in NRW - Deutscher Aero Club Landesverband Nordrhein Westfalen ...
in NRW - Deutscher Aero Club Landesverband Nordrhein Westfalen ...
in NRW - Deutscher Aero Club Landesverband Nordrhein Westfalen ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Titelbild: Wilhelm Eimers<br />
Titelbild: Thorben und Carsten Richartz<br />
Die 90-Tage-Regel<br />
– Seite 9 –<br />
Luftsport<br />
<strong>in</strong> <strong>NRW</strong><br />
Ruhr 2010<br />
Schachtzeichen –<br />
e<strong>in</strong> soziales Kunstwerk<br />
– Seite 20-21 –<br />
Landesjugendtreffen<br />
Modellfl ug<br />
– Seite 26-27 –<br />
Juli 2010<br />
Juli 2010<br />
Mit dem Ballon<br />
nach Norwegen<br />
– Seite 31 –
2<br />
Editorial<br />
Editorial<br />
Was macht eigentlich unser<br />
fliegerischer Nachwuchs?<br />
Diese Frage stelle ich mir <strong>in</strong> letzter Zeit<br />
häufiger, seit ich als Cheffluglehrer<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
me<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong>, den Luftsportfreunden<br />
2000 Kamen Dortmund e.V., tätig b<strong>in</strong>.<br />
Ich stelle immer wieder fest: Früher war<br />
alles anders! Oh je, ich hatte mir doch<br />
fest vorgenommen, als ich vor über 25<br />
Jahren mit dem Fliegen angefangen<br />
hatte, diesen Satz selber nicht zu verwenden.<br />
Sehr oft hörte ich ihn als Flugschüler<strong>in</strong><br />
über den Flugplatz schallen.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs habe ich diesen Ausspruch<br />
schon e<strong>in</strong> wenig abgeschwächt. Wenn<br />
ich richtig drüber nachdenke, hieß er<br />
im Orig<strong>in</strong>al: Früher war alles besser!<br />
Wieso ist das eigentlich so? Liegt es an<br />
den Jugendlichen, die nicht mehr richtig<br />
bei der Sache s<strong>in</strong>d? Zum<strong>in</strong>dest könnte<br />
man schnell zu der Me<strong>in</strong>ung kommen.<br />
Zu viele Angebote neben dem Fliegen<br />
werden oder müssen wahrgenommen<br />
werden. Liegt es an den Jugendlichen,<br />
dass sie sich auf e<strong>in</strong>e bestimmte Sache<br />
nicht richtig konzentrieren können,<br />
oder woran?<br />
Ich wage noch mal e<strong>in</strong>e Exkursion <strong>in</strong>s<br />
Jahr 1984 zurück <strong>in</strong> me<strong>in</strong>e Flugschülerzeit.<br />
Die Schule war pünktlich um 13:00<br />
Uhr beendet. Schnell mit dem Fahrrad<br />
nach Hause, das Mittagessen wartete<br />
schon auf uns. Danach die Hausaufgaben<br />
gemacht und dann draußen rumgespielt,<br />
Sport getrieben … Alle zwei Wochen<br />
hatten wir samstags vier Stunden<br />
Unterricht, später hatten wir samstags<br />
frei. Wir hatten kaum Ablenkung, es gab<br />
nachmittags noch nichts im Fern sehen.<br />
Die Privatsender RTL plus und Sat 1 hatten<br />
gerade die Erlaubnis zum Senden.<br />
Es gab die ersten PCs. Wer hatte nicht<br />
e<strong>in</strong>en C 64. Allerd<strong>in</strong>gs ans Internet war<br />
da noch lange nicht zu denken.<br />
Schau ich nun mal <strong>in</strong> die heutige Zeit,<br />
kommt es nicht selten vor, dass die<br />
Schüler an zwei Tagen erst um 15:00,<br />
16:00 Uhr von der Schule nach Hause<br />
kommen. Nicht selten muss dann noch<br />
schnell gelernt oder noch e<strong>in</strong>ige Hausaufgaben<br />
gemacht werden. G8, Abitur<br />
Sue Kussbach<br />
schon nach acht Jahren Gymnasium,<br />
muss eben umgesetzt werden. Für Abwechslung<br />
ist zudem reichlich gesorgt.<br />
Hat doch fast jedes K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>en Fernseher<br />
und oder e<strong>in</strong>en PC auf se<strong>in</strong>em<br />
Zimmer. Da reichen 24 Stunden am Tag<br />
meistens nicht aus, um alles mitzubekommen,<br />
damit man auch am nächsten<br />
Tag <strong>in</strong> der Schule mitreden kann. E<strong>in</strong><br />
Tagesablauf ist nicht selten von Hektik<br />
gekennzeichnet.<br />
Wie passt dann so e<strong>in</strong>e zeit<strong>in</strong>tensive<br />
Sportart, wie wir sie am Wochenende<br />
betreiben, überhaupt noch <strong>in</strong>s heutige<br />
Bild? Haben Jugendliche überhaupt<br />
noch die Zeit, zwei Tage lang am Flugplatz<br />
zu se<strong>in</strong>? Kann man da nicht froh<br />
se<strong>in</strong>, überhaupt Jugendliche zu f<strong>in</strong>den,<br />
die samstags und sonntags früh zum<br />
Flugplatz kommen? Wir bei den Luftsportfreunden<br />
<strong>in</strong> Kamen haben uns<br />
schon seit längerem auf e<strong>in</strong>e Halbtagsregelung<br />
e<strong>in</strong>gestimmt. Entweder<br />
man ist von 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr<br />
oder von 13:00 Uhr bis zum E<strong>in</strong>hallen<br />
am Platz. Da bleibt dann ggf. am Wochenende<br />
genug Zeit, zum Fliegen zu<br />
kommen und Sachen zu erledigen, die<br />
unter der Woche liegengeblieben s<strong>in</strong>d.<br />
Zudem nutzen wir schon im zweiten<br />
Jahr „das Schnuppern“, also e<strong>in</strong>e Kurzmitgliedschaft<br />
im Verband. Fast alle, die<br />
mal nur re<strong>in</strong>schnuppern wollten, s<strong>in</strong>d<br />
später auch Mitglieder geworden.<br />
Es lohnt sich immer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong><br />
mit den Jugendlichen zu arbeiten. Der<br />
Nachwuchs ist unsere Zukunft. Und<br />
ganz im Vertrauen: So schlimm s<strong>in</strong>d sie<br />
auch wieder nicht, die Zeit ist e<strong>in</strong>fach<br />
hektischer und alles war früher auch<br />
nicht besser, nur anders. SK<br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
Verband<br />
2<br />
Silbernes Dienstjubiläum 3<br />
Investitionen <strong>in</strong> die Sicherheit 3<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> 4<br />
Vere<strong>in</strong>sjubiläen 4<br />
Übungsleitergelder 4<br />
Stärkung der Ausbildung 4<br />
Schnuppern 5<br />
<strong>Aero</strong> 2010<br />
DAeC<br />
5<br />
Führungsetage DAeCSegelflug 6<br />
Segelflug Rangliste 8<br />
Vulkanasche<br />
Recht<br />
8<br />
Die 90TageRegel 9<br />
Arbeitnehmerähnliche Tätigkeiten 10<br />
Luftraum<br />
Luftraumänderungen 2011<br />
Luftsport-Sparten<br />
11<br />
Streckenflugsem<strong>in</strong>ar 2010 12<br />
Bergfliegen 2010 13<br />
DKader Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslager 2010 14<br />
Euregio Cup 2010 16<br />
Höhenstarts <strong>in</strong> der Lausitz! 17<br />
Das Fliegen studieren 18<br />
Schon gepunktet? 19<br />
Ruhr 2010 20<br />
24. BBSW 22<br />
Le<strong>in</strong>enolympics 2010 24<br />
L<strong>in</strong>denbergpokal 2010 25<br />
Landesjugendtreffen Modellflug 26<br />
Intermodellbau Dortmund 28<br />
UlAssistentenlehrgang 2010 29<br />
CarlGötzeFahrt 30<br />
Mit dem Ballon nach Norwegen 31<br />
Prof. Dr. Bernhard Sann<br />
Vere<strong>in</strong>e<br />
32<br />
Aus der Luft auf zwei Räder 33<br />
Petrus, was haben wir Dir getan? 34<br />
Weiterbildung Hünsb. Flieger 35<br />
VIBSSServiceCenter 35<br />
Was hast du uns angetan? 36<br />
1000 mal 1000 Euro 36<br />
DAeC <strong>Landesverband</strong> 37<br />
Nachrufe 37<br />
Term<strong>in</strong>e 38
Silbernes Dienstjubiläum <strong>in</strong> der<br />
Geschäftsstelle des DAeC LV <strong>NRW</strong> e.V.<br />
E<strong>in</strong> Vierteljahrhundert bei dem Deutschen <strong>Aero</strong> - <strong>Club</strong> LV <strong>NRW</strong> e.V.<br />
Dieses Jubiläum feiert Herr Gerdhard Rademacher am 1. Juli 2010 <strong>in</strong> Duisburg.<br />
Mit se<strong>in</strong>em Arbeitsvertrag als „Sachbearbeiter<br />
der Abteilung Flugsport“ <strong>in</strong> der<br />
Tasche betrat der heutige Geschäftsführer<br />
genau an diesem Tag vor 25 Jahren<br />
die Geschäftsstelle.<br />
Als Geschäftsführer lernten nicht nur<br />
Herr Dr. Kurt Plank (Präsident von 1984 <br />
1995), Herr Erw<strong>in</strong> Imgenberg (Präsident<br />
von 1995 2002), Herr Dr. He<strong>in</strong>rich <br />
Wilhelm Kettler (Präsident von 2002 <br />
2008) und Herr Stefan Klett (Präsident<br />
seit 2008) den exam<strong>in</strong>ierten Lehrer als<br />
Das Land Nordrhe<strong>in</strong><strong>Westfalen</strong>, vertreten<br />
durch das Sportm<strong>in</strong>isterium,<br />
hat den Mitgliedsvere<strong>in</strong>en und Schülerfluggeme<strong>in</strong>schaften<br />
des DAeC LV<br />
<strong>NRW</strong> <strong>in</strong> diesem Jahr 60.000 EUR für<br />
die Beschaffung von Rettungs und Sicherheitsgerät<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Bis zum def<strong>in</strong>ierten Stichtag haben 65<br />
Vere<strong>in</strong>e und 10 Schülerfluggeme<strong>in</strong>schaften<br />
Anträge e<strong>in</strong>gereicht. Die frohe<br />
Botschaft vorweg: allen Anträgen konnte<br />
nach der Sichtung und Aufarbeitung<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
verlässlichen, fairen aber auch konsequenten<br />
Menschen kennen, der immer<br />
die Interessen der Mitglieder und Kunden<br />
aber auch der Mitarbeiter und des<br />
Verbandes im S<strong>in</strong>n hat.<br />
Mit unermüdlicher Tatkraft und Besonnenheit<br />
stellt sich Gerhard Rademacher<br />
den besonderen Herausforderungen im<br />
Flugsport und setzt sich somit über Jahre<br />
sehr erfolgreich nicht nur für die Erhaltung<br />
des unteren Luftraumes e<strong>in</strong>.<br />
Ganz besonders hervorzuheben ist auch<br />
Investitionen <strong>in</strong> die Sicherheit<br />
entsprochen werden, die Zuwendungsbescheide<br />
wurden bereits verschickt, sodass<br />
die Anschaffungen nunmehr noch<br />
<strong>in</strong> dieser Saison getätigt und genutzt<br />
werden können.<br />
Die E<strong>in</strong>kaufsliste zeigt den vielfältigen<br />
Bedarf des Luftsports auf.<br />
Auf ihr stehen:<br />
• 60 Rettungsfallschirme<br />
• 21 ELT Notsender<br />
• 18 Flarmgeräte<br />
Verband<br />
se<strong>in</strong>e verantwortungsbewusste und vorwärtsgerichtete<br />
Handlungsweise bei<br />
der Erstellung e<strong>in</strong>es vorbildlichen Versicherungspaktes<br />
für unseren Verband.<br />
So ist es heute an der Zeit, sich bei dem<br />
beliebten Segelflieger Gerhard Rademacher<br />
zu bedanken. Sehr gerne begleiten<br />
wir ihn bei se<strong>in</strong>em weiteren Flug durch<br />
die Verbandsgeschichte und wünschen<br />
ihm auf diesem Wege noch viele perfekte<br />
Landungen!<br />
Das Präsidium<br />
• 8 Transponder<br />
• 3 EVarios<br />
• 1 Funkgerät und<br />
• 1 Nachrüstung e<strong>in</strong>er Bugkupplung.<br />
Die Gesamt<strong>in</strong>vestitionssumme beträgt<br />
mehr als 150.000 EUR.<br />
Wir danken schon jetzt dem Land <strong>NRW</strong><br />
für die großzügige Unterstützung und<br />
den enormen Zugew<strong>in</strong>n an Sicherheit<br />
im Luftsport. GR<br />
3
Verband<br />
Luftsport <strong>in</strong><br />
<strong>NRW</strong><br />
Das Präsidium des DAeC LV <strong>NRW</strong><br />
hat <strong>in</strong> der Maisitzung über die weiteren<br />
Ausgaben von „Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong>“<br />
beraten und, <strong>in</strong> Umsetzung des Beschlusses<br />
des letzten Verbandstages<br />
beschlossen, dass <strong>in</strong> diesem Jahr <strong>in</strong>sgesamt<br />
vier Ausgaben herausgebracht<br />
werden.<br />
Folgende Term<strong>in</strong>e werden für „Luftsport<br />
<strong>in</strong> <strong>NRW</strong> 2010“ festgelegt:<br />
Ausgabe Redakt.-Schluss Lieferung<br />
III 20.09.2010 40. KW<br />
IV 29.11.2010 50. KW<br />
Als Ergänzung dieser gedruckten<br />
Aufarbeitung der <strong>NRW</strong>relevan ten<br />
Themen wird geprüft, ob im Verbund<br />
mit anderen Verbänden des DAeC<br />
Kooperationsmöglichkeiten <strong>in</strong> der<br />
Informationsverbreitung gefunden<br />
wer den können. Neben e<strong>in</strong>em Pr<strong>in</strong>tmedium<br />
werden dabei auch die Möglichkeiten<br />
der neuen elektronischen<br />
Medien geprüft. Wie <strong>in</strong> Kamen im letzten<br />
November mitgeteilt, werden die<br />
M<strong>in</strong>derausgaben aufgrund der ger<strong>in</strong>geren<br />
Ausgabenzahl dazu beitragen,<br />
den Verbandshaushalt zu entlasten.<br />
GR<br />
Stärkung der<br />
Ausbildung<br />
Seit dem 1.Mai 2010 wurde die Mitarbeit<br />
von Manuela Mauter auf e<strong>in</strong>e neue Basis<br />
gestellt. Sie war bisher als Aushilfe angestellt<br />
und <strong>in</strong> der Regel nur e<strong>in</strong>en Tag<br />
<strong>in</strong> der Woche <strong>in</strong> Duisburg anwesend.<br />
Die stetig wachsenden Anforderungen<br />
Vere<strong>in</strong>sjubiläen<br />
Der Landessportbund Nordrhe<strong>in</strong><br />
<strong>Westfalen</strong> (LSB) erstellt für 100, 125<br />
oder 150jährige Vere<strong>in</strong>sjubiläen e<strong>in</strong>e<br />
Urkunde. Diese kann formlos beantragt<br />
werden. Um dies für alle Beteiligten<br />
möglichst effektiv gestalten zu<br />
können, wird das exakte Gründungsdatum,<br />
der korrekte und vollständige<br />
Vere<strong>in</strong>sname, e<strong>in</strong> druckfähiges Vere<strong>in</strong>slogo<br />
(300 dpi, Dateiformat: jpg,<br />
tiff oder eps) benötigt. Auf Grund der<br />
Haushaltslage und der Tatsache, dass<br />
dem LSB mehr als 20.000 Vere<strong>in</strong>e angeschlossen<br />
s<strong>in</strong>d, ist es grundsätzlich<br />
leider nicht möglich, Vere<strong>in</strong>en für ihre<br />
Jubiläen e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Förderung zu<br />
gewähren.<br />
Übungsleitergelder<br />
Das F<strong>in</strong>anzgericht Köln hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
Urteil vom 21.04.2010 festgestellt,<br />
dass Übungsleiterzuschüsse nicht der<br />
Umsatzsteuer zu unterwerfen s<strong>in</strong>d.<br />
Geklagt hatte e<strong>in</strong> beruflich Selbständiger,<br />
der von se<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong> für den<br />
E<strong>in</strong>satz als Fluglehrer Übungsleiterzuschüsse<br />
<strong>in</strong>nerhalb der def<strong>in</strong>ierten<br />
Freibeträge erhalten hat. Se<strong>in</strong> zuständiges<br />
F<strong>in</strong>anzamt hatte die Auffassung<br />
vertreten, dass diese Beträge bei Selbständigen<br />
der Umsatzsteuer zu unterwerfen<br />
seien.Der DAeC LV <strong>NRW</strong> und<br />
der DAeC hatten sich am Prozesskostenrisiko<br />
beteiligt und auch den LSB<br />
fachlich kontaktiert um zu verh<strong>in</strong>dern,<br />
im Ausbildungsbereich machten es erforderlich,<br />
den Ausbildungsleiter Hubertus<br />
Huttel von möglichst vielen adm<strong>in</strong>istrativen<br />
Tätigkeiten zu befreien,<br />
damit er sich auf die notwendigen Maßnahmen<br />
zum Erhalt und zur Verbesserung<br />
unserer Ausbildungse<strong>in</strong>richtungen<br />
konzentrieren kann. Dafür war e<strong>in</strong>e<br />
Stellenausweitung im Bereich der Ausbildung<br />
notwendig.<br />
Manuela Mauter ist nunmehr<br />
wochentags von 9.00 bis 13.00 Uhr,<br />
dienstags von 9.00 – 17.00 Uhr <strong>in</strong> der<br />
Als e<strong>in</strong>malige Auszeichnung für<br />
Sportvere<strong>in</strong>e oder verbände ist die<br />
Sportplakette des Bundespräsidenten<br />
bestimmt. Sie wird aus Anlass des<br />
100jährigen Bestehens auf Antrag<br />
verliehen. Alle erforderlichen Antragsunterlagen<br />
können ebenfalls beim LSB<br />
angefordert werden. Dieser Antrag<br />
muss m<strong>in</strong>destens zwölf Monate vor<br />
dem Jubiläum schriftlich e<strong>in</strong>gereicht<br />
werden.<br />
Weitere Informationen:<br />
Landessportbund Nordrhe<strong>in</strong><strong>Westfalen</strong>,<br />
Dagmar Osterburg, Tel.: 0203 7381951,<br />
EMail: Dagmar.Osterburg@lsbnrw.de<br />
dass Selbständige zukünftig <strong>in</strong> der<br />
Ausübung des Ehrenamtes Nachteile<br />
erleiden mit der absehbaren Folge,<br />
dass sie für diese Vere<strong>in</strong>stätigkeiten<br />
nicht mehr zur Verfügung stehen.<br />
Das F<strong>in</strong>anzgericht hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
Urteil betont, dass Entgelte für e<strong>in</strong>e<br />
ehrenamtliche Tätigkeit steuerfrei<br />
s<strong>in</strong>d, wenn das Entgelt für dieses Tätigkeit<br />
nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Auslagenersetz<br />
und e<strong>in</strong>er angemessenen Entschädigung<br />
für Zeitversäumnis besteht. Dem<br />
Ehrenamt im Vere<strong>in</strong> wurde mit diesem<br />
Urteil der Rücken gestärkt.<br />
GR<br />
Geschäftsstelle wie folgt zu erreichen:<br />
Telefon: 0203 / 7784414<br />
EMail: ausbildung@aeroclubnrw.de<br />
Manuela Mauter bearbeitet im Wesentlichen<br />
die vielfältigen Dokumentationen<br />
unserer Ausbildungse<strong>in</strong>richtung. Das<br />
Präsidium hat beschlossen, die Stellenausweitung<br />
zunächst bis zum Jahresende<br />
2010 zu befristen und im Kontext<br />
e<strong>in</strong>er derzeit stattf<strong>in</strong>denden Analyse der<br />
Geschäftsstelle über den weiteren Stellenplan<br />
zu bef<strong>in</strong>den. GR<br />
4 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
Schnuppern<br />
Bei kaum e<strong>in</strong>er anderen Sportart s<strong>in</strong>d<br />
die E<strong>in</strong>stiegshürden so hoch wie beim<br />
Luftsport: die Luftsportgelände liegen<br />
zumeist entfernt von den Wohngebieten,<br />
sie s<strong>in</strong>d aus Sicherheitsgründen<br />
e<strong>in</strong>gezäunt und die Zugänge mit Warnh<strong>in</strong>weisen<br />
eher abschreckend als e<strong>in</strong>ladend<br />
gestaltet. Schon diese räumliche<br />
Distanz erschwert den Zugang von <strong>in</strong>teressierten<br />
Mitbürgern zu den Luftsportvere<strong>in</strong>en.<br />
Im Rahmen der Mitgliederwerbung<br />
bieten viele Vere<strong>in</strong>e daher „Schnupperkurse“<br />
an, damit die Teilnehmer die<br />
Schönheit und den Erlebnisreichtum<br />
des Luftsports kennenlernen können,<br />
um dann für sich zu entscheiden, ob der<br />
Luftsport zukünftig für sie e<strong>in</strong> persönliches<br />
Betätigungsfeld bieten kann und<br />
sie Mitglied im Vere<strong>in</strong> werden.<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
Der DAeC LV <strong>NRW</strong> e.V. eröffnet se<strong>in</strong>en<br />
Vere<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Form von Kurzmitgliedschaften<br />
im Verband den Rahmen, die<br />
potentiellen Vere<strong>in</strong>smitglieder zeitlich<br />
befristet <strong>in</strong> die Sportorganisation aufzunehmen<br />
und bei der Sporthilfe den gleichen<br />
Versicherungsschutz herzustellen<br />
wie bei den ordentlichen Vere<strong>in</strong>smitgliedern.<br />
Schnupperkurse<br />
π Sie f<strong>in</strong>den im Rahmen e<strong>in</strong>er Ausbildungse<strong>in</strong>richtung<br />
statt.<br />
π Der Beg<strong>in</strong>n der Ausbildung der<br />
„Schnupperer“ wird der zuständigen<br />
Stelle der Ausbildungse<strong>in</strong>richtung<br />
gemeldet, soweit dies erforderlich.<br />
π Flüge werden mit e<strong>in</strong>em entsprechend<br />
lizenzierten Fluglehrer durchgeführt.<br />
<strong>Aero</strong> 2010 – Erfolgreicher <strong>NRW</strong> Stand!<br />
„CAMOplus“ und „CAMOdata“: Das waren die beiden Servicehighlights, mit denen<br />
sich der DAeC <strong>Landesverband</strong> <strong>NRW</strong> auf der <strong>Aero</strong> 2010 <strong>in</strong> Friedrichshafen mit<br />
e<strong>in</strong>em eigenen Stand <strong>in</strong> der Halle 5 präsentierte.<br />
V.l.n.r: H-O. Edelhoff, S. Klett, K. Kopl<strong>in</strong>, H-J- Kreibig, Dr. J. Plusczyk, K. Claus<br />
Verband<br />
π Alle für die Ausbildung geltenden<br />
Regeln und Auflagen werden beachtet.<br />
π Die Teilnahme am Schnupperkurs<br />
und damit die Dauer der Kurzmitgliedschaft<br />
s<strong>in</strong>d auf maximal vier<br />
Wochen begrenzt.<br />
Bis Ende Mai haben rund 65 Vere<strong>in</strong>e<br />
dieses Angebot der Unterstützung der<br />
Mitgliederwerbung genutzt und auf diese<br />
Weise Werbung für den Luftsport betrieben.<br />
Warum eigentlich nur 65? Über<br />
das Verfahren, wie man die Schnupperformulare<br />
erwerben kann, <strong>in</strong>formiert<br />
Rundschreiben 5/2010, das, wie alle<br />
gültigen Rundschreiben, auch auf unserer<br />
Homepage www.aeroclubnrw.de<br />
unter Service>Download e<strong>in</strong>gesehen<br />
werden kann. GR<br />
Mit mittlerweile über 700 gemeldeten<br />
Luftfahrzeugen <strong>in</strong> der Überwachten<br />
Umgebung darf sich der DAeC LV<br />
<strong>NRW</strong> mit diesem technischen Angebot<br />
durchaus als Marktführer bezeichnen.<br />
Der <strong>Landesverband</strong> <strong>NRW</strong> hatte die<br />
Zeichen der „EASAZeit“ rechtzeitig<br />
erkannt hat und die Umsetzung mit<br />
e<strong>in</strong>er Internetplattform realisiert. So<br />
war es nicht erstaunlich, dass sich der<br />
komplette DAeC Vorstand vor Ort e<strong>in</strong><br />
Bild verschaffte und sich <strong>in</strong>formierte,<br />
„denn“ so <strong>NRW</strong>Präsident Stefan Klett:<br />
„Wir bieten das Know How <strong>in</strong> dieser<br />
komplexen Materie gerne und im neuen<br />
geme<strong>in</strong>schaftlichen DAeC Geiste<br />
auch anderen Luftsportverbänden an.“<br />
Stolz ist man <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> besonders auf<br />
die zahlreich gemeldeten Luftfahrzeuge<br />
anderer Landesverbände bis h<strong>in</strong> zum<br />
österreichischem <strong>Aero</strong> <strong>Club</strong>. Die Standmannschaft<br />
Kar<strong>in</strong>a Claus, Ulf Calsbach<br />
und „Ötte“ Edelhoff war entsprechend<br />
zufrieden mit der der Nachfrage und mit<br />
den Gesprächen <strong>in</strong> Friedrichshafen.<br />
LV <strong>NRW</strong><br />
5
DAeC SEKO<br />
„Grundüberholung“ <strong>in</strong> der Führungsetage<br />
Machen wir uns nichts vor: Organisationsspezifische Themen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> eher<br />
trockener Kanten Brot. Dennoch ist jeder e<strong>in</strong>zelne Segelflugpilot <strong>in</strong> Deutschland<br />
von der Arbeit und den Entscheidungen <strong>in</strong> Braunschweig betroffen. Halt-Stopp,<br />
Halt-Stopp, Halt-Stopp! Wer oder was s<strong>in</strong>d eigentlich „die da oben“? Muss mich<br />
das als geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> glücklich-zufriedener Segelflieger überhaupt <strong>in</strong>teressieren? Die<br />
Antwort: Wer auch <strong>in</strong> den kommenden Jahren se<strong>in</strong>e geliebten Kreise lautlos <strong>in</strong> den<br />
Himmel malen möchte, sollte sich dafür <strong>in</strong>teressieren. Zum e<strong>in</strong>en erfährt man so,<br />
wer die fleißigen He<strong>in</strong>zelmännchen s<strong>in</strong>d, die sche<strong>in</strong>bar wie von Geisterhand gesteuert<br />
Lufträume für uns freihalten, die Ausbildung regulieren, den Sportbetrieb<br />
organisieren und vieles mehr. Zum anderen ereignen sich <strong>in</strong> diesen Tagen Bahn<br />
brechende und für den e<strong>in</strong>zelnen Piloten durchaus spannende D<strong>in</strong>ge an der Führungsspitze<br />
des deutschen Segelflugs.<br />
Im Kab<strong>in</strong>ett dieser „Regierung“ sitzen<br />
im Übrigen statt den erwähnten He<strong>in</strong>zelmännchen<br />
natürlich echte Menschen,<br />
die alle selbst Segelflieger und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Gutteil ihrer Freizeit ehrenamtlich tätig<br />
s<strong>in</strong>d. „Die da oben“ müsste also eigentlich<br />
heißen „Von Segelfliegern – Für<br />
Segelflieger“. Vom Flugschüler über<br />
den Platzrundenliebhaber, Kunstflugbegeisterten,<br />
Streckencrack bis h<strong>in</strong> zum<br />
re<strong>in</strong>en Sympathisanten unseres Sports<br />
– jeder kann sich hier e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Die<br />
Themenvielfalt kennt (fast) ke<strong>in</strong>e Grenzen.<br />
Wer also Verbesserungspotential<br />
sieht oder schon immer an Wettbewerbsordnungen,<br />
der SBO oder an den<br />
Ausbildungsregeln mitwirken wollte, ist<br />
jederzeit herzlich zum demokratischen<br />
Mitgestalten e<strong>in</strong>geladen. Interessierte<br />
können sich unter segelflug@daec.de<br />
gerne an das Referat Segelflug wenden.<br />
Wie sieht die bisherige Situation aus?<br />
Die Interessen der Segelflieger <strong>in</strong><br />
Deutschland nahm auf nationaler und<br />
<strong>in</strong>ternationaler Ebene die Segelflugkommission<br />
(Seko) des DAeC e.V. wahr. Der<br />
Großteil von uns Segelflugpiloten wird<br />
durch die Mitgliedschaft unserer Ortsvere<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong> den Landesverbänden repräsentiert.<br />
Die Landesverbände wiederum<br />
haben ihre jeweiligen Vertreter <strong>in</strong> der<br />
Mitgliederversammlung oder <strong>in</strong> den<br />
Gremien der Seko. Hauptträger der fliegerischen<br />
und technischen Ausbildung<br />
sowie der Wartung und Instandsetzung<br />
der Segelflugzeuge / Motorsegler s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> den jetzigen Strukturen die Landesverbände<br />
mit ihren Ortsvere<strong>in</strong>en. Flug<br />
schüler Max Mustermann ist also Mitglied<br />
im Segelflugclub Musterflug e.V.<br />
<strong>in</strong> Musterstadt. In diesem Vere<strong>in</strong> erhält<br />
Max se<strong>in</strong>e Ausbildung, und zwar nach<br />
der Ausbildungsstruktur des Landesluftsportverbandes<br />
SchleswigHolste<strong>in</strong>, wo<br />
unser beispielhaftes Musterstadt liegt.<br />
Der <strong>Landesverband</strong> SchleswigHolste<strong>in</strong><br />
wiederum schickt se<strong>in</strong>en Segelflugreferenten<br />
Manni Mustermeier regelmäßig<br />
zu Sitzungen und Arbeitstreffen der<br />
Seko. Dort trifft er auf se<strong>in</strong>e Amtskollegen<br />
der anderen deutschen Landesverbände<br />
und erarbeitet mit ihnen geme<strong>in</strong>sam<br />
wichtige D<strong>in</strong>ge, die z.B. Max<br />
Mustermann <strong>in</strong> der Ausübung se<strong>in</strong>e<br />
fliegerischen Aktivitäten direkt betreffen.<br />
Zusätzlich fallen weitere Aufgaben von<br />
zentraler, bundesweiter Natur an. Diese<br />
werden nach aktuellem Stand von den<br />
Gremien des Dachverbandes DAeC e.V.<br />
Organisation des Deutschen <strong>Aero</strong>club e.V. nach der Strukturreform<br />
BundesBundeskommissionkommissionBundeskommissiBundes- SEGELFLUG kommission<br />
MODELL- BundeskommissionBundes-<br />
FLUG FALL-<br />
SCHIRM-S BALLON- kommisBundes- SPORT MOTOR- kommissio<br />
FLUG ULTRA-<br />
LEICHT- HÄNGE-<br />
GLEITER-<br />
Dachverband DAeC e.V.<br />
Bundeskommissionen Multi-Luftsportverbände Mono-Luftsportverbände<br />
Abbildung 1<br />
Luftsportverband BundesBundes-<br />
Bayern kommission<br />
e.V. BundeskommissikommissionBundeskommissionkommisBundes-<br />
MODELL-<br />
FALL-<br />
BALLON- kommissioBundesBundes- SCHIRM-S<br />
FLUG Bundes-<br />
SPORT MOTOR- ULTRA- kommissionkommissiBundesHÄNGEkommiss<br />
FLUG LEICHT- kommissionBundes- SEGELFL Bundes-<br />
GLEITER- MODELL- kommission<br />
FALL- kommisBundes- SCHIRM-S<br />
FLUG BALLONkommissio<br />
SPORT MOTOR-<br />
ULTRA-<br />
FLUG<br />
LEICHT- HÄNGE-<br />
GLEITER-<br />
sowie dessen Referaten oder der Seko<br />
selbst übernommen.<br />
Was ist neu ?<br />
Das Wortgespenst „Strukturreform“<br />
geistert seit dem 19. September 2009<br />
durch den medialen Szenewald. Was<br />
verbirgt sich dah<strong>in</strong>ter? Der Deutsche<br />
<strong>Aero</strong> <strong>Club</strong> e.V. beschloss an diesem<br />
Tag auf se<strong>in</strong>er außerordentlichen Mitgliederversammlung<br />
<strong>in</strong> Braunschweig<br />
e<strong>in</strong>e neue Satzung. Geändert wurden<br />
nicht nur e<strong>in</strong>ige Punkte von mehr oder<br />
weniger kosmetischer Natur. Ne<strong>in</strong> – es<br />
handelt sich vielmehr um wirklich weit<br />
reichende Neuheiten, „dicke Brocken“<br />
sozusagen. Hauptziel der Reform ist es,<br />
allen Luftsportlern und ihren Verbänden<br />
<strong>in</strong> Deutschland die Möglichkeit zu<br />
bieten, sich unter dem nationalen Dachverband<br />
DAeC e.V. zu organisieren<br />
(s. Abbildung 1).<br />
Der Weg für den deutschen Segelflug<br />
ist nun e<strong>in</strong>deutig: Man muss sich unter<br />
den beschriebenen neuen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
auf Bundesebene neu<br />
aufstellen. Um sich für dieses Szenario<br />
entsprechend zu rüsten, haben die<br />
Segelflieger im W<strong>in</strong>ter 2009 / 2010 die<br />
Arbeiten zur Gründung ihrer Bundeskommission<br />
aufgenommen. Die Mitgliederversammlung<br />
der Sportfachgruppe<br />
Segelflug setzte dazu am 31.Oktober<br />
2009 <strong>in</strong> Bremen e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe<br />
(AG) „BuKo Segelflug“ e<strong>in</strong>.<br />
BundesBundeskommission DFV kommissionBundeskommisBundes-<br />
MOTOR- kommissio<br />
MODELL-<br />
FLUG ULTRA-<br />
FLUG<br />
LEICHT- HÄNGE-<br />
GLEITER-<br />
Nun könnte man<br />
lapidar vermuten,<br />
dass die bisherige<br />
Seko lediglich <strong>in</strong><br />
BuKo umbenannt<br />
wird. Weit gefehlt!<br />
Die Überführung<br />
zur Bundeskommission<br />
ist e<strong>in</strong>e<br />
kle<strong>in</strong>e Mammutaufgabe<br />
für die<br />
AG. Mit ihr s<strong>in</strong>d<br />
aber zugleich große<br />
Chancen für<br />
unsere Sportart<br />
6 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
verknüpft. Denn „Bundeskommission“<br />
bedeutet für die deutsche Segelfluggeme<strong>in</strong>de<br />
letztendlich, dass sie künftig<br />
über deutlich mehr organisatorische<br />
Eigenständigkeit und Selbstverwaltung<br />
verfügt als jemals zuvor. Der AG gehören<br />
Michael Köster, Herbert Märt<strong>in</strong>,<br />
Meike Müller, Gaidis Neimanis und<br />
Jörg Z<strong>in</strong>nert an.<br />
In e<strong>in</strong>em ersten Schritt schnürte man<br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den Segelflugreferenten<br />
der Landesverbände e<strong>in</strong><br />
Aufgaben und Leistungspaket für die<br />
Bundesebene. Schnell kristallisierte<br />
sich im Zuge dessen heraus, dass sich<br />
Grundlegendes ändern muss. Denn die<br />
Organisationsstruktur der bisherigen<br />
Seko ist für die heranrollenden Aufgaben<br />
schlichtweg ungeeignet. Beispielsweise<br />
kommt man mit Ehrenamt alle<strong>in</strong><br />
hier nicht mehr weiter. Hauptamtliche<br />
Tätigkeit soll daher künftig für mehr<br />
Professionalität <strong>in</strong> der Führungsetage<br />
des deutschen Segelfluges sorgen. Zudem<br />
schuf die AG die notwendige formale<br />
Geschäftsordnung für die neue<br />
Bundeskommission. Die angestrebte<br />
Organisation der deutschen Segelflieger<br />
auf Bundesebene soll demnach künftig<br />
wie <strong>in</strong> Abbildung 2 gezeigt aussehen.<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
Bundeskommission Segelflug<br />
Vorstand<br />
Was wurde auf dem Weg zur funktionsfähigen<br />
BuKo Segelflug bisher erreicht?<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Luftsportarten werden<br />
wie abgebildet künftig unter dem Dach<br />
des DAeC e. V. weitestgehend eigenverantwortlich<br />
aufgestellt. Sie müssen also<br />
weitgehend selbstständig arbeits und<br />
handlungsfähig se<strong>in</strong>. Das gilt natürlich<br />
auch für den Segelflug, und zwar <strong>in</strong> allen<br />
erforderlichen Kernaufgaben. Sport,<br />
Lizenzen, Ausbildung, Technik und<br />
Welche Motive haben die Arbeitsgruppe<br />
„BuKo Segelflug“ geleitet?<br />
Die Arbeit der AG basiert auf<br />
folgenden Grundgedanken:<br />
π Die neue Situation soll als Chance<br />
begriffen werden, um den Segelflug<br />
zukunftsfähig auf Bundesebene zu<br />
organisieren.<br />
π Das mit den Segelflugreferenten der<br />
Landesverbände erarbeitete Aufgaben<br />
und Leistungspaket soll <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Konzept aufgenommen werden.<br />
π Die Interessen der Segelflieger und<br />
des Segelflugs mit se<strong>in</strong>en Aufgaben<br />
für die Zukunft stehen im Vordergrund.<br />
π Der Service für die Mitglieder und<br />
Vere<strong>in</strong>e soll qualitativ und faktisch<br />
<strong>in</strong> allen Regionen <strong>in</strong> Deutschland<br />
verbessert werden.<br />
π Zur Bewältigung der zunehmend<br />
anspruchsvollen Aufgaben benötigen<br />
wir im Segelflug mehr Professionalität<br />
durch Verzahnung von ehrenamtlichen<br />
und hauptamtlichen<br />
Mitarbeitern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er funktionalen<br />
Struktur.<br />
SPORT Lizenzen/ Ausbildung Technik/ Lufttüchtigkeit Luftraum/ Flugbetrieb PR/ Market<strong>in</strong>g<br />
Abbildung 2<br />
Organisation Bundeskommission Segelflug: Angestrebte Zielstruktur<br />
Erweiterter Vorstand<br />
Verwaltung<br />
Lufttüchtigkeit, Luftraum und Flugbetrieb,<br />
PR und Market<strong>in</strong>g all diese und<br />
weitere Themen müssen künftig von den<br />
Segelfliegern größtenteils selbstständig<br />
gehandhabt werden, siehe Bild 2. Über<br />
e<strong>in</strong> zeitlich gestaffeltes Phasenmodell<br />
werden Aufgaben und Personal <strong>in</strong> Richtung<br />
Zielstruktur umorganisiert.<br />
Die erwähnte neue Geschäftsordnung<br />
(GO) ist von Anfang an die Grundlage<br />
für die Arbeit der BuKo Segelflug. Die<br />
Was ist nun zu tun?<br />
DAeC<br />
GO bildet die Zielstruktur ab und ist somit<br />
auch die Geschäftsgrundlage für die<br />
Übergangszeit. Bewährtes aus der Seko<br />
wurde beibehalten, e<strong>in</strong>ige Änderungen<br />
spiegeln aber auch die Erfahrungen der<br />
Vergangenheit. So f<strong>in</strong>det z.B. <strong>in</strong> Zukunft<br />
die Mitgliederversammlung der<br />
Sportfachgruppe Segelflug nur noch<br />
e<strong>in</strong>mal im Jahr statt. E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige<br />
Def<strong>in</strong>ition des erweiterten Vorstandes<br />
soll außerdem die Handlungsfähigkeit<br />
der Führungsspitze <strong>in</strong>sgesamt stärken.<br />
Auf der Mitgliederversammlung der<br />
Sportfachgruppe Segelflug am 20. Feb.<br />
2010 <strong>in</strong> Braunschweig wurden die Ergebnisse<br />
der AG – also Konzept, Zielstruktur<br />
und GO vorgestellt sowie<br />
e<strong>in</strong>stimmig gebilligt und beschlossen.<br />
Damit s<strong>in</strong>d die Voraussetzungen geschaffen<br />
worden, die es der Hauptversammlung<br />
des DAeC e. V. am 27. März<br />
2010 ermöglichten, e<strong>in</strong>stimmig die<br />
Bildung der BuKo Segelflug und die<br />
Delegation der Sporthoheit Segelflug an<br />
die BuKo Segelflug zu beschließen.<br />
S. Gester<br />
Auf der Agenda der AG stehen<br />
momentan folgende Punkte:<br />
π Überführung der Seko und ihrer<br />
Gremien <strong>in</strong> die neue Bundeskommission<br />
auf Grundlage der GO. Der<br />
grundlegende Beschluss dazu wurde<br />
auf der Mitgliederversammlung<br />
des DAeC e.V. am 27. März 2010<br />
ebenfalls e<strong>in</strong>stimmig beschlossen.<br />
π Ermittlung des F<strong>in</strong>anzbedarfs der<br />
neuen Struktur für die verschiedenen<br />
Phasen sowie für die Zielstruktur.<br />
π Erarbeitung e<strong>in</strong>es Beitragsmodells<br />
unter Berücksichtigung der frei werdenden<br />
Mittel aus dem ehemaligen<br />
Bundesanteil.<br />
π Aufnahme von Kooperationsverhandlungen<br />
mit anderen BuKo´s<br />
oder Verbänden zur geme<strong>in</strong>samen<br />
Sicherstellung von zentralen Aufgaben.<br />
Berücksichtigt werden soll hier<br />
auch e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Beteiligung<br />
aufgrund von Leistungsaustausch<br />
zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Bundeskommissionen.<br />
π Weiterentwicklung des Konzeptes.<br />
7
DAeC<br />
Segelflug Rangliste<br />
Die gute Nachricht für alle, die alljährlich<br />
im Januar <strong>in</strong> den Startlöchern<br />
stehen und versuchen, e<strong>in</strong>en Platz bei<br />
e<strong>in</strong>er der Qualifikationsmeisterschaften<br />
zu ergattern: Es kommt ab sofort nicht<br />
mehr auf den schnellsten F<strong>in</strong>ger, den<br />
besten Rechner oder die stabilste Leitung<br />
an, um den eigenen Namen am<br />
oberen Ende der Meldeliste platziert zu<br />
sehen. Denn mit dem Beschluss vom<br />
20. Februar 2010 gelten neue Regeln<br />
für die Qualifikationsmeisterschaften.<br />
Die wichtigste Änderung ist, dass der<br />
Platz <strong>in</strong> der Meldeliste nun nicht mehr<br />
durch den Zeitpunkt der Meldung, sondern<br />
durch die Platzierung <strong>in</strong> der Deutschen<br />
Rangliste Segelflug bestimmt<br />
wird. Was bedeutet das konkret? Die Regel<br />
greift nur, wenn e<strong>in</strong>e Qualifikationsmeisterschaft<br />
überbucht ist. In diesem<br />
Vulkanasche<br />
E<strong>in</strong> Naturereignis auf Island ist <strong>in</strong> der<br />
Lage, den Flugverkehr <strong>in</strong> Europa am<br />
Boden zu halten, verbunden mit weitreichenden<br />
f<strong>in</strong>anziellen Konsequenzen<br />
für die Flughäfen, die Fluggesellschaften,<br />
die Reiseanbieter und zudem für<br />
viele Unternehmen. Wer hätte das vorher<br />
gedacht?<br />
Das HightechUmfeld der Luftfahrt erweist<br />
sich auf e<strong>in</strong>en solchen Vorgang<br />
als nicht optimal vorbereitet: es dauert<br />
Tage, bis Messflugzeuge starten können,<br />
Richtwerte für die Staubverträglichkeit<br />
von Düsentriebwerken fehlen<br />
ansche<strong>in</strong>end gänzlich. Als fe<strong>in</strong>stauberprobter<br />
Ruhrgebietsmensch kann man<br />
e<strong>in</strong> Lächeln kaum unterdrücken.<br />
Ohne klare Vorgaben geraten die Verantwortlichen<br />
leicht <strong>in</strong>s Schwimmen.<br />
Fall gilt, dass die Teilnehmer <strong>in</strong> der Reihenfolge<br />
ihrer Wertigkeit <strong>in</strong> der Deutschen<br />
Rangliste Segelflug aufgelistet<br />
werden. Das Pr<strong>in</strong>zip ist e<strong>in</strong>fach: Wer <strong>in</strong><br />
dieser Rangliste viele Punkte hat, steht<br />
weiter oben und ist umso sicherer bei<br />
e<strong>in</strong>er der Qualifikationsmeisterschaften<br />
dabei.<br />
Wie bekommt man Punkte für die Deutsche<br />
Rangliste Segelflug? Zunächst erzielt<br />
man selbige durch die Teilnahme<br />
an zentralen Wettbewerben. Die besten<br />
drei Ergebnisse der vergangenen drei<br />
Jahre fließen <strong>in</strong> die Punktwertung e<strong>in</strong>.<br />
Ab sofort können jetzt auch zwei Ergebnisse<br />
durch die Punkte aus der DMSt<br />
Rangliste ersetzt werden. Die Wertigkeit<br />
der DMStZähler beträgt 50% der<br />
Wertigkeit e<strong>in</strong>er zentralen Deutschen<br />
Meisterschaft, derzeit also 0,45.<br />
Ne<strong>in</strong>, ich werde nicht den Versuch unternehmen, den Namen des Vulkans auf<br />
Island, der mit se<strong>in</strong>em Ausbruch und dem damit verbundenen Ascheauswurf den<br />
Luftverkehr <strong>in</strong> Europa nachhaltig gestört hat, richtig zu schreiben, geschweige<br />
denn richtig auszusprechen. Ich möchte lediglich e<strong>in</strong>ige bemerkenswerte, wenn<br />
auch subjektive E<strong>in</strong>drücke festhalten:<br />
Das Fernsehfernduell zwischen dem<br />
Bundesverkehrsm<strong>in</strong>ister und den Vertretern<br />
der Lufthansa war für mich e<strong>in</strong><br />
bemerkenswerter Beleg, wie Menschen<br />
auf Verunsicherung reagieren und ihre<br />
argumentativen Betonpositionen e<strong>in</strong>nehmen.<br />
Der Luftsport konnte zunächst jubeln.<br />
Düsenflieger am Boden bedeuten viele<br />
Freiräume für Luftsportler. Segelflieger<br />
über FrankfurtAirport und Stuttgart<br />
zeigen, dass Lotsen die Situation erkannt<br />
und genutzt haben. Andernorts waren<br />
nicht e<strong>in</strong>mal die Segelflugsektoren<br />
aktiv, aber die meteorologischen Gegebenheiten<br />
ließen leider ke<strong>in</strong>e großräumige<br />
Nutzung der Freiräume zu.<br />
Schwer nachvollziehbar war dann,<br />
dass Düsenfliegerr nach CVFRRegeln<br />
Wenn die DMStRangliste also zur Auffüllung<br />
der Ergebnisse <strong>in</strong> der Deutschen<br />
Rangliste Segelflug herangezogen werden<br />
soll, empfiehlt es sich, <strong>in</strong> der DMSt<br />
möglicht viele Punkte zu sammeln.<br />
Dies kann e<strong>in</strong>erseits durch große Flüge,<br />
andererseits durch vorher angemeldete<br />
Flüge mit den entsprechenden Bonuspunkten<br />
geschehen.<br />
Die neue Regel greift erstmals bei den<br />
Qualifikationsmeisterschaften der Junioren<br />
2011. Die Teilnehmer können<br />
dort Punkte aus der DMSt der Jahre<br />
2010 und 2009 e<strong>in</strong>fließen lassen. Die<br />
Wertung der DMSt 2009 ist <strong>in</strong> der<br />
Deutschen Rangliste Segelflug bereits<br />
frei geschaltet und kann also bereits<br />
zum Auffüllen genutzt werden.<br />
S. Gester<br />
BuKo Segelflug<br />
unterwegs waren. Wo war da die Wolke?<br />
Darüber wohl selbst erschrocken, hat<br />
das BMVBS für den 9. Mai, also e<strong>in</strong>en<br />
Sonntag, verfügt, dass ke<strong>in</strong>erlei<br />
Flüge im süddeutschen Raum stattf<strong>in</strong>den<br />
durften, also auch ke<strong>in</strong>e Segelflüge.<br />
Der DAeC hat gegen dieses Verbot protestiert.<br />
Der Vulkan hat sich beruhigt, se<strong>in</strong>e<br />
Aschewolke hat sich verflüchtigt. Zeit<br />
also zum Nachdenken und sich für die<br />
Zukunft besser zu rüsten, um dann gelassen<br />
und mit Augenmaß reagieren zu<br />
können. Wie heißt der große Bruder<br />
von diesem Vulkan, der nach Aussagen<br />
erfahrener Vulkanologen immer kurz<br />
nach dem kle<strong>in</strong>en ausbricht?<br />
GR<br />
8 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
Die 90-Tage-Regel<br />
Das W<strong>in</strong>terhalbjahr ist naturgemäß selbst im Bereich des Motorfluges nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />
dazu angetan viel zu fliegen, so dass auch dort, regelmäßig aber bei den<br />
Segelfliegern, zu Saisonbeg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis auf § 122 Abs. 1 LuftPersV angezeigt<br />
ersche<strong>in</strong>t. Dieses gilt <strong>in</strong>sbesondere auch für Vere<strong>in</strong>svorstände, die Gastflüge nicht<br />
von Piloten durchführen lassen sollten, h<strong>in</strong>sichtlich welcher sie sich nicht von der<br />
E<strong>in</strong>haltung der dort normierten sogenannten 90-Tage-Regel überzeugt haben,<br />
jedenfalls soweit der Vere<strong>in</strong> vertraglicher Luftfahrzeugführer ist.<br />
§ 122 LuftPersV bestimmt, dass unter<br />
anderem Privatluftfahrzeugführer, Segelflugzeugführer<br />
und Luftsportgeräteführer<br />
e<strong>in</strong> Luftfahrzeug, <strong>in</strong> dem sich<br />
Fluggäste bef<strong>in</strong>den, als verantwortliche<br />
Luftfahrzeugführer nur führen dürfen,<br />
wenn sie <strong>in</strong>nerhalb der vorhergehenden<br />
90 Tage m<strong>in</strong>destens 3 Starts und<br />
3 Landungen auf e<strong>in</strong>em Luftfahrzeug<br />
derselben Klasse, desselben oder ähnlichen<br />
Musters bzw. Art des Luftsportgerätes<br />
ausgeführt wurden. Irritationen<br />
hat nun <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
die letzte Sitzung des BundLänder<br />
Fachausschusses im November 2009<br />
ausgelöst, wo dem Vernehmen nach die<br />
Auffassung vertreten worden se<strong>in</strong> soll,<br />
dass „nur der Alle<strong>in</strong>flug den Piloten die<br />
nötige Erfahrung und Selbstsicherheit“<br />
vermittle, die „unabd<strong>in</strong>gbar ist, um die<br />
Verantwortung für die Mitnahme von<br />
Fluggästen übernehmen zu können“.<br />
Diese Auffassung f<strong>in</strong>det nun im Gesetz<br />
nicht ansatzweise e<strong>in</strong>e Stütze und ist<br />
<strong>in</strong>sbesondere auch <strong>in</strong> der Sache eher<br />
„kontraproduktiv“. Betrachtet man das<br />
Ganze nämlich zunächst e<strong>in</strong>mal vom<br />
Zweck der Regelung her, ist es sicherlich<br />
erheblich zielführender, wenn e<strong>in</strong><br />
erfahrener Lizenz<strong>in</strong>haber mitfliegt und<br />
erforderlichenfalls wertvolle H<strong>in</strong>weise<br />
und Anregungen gibt zu D<strong>in</strong>gen,<br />
die ihm bei dem Flug h<strong>in</strong>sichtlich der<br />
flugtechnischen wie auch sonstigen<br />
allgeme<strong>in</strong>en Fertigkeiten, z.B. Fluge<strong>in</strong>teilung,<br />
Luftraumbeobachtung, Höhen<br />
bzw. Entfernungsschätzung etc., des<br />
verantwortlichen Luftfahrzeugführers,<br />
aufgefallen s<strong>in</strong>d, als dass dem zugrun<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
de liegende, mitunter evtl. gar elementare<br />
Defizite <strong>in</strong>folge bloßen Alle<strong>in</strong>fluges<br />
dem Piloten verborgen bleiben. Was ist<br />
andererseits mit Fluglehrern, die zwar<br />
mitunter hunderte von Schulstarts<br />
gemacht haben, und das zumeist auf<br />
demselben Luftfahrzeug, mit welchem<br />
der Fluggast sodann befördert werden<br />
soll, jedoch Schüler bei sich hatten,<br />
mith<strong>in</strong> nicht alle<strong>in</strong>e geflogen s<strong>in</strong>d? Was<br />
ist mit den Lizenz<strong>in</strong>habern, die <strong>in</strong> der<br />
Saison zig Starts und Stunden sowie tausende<br />
von Kilometern mit eben diesem<br />
Luftfahrzeug geflogen s<strong>in</strong>d, es <strong>in</strong> und<br />
auswendig kennen und gleichwohl ke<strong>in</strong>e<br />
Fluggäste sollen fliegen dürfen, weil<br />
sie <strong>in</strong> den letzten 90 Tagen zuvor ke<strong>in</strong>e<br />
drei Alle<strong>in</strong>flüge absolviert haben? S<strong>in</strong>d<br />
diese Piloten wirklich weniger sicher<br />
als solche, die zwar drei Alle<strong>in</strong>starts absolviert<br />
haben, aber nicht auf exakt dem<br />
Muster, auf dem der Gastflug durchgeführt<br />
werden soll, sondern lediglich<br />
auf ähnlichen Muster oder gar (nur) auf<br />
Luftfahrzeugen derselben Klasse, die<br />
ausweislich des Normtextes unbestreitbar<br />
zählen? Die Antwort liegt für jeden<br />
auch nur e<strong>in</strong>igermaßen kundigen<br />
Praktiker auf der Hand und auch von<br />
Rechtswegen lässt sich die e<strong>in</strong>gangs geschilderte<br />
Auffassung des BundLänder<br />
Fachausschusses ernstlich nicht begründen.<br />
Schon der Wortlaut gibt für<br />
die geschilderte Auffassung re<strong>in</strong> gar<br />
nichts her. Auch der „Spread“ an Luftfahrzeugen,<br />
den das Gesetz hier wie soeben<br />
erwähnt als „Zählmasse“ zur Verfügung<br />
stellt, um die geforderten drei<br />
Starts und Landungen zu absolvieren,<br />
Detlev Dierkes<br />
Recht<br />
steht <strong>in</strong> diamentralem Gegensatz zu<br />
der e<strong>in</strong>engenden Auffassung, die entsprechenden<br />
Flüge müssten immer im<br />
Alle<strong>in</strong>flug durchgeführt werden. Und<br />
im H<strong>in</strong>blick auf die an den Normgeber<br />
stets gerichtete Anforderung nach h<strong>in</strong>reichender<br />
Normklarheit wie auch und<br />
<strong>in</strong>sbesondere e<strong>in</strong>er h<strong>in</strong>reichenden Anwendungspraktikabilität<br />
kann es, und<br />
so wurde es bislang denn auch völlig<br />
zutreffend gehandhabt, alle<strong>in</strong> darauf<br />
ankommen, dass man die geforderten<br />
Starts und Landungen im S<strong>in</strong>ne des<br />
§ 122 LuftPersV als verantwortlicher<br />
Luftfahrzeugführer ausführt. Zurecht<br />
hat deshalb die Schilderung der vorstehend<br />
wiedergegebenen Ansicht des<br />
Ausschusses anlässlich der letzten Präsidialratssitzung<br />
des DAeC LV <strong>NRW</strong><br />
e.V. heftigen Widerstand bei den Delegierten,<br />
sämtlich langjährig erfahrene<br />
Fachleute ausgelöst. Offenbar sieht das<br />
BMVBS als oberste Luftfahrtbehörde<br />
die Rechtslage nicht anders als hier dargestellt<br />
und bislang e<strong>in</strong>hellig so gehandhabt.<br />
Auf Nachfrage hat es nämlich die<br />
Forderung des BundLänderFachausschusses<br />
nach drei Alle<strong>in</strong>flügen e<strong>in</strong>es<br />
Piloten vor der Mitnahme von Fluggästen<br />
zwar befürwortet, gleichzeitig aber<br />
auch angekündigt, § 122 LuftPersV zu<br />
diesem Zwecke entsprechend ändern<br />
zu wollen. Es bleibt zu hoffen, dass die<br />
im Gesetzgebungsverfahren zu beteiligenden<br />
Luftfahrtverbände hier ihren<br />
fachlichen E<strong>in</strong>fluss geltend machen.<br />
Detlev Dierkes<br />
Rechtsanwalt und Justiziar<br />
9
Recht<br />
Arbeitnehmerähnliche Tätigkeiten …<br />
Nahezu e<strong>in</strong> ganzes Jahrzehnt ist vergangen, bis e<strong>in</strong> Mitgliedsvere<strong>in</strong> unseres<br />
Verbandes das für ihn positive Ende e<strong>in</strong>er wahren Prozessodyssee erleben durfte.<br />
Was war geschehen? Zwecks Aufbaus<br />
des Flugbetriebes betankte der spätere<br />
Kläger die W<strong>in</strong>de. Der 17 1/ 2 jährige Lepofahrer<br />
setzte se<strong>in</strong> Vehikel mit zu viel<br />
Schwung, dafür aber umso mehr Unachtsamkeit<br />
rückwärts aus dem Hangar<br />
und quetschte den Kläger zwischen<br />
W<strong>in</strong>de und Lepo e<strong>in</strong>. Der Prozess warf<br />
vielerlei Rechtsfragen auf, über die noch<br />
zu berichten se<strong>in</strong> wird. Gewonnen wurde<br />
der Prozess vom Vere<strong>in</strong> im Ergebnis<br />
letztlich deswegen, weil die Tätigkeit<br />
des geschädigten Mitglieds zuvor durch<br />
die zuständige Verwaltungsberufsgenossenschaft<br />
bestandkräftig als „arbeitnehmerähnlich“<br />
e<strong>in</strong>gestuft worden<br />
war. Hieran war das Oberlandesgericht<br />
gebunden.<br />
Damit war der Schadenssachverhalt<br />
gleichsam dem allgeme<strong>in</strong>en Schadensersatzrecht<br />
entzogen und dem speziellen<br />
berufsgenossenschaftlichen Erstattungsrecht<br />
überantwortet, welches<br />
sich zwar zugunsten des Geschädigten<br />
durch e<strong>in</strong> respektables „Paket“ an gesundheitsbezogenen<br />
Sachleistungen<br />
bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em Rentenanpruch kennzeichnet,<br />
zu se<strong>in</strong>en Lasten aber eben<br />
auch durch den Wegfall e<strong>in</strong>es Schmerzensgeldes.<br />
Vielen wird diese Konsequenz<br />
aus ihrer Kenntnis des Berufsgenossenschaftswesens<br />
bekannt se<strong>in</strong>,<br />
welches die meisten unserer Arbeitsverhältnisse<br />
„überlagert.“<br />
Umso überraschter wird deshalb vielleicht<br />
mancher Leser se<strong>in</strong>, dass hier<br />
außerhalb vertraglich vere<strong>in</strong>barter<br />
Arbeitsverhältnisse berufsgenossenschaftliche<br />
Leistungen erbracht werden<br />
können. In der Tat ist solches möglich,<br />
nämlich dann, wenn es um Tätigkeiten<br />
geht, h<strong>in</strong>sichtlich welcher man im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>er Gesamtbetrachtung feststellen<br />
kann, dass sie ganz ähnlich wie die<br />
Tätigkeit e<strong>in</strong>es Arbeitnehmers ausgeübt<br />
werden.<br />
Bedenkt man, dass hierzu, anders als<br />
für „eigentliche“ Arbeitnehmer, von<br />
Seiten des „Emfängers“ solcher Tätig<br />
keiten, regelmäßig hier folglich des<br />
Luftsportvere<strong>in</strong>s, ke<strong>in</strong>e Beiträge zur Berufsgenossenschaft<br />
gezahlt werden, ist<br />
unschwer nachvollziehbar, dass es sich<br />
bei der Qualifizierung solcher Tätigkeiten<br />
als „arbeitnehmerähnlich“ um e<strong>in</strong>e<br />
sehr eng zu handhabende Ausnahmesituation<br />
handelt.<br />
Der DAeC LV <strong>NRW</strong> e.V. hatte bereits<br />
vor rund 10 Jahren e<strong>in</strong> Musterverfahren<br />
bis h<strong>in</strong> zum Bundessozialgericht<br />
unterstützt zu Gunsten der Witwe e<strong>in</strong>es<br />
Gastflüge durchführenden Motorseglerpiloten,<br />
die dort jedoch mit dem<br />
geltend gemachten Anspruch auf berufsgenossenschaftliche<br />
Witwenrente<br />
gescheitert war. Grund hierfür war e<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong> der Praxis allgeme<strong>in</strong> zu Recht als<br />
widersprüchlich empfundene Rechtsprechung<br />
des Bundessozialgerichts,<br />
wobei der Ausgangspunkt dessen Auffassung<br />
durchaus nachvollziehbar ist.<br />
Diese geht dah<strong>in</strong>, dass dasjenige, was<br />
von e<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong>smitglied allgeme<strong>in</strong>,<br />
d.h. als typische mitgliedschaftliche<br />
Verpflichtung dem Vere<strong>in</strong> gegenüber<br />
erwartet werden kann, selbstverständlich<br />
ke<strong>in</strong>e berufsgenossenschaftlichen<br />
Ansprüche auslösen kann.<br />
Stellte sich jedoch e<strong>in</strong> Mitglied darüber<br />
h<strong>in</strong>aus besonderen Aufgaben und<br />
erfüllte sie für den Vere<strong>in</strong> stellte und<br />
stellt sich derzeit die Sozialgerichtsbarkeit<br />
grundsätzlich auf den Standpunkt,<br />
dass e<strong>in</strong> solches Mitglied freiwillig e<strong>in</strong>e<br />
höhere Pflichtenanforderung übernehme<br />
und e<strong>in</strong> solcher freiwillig übernommener<br />
höherer Pfichtenkatalog wiederum<br />
als berufsgenossenschaftlich nicht<br />
abgesicherte Mitgliedsverpfichtung zu<br />
werten sei. Es liegt auf der Hand, dass<br />
sich da die Katze gewissermaßen <strong>in</strong> den<br />
Schwanz beißt.<br />
Anerkannt wurden deshalb im Ergebnis<br />
zumeist nur Tätigkeiten, die außerhalb<br />
des orig<strong>in</strong>ären und unmittelbaren Vere<strong>in</strong>szwecks<br />
lagen wie etwa die Tätigkeit<br />
<strong>in</strong> der Vere<strong>in</strong>sgaststätte. Schadensfälle<br />
im Zusammenhang mit orig<strong>in</strong>ären Tä<br />
tigkeiten im Rahmen des Vere<strong>in</strong>szwecks<br />
fielen hier mit wenigen Ausnahmen bei<br />
hochqualifizierten, sonst nur gegen<br />
Entgelt „auf dem Markt e<strong>in</strong>kaufbaren“<br />
Leistungen wie etwa Fluglehrertätigkeiten<br />
<strong>in</strong> besonderen Fällen auf Grund<br />
dieser Rechtsprechung aus dem Zuständigkeitsbereich<br />
der Berufsgenossenschaften<br />
heraus bzw. gelangten <strong>in</strong><br />
diesen gar nicht erst h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Das wurde<br />
und wird von Vielen zurecht als wenig<br />
sachgerecht empfunden und war für<br />
den DAeC LV <strong>NRW</strong> e.V. Anlass, hier<br />
mit der für ihn zuständigen VBG e<strong>in</strong>e<br />
für alle Beteiligten ebenso handhabbare<br />
wie e<strong>in</strong>em Geschädigten möglichst<br />
„wohlwollende“ Regelung zu f<strong>in</strong>den.<br />
Diese wurde sodann auch und eben<br />
wohlgemerkt nur zwischen dem DAeC<br />
LV <strong>NRW</strong> e.V. und der für ihn zuständigen<br />
Berufsgenossenschaft gefunden<br />
und dem e<strong>in</strong>gangs geschilderten Schadensfall<br />
angewandt. Die Vere<strong>in</strong>barung<br />
enthält e<strong>in</strong>en bestimmten Kriterienkatalog<br />
mit sowohl qualitativen wie quantitativen<br />
Merkmalen h<strong>in</strong>sichtlich der zu<br />
beurteilenden Tätigkeit. Sie muss also<br />
nicht nur e<strong>in</strong>en bestimmten, deutlich<br />
über das Maß der sonstigen Vere<strong>in</strong>stätigkeiten<br />
h<strong>in</strong>ausgehenden Umfang haben,<br />
sondern auch <strong>in</strong> ihren qualitativen<br />
Anforderungen deutlich über dem liegen,<br />
was von e<strong>in</strong>em normalen Vere<strong>in</strong>smitglied<br />
erwartet wird.<br />
Die Erstbeurteilung e<strong>in</strong>er solchen Situation<br />
obliegt dabei dem DAeC LV <strong>NRW</strong><br />
e.V., der hierzu der VBG e<strong>in</strong>en Entscheidungsvorschlag<br />
zur Bewertung<br />
des Sachverhaltes unterbreiten wird.<br />
Stets ist dabei Voraussetzung, dass der<br />
Geschädigte im konkreten Fall <strong>in</strong> Ausübung<br />
e<strong>in</strong>er solchen Tätigkeit unterwegs<br />
war, als der Schadensfall passierte.<br />
Um hier e<strong>in</strong>e tunlichst e<strong>in</strong>heitliche Entscheidungsl<strong>in</strong>ie<br />
zu gewährleisten s<strong>in</strong>d<br />
deshalb entsprechende Anträge von der<br />
Homepage des DAeC LV <strong>NRW</strong> e.V. herunterladbar<br />
und sodann nach Ausfüllen<br />
durch den betroffenen Vere<strong>in</strong> des<br />
Geschädigten wiederum beim DAeC<br />
LV <strong>NRW</strong> e.V. zur Weiterverfolgung e<strong>in</strong>zureichen.<br />
Detlev Dierkes<br />
Rechtsanwalt und Justiziar<br />
10 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
Luftraumänderungen 2011<br />
In Umsetzung des Kriterienkataloges des BMVBS zur E<strong>in</strong>richtung von Lufträumen<br />
hat die DFS Ende Mai 2010 angekündigt, welche Luftraummaßnahmen für 2011<br />
vorgesehen s<strong>in</strong>d. Neben den Großprojekten Berl<strong>in</strong> und Frankfurt steht diesmal<br />
auch wieder <strong>NRW</strong> auf der Tagesordnung, zum<strong>in</strong>dest an zwei Standorten: Niederrhe<strong>in</strong><br />
und Dortmund. Für den Flughafen Niederrhe<strong>in</strong> wird die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er<br />
TMZ vorgeschlagen, für Dortmund e<strong>in</strong>e Rückstufung von Luftraum D (nicht CTR)<br />
auf e<strong>in</strong>e TMZ. Wir hatten bereits <strong>in</strong> der letzten Ausgabe von Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong><br />
über diese möglichen Veränderungen <strong>in</strong>formiert.<br />
Niederrhe<strong>in</strong><br />
Das Verkehrsaufkommen am Flugplatz<br />
Niederrhe<strong>in</strong> lag im vergangenen Jahr<br />
mit 19.611 IFRStarts und Landungen<br />
(+ 54,4 %) deutlich oberhalb des für<br />
e<strong>in</strong>e TMZ erforderlichen Schwellenwertes<br />
von jährlich 10.000 IFRStarts<br />
und Landungen. Die ersten Monate des<br />
laufenden Jahres zeigen e<strong>in</strong>e zwar abgeschwächte,<br />
aber weiterh<strong>in</strong> starke Verkehrssteigerung<br />
auf (+ 16,8 %) auf.<br />
In der Umgebung des Flugplatzes<br />
Niederrhe<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Landeplätze und<br />
Segelfluggelände vorhanden. Hier ist<br />
<strong>in</strong>sbesondere der <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe<br />
liegende Landeplatz GochAsperden<br />
zu nennen. H<strong>in</strong>zu kommt noch e<strong>in</strong><br />
Verdrängungseffekt aus Richtung<br />
Süden, bed<strong>in</strong>gt durch den Luftraum<br />
CDüsseldorf/Köln, und aus Richtung<br />
Westen aufgrund von militärischem<br />
Flugbetrieb <strong>in</strong> den Niederlanden.<br />
Speziell bei Anflugrichtung 27 und<br />
an Wochenenden/Feiertagen wurden<br />
bed<strong>in</strong>gt durch das starke VFRVerkehrsaufkommen<br />
von den zuständigen<br />
Lotsen äußerst erschwerte Bed<strong>in</strong>gungen<br />
bei der Verkehrsabwicklung gemeldet.<br />
E<strong>in</strong>e ähnliche Problematik trat<br />
bereits im Jahr 2004 auf, die damals e<strong>in</strong>e<br />
ausgeprägte “Awareness Campaign“<br />
mit E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er “Caution Area“<br />
(AIC 3/04) zur Folge hatte.<br />
Unabhängig von dieser Sofortmaßnahme<br />
wurde damals parallel die E<strong>in</strong>richtung<br />
e<strong>in</strong>er grenzüberschreitenden TMZ<br />
Niederrhe<strong>in</strong> vorbereitet. Aufgrund des<br />
dann überraschend e<strong>in</strong>getretenen massiven<br />
Verkehrse<strong>in</strong>bruchs i.V.m. dem<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
Konkurs des damaligen Hauptnutzers<br />
wurde diese Luftraummaßnahme allerd<strong>in</strong>gs<br />
überflüssig.<br />
Die erneut außergewöhnlich starke<br />
Zunahme des IFRFlugverkehrs <strong>in</strong> den<br />
letzten Jahren führte dann im Sommer<br />
2009 zu e<strong>in</strong>er Wiederbelebung<br />
der “Awareness Campaign“ unter Berücksichtigung<br />
der aktuellen Begebenheiten.<br />
Dabei handelte es sich jedoch<br />
nur um e<strong>in</strong>e Übergangsmaßnahme,<br />
um <strong>in</strong> Abwesenheit e<strong>in</strong>es nach Luftraumkriterienkataloges<br />
vorgesehenen<br />
“SchutzLuftraumes“ e<strong>in</strong>en unmittelbar<br />
umsetzbaren Beitrag zur Erhöhung<br />
der Flugsicherheit <strong>in</strong> diesem Bereich zu<br />
leisten.<br />
Zu erwähnen ist auch, dass seitens der<br />
Niederlande im Sommer 2008 praktisch<br />
der komplette Luftraum als flächendeckende<br />
TMZ mit unterschiedlichen<br />
Luftraumuntergrenzen ausgewiesen<br />
wurde. Im Bereich Niederrhe<strong>in</strong> beträgt<br />
die TMZUntergrenze generell 2500 ft<br />
MSL (im Bereich der CTR Niederrhe<strong>in</strong><br />
3000 ft MSL); seit Frühjahr 2010 ist die<br />
TMZUntergrenze tagsüber an Werktagen<br />
auf 1200 ft MSL abgesenkt.<br />
Es wird die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Transponder<br />
Mandatory Zone (TMZ) am<br />
Flugplatz Niederrhe<strong>in</strong> (über deutschem<br />
Gebiet) vorgeschlagen.<br />
Dortmund<br />
Das Verkehrsaufkommen am Flugplatz<br />
Dortmund betrug im Jahr 2009<br />
<strong>in</strong>sgesamt 19.313 IFRStarts und Landungen<br />
( 29,0 %). Damit liegt Dortmund<br />
deutlich unterhalb des für e<strong>in</strong>en<br />
Luftraum<br />
Luftraum D (nicht CTR) vorgesehenen<br />
Schwellenwerts von 30.000 IFR Starts<br />
und Landungen. Die ersten Monate des<br />
laufenden Jahres zeigen e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen<br />
Verkehrsanstieg auf (+ 3,5 %) auf.<br />
Das IFRVerkehrsaufkommen lag bereits<br />
e<strong>in</strong>mal im Jahr 2004 mit 20.421<br />
IFRStarts und Landungen signifikant<br />
unterhalb des Schwellenwertes für<br />
e<strong>in</strong>en Luftraum D (nicht CTR). E<strong>in</strong>e<br />
Luftraumumwandlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e TMZ<br />
wurde im Rahmen des Luftraumabstimmungsgespräches<br />
im Herbst 2004<br />
diskutiert, dann aber aufgrund von<br />
prognostizierten deutlichen Verkehrssteigerungen<br />
(später auch e<strong>in</strong>getreten)<br />
geme<strong>in</strong>sam zurückgestellt. Nach den<br />
uns gegenwärtig vorliegenden Prognosen<br />
ist jedoch <strong>in</strong> der nächsten Zeit ke<strong>in</strong><br />
signifikanter Verkehrsanstieg (<strong>in</strong> Richtung<br />
des Schwellenwertes TMZ / Luftraum<br />
D (nicht CTR)) zu erwarten.<br />
E<strong>in</strong>e Rückstufung des Luftraums D<br />
(nicht CTR) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e TMZ wird vorgeschlagen.<br />
Die Aussagen belegen, dass die DFS<br />
nicht nur die re<strong>in</strong>en Bewegungszahlen<br />
zugrunde legt, sondern das gesamte<br />
Umfeld des Standortes betrachtet und<br />
analysiert. Wir werden folglich zwei<br />
Arbeitsgruppen aus dem Kreis der unmittelbar<br />
betroffenen Vere<strong>in</strong>e und Plätze<br />
bilden, um die Situation zu beraten,<br />
Konsequenzen zu beleuchten und vor<br />
allem um Vorschläge für die Umsetzung<br />
zu erarbeiten. E<strong>in</strong> Ergebnis steht<br />
aber schon jetzt fest: am Niederrhe<strong>in</strong><br />
wird der Luftsport weiter an Bewegungsfreiheit<br />
verlieren. G. Rademacher<br />
Sprecher AUL-West<br />
11
Luftsport-Sparten<br />
Streckenflugsem<strong>in</strong>ar 2010 „Auf dem Dümpel“<br />
Zwei Weltmeister als Referenten<br />
Zum traditionell auf dem Dümpel im Frühjahr stattf<strong>in</strong>denden Streckenflugsem<strong>in</strong>ar<br />
trafen sich diesmal Referenten und Teilnehmer im Hotel Phönix <strong>in</strong> Bergneustadt.<br />
Das <strong>Club</strong>heim des SFC Bergneustadt wurde gerade noch saniert und war<br />
deshalb nicht e<strong>in</strong>satzfähig.<br />
Ra<strong>in</strong>er Kurzawa überreicht als Dank für ihren tollen Vortrag „Dümpeltassen“<br />
für Sven Kill<strong>in</strong>ger und Volker Sailer<br />
Die Vortragsschwerpunkte <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr waren zweigeteilt:<br />
Erlebnisberichte mit tollen Fotos und<br />
Filme (natürlich musikalisch untermalt)<br />
von Weltmeisterschaften und von<br />
dem Grand Prix F<strong>in</strong>ale und den 7. Anden<br />
Open <strong>in</strong> Chile und e<strong>in</strong> Vortrag über<br />
das Teamfliegen.<br />
Den Anfang machte Sue Kussbach,<br />
Weltmeister<strong>in</strong> und Deutsche Meister<strong>in</strong><br />
der Standardklasse, die zunächst von<br />
Bezirksvorsitzendem, Johannes Krakau,<br />
mit e<strong>in</strong>er Flasche Sekt begrüßt<br />
und geehrt wurde. Sie hat Ihren Weg<br />
zur WM 2009 nach Ungarn nachskizziert,<br />
die Vorwettbewerbe vorgestellt<br />
und die Vorbereitung zum Wettbewerb<br />
erläutert. Aus dem Wettbewerb selber<br />
hat sie zwei entscheidende Tage vorgestellt,<br />
die Aufgabenstellung sowie die<br />
Flugtaktiken und Ergebnisse erläutert.<br />
Letztlich nach anstrengenden 9 Wertungstagen<br />
bei brütender Hitze, e<strong>in</strong>en<br />
gelungenen Hexenabend und vielen<br />
Flugstunden stand Sue als Weltmeister<strong>in</strong><br />
fest. Sie hat die Überschrift für<br />
Ihren Beitrag ironisch „Urlaubsbericht<br />
mit Bildern“ genannt, da Sie Ihren ganzen<br />
Jahresurlaub 2009 für die Wettbewerbsfliegerei<br />
hergegeben hat. Der tolle<br />
Erfolg, als Weltmeister<strong>in</strong> nach Hause<br />
zugehen, war dann der verdiente Lohn<br />
für ihre Mühen.<br />
Im nächsten Vortrag hat Andreas<br />
Cronrath e<strong>in</strong>en sehr <strong>in</strong>teressanten Fotobericht<br />
von 7 Wochen Chile gegeben.<br />
Er war im Jahr 2009 Sportsoldat und<br />
ist zum Ende des Jahres mit der Mannschaft<br />
nach Chile gereist. Dort war es als<br />
Teilnehmer bei den 7. Anden Open und<br />
als Mannschaft bei dem Grand Prix F<strong>in</strong>ale,<br />
der im Anschluss an die 7. Anden<br />
Open stattfand, dabei und hat das deutsche<br />
Team unterstützt. Mit e<strong>in</strong>drucksvollen<br />
Bildern hat er das Segelfliegen <strong>in</strong><br />
den Anden vorgestellt, typische Flugtage<br />
aufgezeigt und die Flugwege erläutert.<br />
In e<strong>in</strong>em Filmbericht über die Teilnehmer<br />
des Grand Prix F<strong>in</strong>ales kam die<br />
Stimmung und Spannung des Wettbewerbes<br />
rüber und die Besonderheiten<br />
des Wettbewerbsgebietes. Das Grand<br />
Prix F<strong>in</strong>ale gewonnen hat bekanntlich<br />
Sebastian Kawa aus Polen, Mario Kiessl<strong>in</strong>g<br />
wurde Dritter, Uli Schwenk kam<br />
als Vierter <strong>in</strong>s Ziel, Thilo Holighaus als<br />
Sechster und Junior Patrick Pustkeiler<br />
als Zwölftplatzierter. Währen des Wettbewerbes<br />
hat Andreas auch den Informationsfluss<br />
für die Internetseiten nach<br />
Deutschland entscheidend mitversorgt.<br />
In se<strong>in</strong>em Bericht hat er die grandiose<br />
Landschaft und die Segelflugmöglichkeiten<br />
vorgestellt.<br />
Besonders erfreulich war, dass sich der<br />
amtierenden Juniorenweltmeister der<br />
<strong>Club</strong>klasse, Volker Sailer, mit Teampartner,<br />
Sven Kill<strong>in</strong>ger, aus Backnang<br />
auf den langen Weg nach Bergneustadt<br />
gemacht haben. Sie haben über das<br />
Thema „Teamflug“ referiert und auch<br />
e<strong>in</strong>en Erlebnisbericht über die Junioren<br />
Weltmeisterschaft <strong>in</strong> Räyskälä/F<strong>in</strong>nland<br />
2009 gegeben. Bekanntlich hat<br />
das <strong>Club</strong>klasseteam <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland mit<br />
den Plätzen 1,3 und 5 abgeschnitten, e<strong>in</strong>e<br />
sehr gute Platzierung. Am viertletzten<br />
Wertungstag lag das deutsche Team<br />
noch auf Platz 1,2,3. Der drittletzte Tag<br />
hat dann an der letzen Wende das deutsche<br />
<strong>Club</strong>klasseteam gesprengt, Volker<br />
hat den direkten Weg zum Platz zurückgenommen,<br />
Sven Kill<strong>in</strong>ger und Alex<br />
Späth s<strong>in</strong>d, gefolgt von dem Rest der<br />
Meute, zu e<strong>in</strong>er absterbenden Cumulus<br />
Congestus geflogen, die fast dem ganzen<br />
Feld zum Verhängnis wurde und<br />
zahlreiche Außenlandungen brachte.<br />
Die sehr gute Platzierung bei der WM<br />
haben die beiden Piloten, sie fliegen seit<br />
12 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
Der Organisator Ra<strong>in</strong>er Kurzawa und alle Referenten<br />
Sue Kussbach<br />
4 Jahren im engen Team, auf ihr funktionierendes<br />
gutes Teamfliegen zurückgeführt.<br />
Wie sie dies machen, welche<br />
Formen des Teamfluges es gibt, welche<br />
Absprachen vorher zu treffen s<strong>in</strong>d, dies<br />
haben beide geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> ihrem Referat<br />
erläutert und diskutiert. Während<br />
des Referates gab es zahlreiche Fragen<br />
und Diskussionsbeiträge zu diesem<br />
Thema.<br />
Schließlich haben Volker und Sven<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
noch e<strong>in</strong>en tollen Abschlußfilm der<br />
JuniorenWM <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland gezeigt, untermalt<br />
mit passender Musik und mitreißenden<br />
Filmsequenzen.<br />
Zum Streckenflugsem<strong>in</strong>ar s<strong>in</strong>d wieder<br />
zahlreiche Segelflieger aus <strong>NRW</strong> und<br />
Rhe<strong>in</strong>landpfalz angereist, die e<strong>in</strong>en<br />
kurzweiligen und abwechslungsreichen<br />
Nachmittag erleben konnten.<br />
Ra<strong>in</strong>er Kurzawa<br />
Luftsport-Sparten<br />
Bergfliegen 2010<br />
DAeC LV <strong>NRW</strong><br />
Fly-In<br />
Das Bergfliegen wurde 2009 von der<br />
Motorflugkommission und der Ultraleichtflugkommission<br />
des DAeC <strong>Landesverband</strong><br />
<strong>NRW</strong> als FlyIn der etwas<br />
anderen Art <strong>in</strong>s Leben gerufen. Mitten<br />
im „Land der tausend Berge“, wo sich<br />
Fuchs und Hase noch gute Nacht sagen,<br />
kommen Flieger aus ganz Deutschland<br />
zusammen, um sich im sportlichen<br />
Wettbewerb zu messen, Kontakte zu<br />
knüpfen, oder e<strong>in</strong>fach nur e<strong>in</strong> schönes<br />
Wochenende im Kreise Gleichges<strong>in</strong>nter<br />
zu verbr<strong>in</strong>gen.<br />
Ob Motor, UL oder Segelflieger: Alle<br />
s<strong>in</strong>d herzlich e<strong>in</strong>geladen, sich zu überzeugen,<br />
dass die Fluggeme<strong>in</strong>schaft<br />
Rennefeld <strong>in</strong> der Lage ist, ihrem Namen<br />
auch <strong>in</strong> diesem Jahr wieder alle Ehre zu<br />
machen.<br />
Dieses Jahr f<strong>in</strong>det parallel zum Bergfliegen<br />
das FlyIn des DAeC LV <strong>NRW</strong><br />
statt, bei dem die ältesten, jüngsten<br />
und am weitesten angereisten Piloten<br />
geehrt werden.<br />
Das Bergfliegen beg<strong>in</strong>nt am Freitag,<br />
dem 03.09.2010 ab 12.00 Uhr. Dieser<br />
Tag soll zum gemütlichen Fliegen,<br />
Klönen, Grillen, Austauschen, Tr<strong>in</strong>ken<br />
uvm. unter Fliegern gedacht se<strong>in</strong>.<br />
Am Samstag f<strong>in</strong>det das offizielle Fly<br />
In des DAeC LV <strong>NRW</strong> statt. Parallel<br />
hierzu können alle Piloten an unseren<br />
BergfliegenWettbewerben teilnehmen,<br />
die sich aus Ziellandungen, Zeitfliegen<br />
und evtl. kle<strong>in</strong>en Navigationsaufgaben<br />
zusammensetzen. Den Samstag lassen<br />
wir mit e<strong>in</strong>er schönen Party auskl<strong>in</strong>gen.<br />
Sonntag möchten wir mit e<strong>in</strong>em<br />
Flugplatzfest das Bergfliegen auskl<strong>in</strong>gen<br />
lassen.<br />
13
Luftsport-Sparten<br />
D-Kader Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslager 2010<br />
<strong>in</strong> St. Auban<br />
Endlich war es so weit, das lange Warten<br />
hatte am 27.03.2010 e<strong>in</strong> Ende und wir<br />
fuhren im Konvoi mit 6 Flugzeuganhängern<br />
aus Aachen Richtung Frankreich.<br />
Nach 14stündiger Autofahrt erreichten<br />
wir St. Auban und waren froh<br />
am nächsten Morgen erst e<strong>in</strong>mal ausschlafen<br />
zu können. Der Sonntag war<br />
als Ruhetag angedacht und um letzte<br />
Vorbereitungen an den Flugzeugen zu<br />
treffen. Abends fanden wir uns zum<br />
traditionellen Eröffnungsessen <strong>in</strong> dem<br />
urigen, gemütlichen Hotel von Olga<br />
e<strong>in</strong>. Während Olga auf traditionelle Art<br />
und Weise viele verschiedene Köstlichkeiten<br />
zubereitete, ließen wir uns den<br />
We<strong>in</strong> schmecken und freuten uns alle<br />
auf den bevorstehenden ersten Flugtag.<br />
Die Tra<strong>in</strong>er Ulrich Schulze, Re<strong>in</strong>hold<br />
Sänger (Noelli) und Siggi Baumgartl<br />
brachten 3 Doppelsitzer mit, sodass wir<br />
Neul<strong>in</strong>ge alle direkt am ersten Tag <strong>in</strong><br />
den Genuß e<strong>in</strong>es ersten Fluges kamen!<br />
Während Uli, Noelli und Siggi uns <strong>in</strong><br />
etwas kürzeren Flügen e<strong>in</strong>wiesen begleiteten<br />
die anderen Tra<strong>in</strong>er Michael<br />
Breitbach (Mops), Hubertus Huttel<br />
(Hubs), Hartmut Biebricher und Sebastian<br />
Hessner (Sepp) den Rest der<br />
Gruppe. Eckhard Stoi, der wie jedes<br />
Jahr diese Tra<strong>in</strong>erfortbildung mit angeschlossenen<br />
DKader Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslager<br />
organisierte, blieb zunächst am Boden<br />
und half als „Bodenpersonal“, dass wir<br />
alle gut <strong>in</strong> die Luft kamen.<br />
Nachdem am ersten Flugtag die Bed<strong>in</strong>gungen<br />
ganz gut waren, wurden wir<br />
am 30.03. schon mehr gefordert. Am<br />
Ende des Flugtages wartete dann noch<br />
der eigentliche „Luftsport“ auf uns. Für<br />
Maik (WP), Sepp (3W) und Turbo (TH)<br />
hatte es nicht mehr ganz gereicht, sie<br />
lagen ca. 20 km vor’m Platz, alle recht<br />
nah beie<strong>in</strong>ander. Mit ca. 10 Rückholern<br />
holten wir e<strong>in</strong> Flugzeug nach dem anderen<br />
aus den Äckern … bis wir wieder<br />
<strong>in</strong> den Ferienwohnungen waren, war es<br />
schon 1 Uhr!<br />
Die Wetterlage des nächsten Tages ließ<br />
selbst die „alten Hasen“ teils zum ersten<br />
Mal „<strong>in</strong> Richtung“ Meer fliegen, e<strong>in</strong>e<br />
völlig neue Erfahrung. Die Tra<strong>in</strong>er<br />
Noelli, Uli und Siggi machten <strong>in</strong> den<br />
Doppelsitzern die letzten E<strong>in</strong>weisungsflüge<br />
und somit konnten wir uns nun<br />
auch auf die ersten e<strong>in</strong>sitzigen Flüge<br />
freuen! Die Vorfreude hielt aufgrund<br />
des Wetters noch e<strong>in</strong>en Tag länger an<br />
und so nutzten wir den 1. April für etwas<br />
Theorie. Nett verpackt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
<strong>in</strong>teressanten und lehrreichen Vortrag<br />
von Siggi, der uns allen den e<strong>in</strong>’ oder<br />
anderen Denkanstoß gab!<br />
Der nächste Tag wurde der beste Tag<br />
der zwei Wochen und so konnten auch<br />
die Neul<strong>in</strong>ge bereits bis zu 400 km<br />
fliegen! Nachdem ich anfangs noch<br />
sehr mit Übelkeit zu kämpfen hatte<br />
und ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>weisungsflug außerhalb<br />
der Reichweite von St. Auban machen<br />
konnte, starten auch Mart<strong>in</strong> (22) und<br />
me<strong>in</strong> erster e<strong>in</strong>sitziger Flug <strong>in</strong> den Alpen.<br />
Sepp (3W) schien se<strong>in</strong>en Auftrag,<br />
uns erst e<strong>in</strong>mal die Gegend bei Pui und<br />
V<strong>in</strong>on zu zeigen, beim Anblick e<strong>in</strong>er<br />
sehr guten Wolkenstraße vergessen zu<br />
haben. Die nächsten 150 km flogen wir<br />
be<strong>in</strong>ahe ohne Kreis <strong>in</strong> Richtung Mount<br />
Ventoux und zurück. Immer bestens<br />
betreut vom Reiseleiter Sepp, konnten<br />
Mart<strong>in</strong> und ich den Blick auf den Mont<br />
Ventoux und die umliegenden Berge<br />
genießen. Am Mont Ventoux wendeten<br />
wir und flogen weiter <strong>in</strong> Richtung Pui,<br />
anschließend sollte es nach V<strong>in</strong>on gehen.<br />
Richtig langweilig, wo man doch<br />
nun eigentlich nur noch weiter re<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
die Berge wollte. Leider verbastelten wir<br />
uns zwischen Pui und V<strong>in</strong>on auch noch<br />
zu allem Überfluss und wir wünschten<br />
uns wohl alle e<strong>in</strong>fach die Berge zurück.<br />
Abends landeten wir mit immerh<strong>in</strong> 250<br />
km für den OLC und dem guten Gefühl<br />
endlich <strong>in</strong> die Berge gekommen zu<br />
se<strong>in</strong>:)<br />
Nachdem wir uns am Vortag das Plateau<br />
de Puimichel und den Grand Canyon de<br />
Verdon von oben betrachtet hatten, nutzen<br />
wir den 03.04., um uns die Gegend<br />
noch e<strong>in</strong>mal von unten anzusehen. In<br />
dem kle<strong>in</strong>en verträumten Künstlerdorf<br />
Moustiers Sa<strong>in</strong>tMarie fanden wir uns<br />
zu e<strong>in</strong>em Glas Cidre e<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>ige von<br />
uns stiegen hoch bis zur Kapelle, um<br />
die Aussicht zu genießen und natürlich<br />
14 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
um mit e<strong>in</strong>em netten Gästebuche<strong>in</strong>trag<br />
und e<strong>in</strong>er angezündeten Kerze alles getan<br />
zu haben, um den Wettergott wieder<br />
auf unsere Seite zu kriegen!<br />
Abends feierten wir mit köstlichem Essen,<br />
gekocht von Hartmut und XXX,<br />
geme<strong>in</strong>sam unser Bergfest. Nebenbei<br />
machten wir uns bereits Gedanken für<br />
das Alternativprogramm für den Sonntag.<br />
PC Met und WetterJetzt hatten<br />
erneut nichts Gutes zu verkünden. So<br />
entschieden sich die meisten fürs wohl<br />
naheliegendste Alternativprogramm:<br />
Ski fahren!<br />
Am Montag wurde zur Freude aller das<br />
Wetter wieder fliegbar und so konnte<br />
sich zum Beispiel Benedict (B5) über<br />
knapp 300 km freuen, obwohl der Tag<br />
mit bis zu 2,5 Stunden <strong>in</strong> +/ 500 m Höhe<br />
begann.<br />
Der nächste Tag wurde ebenfalls nicht<br />
e<strong>in</strong>fach und die Flüge <strong>in</strong> unserer Gruppe<br />
Stoi, sollten nicht über 200 km herausgehen.<br />
Trotzdem war es besonders<br />
für mich e<strong>in</strong> sehr spannender und<br />
lehrreicher Flug, da ich nun zum ersten<br />
Mal „<strong>in</strong> den großen Bergen“ unter<br />
Hangkante flog … und das nicht zu<br />
wenig oder besser gesagt: Be<strong>in</strong>ahe die<br />
ganze Zeit. Mehrmals mussten wir alle<br />
uns mit Außenlandefeldern beschäftigen!<br />
Auf dem Rückweg von der Crete de<br />
Selles war für mich das Maß voll. Sepp<br />
(3W) war h<strong>in</strong>ter mir und mal deutlich<br />
höher als ich. Mit dem Gefühl, dass ich<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e riesige Schlucht ohne Außenlandemöglichkeit<br />
fliege, beschloss ich<br />
zum sicheren Außenlandeacker, den<br />
ich zuvor bereits schon 2 Mal fest im<br />
Blick hatte, zurückzukehren.<br />
Als ich über Funk meldete, dass ich<br />
sehr tief b<strong>in</strong> und zum sicheren Acker<br />
umdrehe, kam zunächst nur e<strong>in</strong> „Ne<strong>in</strong>,<br />
flieg’ weiter NW“ … das Gefühl sagte<br />
mir e<strong>in</strong>fach nur, dass es nicht passen<br />
kann … aber erleichtert sah ich schon<br />
wie sich die 3W vor mich stürzte und<br />
auf gleicher Höhe vor mir her flog. „Alles<br />
klar NW?“ … ja, jetzt wo Sepp me<strong>in</strong>en<br />
Blickw<strong>in</strong>kel hat, kann’s weitergehen!<br />
Am Ende dieser zuvor „endlosen<br />
Schlucht“ waren wir am Hang wieder<br />
auf angenehme Höhe gestiegen, kurbelten<br />
über Hangkante noch kurz und<br />
dann konnte es schon weitergehen!<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
Doch auch ohne den Aufw<strong>in</strong>d am Hang<br />
wären wir noch zum, zunächst unerreichbar<br />
sche<strong>in</strong>enden, Außenlandefeld<br />
gekommen. Sogar noch mit mehr als<br />
genügend Sicherheitshöhe Tobi (<strong>NRW</strong>)<br />
musste sich an der Crete de Selles leider<br />
e<strong>in</strong> großes Feld aussuchen, beim Rest<br />
der Gruppe Stoi sollte es beim Ausschau<br />
halten nach Landemöglichkeiten<br />
bleiben.<br />
Die letzten 3 Tage verg<strong>in</strong>gen wie im Flug,<br />
allerd<strong>in</strong>gs leider mit wenigen Flügen.<br />
Wir nutzen die Tage noch für e<strong>in</strong> wenig<br />
Sightsee<strong>in</strong>g, natürlich immer <strong>in</strong>klusive<br />
Außenlandefelderbesichtigungen.<br />
Das beliebteste war wohl e<strong>in</strong>deutig Außenlandefeld<br />
Nummer 8 (Marcoux):<br />
Das Außenlandefeld liegt im Flussbett<br />
der Bleone und wohl ke<strong>in</strong>er von uns hat<br />
zuvor geglaubt, dass dieses Feld wirklich<br />
empfehlenswert ist. Vor Ort haben<br />
wir uns e<strong>in</strong>es Besseren belehren lassen:<br />
Das Flussbett ist gut geeignet zum Landen,<br />
ist rückholerfreundlich, da man direkt<br />
bis vor das Flugzeug fahren kann,<br />
und, wenn ihr dann noch Badesachen<br />
im Gepäck habt, vergeht die Zeit bis die<br />
Rückholer e<strong>in</strong>treffen wie im Fluge! ;)<br />
Als ich mich vor e<strong>in</strong>em halben Jahr entschied<br />
mitzufahren, war ich ziemlich<br />
aufgeregt und ließ mich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em langen<br />
Telefonat mit Hermann überzeugen,<br />
dass ich dieser Herausforderung<br />
gewachsen b<strong>in</strong> und bestens von den<br />
Luftsport-Sparten<br />
Tra<strong>in</strong>ern betreut werde. Dies kann ich<br />
nur bestätigen und daher möchte ich<br />
e<strong>in</strong> großes Lob an alle Tra<strong>in</strong>er und e<strong>in</strong><br />
riesen Dank aussprechen! Von der Organisation<br />
von Eckhard, über die theoretische<br />
E<strong>in</strong>weisung von Sepp, bis h<strong>in</strong><br />
zu allen Tra<strong>in</strong>ern, die uns <strong>in</strong> St. Auban<br />
betreut und unterstützt haben … Ihr<br />
seid e<strong>in</strong> klasse Team, bei uns <strong>in</strong> Oeventrop<br />
würden wir sagen „Weiter machen,<br />
weiter machen, weiter machen!“<br />
Außerdem möchte ich dem Fördervere<strong>in</strong><br />
<strong>NRW</strong> für se<strong>in</strong>e Unterstützung herzlich<br />
danken, durch die Bereitstellung<br />
der LS 4 und dem Discus 2c konnten<br />
Tobi und ich wohl unvergessliche E<strong>in</strong>drücke<br />
sammeln, neue Erfahrungen<br />
machen und jede Menge lernen!<br />
Hannah Flocke<br />
15
Luftsport-Sparten<br />
Euregio Cup - 2010<br />
Hasen und Igel<br />
Nach 2 Jahren Pause war es endlich wieder<br />
soweit: Vom 08.05 24.05 fand der<br />
Euregio Cup, wie auch schon <strong>in</strong> den letzten<br />
Jahren, auf dem Landesleistungsstützpunkt<br />
Aachen Merzbrück statt,<br />
organisiert vom LVA Aachen. Geflogen<br />
wurde <strong>in</strong> 2 Klassen: Den Hasen mit <strong>in</strong>sgesamt<br />
5 Teams und der Igelklasse mit<br />
4 Teams. Obwohl wir dieses mal nur<br />
e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Feld waren, versprach schon<br />
der erste Wertungstag e<strong>in</strong>en bis auf den<br />
letzten Tag spannenden Wettbewerb.<br />
Dies lag vor allem an unserem Sportleiter<br />
Re<strong>in</strong>hold Sänger und unseren<br />
Meteorologen, die zusammen immer<br />
gute Arbeit leisten. Somit konnten wir<br />
am Ende 7 von 9 möglichen Wertungstagen<br />
verbuchen, wobei fast alle immer<br />
wieder nach Hause kamen, selbst bei<br />
Wetterlagen, bei denen ke<strong>in</strong>er von uns<br />
freiwillig gestartet wäre. Somit kam unser<br />
Sportleiter auf die die Idee für nächstes<br />
Jahr den „Wimmer Titten Orden“<br />
e<strong>in</strong>zuführen für den Piloten, der am<br />
meisten am Start rumwimmert. Auch<br />
unser Auswertungsteam, bestehend<br />
aus Dave und Sybille, machte immer<br />
e<strong>in</strong>en tollen Job, somit konnte an jedem<br />
geflogenen Tag e<strong>in</strong>e Wertung zu Stande<br />
gebracht werden. Auch die Küche hatte<br />
uns jeden Tag von morgens bis Abends<br />
immer gut verpflegt aufgrund e<strong>in</strong>es gut<br />
organisierten Thekendienstes. E<strong>in</strong> besonderes<br />
Dankeschön gilt auch noch an<br />
den Wettbewerbsleiter Hajo Machetanz<br />
der den gesamten Wettbewerb organisiert<br />
hat und sich auch während des<br />
Wettbewerbs immer um das Wohl jedes<br />
e<strong>in</strong>zelnen sorgte. Somit standen am Ende<br />
des Wettbewerbs folgende Sieger <strong>in</strong><br />
den beiden Klassen fest:<br />
Hasen Klasse<br />
1.Platz: Jürgen Jansen (Glassflügel 304)<br />
2.Platz: Herbert Olivier (Discus CS)<br />
3.Platz: Eckard Bonnes (Duo Discus)<br />
Igel Klasse<br />
1.Platz: Sebastian Tschorn (Ls 1d)<br />
2.Platz: Ralph Erdmann (ASK 21)<br />
3.Platz: HaJo Machetanz (Ls 1d)<br />
Der diesjährige Wanderpokal für den<br />
schnellsten erflogen Flug g<strong>in</strong>g an Jürgen<br />
Jansen.<br />
Somit ist der Wettbewerb trotz des kle<strong>in</strong>en<br />
Feldes e<strong>in</strong> voller Erfolg gewesen,<br />
dies lag vor allem an der harmonischen<br />
und lockeren Atmosphäre.<br />
Alles <strong>in</strong> allem kann ich den Euregio Cup<br />
vor allem für Streckenfluganfänger die<br />
<strong>in</strong> die Wettbewerbsluft re<strong>in</strong>schnuppern<br />
wollen nur empfehlen. Doch auch die<br />
erfahrenen Streckenpiloten können hier<br />
ihr fliegerisches Potential verbessern.<br />
Alexander Hoffmann<br />
16 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
Höhenstarts <strong>in</strong> der Lausitz!<br />
Die ersten Starts am langen Seil unter den kritischen Blicken des Prüfers.<br />
Erfolgreiche Tests mit eigener<br />
W<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Rothenburg-Görlitz<br />
(EDBR)!<br />
E<strong>in</strong>e Premiere der besonderen Art gab<br />
es unlängst bei den Rothenburgern:<br />
Vom „Lausitzpokal 2008“, der weltweit<br />
ersten Segelkunstflug – Wettbewerb<br />
unter Verwendung von Höhenstarts<br />
an der W<strong>in</strong>de angespornt, ist es den<br />
tatkräftigen Mitgliedern nun nach langer<br />
Vorarbeit gelungen, Höhenstarts<br />
auf dem eigenen Platz mit der eigenen<br />
W<strong>in</strong>de durchzuführen. Das hat bislang<br />
bei uns noch ke<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong> geschafft!<br />
Noch spricht man von Erprobung, aber<br />
wenn dort erst e<strong>in</strong>mal alles so läuft,<br />
wie die Fliegerkameraden das planen,<br />
dann können regelmäßig Höhenstarts<br />
für Ausbildung und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g im Segelkunstflug<br />
angeboten werden. Und das<br />
zu Kosten, die wesentlich unter denen<br />
der bisher notwendigen F – Schlepps<br />
liegen. Jetzt müssen nur noch „die Kunden“<br />
kommen!<br />
Denen wird mit Sicherheit an den<br />
Ufern der Neisse <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>g frequentiertem<br />
Luftraum von e<strong>in</strong>er hoch motivierten<br />
Mannschaft e<strong>in</strong> ungetrübtes Segel<br />
KunstflugErlebnis geboten.<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
Die ersten Starts am langen Seil unter<br />
den kritischen Blicken des Prüfers:<br />
v.l.n.r. Peter Vogt, der den Umbau der<br />
W<strong>in</strong>de meisterte, auf der W<strong>in</strong>de Prüfer<br />
He<strong>in</strong>z Katzschke aus Dresden, Volker<br />
Wollert, Norbert Jähnert „ at the controls“.<br />
Stephan Peereboom hält alles mit<br />
se<strong>in</strong>er Kamera fest.<br />
Angetrieben wird die Doppeltrommelw<strong>in</strong>de<br />
des Rothenburger LSV von e<strong>in</strong>em<br />
Chevrolet Benz<strong>in</strong>motor mit 7,4 l<br />
Hubraum und 360 PS. 3.050 m des<br />
5 mm starken Dyneema – Seils von Li<br />
Luftsport-Sparten<br />
ros wurden für die Höhenstarts ausgelegt.<br />
Die Wetterbed<strong>in</strong>gungen waren durch<br />
umlaufende W<strong>in</strong>de, zuweilen auch Rückenw<strong>in</strong>de,<br />
mit ger<strong>in</strong>gen Geschw<strong>in</strong>digkeiten<br />
gekennzeichnet. Alle Starts <strong>in</strong><br />
Richtung 36. Gegenw<strong>in</strong>dkomponenten<br />
lagen dabei nicht höher als 2,5 m/sec.<br />
In allen Fällen erwies sich die W<strong>in</strong>de<br />
als leistungsstark und lieferte stets sichere<br />
Fluggeschw<strong>in</strong>digkeiten am Seil.<br />
Gerd Ottensmann<br />
17
Luftsport-Sparten<br />
Das Fliegen studieren<br />
E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Praxis und Theorie des<br />
Segelflugsports an der TU Dortmund<br />
Zum Sommersemester 2010 organisierte das Institut für Sport und Sportwissenschaft<br />
der TU Dortmund für angehende Sportlehrer<strong>in</strong>nen und Sportlehrer e<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> den Segelflugsport. Der Autor ist dort zuständig für die Ausbildung<br />
der „Natursportarten“ (traditionell Rudern, Kanu, W<strong>in</strong>dsurfen, Ski alp<strong>in</strong> und nordisch,<br />
Klettern) und begann selbst die Ausbildung zum Segelflugzeugführer im<br />
April des Vorjahres.<br />
Bee<strong>in</strong>druckt von der „pädagogischen<br />
Wirksamkeit“ des Segelflugsports,<br />
<strong>in</strong>sbesondere auf junge Menschen,<br />
entwickelte sich schnell die Idee, e<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>führung für die „Natursportart Segelfliegen“<br />
an der TU Dortmund aufzubauen.<br />
Mit den Luftsportfreunden <strong>in</strong><br />
Kamen (ca. 30 Autom<strong>in</strong>uten vom Campus<br />
entfernt) und der Cheffluglehrer<strong>in</strong><br />
Sue Kussbach wurden theoretische und<br />
praktische Ausbildungs<strong>in</strong>halte <strong>in</strong> Anlehnung<br />
an die Segelflugausbildung<br />
des Deutschen <strong>Aero</strong> <strong>Club</strong> konzipiert<br />
und im Rahmen dieses PilotAusbildungsgangs<br />
evaluiert.<br />
Die Ausbildung fand immer freitags<br />
von 1419 Uhr statt. 7 Term<strong>in</strong>e waren<br />
bis Pf<strong>in</strong>gsten angesetzt; 1 verregneter<br />
Tag wurde zur Theorievermittlung im<br />
Vere<strong>in</strong>sheim e<strong>in</strong>gesetzt. Über 20 Interessierte<br />
hatten sich gemeldet; nach<br />
e<strong>in</strong>em ersten Schnupperflug wurden 8<br />
Studierende nach der Reihenfolge der<br />
Anmeldungen ausgewählt. Neben Sue<br />
waren immer noch 12 FluglehrerInnen<br />
am Platz; dank guter Überredungskünste<br />
fanden sich auch immer W<strong>in</strong>denfahrer,<br />
Lepofahrer und Flugleiter<br />
für die Aufgaben, die die Studierenden<br />
nicht erledigen konnten. Diese wurden<br />
dann im Rahmen der „E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong><br />
den Flugbetrieb und Verhalten auf dem<br />
Platz“ auf bestimmte Aufgaben vorbereitet:<br />
Aushallen und E<strong>in</strong>hallen <strong>in</strong>kl. Pflege,<br />
Flugzeuge checken, Startlisten schrei<br />
18 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
en, Segelflugzeuge rückholen; E<strong>in</strong>kl<strong>in</strong>ken<br />
und „Flügellaufen“.<br />
Die praktische Ausbildung be<strong>in</strong>haltete<br />
quantitativ m<strong>in</strong>destens 90 Flugm<strong>in</strong>uten<br />
oder 10 Starts. Im Vordergrund<br />
standen:<br />
Wirkungsweise und Bedienen der Ruder,<br />
Geradeausflug, Langsamflug, Kurvenflüge<br />
mit ger<strong>in</strong>ger Querneigung<br />
und (bei genügend Höhe) Rollübungen,<br />
Landee<strong>in</strong>teilung.<br />
Fazit: Diese Pilotveranstaltung hat allen<br />
Beteiligten sehr viel Spaß gemacht. Die<br />
Studierenden waren sehr konzentriert<br />
dabei und haben e<strong>in</strong>en guten E<strong>in</strong>druck<br />
von dieser fasz<strong>in</strong>ierenden NaturSportart<br />
bekommen. Alle wollen gerne wie<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
der kommen um „das Segelfliegen“ besser<br />
zu beherrschen. Wenn sie später an<br />
irgende<strong>in</strong>er Schule arbeiten, werden sie<br />
sich gut an diese Zeit er<strong>in</strong>nern können<br />
und ggf. e<strong>in</strong>mal Kontakt zu e<strong>in</strong>em benachbarten<br />
Vere<strong>in</strong> aufnehmen, um zB.<br />
e<strong>in</strong>e Projektwoche an e<strong>in</strong>em Flugplatz<br />
zu machen oder gar e<strong>in</strong>e SegelflugAG<br />
zu übernehmen oder aufzubauen.<br />
Für Rückfragen stehen Sue Kussbach<br />
und Volker Grabow sehr gerne zur Verfügung.<br />
Wir s<strong>in</strong>d sicher, dass es e<strong>in</strong>e<br />
Folgeveranstaltung im nächsten Jahr<br />
geben wird.<br />
Blue skies<br />
FK Volker<br />
Luftsport-Sparten<br />
Schon gepunktet?<br />
Die Motorflug und die ULKommission<br />
des DAeC LV <strong>NRW</strong> starteten am<br />
1. April den Jahressportflug 2010 für<br />
e<strong>in</strong>motorige Motorflugzeuge, Motorsegler<br />
und Ultraleichtflugzeuge. Neben<br />
dem fliegerischen Vergnügen locken<br />
attraktive Preise.<br />
Bewertet werden Landungen auf Flugplätzen<br />
<strong>in</strong> <strong>NRW</strong>, wobei jedes Gelände<br />
im Wettbewerbszeitraum nur e<strong>in</strong>mal<br />
gewertet wird.<br />
Folgende Punkte werden vergeben:<br />
Landung auf den Flughäfen mit<br />
Flugverkehrskontrollstelle ➔ 3 Pkte<br />
Landung auf allen anderen<br />
<strong>NRW</strong>Plätzen: ➔ 1 Pkt<br />
Zehn Bonuspunkte erhalten die Teilnehmer<br />
des FlyIn des <strong>Landesverband</strong>es,<br />
das <strong>in</strong> diesem Jahr am 4, September<br />
<strong>in</strong> Schmallenberg stattf<strong>in</strong>den<br />
wird.<br />
Die Teilnehmerkarten werden von den<br />
Teilnehmern bis zum 30.10.2010 an<br />
die Geschäftsstelle des DAeC LV <strong>NRW</strong><br />
e<strong>in</strong>gesandt.<br />
Die Meldekarten wurden an die Vere<strong>in</strong>e<br />
versendet und können kostenlos<br />
<strong>in</strong> Duisburg nachbestellt werden. Wir<br />
wünschen allen Teilnehmern viel<br />
Spaß und viele positive Erlebnisse.<br />
GR<br />
19
Ruhr 2010<br />
Ruhr 2010<br />
Schachtzeichen – e<strong>in</strong> soziales Kunstwerk<br />
Wer Schachtzeichen bei Google e<strong>in</strong>gibt,<br />
wird über 700.000 mal über diese<br />
Kunstaktion unterrichtet. Was hat Luftsport<br />
und Schachtzeichen mite<strong>in</strong>ander<br />
zu tun? Dazu bedarf es e<strong>in</strong>er näheren<br />
Betrachtung des Objektes Schachtzeichen.<br />
Über 1000 Kohleschächte hat es<br />
e<strong>in</strong>mal im Ruhrgebiet gegeben. Angefangen<br />
hat es vor ca.200 Jahren mit<br />
dem Ste<strong>in</strong>kohlebergbau. Über e<strong>in</strong>e halbe<br />
Millionen Menschen haben e<strong>in</strong>st im<br />
Ruhrgebietsbergbau gearbeitet. Heute<br />
s<strong>in</strong>d es noch e<strong>in</strong>ige tausend <strong>in</strong> fünf<br />
Bergwerken. Das Ende ist also absehbar.<br />
Im Rahmen des vor e<strong>in</strong>igen Jahren<br />
<strong>in</strong> Planung gegangenen Projektes Ruhr<br />
2010 – Europäische Kulturhauptstadt <br />
konnte Jedermann Vorschläge e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
Dr. Volker Bandelow machte den<br />
Vorschlag, diese ehemaligen Zechen<br />
durch e<strong>in</strong> Zeichen sichtbar zu machen.<br />
Dieses Zeichen sollte e<strong>in</strong> gelber Ballon<br />
mit e<strong>in</strong>er gelben Fahne se<strong>in</strong>. Wenn e<strong>in</strong><br />
Ballonfahrer das Wort Ballon liest oder<br />
hört wird er wach. Wenn es dazu noch<br />
um e<strong>in</strong>en 3,7 m 2 großen Gasballon geht<br />
und e<strong>in</strong>e Zahl von 400 genannt wird,<br />
wird er aktiv. So hat der Vorsitzende<br />
der Freiballonkommission des DAeC<br />
LV <strong>NRW</strong> bereits vor 2 Jahren versucht<br />
erste Kontakte mit den Machern dieses<br />
Vorhabens aufzunehmen. Auch e<strong>in</strong><br />
weiterer Versuch ca. e<strong>in</strong> Jahr vor der<br />
geplanten Kunstaktion blieb erfolglos.<br />
Man konnte oder wollte ke<strong>in</strong>en fachmännischen<br />
Rat e<strong>in</strong>holen. Erst im Dezember<br />
2009 wurde Wilhelm Eimers<br />
als Berater e<strong>in</strong>gebunden. Es arbeiteten<br />
bis zuletzt Leute an diesem Projekt mit<br />
Markus Sieverd<strong>in</strong>g - Air Liquide war Schachtzeichenhauptsponsor. Hier im Gespräch mit<br />
Claudia & Wilhelm Eimers. Hubert Horstmann (Düsseldorf), Erf<strong>in</strong>der des netzlosen<br />
Gasballons fuhr am morgen Dr.Volker Bandelow (Schachtzeichenerf<strong>in</strong>der) sicher durch die Luft.<br />
Nidda Ramires (<br />
viel Sachverstand und großem Engagement.<br />
Die Verpflichtung der Aachener<br />
Firma GEFA Flug die Ballontechnik bereitzustellen,<br />
war e<strong>in</strong> guter und richtiger<br />
Schritt. Hier hatte man e<strong>in</strong>e Firma<br />
mit <strong>in</strong>s Boot geholt, die sich auskannte<br />
mit diesen 3,7 m 2 großen Ballonen.<br />
Aber die Zeit bis zum Mai 2010 war e<strong>in</strong>fach<br />
zu kurz um für alle Eventualitäten<br />
gewappnet zu se<strong>in</strong>. Im Februar 2010<br />
wurden dann auf dem Verbandstartplatz<br />
Gladbeck erste praktische Versuche<br />
gefahren. Diese zeigen schnell die<br />
Grenzen auf, wenn der Wettergott nicht<br />
mitspielen will. Die Versuche wurden<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Halle verlegt. Jetzt waren die<br />
Ergebnisse gut, aber eben nicht mehr<br />
praxisbezogen.<br />
Der Düsseldorfer Regierungspräsident<br />
(Dez.24 Luftfahrt) war die zuständige<br />
Genehmigungsbehörde. Die DFS gab<br />
ihr Ok und so wurde vere<strong>in</strong>bart, dass<br />
e<strong>in</strong>e Auflasshöhe von 80 m ok sei. Das<br />
aber nur am Tage mit der Ausnahme,<br />
20 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
USA) testet den Schachzeichenballon<br />
dass zweimal e<strong>in</strong> Nachtleuchten stattf<strong>in</strong>den<br />
konnte. Dazu waren die Gasballons,<br />
die dankenswerterweise von Air<br />
Liquide – Düsseldorf mit dem benötigten<br />
Helium versorgt wurden, mit e<strong>in</strong>er<br />
zweimal 400 W starken Halogenlampe<br />
ausgestattet.<br />
1800 Helfer wurden von GEFA – Flug<br />
<strong>in</strong> 10 Tagen geschult. E<strong>in</strong> verdammt<br />
hartes Stück Arbeit, Laien <strong>in</strong> nur zwei<br />
Stunden den richtigen Umgang mit so<br />
e<strong>in</strong>em Riesen zu erklären. 400 mögliche<br />
Standorte zu besuchen, Genehmigungen<br />
e<strong>in</strong>zuholen, mit Supermärkten<br />
zu verhandeln, weil hier e<strong>in</strong>st die<br />
Schächte waren und die für so e<strong>in</strong> großes<br />
Kunstprojekt benötigten f<strong>in</strong>anziellen<br />
Mittel zu besorgen, war e<strong>in</strong>e tolle<br />
Meisterleistung des Projektmanagements<br />
<strong>in</strong> Essen.<br />
Am Pf<strong>in</strong>gstsamstag war es soweit. Bei<br />
allerbestem Wetter wurden 311 ehemalige<br />
Zechen für jedermann weit sichtbar<br />
markiert. Die Presse lobte diese<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
Jonathan Trapp (USA) und erster Ärmelkanalbez<strong>in</strong>ger im Clusterballon am 27.Mai 2010 ließ<br />
sich vom Freiballonkommissonsvorsitzenden den Schachtzeichenballon erklären. Ob es damit<br />
wohl auch über den Ärmelkanal g<strong>in</strong>ge?<br />
Kunstaktion <strong>in</strong> den allerhöchsten Tönen.<br />
Die Menschen an Rhe<strong>in</strong> und Ruhr<br />
nahmen diese Form der Er<strong>in</strong>nerung an<br />
das alte Ruhrgebiet an. Es gab an vielen<br />
Standorten weitere Kunstprojekte und<br />
es wurde viel und feste gefeiert. Erst als<br />
der Pf<strong>in</strong>gstmontag die von den Segelfliegern<br />
erwarteten Bärte brachte, die Ballonfahrer<br />
bereits alle wieder am Boden<br />
waren, zeigte sich, dass die gelben Ch<strong>in</strong>a<br />
– Ballone eigentlich nur für schönes<br />
Wetter geeignet waren. Über 80 Stück<br />
g<strong>in</strong>gen im Sturm kaputt. Zerrissen am<br />
Anhänger oder vere<strong>in</strong>zelt auch an zu<br />
nahe stehenden H<strong>in</strong>dernissen. Wieder<br />
hat die technische Abteilung um Mart<strong>in</strong><br />
Janik von Schachtzeichen großartiges<br />
geleistet. Tag und Nacht im E<strong>in</strong>satz<br />
hat sie versucht zu retten was es noch<br />
zu retten gab. So konnten <strong>in</strong> den noch<br />
folgenden sechs Schachtzeichentagen<br />
die meisten Standorte wieder bespielt<br />
werden. Nur am Rande sei erwähnt,<br />
dass es fünf Ballone gelang, sich <strong>in</strong> die<br />
unendliche Freiheit des Himmels zu<br />
entfliehen. E<strong>in</strong>ige mit Hilfe von jugendlicher<br />
Hand geführte Messer, die dazu<br />
sogar die hohen Zäune des Bochumer<br />
Opelwerkes überstiegen. Möglicherweise<br />
gesteuert von dem Gedanken, dass<br />
es wenigstens für e<strong>in</strong>en Moment mit<br />
Opel aufwärts gehen sollte sehr zum<br />
Leitwesen der DFS und des RP <strong>in</strong> Düsseldorf.<br />
Für e<strong>in</strong>en letzten Höhepunkt<br />
sorgten die Ballonfahrer des DAeC LV.<br />
Auf E<strong>in</strong>ladung des Hauptsponsors Air<br />
Liquide konnten e<strong>in</strong> Tag vor dem Ende<br />
von Schachtzeichen 60 Mitfahrer <strong>in</strong> 9<br />
Gas – und 10 Heißluftballone vom Verbandsstartplatz<br />
<strong>in</strong> Gladbeck aufsteigen<br />
und das Ruhrgebiet bei allerbestem<br />
29 m 3 Helium Inhalt<br />
Ballönerwetter <strong>in</strong> der dritten Demension<br />
erleben. Darunter waren so prom<strong>in</strong>ente<br />
Personen wie die Ruhr 2010<br />
Chefs Dr.h.c. Fritz Pleitgen und Prof.<br />
Dr.Oliver Scheytt, sowie der Schachtzeichen<br />
Erf<strong>in</strong>der Dr. Volker Bandelow und<br />
Air Liquide Geschäftsführer Markus<br />
Sieverd<strong>in</strong>g . Schachtzeichen, e<strong>in</strong> Projekt<br />
zwischen Himmel und Erde. E<strong>in</strong><br />
tolles Projekt, e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsprojekt<br />
vieler Menschen aus dem Revier,<br />
mit kle<strong>in</strong>em Fehler – aber die machen<br />
uns so menschlich.<br />
W.E.<br />
21
Luftsport-Sparten<br />
Über Idealismus und den Spaß am Fliegen<br />
Die 24. BBSW fand zwischen dem 13. und 23. Mai 2010 statt<br />
Geme<strong>in</strong>schaftliches Grillen am ersten schönen Abend<br />
Guten Morgen! Der Himmel ist grau<br />
und es sieht nach Regen aus, das Bett<br />
war warm und trocken. Ich kann ke<strong>in</strong><br />
Flugzeug und schon gar nicht mit Morgentau<br />
auf den Flächen sehen.<br />
Das heißt, die BBSW ist wieder e<strong>in</strong>mal<br />
vorbei und ich kann die Gewohnheit<br />
ablegen zu Beschreiben und unseren<br />
Meteorologen nach schlauen Sätzen für<br />
die Homepage zu fragen.<br />
Stattdessen taucht bei mir die Frage auf,<br />
ist es Idealismus oder s<strong>in</strong>d wir Segelflieger<br />
alle e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es bisschen verrückt?<br />
Ich denke e<strong>in</strong> wenig von Beidem gehörte<br />
<strong>in</strong> diesem Jahr dazu, als die 24.<br />
BBSW (Bad Breisiger Segelflug Wochen)<br />
am 13. Mai begann.<br />
Was br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Horde Erwachsener<br />
nebst ihren Sprössl<strong>in</strong>gen sonst dazu, <strong>in</strong><br />
Kälte und Regen auf e<strong>in</strong>em Camp<strong>in</strong>g/<br />
Flugplatz auszuharren, der bei solchem<br />
Wetter nur m<strong>in</strong>imalen WarmWasser<br />
Vorrat, kalte düstere Hallen als festes<br />
Dach über dem Kopf, und jede Menge<br />
flugfreie Aufrüst und Aufbauübungen<br />
bietet.<br />
Treffendster Satz im Brief<strong>in</strong>g war „es<br />
ist wirklich die Brief<strong>in</strong>g Halle und nicht<br />
der Kühlschrank, <strong>in</strong> dem wir uns versammeln“<br />
Auch die WarmluftAdvektion, die uns<br />
an e<strong>in</strong>igen Tagen vorher gesagt wurde,<br />
war mehr relativ, als wörtlich zu nehmen.<br />
Kisten von Videos wurden angeschleppt,<br />
e<strong>in</strong>e We<strong>in</strong>probe angeboten<br />
und die Schwimmbäder <strong>in</strong> der Umgebung<br />
hatten Hochkonjunktur. An alternativen<br />
Freizeitmöglichkeiten fehlt es<br />
im Umfeld der Mönchsheide erfreulicher<br />
Weise nie.<br />
Die Wettbewerbsleitung am Abschiedsabend während der traditionellen<br />
Abschiedsüberraschung von Mario<br />
Aber wir wurden belohnt:<br />
Mit der schon legendären Kameradschaft<br />
unter den Teams (<strong>in</strong> diesem Jahr<br />
waren 28 am Start), mit den unschlagbaren<br />
Cocktails unseres Auswerters<br />
Andreas Knapp und schließlich auch<br />
mit 5 Wertungstagen und traumhaftem<br />
Wetter über Pf<strong>in</strong>gsten.<br />
Dank der treffenden Wettervorhersagen<br />
des Meteorologen Bernd Fischer<br />
und der sicheren Aufgabenauswahl des<br />
Sportleiters Gerd Doepner konnten wir<br />
die Wetterfenster nutzen und <strong>in</strong> den 3<br />
Klassen mehr als 18.000 Streckenkilometer<br />
erzielen.<br />
Das Team der Wettbewerbsleitung wurde<br />
auch <strong>in</strong> diesem Jahr ergänzt durch<br />
unseren Startleiter Uwe Offers, der es<br />
mehr als e<strong>in</strong>mal schaffte das gesamte<br />
Feld <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er knappen Stunde<br />
an den Himmel zu hängen. Tatkräftig<br />
unterstütz wurde er dabei natürlich<br />
von den SchleppPiloten, die teils auf<br />
der Mönchsheide beheimatet s<strong>in</strong>d, aber<br />
auch von Koblenz und Bonn Hangelar<br />
e<strong>in</strong>geflogen kamen. Ebenso wie bei den<br />
Teilnehmern gibt es auch hier e<strong>in</strong>ige<br />
treue Seelen, die jedes Jahr aufs Neue<br />
dabei s<strong>in</strong>d.<br />
22 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
Denkbar e<strong>in</strong>zigartig war die nicht vorhandene<br />
Abwechslung im morgendlichen<br />
Aufbau – ke<strong>in</strong>er der Teilnehmer<br />
konnte sich er<strong>in</strong>nern, jemals jeden Tag<br />
<strong>in</strong> derselben Reihenfolge der Klassen<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
Doppelsitzer<br />
mit derselben Startrichtung aufgebaut<br />
zu haben.<br />
Die Aufgaben selber dagegen variierten<br />
<strong>in</strong> diesem Jahr zwischen Rac<strong>in</strong>g Tasks,<br />
DistanceAreaTasks, und SpeedArea<br />
Tasks, so dass für jede Vorliebe etwas<br />
dabei war.<br />
Mir als dem InternetLiveTicker und<br />
‚Mädchen für fast Alles’ im Team der<br />
Wettbewerbsleitung bleibt an dieser<br />
Stelle nur, mich zu bedanken für 11<br />
wundervolle Tage, die den Geist des Segelfliegen<br />
belebt, sowie Schulungs und<br />
Leistungsflug verbunden haben und<br />
Luftsport-Sparten<br />
darauf zu hoffen, dass die 25. BBSW,<br />
die im nächsten Jahr erst im Juni, aber<br />
wie gewohnt von Himmelfahrt bis<br />
Pf<strong>in</strong>gsten statt f<strong>in</strong>den wird, genauso<br />
großfamiliär ablaufen wird wie die 24<br />
davor. Wir alle hoffen darauf, neben unseren<br />
StammTeilnehmern auch e<strong>in</strong>ige<br />
neue Piloten und Pilot<strong>in</strong>nen begrüßen<br />
zu dürfen. Neugierig geworden? Dann<br />
schaut e<strong>in</strong>fach mal hier vorbei:<br />
http://bbsw.moenchsheide.de<br />
Babett Lange<br />
Bilder: Hans Auweiler und Babett Lange<br />
1 2655 RR Richter / Richter / Hannemann LSC Erftland Duo Discus<br />
2 2240 BM Fremerey / Lauer LSC Erftland Duo Discus<br />
3 1895 MA Auweiler / Auweiler / Toups Luftsportvere<strong>in</strong> Mönchsheide Janus CM(FG)<br />
4 1759 4Y Wiesenthal / Geisen Luftsportvere<strong>in</strong> Mönchsheide Duo Discus T<br />
5 1732 1M Back Holger AC Nastätten DG 1000/20m<br />
6 1546 Q2 Wichmann / Benkens / Well<strong>in</strong>g FSV Bergisch Land DG 1000/20m<br />
6 1546 4N Forneck / Wulfhorst / Bauz / Krüger aeroclub BonnHangelar Duo Discus<br />
8 1404 KO Bid<strong>in</strong>ger / Meier / Raben <strong>Aero</strong><strong>Club</strong> Trier und Konz Duo Discus<br />
<strong>Club</strong>-/ Standardklasse<br />
1 2325 DJ Lebelt Thomas LSV BonnRhe<strong>in</strong>Sieg Discus<br />
2 2052 BE Scheiff Bernhard LSV BonnRhe<strong>in</strong>Sieg LS 1d<br />
3 1793 MZ G<strong>in</strong>tzel / Matterstock aeroclub BonnHangelar Discus<br />
4 1601 LY Boest Jürgen Luftsportvere<strong>in</strong> Mönchsheide <strong>Club</strong> Libelle<br />
5 1316 G8 Berthold Markus Fluggruppe Rhe<strong>in</strong>braun LS 4<br />
6 1061 47 Wehr Christoph Luftsportvere<strong>in</strong> Mönchsheide DG 100<br />
7 1034 D1 Wagner Mart<strong>in</strong> Luftsportvere<strong>in</strong> Mönchsheide DG 100<br />
8 1023 IG Z<strong>in</strong>nert Christ<strong>in</strong>e & Jörg aeroclub BonnHangelar DG 300<br />
9 941 IWS van Beek Peter Luftsportvere<strong>in</strong> Mönchsheide ASW 20<br />
10 724 19 Milles Steven SFG Mendig ASW 19<br />
11 308 EP Schumann Henn<strong>in</strong>g LSC Erftland Phobus C<br />
Renn-/ Offene Klasse<br />
Die Wertung <strong>in</strong> den Klassen:<br />
1 3429 OK Knischewski Oliver LSC Erftland LS 8/18m<br />
2 3407 PC Schmidt Gunter LSV Egge ASH 25<br />
3 3400 TW Wartha Thomas LSC Erftland LS 8/18m<br />
4 2366 JM Meurs Jochen LSC Erftland Glasflugel 304<br />
5 1976 S7 Sch<strong>in</strong>delmeiser Wolfgang Luftsportvere<strong>in</strong> Mönchsheide DG 800/18m<br />
6 1877 XXL Brunke / Kroker / Philipsen <strong>Aero</strong> <strong>Club</strong> Grevenbroich Neuss Nimbus 3DT<br />
7 1689 TT Beckmann Frank LSV Sauerland Ventus 2<br />
8 1119 21 Vietoris Robert LSV Grenzland ASW 20<br />
9 835 4B Marx Gerhard LSC Erftland LS 6<br />
23
Luftsport-Sparten<br />
Le<strong>in</strong>enolympics 2010<br />
Landesmeister C. Holtermann mit M. Feger und U. Kehnen<br />
Ende Mai hatten der LSV Phoenix und<br />
der MC Karken zu e<strong>in</strong>er Modellflugveranstaltung<br />
e<strong>in</strong>geladen, um jedem Interessierten<br />
e<strong>in</strong> Wochenende rund um das<br />
Fesselflugmodell zu bieten.<br />
Am Samstag startete die Veranstaltung<br />
mit der Landesmeisterschaft im<br />
Kunstflug. Beim schönsten Sommerwetter<br />
konnten alle drei Wertungsrunden<br />
geflogen werden. Am Ende stand<br />
Christoph Holtermann als Landesmeister<br />
fest, gefolgt von Michael Feger und<br />
Uwe Kehnen.<br />
Parallel zur KunstflugLandesmeisterschaft<br />
tra<strong>in</strong>ierten <strong>in</strong> den Klassen Beg<strong>in</strong>ner,<br />
BCD und OldTimeStunt Teilnehmer<br />
<strong>in</strong> den anderen Flugkreisen. Da die<br />
KunstflugLandesmeisterschaft schon<br />
am frühen Nachmittag abgeschlossen<br />
wurde, konnten die für den Sonntag<br />
geplanten Klassen schon jeweils zwei<br />
Wertungsflüge absolvieren.<br />
Viele Besucher nutzten den Samstag<br />
um Fesselflug kennen zu lernen oder<br />
wieder mal e<strong>in</strong>en Fesselfluggriff <strong>in</strong> die<br />
Hände zu nehmen. Der Tag klang bei<br />
e<strong>in</strong>em schönen Barbecue mit vielen<br />
Er<strong>in</strong>nerungen und e<strong>in</strong>er gewissen Vorfreude<br />
für den Sonntag aus, denn am<br />
Sonntag sollte der eigentliche S<strong>in</strong>n der<br />
Le<strong>in</strong>enolympics <strong>in</strong> den Vordergrund<br />
rücken – jeder der e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Fessel<br />
flieger steuern wollte, sollte dies mit der<br />
Unterstützung der besten Fesselflieger<br />
des Landes auch durchführen können.<br />
Aber wie sah der Sonntag aus? Aus Westen<br />
war über Nacht e<strong>in</strong> Tief mit Sturmböen<br />
und e<strong>in</strong>em Temperatursturz angekommen!<br />
Das vergnügte Fliegen mit<br />
Jedermann war nicht mehr möglich. So<br />
musste der Veranstalter gegen 11 Uhr<br />
die Veranstaltung beenden, da ke<strong>in</strong><br />
sicherer Fesselflug, spezielle für Anfänger,<br />
durchgeführt werden konnte. Schade,<br />
denn die Familie Schmitz hatte sich<br />
mit der Organisation und Verpflegung<br />
sehr viel Mühe gemacht und nun so e<strong>in</strong><br />
Ende! Aber alle Teilnehmer und Besucher<br />
waren sich e<strong>in</strong>ig, wenn das nächste<br />
Mal zu den Le<strong>in</strong>enolympics gerufen<br />
wird, s<strong>in</strong>d alle wieder da. KK<br />
Bilder von C. Kehnen<br />
R. Schulz beim Wertungsflug BCD, bewertet<br />
von J. Odeyn<br />
Die Brüder Kuckelkorn tra<strong>in</strong>ieren für den<br />
Beg<strong>in</strong>nerwettbewerb<br />
24<br />
Das schönste Modell der Le<strong>in</strong>enolympics,<br />
die Fokker Wulf 190 von M. Feger<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
L<strong>in</strong>denbergpokal 2010<br />
28 Teilnehmer fanden dieses Jahr den<br />
Weg nach Siegen um den L<strong>in</strong>denbergpokal<br />
2010 auszufliegen. Trotz schlechter<br />
Wetterprognosen konnten 5 Durchgänge<br />
ohne Regen geflogen werden. Bei<br />
schwachem W<strong>in</strong>d und meist leichtem<br />
Tragen konnten die Teilnehmer die geforderte<br />
Flugzeit von 4 M<strong>in</strong>uten überwiegend<br />
erreichen. Die Landeanflüge<br />
bereiteten dank der ruhigen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
auch ke<strong>in</strong>e größeren Probleme.<br />
Man musste jedoch im Endanflug auf<br />
die kaum bemerkbare Luftströmung<br />
aufpassen, da diese teilweise um 180°<br />
drehte und die Modelle dadurch die<br />
Fahrt schlecht abbauten.<br />
Nach den 5 Durchgängen standen<br />
folgende Platzierungen fest:<br />
Junioren:<br />
1. Stefan Grüner<br />
2. Marcel Bohl<br />
Senioren:<br />
1. Dieter Rybold<br />
2. Jörg Vogelsang<br />
3. Jörg Syska<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
Edelsenioren:<br />
1. Mart<strong>in</strong> Wunderlich<br />
2. Wolfgang Keil<br />
3. Hermann Gödderz<br />
Die Wertungslisten können auf www.<br />
smcsiegen.de unter Downloads heruntergeladen<br />
werden.<br />
Auch <strong>in</strong> diesem Jahr gilt wieder e<strong>in</strong><br />
ganz besonderer Dank an Evelyn Höfs<br />
für die souveräne Wettbewerbsleitung<br />
und an unsere Damen für die gute Bewirtung.<br />
Jens Is<strong>in</strong>g<br />
Luftsport-Sparten<br />
25
Luftsport-Sparten<br />
Landesjugendtreffen<br />
Modellflug 2010<br />
Erst wurde der Tra<strong>in</strong>er S gebaut...<br />
... dann g<strong>in</strong>g´s an den Wurfgleiter<br />
Die Rakete wird gezündet.<br />
Die Wurfgleiter s<strong>in</strong>d startklar.<br />
Die Tra<strong>in</strong>er S s<strong>in</strong>d fertig.<br />
Volle Konzentration von Annika beim Erstflug.<br />
26 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
Am letzten Osterferienwochenende<br />
war es wieder soweit, die Modellflugkommission<br />
<strong>NRW</strong> rief im <strong>Landesverband</strong><br />
die Jugendlichen zwischen 8 und<br />
18 Jahren zum Treffen rund um den<br />
Modellflug auf – und 43 Teilnehmer<br />
kamen!<br />
Raketenbau mit dem neuen Jugendreferenten.<br />
Erwartungsvoll reisten die Jugendlichen<br />
mit ihren Betreuern zur Jugendherberge<br />
Schmallenberg, der erwartete<br />
Schnee war Gott sei Dank nicht mehr<br />
zu sehen. So konnte das Leitungsteam<br />
K. Kosmalla, E. und W. Höfs alle angemeldeten<br />
Teilnehmer begrüßen und<br />
den neuen Jugendreferenten Christoph<br />
Pelegrien, der zukünftig diese Veranstaltung<br />
leiten wird, vorstellen.<br />
Gleich am ersten Abend wurde der<br />
Kais Raketenstart ist perfekt...<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
Tra<strong>in</strong>er S, e<strong>in</strong> Hartschaummodell, fertig<br />
gestellt. Da diese Arbeit, trotz e<strong>in</strong>iger<br />
Probleme, allen Teilnehmern locker<br />
von der Hand g<strong>in</strong>g, konnte das Wurfgleitermodell<br />
auch noch <strong>in</strong> Angriff genommen<br />
werden. So stand der gesamte<br />
Freitag für Modellflugaktivitäten zur<br />
Verfügung. Dabei<br />
zeigte sich, dass das<br />
Hartschaummodell<br />
e<strong>in</strong> geeignetes Modell<br />
für alle Teilnehmer<br />
war, gleichgültig ob es<br />
Anfänger oder Könner<br />
steuerten.<br />
Beim anschließenden<br />
Wurfgleiterf liegen<br />
konnte jeder Teilnehmer<br />
se<strong>in</strong>en Eigenbau<br />
<strong>in</strong> die Luft schicken.<br />
Hier zeigte sich, dass<br />
nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong><br />
guter Fernsteuerpilot<br />
auch e<strong>in</strong> guter Wurfgleiterflieger<br />
se<strong>in</strong> muss! Unser Vizepräsident<br />
Niko Richartz, der sich beim<br />
Besuch mit se<strong>in</strong>en Söhnen den Wurfgleiterwettbewerb<br />
ansah, war begeistert<br />
von den Leistungen der Jugendlichen.<br />
Am Nachmittag hatten alle Teilnehmer<br />
die Wertungsflüge abgeschlossen und<br />
konnten den Tag entspannt beim freien<br />
Fliegen auskl<strong>in</strong>gen lassen. Den Abend<br />
gestaltete Paul Stania mit Raketenbau,<br />
wobei jeder Teilnehmer se<strong>in</strong>e eigene<br />
...und alle verfolgen den Raketenflug<br />
Luftsport-Sparten<br />
Rakete selbst anfertigen durfte.<br />
Am Samstagmorgen g<strong>in</strong>gen dann alle<br />
Teilnehmer mit ihren selbstgebauten<br />
Raketen an den Start. Dies machte<br />
allen sehr viel Spaß, obwohl es durch<br />
den W<strong>in</strong>d und die niedrigen Temperaturen<br />
mancher Anstrengung bedurfte,<br />
die Zündschnur zum Glimmen zu<br />
br<strong>in</strong>gen. Dafür entschädigte das nachmittägliche<br />
Hallenfliegen <strong>in</strong> gemütlicher<br />
Atmosphäre bei Modellstaffelfliegen,<br />
Hubschrauber und Fesselflügen<br />
alle Teilnehmer – im Beise<strong>in</strong> der Luftsportjugendvertreter<br />
Car<strong>in</strong>a Klett und<br />
Dennis Manca.<br />
Der Samstag klang mit Gruppenspielen<br />
und geme<strong>in</strong>samen Flügen der neuen<br />
und mitgebrachten Modelle aus. Am<br />
Abend gab es mit e<strong>in</strong>er Bilderschau<br />
erste Rückblicke auf die viel zu schnell<br />
vergangenen Tage.<br />
Die Wanderung durch Schmallenberg,<br />
läutete das Ende des diesjährigen Landesjugendtreffens<br />
Modellflug e<strong>in</strong>.<br />
Bei der abschließenden Siegerehrung<br />
konnten die Mannschaften Reckl<strong>in</strong>ghausen,<br />
Dortmund und Kamen für die<br />
ersten Plätze geehrt werden. Aber auch<br />
alle anderen Teilnehmer wurden, ob<br />
ihrer guten Leistungen, mit reichlichen<br />
Sachpreisen belohnt.<br />
Die e<strong>in</strong>hellige Me<strong>in</strong>ung aller Teilnehmer<br />
beim Abschiedsgruß war – Auf<br />
Wiedersehen bis zum nächsten Jahr.<br />
KK<br />
Das beliebte Klötzchen-Gruppenspiel. Die Siegermannschaft aus Reckl<strong>in</strong>ghausen mit<br />
N<strong>in</strong>o, Patrick und Alfred Schneider<br />
27
Luftsport-Sparten<br />
Intermodellbau Dortmund 2010<br />
E<strong>in</strong>e neue Struktur mussten <strong>in</strong> diesem Jahr die Messebesucher der Intermodellbau<br />
erfahren – ke<strong>in</strong>e Halle be<strong>in</strong>haltete die bisher gewohnten Themenbereiche. Das war<br />
für viele Besucher die besondere Überraschung der Dortmunder Messe Intermodellbau<br />
2010.<br />
Dicht umlagerter Segelflugsimulator Aktivitäten am Basteltisch<br />
Die Modellflugwelt war von der seit 30<br />
Jahren gewohnten Halle 4 <strong>in</strong> die Halle<br />
3B umgezogen. Diese Halle ist die flächenmäßig<br />
größte Halle <strong>in</strong> Dortmund.<br />
So konnten erstmals Aussteller, Verbände<br />
und Flugvorführungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Halle vere<strong>in</strong>t werden.<br />
Wie immer bei neuen Wegen mussten<br />
alle umdenken, so auch bei der Intermodellbau<br />
2010. Es ist natürlich, dass<br />
die e<strong>in</strong>en das Neue besser und schöner<br />
f<strong>in</strong>den, andere wiederum hätten lieber<br />
die alte Struktur zurück. Welche<br />
Me<strong>in</strong>ung sich <strong>in</strong> Zukunft durchsetzen<br />
wird, bleibt abzuwarten.<br />
Im Modellflugbereich ist e<strong>in</strong> immer stärkerer<br />
Trend <strong>in</strong> Richtung Fertigmodelle<br />
zu erkennen. So s<strong>in</strong>d die klassischen<br />
Händler mit e<strong>in</strong>em Produktangebot<br />
für jeden Modellflieger, wie Balsaholz,<br />
Sperrholz, Kieferleisten, Spannpapier,<br />
usw., nicht mehr präsent.<br />
In manchen Ecken der Halle 3B glaubte<br />
man, sich auf e<strong>in</strong>em Basar zu bef<strong>in</strong>den<br />
– mit lauten Marktschreiereien wurden<br />
Fertigmodelle angeboten wie auf e<strong>in</strong>em<br />
Wochenmarkt. Ob<br />
dies die Zukunft se<strong>in</strong><br />
wird?!<br />
Unser <strong>Landesverband</strong><br />
<strong>NRW</strong> stellte sich im<br />
modernen Stand wie<br />
im letzten Jahr vor,<br />
wobei der Modellflug<br />
und Segelflugsimulator<br />
die stärksten<br />
Besuchermassen<br />
bewältigen musste.<br />
Ebenfalls gut besucht<br />
und genutzt wurde<br />
unser Basteltisch, wo<br />
kle<strong>in</strong>e und große Besucher<br />
BalsaWurfsegler fertigen konnten.<br />
In den Randbereichen des Standes<br />
hatten alle Modellflugsparten kompetente<br />
Gesprächspartner und Schauobjekte<br />
positioniert, so dass viele Besucher<br />
sich die Zeit nahmen aus erster<br />
Hand <strong>in</strong>formiert zu werden.<br />
Als negativ wurde von vielen Besuchern<br />
empfunden, dass sich <strong>in</strong> der Modellflughalle<br />
3B viele Firmen präsentieren<br />
Fachberatung Raketenmodellbau im Außenbereich<br />
konnten, die nichts mit Modellflug zu<br />
tun hatten, sondern Exponate aus den<br />
Bereichen Masch<strong>in</strong>enbau oder Metallverb<strong>in</strong>dungstechnik<br />
zeigten.<br />
Ob die neuen Besen der Messe Dortmund<br />
wirklich besser fegen, muss die<br />
Zukunft zeigen, es wäre schade, wenn<br />
die Intermodellbau hierbei auf der<br />
Strecke bleiben würde.<br />
K. Kosmalla<br />
28 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
Ul-Assistentenlehrgang 2010 <strong>in</strong><br />
Oerl<strong>in</strong>ghausen<br />
Alle Teilnehmer des Lehrgangs<br />
Na Endlich: Der Wettergott hatte e<strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>sehen und unser ULAssitentenlehrgang<br />
konnte diesmal bei allerbesten<br />
Sommerwetter und ganz ohne Kondensstreifen<br />
(Dank des Isländischen<br />
Vulkan Eyjafjalla) am Himmel, stattf<strong>in</strong>den.<br />
Neu hierbei war, dass Tragschrauber<br />
unseren Lehrgang ergänzt haben.<br />
So haben <strong>in</strong>sgesamt 15 Teilnehmer unter<br />
fachkundiger Leitung und Aufsicht<br />
ihren Weg gefunden, ULAssistensfluglehrer<br />
zu werden.<br />
Als Referenten konnten Bodo Taube<br />
und Roland Schneider verpflichtet werden,<br />
die, wie immer <strong>in</strong> professioneller<br />
Manier, den Lehrgang begleiteten.<br />
Als weitere Referenten waren JanEric<br />
Putze von der DFS und Landesausbildungsleiter<br />
Hubertus Huttel, vor<br />
Ort. Für die TagschrauberAusbildung<br />
zeichneten sich JanPeter Meewes aus<br />
Hildesheim und Dr. Ullrich verantwortlich.<br />
Es würde den Rahmen sprengen,<br />
über alle E<strong>in</strong>zelheiten im Programm<br />
zu berichten, aber e<strong>in</strong>s wurden sehr<br />
schnell klar: Es wurde jeden Abend bis<br />
22:00 Uhr teilweise bis 23:00 Uhr und<br />
später über die Bücher geschaut und an<br />
Lehrproben gefeilt.<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
Geschult wurde auf diversen Mustern:<br />
Vom Eurostar, bereitgestellt durch<br />
die Oerl<strong>in</strong>ghauser Segelflieger und<br />
Werner, e<strong>in</strong>e FK9 aus Bonn, E<strong>in</strong>e C42<br />
aus Nörvenich und letztlich e<strong>in</strong>en nagelneuen<br />
Breezer, den uns freundlicherweise<br />
der Hersteller aus Husum<br />
uns zur Verfügung stellte und drei<br />
MT03 als Tragschrauber.<br />
Ja, was bleibt als Fazit zu sagen: Alle Beteiligten<br />
konnten glücklich, erfolgreich<br />
und etwas müde den Heimweg antreten.<br />
Ziel erreicht!<br />
Hier noch mal die Namen aller<br />
UL Assistenten:<br />
Michael Rehberg, Peter Born, Markus<br />
Horowski, Carsten Scholz, Jan Kurz,<br />
Dieter K<strong>in</strong>z<strong>in</strong>ger, Leilo Lübke, Michael<br />
Zeller, Manfred Schmickler, Christian<br />
Koch, Ra<strong>in</strong>er Kurtz, André Telzer, Wolfgang<br />
Voos, Remco van Raavenzwaaij,<br />
Gerald Schmeißer<br />
Last but not least,<br />
die Lehrgangsleitung:<br />
Werner Höhn, Bodo Taube, Roland<br />
Schneider, HermannJ. Hante<br />
Luftsport-Sparten<br />
29
Luftsport-Sparten<br />
Für Pf<strong>in</strong>gsten 2010 war e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation<br />
aus der CarlGötze Nachtwettfahrt<br />
und der Landesmeisterschaft<br />
Nordrhe<strong>in</strong><strong>Westfalen</strong> für Gasballone<br />
<strong>in</strong> DüsseldorfEller vorgesehen. Wegen<br />
möglicher starker Böigkeit abends bei<br />
der Landung wurde der Start auf Sonntagmorgen,<br />
den 23. Mai, verlegt und so<br />
starteten 8 Teams um 2 Uhr mit nördlichen<br />
W<strong>in</strong>den und 68 kt <strong>in</strong> 2500 ft. Um<br />
das Nachtfahrtverbot <strong>in</strong> Belgien zu beachten,<br />
wurde diese Startzeit gewählt,<br />
da stärkere W<strong>in</strong>de vorhergesagt waren.<br />
Die Aufgabenstellung bei der CarlGötzeNachtwettfahrt<br />
war es, die weiteste<br />
Strecke <strong>in</strong>nerhalb von 6 h zu fahren;<br />
bei der Landesmeisterschaft war es e<strong>in</strong>e<br />
Komb<strong>in</strong>ation aus der CarlGötzeFahrt<br />
(1000 Punkte) und e<strong>in</strong>er Zielanfahrt<br />
auf das Länderdreieck von Belgien, Luxembourg<br />
und Frankreich (500 Punkte).<br />
Die Weitfahrt wurde<br />
auf diese relativ kurze<br />
Zeit beschränkt,<br />
da die Trajektorien<br />
e<strong>in</strong>e Fahrt nach Paris<br />
mit entsprechendenLuftraumProblemen<br />
voraussagten<br />
und somit e<strong>in</strong>e Landung<br />
ohne Wettbewerbsdruck<br />
vor der<br />
Thermik möglich<br />
war.<br />
Nachdem Marion<br />
Carl-Götze-Fahrt und<br />
<strong>NRW</strong> LM 2010<br />
Teilnehmerliste und Auswertung<br />
und ich bei Dormagen feststellten, dass<br />
wir mit 8 kt noch lange <strong>in</strong> Deutschland<br />
gewesen wären, ließen wir uns von<br />
LangenRadar e<strong>in</strong>e Freigabe für FL 60<br />
geben. So hatten wir nun e<strong>in</strong>en Kurs<br />
von ca. 215 Grad und 18 kt. Später gab<br />
es noch e<strong>in</strong>e Freigabe von FL 75, bzw.<br />
FL 80 und so fuhren wir mit 20 kt<br />
Richtung Belgien. Analog zu unseren<br />
Berechnungen fuhren wir ca. 2030 M<strong>in</strong>uten<br />
nach Nachtende <strong>in</strong> Belgien e<strong>in</strong>.<br />
Da das Ziel mit 225 Grad Kurs und<br />
durch die Deckelung auf FL 95 nicht<br />
mehr zu erreichen war, fuhren wir <strong>in</strong><br />
FL 8090 weiter und so waren wir nach<br />
6 h <strong>in</strong> der Nähe von Florenville (B). Später<br />
fuhren wir mit ca. 35 km Ablage am<br />
Ziel vorbei.<br />
Nach diesen „Anstrengungen“ gab es<br />
erst mal e<strong>in</strong> schönes Frühstück mit<br />
warmen Kaffee, Sch<strong>in</strong>kenKäse Sand<br />
wiches, CocktailTomaten und gekühlten<br />
We<strong>in</strong>trauben.<br />
Eigentlich wollten wir nun <strong>in</strong> Frankreich<br />
gemütlich bis zum Abend weiterfahren,<br />
aber der Kurs zeigte uns auf,<br />
dass die Fahrt <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geren Höhen bei<br />
der Luftraumstruktur um Paris herum<br />
uns auf Lufträume zufahren ließen, <strong>in</strong><br />
denen die Durchfahrt ggf. nachmittags<br />
nicht sicher gewesen wäre, und e<strong>in</strong>e<br />
Landung mit thermischen Böen wollten<br />
wir vermeiden. Deshalb g<strong>in</strong>gen wir vor<br />
Reims schon mal tiefer und die Vermutung<br />
bezgl. des Kurses wurde bestätigt,<br />
so dass wir uns gemütlich e<strong>in</strong>e schöne<br />
Wiese südlich von Vouziers <strong>in</strong> der Nähe<br />
von Reims suchten und sicher nach<br />
8:20 h landeten.<br />
Zwar waren die Verfolger etwas über die<br />
frühe Landung überrascht, jedoch hatten<br />
wir nun genug Zeit <strong>in</strong> dieser wunderschönen<br />
Wiese unter e<strong>in</strong>em schattigen<br />
Baum zu picknicken und uns zu<br />
fühlen „wie Gott <strong>in</strong> Frankreich“.<br />
Nachdem wir mit unseren Verfolger<br />
Bernd und Hermann den Ballon e<strong>in</strong>gepackt<br />
hatten, g<strong>in</strong>g es nach e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />
Landefest mit Kaffee und Kuchen<br />
zurück nach Mülheim.<br />
Insgesamt e<strong>in</strong>e schöne GasFahrt nach<br />
Frankreich und unseren Dank gilt natürlich<br />
unseren Helfern, dem Düsseldorfer<br />
<strong>Aero</strong>Klub Abt. Ballon und den<br />
Fluglotsen, die alle diese Veranstaltung<br />
ermöglicht haben. H.O. Lausch<br />
Platz Pilot CoPilot Startzeit Lande Gesamt Gesamtzeit<br />
fahrtzeit fahrtstrecke<br />
1 He<strong>in</strong>zOtto Lausch Marion Lausch 02:07:35 10:25 08:20 260,0<br />
2 Matthias Zenge Markus Pieper 02:09:10 16:09 14:00 355,0<br />
3 Carlo Schröter Horst vom Hagen 01:59:35 10:55 08:55 287,0<br />
4 Volker Ku<strong>in</strong>ke Otto Domke 02:00:37 13:42 11:40 362,0<br />
5 Alfred Derks 02:03:30 10:03 08:00 138,0<br />
6 Andreas Wiechmann 02:04:40 08:04 06:00 72,6<br />
7 He<strong>in</strong>z Kröger MarieLuise Missel 02:06:30 08:05 06:00 68,3<br />
8 Heirich Brachtendorf 02:01:35 09:00 06:55 56,6<br />
30 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
Mit dem Ballon<br />
nach Norwegen<br />
Von e<strong>in</strong>er Fahrt von über 3200 km …<br />
… erzählt dieser kurze Bericht auch,<br />
die ganze Geschichte mit vielen tollen<br />
Fotos ist bei Bennie Bos erschienen,<br />
leider nur <strong>in</strong> Holländisch (www.<br />
hotair.nl). 3200 km waren nötig, um<br />
die Mannschaft zum Startplatz, zum<br />
Landeort nach Norwegen und wieder<br />
zurück zubr<strong>in</strong>gen. Dabei hat der Ballon<br />
mit se<strong>in</strong>en drei Insassen gerade<br />
e<strong>in</strong>mal knapp unter 900 km zurückgelegt.<br />
Aber es waren 900 besondere<br />
km. Fünf Länder D, NL, DK, S und N<br />
wurden durchfahren. Zwei große Meere<br />
waren zu überfahren, Helgoland und<br />
Sylt sieht e<strong>in</strong> Ballonfahrer auch nicht<br />
alle Tage. Zum<strong>in</strong>dest nicht aus dem Ballonkorb.<br />
Hier e<strong>in</strong>ige Stichworte. Pilot<br />
war G<strong>in</strong>o Giers – Belgien, der dr<strong>in</strong>gend<br />
noch se<strong>in</strong>e fünfzig Pilotenstunden erreichen<br />
muss um beim diesjährigen<br />
Gordon – Bennett Rennen <strong>in</strong> England<br />
starten zu können. G<strong>in</strong>o hat aber über<br />
2000 h im Heißluftballon. Benni Bos,<br />
der Niederländer, der alles fotografiert<br />
was irgendwie mit Ballon zu tun hat.<br />
Wilhelm Eimers, als Co – Pilot, der<br />
sagt, wie „Mann“ sicher über das Meer<br />
kommt. Mit über 20 Meeresüberfahrten<br />
im Ballon der mit Abstand erfahrenste<br />
Luftfahrer. Es gibt Gerüchte die besagen,<br />
er soll nicht schwimmen können?<br />
E<strong>in</strong>e echte europäische Ballonmannschaft.<br />
Knapp 50 Sack Sand, leider ke<strong>in</strong><br />
W<strong>in</strong>tersand. 6 Grad kalt war die zweite<br />
Nacht und wer hier an e<strong>in</strong>e Frühl<strong>in</strong>gsfahrt<br />
gedacht und ausgerüstet war, wird<br />
immer daran denken. Davon gab es<br />
zwei Mann an Bord. Die Flugsicherung<br />
spielte voll mit. Es gab ke<strong>in</strong>e Auflagen.<br />
Über Emden g<strong>in</strong>g es mit 355° gerade<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
wegs auf die Nordsee<br />
h<strong>in</strong>aus. Nach 630<br />
km wäre Norwegen<br />
e<strong>in</strong> mögliches Ziel.<br />
Das war selbst W.E.<br />
zu viel Wasser. Landen<br />
oder e<strong>in</strong>e bessere<br />
Drift f<strong>in</strong>den. Dank I–<br />
Phone und des amerikanischenWettercomputer<br />
bei NOAA<br />
war schnell klar. In<br />
1200 m und höher<br />
geht es geradewegs<br />
nach Dänemark und<br />
später weiter nach<br />
Norwegen oder Schweden. Genauso<br />
traf es e<strong>in</strong>. Über Sylt stiegen wir ab und<br />
konnten die Insel hautnah erleben. Da<br />
brachte uns über drei Tage schöne Berichte<br />
<strong>in</strong> der Sylter Zeitung. Sylt hat e<strong>in</strong>e<br />
richtige Kontrollzone – das mussten<br />
wir lernen – aber um 20:00 Uhr s<strong>in</strong>d<br />
alle Flieger am Boden und die CTR<br />
wird abgeschlossen. NOAA hatte Recht<br />
– aber unser Angstgefühl ist oftmals<br />
stärker. Die Landung <strong>in</strong> Norwegen war<br />
mit 17 Sack problemlos möglich. E<strong>in</strong>e<br />
Rückfahrt ohne H<strong>in</strong>dernisse. Nur<br />
<strong>in</strong> Deutschland ist die Nacht der LKW<br />
Horror und alle fahren 100 km/h oder<br />
parken ohne Licht <strong>in</strong> den Parkplatze<strong>in</strong>fahrten.<br />
Das, obwohl es seit Jahren rote<br />
LED stromsparende Leuchten gibt. E<strong>in</strong>e<br />
schöne Fahrt, e<strong>in</strong>e besondere Fahrt<br />
und e<strong>in</strong>e große Er<strong>in</strong>nerungsfahrt für<br />
mich persönlich. Ich fuhr mit Horst<br />
von Riegen 1983 fast die gleiche Strecke<br />
nur etwas weiter und über das Meer vor<br />
Norwegen mit nur noch 8 Sack. Jetzt<br />
waren es 25 Sack und das zu dritt. W.E.<br />
Luftsport-Sparten<br />
31
Luftsport-Sparten<br />
Dem Altrektor und Gründer der Fliegergruppe an der<br />
RWTH Aachen – FTHA e. V. zum 100. Geburtstag<br />
Prof. Dr. Bernhard Sann<br />
Bernhard Sann wurde am 16. Juni 1910<br />
geboren. 1932 begann er se<strong>in</strong> Studium<br />
des Flugzeugbaus an der RWTH Aachen<br />
und wurde im selben Jahr Mitglied<br />
der Flugwissenschaftlichen Vere<strong>in</strong>igung<br />
Aachen, deren 1. Vorsitzender<br />
er von 1933 bis 1937 war. In kürzester<br />
Zeit machte er die CPrüfung und<br />
schon bald folgten das große Deutsche<br />
Leistungsabzeichen und die Höhenbed<strong>in</strong>gung<br />
für das Internationale Leistungsabzeichen<br />
<strong>in</strong> Gold sowie die Fluglehrerberechtigung.<br />
Gleichzeitig war<br />
er tätig als Werkstattleiter, Bauprüfer,<br />
amtlicher Luftfahrtsachverständiger<br />
und Konstrukteur. Er war maßgeblich<br />
beteiligt am Entwurf, an der Konstruktion<br />
und am Bau der Segelflugzeuge<br />
FVA 9 (genannt Blaue Maus 2), FVA 10<br />
(berühmt als Rhe<strong>in</strong>land) und FVA 11.<br />
Se<strong>in</strong>e FVA 10 g<strong>in</strong>g durch die erste motorlose<br />
Alpenflugüberquerung <strong>in</strong> die<br />
Segelfluggeschichte e<strong>in</strong> und wurde später<br />
von der Aachener Firma Schmetz <strong>in</strong><br />
Serie gebaut.<br />
Nach dem Kriege musste sich Bernhard<br />
Sann beruflich neu orientieren. Er<br />
wandte sich dem Bergbau zu und wurde<br />
1961 zum Ordentlichen Professor<br />
auf den Lehrstuhl für Bergbaukunde<br />
II der RWTH berufen. Se<strong>in</strong>e Liebe zur<br />
Fliegerei konnte er aber nicht aufgeben,<br />
und so gründete er 1964 mit etwa 20<br />
weiteren Flugbegeisterten die Fliegergruppe<br />
an der RWTH Aachen – FTHA<br />
e.V. Obwohl es bereits sechs andere<br />
Fluggruppen <strong>in</strong> Aachen gab, hatte er<br />
erkannt, dass es ausreichend Bedarf für<br />
e<strong>in</strong>e zweite Fluggruppe an der Hochschule<br />
gab, die allen Studierenden die<br />
Möglichkeit bot, schnell zu studieren<br />
und trotzdem zu fliegen.<br />
Von Beg<strong>in</strong>n an war Bernhard Sann 1.<br />
Vorsitzender, und als guter Manager<br />
wusste er genau, dass angemessene<br />
Beiträge durch E<strong>in</strong>werben von Spenden<br />
und e<strong>in</strong>e ausreichende Anzahl verfügbarer<br />
Fluglehrer für e<strong>in</strong>e Studentengruppe<br />
mit zwangsläufig starker Mitgliederfluktuation<br />
wichtig waren.<br />
Die Erfolge bestätigten se<strong>in</strong> Konzept.<br />
Bereits nach fünf Jahren besaß die<br />
FTHA mehr als 120 Mitglieder und 5<br />
moderne Segelflugzeuge sowie e<strong>in</strong>e<br />
selbstgebaute Flugzeugschleppw<strong>in</strong>de,<br />
und außerhalb sprach man von der<br />
„SannGruppe“.<br />
Das weitere Konzept bestand vorrangig<br />
aus <strong>in</strong>tensiver Ausbildung von Flugschülern<br />
bis h<strong>in</strong> zum Leistungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
für Meisterschaften. Dies führte die<br />
Mitglieder rasch zu Erfolgen und Titeln<br />
wie Landesmeister, <strong>Deutscher</strong> Vizemeister,<br />
<strong>Deutscher</strong> Meister, Teilnahme<br />
an e<strong>in</strong>er Weltmeisterschaft und e<strong>in</strong>em<br />
Weltrekord im freien Streckenflug.<br />
Trotz se<strong>in</strong>er umfangreichen Aufgaben<br />
als Hochschullehrer, Institutsleiter und<br />
Rektor (19731977) der RWTH blieb<br />
Prof. Sann auch Flieger, hatte stets e<strong>in</strong><br />
offenes Ohr für die Belange se<strong>in</strong>er Flieger<br />
und stand immer mit Rat und Tat<br />
zur Seite.<br />
1981 trat Professor Sann von se<strong>in</strong>em<br />
Vere<strong>in</strong>svorsitz zurück und gleichzeitig<br />
ernannte ihn die Mitgliederversammlung<br />
zu ihrem Ehrenvorsitzenden.<br />
Kurz nach Vollendung se<strong>in</strong>es 80. Lebensjahres<br />
starb Bernhard Sann am 8.<br />
August 1990. Aus Dankbarkeit und <strong>in</strong><br />
Er<strong>in</strong>nerung an den Gründer und Förderer<br />
unseres Vere<strong>in</strong>s haben wir am<br />
8. September 1990 unseren damals<br />
neusten Doppelsitzer ASK 21 auf den<br />
Namen „Professor Sann“ getauft. Noch<br />
heute dient dieser Doppelsitzer als<br />
Schulungsflugzeug, und ke<strong>in</strong> Mitglied<br />
der FTHA erlernt das Fliegen ohne<br />
„Professor Sann“.<br />
Gegenwärtig besitzt die FTHA 5 Flugzeuge<br />
und etwa 80 Mitglieder, die sich<br />
dank der Großzügigkeit der Nachfolger<br />
<strong>in</strong> der Institutsleitung immer noch <strong>in</strong><br />
demselben Gebäude treffen, <strong>in</strong> dem<br />
Professor Sann vor 46 Jahren den Vere<strong>in</strong><br />
gründete und zum Erfolg führte.<br />
FTHA e.V.<br />
Otto Wagner, 1.Vors.<br />
32 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
Aus der Luft auf zwei Räder<br />
Wie man <strong>in</strong> Wipperfürth<br />
ganz besonders Sportliches<br />
erleben kann….<br />
Der Landeplatz Wipperfürth / Neye<br />
liegt genau an der ehemaligen Wipper /<br />
WupperBahntrasse und eröffnet damit<br />
ganz neue sportliche Perspektiven für<br />
den ambitionierten Luftsportler. Der<br />
Umbau der stillgelegten Bahntrasse<br />
entlang der Wipper/Wupper von Marienheide<br />
über Wipperfürth und Hückeswagen<br />
bis RemscheidBergischBorn<br />
auf der Trasse der ehemaligen „Wippertalbahn“<br />
ist das Leitprojekt im Wasserqu<strong>in</strong>tett*.<br />
Die Bahntrasse dient dabei<br />
als verb<strong>in</strong>dendes Element der Region<br />
sowie als überregionale Anb<strong>in</strong>dung<br />
über Remscheid an den Radweg auf der<br />
„Balkantrasse“ <strong>in</strong> Richtung Rhe<strong>in</strong>.<br />
Der Weg dient als barrierefreie, sichere<br />
und attraktive Verb<strong>in</strong>dung der Orte<br />
untere<strong>in</strong>ander, aber auch Erholungssuchende<br />
erleben Natur, Geschichte und<br />
Erholung gleichzeitig. Sie wandeln auf<br />
den Spuren der Hückeswagener Grafen,<br />
der Wipperfürther HanseKaufl eute<br />
oder der Heiligen des Wallfahrtsortes<br />
Marienheide. So ganz „nebenbei“<br />
lernen Sie den Natur, Landschafts und<br />
Kulturraum des WupperWipperTales<br />
näher kennen. Der Weg wird nicht nur<br />
attraktiv für Radfahrer, sondern auch<br />
für viele andere Nutzer, wie Jogger, Spaziergänger,<br />
Mobilitätse<strong>in</strong>geschränkte<br />
Personen oder Inl<strong>in</strong>eSkater. Bewohner<br />
und Touristen können also gleichermaßen<br />
das Radeln auf dem e<strong>in</strong>zigen Radweg<br />
mit nur sehr ger<strong>in</strong>ger Steigung <strong>in</strong><br />
der Region genießen.<br />
Der Radweg auf der Bahntrasse ist<br />
außerdem <strong>in</strong>tegraler Bestandteil und<br />
Rückgrat der 80 km langen Themenroute<br />
Wasserqu<strong>in</strong>tett. Diese führt den<br />
Radfahrer durch das Tal der Wupper,<br />
über die Höhenrücken der Region sowie<br />
an den Talsperren vorbei.<br />
Streckenkurzbeschreibung:<br />
Die Gesamtstrecke von ca. 80 km Länge<br />
lässt sich <strong>in</strong> mehreren Teiletappen<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
Fotografi e: Volker Barthel 2010 CopyRight!<br />
erradeln. E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stieg kann <strong>in</strong> jeder<br />
der vier Städte Radevormwald, Hückeswagen,<br />
Wipperfürth oder Marienheide<br />
erfolgen.<br />
Ausgangspunkt der Strecke kann z.B.<br />
der Landeplatz Wipperfürth / Neye<br />
se<strong>in</strong>. Hier kann man sich entscheiden,<br />
ob man rechts ab nach Marienheide<br />
fährt zu BrucherTalsperre und von<br />
dort Richtung Müllenbach weiter nach<br />
Dannenberg zum höchsten Punkt der<br />
Themenroute mit 460 m über NN.<br />
Hier Abfahrt zur Wipperquelle nach<br />
Börl<strong>in</strong>ghausen und von dort zurück<br />
zur L<strong>in</strong>geseTalsperre. Von dort wieder<br />
auf die Trasse MarienheideWipperfürth<br />
über Gogarten/Ohl. In Ohl s<strong>in</strong>d<br />
Schwarzpulverstätten zu besichtigen<br />
und im Schwarzpulvermuseum wird<br />
die Geschichte des schwarzen Goldes<br />
nacherzählt. Die Innenstadt von<br />
Wipperfürth mit historischem Marktplatz<br />
vermittelt ganz besonders im<br />
Sommer PiazzaFeel<strong>in</strong>g mit italienischem<br />
Flair.<br />
Oder ob man vom Flugplatz Wipperfürth<br />
den Weg l<strong>in</strong>ks nach Hückeswagen<br />
wählt. Dort lockt die WupperTalsperre.<br />
Ab Kräw<strong>in</strong>klerbrücke erradelt man <strong>in</strong><br />
gemäßigter Steigung Radevormwald.<br />
Von dort über die Höhen des Bergischen<br />
Landes vorbei an Beverquelle,<br />
Vere<strong>in</strong>e<br />
Hohenplanken, Anschlag, Kreuzberg<br />
und Neyetalsperre zurück nach Wipperfürth.<br />
Weitere Ausgangspunkte:<br />
Hückeswagen: Wanderparkplatz an der<br />
Wuppervorsperre „Am Mühlenweg“.<br />
Marienheide: DBBahnhof<br />
Radevormwald: Parkplatz Rathaus,<br />
Hohenfuhrstraße<br />
Wipperfürth: Parkplatz „Ohler Wiesen“<br />
oder Landeplatz Wipperfürth /Neye.<br />
Auskünfte:<br />
Luftsportvere<strong>in</strong> Wipperfürth<br />
Tel: 02267 880327<br />
www.edkn.de<br />
Regionalmanagement Wasserqu<strong>in</strong>tett<br />
Tel: 02267 64 303<br />
www.wasserqu<strong>in</strong>tett.de<br />
Tourismusbüro Stadt Wipperfürth<br />
02267 64 319<br />
www.wipperfuerth.de<br />
*Das Wasserqu<strong>in</strong>tett ist e<strong>in</strong> Projekt im<br />
Rahmen der Regionale 2010. Unter dem<br />
Motto „E<strong>in</strong>e Region gestaltet die Zukunft“<br />
ist es das Ziel, die Stärken der Talsperrenregion<br />
auszubauen und die touristische<br />
Attraktivität zu fördern.<br />
33
Vere<strong>in</strong>e<br />
Petrus,<br />
was haben wir Dir getan?<br />
Wenn jemand behauptet, auf das Wetter<br />
könne man sich nicht mehr verlassen,<br />
müssen wir vom LSV Radevormwald<br />
hier heftig widersprechen.<br />
Nach 26 Jahren Seniorenfliegen haben<br />
wir da so unsere Erfahrungen. Egal,<br />
welche Statistik wir für unsere Term<strong>in</strong>planung<br />
bemüht haben: Der Zeitpunkt<br />
war immer irgendwie verkehrt. Aber<br />
2010 hat uns diesbezüglich e<strong>in</strong>en Rekord<br />
beschert.<br />
Geplant hatten wir die Zeit vom 02. bis<br />
15. Mai. Die Woche davor war bis zum<br />
1.5. recht vielversprechend. Aber pünktlich<br />
zum 2. Mai ändert sich das Wetter<br />
und wurde, zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> unserer Region,<br />
wechselhaft mit viel Regen.<br />
In Radevormwald hatten sich 14 Teams<br />
mit 16 Piloten e<strong>in</strong>gefunden (irgendwann<br />
waren das auch schon mal mehr),<br />
die <strong>in</strong> 2 Klassen ( A bis Index 106 und<br />
B , alles was darüber liegt), ohne Wettbewerbsstress,<br />
nach OLC, mite<strong>in</strong>ander<br />
14 Tage fliegen wollten. Anmerkung:<br />
Voraussetzung ist, dass die Piloten im<br />
Wettbewerbsjahr 60 Jahre jung werden.<br />
Unser Meteorologe Dr. Frank Steffany<br />
hat sich alle Mühe gegeben, uns bei<br />
der vorliegenden Wetterlage wenigstens<br />
kle<strong>in</strong>e Fenster zu öffnen. So zum<br />
Beispiel am Mittwoch, den 5. Mai: Sowohl<br />
unser Vere<strong>in</strong>sscout Timo, als auch<br />
der Pilotensprecher Uli Müller und vor<br />
allem der Schlepppilot<br />
befanden, nach<br />
Versuch, die W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
sei<br />
im Verhältnis zur<br />
Thermik nicht angemessen.<br />
Wir mussten<br />
neutralisieren. Sicherheit<br />
ist schließlich<br />
oberstes Gebot.<br />
Bis zum 10. Mai gab<br />
es dann gar ke<strong>in</strong>e<br />
Chance, wenigstens<br />
e<strong>in</strong>en Versuch zu<br />
starten. Der Blick <strong>in</strong>s „Flache“ ließ uns<br />
zwar ab und zu hoffen; aber für uns<br />
fiel dabei nichts ab. Geboten bekamen<br />
wir Nieselregen, Dauerregen, Schauer,<br />
etwas Sonne am späten Nachmittag, eisige<br />
Kälte und sogar am 7. Mai Schnee<br />
<strong>in</strong> der Nacht.<br />
Am 10. dann hatte uns Frank e<strong>in</strong> Wetterfenster<br />
von rund 3 Stunden avisiert,<br />
das wir auf jeden Fall nutzen wollten.<br />
Verkürzt wurde das Fenster durch e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en Defekt an e<strong>in</strong>er Schleppmasch<strong>in</strong>e,<br />
der erst behoben werden<br />
musste. Schließlich waren alle Piloten<br />
<strong>in</strong> der Luft und das Fenster schloss sich<br />
wieder. Es gab e<strong>in</strong>e Außenlandung kurz<br />
vor dem Platz und ke<strong>in</strong>e Wertung. Um<br />
es kurz zu machen: E<strong>in</strong>e Wertung haben<br />
wir beim 26. Seniorenfliegen nicht<br />
mehr zu Stande gebracht.<br />
Der Wettbewerbsleiter Manfred aus den<br />
Erlen musste beim täglichen Brief<strong>in</strong>g<br />
immer wieder die Truppe bei Laune<br />
halten. Aber mal ehrlich: Es ist fraglich,<br />
ob jüngere Piloten überhaupt noch so<br />
konsequent zum Brief<strong>in</strong>g erschienen<br />
wären.<br />
Die Zeit wurde mit Fachsimpeln, Vorträgen,<br />
Museums und Schwimmbadbesuchen,<br />
Radtouren und täglich<br />
verschiedenen Suppen und reichlich<br />
Torten, angeboten von unseren Vere<strong>in</strong>sfrauen,<br />
zugebracht. Fazit e<strong>in</strong>es Seniors:<br />
„E<strong>in</strong> paar Kilo schwerer und ausgeruh<br />
ter, als wenn ich hätte fliegen müssen“.<br />
E<strong>in</strong>e Siegerehrung am Ende der Zeit<br />
war wohl nicht angebracht. Die Pokale<br />
haben wir e<strong>in</strong>gelagert. Aber gefeiert<br />
haben wir trotzdem. Begonnen wurde,<br />
wie schon erprobt , mit e<strong>in</strong>er typischen<br />
bergischen Kaffeetafel.<br />
Gefreut hat uns, dass unser <strong>NRW</strong> Präsident<br />
Stefan Klett und die stellvertretende<br />
Radevormwalder Bürgermeister<strong>in</strong><br />
Frau Heide Nahrgang durch ihre Anwesenheit<br />
unseren Regenwettbewerb<br />
aufgewertet haben.<br />
Im offiziellen Teil haben wir die Piloten<br />
durch Urkunden alle zum Sieger im<br />
Durchhalten erklärt und Preise gab´s<br />
natürlich auch. Eigentlich hätten wir<br />
16 der, schon obligatorischen, kle<strong>in</strong>en<br />
Pechvögel verleihen müssen. Aber die<br />
waren <strong>in</strong> der Anzahl nicht zu bekommen.<br />
Deshalb hat stellvertretend Albrecht<br />
Schmidt „AS“, den Pechvogel des<br />
Jahres 2010 für se<strong>in</strong>e Außenlandung<br />
erhalten.<br />
Liebe Senioren: Es war schön mit Euch!<br />
Aber wir hätten Euch so gerne besseres,<br />
ne<strong>in</strong> gutes, Wetter <strong>in</strong> Radevormwald<br />
geboten. Es sei erwähnt, dass schon am<br />
16.5. <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> wieder Strecken über 900<br />
km möglich waren.<br />
Und da kommt Petrus wieder <strong>in</strong>s Spiel.<br />
Brigitte Großk<strong>in</strong>sky<br />
34 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
Hünsborner Flieger nutzen die<br />
flugfreie Zeit zur Weiterbildung<br />
Sonntag, den 14. März<br />
2010 fanden sich über<br />
30 <strong>in</strong>teressierte Fliegerkameraden,Fluglehrer<br />
und Flugleiter am<br />
Flugplatz Hünsborn<br />
e<strong>in</strong>, um sich auf dem<br />
Gebiet „Notfallmanagement“weiterzubilden.<br />
Das halbtägige<br />
Programm bestand aus<br />
abwechslungsreichen<br />
Theorie und Praxisteilen.<br />
So konnten die<br />
Teilnehmer viel über<br />
das Thema Brandbekämpfung lernen.<br />
Als Abschluss dieses Themenbereichs<br />
konnte unter fachkundiger Aufsicht an<br />
e<strong>in</strong>em Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgerät der Umgang mit<br />
dem CO 2 Löscher geübt werden.<br />
Im weiteren Verlauf wurden nochmals<br />
die Rechte und Pflichten des Flugleiters<br />
erörtert und die Neuerungen bekanntgegeben.<br />
Zudem wurde e<strong>in</strong> überarbeiteter<br />
Alarmplan präsentiert, der bei<br />
eventuellen Notfällen e<strong>in</strong>e noch effektivere<br />
Zusammenarbeit mit Feuerwehr<br />
und Rettungsdienst möglich macht.<br />
Als weiterer, großer Themenbereich<br />
stand nun die „Erste Hilfe“ an. Die<br />
stabile Seitenlage, das Versorgen von<br />
Wunden und die Reanimation wurden<br />
demonstriert und die Teilnehmer<br />
hatten die Möglichkeit dies an e<strong>in</strong>em<br />
ÜbungsPhantom zu tra<strong>in</strong>ieren. In<br />
Wer küsst das D<strong>in</strong>g wach?<br />
Zusammenhang mit e<strong>in</strong>em vollwertig<br />
ausgestatteten Notfallrucksack, der<br />
neuerd<strong>in</strong>gs im flugplatzeigenen Rettungsfahrzeug<br />
vorgehalten wird, ist der<br />
Flugplatz Hünsborn nun auch auf diesem<br />
Gebiet bestens gerüstet. Auch die<br />
Schutzausrüstung für Ersthelfer wurde<br />
um e<strong>in</strong>e neue E<strong>in</strong>satzjacke mit dem<br />
Aufdruck „First Responder Flugplatz<br />
Hünsborn“ ergänzt.<br />
Interessant ist immer wieder, dass im<br />
Kreise der Mitglieder viel mediz<strong>in</strong>isches<br />
„knowhow“ zu f<strong>in</strong>den ist, was<br />
man auf diese Weise perfekt für den<br />
fliegerischen Alltag nutzen kann. Sei<br />
es durch Feuerwehrleute, Notärzte und<br />
Rettungsdienstmitarbeiter, die <strong>in</strong> ihrer<br />
Freizeit dem Luftsport treu s<strong>in</strong>d und<br />
heute ihren Teil zu dieser Veranstaltung<br />
beigetragen haben.<br />
Man war sich e<strong>in</strong>ig,<br />
dass dieser Thematik<br />
viel Beachtung<br />
geschenkt werden<br />
muss und hofft dabei<br />
natürlich, dass die gelernten<br />
Fähigkeiten <strong>in</strong><br />
der kommenden Saison<br />
nicht angewendet<br />
werden müssen.<br />
Lars Witschas<br />
Vere<strong>in</strong>e<br />
VIBSS-<br />
ServiceCenter<br />
„Der LandesSportBund hat mit se<strong>in</strong>em<br />
VIBSS ServiceCenter e<strong>in</strong>en weiteren<br />
Meilenste<strong>in</strong> gesetzt, um sich<br />
mit se<strong>in</strong>en Wirtschaftspartnern als<br />
Dienstleister für die Sportvere<strong>in</strong>e zu<br />
positionieren. Die Stadt und Kreissportbünde<br />
(SSB/KSB) sowie die<br />
Fachverbände als Partner im neuen<br />
Verbundsystem profitieren von<br />
dem neuen Angebot genauso.“ Mit<br />
diesen Worten eröffnete Manfred<br />
Peppekus, Vizepräsident „Bildung“<br />
des LandesSportBundes Nordrhe<strong>in</strong><br />
<strong>Westfalen</strong> (LSB), Mitte Mai 2009<br />
<strong>in</strong> Duisburg die neue Beratungse<strong>in</strong>richtung.<br />
Das VIBSSServiceCenter versteht<br />
sich als Anlaufstelle für alle Fragen,<br />
die sich um das Thema Qualifizierung<br />
ranken. Es ergänzt den Service<br />
der SSB/KSB und der Fachverbände.<br />
Der Landessportbund schafft damit<br />
e<strong>in</strong> lebendiges Dienstleistungs und<br />
Beziehungsnetzwerk, das neben<br />
VIBSSOnl<strong>in</strong>e und der Beratung<br />
„vor Ort“ um die professionelle und<br />
effiziente Bearbeitung von telefonischen<br />
Anfragen und<br />
EMails ergänzt wird. Jährlich werden<br />
ca. 25.000 telefonische Anfragen<br />
und EMails sowie 19.000 Lizenzen<br />
und 1.000 Veranstaltungen<br />
bearbeitet.<br />
E<strong>in</strong>fach mal re<strong>in</strong>schauen unter:<br />
www.vibss.de, es könnte se<strong>in</strong>, dass<br />
die e<strong>in</strong>e oder andere Veranstaltung<br />
oder Information für Euren Vere<strong>in</strong><br />
dabei ist.<br />
VIBSSServiceCenter:<br />
Montags bis Freitags 08:00 Uhr bis<br />
18:00 Uhr<br />
Tel.: 0203 7381777<br />
EMail: vibss@lsbnrw.de<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010 35
Vere<strong>in</strong>e<br />
Was hast du uns angetan?<br />
Diese E-Mail erreichte uns mitsamt den<br />
Titelbildern und wir wollen sie den Lesern<br />
nicht vorenthalten:<br />
Liebe Sue,<br />
weißt Du eigentlich wie es heute bei<br />
uns zug<strong>in</strong>g? Für „De<strong>in</strong>“ Titelbild war<br />
die ganze Familie im E<strong>in</strong>satz ...<br />
Zwischen me<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong>en hatte ich<br />
e<strong>in</strong> Zeitfenster exakt von 15:30 bis 16:15<br />
übrig und so b<strong>in</strong> ich zwischendurch<br />
zum Flugplatz gefahren und habe mit<br />
Thorben das Tor aufgebaut und auf<br />
Alexa gewartet, die mit Astrid unseren<br />
Piloten Carsten nach der 7. Stunde<br />
von der Schule abgeholt hat. „Die Zeit<br />
drängt“, also ran an den Start ... unser<br />
Pilot mauert, denn se<strong>in</strong> SlowFlyer<br />
ist eigentlich für W<strong>in</strong>dstille oder ganz<br />
schwachen W<strong>in</strong>d gedacht, es herrscht<br />
69. <strong>Deutscher</strong> Segelfliegertag 2010<br />
Segelfliegen –<br />
lautlose Fasz<strong>in</strong>ation<br />
Stuttgart, 28. April 2010 – Der Deutsche<br />
<strong>Aero</strong> <strong>Club</strong> e.V., die Bundeskommission<br />
Segelflug, der BadenWürttembergische<br />
Luftfahrtverband und der SFC Ulm e.V.<br />
freuen sich zum 69. Deutschen Segel<br />
1000 mal 1000 Euro für die<br />
Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>NRW</strong><br />
Das Innenm<strong>in</strong>isterium des Landes<br />
<strong>NRW</strong> und der Landessportbund <strong>NRW</strong><br />
fördern im Rahmen des „Bündnisses<br />
für den Sport“ <strong>in</strong> 2010 wie schon im<br />
Vorjahr auch diesmal wieder Maßnahmen<br />
zur Integration von Menschen mit<br />
„Zuwanderungsgeschichte“ sowie zur<br />
Gesundheitsprävention und förderung<br />
<strong>in</strong> Sportvere<strong>in</strong>en. Zusätzlich werden <strong>in</strong><br />
diesem Jahr auch Maßnahmen „zur Zusammenarbeit<br />
und Vernetzung mit den<br />
aber starker böiger W<strong>in</strong>d ... egal, wir<br />
bauen den Set auf, schnell noch die<br />
Werbung im Tor mit e<strong>in</strong>er Fahne überdeckt<br />
und die Vuvuselas parat gelegt ...<br />
wir hören „hey, es ist zuviel W<strong>in</strong>d, das<br />
könnt Ihr vergessen und mit Banner<br />
geht gar nicht“ aber das ignorieren wir<br />
e<strong>in</strong>fach, wie die K<strong>in</strong>der den abendlichen<br />
H<strong>in</strong>weis, es sei Zeit <strong>in</strong>s Bett zu gehen ...<br />
schließlich hilft „es ist für die liebe Sue“<br />
(die ist schließlich Weltmeister<strong>in</strong> und<br />
da müssen wir uns eben anstrengen<br />
und etwas wagen) und Carsten startet<br />
für unser Abenteuer „Titelbild“ ... natürlich<br />
ist es wie immer beim Fliegen:<br />
nur bei ordentlicher E<strong>in</strong>teilung gel<strong>in</strong>gt<br />
auch der Anflug .. so muß dann e<strong>in</strong>ige<br />
Male das Banner abgeworfen werden,<br />
weil sonst das Modell verloren wäre ...<br />
Carsten fliegt wie e<strong>in</strong> Held, Thorben<br />
fliegertag am 30. Oktober 2010 <strong>in</strong> die<br />
Ulmer Donauhalle e<strong>in</strong>zuladen. Lassen<br />
Sie sich von der Fasz<strong>in</strong>ation Segelfliegen<br />
anstecken und erleben <strong>in</strong>teressante und<br />
erstklassige Fachvorträge sowie zahlrei<br />
Offenen Ganztagsschulen“ gefördert.<br />
Hierfür werden über den Landeshaushalt<br />
<strong>in</strong>sgesamt 1 Million Euro zur Verfügung<br />
gestellt. 1000 Vere<strong>in</strong>e aus <strong>NRW</strong><br />
haben die Chance, jeweils 1000 Euro<br />
für die Durchführung e<strong>in</strong>er entsprechenden<br />
Maßnahme zu erhalten. Die<br />
Stadt und Kreissportbünde schreiben<br />
das Förderprogramm vor Ort aus. Sie<br />
legen unter Zugrundelegung der Fördervoraussetzungen<br />
dem Landessport<br />
und ich wechseln uns mit Fotografieren,<br />
Banner holen und Starthelfer spielen ab<br />
... ruck zuck ist die Zeit vergangen und<br />
Papa eilt davon ... Mama und Astrid<br />
helfen beim Aufräumen und ab geht<br />
es nach Hause zu den Schulaufgaben<br />
... kurz vor dem Zubettgehen kopieren<br />
die Jungs mir noch die Dateien auf den<br />
Rechner und nun sitze ich hier gerade<br />
nach Hause gekommen mitten <strong>in</strong> der<br />
Nacht und versuche Dir die schönsten<br />
Bilder zuzusenden ...<br />
Sag mal, machen wir das freiwillig? ;)<br />
Wir wünschen Jogis Jungs: Schafft <strong>in</strong><br />
Südafrika das W<strong>in</strong>termärchen!<br />
Titelbild Gestaltung:<br />
Thorben und Carsten Richartz<br />
che Aussteller, die den Besuchern e<strong>in</strong><br />
umfangreiches Leistungsangebot rund<br />
um den Segelflug bieten werden.<br />
Der Vortag, Freitag 29. Oktober 2010,<br />
ist für die Gremiensitzung und die Mitgliederversammlung<br />
der DAeCSegelflieger<br />
reserviert. Diese wird <strong>in</strong> der Zeit<br />
von 13 bis 20 Uhr im Ulmer Stadthaus<br />
stattf<strong>in</strong>den. Nähere Informationen und<br />
weitere Details zu beiden Veranstaltungen<br />
f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> den kommenden<br />
Wochen unter:<br />
www.deutschersegelfliegertagulm.de.<br />
bund <strong>NRW</strong> nach pflichtgemäßem Ermessen<br />
im Rahmen der verfügbaren<br />
Fördermittel die Vorschläge der zu fördernden<br />
Maßnahmen vor.<br />
Wer mehr über dieses Förderprogramm<br />
und weitere Maßnahmen erfahren will,<br />
bekommt nähere Informationen beim<br />
Landessportbund <strong>NRW</strong> unter<br />
www.wir-im-sport.de/templates/lsb/<br />
top_thema<br />
oder telefonisch bei<br />
Gisela Feid, Tel. 0203 7381916,<br />
EMail: Gisela.Feid@lsbnrw.de oder<br />
Dagmar Osterburg, Tel. 0203 7381951<br />
EMail: Dagmar.Osterburg@lsbnrw.de<br />
36 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
DAeC <strong>Landesverband</strong> unterstützt<br />
Flugsportgeme<strong>in</strong>schaft D<strong>in</strong>slaken<br />
Foto, v.l.n.r.: Stefan Klett, Werner Kohlwey, Andre Hümpel, Gisela H<strong>in</strong>nemann (MdL),<br />
sowie ortsansässige Anwohner<br />
Auf E<strong>in</strong>ladung der CDU Landtagsabgeordneten<br />
Gisela H<strong>in</strong>nemann (Voerde)<br />
kamen Vertreter der am Flugplatz<br />
beheimateten Vere<strong>in</strong>e, der Ortsumgebung<br />
und der Flugplatzgesellschaft<br />
zusammen, um die Auswirkungen der<br />
Landebahnverlängerung für die am<br />
Platz fliegenden Luftsportler zu erfahren<br />
und den Fortgang der Baumaßnahme<br />
zu besichtigen. Dabei erläuterte<br />
der hauptamtliche Geschäftsführer der<br />
Nachrufe<br />
Nachruf Gerd Merle<br />
Der Luftsportvere<strong>in</strong> UnnaSchwerte<br />
e.V. trauert um se<strong>in</strong>en langjährigen<br />
Fliegerkameraden Gerd Merle. Er verstarb<br />
im Alter von 82 Jahren am 8.<br />
März 2010 <strong>in</strong> Dortmund.<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
Flugplatzgesellschaft, Andre Hümpel,<br />
engagiert den Sachstand. Mit großem<br />
Optimismus stellte er die geplante Ansiedlung<br />
von Gewerbetreibenden und<br />
die Schaffung von Arbeitsplätzen <strong>in</strong><br />
den Vordergrund se<strong>in</strong>er Ausführungen.<br />
Gleichzeitig betonte Hümpel aber auch,<br />
dass Bedenken der Vere<strong>in</strong>e bezüglich<br />
befürchteter E<strong>in</strong>schränkungen im Luftsportbetrieb<br />
durch gute Gespräche mit<br />
den Aktiven bereits ausgeräumt werden<br />
Gerd stand unserem Vere<strong>in</strong> über 40<br />
Jahre lang mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Durch die <strong>in</strong> den letzten Kriegsjahren<br />
des zweiten Weltkriegs e<strong>in</strong>hergehende<br />
Rekrutierung junger Flieger schon<br />
fliegerisch “vorbelastet” trat Gerd im<br />
September 1965 dem damaligen Luftsportvere<strong>in</strong><br />
Schwerte bei. Von 1968 bis<br />
1982 führte Gerd im Vere<strong>in</strong> das Amt<br />
des Geschäftsführers. Anschließend<br />
übernahm er für vier Jahre das Amt<br />
des zweiten sowie bis <strong>in</strong>s Jahr 1990 das<br />
Amt des ersten Vorsitzenden des Luftsportvere<strong>in</strong>s<br />
Schwerte. Gerd stellte sich<br />
auch die gesamte Zeit über als Flugleiter<br />
und Beauftragter für Luftaufsicht zur<br />
Vere<strong>in</strong>e · Nachrufe<br />
konnten. Als Vertreter der Flugsportgeme<strong>in</strong>schaft<br />
der am Platz beheimateten<br />
Vere<strong>in</strong>e (13 an der Zahl mit ca. 400<br />
Sportlern) brachte Werner Kohlwey die<br />
Hoffnung zum Ausdruck, dass alle Zusagen<br />
sich <strong>in</strong> der Praxis als belastbar<br />
erweisen würden und die Basis für e<strong>in</strong><br />
weiteres, gedeihliches Mite<strong>in</strong>ander bilden<br />
werden.<br />
Der ebenfalls e<strong>in</strong>geladene Präsident des<br />
DAeC LV <strong>NRW</strong>, Stefan Klett, betonte,<br />
dass dem Flugplatz D<strong>in</strong>slaken ohne das<br />
große, sportliche und fliegerische Engagement,<br />
verbunden mit aktiver Jugendarbeit<br />
das Herzblut und die notwendige<br />
Grundlage für den beliebten Verkehrslandeplatz<br />
im nördlichen Ruhrgebiet<br />
fehlen würde. Er sagte den beteiligten<br />
Vere<strong>in</strong>en se<strong>in</strong>e klare sportpolitische<br />
Unterstützung zu, falls es im Erweiterungsverfahren<br />
doch zu unerwarteten<br />
E<strong>in</strong>schränkungen für den Luftsport vor<br />
Ort kommen sollte. Se<strong>in</strong> abschließender<br />
E<strong>in</strong>druck war jedoch, dass man sich offen<br />
und partnerschaftlich bemüht und<br />
dankte der Abgeordneten Gisela H<strong>in</strong>nemann<br />
für ihren E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Sachen „Luftsport“.<br />
LV <strong>NRW</strong><br />
Verfügung. Beruflich war Gerd zuerst<br />
als Landwirt, später im F<strong>in</strong>anzwesen<br />
der Stadt Dortmund tätig. Auch nach<br />
se<strong>in</strong>er beruflichen Laufbahn führte er<br />
dort noch lange Zeit e<strong>in</strong>e ausbildende<br />
Tätigkeit aus. Im privaten Leben war<br />
neben der Segelfliegerei auch die klassische<br />
Musik e<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>er größten Leidenschaften.<br />
Wir danken Gerd von ganzen Herzen<br />
für die jahrelange, tatkräftige Unterstützung,<br />
die er unserem Vere<strong>in</strong> zu<br />
Gute kommen ließ.<br />
Der Luftsportvere<strong>in</strong><br />
Unna-Schwerte e.V.<br />
37
Nachrufe<br />
Nachrufe<br />
Nachruf He<strong>in</strong>z Hubertz<br />
He<strong>in</strong>z Hubertz verstarb 75jährig am<br />
23. 11. 2009. Er war e<strong>in</strong> erfolgreicher<br />
Segelflieger und besonders erfahrener<br />
Fluglehrer. Er hatte 1979 <strong>in</strong> der<br />
<strong>Club</strong> Klasse den ersten Platz im Landeswettbewerb<br />
<strong>NRW</strong> und den ersten<br />
Platz im Deutschen Segelflugwettbewerb<br />
belegt. 1981 folgten wieder e<strong>in</strong><br />
erster Platz <strong>in</strong> der Landesmeisterschaft<br />
Günter Osiander ist nicht mehr bei uns!<br />
13.000 Starts, 6.400 Flugstunden,<br />
53.000 Km über Land mit Segelflugzeugen<br />
und mehr als 1000 junge Menschen<br />
zu Piloten für Segelflugzeuge<br />
und Motorsegler ausgebildet zu haben,<br />
s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e Bilanz. Er hat 83 Flugzeugtypen<br />
geflogen, davon 35 verschiedene<br />
Segelflugzeuge.57 mehrwöchige Lehrgänge,<br />
außerhalb der regelmässigen<br />
Nachruf Otto Stratenhoff<br />
Wir s<strong>in</strong>d traurig, dass unser Vater gestorben<br />
ist und werden ihn sehr vermissen.<br />
Es war se<strong>in</strong> Wunsch, ohne<br />
Trauerfeier und anonym beerdigt zu<br />
werden. Auch wenn es so für se<strong>in</strong>e<br />
Freunde ke<strong>in</strong>e Möglichkeit gibt, sich<br />
direkt von ihm zu verabschieden res<br />
und e<strong>in</strong> dritter Platz bei der Deutschen<br />
Meisterschaft. Die gleiche Platzierung<br />
konnte er auch 1983 err<strong>in</strong>gen und belegte<br />
außerdem den 3. Platz beim <strong>in</strong>ternationalen<br />
Barron Hilton Cup. Auch<br />
<strong>in</strong> den Folgejahren f<strong>in</strong>det man He<strong>in</strong>z<br />
Hubertz auf den vorderen Plätzen der<br />
Deutschen Meisterschaft im Streckensegelflug.<br />
Mit Segelflugzeugen und Motorseglern<br />
startete er über 15000mal<br />
und flog über 6000 Stunden. Im Segel<br />
Schulungen im Rahmen des <strong>Club</strong>s, hat<br />
er begleitet.<br />
Bereits mit 14 Jahren fand er zum Segelflug.<br />
Darauf folgte die Ausbildung<br />
bei der Luftwaffe bis zum Fluglehrer<br />
und anschliessend wurde er noch zu<br />
den Jagdfliegern e<strong>in</strong>gezogen.<br />
1950 war er bei der Neugründung des<br />
<strong>Aero</strong> <strong>Club</strong> Mülheim dabei, er hat die<br />
Mitgliedsnummer 18. Da der Segelflug<br />
noch verboten war, wurde der Bau von<br />
Flugmodellen se<strong>in</strong> Ersatz. Mit der Zulassung<br />
des Segelfluges 1951 war er treibend<br />
bei dem Neubau von Segelflugzeugen<br />
im <strong>Club</strong> und so konnte 1952 der<br />
erste Start erfolgen.<br />
Seit 1956 war er Segelfluglehrer und<br />
hat den Wellensegelflug <strong>in</strong> den Alpen<br />
durch viele von ihm geleitete Lehrgänge<br />
<strong>in</strong> Issoire und Samedan gefördert. Die<br />
pektieren wir se<strong>in</strong>en Wunsch. Die ganze<br />
Familie war <strong>in</strong> den letzten Tagen bei<br />
ihm, wir konnten uns alle von ihm und<br />
er sich von uns verabschieden. Bis zum<br />
letzten Tag war er bei vollem Bewusstse<strong>in</strong><br />
und freute sich über jeden Besuch<br />
se<strong>in</strong>er Grete, se<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>der, Enkel und<br />
Freunde. Er wollte wissen, wie unsere<br />
Zukunftspläne aussehen und ob wir<br />
glücklich s<strong>in</strong>d.<br />
Das wichtigste <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben waren<br />
für ihn die Familie und die Fliegerei.<br />
Otto war se<strong>in</strong> Leben lang sehr aktiv<br />
und hat sogar bis zu se<strong>in</strong>em 83sten<br />
Lebensjahr Segelflug betrieben. Er hat<br />
sich unermüdlich Neues e<strong>in</strong>fallen lassen<br />
und die tollsten Konstruktionen<br />
umgesetzt. Mit se<strong>in</strong>er Enkel<strong>in</strong> machte<br />
flug legte er bei Flügen über 300 km<br />
43053 km zurück. Nach se<strong>in</strong>er Krebsoperation<br />
flog er noch im Jahr 2008<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Woche mit der LS4b 637, 683,<br />
742 und 757 km.<br />
Stets gab er se<strong>in</strong>e Großen Erfahrungen<br />
gerne an andere weiter. Se<strong>in</strong> Tod ist für<br />
uns e<strong>in</strong> großer Verlust.<br />
Luftsportvere<strong>in</strong><br />
Bonn Rhe<strong>in</strong>-Sieg e. V.<br />
Partnerschaft mit Amboise und die<br />
jährlichen Lehrgängen dort s<strong>in</strong>d auch<br />
von ihm unterstützt worden. Als Architekt<br />
hat er von 1978 bis 1980 die Erstellung<br />
unseres <strong>Club</strong>heimes und auch<br />
der ersten Halle geplant und geleitet.<br />
Die fliegerischen Details se<strong>in</strong>es Lebens<br />
ab 1940 wurden von ihm <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sehr<br />
<strong>in</strong>teressanten und zum Teil ergreifenden<br />
Broschüre festgehalten.<br />
Günter Osiander verstarb am<br />
19.04.2010 nach kurzer schwerer<br />
Krankheit.<br />
Der <strong>Aero</strong><strong>Club</strong> Mülheim wird se<strong>in</strong> Andenken<br />
wegen se<strong>in</strong>er kreativen, anregenden<br />
und aufopfernden Tätigkeiten<br />
<strong>in</strong> ehrendem Gedächtnis behalten.<br />
Der Vorstand<br />
Willi Budde Gabi Oesterw<strong>in</strong>d<br />
Vorsitzender Geschäftsführung<br />
er 2007 noch e<strong>in</strong>e Schiffsreise auf dem<br />
Nil und die Treffen mit se<strong>in</strong>er Studentenverb<strong>in</strong>dung<br />
hat er bis zu letzt wahrgenommen.<br />
Wir werden die vielen schönen Unterhaltungen<br />
und Urlaube, die wir geme<strong>in</strong>sam<br />
verbracht haben vermissen.<br />
Die ersten Autos, unser erstes Telefon<br />
und den ersten Fernseher hat er erlebt.<br />
Er hatte e<strong>in</strong> aufregendes, glückliches<br />
und erfülltes Leben und e<strong>in</strong>e Menge<br />
zu erzählen!<br />
In unserem Herzen und unseren Er<strong>in</strong>nerungen<br />
wird er immer bei uns bleiben.<br />
Herma Hüffmann,<br />
Ralf Stratenhoff und Anne We<strong>in</strong><br />
38 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010
Weltelite des Segelflugs<br />
zu Gast <strong>in</strong> Deutschland<br />
Grand Prix F<strong>in</strong>ale 2011 auf der Wasserkuppe<br />
Startaufstellung - die Wasserkuppe freut sich auf das Grand Prix F<strong>in</strong>ale 2011.<br />
Der segelfliegerische Sommer 2011<br />
verspricht heiße Luftrennen: Das IGC<br />
Sailplane Grand Prix F<strong>in</strong>ale wird zwischen<br />
dem 23. und 30. Juli 2011 auf der<br />
Wasserkuppe ausgetragen. Rund um<br />
die spannenden Streckenrennen der<br />
„Gladiators of the Sky“ s<strong>in</strong>d vielfältige<br />
Veranstaltungen geplant. Der DAeC erhielt<br />
(geme<strong>in</strong>sam mit der Gesellschaft<br />
zur Förderung des Segelfluges auf der<br />
Weitere Term<strong>in</strong>e:<br />
Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />
Wasserkuppe e.V.) den IGCZuschlag<br />
für dieses Event nicht zuletzt aufgrund<br />
des Jubiläums „100 Jahre Segelflug“,<br />
das man 2011 auf dem „Berg der Flieger“<br />
feiert. Der Term<strong>in</strong> steht <strong>in</strong> Ihrem<br />
Kalender? Gut. See you at Wasserkuppe<br />
2011! Buko SF<br />
L<strong>in</strong>ks:<br />
www.bergderflieger.de<br />
www.fai.org/glid<strong>in</strong>g/sgp<br />
2. Bergfliegen mit Fly <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> auf dem Flugplatz Rennefeld<br />
(www.bergfliegen.de)<br />
03.09. (Anreise) 05.09.2010<br />
AEROTOUR SAZENA 2010<br />
In diesem Jahr f<strong>in</strong>det zum 20. Mal die <strong>Aero</strong>tour Sazena statt. E<strong>in</strong>e Veranstaltung,<br />
welche während der Wendezeit zusammen mit tschechischen Fliegerkameraden<br />
<strong>in</strong>s Leben gerufen wurde. Seitdem treffen sich auf die Flugplatz<br />
Sazena bei Prag Luftsportler aus ganz Deutschland. Dabei waren schon alle<br />
Arten von Luftfahrzeugen vertreten: Vom UL, Hubschrauber, Klapptriebwerkler<br />
bis zur IFRausgerüsteten 2Mot war schon alles dabei. Die Jubiläumsveranstaltung<br />
f<strong>in</strong>det heuer am 21. August statt. Alle Pilot<strong>in</strong>nen und<br />
Piloten s<strong>in</strong>d hierzu recht herzlich e<strong>in</strong>geladen.<br />
AEROTOUR SAZENA 2010<br />
21. August 2010<br />
Flugplatz Sazena (LKSZ) bei Prag<br />
Homepage: www.sazena.com<br />
Email: egolf@biscan.de<br />
EMC 2010<br />
Vom 07. bis zum 15. August 2010 f<strong>in</strong>det die Europameisterschaft UL <strong>in</strong><br />
Sywell, Northhampton UK statt.<br />
Term<strong>in</strong>e<br />
Luftsporttag <strong>NRW</strong><br />
<strong>in</strong> Kamen<br />
21. November 2010 · 1017 Uhr<br />
Flugplatzfest<br />
Der Luftsportclub Bayer Leverkusen<br />
feiert am 11. und 12. September 2010<br />
jeweils von 10 bis 18 Uhr se<strong>in</strong> traditionelles<br />
Flugplatzfest am Flugplatz Leverkusen<br />
/ Kurtekotten.<br />
Wie <strong>in</strong> jedem Jahr ist sowohl für e<strong>in</strong><br />
fliegerisches, als auch für kul<strong>in</strong>arisches<br />
Programm vorgesorgt.<br />
Term<strong>in</strong>e der<br />
Luftsportjugend<br />
2010<br />
π 10.07. – 25.07.2010<br />
SFGStreckenflugwettbewerb <strong>in</strong><br />
Sümmern<br />
π 03.09. – 05.09.2010<br />
Jugendvergleichfliegen <strong>in</strong> Krefeld<br />
π 10.09. – 12.09.2010<br />
„AIRlebnis“ Wochenender der<br />
LSJ mit Party <strong>in</strong> Telgte<br />
π Skifreizeit!!! Im W<strong>in</strong>ter wieder !!<br />
Ihr f<strong>in</strong>det das ist e<strong>in</strong> bisschen wenig<br />
an Term<strong>in</strong>en?? Sehen wir genauso!<br />
Also, wie schaut es aus, wir haben<br />
noch ke<strong>in</strong>en Ausrichter für das Volleyballturnier!?<br />
Skifreizeit? Gerne! Wer hat Lust??Ihr<br />
habt noch mehr Ideen? Na dann raus<br />
damit, wir s<strong>in</strong>d für alle Taten bereit!<br />
Nur e<strong>in</strong>e kurze Mail an Info@lsj.de<br />
und die Kiste läuft!<br />
Impressum<br />
Auflage<br />
13.500<br />
Herausgeber<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Aero</strong><strong>Club</strong>,<br />
<strong>Landesverband</strong> <strong>NRW</strong> e.V.,<br />
FriedrichAlfredStraße 25<br />
47055 Duisburg<br />
Verantwortlich für den Inhalt<br />
<strong>Landesverband</strong> <strong>NRW</strong><br />
Druck und Layout<br />
DeltaDruck Holtkamp<br />
39