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Sushi – zen, lust, wissenschaft & wellness<br />
<strong>für</strong> Modifikationen, die einen Wan<strong>de</strong>l beim Häufigkeitsvorkommen<br />
von Krankheiten in dieser Größenordnung ermöglichen wür<strong>de</strong>n.<br />
Verän<strong>de</strong>rte Essgewohnheiten können allerdings die Zunahme bestimmter<br />
chronischer Erkrankungen erklären. Denn Nahrungsaufnahme<br />
verän<strong>de</strong>rt die Genexpression <strong>und</strong> kann damit innerhalb<br />
einer relativ kurzen Zeit zu einer Erhöhung <strong>de</strong>r gesellschaftlichen<br />
Krankheitslast führen. Ernährungsbedingte Krankheiten fallen unter<br />
<strong>de</strong>n Oberbegriff „metabolisches Syndrom“. Strenggenommen<br />
sollte die Definition dieses Begriffs auch eine Reihe psychischer<br />
Erkrankungen einschließen. Bedauerlicherweise sind öffentliche<br />
Kampagnen <strong>und</strong> Programme zur Bekämpfung <strong>de</strong>s metabolischen<br />
Syndroms bislang nicht beson<strong>de</strong>rs erfolgreich gewesen. Wie lässt<br />
sich diese Entwicklung umkehren?<br />
Hierbei kann es hilfreich sein, die Ernährungsmuster von Personengruppen<br />
zu untersuchen, die bislang noch in geringerem Maße vom<br />
metabolischen Syndrom betroffen sind. Wie man weiß, führen die<br />
fischreiche traditionelle isländische <strong>und</strong> japanische Kost sowie die<br />
auf Olivenöl basieren<strong>de</strong> Mittelmeerküche zu weniger Herzinfarkten<br />
<strong>und</strong> einer höheren Lebenserwartung. Doch wie sich die einzelnen<br />
Bestandteile <strong>de</strong>r Ernährung gegenseitig beeinflussen, ist nicht genau<br />
bekannt <strong>und</strong> wahrscheinlich spielen zahlreiche Faktoren eine<br />
Rolle. Derweil lässt sich beobachten, dass in <strong>de</strong>n Gesellschaften, die<br />
westliche Ernährungsgewohnheiten annehmen – zu wenig Ballaststoffe<br />
<strong>und</strong> Gemüse, zu viel Fleisch <strong>und</strong> Kohlenhydrate, zerkochter<br />
<strong>und</strong> tiefgefrorener Fisch – Krankheiten zunehmen, die typisch <strong>für</strong><br />
<strong>de</strong>n Westen sind. Wenn Islän<strong>de</strong>r künftig weniger Fisch essen o<strong>de</strong>r<br />
Japaner mehr Fastfood-Menüs, wer<strong>de</strong>n sie vermutlich bald unter<br />
<strong>de</strong>nselben Zivilisationskrankheiten lei<strong>de</strong>n, wie sie in vielen westlichen<br />
Län<strong>de</strong>rn heute bereits weitverbreitet sind.<br />
Fette spielen eine wichtige Rolle bei <strong>de</strong>r menschlichen Ernährung.<br />
Dabei ist es jedoch von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung, um welche Art<br />
von Fett es sich han<strong>de</strong>lt <strong>und</strong> wie es verarbeitet wird. Eine Kost,<br />
die reich an gesättigten Fetten bzw. Transfettsäuren ist – Letztere<br />
entstehen bei <strong>de</strong>r Erhärtung von Pflanzenölen zur Herstellung von<br />
Margarine –, erhöht das Risiko <strong>für</strong> Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite besteht kein Zweifel daran, dass <strong>de</strong>r Verzehr<br />
bestimmter ungesättigter Fettsäuren die körperliche wie geistige<br />
Ges<strong>und</strong>heit entschei<strong>de</strong>nd för<strong>de</strong>rt. Die in fettem Fisch enthaltenen