Dynamische KMU als Fundament Innovation ist keine neue ... - BLKB
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Roman Mayer<br />
6 thema. 02-2010<br />
<strong>Dynamische</strong> <strong>KMU</strong> <strong>als</strong> <strong>Fundament</strong><br />
Trotz Pharma, Grossbanken und Versicherungen: Die Nordwestschweiz <strong>ist</strong> geprägt<br />
von <strong>KMU</strong>-Betrieben. Daniel Brändlin, Leiter des Geschäftsbereichs Firmenkunden,<br />
hat sich mit Urs Grütter, CEO der Stöcklin Gruppe in Dornach, Andreas Zurbrügg,<br />
Geschäfts leiter der Ringele AG in Pratteln, und Roman Mayer, CEO der Swissterminal<br />
AG in Frenkendorf, über die Beschäftigungssituation in unserer Region<br />
unterhalten.<br />
Daniel Brändlin: Bietet die Region die Fachleute, die Sie<br />
für Ihren Erfolg brauchen?<br />
Grütter: Uns fehlen Ingenieure. Die Region <strong>ist</strong> kein ergiebiges<br />
Reservoir und Schulabgänger zieht es mehr in die Pharma oder<br />
zu Banken, welche vordergründig die attraktiveren Berufsaussichten<br />
bieten. Kommt dazu, dass ein ETH-Studium sehr anspruchsvoll<br />
<strong>ist</strong> und viele sich davon entmutigen lassen.<br />
Was tun Sie dagegen?<br />
Zurbrügg: Die Region hat nur eine beschränkte Anzahl an Fachkräften.<br />
Mit Spitzenlöhnen können wir nicht locken. Um <strong>neue</strong><br />
Leute zu gewinnen, müssen wir versuchen, unser Unternehmen so<br />
attraktiv wie möglich zu machen. Aufzeigen, welche interessanten<br />
Aufgaben in unserer Firma warten, welche Freiräume wir bieten<br />
und welche Entwicklungsmöglichkeiten jemand bei uns hat.<br />
Behindert dieser Mangel an Ingenieuren das Wachstum?<br />
Grütter: Natürlich. Anzufügen wäre noch, dass nicht nur Ingenieure<br />
fehlen. Uns fehlen grundsätzlich Mitarbeitende, die einer<br />
internationalen Aufgabe gewachsen sind. Die Bezeichnung auf<br />
der Visitenkarte garantiert nicht, dass die Kandidaten der Funktion<br />
gewachsen sind. Die Ausbildung <strong>ist</strong> eine Seite der Medaille.<br />
Ob die Leute genug Zug haben und sich durchsetzen können,<br />
die andere.<br />
Daniel Brändlin<br />
Zurbrügg: Wir haben festgestellt, dass Leute, die zehn oder fünfzehn<br />
Jahre in einem Pharmabetrieb oder einer Bank beschäftigt<br />
waren, sich in unserer Branche nur schwer zurechtfinden. Sie sind<br />
es gewohnt, mit verschiedenen spezialisierten Abteilungen zu arbeiten<br />
und wenig in eigener Verantwortung zu entscheiden.<br />
Worin sehen Sie den Grund?<br />
Zurbrügg: Im Konzern konnten sie in einer Abteilung mitschwimmen<br />
und mussten oder konnten <strong>keine</strong>n unternehmerischen Ge<strong>ist</strong><br />
entwickeln. Und den braucht es in einer führenden Position im<br />
<strong>KMU</strong>. Wir brauchen Leute, die Eigenverantwortung übernehmen<br />
und unternehmerisch denken können. Insofern gibt es nicht zu<br />
wenig Ingenieure, sondern nur zu wenig Kandidaten, die sich<br />
durch diese Eigenschaften auszeichnen.<br />
Wie sieht das in der Log<strong>ist</strong>ikbranche aus?<br />
Mayer: Das Bild <strong>ist</strong> dasselbe. Der Branche fehlen Führungsleute.<br />
Immer weniger übernehmen Verantwortung, stellen sich vor ein Gremium<br />
und sagen, wo es lang geht. Die guten Leute, die wir haben,<br />
wandern oft zu Banken und Versicherungen ab. Sie sind begehrt.<br />
Sie haben gelernt zuzupacken uns lösungsorientiert zu arbeiten.<br />
Kann die Ausbildung dieses Manko beheben?<br />
Mayer: Diese Entwicklung hat unser Verband zum Glück sehr ><br />
Urs Grütter<br />
Andreas Zurbrügg