu ändern, dass die zur Verfügung gestellte Anschubfinanzierung 

zur Gründung von ambulanten Wohngruppen 

auch dann besteht, wenn die ambulant betreute Wohngruppe 

von ihrer Zielsetzung her im Rahmen der Eingliederungshilfe 

ganz oder teilweise finanziert wird. Für die 

Ungleichbehandlung von pflegebedürftigen Menschen 

und pflegebedürftigen Menschen mit Behinderung ist 

kein rechtfertigender Grund ersichtlich. Auf die Ausführungen 

zu Punkt VIII wird verwiesen. 

XIII) § 71 SGB XI-PNG (Pflegeeinrichtungen) 

Grundsätzlich sind die in § 71 SGB XI-PNG geplanten Änderungen 

zu begrüßen. Unverständlich ist jedoch, aus welchen 

Gründen im neuen Absatz 3 a der Vorschrift der Personenkreis 

„demenziell erkrankte Pflegebedürftige“ beschrieben 

wird, jedoch an allen anderen Stellen im Gesetz 

von eingeschränkter Alltagskompetenz die Rede ist. Der 

Personenkreis ist in § 45a SGB XI-PNG klar beschrieben. 

Entsprechende Begutachtungsinstrumentarien liegen 

vor. Es sollte keine neue Begrifflichkeit in § 71 SGB XI-PNG 

eingeführt werden. Der Wortlaut demenziell ist zu streichen 

und mit eingeschränkter Alltagskompetenz zu ersetzen. 

XIV) § 77 SGB XI-PNG (Häusliche Pflege 

durch Einzelpersonen) 

Die Einbeziehung der häuslichen Betreuung in die Regelungen 

zur Häuslichen Pflege durch Einzelpersonen ist 

ebenso zu begrüßen, wie die Stärkung des Anspruchs auf 

Vertragsabschluss durch die Ausgestaltung als Soll-Vorschrift. 

Mit dem Verzicht auf die besonderen Bedingungen 

zur Sicherstellung der Pflege und Betreuung durch eine 

Einzelperson wird das Wahl- und Selbstbestimmungsrecht 

des pflegebedürftigen Menschen gestärkt. Auch das 

wird ausdrücklich begrüßt. 

Insoweit ist es konsequent, wenn auch, wie in § 77 Abs. 1 S. 

6 SGB XI-PNG ausgeführt, Pflegeverträge zwischen den 

Pflegebedürftigen und den Pflegekräften direkt abgeschlossen 

werden können, die wenigstens Art, Inhalt und 

Umfang der Leistungen einschließlich der dafür mit den 

Kostenträgern vereinbarten Vergütungen beschreiben. 

Diese Möglichkeit eröffnet insbesondere Menschen mit 

Behinderung, die ihre Pflege im Arbeitgebermodell oder 

im Persönlichen Budget sichern, erweitere Möglichkeiten 

zur Sicherung ihrer Versorgung. 

XV) § 118 SGB XI-PNG (Beteiligung von Interessenvertretungen) 

Das in § 118 SGB XI-PNG neu eingeführte Beratungsrecht 

von auf Bundesebene tätigen Interessenvertretungen der 

Selbsthilfe pflegebedürftiger und behinderter Menschen 

bezüglich den vom Spitzenverband Bund der Pflegekassen 

nach dem SGB XI-PNG zu erarbeitenden Richtlinien sowie 

den Vereinbarungen der Selbstverwaltungspartner begrüßt 

der bvkm ausdrücklich. Da jedoch in § 18 a SGB XI- 

PNG, auf den § 118 SGB XI-PNG verweist, nur von einem Beteiligungsrecht 

der Interessenvertretungen die Rede ist, 

sollte in § 18 a SGB XI-PNG zur Vereinheitlichung klargestellt 

werden, dass nicht nur ein Beteiligungsrecht der Interessenvertretungen 

besteht, sondern gerade ein Mitberatungsrecht. 

Düsseldorf, den 09. Februar 2012 


Höhere Pflegeleistungen ab 2012 

Pflegebedürftige erhalten vom 1. Januar 2012 an 

mehr Geld von der gesetzlichen Pflegeversicherung. 

Die Erhöhung erfolgt automatisch, ein neuer 

Antrag ist nicht nötig. 

Das monatliche Pflegegeld, das Pflegebedürftige 

beziehen, die zu Hause durch Angehörige oder Bekannte 

ehrenamtlich gepflegt werden, steigt in 

Pflegestufe 1 von ehemals 225 auf jetzt 235 Euro, in 

Pflegestufe 2 von 430 auf 440 Euro und in Pflegestufe 

3 von 685 auf 700 Euro. 

Wird die Pflege in der eigenen Wohnung durch einen 

ambulanten Pflegedienst erbracht, erhält der 

Pflegebedürftige eine Pflegesachleistung. Diese 

steigt in Pflegestufe 1 von 440 auf 450 Euro, in Pflegestufe 

2 von 1.040 auf 1.100 Euro und in Pflegestufe 

3 von 1.510 auf 1.550 Euro. 

Ist die Pflegeperson z.B. wegen Krankheit oder Urlaub 

an der Pflege gehindert besteht Anspruch auf 

Verhinderungspflege. Die Leistungen hierfür sind 

ab 2012 auf 1.550 Euro im Jahr erhöht worden. Auch 

die Leistungen der Kurzzeitpflege, auf die in bestimmten 

Krisensituationen – z.B.nach einem Krankenhausaufenthalt 

des Pflegebedürftigen – Anspruch 

besteht, wurden auf 1.550 Euro jährlich angehoben. 

Höhere Grundsicherungsleistungen und 

höheres Taschengeld für Heimbewohner 

ab 2012 

Die Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei 

Erwerbsminderung sind zum 1. Januar 2012 erhöht 

worden. Der monatliche Regelsatz der Regelbedarfsstufe 

1, den alleinstehende erwachsene Personen 

erhalten,die einen eigenen Haushalt führen,ist 

von 364 auf 374 Euro erhöht worden. Erwachsenen 

Menschen mit Behinderung, die im Haushalt ihrer 

Eltern leben, steht der Regelsatz der Regelbedarfsstufe 

3 zu.In dieser Stufe wurden die Leistungen von 

291 auf 299 Euro angehoben. 


Grundsicherungsberechtigte, die das Merkzeichen 

„G“ bzw. „aG“ im Schwerbehindertenausweis haben, 

erhalten einen Mehrbedarf von 17 Prozent der 

maßgebenden Regelbedarfsstufe. Dieser steigt bei 

Regelbedarfsstufe 1 von 61,88 auf 63,58 Euro und bei 

Regelbedarfsstufe 3 von 49,47 auf 50,83 Euro. 

Der Barbetrag (sogenanntes Taschengeld), den 

Heimbewohner erhalten, beläuft sich auf 27 Prozent 

des Regelsatzes der Regelbedarfsstufe 1. Aufgrund 

des gestiegenen Regelsatzes wurde er deshalb 

von 98,28 auf 100,98 Euro angehoben. 

Sozialpolitische Fachtagungen 

des bvkm in 2012 

Auch in diesem Jahr wird der Bundesverband für 

körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) 

wieder zwei Fachtagungen zu aktuellen sozialpolitischen 

und sozialrechtlichen Themen durchführen. 

Die Fachtagung richtet sich an Menschen aus den 

Mitgliedsorganisationen des bvkm, die Betroffene 

bei sozialrechtlichen Fragestellungen beraten und 

sich für die sozialpolitischen Aktivitäten des bvkm 

interessieren.Die Referenten für Sozialrecht und Sozialpolitik 

des bvkm geben unter anderem einen 

Überblick über die aktuelle Rechtsprechung der Sozial- 

und Finanzgerichte. Folgende Termine sind in 

2012 für die Fachtagungen vorgesehen: 

Dienstag, 19. Juni in Frankfurt 

Dienstag, 20. November in Hannover 

Bei Interesse bitten wir Sie, sich diese Termine bereits 

jetzt vorzumerken. Eine Einladung mit dem 

konkreten Tagungsprogramm sowie einem Anmeldeformular 

versenden wir einige Wochen vor der 

Fachtagung. 

Katja Kruse 



Musterantrag zur Feststellung 

der besonderen Schwere und 

Langfristigkeit einer Behinderung 

I. Vorbemerkung 

Bereits seit dem 01.07.2011 haben gesetzlich krankenversicherte 

Menschen mit schweren und langfristigen Behinderungen 

gemäß § 8 Abs. 5 der Heilmittelrichtlinie (HeilM- 

RL) die Möglichkeit, auf Antrag bei der Krankenversicherung 

feststellen zu lassen, dass die besondere Schwere 

und Langfristigkeit einer Behinderung vorliegt, soweit ein 

dauerhafter Bedarf an einer Heilmittelversorgung (insb. 

Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie) besteht. Diese 

Regelung soll zu Gunsten von Menschen mit einer schweren 

Behinderung bewirken, dass die notwendige Verordnung 

mit Heilmitteln durch den Arzt über das ganze Jahr 

hinweg sichergestellt ist. Zum Teil wurden vor dieser Neuregelung 

notwendige Heilmittel durch behandelnde Ärzte 

nicht verordnet, weil diese aufgrund der Ausschöpfung 

des zur Verfügung stehenden Praxisbudgets befürchten 

mussten, dass sie von der Krankenkasse für die Verordnung 

von Heilmitteln in Regress genommen werden und 

die Kosten letztendlich selbst zu tragen haben. Durch die 

Feststellung der besonderen Schwere und Langfristigkeit 

einer Behinderung einzelner Patienten kann der Arzt 

nachweisen, dass eine Konzentration der Behandlung von 

Personen mit schwerwiegenden Behinderungen und einem 

hohen Behandlungsbedarf vorliegt, die in vergleichbaren 

Arztpraxen nicht gegeben ist. Verordnungen von 

Heilmitteln für diesen Personenkreis können damit als 

Praxisbesonderheiten berücksichtigt werden und beschränken 

so das Risiko von Regressansprüchen der Krankenkasse 

gegenüber dem Arzt. 

Im Rahmen der Neuregelungen durch das am 01.01.2012 in 

Kraft getretenen GKV-Versorgungsstrukturgesetz wurde 

in § 32 SGB V der Absatz 1 a neu eingeführt. Hierdurch wird 

der Anspruch auf Anerkennung einer chronischen Behinderung 

auf eine bundesgesetzliche Grundlage gestellt. § 

32 Abs. 1 a SGB V sowie § 8 Abs. 5 HeilM-RL haben den folgenden 

Wortlaut: 

§ 32 Abs. 1 a SGB V 

Versicherte mit langfristigem Behandlungsbedarf haben 

die Möglichkeit, sich auf Antrag die erforderlichen Heilmittel 

von der Krankenkasse für einen geeigneten Zeitraum 

genehmigen zu lassen. Das Nähere, insbesondere zu 

den Genehmigungsvoraussetzungen, regelt der Gemeinsame 

Bundesausschuss in den Richtlinien nach § 92 Absatz 

1 Satz 2 Nummer 6. Über die Anträge ist innerhalb von vier 

Wochen zu entscheiden; ansonsten gilt die Genehmigung 

nach Ablauf der Frist als erteilt. Soweit zur Entscheidung 

ergänzende Informationen des Antragstellers erforderlich 

sind, ist der Lauf der Frist bis zum Eingang dieser Informa- 

tionen unterbrochen. 

§ 8 Abs. 5 HeilM-RL 

Auf Antrag der oder des Versicherten entscheidet die Krankenkasse 

darüber, ob der oder dem Versicherten wegen der 

sich aus der ärztlichen Begründung ergebenden besonderen 

Schwere und Langfristigkeit ihrer oder seiner funktionellen/strukturellen 

Schädigungen, der Beeinträchtigungen 

der Aktivitäten und des nachvollziehbaren Therapiebedarfs 

die insoweit verordnungsfähigen Leistungen in 

dem insoweit verordnungsfähigen Umfang langfristig genehmigt 

werden können. Die Genehmigung kann zeitlich 

befristet werden, soll aber mindestens ein Jahr umfassen. 

Beachtet werden muss, dass die Feststellung der besonderen 

Schwere und Langfristigkeit einer Behinderung keine 

ärztliche Verordnung ersetzt. Für die fortlaufende Heilmittelbehandlung 

muss auch weiterhin eine Verordnung 

(außerhalb des Regelfalls) durch den behandelnden Arzt 

ausgestellt werden. Von dieser Neuregelung sollten allerdings 

nur solche Patienten Gebrauch machen, die 

Schwierigkeiten haben,Verordnungen in einem ausreichenden 

Umfang für ihre Heilmittelbehandlung zu erhalten. 

II. Musterantrag 

Der folgende Musterantrag soll Menschen mit schweren 

Behinderungen dabei helfen, die besondere Schwere und 

Langfristigkeit einer Behinderung durch die Krankenkasse 

feststellen zu lassen. Die Frage, ob die besondere Schwere 

und Langfristigkeit einer Behinderung festgestellt wird, 

richtet sich nach den konkreten Umständen des Einzelfalls,da 

die Krankenkassen jeden Antrag individuell prüfen 

müssen. Bei der Begründung des Antrags sollte deshalb 

auf die individuellen Umstände des Einzelfalles möglichst 

konkret eingegangen werden. Insoweit sind Musteranträge 

nur bedingt verwendbar. Bitte ergänzen Sie daher den 

nachfolgenden Musterantrag an den gekennzeichneten 

Stellen um Ihre individuellen Darlegungen des Sachverhalts. 

Außerdem sollten Sie nur die Teile der Begründung 

in Ihren Antrag übernehmen, die auf Ihren Fall 

auch tatsächlich zutreffen. Für die Bewilligung des Antrags 

auf Genehmigung der Feststellung der besonderen 

Schwere und Langfristigkeit einer Behinderung ist darüber 

hinaus keine weitere besondere Begründung des behandelnden 

Arztes erforderlich. Aussagefähige Belege erleichtern 

die Feststellung und sollten,soweit sie vorliegen, 

bei der Beantragung mit eingereicht werden (z.B.: ärztliche 

Gutachten, Feststellungen der Pflegekasse, Krankenhausberichte, 

etc.). Falls das Antragsverfahren einen länge- 


en Zeitraum in Anspruch nimmt, ist die Fortführung der 

Therapie während des Antragsverfahrens weiterhin gesichert. 

Mit der Therapie kann sofort begonnen werden, sobald 

der Arzt eine Verordnung außerhalb des Regelfalles 

über die Therapie ausstellt. Im Übrigen hat die Krankenkasse 

gemäß § 32 Abs. 1 a S. 3 SGB V über den Antrag auf Aner- 

An die 

Name und Anschrift 

der Krankenkasse 

Versicherungsnummer: Versicherungsnummer einfügen 


kennung der besonderen Schwere und Langfristigkeit einer 

Behinderung innerhalb einer Frist von vier Wochen zu entscheiden. 

Ergeht eine Entscheidung über die Anerkennung 

nicht innerhalb dieser Frist, gilt die Genehmigung nach Ablauf 

der Frist als erteilt. 

Antrag auf Feststellung der besonderen Schwere und Langfristigkeit einer Behinderung 

Sehr geehrte Damen und Herren, 

Ort, Datum 

hiermit beantrage ich die Feststellung der besonderen Schwere und Langfristigkeit meiner Behinderung gemäß § 32 Abs. 

1 a SGB V i.V.m. § 8 Abs. 5 HeilM-RL, um die ordnungsgemäße Versorgung mit Heilmitteln (z.B.: Physiotherapie, Logopädie, 

Ergotherapie) auch weiterhin sicher zu stellen.Wie Ihnen bereits bekannt ist, liegt bei mir die folgende Behinderung vor: 

…………………………………………………………………………………………….. . 

Zur Feststellung der besonderen Schwere und Langfristigkeit meiner Behinderung füge ich die folgenden Belege bei: 

……………………………………………………………………………………………. . 

Aufgrund des bei mir vorliegenden Krankheitsbildes bestand bereits in der Vergangenheit für einen längeren Zeitraum, 

nämlich in der Zeit vom…………… bis ……………, der folgende regelmäßige Behandlungsbedarf in Gestalt der/des Heilmittel/s 

…………………..………...., verordnet außerhalb des Regelfalles durch den Arzt …………………….…………………… . 

Auch wenn in Ihrem Hause auf das Genehmigungsverfahren für Heilmittelverordnungen außerhalb des Regelfalles verzichtet 

wird, beantrage ich die zeitnahe Feststellung der Schwere und Langfristigkeit meiner Behinderung. Nur auf diese 

Weise lässt sich die ordnungsgemäße und notwendige Versorgung mit Heilmitteln auch weiterhin sicherstellen. 

Darüber hinaus weise ich auf § 32 Abs. 1a S. 3 SGB V hin. Hiernach ist über den Antrag innerhalb von vier Wochen zu entscheiden; 

ansonsten gilt die Genehmigung nach Ablauf der Frist als erteilt. 

Mit freundlichen Grüßen 

Unterschrift 

Anlagen 

… 

… 

... 

Autor: Sebastian Tenbergen, LL.M., Referent für Sozialrecht und Sozialpolitik, Stand: 30 Januar 2012 

Hinweise: 

Der Inhalt dieses Musterantrages wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Auch können seit 

der Drucklegung rechtliche Änderungen eingetreten sein. Es wird deshalb keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen 

übernommen. Insbesondere wird die Haftung für sachliche Fehler oder deren Folgen ausgeschlossen. Bitte haben Sie Verständnis 

dafür, dass bei der Schreibweise aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form verwendet wird. Die Texte beziehen sich immer 

auf Frauen und Männer. 



BSG stärkt das Persönliche Budget außerhalb der WfbM 

Das Bundessozialgericht (BSG) hat in mündlicher Verhandlung 

am 30.11.2011 entschieden (Az.: B 11 AL 7/10 R), dass ein 

persönliches Budget für eine dem Berufsbildungsbereich 

der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) entsprechende 

Ausbildung, der die Anerkennung als WfbM fehlt, 

nicht mit dem Argument verweigert werden darf, Leistungen 

für das Eingangsverfahren und den Berufsbildungsbereich 

seien nur in einer anerkannten Werkstatt vorgesehen. 

Im konkreten Fall hatte ein Jugendlicher mit Behinderung 

ein persönliches Teilbudget für die Ausbildung in einer Gärtnerei 

der Lebenshilfe beantragt, welche nicht über die Anerkennung 

als WfbM verfügte. Da gemäß § 102 SGB III Leistungen 

für das Eingangsverfahren und im Berufsbildungsbereich 

nur in einer anerkannten WfbM vorgesehen sind, 

wurde die Leistungsbewilligung im Rahmen des persönlichen 

Budgets in den Vorinstanzen (LSG Schleswig-Holstein, 

Az.: L 3 AL 11/07; SG Itzehoe, Az.: S 2 AL 35/05) zunächst abgelehnt. 

Das BSG führte in der mündlichen Verhandlung jedoch 

aus, bei einer Leistung im Rahmen eines persönlichen 

Budgets sei der zu Grunde liegende Gedanke zu beachten, 

dem Leistungsberechtigten ein selbstbestimmtes Leben zu 

ermöglichen. Es komme daher für die Bewilligung der Leistungen 

außerhalb einer anerkannten WfbM nur darauf an, 

dass die Vergleichbarkeit der Ausbildung außerhalb der 

Fahrzeugförderung 

durch die Aktion Mensch 

Wichtige Neuregelung 

Im Merkblatt „Fahrzeuge“ mit Stand vom 1. Januar 2011 sind 

folgende Regeln zur Fahrzeugförderung festgehalten: 

„Die Aktion Mensch kann grundsätzlich nur Erstanschaffungen 

sowie Ersatzbeschaffungen von Fahrzeugen fördern, 

die die Antragsteller ohne Inanspruchnahme der Aktion 

Mensch beschafft haben.“ 

Neu im Merkblatt ist folgende Bestimmung:„Sofern die Aktion 

Mensch einem Antragsteller bereits die Anschaffung 

von zwei Fahrzeugen gefördert hat und die Anschaffung 

weiterer Fahrzeuge erforderlich wird, kann der Antragsteller 

maximal nur jedes zweite weitere Fahrzeug bei der Aktion 

Mensch beantragen.“ 

Bisher wurde für die Umsetzung dieser Vorgabe noch keine 

eindeutige Regelung getroffen. Das Kuratorium der Aktion 

Mensch fasste auf seiner Sitzung am 09.02.2012 dazu folgenden 

Beschluss: 

WfbM mit der Ausbildung in einer anerkannten WfbM bestehe. 

Auch die Beklagte Bundesagentur für Arbeit vertritt 

bereits auf Grund der Handlungsempfehlungen von 2008 

die Auffassung, es müsse lediglich eine Vergleichbarkeit der 

Leistungen gegeben sein. Das Verfahren vor dem BSG wurde 

weiterbetrieben, um eine höchstrichterliche Klärung dieser 

Rechtsfrage herbeizuführen.Viele Arbeitsagenturen hatten 

wegen des vor dem BSG laufenden Verfahrens jedoch 

keine Persönlichen Budgets für den Berufsbildungsbereich 

außerhalb einer WfbM bewilligt. Die erfolgte Klarstellung 

wird nun dazu führen, dass die Arbeitsagenturen diese bewilligen, 

wenn es sich um eine vergleichbare Ausbildung 

handelt. 

Da das BSG aufgrund der vom Landessozialgericht getroffenen 

Feststellungen im konkreten Fall nicht abschließend beurteilen 

konnte, welchen Grundanspruch der Kläger überhaupt 

hat, wurde der Fall zur weiteren Sachverhaltsaufklärung 

und Entscheidung unter Beachtung der vom BSG 

festgestellten Grundsätze an das Landessozialgericht 

zurückverwiesen. 

Sebastian Tenbergen, LL.M. 

Referent für Sozialrecht und Sozialpolitik 

„Antragsteller, denen bis zum 1. Januar 2011 zwei oder mehr 

Fahrzeuge von der Aktion Mensch gefördert wurden, müssen 

das nächste Fahrzeug unabhängig von der Größe ihres 

Fuhrparks selbst finanzieren. Erst das darauf folgende Fahrzeug 

kann wieder gefördert werden.Als Nachweis für das eigenfinanzierte 

Neufahrzeug muss die Kopie eines Kaufvertrages 

oder eines Kaufleasingvertrages vorgelegt werden, 

der vor der Beantragung eines weiteren Fahrzeugs datiert. 

Zur Vereinfachung der Geschäftsabläufe muss die Vorlage 

des Nachweises erst für Anträge, die ab dem 1. Januar 2012 

gestellt werden, erfolgen.“ 

Wenn Sie ein Fahrzeug bei der Aktion Mensch 

beantragen möchten, sprechen Sie uns bitte an. 

Heide Adam-Blaneck, Tel. 0211.64004-16 

Simone Bahr, Tel. 0211.64004-10 


Informationen zum 5. Mai 

– Europäischer Protesttag 

zur Gleichstellung von 

Menschen mit Behinderung 

Jede Barriere ist eine zuviel! Unter diesem Motto startet der 

diesjährige Protesttag zur Gleichstellung von Menschen 

mit Behinderung. Dem Thema Barrierefreiheit kommt auf 

dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft eine zentrale 

Beutung zu. Außerdem verpflichtet Art. 9 der Konvention 

über die Rechte von Menschen mit Behinderung die Vertragsstaaten 

dazu verpflichtet, geeignete Maßnahmen zu 

treffen, um Hindernisse und Zugangsbarrieren zu beseitigen.Deshalb 

widmend sich der 5.Mai 2012 dem Thema Barrierefreiheit 

und der Forderung nach der schnellstmöglichen 

Umsetzung des Art. 9. 

Vom 28. April bis zum 13. Mai sind alle Verbände und Organisationen 

der Behindertenhilfe und –selbsthilfe aufgerufen, 

eine Aktion rund um das Thema Barrierefreiheit zu gestalten. 

Diese öffentlichkeitswirksamen Aktionen werden auch in 

diesem Jahr von der Aktion Mensch durch einen Aktionsvorschlag, 

entsprechende Aktionsmittelpakte und die 

Möglichkeit, einen Antrag über die Förderaktion “Miteinander 

gestalten” zu stellen, unterstützt. 

Zentrales Element des Aktionsvorschlags ist eine überdimensionale 

„Aktionstafel“, an der Passanten die Möglichkeit 

haben mit Hilfe von Symbolen oder auch durch selbstgestaltete 

Karten Barrieren aus dem eigenen Umfeld aufzuzeigen 

und durch „Lösungskarten“ mögliche Lösungen 

für diese Barrieren zu formulieren. So entstehen in jeder 

Stadt nach und nach „Barriere-Landschaften“. Außerdem 

ist dies ein gutes Visual für die Berichterstattung der regionalen 

wie überregionalen Presse. 

Pressemitteilung Deutscher Bundestag, 13.1.2012 

Deutsches 

Kinderschmerzzentrum 

Am 16. Januar 2012 wird das Deutsche Kinderschmerzzentrum 

an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln, 

Universität Witten/Herdecke gegründet. Zukünftig wird in 

dieser Einrichtung als Referenzzentrum therapiert, geforscht 

und daran gearbeitet, die Situation von Kindern und 

Jugendlichen mit chronischen Schmerzen zu verbessern. 

Viele Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden an chro- 

Aktion Mensch 

Daneben wird es ein Quiz mit Fragen rund um das Thema 

Barrierefreiheit geben.Hierdurch soll die Beschäftigung mit 

dem Themenbereich auf spielerische Weise vertieft werden. 

Die Ergebnisse der einzelnen Städte werden bei der Aktion 

Mensch gesammelt, ausgewertet und veröffentlicht. 

Die Tafeln und das Quiz werden durch Aktionsmittel und 

Broschüren (Informationen zum Thema UN-Konvention 

und zum Stand der Behindertenpolitik in Deutschland zum 

Schwerpunkt„Barrierefreiheit“) begleitet.Außerdem erhalten 

die Verbände eine Broschüre zur Erstellung eines lokalen 

Aktionsplans und Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit 

Über die Förderaktion “Miteinander gestalten” wird ein Zuschuss 

von bis zu 4.000 Euro gewährt. Die Förderanträge 

können ab sofort über die Internetseite der Aktion Mensch 

gestellt und dem Themenbereich “Gemeinsam aktiv – Inklusion” 

zugeordnet werden. 

Weitere Informationen zur Aktionsidee, zu Bestellmöglichkeiten 

der Aktionsmittel und zu Fördermöglichkeiten finden 

Sie unter www.aktion-mensch.de/5mai 

Aktion Mensch 

Heinemannstr. 36 

53175 Bonn 

Tel.: +49 (0) 228 2092 - 395 

Mobil: +49 (0) 173 5462487 

mailto: alexander.westheide@aktion-mensch.de 

http://www.aktion-mensch.de 

nischen Schmerzen. Die Folgen für die Betroffenen sind immens. 

Ständiger Schmerz, eingebüßte Lebensfreude und - 

qualität, aber auch praktische Einschränkungen wie Schulausfälle 

bestimmen das Leben der betroffenen Kinder und 

Jugendlichen. Ihnen kann nun durch die Verzahnung von 

Versorgung und Forschung optimal geholfen und ihr Leiden 

gelindert werden. Die Kinderkommission, die bereits in der 

Vergangenheit die Einrichtung des weltweit ersten Lehrstuhls 

für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativmedizin 

mit großem Wohlwollen begleitet hat, freut sich, 

dass mit der Gründung des Deutschen Kinderschmerzzentrums 

ein weiterer Schritt zur Unterstützung chronisch 

schmerzkranker Kinder und Jugendlicher erfolgt. 


Meldungen 

Meldungen 

19.1.2012 Deutsches Institut für Menschenrechte 

Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention 

fordert 

die gesetzliche Verankerung 

angemessener Vorkehrungen 

Berlin. Die Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention 

fordert die Gesetzgeber in Bund und Ländern auf, 

„angemessene Vorkehrungen“ im deutschen Recht gesetzlich 

zu verankern. „Angemessene Vorkehrungen sind für einen 

behinderten Menschen der Schlüssel zu einem gleichberechtigten 

Leben“, erklärte Valentin Aichele, Leiter der Monitoring-Stelle, 

anlässlich der Veröffentlichung des Positionspapiers 

„Barrieren im Einzelfall überwinden: Angemessene 

Vorkehrungen gesetzlich verankern“. 

Unter angemessenen Vorkehrungen versteht die UN-Behindertenrechtskonvention 

Maßnahmen, mit denen im Einzelfall 

erkennbare Barrieren beiseite geräumt werden. Dazu 

gehören beispielsweise die Verständigung in Leichter Sprache, 

die Anpassung von Arbeits- und Organisationsabläufen, 

etwa individuelle Pausenregelungen oder die Möglichkeit zu 

Teilzeit-Arbeit, aber auch bauliche Veränderungen, die unter 

Umständen kostspielig sein können. Bislang sind angemessene 

Vorkehrungen im deutschen Recht nur punktuell verankert. 

Valentin Aichele: Barrieren im Einzelfall überwinden: Angemessene 

Vorkehrungen gesetzlich verankern. Positionen Nr. 

5,Berlin:Deutsches Institut für Menschenrechte,Januar 2012. 

http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/de/monitoringstelle/publikationen.html 

ROLLINGPLANET 

Seit Januar 2012 gibt es ROLLINGPLANET, das neue Portal mit 

Nachrichten und Aktionen für aktive Behinderte, Senioren 

und ihre Freunde. 

http://rollingplanet.net/ 

Wanderwege für Rollstuhlfahrer 

nun auch online abrufbar 

Neue Internetpräsenz 

www.rollstuhlwandern-in-bw.de 

Stuttgart (pm). Wandern ist ein Freizeitvergnügen für die 

ganze Familie. Es macht Spaß, sich in der Natur zu bewegen, 

ist gesund und kostet nicht viel Geld. Damit auch für Rollstuhlfahrer 

und andere gehbehinderte Menschen der „Ausflug 

ins Grüne“ nicht am nächsten Wanderparkplatz endet, 

hat der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung 

Baden-Württemberg die neue Internetpräsenz 

www.rollstuhlwandern-in-bw.de entwickelt. Dieses 

Projekt ist bundesweit einmalig. 

Für dieses Projekt hat der Landesverband seit 2001 rund 100 

kleine und große Wandertouren aus ganz Baden-Württemberg 

gesammelt. Alle Wege wurden bewertet (von „mühelos 

allein zu bewältigen“ bis „nur mit Hilfe zu bewältigen“) und 

einem „Stresstest“ unterzogen. Vertreter des Selbsthilfeverbandes 

haben als „Experten in eigener Sache“ die Tourentipps 

getestet bevor sie zur Veröffentlichung freigegeben 

wurden. „Menschen mit Behinderungen dürfen nicht vom 

Abenteuer Natur ausgeschlossen werden“, erklärte Landesverbandsgeschäftsführerin 

Jutta Pagel-Steidl bei der Präsentation 

des neuen Wanderportals. „Alle Touren sind für Menschen 

mit und ohne Behinderung geeignet und somit gelebte 

Beispiele für Inklusion im Freizeitbereich. Nicht nur die 

Tourentipps sondern auch die Darstellung im Internet ist 

barrierefrei. So sind beispielsweise alle Bilder und Links mit 

Alternativtexten versehen.“ 

Die Daimler AG hat das Projekt „Wandern mit dem Rollstuhl“ 

im Rahmen der Initiative „Wir bewegen was! – 125 Mitarbeiter-Projekte 

der Nachhaltigkeit“ im Jubiläumsjahr des Automobils 

2011 finanziell unterstützt. 

„Unser Ziel „Natur erleben ohne Barrieren“ werden wir auch 

in 2012 weiter verfolgen. Wir rufen daher alle auf, uns geeignete 

Tourentipps einzusenden“, erklärte Pagel-Steidl abschließend. 

Mehr dazu finden Sie unter www.rollstuhlwandern-in-bw.de 

Studie zum Recht auf politische 

Partizipation von Menschen mit 

Behinderungen 

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte in Genf hat 

eine Studie zum Recht auf politische Partizipation von Menschen 

mit Behinderungen erstellt.Die Studie befasst sich insbesondere 

mit dem Inhalt des Artikels 29 der UN-Behindertenrechtskonvention. 

Sie wird im Rahmen der Sitzung im 

UN-Menschenrechtsrat am 1.3.2012 vorgestellt. 

Da es die Studie nur auf English gibt, haben wir für Sie einen 

einführenden Text erstellt und die Schlussfolgerungen und 


Empfehlungen der Studie ins Deutsche übertragen. 

http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/de/monitoring-stelle/aktuell.html 

Hintergrund: 

Im Oktober vergangenen Jahres hat die Monitoring-Stelle 

ein Papier zum selben Thema veröffentlich (Autor: Dr. Leander 

Palleit (2011):Gleiches Wahlrecht für alle? Menschen mit 

Behinderungen und das Wahlrecht in Deutschland, Berlin: 

Deutsches Institut für Menschenrechte). Sie hat damit darauf 

aufmerksam gemacht, dass es mit Deutschlands völkerrechtlichen 

Verpflichtungen nicht in Einklang zu bringen 

ist, wenn bestimmte Gruppen von erwachsenen Menschen 

mit Behinderungen von Gesetzes wegen vom demokratischen 

Wahlrecht ausgeschlossen werden (siehe § 13 Nr 2 

und 3 Bundeswahlgesetz und die jeweils entsprechenden 

Normen in den Landeswahlgesetzen). 

Die Monitoring-Stelle sieht ihre Auffassung, dass entsprechende 

Ausschlüsse vom aktiven und passiven Wahlrecht 

mit der UN-Behindertenrechtskonvention nicht zu vereinbaren 

sind, durch die Studie des UN-Hochkommissariats in 

vollem Umfang bestätigt. Verfassungs- oder Rechtsvorschriften, 

die die politischen Rechte behinderter Menschen 

an die Rechts- und Handlungsfähigkeit knüpfen, sollten 

auch nach Meinung des Hochkommissariats „aus der innerstaatlichen 

Gesetzgebung und Praxis entfernt werden“ 

(Absatz 70). 

Deutsches Institut für Menschenrechte 

Zimmerstraße 26/27 

10969 Berlin 

Tel. 030 259 359 450 

Fax. 030 259 359 459 

monitoring-stelle@institut-fuer-menschenrechte.de 

www.institut-fuer-menschenrechte.de 

Dokumentation der Tagung: 

“Deutschland auf dem Weg zur 

barrierefreien Gesellschaft?!” 

„UN-Behindertenrechtskonvention: Deutschland auf dem 

Weg zur barrierefreien Gesellschaft?!“ lautete der Titel der 

Tagung, die die Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention 

und das BKB Bundeskompetenzzentrum 

Barrierefreiheit Ende Oktober 2011 in Berlin veranstalteten. 

Die wichtigsten Diskussionspunkte und Ergebnisse können 

Sie nun in der Tagungsdokumentation nachlesen.Wenn Sie 

an einem gedruckten Exemplar interessiert sind, können 

Sie dieses unter http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/no_cache/de/publikationen.html 

bestellen (Sie finden 

die Dokumentation, wenn Sie im Suchfeld „Publikationsart“ 

den Begriff „Dokumentationen“ eingeben). 

Neue Smartphone-App 

von RehaScout 

Tank-Assistenz für Autofahrer 

mit Mobilitätseinschränkungen 

Meldungen 

Wenn Autofahrer mit Handicap 

allein unterwegs sind und 

tanken wollen, müssen sie 

häufig zunächst den Tankwart 

durch Hupen, Rufen oder Winken 

auf sich aufmerksam machen oder fremde Dritte um 

Hilfe bitten – manchmal durchaus problematisch. Die kostenfreie 

RehaScout Tank-Assistenz App für Smartphones 

bietet nun einen besseren Lösungsansatz an: Mithilfe dieser 

App fi nden Selbstfahrer mit Behinderung einfach und 

schnell Tankstellen, die Assistenz beim Tanken anbieten. 

Tankstellen mit Tank-Assistenz finden Die App ermittelt auf 

Knopfdruck passende Tankstellen im aktuellen Geo-Umfeld 

des Mobiltelefons und zeigt diese auf einer Landkarte an. 

Sie erlaubt aber auch eine geplante Suche nach Ort oder 

Postleitzahl. Mit einem Klick können App-Nutzer die Tankstelle 

auf Ihrer Fahrroute anrufen und anfragen, ob der 

Tankwart gerade Zeit hat, um beim Tanken behilfl ich zu 

sein. „Dieser vorherige Anruf ist wichtig“, betont Stephan 

Kesenheimer, Ideengeber der Tank-Assistenz App und Geschäftsführer 

des Infoportals für Menschen mit Behinderung 

RehaScout (www.rehascout.info). „Trotz der großen 

Hilfsbereitschaft der aufgeführten Tankstellen kann es ab 

und an zu Verzögerungen oder gar Ausfällen der Tank-Assistenz 

kommen. Nachts ist es beispielsweise bei manchen 

Tankstellen dem Personal untersagt, den Shop-Bereich zu 

verlassen. Gleiches kommt vor, wenn die Tankstelle nur mit 

einem Mitarbeiter besetzt ist.In Stoßzeiten kann es zu Wartezeiten 

kommen. Dann gilt es, lieber unkompliziert die 

nächste Tankstelle mit Tank-Assistenz via App zu ermitteln.“ 

Das Angebot an Tankstellen mit Tank-Assistenz erweitert 

sich ständig - auch mithilfe aktiver App-Nutzer. Diese 

können Tankstellen, die ihnen Unterstützung beim Tanken 

angeboten haben und noch nicht in der Tank-Assistenz 

App enthalten sind, selbst eintragen. Die Tank-Assistenz 

App von RehaScout gibt es für iPhones und für Mobiltelefone 

mit dem Betriebssystem Android. Informationen zu den 

entsprechenden Downloadmöglichkeiten sowie eine kurze 

fi lmische Bedienungsanleitung lassen sich unter www.rehascout.info/mobilitaet 

einsehen. Die App selbst wie auch 

ihre Nutzung ist kostenfrei. Die Höhe der Kosten für die Anrufe 

bei den Tankstellen via App ist abhängig von den Tarifen 

des jeweiligen Netzbetreibers. 


Bücher, Broschüren, Materialien 

Bücher & 

Broschüren 

Bundesvereinigung 

Lebenshilfe 

Integrationsassistenz in 

der Schule 

Damit Menschen mit Behinderung 

selbstbewusst und 

selbstbestimmt Bildungsangebote 

wahrnehmen können, 

müssen sie in allen Feldern 

des schulischen Lernens 

die Möglichkeit haben, auf bedarfsdeckende und individuell 

passende Assistenz zurückzugreifen. Das vorliegende 

Praxishandbuch greift gute lokale Beispiele auf 

und will mit der Bündelung von Materialien aus gelingender 

Praxis Impulse für die Arbeit an denjenigen 

Orten geben, an denen offensichtlich ein besonders ausgeprägter 

Weiterentwicklungsbedarf bzw. -wille 

besteht. Das schulische Bildungssystem in Deutschland 

stellt Kinder und Jugendliche sowie ihre Eltern vor die 

Situation, dass es sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte 

erheblich ausdifferenziert hat und somit vielfach Wahlentscheidungen 

möglich bzw. nötig werden. Die vorgestellten 

Konzeptionen, Leistungstypbeschreibungen, 

Vertragsmuster mit Eltern, Schulen und Personal sowie 

Hilfeplanungen spiegeln das ganze Spektrum der Organisationsmöglichkeiten 

wider. 

Lebenshilfe-Verlag Marburg, November 2011, ISBN 978-3- 

88617-539-0, 1. Auflage 2011, DIN A4, 80 Seiten, EUR 12,00 

Thomas Kunz, Ria Puhl (Hrsg.) 

Arbeitsfeld Interkulturalität 

Grundlagen, Methoden und Praxisansätze 

der Sozialen Arbeit in 

der Zuwanderungsgesellschaft 

Wer beruflich mit Menschen 

unterschiedlicher Herkunft zu tun 

hat, benötigt fundiertes Wissenüber 

Zuwanderungsgeschichte, 

Herkunftsländer, internationale 

Verflechtungen, Migrationsprozesse 

und rechtliche Grundlagen. 

Daneben sind konzeptionelles 

und methodisches Handwerkszeug sowie persönliche 

Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit Vielfalt 

unerlässlich. 

Das Lehrbuch zeichnet Entwicklungen und Rückwirkun- 

gen auf die Profession nach und ist hierbei zugleich praxisorientiert. 

Darüber hinaus benennt es zukünftige 

Entwicklungsbedarfe und Perspektiven und bezieht in 

diese Überlegungen auch den Blick in andere europäische 

Länder ein. 

Die Beiträge liefern hierzu einführende Übersichten zur 

Beschaffenheit, zu Anforderungen sowie zu exemplarischen 

Praxisansätzen der Sozialen Arbeit in der Zuwanderungsgesellschaft. 

Die thematische Breite der Kapitel 

ist geeignet, sich ein Bild von den aktuellen Diskussionen 

zu machen und sich zwischen den unterschiedlichen 

Ansätzen zu orientieren. 

Der Band vermittelt darüber hinaus Ansätze des Könnens 

im Sinne von Darstellungen und dem Einüben 

praktischer Fähigkeiten. Schließlich unterbreitet er 

Angebote zur Ausprägung einer (professionellen) Haltung, 

das heißt, er liefert Studierenden Impulse für eine 

selbstkritische Bewusstmachung ihres Tuns im Sinne 

der eigenen (sozialen) Arbeit. 

Juventa Verlag Weinheim, ISBN 978-3-7799-2208-7 

EUR 19,95 

Antje Blume-Werry 

Lernverhalten von Kindern 

mit Hydrocephalus 

Zur Bedeutung des räumlichen 

Denkens für schulisches Lernen 

(Schriften zur Körperbehindertenpädagogik, 

herausgegeben von 

Volker Daut, Reinhard Lelgemann, 

Jens Boenisch und Annett Thiele, 

Bd. 6) 

Was wissen wir über die Besonderheiten 

im Lernen von Kindern mit 

einem Hydrocephalus, und wie können wir diese Kinder 

in ihrer Lernentwicklung unterstützen? 

Die vorliegende Studie richtet sich an Eltern und 

Pädagogen, stellt wissenschaftliche Erkenntnisse über 

Lernerschwernisse bei Kindern mit Hydrocephali unterschiedlichster 

Ursachen zusammen und fokussiert im 

Besonderen die Fähigkeiten in der räumlichen Wahrnehmung, 

das räumliche Denken und das Handeln unter 

visuell-räumlicher Kontrolle. Schwächen in diesen Bereichen 

haben erhebliche Auswirkungen auf den Alltag 

und das schulische Lernen in nahezu allen Fächern. Die 

Darstellung dieser vielfältigen Auswirkungen gibt auch 

erfahrenen Pädagogen eine veränderte Sicht auf schulisches 

Lernen. 

Das wesentliche Ergebnis der Studie ist ein Leitfaden zur 

Früherkennung, mit dessen Hilfe einem Voranschreiten 

der Schwäche begegnet werden kann. In diesem Zusammenhang 

werden auch Hinweise auf Hilfen (Spielmaterial, 

Arbeitsmaterial, Aufgabenstellungen) gegeben, um 


Nachteile, die Kinder durch eine Schwäche im räumlichen 

Denken im Unterricht haben, vermeiden oder verringern 

zu können. 

Die Testergebnisse betroffener Kinder sowie ausführliche 

Befragungen der Eltern zu den Krankheitsgeschichten 

und visuell-räumlichen Fähigkeiten ihrer Kinder geben 

Antworten auf folgende Fragen: Wie häufig sind Kinder 

mit einem Hydrocephalus von einer visuell-räumlichen 

Schwäche betroffen? Zeigen sich hinsichtlich der Ursache 

des Hydrocephalus oder hinsichtlich des erreichten 

Schulniveaus Unterschiede? An welchen Schwierigkeiten 

im Alltag können Eltern und Pädagogen schon frühzeitig 

visuell-räumliche Schwächen der Kinder erkennen? 

1. Auflage 2012, 504 Seiten, Broschur 15,8 x 23,5 cm 

ISBN 978-3-89896-472-2, 39,50 Euro, 64,50 sFr 

Dreessen, Detlef 

Hurra!! 

Wir sind in der Zeitung 

Eine Anleitung zur erfolgreichen Pressearbeit für Vereine, 

Verbände, Institutionen, Gruppen, Unternehmer, 

Künstler, Bürgerinitiativen und viele andere 

In diesem Buch erklärt Detlef Dreessen anschaulich, wie 

Pressearbeit in der Praxis funktioniert. Er gibt Tipps zum 

Umgang mit Reportern und Redaktionen, Hilfestellungen 

zum Verfassen von Pressemitteilungen und Hinweise, 

was bei Pressegesprächen und Fototerminen zu beachten 

ist. Dabei fließt sein Wissen aus langjähriger Arbeit 

als Journalist für verschiedene Zeitungen und andere 

Medien ebenso ein wie Erfahrungen aus ehrenamtlicher 

und professioneller Pressearbeit für verschiedene Einrichtungen 

und Unternehmen. 

Das Buch ist eine praxisorientierte Hilfestellung für Vorsitzende 

und Pressebeauftragte 

von kulturellen, sozialen und 

politischen Organisationen 

und Einrichtungen, aber auch 

für Schulleiter, Kulturschaffende, 

Unternehmer und alle, die 

ihre Pressearbeit optimieren 

wollen. 

1. Aufl. 2011 

14,90 Eur[D] / 15,40 Eur[A] 

ISBN 978-3-939993-04-9 

Materialien 


Frank Pinner (2011) 

Am Leben in der Gemeinde 

teilhaben – Lokaler Teilhabekreis 

(in Leichter Sprache und als Fachheft) 

Zielsetzung von Teilhabekreisen ist es, die politischen 

Bedingungen vor Ort so mitzugestalten, dass die Belange 

von Menschen mit Behinderung gesehen, aufgenommen 

werden und ihre selbstbestimmte Teilhabe vor Ort 

gestärkt wird. Der Lokale Teilhabekreis vor Ort besteht 

aus einer Runde von Menschen mit und ohne Behinderung. 

Der Kreis entwickelt einen selbstverständlichen 

Umgang, sowie ein gleichberechtigtes Miteinander von 

Menschen mit und ohne Behinderung im Gemeinwesen 

und knüpft Kontakte vor Ort. Dies kann sowohl für 

umziehende Bewohner von (Komplex) Einrichtungen in 

gemeindeintegrierte Wohnformen als auch für Menschen 

mit Behinderung und/oder psychischer Erkrankung, 

die in ihrem Gemeinwesen bereits wohnen, jedoch 

bisher noch nicht „angekommen“ und ohne oder wenig 

Kontakte in die Gemeinde sind, von Bedeutung sein. 

In Leichter Sprache: 

Das Heft will allen Menschen 

Mut machen, gemeinsam mit 

Mitbürgern für ein Leben in 

der Gemeinde zu kämpfen. 

Mit diesem Heft in leichter 

Sprache haben alle Zugang 

zur Idee der Lokalen Teilhabekreise. 

Freiburg im Breisgau 

(CBPSpezial 2 - in leichter Sprache), 

40 Seiten, 

Preis: 3,50 EUR plus Versandkosten 

Konzept – Methode – Arbeitsschritte – Praxis: 

Der CBP freut sich mit diesem Heft ein Praxishandbuch 

präsentieren zu dürfen. Es geht um das große Thema, wie 

Menschen mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen, 

die in assistierten und unterstützten Wohnformen 

leben, besser am Gesellschaftsleben teilhaben können. 

Der CBP hat für das Ziel der Begleitung durch Fachkräfte 

eine Handlungsmethode entwickelt - der Lokale Teilhabekreis. 

Sowohl die Methode als auch die praktische Umsetzung 

wird aus fachlicher und persönlicher Perspektive 

dargestellt. Das Besondere ist dabei das Streben eines 

gleichberechtigten Miteinanders aus unterschiedlichen 

Perspektiven - aus der Perspektive der Menschen mit 

Behinderung oder psychischer Erkrankung, Mitbürger(inne)n 

der lokalen Gemeinde sowie Fachkräften. 



Freiburg im Breisgau 

(CBP-Spezial 2), 56 Seiten 

Preis: 7,50 EUR für CBP-Mitglieder, 9,90 EUR für Nichtmitglieder 

zzgl. Versandkosten 

Bestellung ab 5 Hefte 5,90 EUR pro Stück für Mitglieder (für 

Nichtmitglieder 6,90 EUR) zzgl. Versandkosten 

http://www.cbp.caritas.de/83615.asp 

Caritasverband Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. 

Bundesfachverband im Deutschen Caritasverband 

Karlstraße 40, 79104 Freiburg, Deutschland 

Telefon: +49(0)761/200-301, E-Mail: cbp@caritas.de 

Deutschland-Atlas 

„Barrierefrei ans Ziel“ 

Dieser neue Atlas ist ein ideales Nachschlagewerk 

für Menschen mit eingeschränkter 

Mobilität, denn er enthält 

einmalige Informationen: 

In topaktueller Kartografie Deutschland 

1:300.000 und in City-Großraumkarten 

1:100.000 wurden erstmalig 

bundesweit an den Autobahnen barrierefreie 

Tank- und Raststätten und Autohöfe, sowie 

sämtliche Parkplätze (mit und ohne WCs) gekennzeichnet. 

Das Verzeichnis „Raststätten & Autohöfe in Deutschland“ 

enthält Hinweise zur barrierefreien Nutzung. 

Ausgewählte Hotels mit barrierefreier Ausstattung sind 

in der Kartografie 1:300.000 gekennzeichnet und in 

einem Hotelverzeichnis schnell zu finden. Der Straßenatlas 

wird erst im 2. Halbjahr im Buchhandel in ähnlicher 

Ausstattung erhältlich sein. Nutzen Sie daher die Möglichkeit, 

vorab schon diesen Atlas zu bekommen und profitieren 

Sie von den Sonderpreisen bei einer Sammelbestellung 

für Ihre Mitarbeiter, Kunden, Freunde und Mitglieder! 

Kartografischer Verlag, WAY OK ...wegweisend 

Schockenriedstrasse 44, 70565 Stuttgart 

Tel: 0 711 22 29 57 66, Fax: 0 711 22 29 57 70 

uta.unkel@way-ok.de 

„Informationsmaterial für 

Schwangere nach einem 

auffälligen Befund in der 

Pränataldiagnostik" 

zur Aushändigung an Schwangere 

nach § 2a Abs. 1 SchKG für gynäkologische 

Fachkräfte 

In der vom 1. Januar 2010 an geltenden Fassung regelt das 

SchKG die Aufgaben der ärztlichen Beratung insbesondere 

bei auffälligem Befund nach Pränataldiagnostik neu. 

Das Gesetz sieht u. a. vor, dass Ärztinnen und Ärzte der 

Schwangeren bei einem auffälligen Befund im Rahmen 

ihrer Beratung Informationsmaterial zum Leben mit 

einem geistig oder körperlich behinderten Kind und dem 

Leben von Menschen mit einer geistigen oder körperlichen 

Behinderung aushändigen (vgl. § 2a Absatz 1 SchKG). 

Um Ärztinnen und Ärzte bei der Beratung der Schwangeren 

in dieser für sie hochbelastenden Situation zu unterstützen, 

hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 

entsprechend § 1 Abs. 1a Informationsmaterialien 

erstellt. Dieses umfasst u.a. den Hinweis auf den Rechtsanspruch 

auf psychosoziale Beratung nach § 2 SchKG und 

auf Kontaktadressen von Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen 

sowie Behindertenverbänden und Verbänden von 

Eltern behinderter Kinder. 

Broschüre, DIN A4, 20 Seiten, kostenlos (pdf-Dokument 

oder max. 25 gedruckte Exemplare) 

http://www.bzga.de/botmed_13450002.html 

Tel.: 0221 8992-0, E-Mail: poststelle@bzga.de 

Bundesvereinigung Lebenshilfe 

Leben in der Gemeinde heute 

Mittendrin – da leben, 

wo alle Anderen auch leben 

Ein wichtiger Baustein von Inklusion im 

Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention 

ist die Sozialraumorientierung. 

Doch der Perspektivenwechsel von der 

Institutionenorientierung hin zu einem Leben in der 

Gemeinde ist noch vorwiegend eine Diskussion in Fachzirkeln. 

Behinderte Menschen selbst haben sich noch 

wenig mit diesem Thema auseinandergesetzt. Diese Broschüre 

stellt entsprechende Angebote und gelungene 

Beispiele vor, aus allen Lebensbereichen, für alle Altergruppen.So 

können Menschen mit und ohne Behinderung 

sich ein Leben in der Gemeinde vorstellen und die 

vorgestellten Beispiele geben allen interessierten Menschen 

Anregungen zur eigenen Standortbestimmung: 

- Wie möchte ich leben? 

- Welche Form der gesellschaftlichen Integration/Inklusion 

ist für mich richtig? 

- In welcher Form möchte ich vernetzt sein? 

- Wie ist eigentlich mein Lebensstil? 

Fachleute und Professionelle können eine Standortbestimmung 

ihrer Angebote in Bezug auf die örtliche Vernetzung 

machen und Schritte in Richtung Gemeinde 

ableiten. Vertreter der Gemeinden und/oder Städte 

bekommen Anregungen für die Entwicklung von »sozialen 

Kommunen«, die niemanden ausgrenzen. 

1. Auflage 2011, 21 x 27 cm, broschiert, 32 Seiten, 5,00 EUR 

ISBN 978-3-88617-537-6 


Bestellung per Fax: 02 11/64 00 4-20 

Gerhard Grunick & Dr. Nicola Maier-Michalitsch (Hrsg.) 

Leben Pur – Wohnen 

Erwachsen werden und Zukunft gestalten 

mit schwerer Behinderung 

Der sechste Band der Buchreihe Leben pur steht unter 

dem übergeordneten Thema „Erwachsen werden – Zukunft 

gestalten“. Wenn Jugendliche erwachsen werden, 

finden Ablösungsprozesse vom Elternhaus statt, die entsprechend 

vorbereitet und begleitet werden müssen. Bei 

Menschen mit schweren Behinderungen müssen Wünsche 

und Zukunftsvorstellungen erst entwickelt werden. 

Oftmals gibt es keine Vorstellungen von Möglichkeiten, 

die Zukunft – zum Beispiel hinsichtlich der Wohnsituation 

– zu planen. Eine persönliche Zukunftsplanung kann 

ein hilfreicher Ansatz sein: Ein Unterstützerkreis kann 

vielfältige Ideen entwickeln, Angehörige entlasten und 

bei der Umsetzung der Pläne unterstützen. 

Beim Wohnen gilt heute zunehmend das Motto „ambulant 

vor stationär“. Erste Modelle kleinerer, dezentraler 

Wohneinheiten oder WGs mit neuen Träger- und Finanzierungsmodellen 

sowie neue technische Entwicklungen 

(„smart homes“) werden vorgestellt. Das Buch informiert 

über neue Forschungsergebnisse und Projekte und 

bietet durch den starken Praxisbezug eine anschauliche 

und interessante Lektüre. 

Name + ggf. Institution: 

Straße/Ort: 

Bestellabschnitt Leben pur – Wohnen 


Mit Beiträgen von: Michaela Wölk, Zukunftsforscherin; 

Prof. Ute Fischer, Dipl-Psych.; Prof. Monika 

Seifert, Vorsitzende der Dt. Heilpäd. Gesellschaft 

Berlin; Gertrud Fiala, Architektin; Prof. Jo 

Jerg, Ev.Hochschule Ludwigsburg; Roland 

Schwarz, Sozialpädagoge Norwegen; Dr. Walther 

Witting, Päd. Leiter Kleine Oase; Norbert Müller- 

Fehling, bvkm; Dr. Stefan Doose, Behindertenpädagoge; 

Stephan Werner und sein Vater; Prof. 

Dr. Andreas Fröhlich, Prof. em. für Allg. Sonderpädagogik; 

JProf. Erik Weber, Juniorprof. in Sonderpädagogik; 

Reinhold Scharpf, Verein für Körperbehinderte 

Allgäu; Bernadette Bros-Spähn, 

Wolfgang Spähn und Deborah Hösch, Verein Gemeinsam 

leben – gemeinsam lernen e.V. 

Stückzahl: ISBN: 978-3-910095-85-4 Bestellnummer: 85 

Nichtmitglied (EUR 17,40 Euro) Mitglied (EUR 11 Euro) 

NEU! 

Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V., Brehmstraße 5-7, 

40239 Düsseldorf, Tel. 02 11/ 64 00 4-15, Fax.: 02 11/64 00 4-20, e-mail: verlag@bvkm.de, www.bvkm.de 



Klar & Deutlich – Deutschlands 

einzige Zeitung in leichter Sprache 

Der Spaß am Lesen 

Verlag gibt Lesestoff 

für Menschen heraus, 

denen das Lesen 

schwer fällt. Menschen 

mit Behinderungen, 

mit niedrigem Bildungsniveau 

oder mit 

Deutsch als Fremdsprache 

können auf 

diese Art und Weise 

trotz Leseschwäche 

mitreden über aktuelle 

Geschehnisse oder 

Wissenswertes nachschlagen. 

Unser Motto 

ist: Lesen soll Spaß 

machen. Nur dann 

geht’s immer besser! 

Die positive Spirale des Lesens 

Wir glauben an die Kraft der einfachen Sprache. Spannende 

und lustige Texte,die zur eigenen Lebenswelt passen 

und an das Leseniveau anschließen, helfen beim Lesenlernen. 

Denn sie machen Spaß. Was Spaß macht, das 

macht man öfter. Und was man oft macht,lernt man von 

ganz alleine immer besser. So bekommt der Leser Selbstvertrauen 

und hat Spaß am Lesen. Und darum geht’s! 

Klar & Deutlich ist die leicht verständliche Zeitung vom 

Spaß am Lesen Verlag. Auf 12 Seiten stehen aktuelle Nachrichten, 

Hintergrundberichte, Gesundheitstipps, Rätsel 

und mehr. Genau wie in einer „normalen” Zeitung. Aber 

Klar & Deutlich ist anders als andere Zeitungen. Die Artikel, 

geschrieben von professionellen Redakteuren, enthalten 

kaum Fremdworte oder Fachbegriffe. Wenn sie unvermeidlich 

sind, werden sie gut erklärt. Die Schrift ist größer 

als in „normalen” Zeitungen und die Sätze sind kürzer. 

Außerdem ist das Layout besonders übersichtlich. Seit Februar 

2009 erscheint Klar & Deutlich sechs Mal pro Jahr. 

Der Spaß am Lesen Verlag ist die deutsche Variante des 

holländischen Verlages Eenvoudig Communiceren, der bereits 

seit 1994 Zeitungen, Bücher und informative Broschüren 

für Menschen mit Leseschwierigkeiten herausgibt. 

Mehr Info’s zu unseren Büchern, unserer Mission und 

Arbeitsweise auf www.spassamlesenverlag.de. Sie finden 

uns auch auf facebook und twitter! 

Klar & Deutlich Abo-Aktion 

Der Spaß am Lesen Verlag bietet den Leserinnen und Lesern 

von bvkm.aktuell “Klar & Deutlich” ein Jahr zum besonders 

günstigen Kennenlern-Tarif an: 

Das bvkm-Klar & Deutlich-Abo kostet: 

Anzahl Preis 

1 Exemplar EUR 55,00 für Institutionen 

EUR 36,00 für Privatpersonen 

2-4 je EUR 28,50 

5-9 je EUR 22,00 

10-14 je EUR 18,00 

15 oder mehr je EUR 14,00 

Alle Preise inkl. MWSt. und inkl. Versand innerhalb 

Deutschlands. 

Anmeldungen an info@spassamlesenverlag.de 

Kennwort: bvkm-Abo-Aktion. 


Termine 

8. bis 11. März in Nürnberg 

Werkstätten:Messe 2012 

Alle Jahre wieder eröffnet die Werkstätten:Messe ihre 

Pforten am Standort Nürnberg. Die Werkstätten für 

behinderte Menschen zeigen hochwertige Produkte für 

Haus, Garten, Freizeit und vieles mehr. Wir hoffen, dass 

auch Ihr Interesse durch die ausgestellten Produkte und 

die Frage, wie in Werkstätten produziert wird, geweckt 

wird. 

Ort: NürnbergMesse CCN-West, 90471 Nürnberg 

http://www.werkstaettenmesse.de 

BAG WfbM, Claudia Fischer 

Telefon: 0 69 - 94 33 94 35 

März 2012 bis Oktober 2013 

Online-Akademie bietet Weiterbildung für Menschen 

mit Behinderung 

Kassel:Das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten 

Leben Behinderter - bifos e. V. startet 2012 eine 

Online-Akademie für Menschen mit Behinderungen, die ihr 

eigenes Leben selbstbestimmter gestalten möchten. 

In der von der Aktion Mensch geförderten Weiterbildung 

geht es um Themen wie Persönliche Assistenz, Beschäftigung 

auf dem Arbeitsmarkt oder Hilfsmittel für verschiedene 

Lebensbereiche. Grundlagen der Selbstbestimmung 

werden vermittelt.Diskriminierungen können damit besser 

erkannt werden. Ebenso können rechtliche Grundkenntnisse 

erlernt werden, z. B. Wie begründet man einen Antrag? 

Was ist ein Bescheid, ein Widerspruch, eine Klage? Wie wird 

ein Finanzplan für ein Persönliches Budget erstellt? Die Teilnehmer/innen 

üben, wie sie die gewünschten Veränderungen 

in ihrem Leben planen und umsetzen können. Sie entwickeln 

Strategien,um ihre Ziele sinnvoll zu begründen und 

dann durchzusetzen. 

Angesprochen werden Menschen mit Behinderung, auch 

Jugendliche, die eine verbesserte Teilhabe im privaten und 

beruflichen Leben erreichen wollen. Da die Weiterbildung 

überwiegend in Online-Kursen durchgeführt wird, ist für 

die Dauer der Weiterbildung ein Internetzugang notwendig. 

Grundkenntnisse in der Nutzung des Internets und in 

einem Schreibprogramm sind Voraussetzung für die Teilnahme. 

Die Weiterbildung wird vom März 2012 bis Oktober 2013 

durchgeführt. Beginn und Dauer der Kurse sind abhängig 

vom individuellen Tempo des/r Teilnehmers/in. Weitere Informationen 

gibt es unter www.bifos-ok.de. 

Anmeldungen werden unter info@bifos.de entgegen genommen. 

bifos e. V. 

Kölnische str. 99, 34119 Kassel 

Tel.: 0561 - 72 885 40 

Termine 

9.-10. März 2012 im KuKo Rosenheim 

Kongress “PETÖ UND INKLUSION” 

Der Bundesverband der Konduktoren e.V. veranstaltet bereits 

seit 2000 alle zwei Jahre gemeinsam mit jeweils wechselnden 

FortSchritt-Vereinen oder Trägern konduktiver Einrichtungen 

Kongresse oder Fachtagungen zur Konduktiven 

Förderung. Je nach aktueller Situation und regionalem 

Schwerpunkt wird aus den facettenreichen Themenbereichen 

dieser ganzheitlichen Pädagogik ein anderes Motto 

gewählt. 

In diesem Jahr greifen wir auf die philosophischen Wurzeln 

der Konduktiven Förderung zurück und stellen ein Menschenbild 

der Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung in 

den Mittelpunkt. 

Die im März 2009 in Kraft getretene UN-Behindertenrechtskonvention 

hat eine deutsch-landweite Diskussion 

über den Weg zu einer Inklusiven Gesellschaft – einer Gesellschaft, 

an der alle Menschen wirklich gleichberechtigt 

teilhaben – ausgelöst. Besonders die Diskussion um die Zukunft 

der Schule steht im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. 

In Bayern wurde jetzt der Zugang behinderter Kinder 

zu den Regelschulen erleichtert und der Aufbau von Inklusionsschulen 

im Schulgesetz verankert. Dies wirft viele 

Fragen auf und erzeugt bei Lehrern und Eltern teilweise 

große Ängste.Wir wollen zeigen, dass Inklusion in der Schule 

zwei sehr weitreichende Ziele haben muss: 

- die individuellen Bedürfnisse ALLER Schüler zu berücksichtigen 

und 

- den GESAMTEN Unterricht nach und nach zu verbessern. 

(nach Stähling) 

Das pädagogische Konzept der Konduktiven Förderung zielt 

seit jeher auf die Integration. Konduktoren sind die idealen 

Fachkräfte in einer Inklusiven Schule. Wir werden über erfolgreiche 

Beispiele aus In- und Ausland berichten, über 

Konsequenzen für Bayern und Deutschland diskutieren und 

dabei auch das in Bayern zum 01.08.2011 in Kraft getretene 

Schulgesetz (Bayerisches Erziehungs- und Unterrichtsgesetz, 

BayEUG) berücksichtigen. 

Aber auch außerhalb der Schule, also bei der Wohnsituation, 

im Arbeitsleben und bei der Freizeitgestaltung sind wir 

weit von einer Inklusion behinderter Menschen entfernt. 

Wir wollen den Handlungsbedarf und mögliche Lösungswege 

aufzeigen. Auf dem Weg in eine Inklusive Gesellschaft 

brauchen wir die Konduktive Förderung nach Petö! 

Anlässlich des 10. Geburtstags des “Kindergartens Sonnenschein” 

in Rosenheim-Oberwöhr veranstaltet der Elternverein 

FortSchritt Rosenheim e.V. gemeinsam mit dem Bundesverband 

der Konduktoren e.V. diesen Fachkongress. In 

diesem Kindergarten werden körper- und mehrfach behinderte 

Kinder mit der “Konduktiven Förderung nach Petö” 

ganzheitlich gefördert und auf ein möglichst selbstständiges 

und selbstbestimmtes Leben vorbereitet. Die Angebote 

reichen von Frühförderung bzw. Eltern-Kind-Gruppe über 

den Kindergarten bis zur ambulanten Förderung von Schulkindern. 

www.petoe-und-inklusion.de 


Termine 

14. - 15. März 2012 in Berlin 

Leichte Sprache kann man lernen 

Die Paritätische Akademie bietet in Kooperation mit 

»Mensch zuerst« ein Seminar über leichte Sprache an. Die 

Veranstaltung wendet sich vor allem an Mitarbeitende im 

Bildungsbereich, in der Beratung und in der Öffentlichkeitsarbeit. 

Das Seminar findet am 14. und 15. März 2012 in 

Berlin statt; Anmeldeschluss ist am 20. Februar 2012. Themen 

der Schulung sind neben grundlegenden Fragen von 

Sinn und Zielgruppen auch Übungen zum Schreiben und 

Sprechen von leichter Sprache sowie das Besprechen eigener 

Beispielstexte. 

Kompetenzzentrum Persönliches Budget 

Der Paritätische Wohlfahrtsverband 

Oranienburger Straße 13-14, 10178 Berlin 

Telefon (allgemein): 030 24636 347 

E-Mail: budget@paritaet.org 

17. März 2012 in Berlin, St. Joseph-Krankenhaus, 9:45 - 15.00 

Tagung “Der Wunsch nach Sterbehilfe im 

Krankenhaus – ethische und theologische 

Herausforderungen” 

34. Workshop Medizinethik 

Auch bei optimaler palliativmedizinischer Behandlung 

gibt es Patienten, die den Wunsch nach Sterbehilfe 

äußern. Medizinerinnen und Mediziner sind wie das 

gesamte Umfeld des Patienten mit einer schwierigen 

und belastenden Situation konfrontiert. Was bedeutet 

professionelles ärztliches Handeln am Lebensende in 

diesen Fällen? Wir bringen Vertreterinnen und Vertreter 

mit unterschiedlichen ethischen und theologischen 

Perspektiven ins Gespräch. Das detaillierte Programm 

finden Sie im Internet unter 

http://www.eaberlin.de/programm_detail.php?vstg_id= 

9816&archiv=0 

19. März 2012, 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr in Berlin 

Aktuelles aus der Reform 

der Eingliederungshilfe 

Der umfangreiche, bereits seit einigen Jahren betriebene 

Reformprozess zur Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe 

auf der Grundlage der ASMK-Beschlüsse soll ab 

Ende 2011 in die Phase der konkreten Gesetzgebung einmünden. 

Dazu liegen diverse und z. T. detaillierte Vorschläge 

vor. Konfliktlinien sind im Wege der Beteiligung 

unterschiedlicher Akteure im Rahmen des Reformprozesses 

bearbeitet worden. Freilich bestehen nach wie vor zu 

verschiedenen Fragen divergierende Positionen der unterschiedlichen 

Interessenvertretungen. Mit Spannung werden 

daher erste konkrete Gesetzesvorschläge des Bundes 

erwartet. Die Tagung soll daher dazu dienen, vorhandene 

Änderungsvorschläge vorzustellen und mit Blick auf deren 

mögliche Konsequenzen eingehend zu erörtern. Dabei soll 

die Perspektive aller relevanten Akteursgruppen berücksichtigt 

werden. 

Basierend auf den Ergebnissen der Tagung sollen ggf. zeitnah 

Ergänzungs- oder Alternativvorschläge unterbreitet 

werden bzw. die weitere Bearbeitung im Deutschen 

Verein geplant werden. Dabei ist auf den bisherigen Empfehlungen 

des Deutschen 

Vereins anzusetzen,die z.T.umfangreich in die Beratungen 

und Entwürfe der Unterarbeitsgruppen und der Begleitprojekte 

der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung 

der Eingliederungshilfe eingeflossen sind. 

Zielgruppe: Entscheidungsträger/innen aus Politik, Verwaltung 

und Zivilgesellschaft,Wissenschaftler/innen und 

Interessierte aus dem Bereich der Rehabilitation und Teilhabe 

Infos unter http://www.deutscher-verein.de/03events/2012/gruppe4/f-426-12/ 

26. März 2012 in München 

28. März 2012 in Bayreuth 

23.April 2012 in Mainz 

25.April2012 in Würzburg 

„LEA Leseklub® – Lesen Einmal Anders“ – Ein inklusives 

Freizeit- und Bildungsangebot 

„Wer nicht lesen kann, der will auch nicht lesen!“, das ist 

ein häufiges Vorurteil, mit dem Menschen mit (geistiger) 

Behinderung konfrontiert werden. Das es nicht so ist,zeigt 

das Angebot „LEA Leseklub- Lesen Einmal Anders“ des Vereines 

KuBus e.V. Der LEA Leseklub ist ein Lesezirkel für Erwachsene 

mit und ohne Behinderung. Einmal in der Woche 

treffen sich die Leseklubmitglieder an einem öffentlichen 

Ort (z.B. einem Café), um gemeinsam ein Buch zu Lesen. 

Das Besondere am LEA Leseklub ist, das jeder mitmachen 

kann. Es ist egal, wie gut oder ob man lesen kann. Hilfestellungen 

geben sich die Mitglieder gegenseitig oder 

erhalten sie von den ehrenamtlichen MitleserInnen. Der 

LEA Leseklub ist ein inklusives Freizeit- und Bildungsangebot, 

das nicht nur Menschen mit Behinderung mehr soziale 

und kulturelle Teilhabe ermöglicht, sondern auch 

Menschen mit und ohne Behinderung aufgrund eines gemeinsamen 

Interesses zusammen bringt. 

Das eintägige Seminar führt in das Konzept und die Methode 

des LEA Leseklubs ein, gibt einen Einblick in das Thema 

„Menschen mit (geistiger) Behinderung und Lesen“ 

und beinhaltet Anregungen zum Aufbau und Durchführung 

eines LEA Leseklubs sowie Unterstützung und Beratung 

durch KuBus e.V. auch nach dem Seminar. Die Teilnahme 

am Seminar berechtigt zur Eröffnung regionaler 

LEA Leseklubs und ermöglicht Eintritt in das bundesweite 

LEA Leseklub-Netzwerk. Das Seminarangebot richtet sich 

an MitarbeiterInnen der Behindertenhilfe, Bibliotheken, 

kulturellen Institutionen und MitbürgerInnen, die an einem 

Ehrenamt im LEA Leseklub interessiert sind. 

Weitere Informationen unter: 

www.kubus-ev.de/lea-leseklub 

Veranstaltungsort: 

26.03.2012 in München, JH München-Park, Miesingstr. 

4, 81379 München 

28.03.12 in Bayreuth, Averna Kongress – Hotel in der 

Wagnerstadt, Eduard-Bayerlein-Str. 5, 95445 Bayreuth 

23.04.2012 in Mainz, Erbacher Hof – Akademie und Tagungszentrum 

des Bistums Mainz, Grebenstr. 24-26, 

55116 Mainz 

25.04.2012 in Würzburg, JH Würzburg, Fred-Josef-Platz 


2, 97082 Würzburg 

Teilnahmebeitrag: 100,- EUR, ermäßigt 80,-EUR (KuBus- 

Mitglieder, Studierende, Ehrenamtliche) 

Kosten für Verpflegung und LEA Leseklub®- Materialien 

sind im Teilnahmebetrag enthalten. 

Bei Fragen und Anmeldung wenden Sie sich an: KuBus e.V., 

Projekt LEA Leseklub®, Brehmstr. 5-7, 40239 Düsseldorf, Tel. 

0211 468 418 40, Mail: lea@kubus-ev.de 

27. März 2012 in Leipzig 

Fachtagung 

“Jugendsexualität und Behinderung” 

Am 27.3.2012 findet im Festsaal des Neuen Rathauses der 

Stadt Leipzig die Fachtagung „Jugendsexualität und Behinderung“ 

statt. Veranstalter sind die Universität Leipzig 

und der Verein „Leben mit Handicaps“ in Kooperation mit 

der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Auf 

dieser Tagung werden die Ergebnisse der in Sachsen 

durchgeführten Studie „Jugendsexualität und Behinderung“ 

durch das Forscherinnenteam vorgestellt und in 

Workshops mit Fachkräften diskutiert. 

Informationen und Anmeldeformular: projecta köln, Venloer 

Str. 241-245, 50823 Köln, 0221.8008326, jugendsexualitaet+Behinderung@projecta-koeln.de 

28. März 2012 in Frankfurt a.M. 

„Schwierige Pflege: Fixierung ist keine Lösung“ 

Über Freiheitseinschränkende Maßnahmen in der häuslichen 

Versorgung wird geschwiegen. Es ist aber bekannt, 

dass sie angewandt werden. Über die Verbreitung, Erscheinungsformen 

und Strategien zur Rechtfertigung gibt 

es in Deutschland bislang keine gesicherten Erkenntnisse. 

Mit dem Forschungsprojekt ReduFix ambulant liegen jetzt 

Ergebnisse dazu vor. Wie der Veranstalter schreibt, sollen 

diese Ergebnisse und Schlussfolgerungen sowie Alternativen 

zu und Interventionen bei Freiheitsentziehenden 

Maßnahmen in der Häuslichkeit vorgestellt und diskutiert 

werden. Die dreijährige Forschungsarbeit zeigt, wie Angehörige 

und professionell Helfende mit herausfordernden 

Betreuungssituationen umgehen können, ohne die 

Lebensqualität und Rechte der Menschen mit Hilfe- und 

Pflegebedarf einzuschränken. 

Institut für angewandte Sozialforschung AGP (Alter Gesellschaft 

Partizipation) 

Informationen auf der Homepage des Instituts AGP: 

http://agp-freiburg.de/ 

13. und 14. April 2012 in Hamburg 

Sie sind uns nur geliehen – und doch entscheiden 

wir über das „Sein“ 

Intensivpflege- und Palliativcarekinder in Pflegefamilien 

Weitere Informationen: 

Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V. 

Kirchstr. 29 

26871 Papenburg 

Tel. 04961/665241 

Termine 

17. bis 19. April 2012 in Würzburg 

WENN WORTE FEHLEN… 

Fachtagung: Hilfen für hörgeschädigte Menschen mit 

erschwerten Kommunikationsbedingungen 

für Leitungsverantwortliche und Mitarbeiter/-innen in 

Einrichtungen und Diensten der Behindertenhilfe und 

Psychiatrie 

Hörgeschädigte Menschen mit erschwerten Kommunikationsbedingungen 

sind vielfach in ihrer Teilhabe am Leben 

in der Gesellschaft eingeschränkt. Auf der Tagung „Wenn 

Worte fehlen…“ wollen wir Menschen in den Blick nehmen, 

die neben einer Hörschädigung spezifische Problemlagen 

wie Sehbehinderung oder Missbrauchserfahrung 

auf-weisen. Auch hörgeschädigte Menschen mit Migrationshintergrund 

werden mit ihren vielfältigen Herausforderungen 

thematisiert. Das Fehlen von sprachlicher Kommunikation 

erfordert von den Mitarbeiter(inne)n in den 

Caritas Diensten und Einrichtungen spezielle Kenntnisse 

bei der individuellen Begleitung hörgeschädigter Menschen. 

Die Arbeitstagung bietet Leitungskräften und Mitarbeiter(inne)n 

ein Forum, gemeinsam mit Experten verschiedene 

Fragestellungen zu bearbeiten, die sich aus der Begleitung 

und Förderung ergeben. Zu Beginn der Tagung 

wird in einem Grundsatzreferat die Bedeutung von Kommunikation 

aus psychosozialer Sicht beleuchtet. In weiteren 

Vorträgen und Arbeitsgruppen erhalten die Teilnehmer/innen 

vielfältige fachliche Impulse und die Möglichkeit, 

die eigene Arbeit zu reflektieren und weiterzuentwickeln. 

Weitere Informationen zum Programm und die 

Anmeldeunterlagen zur Tagung finden Sie auf der CBP- 

Website bei den Tagungsterminen unter: www.cbp.caritas.de 

18. April in Kassel 

“Inklusion, Teilhabe und Behinderung 

– Anfragen an die (Human-) Wissenschaften” 

Tagung des Fachbereichs Humanwissenschaften der 

Universität Kassel 

Mit der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen 

und der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, 

Behinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation 

setzt sich international ein neues 

Verständnis von Behinderung durch.Demnach entsteht 

Behinderung im Zusammenwirken von individuellen Beeinträchtigungen 

und Umweltfaktoren als Behinderung 

der gesellschaftlichen Teilhabe. Aus diesem Blickwinkel ergeben 

sich vielfältige Forschungsfragen an die Wissenschaft: 

Zur Dynamik gesellschaftlicher Inklusions- und Exklusionsprozesse 

und ihrer individuellen Wahrnehmung 

und Bewältigung, zum rechtlichen Anspruch auf umfassende 

soziale Teilhabe von Menschen mit Behinderungen 

und zu ihren Lebenslagen, zu vorhandenen Barrieren im 

Zugang zu allen Lebensbereichen sowie notwendigen Ressourcen 

der Partizipation in allen Lebensphasen. Dieses 

umfassende Programm einer „Teilhabeforschung“ bei Behinderung 

lässt sich nur im interdisziplinären Zusammenwirken 

bearbeiten. An allen Instituten des Fachbereichs 


Termine 

Humanwissenschaften und einzelnen weiteren Fachbereichen 

der Universität Kassel beschäftigen sich bereits 

verschiedene Wissenschaftler/innen mit entsprechenden 

Fragestellungen. Auf der Tagung sollen diese Diskurse und 

Erkenntnisse der unterschiedlichen Fachgebiete zusammengeführt 

werden. 

10 bis 17 Uhr, Universität Kassel, Gießhaus der Universität 

Kassel, Mönchebergstraße 5, 34109 Kassel 

Barrierefrei zugänglich, Gebärdensprachdolmetscherinnen 

vor Ort, Induktionsanlage vor Ort 

c/o Katja Lüke 

Universität Kassel 

Fachbereich Humanwissenschaften 

Anmeldungen an: katja.lueke@uni-kassel.de 

25.-27. April in Karlsruhe 

REHAB Messe 

17. Internationale Fachmesse für Rehabilitation, 

Therapie und Prävention 

Seit fast 35 Jahren ist die REHAB eine der weltweit führenden 

und größten Fachmessen für Rehabilitation. In Zeiten 

sich verändernder Märkte und schwieriger werdender 

wirtschaftlicher Rahmenbedingungen mit immer größerem 

Kosten- und Zeitdruck stellt die REHAB eine optimale 

Plattform dar, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. 

Die Aussteller finden auf der REHAB die ideale 

Kombination aus hochqualifizierten Fachbesuchern und 

kaufbereiten Endverbrauchern. Die Besucher verschaffen 

sich auf der REHAB eine detaillierte Marktübersicht für ihre 

individuellen Interessen und Bedürfnisse durch ein 

breitgefächertes Angebot an Produkten, Therapien und 

Dienstleistungen. 

Infos unter http://www.rehab-fair.com/ 

26.4.2012 von 10.00 - 17.30 Uhr im Bielefelder Rathaussaal 

Tagung Gewalt gegen Frauen 

mit Behinderungen 

- Präsentation und Diskussion zentraler Ergebnisse der 

repräsentativen Studie “Lebenssituation und Belastungen 

von Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen 

von Frauen in Deutschland”/Auftrag des BMFS- 

FJ 

Die Tagung wird gemeinsam veranstaltet vom Interdisziplinären 

Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung 

der Universität Bielefeld, der Gleichstellungsstelle der 

Stadt und dem Frauennotruf Bielefeld. 

Weitere Informationen: 

Interdisziplinäres Zentrum für 

Frauen- und Geschlechterforschung IFF 

Universität Bielefeld 

Universitätsstr. 25 

33615 Bielefeld 

Tel.: 0521/106 4560 

26. und 27. April 2012 in Bielefeld 

„Herausforderndes Verhalten bei Menschen 

mit Autismus-Spektrum-Störungen“ 

AUTEA veranstaltet in 2012 wieder eine Fachtagung mit international 

anerkannten Fachleuten, die das Thema „Herausforderndes 

Verhalten“ aus den unterschiedlichsten 

Blickwinkeln beleuchten. 

Veranstaltungsort: Ravensberger Park, Ravensberger Park 

6, 33607 Bielefeld 

Kosten: EUR 320,- für Frühbucher bis zum 29.02.12 

EUR 350,- ab dem 01.03.12 

Infos unter: http://www.autea.de/fachtagung-2012 

27./28. April 2012 in Bad Herrenalb 

Tagung „Träume nicht Dein Leben, 

lebe Deinen Traum.“ 

Persönliche Zukunftsplanung 

Dieses Sprichwort in die Tat umzusetzen, können sich vor 

allem Menschen mit schweren Behinderungen und hohem 

Hilfebedarf kaum vorstellen. Auch die Familien sind stark 

verunsichert. Geht das wirklich und wenn ja, wie? 

Das Konzept der „Persönlichen Zukunftsplanung“ wurde 

im englischsprachigen Raum in den 1980er Jahren entwickelt. 

Es ist seit den 1990er Jahren auch im deutschsprachigen 

Raum bekannt. Bei der Persönlichen Zukunftsplanung 

steht 

der Mensch mit Behinderung im Mittelpunkt. Das Konzept 

beinhaltet eine Reihe von Methoden, um mit Menschen 

mit und ohne Behinderung, Familienmitgliedern, Freunden, 

Bekannten, Nachbarn oder mit Organisationen über 

eine wünschenswerte Zukunft nachzudenken. Mit Hilfe 

eines Unterstützerkreises sollen dann einzelne Ziele 

Schritt für Schritt umgesetzt werden. Der Bundesverband 

für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. und 

Mensch zuerst – Netzwerk People First Deutschland haben 

im Oktober 2011 zu einer großen Tagung „Weiter denken: 

Zukunftsplanung“ nach Berlin eingeladen. In Baden- 

Württemberg werden derzeit gemeinsam von der Evangelischen 

Hochschule Ludwigsburg und Reha Südwest 

Moderatoren für Unterstützerkreise ausgebildet. Auf Bundesebene 

soll in Kürze ein Netzwerk Zukunftsplanung gegründet 

werden. Ziel unserer Tagung in Bad Herrenalb ist 

es, die Methode der Persönlichen Zukunftsplanung vorzustellen 

und einen Austausch untereinander zu ermöglichen. 

Zu Wort kommen 

Menschen mit schweren Behinderungen, Angehörige und 

Wegbegleiter, Vertreter der Selbsthilfe, der Einrichtungen 

und der Wissenschaft. Eingeladen sind Menschen mit Behinderungen 

und ihre Angehörigen, ehrenamtliche und 

hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 

Selbsthilfe und Behindertenhilfe. 

Landesverband für Menschen mit Körper- und 

Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg e.V. 

Haußmannstraße 6 · 70188 Stuttgart 

Telefon 0711/2155-220 


Termine 


Termine 

3.-4. Mai 2012 in Königswinter 

AlltagsHürden überwinden – eine Alltagsrallye 

Seminar für Menschen mit Lernschwierigkeiten 

Dies ist ein Seminar für Menschen, die im Alltag 

Unterstützung brauchen. 

Es können Menschen teilnehmen, die alleine 

wohnen oder sich das wünschen. 

Es ist für neugierige Menschen, die lernen 

wollen, wie ihr Leben leichter werden kann. 

Das Seminar ist ab 16 Jahren. 

Man lernt,wie man den Alltag selbstständiger 

und selbstbestimmter gestalten kann. 

Also wie man im Alltag besser alleine zurechtkommt. 

Zum Beispiel lernt man: 

- Wie man sich in einem Hotel zurechtfindet 

- Wie man sich informieren kann 

- Wie man in einer unbekannten Stadt mit der 

Bahn fährt und einkauft 

- Wie man am besten mit fremden Menschen 

spricht 

Im Seminar machen wir viele Übungen und 

Spiele. 

Zum Beispiel fahren wir mit der Straßenbahn 

und gehen einkaufen. 

Wir machen das alles so, dass jeder so viel Zeit 

hat, wie er braucht und in seinem Tempo lernen 

kann. 

Veranstaltungsort 

Arbeitnehmer-Zentrum 

Königswinter (AZK) 

Johannes-Albers-Allee 3 

53639 Königswinter 

Tel: 02223 / 73 - 122 / 205 

E-Mail: soziale.dienste@azk.de 

Internet: www.azk.de 

9. bis 17. Mai 2012 in Lyon 

Deutsch-französisch-quebecische Fortbildung 

zum Thema “Kultur und Behinderung” 

Die Fortbildung wird insgesamt bis zu 7 Teilnehmer aus jedem 

der drei beteiligten Ländern (Deutschland, Frankreich, 

Quebec) vom 9. bis zum 17. Mai 2012 in Lyon zusammenführen. 

Die interkulturelle und interdisziplinär ausgerichtete 

Fortbildung wendet sich sowohl an junge Künstler 

aus den verschiedenen Disziplinen der darstellenden 

und bildenden Künste, als auch an Sozialpädagogen und 

Betreuer, die sich kreativ mit dem Thema Behinderung 

auseinandersetzen möchten. 

Im Verlaufe einer intensiven Woche wird es darum gehen, 

den Teilnehmern den Reichtum und die Vielfalt kultureller 

Projekte vorzustellen, die in Lyon von verschiedenen Kulturvereinen 

durchgeführt werden. Die Fortbildung umfas- 

st diesbezüglich sowohl Begegnungen mit fachkundigen 

Akteuren in Form von Diskussionen und Gesprächsrunden, 

als auch Besuche von verschiedenen Einrichtungen, 

die aktive oder passive Teilnahme an künstlerisch-praktischen 

Ateliers,zudem Videovorführungen oder öffentliche 

Präsentationen. 

Plateforme de la jeune création franco-allemande 

Plattform für deutsch-französische Kunst 

info@plateforme-plattform.org 

www.plateforme-plattform.org 

18.–19. Mai 2012 in Berlin 

36. Fortbildungstagung 

Bobath-Therapie: Ein Konzept für alle 

Im Mai findet die Jahrestagung zur Bobath-Therapie statt. 

In interessanten Workshops können Sie Ihr Wissen und 

Können auf den Pru?fstand stellen und Neues dazu lernen 

und erproben. Informationen stehen im Internet bereit: 

http://www.bobath-vereinigung.de/cms/start/jahrestagungen.html 

Telefon: +49 (0) 2305-549 75 25 

Telefax: +49 (0) 2305-549 75 24 

sekretariat@bobath-vereinigung.de 

www.bobath-vereinigung.de 

1.- 3. Juni 2012 in Bremen 

Reha-Messe IRMA 2012 

Auf dem Messegelände Bremen findet die Internationale 

Reha- und Mobilitätsmesse (IRMA) statt.Top-Themen sind 

u.a. Rollstühle, E-Bikes, Skooter, Lifte, Hilfsmittel für Alltag 

und Pflege, behinderten- und seniorengerecht umgebaute 

Pkw und barrierefreies Reisen. 

Weitere Informationen über die IRMA: 

http://www.escales-verlag.de/mobilitaetsmesse/ 

2. Juni 2012 in Xanten 

Tag der Begegnung 2012 

Jetzt als Aussteller anmelden 

Am Samstag, 2. Juni 2012, feiert der Landschaftsverband 

Rheinland (LVR) im LVR-Archäologischen Park Xanten zum 

15. Mal den Tag der Begegnung. Der Tag der Begegnung ist 

das größte Fest für Menschen mit und ohne Behinderung 

in Europa. Interessierte Verbände, Vereine, Initiativen und 

Unternehmen erhalten ab sofort die Formulare zur Anmeldung 

als Aussteller im Internet unter www.tag-derbegegnung.lvr.de 


14. -15. Juni 2012 in Berlin 

Tagung Migration und 

Behinderung 

20 Prozent der in Deutschland 

lebenden Menschen 

haben einen Migrationshintergrund. 

Doch in den Werkstätten 

für Menschen mit 

Behinderung ist ihr Anteil 

deutlich niedriger - Werkstätten, 

so scheint es - erreichen 

mit ihren Angeboten 

diese Menschen nicht. Gründe liegen in Sprachbarrieren, 

fehlenden Informationen über Angebote, aber auch in Diskriminierungserfahrungen, 

Stolz, Zurückhaltung, Skepsis 

und auch Sorge vor Strukturen, die auf eigene Bedürfnisse 

nicht eingehen. Um auch diese Menschen mit Arbeit und 

Tagesstrukturierung zu versorgen, reichen Broschüren in 

anderen Sprachen nicht aus. 

Auf der Tagung stellen Werkstätten ihre inzwischen entwickelten 

Konzepte für eine interkulturelle Öffnung zur Diskussion, 

die jedem Menschen mit Migrationshintergrund 

im Rahmen seiner kulturellen, religiösen und ethnischen 

Identität seinen Platz geben, Diskriminierung verhindern 

und Vorurteile abbauen sollen. 

Zielgruppe: Pädagogische Leitungskräfte und MitarbeiterInnen 

der Sozialen bzw. Begleitenden Dienste,Verantwortliche 

aus Produktion und Rehabilitation, Betriebsleitungen . 

290 Euro zzgl. 7% MwSt. 

Informationen: Grid Grotemeyer, +49 (0)40 414 37 59 88, 

grotemeyer@53grad-nord.com 

15.-16. Juni 2012 in der Sportschule Barsinghausen 

Fußball-Workshop für Menschen mit cerebralen 

Bewegungsstörungen (Football 7-a-side) 

Wir möchten mit unseren Bemühungen den Fußballsport 

für Menschen mit cerebralen Bewegungsstörungen in 

Deutschland fördern und zu dem Aufbau eines regelmäßigen 

Spielbetriebes beitragen. Dazu sollen bundesweit mittelfristig 

die notwendigen Strukturen wie z. B. ein Liga-System 

aufgebaut werden. Auf diesem Wege wird es dann in 

gemeinsamen Anstrengungen möglich sein, eine Nationalmannschaft 

für Fußballspieler mit CP in Deutschland ins Leben 

zu rufen. Dieses wird dann zukünftig den DBS und die 

Bundesrepublik Deutschland bei internationalen Meisterschaften 

und den Paralympics vertreten. 

DBS-Akademie gGmbh 

Vormannstraße 7 

48565 Steinfurt 

Fax: 02552 98377 

Mail: info@dbs-akademie.de 

19. Juni in Frankfurt 

Sozialpolitische Fachtagungen des bvkm in 2012 

Auch in diesem Jahr wird der Bundesverband für körperund 

mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) wieder zwei 

Fachtagungen zu aktuellen sozialpolitischen und sozialrechtlichen 

Themen durchführen. Die Fachtagung richtet 

Termine 

sich an Menschen aus den Mitgliedsorganisationen des 

bvkm, die Betroffene bei sozialrechtlichen Fragestellungen 

beraten und sich für die sozialpolitischen Aktivitäten des 

bvkm interessieren. Die Referenten für Sozialrecht und Sozialpolitik 

des bvkm geben unter anderem einen Überblick 

über die aktuelle Rechtsprechung der Sozial- und Finanzgerichte. 

Folgende Termine sind in 2012 für die Fachtagungen 

vorgesehen: 

- Dienstag, 19. Juni in Frankfurt 

- Dienstag, 20. November in Hannover 

Bei Interesse bitten wir Sie, sich diese Termine bereits jetzt 

vorzumerken. E-Mail: info@bvkm.de 

28. Sept. 2012 in Berlin 

Behinderung & Liebe, Partnerschaft, Sexualität 

„Vom Tabu zur Umsetzung“ 

Fachtagung der Spastikerhilfe Berlin eG 

Liebe und Sexualität sind Grundbedürfnisse des Menschen, 

sie gehören zum Leben wie Essen und Trinken. Für Menschen 

mit schweren und mehrfachen Behinderungen sind 

diese Bedürfnisse, aus verschiedenen Gründen, immer wieder 

schwierig zu erleben und zu leben. 

Aus diesem Grund veranstaltet die Spastikerhilfe Berlin eG 

am 28.09.2012 eine Fachtagung in Berlin zum Thema „Behinderung 

und Sexualität – Vom Tabu zur Umsetzung“. 

Die Tagung soll die praktischen Aspekte der Umsetzung von 

Liebe, Partnerschaft und Sexualität in den Vordergrund 

rücken – aus der Praxis und für die Praxis: 

Die Konzeption der Spastikerhilfe Berlin eG zu diesem Thema 

wird in ihrer Entwicklung und mit ihren vielfältigen Angeboten 

dargestellt; 

Ein Betroffener wird über seine ganz persönlichen Erfahrungen 

mit Liebe und Sexualität im Laufe seines Lebens berichten; 

In weiteren Vorträgen und Workshops geht es um Aufklärung, 

um Schutz vor Missbrauch, um die angemessene 

Form der Sexualassistenz, u.a.m. 

Auf einem mit Fachleuten besetzten Podium am Nachmittag 

werden mit den Teilnehmern weiterführende Fragen 

diskutiert: 

- Wie kann das Thema weiter enttabuisiert werden? 

- Brauchen wir eine Art TÜV-Siegel für sexualfreundliche 

Einrichtungen? 

- Was muss weiter getan werden, um Missbrauch vorzubeugen, 

und trotzdem Sexualität angemessen erleben 

zu lassen? 

- Welche Hilfen, die es bisher nur in geringem Umfang 

gibt, sind nötig, z.B. bei Sexualassistenz? 

Am Abend ist eine gemeinsame Veranstaltung mit Menschen 

mit Behinderung und den Teilnehmern der Tagung 

geplant, auf der beispielhaft einige Programmpunkte der 

single-treffs Veranstaltungen der Spastikerhilfe gezeigt 

werden. 

Spastikerhilfe Berlin eG – Geschäftsstelle - Lindenstraße 

20-25 – 10969 Berlin – Telefon (030) 22500-0 – Fax (030) 

22500-130 – post@spastikerhilfe.de – 

www.spastikerhilfe.de 


Termine 

DBS-Akademie gGmbH .· Vormannstr. 7 48565 Steinfurt 

- An alle Interessierten des Fußball-Workshops 

„Football 7-a-side“ für Menschen mit cerebralen 

Handicaps 

- Landesverbände des DBS 

- Verteiler DBS-Akademie 

- Bundesverband für körper- u. mehrfachbehinderte 

Menschen (bvkm) 

- Landschaftsverbände LWL und LVR 

- Behindertenverbände 

Sitz und Geschäftsstelle 

Vormannstr. 7 – 48565 Steinfurt 

Geschäftsführung 

Ludger Elling 

Telefon: 02552-2872 

Fax: 02552-98377 

Mail: ludgerelling@t-online.de 

Internet: www.dbs-akademie.de 

Es schreibt Ihnen: Ralf Kuckuck 

E-Mail: rkuckuck@dbs-akademie.de 

Ihr Zeichen / Ihre Nachricht vom Tel. Durchwahl Unser Zeichen Datum 

02552 2872 RK 15. Februar 2012 

Fußball-Workshop für Menschen mit cerebralen Bewegungsstörungen (Football 7-a-side) vom 

15.-16. Juni 2012 in der Sportschule Barsinghausen 

Liebe Sportfreunde, 

die DBS-Akademie gGmbH leitet im Auftrag des Deutschen Behindertensportverbandes seit Ende 

2011 das mehrjährig angelegte Projekt „Fußball Breitensport“ und unterstützt damit den Aufbau 

von weiteren Fußballangeboten für Menschen mit einem Handicap in Deutschland. 

In den vergangenen Jahren konnte der Fußballsport der Menschen mit intellektuellen 

Beeinträchtigungen (Football ID) als auch Blindenfußball „Football 5-a-Side“ weiter ausgebaut 

und gestärkt werden. In beiden Sportarten ist der Deutsche Behindertensportverband mit 

Nationalmannschaften bei internationalen Wettbewerben vertreten. 

Der Fußballsport für Menschen mit cerebralen Bewegungsstörungen (CP), international auch 

„Fußball 7-a-Side“ genannt, wird bereits ebenfalls seit vielen Jahren weltweit gespielt. Die 

Paralympics sind die wohl bekannteste sportliche Großveranstaltung, bei der diese 

Fußballsportart auch vertreten ist. In der Zeit vom 29.08.2012 bis zum 09.09.2012 werden in London 

in diesem Jahr wieder die besten Mannschaften der Welt zusammen kommen und den 

Paralympics-Sieger ausspielen. 

Intention/ Was wollen wir? 

Wir möchten mit unseren Bemühungen den Fußballsport für Menschen mit cerebralen 

Bewegungsstörungen in Deutschland fördern und zu dem Aufbau eines regelmäßigen 

Spielbetriebes beitragen. Dazu sollen bundesweit mittelfristig die notwendigen Strukturen wie z. B. 

ein Liga-System aufgebaut werden. Auf diesem Wege wird es dann in gemeinsamen 

Anstrengungen möglich sein, eine Nationalmannschaft für Fußballspieler mit CP in Deutschland 

ins Leben zu rufen. Dieses wird dann zukünftig den DBS und die Bundesrepublik Deutschland bei 

internationalen Meisterschaften und den Paralympics vertreten. 


Auf diesem Wege helfen wir alle dabei, dass diese weltweit bekannte Sportart in Deutschland der 

Öffentlichkeit bekannt gemacht wird und dass feste Spiel- und Ligastrukturen geschaffen werden 

können. 

Geleitet wird dieser Workshop erneut vom internationalen Fachmann Tom Langen, ehemaliger 

niederländischer Nationaltrainer Football 7-a-side (1986-2008) und in seiner Funktion mehrfacher 

Goldmedaillen-Gewinner bei den Paralympics, Weltmeisterschaften und Europameisterschaften. 

Ort: Niedersächsischer Fußballverband (NFV) 

Sportschule Barsinghausen 

Mozartweg 1 

30890 Barsinghausen 

Zeitraum: 15.-16.06.2012 

Lehrgangsbeginn: 15.06.2012 (14.30 Uhr) 

Lehrgangsende: 16.06.2012 (16.00 Uhr) 

Kosten: Die Teilnehmer zahlen einen Kostenanteil in Höhe von 25.- Euro pro 

Person. Die Anreisekosten werden durch die Teilnehmer selbst 

übernommen. 

Referent: Tom Langen (Niederlande, Koordinator Football-7-A-Side CPISRA) 

Max. Teilnehmerzahl: 20 Sportler 

Die DBS-Akademie gGmbH trägt die Kosten für Übernachtung und Verpflegung der 

angemeldeten Teilnehmer in der Sportschule Barsinghausen sowie die Referentenkosten. 

Wir planen für die kommende Zeit weitere Lehrgänge und würden uns über einen Zuspruch 

Ihrerseits sehr freuen. Gern nehmen wir Ihre Anregungen und Wünsche auf. 

An dieser Stelle möchte ich dem Behinderten-Sportverband Niedersachsen (BSN) und dem 

Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) für die Kooperation und 

Unterstützung der gemeinsamen Bemühungen danken. 

Mit freundlichen Grüßen 

Ludger Elling Ralf Kuckuck 

Geschäftsführer Leiter Projektmanagement/Marketing 

Rückmeldung 

Senden Sie Ihr Teilnahmeabsicht formlos bis zum 27.04.2012 bitte an die folgende Adresse: 

DBS-Akademie gGmbh 

Vormannstraße 7 

48565 Steinfurt 

Fax: 02552 98377 

Mail: info@dbs-akademie.de 

Stichwort: Workshop Fußball CP Juni 2012 

Sie erhalten nach Ihrer Anmeldung eine Teilnahmebestätigung mit weiteren Informationen. 

______________________________________________________________________________________________ 

Workshop „Football 7-a-side“ Juni 2012 durchgeführt in Kooperation mit 

dem Behinderten-Sportverband Niedersachsen (BSN) und dem 

Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm)

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

� � � � 

�� 

�� 

� �� 

�� 

� �� 

� �� 

�� 

� �� 

�� 

� �� 

� �� 

� �� 

� �� 

�� 

� �� 

�� 

� �� 

�� 

�� 

�� 

�� 

�� 

� �� 

� �� 

�� 

� �� 

�� 

� �� 

� �� 

� �� 

�� 

� �� 

�� 

� �� 

� �� 

�� 

� �� 

�� 

� �� 

�� 

� �� 

� �� 

� �� 

�� 

�� 

��

BBC Berlin 

Das Projekt „Sonnengarten“ 

IBBC – Interkulturelles Beratungs- und 

Begegnungs Centrum Berlin e.V. 

Rotkehlchen und Schneeglöckchen im verschneiten 

Garten, Märzenbecher und Krokusse 

im Frühjahr, Ansaat, Wachsen und Gedeihen 

des Gemüses in liebevoll gepflegten Beeten, 

Blütenpracht von Blumen und Sträuchern, 

Feiern und Essen an der großen Tafel 

im Freien unter blauem Himmel, Luft und 

Sonne, reiche Ernte und der Geruch der 

Herbstfeuer, Regen und Stille in der Natur. 

Für viele Menschen, gerade für die in den schwierigsten Situationen, 

die all ihre Kraft aufbringen müssen, um ihr Leben 

zu bewältigen, ist das alles ein unerreichbarer Traum. Familien 

mit besonderen Kindern, Kindern die körperlich oder geistig 

anders sind, gemeinhin „behindert“ genannt, zumal Familien 

mit sogenanntem Migrationshintergrund, oft mit 

sprachlichen Problemen, können sich so etwas in aller Regel 

nicht leisten.Dabei brauchen gerade sie einen Ort,an dem sie 

Kraft tanken und Gemeinschaft erleben können. 

Doch es gibt Möglichkeiten, den Traum wahr werden zu lassen. 

Das „Interkulturelle Beratungs- und Begegnungs-Centrum“ 

in Neukölln, kurz: IBBC e.V., hat die Realisierung in die 

Hand genommen: 

Am Anfang stand eine nicht genutzte, überwucherte und 

vermüllte ehemalige Kleingartenfläche am Rande des Britzer 

Gartens. Dann kam die Idee, hier einen Gemeinschaftsgarten 

zu schaffen für die Menschen, die ihn am Nötigsten brauchen. 

Das Bezirksamt Neukölln als Besitzer konnte von der 

Idee überzeugt werden und stellte die rund 1.500 qm große 

Fläche kostenfrei zur Verfügung. Und damit ging die Arbeit 

los: Gestrüpp zurückschneiden, Müll sammeln, Wurzeln roden 

und und und.Engagiert und ohne Berechnung haben das 

Technische Hilfswerk Neukölln und die Garten- und Landschaftsbaufirma 

Sakman, unterstützt von vielen ehrenamtlichen 

Helfern, die Fläche in mehreren Wochenendeinsätzen 

beräumt. Der Anfang ist gemacht! 

Bericht 

SONNENGAR- 

TEN soll das kleine 

Paradies, gelegen 

am 

Neuköllner Sangerhauser 

Weg 

(Eingang zum 

Britzer Garten) 

am Rande der 

Kleingartenkolonie 

Friedland III, 

heißen. Der Garten 

soll Sonne 

bringen in die 

Herzen der Kinder, 

die dort Natur 

erleben können, 

die Erfolg 

und Anerkennung 

erfahren, 

wenn sie ihr selbst gezogenes Gemüse ernten. Die Familien 

sollen gemeinsam in der Sonne arbeiten, sich austauschen 

und einander unterstützen. Und die Sonne im SONNENGAR- 

TEN soll auf alle gemeinsam scheinen – auf die fleißigen 

Gärtner und auf alle immer willkommenen Besucher, vor allem 

auch aus der Nachbarschaft, den Kleingartenanlage und 

Siedlungen, wobei sie sich bei gemeinsamen Festen sicher 

auch einmal vom Mond ablösen lässt. 

Doch das Projekt SONNENGARTEN steht erst am Anfang. Damit 

wirklich ein kleines Paradies daraus wird, ist noch viel zu 

tun: Leitungen für Wasser und Strom sind zu legen, die Gartenlaube 

mit Küche und Sanitäranlagen müssen gebaut werden 

– selbstverständlich behindertengerecht –, ein Zaun 

muss gesetzt werden. Und dann geht es los mit der Anlage 

von Beeten und der Pflanzung von Bäumen, Sträuchern und 

Stauden. 

Das Projekt SONNENGARTEN hat auch für das weitere Vorgehen 

viele Unterstützer. So wird zum Beispiel ein Garten- und 

Landschaftsarchitekt, auch er ehrenamtlich, dafür sorgen, 

dass fachlich alles korrekt gemacht wird. Doch selbstverständlich 

kann man für ein Projekt, das ohne Budget nur 

durch die Kraft des Idealismus aller Beteilgten bewegt wird, 

immer noch mehr Unterstützung gebrauchen. Persönlicher 

Einsatz, aber auch finanzielle oder Sachspenden sind immer 

sehr willkommen, damit der SONNENGARTEN wirklich ein 

kleines Paradies wird. Der IBBC e.V – Näheres zum Verein im 

Internet unter www.ibbc-berlin.de –, freut sich über jeden 

Anruf unter der Tel.Nr. 56 82 27 53 und jede Mail an info@ibbcberlin.de. 


Pressespiegel 

700-Euro-Spende an Spastikerverein 

Heinz Witt und Thomas Schmid übergeben Scheck, für den es viele Verwendungsmöglichkeiten 

gibt. 

1. 

2. Thomas Schmid (links) und Heinz Witt (rechts) übergaben die Isteiner Spende für den 

Spastikerverein an Bernhard Klauser. Foto: privat 

ISTEIN (BZ). Das Adventssingen in der Isteiner Kirche ist seit Jahren Brauch. Der Musikverein 

Istein organisiert die Gemeinschaftsaktion, an der in diesem Jahr beispielsweise der "Chor in 

Takt" und die Kinder der Bastelgruppe St. Michael beteiligt waren. Der Musikverein spielte 

dazu, wobei die Kirche leider nicht vollbesetzt war. Ebenfalls Brauch ist es, die Kollekte der 

Veranstaltung einer gemeinnützigen Einrichtung zu übergeben. Diesmal ging die Spende wieder 

an den Spastikerverein Kreis Lörrach. Aufgestockt wurde der Kollektenbetrag um den – 

aufgerundeten – Erlös des Umtrunks nach dem Adventssingen, der seit Jahren vom 

"Förderverein für Caritas und Soziales St. Michael Istein" organisiert wird. Insgesamt kam so ein 

Summe von 700 Euro zusammen, die der Vorsitzende des "Fördervereins für Caritas und 

Soziales" Heinz Witt sowie der Musikvereinsvorsitzende Thomas Schmid vor kurzem an den 

Vorsitzenden des Spastikervereins Bernhard Klauser übergaben. 

Der Verein kümmert sich um die Förderung und Betreuung von Menschen mit Körper- und 

Mehrfachbehinderung sowie um die Beratung und Entlastung ihrer Angehörigen. Die Spende 

soll vor allem zur Organisation von Informationsveranstaltungen um das Thema "Erbrecht bei 

behinderten Menschen" dienen, welches Angehörige sowie Betroffene oft vor große Probleme 

stellen kann. Weitere Projekte sind zudem die Organisation von Wohnraum und Fahrdiensten. 

http://www.badische-zeitung.de/efringen-kirchen/700-euro-spende-an-spastikerverein--55908865.html

WÜRZBURG 

Barrieren auch in den Köpfen abbauen 

Mitgliederversammlung des Vereins für Menschen mit Körper-und Mehrfachbehinderung 

Das Zentrum für Körperbehinderte am Heuchelhof hat ein großes Einzugsgebiet, das über 

Unterfranken hinaus geht. Das zeigte sich bei der Mitgliederversammlung des Vereins für 

Menschen mit Körper-und Mehrfachbehinderung. 

Der Vorsitzende des Vereins, Direktor Hans Schöbel, betonte in seiner Einführung, dass man 

Träger- und Elternverein sei. Er berichtete, dass die Renovierung des Internats im nächsten Jahr 

abgeschlossen werde, die dann 11,3 Millionen Euro gekostet hat. 3 Millionen Euro Bundesmittel 

konnten gewonnen werden. 

Schöbel verwies mit Stolz darauf, dass der Verein bei den politischen Entscheidungsträgern mit 

den gut begründeten Anträgen positive Resonanz fände. Der Vorsitzende dankte besonders dem 

Verwaltungsleiter Robert Meyer-Spelbrink für seine Arbeit. 

Die weitere Renovierung der Schule mit der Schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) und dem 

Sportbereich werde zwar drei Jahre dauern und zusätzliche 18 Millionen Euro kosten, dann aber 

das modernste Förderzentrum für Behinderte in Bayern zur Folge haben. 

Ende des Jahres werde auch erstmals ein „Raum der Stille“ geschaffen. Der Direktor dankte 

Domkapitular Jürgen Lenssen, der dabei mit Engagement beratend tätig geworden sei. 

Neue Aufgabe 

Zum Schluss bat Schöbel um Spenden für die Schaffung einer „Tagesförderstätte im Pavillon“ 

für erwachsene Menschen mit schwersten Behinderungen, die noch zuhause wohnen. Zur 

Entlastung der Familien soll der bei der Renovierung des Internats geschaffene Pavillon der 

neuen Aufgabe angepasst werden. 

Zur Jahresversammlung hatte der Vorsitzende des Vereins außerdem den langjährigen 

Geschäftsführer der „Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Bayern“, Reinhard Kirchner, zu 

einem Referat über den aktuellen Stand der Selbsthilfe eingeladen. Er vertritt über 100 

landesweit organisierte Selbsthilfe-Organisationen. 

Die Verbände haben sich, so Kirchner, unter fachspezifischen Gesichtspunkten organisiert. Aus 

der Selbstbetroffenheit entsteht „Expertentum in eigener Sache“ und als Konsequenz die 

Interessenvertretung für das eigene Leben und die Beratungsfähigkeit für andere Betroffene. 

Nach dem Subsidiaritätsprinzip ist der Staat nachrangig zur Unterstützung der Selbsthilfe 

verpflichtet. Er betonte, dass Selbsthilfe- Verbände Ansprechpartner in der politischen 

Diskussion seien. 

Kirchner stellte als Grundsatz heraus: Behinderte Menschen sind entwicklungs- und förderfähig. 

Diese Erkenntnis ist auch die Grundlage der UN-Konvention, die für Behinderte gleiche Rechte 

und eine gleichberechtigte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben (Inklusion) fordert. Letzteres 

wurde bisher vernachlässigt. Um gleiche Rechte für Menschen mit Behinderung zu erreichen, sei 

es notwendig, Barrieren, auch in den Köpfen, abzubauen. „Assistenzleistungen“ wären nötig, so 

Kirchner.

Modelle für mehrere Generationen 

fehlen 

Hans Schöbel ist Vorsitzender des Landesverbandes Bayern für körper- und mehrfachbehinderte 

Menschen (LVKM), außerdem Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Leben pur, die sich für 

Menschen mit sehr schweren Behinderungen einsetzt. Schöbel sieht gravierende Defizite bei 

Wohnmöglichkeiten. 

SZ: Welche Aufgaben nimmt die LVKM wahr? 

Schöbel: Wir leisten Lobbyarbeit für körper- und mehrfachbehinderte Menschen. Außerdem informieren 

und beraten wir Betroffene und Angehörige; dies tun auch unsere 35 Mitgliedsorganisationen und deren 

Fachpersonal. Diese Fachkräfte betreuen mehr als 15000 körper- und mehrfachbehinderte Menschen 

aller Altersgruppen. Zudem beziehen wir Stellung zu Gesetzesvorhaben und weisen öffentlich auf 

Schwachpunkte und Lücken in der Behindertenpolitik hin. 

Seit 1974 betreiben wir einen Mobilen Therapeutischen Dienst, seit 2010 ein Sozialpädiatrisches 

Zentrum. Ferner existiert unter anderem ein Wissenschafts- und Kompetenzzentrum für behinderte 

Menschen, welches seit 2005 unter dem Dach der Stiftung Leben pur steht. 

SZ: Beraten Sie in Wohnungsfragen? 

Schöbel: Ja. Wir können allerdings nur allgemein beraten und nicht direkt Wohnmöglichkeiten anbieten. 

Neben dem freien Wohnungsmarkt gibt es in München diverse Einrichtungen für Betreutes Wohnen, über 

die wir informieren, etwa die Stiftung Pfennigparade. Hier können Menschen Wohnungen frei mieten und 

bestimmte Dienste hinzukaufen, etwa Pflegedienste. Außerdem verweisen wir auf Beratungsstellen. In 

München gibt es neben dem Beratungsdienst der Stiftung Pfennigparade die Beratungsstelle Wohnen, 

die Initiative 'Wohnen im Viertel' und die Beratungsstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbands. 

SZ: Wie würden Sie die Situation auf dem bayerischen Wohnungsmarkt für behinderte Menschen 

beschreiben? 

Schöbel: Die Situation auf dem freien Wohnungsmarkt ist schwierig. Dabei gibt es zwei Hauptprobleme. 

Erstens: Neue, barrierefreie Wohnungen sind oft viel zu teuer. Und zweitens: Menschen mit Behinderung 

werden wohl auch öfter abgewiesen, etwa mit der Begründung des Vermieters, er 'bekomme diese dann 

nicht mehr raus'. Ein solcher Fall wurde uns geschildert. Wir raten dann dazu, sich an den 

Behindertenbeauftragten der jeweiligen Stadt zu wenden. Nur wenn diese Schwierigkeiten an die 

Öffentlichkeit kommen, ist Veränderung möglich. Es entstehen zwar behindertengerechte Projekte wie 

betreutes Wohnen, jedoch meist nur für eine Zielgruppe, also etwa ausschließlich für Senioren. Dort fühlt 

sich aber ein jüngerer Mensch mit Behinderung nicht wirklich wohl. Modelle für mehrere Generationen 

sind Mangelware. 

Interview: Fares Kharboutli 

http://www.sueddeutsche.de/A5638t/424785/Modelle-fuer-mehrere-Generationen-fehlen.html

bvkm.aktuell Nr. 1 - Bundesverband für körper

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?