28.02.2013 Aufrufe

in NRW - Deutscher Aero Club Landesverband Nordrhein Westfalen ...

in NRW - Deutscher Aero Club Landesverband Nordrhein Westfalen ...

in NRW - Deutscher Aero Club Landesverband Nordrhein Westfalen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Titelbild: Wilhelm Eimers<br />

Titelbild: Thorben und Carsten Richartz<br />

Die 90-Tage-Regel<br />

– Seite 9 –<br />

Luftsport<br />

<strong>in</strong> <strong>NRW</strong><br />

Ruhr 2010<br />

Schachtzeichen –<br />

e<strong>in</strong> soziales Kunstwerk<br />

– Seite 20-21 –<br />

Landesjugendtreffen<br />

Modellfl ug<br />

– Seite 26-27 –<br />

Juli 2010<br />

Juli 2010<br />

Mit dem Ballon<br />

nach Norwegen<br />

– Seite 31 –


2<br />

Editorial<br />

Editorial<br />

Was macht eigentlich unser<br />

fliegerischer Nachwuchs?<br />

Diese Frage stelle ich mir <strong>in</strong> letzter Zeit<br />

häufiger, seit ich als Cheffluglehrer<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong>, den Luftsportfreunden<br />

2000 Kamen Dortmund e.V., tätig b<strong>in</strong>.<br />

Ich stelle immer wieder fest: Früher war<br />

alles anders! Oh je, ich hatte mir doch<br />

fest vorgenommen, als ich vor über 25<br />

Jahren mit dem Fliegen angefangen<br />

hatte, diesen Satz selber nicht zu verwenden.<br />

Sehr oft hörte ich ihn als Flugschüler<strong>in</strong><br />

über den Flugplatz schallen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs habe ich diesen Ausspruch<br />

schon e<strong>in</strong> wenig abgeschwächt. Wenn<br />

ich richtig drüber nachdenke, hieß er<br />

im Orig<strong>in</strong>al: Früher war alles besser!<br />

Wieso ist das eigentlich so? Liegt es an<br />

den Jugendlichen, die nicht mehr richtig<br />

bei der Sache s<strong>in</strong>d? Zum<strong>in</strong>dest könnte<br />

man schnell zu der Me<strong>in</strong>ung kommen.<br />

Zu viele Angebote neben dem Fliegen<br />

werden oder müssen wahrgenommen<br />

werden. Liegt es an den Jugendlichen,<br />

dass sie sich auf e<strong>in</strong>e bestimmte Sache<br />

nicht richtig konzentrieren können,<br />

oder woran?<br />

Ich wage noch mal e<strong>in</strong>e Exkursion <strong>in</strong>s<br />

Jahr 1984 zurück <strong>in</strong> me<strong>in</strong>e Flugschülerzeit.<br />

Die Schule war pünktlich um 13:00<br />

Uhr beendet. Schnell mit dem Fahrrad<br />

nach Hause, das Mittagessen wartete<br />

schon auf uns. Danach die Hausaufgaben<br />

gemacht und dann draußen rumgespielt,<br />

Sport getrieben … Alle zwei Wochen<br />

hatten wir samstags vier Stunden<br />

Unterricht, später hatten wir samstags<br />

frei. Wir hatten kaum Ablenkung, es gab<br />

nachmittags noch nichts im Fern sehen.<br />

Die Privatsender RTL plus und Sat 1 hatten<br />

gerade die Erlaubnis zum Senden.<br />

Es gab die ersten PCs. Wer hatte nicht<br />

e<strong>in</strong>en C 64. Allerd<strong>in</strong>gs ans Internet war<br />

da noch lange nicht zu denken.<br />

Schau ich nun mal <strong>in</strong> die heutige Zeit,<br />

kommt es nicht selten vor, dass die<br />

Schüler an zwei Tagen erst um 15:00,<br />

16:00 Uhr von der Schule nach Hause<br />

kommen. Nicht selten muss dann noch<br />

schnell gelernt oder noch e<strong>in</strong>ige Hausaufgaben<br />

gemacht werden. G8, Abitur<br />

Sue Kussbach<br />

schon nach acht Jahren Gymnasium,<br />

muss eben umgesetzt werden. Für Abwechslung<br />

ist zudem reichlich gesorgt.<br />

Hat doch fast jedes K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>en Fernseher<br />

und oder e<strong>in</strong>en PC auf se<strong>in</strong>em<br />

Zimmer. Da reichen 24 Stunden am Tag<br />

meistens nicht aus, um alles mitzubekommen,<br />

damit man auch am nächsten<br />

Tag <strong>in</strong> der Schule mitreden kann. E<strong>in</strong><br />

Tagesablauf ist nicht selten von Hektik<br />

gekennzeichnet.<br />

Wie passt dann so e<strong>in</strong>e zeit<strong>in</strong>tensive<br />

Sportart, wie wir sie am Wochenende<br />

betreiben, überhaupt noch <strong>in</strong>s heutige<br />

Bild? Haben Jugendliche überhaupt<br />

noch die Zeit, zwei Tage lang am Flugplatz<br />

zu se<strong>in</strong>? Kann man da nicht froh<br />

se<strong>in</strong>, überhaupt Jugendliche zu f<strong>in</strong>den,<br />

die samstags und sonntags früh zum<br />

Flugplatz kommen? Wir bei den Luftsportfreunden<br />

<strong>in</strong> Kamen haben uns<br />

schon seit längerem auf e<strong>in</strong>e Halbtagsregelung<br />

e<strong>in</strong>gestimmt. Entweder<br />

man ist von 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr<br />

oder von 13:00 Uhr bis zum E<strong>in</strong>hallen<br />

am Platz. Da bleibt dann ggf. am Wochenende<br />

genug Zeit, zum Fliegen zu<br />

kommen und Sachen zu erledigen, die<br />

unter der Woche liegengeblieben s<strong>in</strong>d.<br />

Zudem nutzen wir schon im zweiten<br />

Jahr „das Schnuppern“, also e<strong>in</strong>e Kurzmitgliedschaft<br />

im Verband. Fast alle, die<br />

mal nur re<strong>in</strong>schnuppern wollten, s<strong>in</strong>d<br />

später auch Mitglieder geworden.<br />

Es lohnt sich immer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong><br />

mit den Jugendlichen zu arbeiten. Der<br />

Nachwuchs ist unsere Zukunft. Und<br />

ganz im Vertrauen: So schlimm s<strong>in</strong>d sie<br />

auch wieder nicht, die Zeit ist e<strong>in</strong>fach<br />

hektischer und alles war früher auch<br />

nicht besser, nur anders. SK<br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

Verband<br />

2<br />

Silbernes Dienstjubiläum 3<br />

Investitionen <strong>in</strong> die Sicherheit 3<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> 4<br />

Vere<strong>in</strong>sjubiläen 4<br />

Übungsleitergelder 4<br />

Stärkung der Ausbildung 4<br />

Schnuppern 5<br />

<strong>Aero</strong> 2010<br />

DAeC<br />

5<br />

Führungsetage DAeC­Segelflug 6<br />

Segelflug Rangliste 8<br />

Vulkanasche<br />

Recht<br />

8<br />

Die 90­Tage­Regel 9<br />

Arbeitnehmerähnliche Tätigkeiten 10<br />

Luftraum<br />

Luftraumänderungen 2011<br />

Luftsport-Sparten<br />

11<br />

Streckenflugsem<strong>in</strong>ar 2010 12<br />

Bergfliegen 2010 13<br />

D­Kader Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslager 2010 14<br />

Euregio Cup ­ 2010 16<br />

Höhenstarts <strong>in</strong> der Lausitz! 17<br />

Das Fliegen studieren 18<br />

Schon gepunktet? 19<br />

Ruhr 2010 20<br />

24. BBSW 22<br />

Le<strong>in</strong>enolympics 2010 24<br />

L<strong>in</strong>denbergpokal 2010 25<br />

Landesjugendtreffen Modellflug 26<br />

Intermodellbau Dortmund 28<br />

Ul­Assistentenlehrgang 2010 29<br />

Carl­Götze­Fahrt 30<br />

Mit dem Ballon nach Norwegen 31<br />

Prof. Dr. Bernhard Sann<br />

Vere<strong>in</strong>e<br />

32<br />

Aus der Luft auf zwei Räder 33<br />

Petrus, was haben wir Dir getan? 34<br />

Weiterbildung Hünsb. Flieger 35<br />

VIBSS­ServiceCenter 35<br />

Was hast du uns angetan? 36<br />

1000 mal 1000 Euro 36<br />

DAeC <strong>Landesverband</strong> 37<br />

Nachrufe 37<br />

Term<strong>in</strong>e 38


Silbernes Dienstjubiläum <strong>in</strong> der<br />

Geschäftsstelle des DAeC LV <strong>NRW</strong> e.V.<br />

E<strong>in</strong> Vierteljahrhundert bei dem Deutschen <strong>Aero</strong> - <strong>Club</strong> LV <strong>NRW</strong> e.V.<br />

Dieses Jubiläum feiert Herr Gerdhard Rademacher am 1. Juli 2010 <strong>in</strong> Duisburg.<br />

Mit se<strong>in</strong>em Arbeitsvertrag als „Sachbearbeiter<br />

der Abteilung Flugsport“ <strong>in</strong> der<br />

Tasche betrat der heutige Geschäftsführer<br />

genau an diesem Tag vor 25 Jahren<br />

die Geschäftsstelle.<br />

Als Geschäftsführer lernten nicht nur<br />

Herr Dr. Kurt Plank (Präsident von 1984 ­<br />

1995), Herr Erw<strong>in</strong> Imgenberg (Präsident<br />

von 1995 ­ 2002), Herr Dr. He<strong>in</strong>rich ­<br />

Wilhelm Kettler (Präsident von 2002 ­<br />

2008) und Herr Stefan Klett (Präsident<br />

seit 2008) den exam<strong>in</strong>ierten Lehrer als<br />

Das Land Nordrhe<strong>in</strong>­<strong>Westfalen</strong>, vertreten<br />

durch das Sportm<strong>in</strong>isterium,<br />

hat den Mitgliedsvere<strong>in</strong>en und Schülerfluggeme<strong>in</strong>schaften<br />

des DAeC LV<br />

<strong>NRW</strong> <strong>in</strong> diesem Jahr 60.000 EUR für<br />

die Beschaffung von Rettungs­ und Sicherheitsgerät<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Bis zum def<strong>in</strong>ierten Stichtag haben 65<br />

Vere<strong>in</strong>e und 10 Schülerfluggeme<strong>in</strong>schaften<br />

Anträge e<strong>in</strong>gereicht. Die frohe<br />

Botschaft vorweg: allen Anträgen konnte<br />

nach der Sichtung und Aufarbeitung<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

verlässlichen, fairen aber auch konsequenten<br />

Menschen kennen, der immer<br />

die Interessen der Mitglieder und Kunden<br />

aber auch der Mitarbeiter und des<br />

Verbandes im S<strong>in</strong>n hat.<br />

Mit unermüdlicher Tatkraft und Besonnenheit<br />

stellt sich Gerhard Rademacher<br />

den besonderen Herausforderungen im<br />

Flugsport und setzt sich somit über Jahre<br />

sehr erfolgreich nicht nur für die Erhaltung<br />

des unteren Luftraumes e<strong>in</strong>.<br />

Ganz besonders hervorzuheben ist auch<br />

Investitionen <strong>in</strong> die Sicherheit<br />

entsprochen werden, die Zuwendungsbescheide<br />

wurden bereits verschickt, sodass<br />

die Anschaffungen nunmehr noch<br />

<strong>in</strong> dieser Saison getätigt und genutzt<br />

werden können.<br />

Die E<strong>in</strong>kaufsliste zeigt den vielfältigen<br />

Bedarf des Luftsports auf.<br />

Auf ihr stehen:<br />

• 60 Rettungsfallschirme<br />

• 21 ELT Notsender<br />

• 18 Flarmgeräte<br />

Verband<br />

se<strong>in</strong>e verantwortungsbewusste und vorwärtsgerichtete<br />

Handlungsweise bei<br />

der Erstellung e<strong>in</strong>es vorbildlichen Versicherungspaktes<br />

für unseren Verband.<br />

So ist es heute an der Zeit, sich bei dem<br />

beliebten Segelflieger Gerhard Rademacher<br />

zu bedanken. Sehr gerne begleiten<br />

wir ihn bei se<strong>in</strong>em weiteren Flug durch<br />

die Verbandsgeschichte und wünschen<br />

ihm auf diesem Wege noch viele perfekte<br />

Landungen!<br />

Das Präsidium<br />

• 8 Transponder<br />

• 3 E­Varios<br />

• 1 Funkgerät und<br />

• 1 Nachrüstung e<strong>in</strong>er Bugkupplung.<br />

Die Gesamt<strong>in</strong>vestitionssumme beträgt<br />

mehr als 150.000 EUR.<br />

Wir danken schon jetzt dem Land <strong>NRW</strong><br />

für die großzügige Unterstützung und<br />

den enormen Zugew<strong>in</strong>n an Sicherheit<br />

im Luftsport. GR<br />

3


Verband<br />

Luftsport <strong>in</strong><br />

<strong>NRW</strong><br />

Das Präsidium des DAeC LV <strong>NRW</strong><br />

hat <strong>in</strong> der Maisitzung über die weiteren<br />

Ausgaben von „Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong>“<br />

beraten und, <strong>in</strong> Umsetzung des Beschlusses<br />

des letzten Verbandstages<br />

beschlossen, dass <strong>in</strong> diesem Jahr <strong>in</strong>sgesamt<br />

vier Ausgaben herausgebracht<br />

werden.<br />

Folgende Term<strong>in</strong>e werden für „Luftsport<br />

<strong>in</strong> <strong>NRW</strong> 2010“ festgelegt:<br />

Ausgabe Redakt.-Schluss Lieferung<br />

III 20.09.2010 40. KW<br />

IV 29.11.2010 50. KW<br />

Als Ergänzung dieser gedruckten<br />

Aufarbeitung der <strong>NRW</strong>­relevan ten<br />

Themen wird geprüft, ob im Verbund<br />

mit anderen Verbänden des DAeC<br />

Kooperationsmöglichkeiten <strong>in</strong> der<br />

Informationsverbreitung gefunden<br />

wer den können. Neben e<strong>in</strong>em Pr<strong>in</strong>tmedium<br />

werden dabei auch die Möglichkeiten<br />

der neuen elektronischen<br />

Medien geprüft. Wie <strong>in</strong> Kamen im letzten<br />

November mitgeteilt, werden die<br />

M<strong>in</strong>derausgaben aufgrund der ger<strong>in</strong>geren<br />

Ausgabenzahl dazu beitragen,<br />

den Verbandshaushalt zu entlasten.<br />

GR<br />

Stärkung der<br />

Ausbildung<br />

Seit dem 1.Mai 2010 wurde die Mitarbeit<br />

von Manuela Mauter auf e<strong>in</strong>e neue Basis<br />

gestellt. Sie war bisher als Aushilfe angestellt<br />

und <strong>in</strong> der Regel nur e<strong>in</strong>en Tag<br />

<strong>in</strong> der Woche <strong>in</strong> Duisburg anwesend.<br />

Die stetig wachsenden Anforderungen<br />

Vere<strong>in</strong>sjubiläen<br />

Der Landessportbund Nordrhe<strong>in</strong>­<br />

<strong>Westfalen</strong> (LSB) erstellt für 100­, 125­<br />

oder 150­jährige Vere<strong>in</strong>sjubiläen e<strong>in</strong>e<br />

Urkunde. Diese kann formlos beantragt<br />

werden. Um dies für alle Beteiligten<br />

möglichst effektiv gestalten zu<br />

können, wird das exakte Gründungsdatum,<br />

der korrekte und vollständige<br />

Vere<strong>in</strong>sname, e<strong>in</strong> druckfähiges Vere<strong>in</strong>slogo<br />

(300 dpi, Dateiformat: jpg,<br />

tiff oder eps) benötigt. Auf Grund der<br />

Haushaltslage und der Tatsache, dass<br />

dem LSB mehr als 20.000 Vere<strong>in</strong>e angeschlossen<br />

s<strong>in</strong>d, ist es grundsätzlich<br />

leider nicht möglich, Vere<strong>in</strong>en für ihre<br />

Jubiläen e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Förderung zu<br />

gewähren.<br />

Übungsleitergelder<br />

Das F<strong>in</strong>anzgericht Köln hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Urteil vom 21.04.2010 festgestellt,<br />

dass Übungsleiterzuschüsse nicht der<br />

Umsatzsteuer zu unterwerfen s<strong>in</strong>d.<br />

Geklagt hatte e<strong>in</strong> beruflich Selbständiger,<br />

der von se<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong> für den<br />

E<strong>in</strong>satz als Fluglehrer Übungsleiterzuschüsse<br />

<strong>in</strong>nerhalb der def<strong>in</strong>ierten<br />

Freibeträge erhalten hat. Se<strong>in</strong> zuständiges<br />

F<strong>in</strong>anzamt hatte die Auffassung<br />

vertreten, dass diese Beträge bei Selbständigen<br />

der Umsatzsteuer zu unterwerfen<br />

seien.Der DAeC LV <strong>NRW</strong> und<br />

der DAeC hatten sich am Prozesskostenrisiko<br />

beteiligt und auch den LSB<br />

fachlich kontaktiert um zu verh<strong>in</strong>dern,<br />

im Ausbildungsbereich machten es erforderlich,<br />

den Ausbildungsleiter Hubertus<br />

Huttel von möglichst vielen adm<strong>in</strong>istrativen<br />

Tätigkeiten zu befreien,<br />

damit er sich auf die notwendigen Maßnahmen<br />

zum Erhalt und zur Verbesserung<br />

unserer Ausbildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

konzentrieren kann. Dafür war e<strong>in</strong>e<br />

Stellenausweitung im Bereich der Ausbildung<br />

notwendig.<br />

Manuela Mauter ist nunmehr<br />

wochentags von 9.00 bis 13.00 Uhr,<br />

dienstags von 9.00 – 17.00 Uhr <strong>in</strong> der<br />

Als e<strong>in</strong>malige Auszeichnung für<br />

Sportvere<strong>in</strong>e oder ­verbände ist die<br />

Sportplakette des Bundespräsidenten<br />

bestimmt. Sie wird aus Anlass des<br />

100­jährigen Bestehens auf Antrag<br />

verliehen. Alle erforderlichen Antragsunterlagen<br />

können ebenfalls beim LSB<br />

angefordert werden. Dieser Antrag<br />

muss m<strong>in</strong>destens zwölf Monate vor<br />

dem Jubiläum schriftlich e<strong>in</strong>gereicht<br />

werden.<br />

Weitere Informationen:<br />

Landessportbund Nordrhe<strong>in</strong>­<strong>Westfalen</strong>,<br />

Dagmar Osterburg, Tel.: 0203 7381­951,<br />

E­Mail: Dagmar.Osterburg@lsb­nrw.de<br />

dass Selbständige zukünftig <strong>in</strong> der<br />

Ausübung des Ehrenamtes Nachteile<br />

erleiden mit der absehbaren Folge,<br />

dass sie für diese Vere<strong>in</strong>stätigkeiten<br />

nicht mehr zur Verfügung stehen.<br />

Das F<strong>in</strong>anzgericht hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Urteil betont, dass Entgelte für e<strong>in</strong>e<br />

ehrenamtliche Tätigkeit steuerfrei<br />

s<strong>in</strong>d, wenn das Entgelt für dieses Tätigkeit<br />

nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Auslagenersetz<br />

und e<strong>in</strong>er angemessenen Entschädigung<br />

für Zeitversäumnis besteht. Dem<br />

Ehrenamt im Vere<strong>in</strong> wurde mit diesem<br />

Urteil der Rücken gestärkt.<br />

GR<br />

Geschäftsstelle wie folgt zu erreichen:<br />

Telefon: 0203 / 77844­14<br />

E­Mail: ausbildung@aeroclub­nrw.de<br />

Manuela Mauter bearbeitet im Wesentlichen<br />

die vielfältigen Dokumentationen<br />

unserer Ausbildungse<strong>in</strong>richtung. Das<br />

Präsidium hat beschlossen, die Stellenausweitung<br />

zunächst bis zum Jahresende<br />

2010 zu befristen und im Kontext<br />

e<strong>in</strong>er derzeit stattf<strong>in</strong>denden Analyse der<br />

Geschäftsstelle über den weiteren Stellenplan<br />

zu bef<strong>in</strong>den. GR<br />

4 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


Schnuppern<br />

Bei kaum e<strong>in</strong>er anderen Sportart s<strong>in</strong>d<br />

die E<strong>in</strong>stiegshürden so hoch wie beim<br />

Luftsport: die Luftsportgelände liegen<br />

zumeist entfernt von den Wohngebieten,<br />

sie s<strong>in</strong>d aus Sicherheitsgründen<br />

e<strong>in</strong>gezäunt und die Zugänge mit Warnh<strong>in</strong>weisen<br />

eher abschreckend als e<strong>in</strong>ladend<br />

gestaltet. Schon diese räumliche<br />

Distanz erschwert den Zugang von <strong>in</strong>teressierten<br />

Mitbürgern zu den Luftsportvere<strong>in</strong>en.<br />

Im Rahmen der Mitgliederwerbung<br />

bieten viele Vere<strong>in</strong>e daher „Schnupperkurse“<br />

an, damit die Teilnehmer die<br />

Schönheit und den Erlebnisreichtum<br />

des Luftsports kennenlernen können,<br />

um dann für sich zu entscheiden, ob der<br />

Luftsport zukünftig für sie e<strong>in</strong> persönliches<br />

Betätigungsfeld bieten kann und<br />

sie Mitglied im Vere<strong>in</strong> werden.<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

Der DAeC LV <strong>NRW</strong> e.V. eröffnet se<strong>in</strong>en<br />

Vere<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Form von Kurzmitgliedschaften<br />

im Verband den Rahmen, die<br />

potentiellen Vere<strong>in</strong>smitglieder zeitlich<br />

befristet <strong>in</strong> die Sportorganisation aufzunehmen<br />

und bei der Sporthilfe den gleichen<br />

Versicherungsschutz herzustellen<br />

wie bei den ordentlichen Vere<strong>in</strong>smitgliedern.<br />

Schnupperkurse<br />

π Sie f<strong>in</strong>den im Rahmen e<strong>in</strong>er Ausbildungse<strong>in</strong>richtung<br />

statt.<br />

π Der Beg<strong>in</strong>n der Ausbildung der<br />

„Schnupperer“ wird der zuständigen<br />

Stelle der Ausbildungse<strong>in</strong>richtung<br />

gemeldet, soweit dies erforderlich.<br />

π Flüge werden mit e<strong>in</strong>em entsprechend<br />

lizenzierten Fluglehrer durchgeführt.<br />

<strong>Aero</strong> 2010 – Erfolgreicher <strong>NRW</strong> Stand!<br />

„CAMOplus“ und „CAMOdata“: Das waren die beiden Servicehighlights, mit denen<br />

sich der DAeC <strong>Landesverband</strong> <strong>NRW</strong> auf der <strong>Aero</strong> 2010 <strong>in</strong> Friedrichshafen mit<br />

e<strong>in</strong>em eigenen Stand <strong>in</strong> der Halle 5 präsentierte.<br />

V.l.n.r: H-O. Edelhoff, S. Klett, K. Kopl<strong>in</strong>, H-J- Kreibig, Dr. J. Plusczyk, K. Claus<br />

Verband<br />

π Alle für die Ausbildung geltenden<br />

Regeln und Auflagen werden beachtet.<br />

π Die Teilnahme am Schnupperkurs<br />

und damit die Dauer der Kurzmitgliedschaft<br />

s<strong>in</strong>d auf maximal vier<br />

Wochen begrenzt.<br />

Bis Ende Mai haben rund 65 Vere<strong>in</strong>e<br />

dieses Angebot der Unterstützung der<br />

Mitgliederwerbung genutzt und auf diese<br />

Weise Werbung für den Luftsport betrieben.<br />

Warum eigentlich nur 65? Über<br />

das Verfahren, wie man die Schnupperformulare<br />

erwerben kann, <strong>in</strong>formiert<br />

Rundschreiben 5/2010, das, wie alle<br />

gültigen Rundschreiben, auch auf unserer<br />

Homepage www.aeroclub­nrw.de<br />

unter Service­>Download e<strong>in</strong>gesehen<br />

werden kann. GR<br />

Mit mittlerweile über 700 gemeldeten<br />

Luftfahrzeugen <strong>in</strong> der Überwachten<br />

Umgebung darf sich der DAeC LV<br />

<strong>NRW</strong> mit diesem technischen Angebot<br />

durchaus als Marktführer bezeichnen.<br />

Der <strong>Landesverband</strong> <strong>NRW</strong> hatte die<br />

Zeichen der „EASA­Zeit“ rechtzeitig<br />

erkannt hat und die Umsetzung mit<br />

e<strong>in</strong>er Internetplattform realisiert. So<br />

war es nicht erstaunlich, dass sich der<br />

komplette DAeC ­ Vorstand vor Ort e<strong>in</strong><br />

Bild verschaffte und sich <strong>in</strong>formierte,<br />

„denn“ so <strong>NRW</strong>­Präsident Stefan Klett:<br />

„Wir bieten das Know How <strong>in</strong> dieser<br />

komplexen Materie gerne und im neuen<br />

geme<strong>in</strong>schaftlichen DAeC ­ Geiste<br />

auch anderen Luftsportverbänden an.“<br />

Stolz ist man <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> besonders auf<br />

die zahlreich gemeldeten Luftfahrzeuge<br />

anderer Landesverbände bis h<strong>in</strong> zum<br />

österreichischem <strong>Aero</strong> <strong>Club</strong>. Die Standmannschaft<br />

Kar<strong>in</strong>a Claus, Ulf Calsbach<br />

und „Ötte“ Edelhoff war entsprechend<br />

zufrieden mit der der Nachfrage und mit<br />

den Gesprächen <strong>in</strong> Friedrichshafen.<br />

LV <strong>NRW</strong><br />

5


DAeC SEKO<br />

„Grundüberholung“ <strong>in</strong> der Führungsetage<br />

Machen wir uns nichts vor: Organisationsspezifische Themen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> eher<br />

trockener Kanten Brot. Dennoch ist jeder e<strong>in</strong>zelne Segelflugpilot <strong>in</strong> Deutschland<br />

von der Arbeit und den Entscheidungen <strong>in</strong> Braunschweig betroffen. Halt-Stopp,<br />

Halt-Stopp, Halt-Stopp! Wer oder was s<strong>in</strong>d eigentlich „die da oben“? Muss mich<br />

das als geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> glücklich-zufriedener Segelflieger überhaupt <strong>in</strong>teressieren? Die<br />

Antwort: Wer auch <strong>in</strong> den kommenden Jahren se<strong>in</strong>e geliebten Kreise lautlos <strong>in</strong> den<br />

Himmel malen möchte, sollte sich dafür <strong>in</strong>teressieren. Zum e<strong>in</strong>en erfährt man so,<br />

wer die fleißigen He<strong>in</strong>zelmännchen s<strong>in</strong>d, die sche<strong>in</strong>bar wie von Geisterhand gesteuert<br />

Lufträume für uns freihalten, die Ausbildung regulieren, den Sportbetrieb<br />

organisieren und vieles mehr. Zum anderen ereignen sich <strong>in</strong> diesen Tagen Bahn<br />

brechende und für den e<strong>in</strong>zelnen Piloten durchaus spannende D<strong>in</strong>ge an der Führungsspitze<br />

des deutschen Segelflugs.<br />

Im Kab<strong>in</strong>ett dieser „Regierung“ sitzen<br />

im Übrigen statt den erwähnten He<strong>in</strong>zelmännchen<br />

natürlich echte Menschen,<br />

die alle selbst Segelflieger und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Gutteil ihrer Freizeit ehrenamtlich tätig<br />

s<strong>in</strong>d. „Die da oben“ müsste also eigentlich<br />

heißen „Von Segelfliegern – Für<br />

Segelflieger“. Vom Flugschüler über<br />

den Platzrundenliebhaber, Kunstflugbegeisterten,<br />

Streckencrack bis h<strong>in</strong> zum<br />

re<strong>in</strong>en Sympathisanten unseres Sports<br />

– jeder kann sich hier e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Die<br />

Themenvielfalt kennt (fast) ke<strong>in</strong>e Grenzen.<br />

Wer also Verbesserungspotential<br />

sieht oder schon immer an Wettbewerbsordnungen,<br />

der SBO oder an den<br />

Ausbildungsregeln mitwirken wollte, ist<br />

jederzeit herzlich zum demokratischen<br />

Mitgestalten e<strong>in</strong>geladen. Interessierte<br />

können sich unter segelflug@daec.de<br />

gerne an das Referat Segelflug wenden.<br />

Wie sieht die bisherige Situation aus?<br />

Die Interessen der Segelflieger <strong>in</strong><br />

Deutschland nahm auf nationaler und<br />

<strong>in</strong>ternationaler Ebene die Segelflugkommission<br />

(Seko) des DAeC e.V. wahr. Der<br />

Großteil von uns Segelflugpiloten wird<br />

durch die Mitgliedschaft unserer Ortsvere<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong> den Landesverbänden repräsentiert.<br />

Die Landesverbände wiederum<br />

haben ihre jeweiligen Vertreter <strong>in</strong> der<br />

Mitgliederversammlung oder <strong>in</strong> den<br />

Gremien der Seko. Hauptträger der fliegerischen<br />

und technischen Ausbildung<br />

sowie der Wartung und Instandsetzung<br />

der Segelflugzeuge / Motorsegler s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> den jetzigen Strukturen die Landesverbände<br />

mit ihren Ortsvere<strong>in</strong>en. Flug­<br />

schüler Max Mustermann ist also Mitglied<br />

im Segelflugclub Musterflug e.V.<br />

<strong>in</strong> Musterstadt. In diesem Vere<strong>in</strong> erhält<br />

Max se<strong>in</strong>e Ausbildung, und zwar nach<br />

der Ausbildungsstruktur des Landesluftsportverbandes<br />

Schleswig­Holste<strong>in</strong>, wo<br />

unser beispielhaftes Musterstadt liegt.<br />

Der <strong>Landesverband</strong> Schleswig­Holste<strong>in</strong><br />

wiederum schickt se<strong>in</strong>en Segelflugreferenten<br />

Manni Mustermeier regelmäßig<br />

zu Sitzungen und Arbeitstreffen der<br />

Seko. Dort trifft er auf se<strong>in</strong>e Amtskollegen<br />

der anderen deutschen Landesverbände<br />

und erarbeitet mit ihnen geme<strong>in</strong>sam<br />

wichtige D<strong>in</strong>ge, die z.B. Max<br />

Mustermann <strong>in</strong> der Ausübung se<strong>in</strong>e<br />

fliegerischen Aktivitäten direkt betreffen.<br />

Zusätzlich fallen weitere Aufgaben von<br />

zentraler, bundesweiter Natur an. Diese<br />

werden nach aktuellem Stand von den<br />

Gremien des Dachverbandes DAeC e.V.<br />

Organisation des Deutschen <strong>Aero</strong>club e.V. nach der Strukturreform<br />

BundesBundeskommissionkommissionBundeskommissiBundes- SEGELFLUG kommission<br />

MODELL- BundeskommissionBundes-<br />

FLUG FALL-<br />

SCHIRM-S BALLON- kommisBundes- SPORT MOTOR- kommissio<br />

FLUG ULTRA-<br />

LEICHT- HÄNGE-<br />

GLEITER-<br />

Dachverband DAeC e.V.<br />

Bundeskommissionen Multi-Luftsportverbände Mono-Luftsportverbände<br />

Abbildung 1<br />

Luftsportverband BundesBundes-<br />

Bayern kommission<br />

e.V. BundeskommissikommissionBundeskommissionkommisBundes-<br />

MODELL-<br />

FALL-<br />

BALLON- kommissioBundesBundes- SCHIRM-S<br />

FLUG Bundes-<br />

SPORT MOTOR- ULTRA- kommissionkommissiBundesHÄNGEkommiss<br />

FLUG LEICHT- kommissionBundes- SEGELFL Bundes-<br />

GLEITER- MODELL- kommission<br />

FALL- kommisBundes- SCHIRM-S<br />

FLUG BALLONkommissio<br />

SPORT MOTOR-<br />

ULTRA-<br />

FLUG<br />

LEICHT- HÄNGE-<br />

GLEITER-<br />

sowie dessen Referaten oder der Seko<br />

selbst übernommen.<br />

Was ist neu ?<br />

Das Wortgespenst „Strukturreform“<br />

geistert seit dem 19. September 2009<br />

durch den medialen Szenewald. Was<br />

verbirgt sich dah<strong>in</strong>ter? Der Deutsche<br />

<strong>Aero</strong> <strong>Club</strong> e.V. beschloss an diesem<br />

Tag auf se<strong>in</strong>er außerordentlichen Mitgliederversammlung<br />

<strong>in</strong> Braunschweig<br />

e<strong>in</strong>e neue Satzung. Geändert wurden<br />

nicht nur e<strong>in</strong>ige Punkte von mehr oder<br />

weniger kosmetischer Natur. Ne<strong>in</strong> – es<br />

handelt sich vielmehr um wirklich weit<br />

reichende Neuheiten, „dicke Brocken“<br />

sozusagen. Hauptziel der Reform ist es,<br />

allen Luftsportlern und ihren Verbänden<br />

<strong>in</strong> Deutschland die Möglichkeit zu<br />

bieten, sich unter dem nationalen Dachverband<br />

DAeC e.V. zu organisieren<br />

(s. Abbildung 1).<br />

Der Weg für den deutschen Segelflug<br />

ist nun e<strong>in</strong>deutig: Man muss sich unter<br />

den beschriebenen neuen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

auf Bundesebene neu<br />

aufstellen. Um sich für dieses Szenario<br />

entsprechend zu rüsten, haben die<br />

Segelflieger im W<strong>in</strong>ter 2009 / 2010 die<br />

Arbeiten zur Gründung ihrer Bundeskommission<br />

aufgenommen. Die Mitgliederversammlung<br />

der Sportfachgruppe<br />

Segelflug setzte dazu am 31.Oktober<br />

2009 <strong>in</strong> Bremen e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe<br />

(AG) „BuKo Segelflug“ e<strong>in</strong>.<br />

BundesBundeskommission DFV kommissionBundeskommisBundes-<br />

MOTOR- kommissio<br />

MODELL-<br />

FLUG ULTRA-<br />

FLUG<br />

LEICHT- HÄNGE-<br />

GLEITER-<br />

Nun könnte man<br />

lapidar vermuten,<br />

dass die bisherige<br />

Seko lediglich <strong>in</strong><br />

BuKo umbenannt<br />

wird. Weit gefehlt!<br />

Die Überführung<br />

zur Bundeskommission<br />

ist e<strong>in</strong>e<br />

kle<strong>in</strong>e Mammutaufgabe<br />

für die<br />

AG. Mit ihr s<strong>in</strong>d<br />

aber zugleich große<br />

Chancen für<br />

unsere Sportart<br />

6 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


verknüpft. Denn „Bundeskommission“<br />

bedeutet für die deutsche Segelfluggeme<strong>in</strong>de<br />

letztendlich, dass sie künftig<br />

über deutlich mehr organisatorische<br />

Eigenständigkeit und Selbstverwaltung<br />

verfügt als jemals zuvor. Der AG gehören<br />

Michael Köster, Herbert Märt<strong>in</strong>,<br />

Meike Müller, Gaidis Neimanis und<br />

Jörg Z<strong>in</strong>nert an.<br />

In e<strong>in</strong>em ersten Schritt schnürte man<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den Segelflugreferenten<br />

der Landesverbände e<strong>in</strong><br />

Aufgaben­ und Leistungspaket für die<br />

Bundesebene. Schnell kristallisierte<br />

sich im Zuge dessen heraus, dass sich<br />

Grundlegendes ändern muss. Denn die<br />

Organisationsstruktur der bisherigen<br />

Seko ist für die heranrollenden Aufgaben<br />

schlichtweg ungeeignet. Beispielsweise<br />

kommt man mit Ehrenamt alle<strong>in</strong><br />

hier nicht mehr weiter. Hauptamtliche<br />

Tätigkeit soll daher künftig für mehr<br />

Professionalität <strong>in</strong> der Führungsetage<br />

des deutschen Segelfluges sorgen. Zudem<br />

schuf die AG die notwendige formale<br />

Geschäftsordnung für die neue<br />

Bundeskommission. Die angestrebte<br />

Organisation der deutschen Segelflieger<br />

auf Bundesebene soll demnach künftig<br />

wie <strong>in</strong> Abbildung 2 gezeigt aussehen.<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

Bundeskommission Segelflug<br />

Vorstand<br />

Was wurde auf dem Weg zur funktionsfähigen<br />

BuKo Segelflug bisher erreicht?<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Luftsportarten werden<br />

wie abgebildet künftig unter dem Dach<br />

des DAeC e. V. weitestgehend eigenverantwortlich<br />

aufgestellt. Sie müssen also<br />

weitgehend selbstständig arbeits­ und<br />

handlungsfähig se<strong>in</strong>. Das gilt natürlich<br />

auch für den Segelflug, und zwar <strong>in</strong> allen<br />

erforderlichen Kernaufgaben. Sport,<br />

Lizenzen, Ausbildung, Technik und<br />

Welche Motive haben die Arbeitsgruppe<br />

„BuKo Segelflug“ geleitet?<br />

Die Arbeit der AG basiert auf<br />

folgenden Grundgedanken:<br />

π Die neue Situation soll als Chance<br />

begriffen werden, um den Segelflug<br />

zukunftsfähig auf Bundesebene zu<br />

organisieren.<br />

π Das mit den Segelflugreferenten der<br />

Landesverbände erarbeitete Aufgaben­<br />

und Leistungspaket soll <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Konzept aufgenommen werden.<br />

π Die Interessen der Segelflieger und<br />

des Segelflugs mit se<strong>in</strong>en Aufgaben<br />

für die Zukunft stehen im Vordergrund.<br />

π Der Service für die Mitglieder und<br />

Vere<strong>in</strong>e soll qualitativ und faktisch<br />

<strong>in</strong> allen Regionen <strong>in</strong> Deutschland<br />

verbessert werden.<br />

π Zur Bewältigung der zunehmend<br />

anspruchsvollen Aufgaben benötigen<br />

wir im Segelflug mehr Professionalität<br />

durch Verzahnung von ehrenamtlichen<br />

und hauptamtlichen<br />

Mitarbeitern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er funktionalen<br />

Struktur.<br />

SPORT Lizenzen/ Ausbildung Technik/ Lufttüchtigkeit Luftraum/ Flugbetrieb PR/ Market<strong>in</strong>g<br />

Abbildung 2<br />

Organisation Bundeskommission Segelflug: Angestrebte Zielstruktur<br />

Erweiterter Vorstand<br />

Verwaltung<br />

Lufttüchtigkeit, Luftraum und Flugbetrieb,<br />

PR und Market<strong>in</strong>g ­ all diese und<br />

weitere Themen müssen künftig von den<br />

Segelfliegern größtenteils selbstständig<br />

gehandhabt werden, siehe Bild 2. Über<br />

e<strong>in</strong> zeitlich gestaffeltes Phasenmodell<br />

werden Aufgaben und Personal <strong>in</strong> Richtung<br />

Zielstruktur umorganisiert.<br />

Die erwähnte neue Geschäftsordnung<br />

(GO) ist von Anfang an die Grundlage<br />

für die Arbeit der BuKo Segelflug. Die<br />

Was ist nun zu tun?<br />

DAeC<br />

GO bildet die Zielstruktur ab und ist somit<br />

auch die Geschäftsgrundlage für die<br />

Übergangszeit. Bewährtes aus der Seko<br />

wurde beibehalten, e<strong>in</strong>ige Änderungen<br />

spiegeln aber auch die Erfahrungen der<br />

Vergangenheit. So f<strong>in</strong>det z.B. <strong>in</strong> Zukunft<br />

die Mitgliederversammlung der<br />

Sportfachgruppe Segelflug nur noch<br />

e<strong>in</strong>mal im Jahr statt. E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige<br />

Def<strong>in</strong>ition des erweiterten Vorstandes<br />

soll außerdem die Handlungsfähigkeit<br />

der Führungsspitze <strong>in</strong>sgesamt stärken.<br />

Auf der Mitgliederversammlung der<br />

Sportfachgruppe Segelflug am 20. Feb.<br />

2010 <strong>in</strong> Braunschweig wurden die Ergebnisse<br />

der AG – also Konzept, Zielstruktur<br />

und GO ­ vorgestellt sowie<br />

e<strong>in</strong>stimmig gebilligt und beschlossen.<br />

Damit s<strong>in</strong>d die Voraussetzungen geschaffen<br />

worden, die es der Hauptversammlung<br />

des DAeC e. V. am 27. März<br />

2010 ermöglichten, e<strong>in</strong>stimmig die<br />

Bildung der BuKo Segelflug und die<br />

Delegation der Sporthoheit Segelflug an<br />

die BuKo Segelflug zu beschließen.<br />

S. Gester<br />

Auf der Agenda der AG stehen<br />

momentan folgende Punkte:<br />

π Überführung der Seko und ihrer<br />

Gremien <strong>in</strong> die neue Bundeskommission<br />

auf Grundlage der GO. Der<br />

grundlegende Beschluss dazu wurde<br />

auf der Mitgliederversammlung<br />

des DAeC e.V. am 27. März 2010<br />

ebenfalls e<strong>in</strong>stimmig beschlossen.<br />

π Ermittlung des F<strong>in</strong>anzbedarfs der<br />

neuen Struktur für die verschiedenen<br />

Phasen sowie für die Zielstruktur.<br />

π Erarbeitung e<strong>in</strong>es Beitragsmodells<br />

unter Berücksichtigung der frei werdenden<br />

Mittel aus dem ehemaligen<br />

Bundesanteil.<br />

π Aufnahme von Kooperationsverhandlungen<br />

mit anderen BuKo´s<br />

oder Verbänden zur geme<strong>in</strong>samen<br />

Sicherstellung von zentralen Aufgaben.<br />

Berücksichtigt werden soll hier<br />

auch e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Beteiligung<br />

aufgrund von Leistungsaustausch<br />

zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Bundeskommissionen.<br />

π Weiterentwicklung des Konzeptes.<br />

7


DAeC<br />

Segelflug Rangliste<br />

Die gute Nachricht für alle, die alljährlich<br />

im Januar <strong>in</strong> den Startlöchern<br />

stehen und versuchen, e<strong>in</strong>en Platz bei<br />

e<strong>in</strong>er der Qualifikationsmeisterschaften<br />

zu ergattern: Es kommt ab sofort nicht<br />

mehr auf den schnellsten F<strong>in</strong>ger, den<br />

besten Rechner oder die stabilste Leitung<br />

an, um den eigenen Namen am<br />

oberen Ende der Meldeliste platziert zu<br />

sehen. Denn mit dem Beschluss vom<br />

20. Februar 2010 gelten neue Regeln<br />

für die Qualifikationsmeisterschaften.<br />

Die wichtigste Änderung ist, dass der<br />

Platz <strong>in</strong> der Meldeliste nun nicht mehr<br />

durch den Zeitpunkt der Meldung, sondern<br />

durch die Platzierung <strong>in</strong> der Deutschen<br />

Rangliste Segelflug bestimmt<br />

wird. Was bedeutet das konkret? Die Regel<br />

greift nur, wenn e<strong>in</strong>e Qualifikationsmeisterschaft<br />

überbucht ist. In diesem<br />

Vulkanasche<br />

E<strong>in</strong> Naturereignis auf Island ist <strong>in</strong> der<br />

Lage, den Flugverkehr <strong>in</strong> Europa am<br />

Boden zu halten, verbunden mit weitreichenden<br />

f<strong>in</strong>anziellen Konsequenzen<br />

für die Flughäfen, die Fluggesellschaften,<br />

die Reiseanbieter und zudem für<br />

viele Unternehmen. Wer hätte das vorher<br />

gedacht?<br />

Das Hightech­Umfeld der Luftfahrt erweist<br />

sich auf e<strong>in</strong>en solchen Vorgang<br />

als nicht optimal vorbereitet: es dauert<br />

Tage, bis Messflugzeuge starten können,<br />

Richtwerte für die Staubverträglichkeit<br />

von Düsentriebwerken fehlen<br />

ansche<strong>in</strong>end gänzlich. Als fe<strong>in</strong>stauberprobter<br />

Ruhrgebietsmensch kann man<br />

e<strong>in</strong> Lächeln kaum unterdrücken.<br />

Ohne klare Vorgaben geraten die Verantwortlichen<br />

leicht <strong>in</strong>s Schwimmen.<br />

Fall gilt, dass die Teilnehmer <strong>in</strong> der Reihenfolge<br />

ihrer Wertigkeit <strong>in</strong> der Deutschen<br />

Rangliste Segelflug aufgelistet<br />

werden. Das Pr<strong>in</strong>zip ist e<strong>in</strong>fach: Wer <strong>in</strong><br />

dieser Rangliste viele Punkte hat, steht<br />

weiter oben und ist umso sicherer bei<br />

e<strong>in</strong>er der Qualifikationsmeisterschaften<br />

dabei.<br />

Wie bekommt man Punkte für die Deutsche<br />

Rangliste Segelflug? Zunächst erzielt<br />

man selbige durch die Teilnahme<br />

an zentralen Wettbewerben. Die besten<br />

drei Ergebnisse der vergangenen drei<br />

Jahre fließen <strong>in</strong> die Punktwertung e<strong>in</strong>.<br />

Ab sofort können jetzt auch zwei Ergebnisse<br />

durch die Punkte aus der DMSt­<br />

Rangliste ersetzt werden. Die Wertigkeit<br />

der DMSt­Zähler beträgt 50% der<br />

Wertigkeit e<strong>in</strong>er zentralen Deutschen<br />

Meisterschaft, derzeit also 0,45.<br />

Ne<strong>in</strong>, ich werde nicht den Versuch unternehmen, den Namen des Vulkans auf<br />

Island, der mit se<strong>in</strong>em Ausbruch und dem damit verbundenen Ascheauswurf den<br />

Luftverkehr <strong>in</strong> Europa nachhaltig gestört hat, richtig zu schreiben, geschweige<br />

denn richtig auszusprechen. Ich möchte lediglich e<strong>in</strong>ige bemerkenswerte, wenn<br />

auch subjektive E<strong>in</strong>drücke festhalten:<br />

Das Fernsehfernduell zwischen dem<br />

Bundesverkehrsm<strong>in</strong>ister und den Vertretern<br />

der Lufthansa war für mich e<strong>in</strong><br />

bemerkenswerter Beleg, wie Menschen<br />

auf Verunsicherung reagieren und ihre<br />

argumentativen Betonpositionen e<strong>in</strong>nehmen.<br />

Der Luftsport konnte zunächst jubeln.<br />

Düsenflieger am Boden bedeuten viele<br />

Freiräume für Luftsportler. Segelflieger<br />

über Frankfurt­Airport und Stuttgart<br />

zeigen, dass Lotsen die Situation erkannt<br />

und genutzt haben. Andernorts waren<br />

nicht e<strong>in</strong>mal die Segelflugsektoren<br />

aktiv, aber die meteorologischen Gegebenheiten<br />

ließen leider ke<strong>in</strong>e großräumige<br />

Nutzung der Freiräume zu.<br />

Schwer nachvollziehbar war dann,<br />

dass Düsenfliegerr nach CVFR­Regeln<br />

Wenn die DMSt­Rangliste also zur Auffüllung<br />

der Ergebnisse <strong>in</strong> der Deutschen<br />

Rangliste Segelflug herangezogen werden<br />

soll, empfiehlt es sich, <strong>in</strong> der DMSt<br />

möglicht viele Punkte zu sammeln.<br />

Dies kann e<strong>in</strong>erseits durch große Flüge,<br />

andererseits durch vorher angemeldete<br />

Flüge mit den entsprechenden Bonuspunkten<br />

geschehen.<br />

Die neue Regel greift erstmals bei den<br />

Qualifikationsmeisterschaften der Junioren<br />

2011. Die Teilnehmer können<br />

dort Punkte aus der DMSt der Jahre<br />

2010 und 2009 e<strong>in</strong>fließen lassen. Die<br />

Wertung der DMSt 2009 ist <strong>in</strong> der<br />

Deutschen Rangliste Segelflug bereits<br />

frei geschaltet und kann also bereits<br />

zum Auffüllen genutzt werden.<br />

S. Gester<br />

BuKo Segelflug<br />

unterwegs waren. Wo war da die Wolke?<br />

Darüber wohl selbst erschrocken, hat<br />

das BMVBS für den 9. Mai, also e<strong>in</strong>en<br />

Sonntag, verfügt, dass ke<strong>in</strong>erlei<br />

Flüge im süddeutschen Raum stattf<strong>in</strong>den<br />

durften, also auch ke<strong>in</strong>e Segelflüge.<br />

Der DAeC hat gegen dieses Verbot protestiert.<br />

Der Vulkan hat sich beruhigt, se<strong>in</strong>e<br />

Aschewolke hat sich verflüchtigt. Zeit<br />

also zum Nachdenken und sich für die<br />

Zukunft besser zu rüsten, um dann gelassen<br />

und mit Augenmaß reagieren zu<br />

können. Wie heißt der große Bruder<br />

von diesem Vulkan, der nach Aussagen<br />

erfahrener Vulkanologen immer kurz<br />

nach dem kle<strong>in</strong>en ausbricht?<br />

GR<br />

8 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


Die 90-Tage-Regel<br />

Das W<strong>in</strong>terhalbjahr ist naturgemäß selbst im Bereich des Motorfluges nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />

dazu angetan viel zu fliegen, so dass auch dort, regelmäßig aber bei den<br />

Segelfliegern, zu Saisonbeg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis auf § 122 Abs. 1 LuftPersV angezeigt<br />

ersche<strong>in</strong>t. Dieses gilt <strong>in</strong>sbesondere auch für Vere<strong>in</strong>svorstände, die Gastflüge nicht<br />

von Piloten durchführen lassen sollten, h<strong>in</strong>sichtlich welcher sie sich nicht von der<br />

E<strong>in</strong>haltung der dort normierten sogenannten 90-Tage-Regel überzeugt haben,<br />

jedenfalls soweit der Vere<strong>in</strong> vertraglicher Luftfahrzeugführer ist.<br />

§ 122 LuftPersV bestimmt, dass unter<br />

anderem Privatluftfahrzeugführer, Segelflugzeugführer<br />

und Luftsportgeräteführer<br />

e<strong>in</strong> Luftfahrzeug, <strong>in</strong> dem sich<br />

Fluggäste bef<strong>in</strong>den, als verantwortliche<br />

Luftfahrzeugführer nur führen dürfen,<br />

wenn sie <strong>in</strong>nerhalb der vorhergehenden<br />

90 Tage m<strong>in</strong>destens 3 Starts und<br />

3 Landungen auf e<strong>in</strong>em Luftfahrzeug<br />

derselben Klasse, desselben oder ähnlichen<br />

Musters bzw. Art des Luftsportgerätes<br />

ausgeführt wurden. Irritationen<br />

hat nun <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

die letzte Sitzung des Bund­Länder­<br />

Fachausschusses im November 2009<br />

ausgelöst, wo dem Vernehmen nach die<br />

Auffassung vertreten worden se<strong>in</strong> soll,<br />

dass „nur der Alle<strong>in</strong>flug den Piloten die<br />

nötige Erfahrung und Selbstsicherheit“<br />

vermittle, die „unabd<strong>in</strong>gbar ist, um die<br />

Verantwortung für die Mitnahme von<br />

Fluggästen übernehmen zu können“.<br />

Diese Auffassung f<strong>in</strong>det nun im Gesetz<br />

nicht ansatzweise e<strong>in</strong>e Stütze und ist<br />

<strong>in</strong>sbesondere auch <strong>in</strong> der Sache eher<br />

„kontraproduktiv“. Betrachtet man das<br />

Ganze nämlich zunächst e<strong>in</strong>mal vom<br />

Zweck der Regelung her, ist es sicherlich<br />

erheblich zielführender, wenn e<strong>in</strong><br />

erfahrener Lizenz<strong>in</strong>haber mitfliegt und<br />

erforderlichenfalls wertvolle H<strong>in</strong>weise<br />

und Anregungen gibt zu D<strong>in</strong>gen,<br />

die ihm bei dem Flug h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

flugtechnischen wie auch sonstigen<br />

allgeme<strong>in</strong>en Fertigkeiten, z.B. Fluge<strong>in</strong>teilung,<br />

Luftraumbeobachtung, Höhen­<br />

bzw. Entfernungsschätzung etc., des<br />

verantwortlichen Luftfahrzeugführers,<br />

aufgefallen s<strong>in</strong>d, als dass dem zugrun­<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

de liegende, mitunter evtl. gar elementare<br />

Defizite <strong>in</strong>folge bloßen Alle<strong>in</strong>fluges<br />

dem Piloten verborgen bleiben. Was ist<br />

andererseits mit Fluglehrern, die zwar<br />

mitunter hunderte von Schulstarts<br />

gemacht haben, und das zumeist auf<br />

demselben Luftfahrzeug, mit welchem<br />

der Fluggast sodann befördert werden<br />

soll, jedoch Schüler bei sich hatten,<br />

mith<strong>in</strong> nicht alle<strong>in</strong>e geflogen s<strong>in</strong>d? Was<br />

ist mit den Lizenz<strong>in</strong>habern, die <strong>in</strong> der<br />

Saison zig Starts und Stunden sowie tausende<br />

von Kilometern mit eben diesem<br />

Luftfahrzeug geflogen s<strong>in</strong>d, es <strong>in</strong> und<br />

auswendig kennen und gleichwohl ke<strong>in</strong>e<br />

Fluggäste sollen fliegen dürfen, weil<br />

sie <strong>in</strong> den letzten 90 Tagen zuvor ke<strong>in</strong>e<br />

drei Alle<strong>in</strong>flüge absolviert haben? S<strong>in</strong>d<br />

diese Piloten wirklich weniger sicher<br />

als solche, die zwar drei Alle<strong>in</strong>starts absolviert<br />

haben, aber nicht auf exakt dem<br />

Muster, auf dem der Gastflug durchgeführt<br />

werden soll, sondern lediglich<br />

auf ähnlichen Muster oder gar (nur) auf<br />

Luftfahrzeugen derselben Klasse, die<br />

ausweislich des Normtextes unbestreitbar<br />

zählen? Die Antwort liegt für jeden<br />

auch nur e<strong>in</strong>igermaßen kundigen<br />

Praktiker auf der Hand und auch von<br />

Rechtswegen lässt sich die e<strong>in</strong>gangs geschilderte<br />

Auffassung des Bund­Länder­<br />

Fachausschusses ernstlich nicht begründen.<br />

Schon der Wortlaut gibt für<br />

die geschilderte Auffassung re<strong>in</strong> gar<br />

nichts her. Auch der „Spread“ an Luftfahrzeugen,<br />

den das Gesetz hier wie soeben<br />

erwähnt als „Zählmasse“ zur Verfügung<br />

stellt, um die geforderten drei<br />

Starts und Landungen zu absolvieren,<br />

Detlev Dierkes<br />

Recht<br />

steht <strong>in</strong> diamentralem Gegensatz zu<br />

der e<strong>in</strong>engenden Auffassung, die entsprechenden<br />

Flüge müssten immer im<br />

Alle<strong>in</strong>flug durchgeführt werden. Und<br />

im H<strong>in</strong>blick auf die an den Normgeber<br />

stets gerichtete Anforderung nach h<strong>in</strong>reichender<br />

Normklarheit wie auch und<br />

<strong>in</strong>sbesondere e<strong>in</strong>er h<strong>in</strong>reichenden Anwendungspraktikabilität<br />

kann es, und<br />

so wurde es bislang denn auch völlig<br />

zutreffend gehandhabt, alle<strong>in</strong> darauf<br />

ankommen, dass man die geforderten<br />

Starts und Landungen im S<strong>in</strong>ne des<br />

§ 122 LuftPersV als verantwortlicher<br />

Luftfahrzeugführer ausführt. Zurecht<br />

hat deshalb die Schilderung der vorstehend<br />

wiedergegebenen Ansicht des<br />

Ausschusses anlässlich der letzten Präsidialratssitzung<br />

des DAeC LV <strong>NRW</strong><br />

e.V. heftigen Widerstand bei den Delegierten,<br />

sämtlich langjährig erfahrene<br />

Fachleute ausgelöst. Offenbar sieht das<br />

BMVBS als oberste Luftfahrtbehörde<br />

die Rechtslage nicht anders als hier dargestellt<br />

und bislang e<strong>in</strong>hellig so gehandhabt.<br />

Auf Nachfrage hat es nämlich die<br />

Forderung des Bund­Länder­Fachausschusses<br />

nach drei Alle<strong>in</strong>flügen e<strong>in</strong>es<br />

Piloten vor der Mitnahme von Fluggästen<br />

zwar befürwortet, gleichzeitig aber<br />

auch angekündigt, § 122 LuftPersV zu<br />

diesem Zwecke entsprechend ändern<br />

zu wollen. Es bleibt zu hoffen, dass die<br />

im Gesetzgebungsverfahren zu beteiligenden<br />

Luftfahrtverbände hier ihren<br />

fachlichen E<strong>in</strong>fluss geltend machen.<br />

Detlev Dierkes<br />

Rechtsanwalt und Justiziar<br />

9


Recht<br />

Arbeitnehmerähnliche Tätigkeiten …<br />

Nahezu e<strong>in</strong> ganzes Jahrzehnt ist vergangen, bis e<strong>in</strong> Mitgliedsvere<strong>in</strong> unseres<br />

Verbandes das für ihn positive Ende e<strong>in</strong>er wahren Prozessodyssee erleben durfte.<br />

Was war geschehen? Zwecks Aufbaus<br />

des Flugbetriebes betankte der spätere<br />

Kläger die W<strong>in</strong>de. Der 17 1/ 2 ­ jährige Lepofahrer<br />

setzte se<strong>in</strong> Vehikel mit zu viel<br />

Schwung, dafür aber umso mehr Unachtsamkeit<br />

rückwärts aus dem Hangar<br />

und quetschte den Kläger zwischen<br />

W<strong>in</strong>de und Lepo e<strong>in</strong>. Der Prozess warf<br />

vielerlei Rechtsfragen auf, über die noch<br />

zu berichten se<strong>in</strong> wird. Gewonnen wurde<br />

der Prozess vom Vere<strong>in</strong> im Ergebnis<br />

letztlich deswegen, weil die Tätigkeit<br />

des geschädigten Mitglieds zuvor durch<br />

die zuständige Verwaltungsberufsgenossenschaft<br />

bestandkräftig als „arbeitnehmerähnlich“<br />

e<strong>in</strong>gestuft worden<br />

war. Hieran war das Oberlandesgericht<br />

gebunden.<br />

Damit war der Schadenssachverhalt<br />

gleichsam dem allgeme<strong>in</strong>en Schadensersatzrecht<br />

entzogen und dem speziellen<br />

berufsgenossenschaftlichen Erstattungsrecht<br />

überantwortet, welches<br />

sich zwar zugunsten des Geschädigten<br />

durch e<strong>in</strong> respektables „Paket“ an gesundheitsbezogenen<br />

Sachleistungen<br />

bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em Rentenanpruch kennzeichnet,<br />

zu se<strong>in</strong>en Lasten aber eben<br />

auch durch den Wegfall e<strong>in</strong>es Schmerzensgeldes.<br />

Vielen wird diese Konsequenz<br />

aus ihrer Kenntnis des Berufsgenossenschaftswesens<br />

bekannt se<strong>in</strong>,<br />

welches die meisten unserer Arbeitsverhältnisse<br />

„überlagert.“<br />

Umso überraschter wird deshalb vielleicht<br />

mancher Leser se<strong>in</strong>, dass hier<br />

außerhalb vertraglich vere<strong>in</strong>barter<br />

Arbeitsverhältnisse berufsgenossenschaftliche<br />

Leistungen erbracht werden<br />

können. In der Tat ist solches möglich,<br />

nämlich dann, wenn es um Tätigkeiten<br />

geht, h<strong>in</strong>sichtlich welcher man im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er Gesamtbetrachtung feststellen<br />

kann, dass sie ganz ähnlich wie die<br />

Tätigkeit e<strong>in</strong>es Arbeitnehmers ausgeübt<br />

werden.<br />

Bedenkt man, dass hierzu, anders als<br />

für „eigentliche“ Arbeitnehmer, von<br />

Seiten des „Emfängers“ solcher Tätig­<br />

keiten, regelmäßig hier folglich des<br />

Luftsportvere<strong>in</strong>s, ke<strong>in</strong>e Beiträge zur Berufsgenossenschaft<br />

gezahlt werden, ist<br />

unschwer nachvollziehbar, dass es sich<br />

bei der Qualifizierung solcher Tätigkeiten<br />

als „arbeitnehmerähnlich“ um e<strong>in</strong>e<br />

sehr eng zu handhabende Ausnahmesituation<br />

handelt.<br />

Der DAeC LV <strong>NRW</strong> e.V. hatte bereits<br />

vor rund 10 Jahren e<strong>in</strong> Musterverfahren<br />

bis h<strong>in</strong> zum Bundessozialgericht<br />

unterstützt zu Gunsten der Witwe e<strong>in</strong>es<br />

Gastflüge durchführenden Motorseglerpiloten,<br />

die dort jedoch mit dem<br />

geltend gemachten Anspruch auf berufsgenossenschaftliche<br />

Witwenrente<br />

gescheitert war. Grund hierfür war e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong> der Praxis allgeme<strong>in</strong> zu Recht als<br />

widersprüchlich empfundene Rechtsprechung<br />

des Bundessozialgerichts,<br />

wobei der Ausgangspunkt dessen Auffassung<br />

durchaus nachvollziehbar ist.<br />

Diese geht dah<strong>in</strong>, dass dasjenige, was<br />

von e<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong>smitglied allgeme<strong>in</strong>,<br />

d.h. als typische mitgliedschaftliche<br />

Verpflichtung dem Vere<strong>in</strong> gegenüber<br />

erwartet werden kann, selbstverständlich<br />

ke<strong>in</strong>e berufsgenossenschaftlichen<br />

Ansprüche auslösen kann.<br />

Stellte sich jedoch e<strong>in</strong> Mitglied darüber<br />

h<strong>in</strong>aus besonderen Aufgaben und<br />

erfüllte sie für den Vere<strong>in</strong> stellte und<br />

stellt sich derzeit die Sozialgerichtsbarkeit<br />

grundsätzlich auf den Standpunkt,<br />

dass e<strong>in</strong> solches Mitglied freiwillig e<strong>in</strong>e<br />

höhere Pflichtenanforderung übernehme<br />

und e<strong>in</strong> solcher freiwillig übernommener<br />

höherer Pfichtenkatalog wiederum<br />

als berufsgenossenschaftlich nicht<br />

abgesicherte Mitgliedsverpfichtung zu<br />

werten sei. Es liegt auf der Hand, dass<br />

sich da die Katze gewissermaßen <strong>in</strong> den<br />

Schwanz beißt.<br />

Anerkannt wurden deshalb im Ergebnis<br />

zumeist nur Tätigkeiten, die außerhalb<br />

des orig<strong>in</strong>ären und unmittelbaren Vere<strong>in</strong>szwecks<br />

lagen wie etwa die Tätigkeit<br />

<strong>in</strong> der Vere<strong>in</strong>sgaststätte. Schadensfälle<br />

im Zusammenhang mit orig<strong>in</strong>ären Tä­<br />

tigkeiten im Rahmen des Vere<strong>in</strong>szwecks<br />

fielen hier mit wenigen Ausnahmen bei<br />

hochqualifizierten, sonst nur gegen<br />

Entgelt „auf dem Markt e<strong>in</strong>kaufbaren“<br />

Leistungen wie etwa Fluglehrertätigkeiten<br />

<strong>in</strong> besonderen Fällen auf Grund<br />

dieser Rechtsprechung aus dem Zuständigkeitsbereich<br />

der Berufsgenossenschaften<br />

heraus bzw. gelangten <strong>in</strong><br />

diesen gar nicht erst h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Das wurde<br />

und wird von Vielen zurecht als wenig<br />

sachgerecht empfunden und war für<br />

den DAeC LV <strong>NRW</strong> e.V. Anlass, hier<br />

mit der für ihn zuständigen VBG e<strong>in</strong>e<br />

für alle Beteiligten ebenso handhabbare<br />

wie e<strong>in</strong>em Geschädigten möglichst<br />

„wohlwollende“ Regelung zu f<strong>in</strong>den.<br />

Diese wurde sodann auch und eben<br />

wohlgemerkt nur zwischen dem DAeC<br />

LV <strong>NRW</strong> e.V. und der für ihn zuständigen<br />

Berufsgenossenschaft gefunden<br />

und dem e<strong>in</strong>gangs geschilderten Schadensfall<br />

angewandt. Die Vere<strong>in</strong>barung<br />

enthält e<strong>in</strong>en bestimmten Kriterienkatalog<br />

mit sowohl qualitativen wie quantitativen<br />

Merkmalen h<strong>in</strong>sichtlich der zu<br />

beurteilenden Tätigkeit. Sie muss also<br />

nicht nur e<strong>in</strong>en bestimmten, deutlich<br />

über das Maß der sonstigen Vere<strong>in</strong>stätigkeiten<br />

h<strong>in</strong>ausgehenden Umfang haben,<br />

sondern auch <strong>in</strong> ihren qualitativen<br />

Anforderungen deutlich über dem liegen,<br />

was von e<strong>in</strong>em normalen Vere<strong>in</strong>smitglied<br />

erwartet wird.<br />

Die Erstbeurteilung e<strong>in</strong>er solchen Situation<br />

obliegt dabei dem DAeC LV <strong>NRW</strong><br />

e.V., der hierzu der VBG e<strong>in</strong>en Entscheidungsvorschlag<br />

zur Bewertung<br />

des Sachverhaltes unterbreiten wird.<br />

Stets ist dabei Voraussetzung, dass der<br />

Geschädigte im konkreten Fall <strong>in</strong> Ausübung<br />

e<strong>in</strong>er solchen Tätigkeit unterwegs<br />

war, als der Schadensfall passierte.<br />

Um hier e<strong>in</strong>e tunlichst e<strong>in</strong>heitliche Entscheidungsl<strong>in</strong>ie<br />

zu gewährleisten s<strong>in</strong>d<br />

deshalb entsprechende Anträge von der<br />

Homepage des DAeC LV <strong>NRW</strong> e.V. herunterladbar<br />

und sodann nach Ausfüllen<br />

durch den betroffenen Vere<strong>in</strong> des<br />

Geschädigten wiederum beim DAeC<br />

LV <strong>NRW</strong> e.V. zur Weiterverfolgung e<strong>in</strong>zureichen.<br />

Detlev Dierkes<br />

Rechtsanwalt und Justiziar<br />

10 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


Luftraumänderungen 2011<br />

In Umsetzung des Kriterienkataloges des BMVBS zur E<strong>in</strong>richtung von Lufträumen<br />

hat die DFS Ende Mai 2010 angekündigt, welche Luftraummaßnahmen für 2011<br />

vorgesehen s<strong>in</strong>d. Neben den Großprojekten Berl<strong>in</strong> und Frankfurt steht diesmal<br />

auch wieder <strong>NRW</strong> auf der Tagesordnung, zum<strong>in</strong>dest an zwei Standorten: Niederrhe<strong>in</strong><br />

und Dortmund. Für den Flughafen Niederrhe<strong>in</strong> wird die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er<br />

TMZ vorgeschlagen, für Dortmund e<strong>in</strong>e Rückstufung von Luftraum D (nicht CTR)<br />

auf e<strong>in</strong>e TMZ. Wir hatten bereits <strong>in</strong> der letzten Ausgabe von Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong><br />

über diese möglichen Veränderungen <strong>in</strong>formiert.<br />

Niederrhe<strong>in</strong><br />

Das Verkehrsaufkommen am Flugplatz<br />

Niederrhe<strong>in</strong> lag im vergangenen Jahr<br />

mit 19.611 IFR­Starts und Landungen<br />

(+ 54,4 %) deutlich oberhalb des für<br />

e<strong>in</strong>e TMZ erforderlichen Schwellenwertes<br />

von jährlich 10.000 IFR­Starts<br />

und Landungen. Die ersten Monate des<br />

laufenden Jahres zeigen e<strong>in</strong>e zwar abgeschwächte,<br />

aber weiterh<strong>in</strong> starke Verkehrssteigerung<br />

auf (+ 16,8 %) auf.<br />

In der Umgebung des Flugplatzes<br />

Niederrhe<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Landeplätze und<br />

Segelfluggelände vorhanden. Hier ist<br />

<strong>in</strong>sbesondere der <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe<br />

liegende Landeplatz Goch­Asperden<br />

zu nennen. H<strong>in</strong>zu kommt noch e<strong>in</strong><br />

Verdrängungseffekt aus Richtung<br />

Süden, bed<strong>in</strong>gt durch den Luftraum<br />

C­Düsseldorf/Köln, und aus Richtung<br />

Westen aufgrund von militärischem<br />

Flugbetrieb <strong>in</strong> den Niederlanden.<br />

Speziell bei Anflugrichtung 27 und<br />

an Wochenenden/Feiertagen wurden<br />

bed<strong>in</strong>gt durch das starke VFR­Verkehrsaufkommen<br />

von den zuständigen<br />

Lotsen äußerst erschwerte Bed<strong>in</strong>gungen<br />

bei der Verkehrsabwicklung gemeldet.<br />

E<strong>in</strong>e ähnliche Problematik trat<br />

bereits im Jahr 2004 auf, die damals e<strong>in</strong>e<br />

ausgeprägte “Awareness Campaign“<br />

mit E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er “Caution Area“<br />

(AIC 3/04) zur Folge hatte.<br />

Unabhängig von dieser Sofortmaßnahme<br />

wurde damals parallel die E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>er grenzüberschreitenden TMZ<br />

Niederrhe<strong>in</strong> vorbereitet. Aufgrund des<br />

dann überraschend e<strong>in</strong>getretenen massiven<br />

Verkehrse<strong>in</strong>bruchs i.V.m. dem<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

Konkurs des damaligen Hauptnutzers<br />

wurde diese Luftraummaßnahme allerd<strong>in</strong>gs<br />

überflüssig.<br />

Die erneut außergewöhnlich starke<br />

Zunahme des IFR­Flugverkehrs <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren führte dann im Sommer<br />

2009 zu e<strong>in</strong>er Wiederbelebung<br />

der “Awareness Campaign“ unter Berücksichtigung<br />

der aktuellen Begebenheiten.<br />

Dabei handelte es sich jedoch<br />

nur um e<strong>in</strong>e Übergangsmaßnahme,<br />

um <strong>in</strong> Abwesenheit e<strong>in</strong>es nach Luftraumkriterienkataloges<br />

vorgesehenen<br />

“Schutz­Luftraumes“ e<strong>in</strong>en unmittelbar<br />

umsetzbaren Beitrag zur Erhöhung<br />

der Flugsicherheit <strong>in</strong> diesem Bereich zu<br />

leisten.<br />

Zu erwähnen ist auch, dass seitens der<br />

Niederlande im Sommer 2008 praktisch<br />

der komplette Luftraum als flächendeckende<br />

TMZ mit unterschiedlichen<br />

Luftraumuntergrenzen ausgewiesen<br />

wurde. Im Bereich Niederrhe<strong>in</strong> beträgt<br />

die TMZ­Untergrenze generell 2500 ft<br />

MSL (im Bereich der CTR Niederrhe<strong>in</strong><br />

3000 ft MSL); seit Frühjahr 2010 ist die<br />

TMZ­Untergrenze tagsüber an Werktagen<br />

auf 1200 ft MSL abgesenkt.<br />

Es wird die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Transponder<br />

Mandatory Zone (TMZ) am<br />

Flugplatz Niederrhe<strong>in</strong> (über deutschem<br />

Gebiet) vorgeschlagen.<br />

Dortmund<br />

Das Verkehrsaufkommen am Flugplatz<br />

Dortmund betrug im Jahr 2009<br />

<strong>in</strong>sgesamt 19.313 IFR­Starts und Landungen<br />

(­ 29,0 %). Damit liegt Dortmund<br />

deutlich unterhalb des für e<strong>in</strong>en<br />

Luftraum<br />

Luftraum D (nicht CTR) vorgesehenen<br />

Schwellenwerts von 30.000 IFR Starts<br />

und Landungen. Die ersten Monate des<br />

laufenden Jahres zeigen e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen<br />

Verkehrsanstieg auf (+ 3,5 %) auf.<br />

Das IFR­Verkehrsaufkommen lag bereits<br />

e<strong>in</strong>mal im Jahr 2004 mit 20.421<br />

IFRStarts und Landungen signifikant<br />

unterhalb des Schwellenwertes für<br />

e<strong>in</strong>en Luftraum D (nicht CTR). E<strong>in</strong>e<br />

Luftraumumwandlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e TMZ<br />

wurde im Rahmen des Luftraumabstimmungsgespräches<br />

im Herbst 2004<br />

diskutiert, dann aber aufgrund von<br />

prognostizierten deutlichen Verkehrssteigerungen<br />

(später auch e<strong>in</strong>getreten)<br />

geme<strong>in</strong>sam zurückgestellt. Nach den<br />

uns gegenwärtig vorliegenden Prognosen<br />

ist jedoch <strong>in</strong> der nächsten Zeit ke<strong>in</strong><br />

signifikanter Verkehrsanstieg (<strong>in</strong> Richtung<br />

des Schwellenwertes TMZ / Luftraum<br />

D (nicht CTR)) zu erwarten.<br />

E<strong>in</strong>e Rückstufung des Luftraums D<br />

(nicht CTR) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e TMZ wird vorgeschlagen.<br />

Die Aussagen belegen, dass die DFS<br />

nicht nur die re<strong>in</strong>en Bewegungszahlen<br />

zugrunde legt, sondern das gesamte<br />

Umfeld des Standortes betrachtet und<br />

analysiert. Wir werden folglich zwei<br />

Arbeitsgruppen aus dem Kreis der unmittelbar<br />

betroffenen Vere<strong>in</strong>e und Plätze<br />

bilden, um die Situation zu beraten,<br />

Konsequenzen zu beleuchten und vor<br />

allem um Vorschläge für die Umsetzung<br />

zu erarbeiten. E<strong>in</strong> Ergebnis steht<br />

aber schon jetzt fest: am Niederrhe<strong>in</strong><br />

wird der Luftsport weiter an Bewegungsfreiheit<br />

verlieren. G. Rademacher<br />

Sprecher AUL-West<br />

11


Luftsport-Sparten<br />

Streckenflugsem<strong>in</strong>ar 2010 „Auf dem Dümpel“<br />

Zwei Weltmeister als Referenten<br />

Zum traditionell auf dem Dümpel im Frühjahr stattf<strong>in</strong>denden Streckenflugsem<strong>in</strong>ar<br />

trafen sich diesmal Referenten und Teilnehmer im Hotel Phönix <strong>in</strong> Bergneustadt.<br />

Das <strong>Club</strong>heim des SFC Bergneustadt wurde gerade noch saniert und war<br />

deshalb nicht e<strong>in</strong>satzfähig.<br />

Ra<strong>in</strong>er Kurzawa überreicht als Dank für ihren tollen Vortrag „Dümpeltassen“<br />

für Sven Kill<strong>in</strong>ger und Volker Sailer<br />

Die Vortragsschwerpunkte <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr waren zweigeteilt:<br />

Erlebnisberichte mit tollen Fotos und<br />

Filme (natürlich musikalisch untermalt)<br />

von Weltmeisterschaften und von<br />

dem Grand Prix F<strong>in</strong>ale und den 7. Anden<br />

Open <strong>in</strong> Chile und e<strong>in</strong> Vortrag über<br />

das Teamfliegen.<br />

Den Anfang machte Sue Kussbach,<br />

Weltmeister<strong>in</strong> und Deutsche Meister<strong>in</strong><br />

der Standardklasse, die zunächst von<br />

Bezirksvorsitzendem, Johannes Krakau,<br />

mit e<strong>in</strong>er Flasche Sekt begrüßt<br />

und geehrt wurde. Sie hat Ihren Weg<br />

zur WM 2009 nach Ungarn nachskizziert,<br />

die Vorwettbewerbe vorgestellt<br />

und die Vorbereitung zum Wettbewerb<br />

erläutert. Aus dem Wettbewerb selber<br />

hat sie zwei entscheidende Tage vorgestellt,<br />

die Aufgabenstellung sowie die<br />

Flugtaktiken und Ergebnisse erläutert.<br />

Letztlich nach anstrengenden 9 Wertungstagen<br />

bei brütender Hitze, e<strong>in</strong>en<br />

gelungenen Hexenabend und vielen<br />

Flugstunden stand Sue als Weltmeister<strong>in</strong><br />

fest. Sie hat die Überschrift für<br />

Ihren Beitrag ironisch „Urlaubsbericht<br />

mit Bildern“ genannt, da Sie Ihren ganzen<br />

Jahresurlaub 2009 für die Wettbewerbsfliegerei<br />

hergegeben hat. Der tolle<br />

Erfolg, als Weltmeister<strong>in</strong> nach Hause<br />

zugehen, war dann der verdiente Lohn<br />

für ihre Mühen.<br />

Im nächsten Vortrag hat Andreas<br />

Cronrath e<strong>in</strong>en sehr <strong>in</strong>teressanten Fotobericht<br />

von 7 Wochen Chile gegeben.<br />

Er war im Jahr 2009 Sportsoldat und<br />

ist zum Ende des Jahres mit der Mannschaft<br />

nach Chile gereist. Dort war es als<br />

Teilnehmer bei den 7. Anden Open und<br />

als Mannschaft bei dem Grand Prix F<strong>in</strong>ale,<br />

der im Anschluss an die 7. Anden<br />

Open stattfand, dabei und hat das deutsche<br />

Team unterstützt. Mit e<strong>in</strong>drucksvollen<br />

Bildern hat er das Segelfliegen <strong>in</strong><br />

den Anden vorgestellt, typische Flugtage<br />

aufgezeigt und die Flugwege erläutert.<br />

In e<strong>in</strong>em Filmbericht über die Teilnehmer<br />

des Grand Prix F<strong>in</strong>ales kam die<br />

Stimmung und Spannung des Wettbewerbes<br />

rüber und die Besonderheiten<br />

des Wettbewerbsgebietes. Das Grand<br />

Prix F<strong>in</strong>ale gewonnen hat bekanntlich<br />

Sebastian Kawa aus Polen, Mario Kiessl<strong>in</strong>g<br />

wurde Dritter, Uli Schwenk kam<br />

als Vierter <strong>in</strong>s Ziel, Thilo Holighaus als<br />

Sechster und Junior Patrick Pustkeiler<br />

als Zwölftplatzierter. Währen des Wettbewerbes<br />

hat Andreas auch den Informationsfluss<br />

für die Internetseiten nach<br />

Deutschland entscheidend mitversorgt.<br />

In se<strong>in</strong>em Bericht hat er die grandiose<br />

Landschaft und die Segelflugmöglichkeiten<br />

vorgestellt.<br />

Besonders erfreulich war, dass sich der<br />

amtierenden Juniorenweltmeister der<br />

<strong>Club</strong>klasse, Volker Sailer, mit Teampartner,<br />

Sven Kill<strong>in</strong>ger, aus Backnang<br />

auf den langen Weg nach Bergneustadt<br />

gemacht haben. Sie haben über das<br />

Thema „Teamflug“ referiert und auch<br />

e<strong>in</strong>en Erlebnisbericht über die Junioren<br />

Weltmeisterschaft <strong>in</strong> Räyskälä/F<strong>in</strong>nland<br />

2009 gegeben. Bekanntlich hat<br />

das <strong>Club</strong>klasseteam <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland mit<br />

den Plätzen 1,3 und 5 abgeschnitten, e<strong>in</strong>e<br />

sehr gute Platzierung. Am viertletzten<br />

Wertungstag lag das deutsche Team<br />

noch auf Platz 1,2,3. Der drittletzte Tag<br />

hat dann an der letzen Wende das deutsche<br />

<strong>Club</strong>klasseteam gesprengt, Volker<br />

hat den direkten Weg zum Platz zurückgenommen,<br />

Sven Kill<strong>in</strong>ger und Alex<br />

Späth s<strong>in</strong>d, gefolgt von dem Rest der<br />

Meute, zu e<strong>in</strong>er absterbenden Cumulus<br />

Congestus geflogen, die fast dem ganzen<br />

Feld zum Verhängnis wurde und<br />

zahlreiche Außenlandungen brachte.<br />

Die sehr gute Platzierung bei der WM<br />

haben die beiden Piloten, sie fliegen seit<br />

12 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


Der Organisator Ra<strong>in</strong>er Kurzawa und alle Referenten<br />

Sue Kussbach<br />

4 Jahren im engen Team, auf ihr funktionierendes<br />

gutes Teamfliegen zurückgeführt.<br />

Wie sie dies machen, welche<br />

Formen des Teamfluges es gibt, welche<br />

Absprachen vorher zu treffen s<strong>in</strong>d, dies<br />

haben beide geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> ihrem Referat<br />

erläutert und diskutiert. Während<br />

des Referates gab es zahlreiche Fragen<br />

und Diskussionsbeiträge zu diesem<br />

Thema.<br />

Schließlich haben Volker und Sven<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

noch e<strong>in</strong>en tollen Abschlußfilm der<br />

Junioren­WM <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland gezeigt, untermalt<br />

mit passender Musik und mitreißenden<br />

Filmsequenzen.<br />

Zum Streckenflugsem<strong>in</strong>ar s<strong>in</strong>d wieder<br />

zahlreiche Segelflieger aus <strong>NRW</strong> und<br />

Rhe<strong>in</strong>landpfalz angereist, die e<strong>in</strong>en<br />

kurzweiligen und abwechslungsreichen<br />

Nachmittag erleben konnten.<br />

Ra<strong>in</strong>er Kurzawa<br />

Luftsport-Sparten<br />

Bergfliegen 2010<br />

DAeC LV <strong>NRW</strong><br />

Fly-In<br />

Das Bergfliegen wurde 2009 von der<br />

Motorflugkommission und der Ultraleichtflugkommission<br />

des DAeC <strong>Landesverband</strong><br />

<strong>NRW</strong> als Fly­In der etwas<br />

anderen Art <strong>in</strong>s Leben gerufen. Mitten<br />

im „Land der tausend Berge“, wo sich<br />

Fuchs und Hase noch gute Nacht sagen,<br />

kommen Flieger aus ganz Deutschland<br />

zusammen, um sich im sportlichen<br />

Wettbewerb zu messen, Kontakte zu<br />

knüpfen, oder e<strong>in</strong>fach nur e<strong>in</strong> schönes<br />

Wochenende im Kreise Gleichges<strong>in</strong>nter<br />

zu verbr<strong>in</strong>gen.<br />

Ob Motor­, UL­ oder Segelflieger: Alle<br />

s<strong>in</strong>d herzlich e<strong>in</strong>geladen, sich zu überzeugen,<br />

dass die Fluggeme<strong>in</strong>schaft<br />

Rennefeld <strong>in</strong> der Lage ist, ihrem Namen<br />

auch <strong>in</strong> diesem Jahr wieder alle Ehre zu<br />

machen.<br />

Dieses Jahr f<strong>in</strong>det parallel zum Bergfliegen<br />

das Fly­In des DAeC LV <strong>NRW</strong><br />

statt, bei dem die ältesten, jüngsten<br />

und am weitesten angereisten Piloten<br />

geehrt werden.<br />

Das Bergfliegen beg<strong>in</strong>nt am Freitag,<br />

dem 03.09.2010 ab 12.00 Uhr. Dieser<br />

Tag soll zum gemütlichen Fliegen,<br />

Klönen, Grillen, Austauschen, Tr<strong>in</strong>ken<br />

uvm. unter Fliegern gedacht se<strong>in</strong>.<br />

Am Samstag f<strong>in</strong>det das offizielle Fly­<br />

In des DAeC LV <strong>NRW</strong> statt. Parallel<br />

hierzu können alle Piloten an unseren<br />

Bergfliegen­Wettbewerben teilnehmen,<br />

die sich aus Ziellandungen, Zeitfliegen<br />

und evtl. kle<strong>in</strong>en Navigationsaufgaben<br />

zusammensetzen. Den Samstag lassen<br />

wir mit e<strong>in</strong>er schönen Party auskl<strong>in</strong>gen.<br />

Sonntag möchten wir mit e<strong>in</strong>em<br />

Flugplatzfest das Bergfliegen auskl<strong>in</strong>gen<br />

lassen.<br />

13


Luftsport-Sparten<br />

D-Kader Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslager 2010<br />

<strong>in</strong> St. Auban<br />

Endlich war es so weit, das lange Warten<br />

hatte am 27.03.2010 e<strong>in</strong> Ende und wir<br />

fuhren im Konvoi mit 6 Flugzeuganhängern<br />

aus Aachen Richtung Frankreich.<br />

Nach 14­stündiger Autofahrt erreichten<br />

wir St. Auban und waren froh<br />

am nächsten Morgen erst e<strong>in</strong>mal ausschlafen<br />

zu können. Der Sonntag war<br />

als Ruhetag angedacht und um letzte<br />

Vorbereitungen an den Flugzeugen zu<br />

treffen. Abends fanden wir uns zum<br />

traditionellen Eröffnungsessen <strong>in</strong> dem<br />

urigen, gemütlichen Hotel von Olga<br />

e<strong>in</strong>. Während Olga auf traditionelle Art<br />

und Weise viele verschiedene Köstlichkeiten<br />

zubereitete, ließen wir uns den<br />

We<strong>in</strong> schmecken und freuten uns alle<br />

auf den bevorstehenden ersten Flugtag.<br />

Die Tra<strong>in</strong>er Ulrich Schulze, Re<strong>in</strong>hold<br />

Sänger (Noelli) und Siggi Baumgartl<br />

brachten 3 Doppelsitzer mit, sodass wir<br />

Neul<strong>in</strong>ge alle direkt am ersten Tag <strong>in</strong><br />

den Genuß e<strong>in</strong>es ersten Fluges kamen!<br />

Während Uli, Noelli und Siggi uns <strong>in</strong><br />

etwas kürzeren Flügen e<strong>in</strong>wiesen begleiteten<br />

die anderen Tra<strong>in</strong>er Michael<br />

Breitbach (Mops), Hubertus Huttel<br />

(Hubs), Hartmut Biebricher und Sebastian<br />

Hessner (Sepp) den Rest der<br />

Gruppe. Eckhard Stoi, der wie jedes<br />

Jahr diese Tra<strong>in</strong>erfortbildung mit angeschlossenen<br />

D­Kader Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslager<br />

organisierte, blieb zunächst am Boden<br />

und half als „Bodenpersonal“, dass wir<br />

alle gut <strong>in</strong> die Luft kamen.<br />

Nachdem am ersten Flugtag die Bed<strong>in</strong>gungen<br />

ganz gut waren, wurden wir<br />

am 30.03. schon mehr gefordert. Am<br />

Ende des Flugtages wartete dann noch<br />

der eigentliche „Luftsport“ auf uns. Für<br />

Maik (WP), Sepp (3W) und Turbo (TH)<br />

hatte es nicht mehr ganz gereicht, sie<br />

lagen ca. 20 km vor’m Platz, alle recht<br />

nah beie<strong>in</strong>ander. Mit ca. 10 Rückholern<br />

holten wir e<strong>in</strong> Flugzeug nach dem anderen<br />

aus den Äckern … bis wir wieder<br />

<strong>in</strong> den Ferienwohnungen waren, war es<br />

schon 1 Uhr!<br />

Die Wetterlage des nächsten Tages ließ<br />

selbst die „alten Hasen“ teils zum ersten<br />

Mal „<strong>in</strong> Richtung“ Meer fliegen, e<strong>in</strong>e<br />

völlig neue Erfahrung. Die Tra<strong>in</strong>er<br />

Noelli, Uli und Siggi machten <strong>in</strong> den<br />

Doppelsitzern die letzten E<strong>in</strong>weisungsflüge<br />

und somit konnten wir uns nun<br />

auch auf die ersten e<strong>in</strong>sitzigen Flüge<br />

freuen! Die Vorfreude hielt aufgrund<br />

des Wetters noch e<strong>in</strong>en Tag länger an<br />

und so nutzten wir den 1. April für etwas<br />

Theorie. Nett verpackt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

<strong>in</strong>teressanten und lehrreichen Vortrag<br />

von Siggi, der uns allen den e<strong>in</strong>’ oder<br />

anderen Denkanstoß gab!<br />

Der nächste Tag wurde der beste Tag<br />

der zwei Wochen und so konnten auch<br />

die Neul<strong>in</strong>ge bereits bis zu 400 km<br />

fliegen! Nachdem ich anfangs noch<br />

sehr mit Übelkeit zu kämpfen hatte<br />

und ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>weisungsflug außerhalb<br />

der Reichweite von St. Auban machen<br />

konnte, starten auch Mart<strong>in</strong> (22) und<br />

me<strong>in</strong> erster e<strong>in</strong>sitziger Flug <strong>in</strong> den Alpen.<br />

Sepp (3W) schien se<strong>in</strong>en Auftrag,<br />

uns erst e<strong>in</strong>mal die Gegend bei Pui und<br />

V<strong>in</strong>on zu zeigen, beim Anblick e<strong>in</strong>er<br />

sehr guten Wolkenstraße vergessen zu<br />

haben. Die nächsten 150 km flogen wir<br />

be<strong>in</strong>ahe ohne Kreis <strong>in</strong> Richtung Mount<br />

Ventoux und zurück. Immer bestens<br />

betreut vom Reiseleiter Sepp, konnten<br />

Mart<strong>in</strong> und ich den Blick auf den Mont<br />

Ventoux und die umliegenden Berge<br />

genießen. Am Mont Ventoux wendeten<br />

wir und flogen weiter <strong>in</strong> Richtung Pui,<br />

anschließend sollte es nach V<strong>in</strong>on gehen.<br />

Richtig langweilig, wo man doch<br />

nun eigentlich nur noch weiter re<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

die Berge wollte. Leider verbastelten wir<br />

uns zwischen Pui und V<strong>in</strong>on auch noch<br />

zu allem Überfluss und wir wünschten<br />

uns wohl alle e<strong>in</strong>fach die Berge zurück.<br />

Abends landeten wir mit immerh<strong>in</strong> 250<br />

km für den OLC und dem guten Gefühl<br />

endlich <strong>in</strong> die Berge gekommen zu<br />

se<strong>in</strong>:)<br />

Nachdem wir uns am Vortag das Plateau<br />

de Puimichel und den Grand Canyon de<br />

Verdon von oben betrachtet hatten, nutzen<br />

wir den 03.04., um uns die Gegend<br />

noch e<strong>in</strong>mal von unten anzusehen. In<br />

dem kle<strong>in</strong>en verträumten Künstlerdorf<br />

Moustiers Sa<strong>in</strong>t­Marie fanden wir uns<br />

zu e<strong>in</strong>em Glas Cidre e<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>ige von<br />

uns stiegen hoch bis zur Kapelle, um<br />

die Aussicht zu genießen und natürlich<br />

14 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


um mit e<strong>in</strong>em netten Gästebuche<strong>in</strong>trag<br />

und e<strong>in</strong>er angezündeten Kerze alles getan<br />

zu haben, um den Wettergott wieder<br />

auf unsere Seite zu kriegen!<br />

Abends feierten wir mit köstlichem Essen,<br />

gekocht von Hartmut und XXX,<br />

geme<strong>in</strong>sam unser Bergfest. Nebenbei<br />

machten wir uns bereits Gedanken für<br />

das Alternativprogramm für den Sonntag.<br />

PC Met und Wetter­Jetzt hatten<br />

erneut nichts Gutes zu verkünden. So<br />

entschieden sich die meisten fürs wohl<br />

naheliegendste Alternativprogramm:<br />

Ski fahren!<br />

Am Montag wurde zur Freude aller das<br />

Wetter wieder fliegbar und so konnte<br />

sich zum Beispiel Benedict (B5) über<br />

knapp 300 km freuen, obwohl der Tag<br />

mit bis zu 2,5 Stunden <strong>in</strong> +/­ 500 m Höhe<br />

begann.<br />

Der nächste Tag wurde ebenfalls nicht<br />

e<strong>in</strong>fach und die Flüge <strong>in</strong> unserer Gruppe<br />

Stoi, sollten nicht über 200 km herausgehen.<br />

Trotzdem war es besonders<br />

für mich e<strong>in</strong> sehr spannender und<br />

lehrreicher Flug, da ich nun zum ersten<br />

Mal „<strong>in</strong> den großen Bergen“ unter<br />

Hangkante flog … und das nicht zu<br />

wenig oder besser gesagt: Be<strong>in</strong>ahe die<br />

ganze Zeit. Mehrmals mussten wir alle<br />

uns mit Außenlandefeldern beschäftigen!<br />

Auf dem Rückweg von der Crete de<br />

Selles war für mich das Maß voll. Sepp<br />

(3W) war h<strong>in</strong>ter mir und mal deutlich<br />

höher als ich. Mit dem Gefühl, dass ich<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e riesige Schlucht ohne Außenlandemöglichkeit<br />

fliege, beschloss ich<br />

zum sicheren Außenlandeacker, den<br />

ich zuvor bereits schon 2 Mal fest im<br />

Blick hatte, zurückzukehren.<br />

Als ich über Funk meldete, dass ich<br />

sehr tief b<strong>in</strong> und zum sicheren Acker<br />

umdrehe, kam zunächst nur e<strong>in</strong> „Ne<strong>in</strong>,<br />

flieg’ weiter NW“ … das Gefühl sagte<br />

mir e<strong>in</strong>fach nur, dass es nicht passen<br />

kann … aber erleichtert sah ich schon<br />

wie sich die 3W vor mich stürzte und<br />

auf gleicher Höhe vor mir her flog. „Alles<br />

klar NW?“ … ja, jetzt wo Sepp me<strong>in</strong>en<br />

Blickw<strong>in</strong>kel hat, kann’s weitergehen!<br />

Am Ende dieser zuvor „endlosen<br />

Schlucht“ waren wir am Hang wieder<br />

auf angenehme Höhe gestiegen, kurbelten<br />

über Hangkante noch kurz und<br />

dann konnte es schon weitergehen!<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

Doch auch ohne den Aufw<strong>in</strong>d am Hang<br />

wären wir noch zum, zunächst unerreichbar<br />

sche<strong>in</strong>enden, Außenlandefeld<br />

gekommen. Sogar noch mit mehr als<br />

genügend Sicherheitshöhe Tobi (<strong>NRW</strong>)<br />

musste sich an der Crete de Selles leider<br />

e<strong>in</strong> großes Feld aussuchen, beim Rest<br />

der Gruppe Stoi sollte es beim Ausschau<br />

halten nach Landemöglichkeiten<br />

bleiben.<br />

Die letzten 3 Tage verg<strong>in</strong>gen wie im Flug,<br />

allerd<strong>in</strong>gs leider mit wenigen Flügen.<br />

Wir nutzen die Tage noch für e<strong>in</strong> wenig<br />

Sightsee<strong>in</strong>g, natürlich immer <strong>in</strong>klusive<br />

Außenlandefelderbesichtigungen.<br />

Das beliebteste war wohl e<strong>in</strong>deutig Außenlandefeld<br />

Nummer 8 (Marcoux):<br />

Das Außenlandefeld liegt im Flussbett<br />

der Bleone und wohl ke<strong>in</strong>er von uns hat<br />

zuvor geglaubt, dass dieses Feld wirklich<br />

empfehlenswert ist. Vor Ort haben<br />

wir uns e<strong>in</strong>es Besseren belehren lassen:<br />

Das Flussbett ist gut geeignet zum Landen,<br />

ist rückholerfreundlich, da man direkt<br />

bis vor das Flugzeug fahren kann,<br />

und, wenn ihr dann noch Badesachen<br />

im Gepäck habt, vergeht die Zeit bis die<br />

Rückholer e<strong>in</strong>treffen wie im Fluge! ;­)<br />

Als ich mich vor e<strong>in</strong>em halben Jahr entschied<br />

mitzufahren, war ich ziemlich<br />

aufgeregt und ließ mich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em langen<br />

Telefonat mit Hermann überzeugen,<br />

dass ich dieser Herausforderung<br />

gewachsen b<strong>in</strong> und bestens von den<br />

Luftsport-Sparten<br />

Tra<strong>in</strong>ern betreut werde. Dies kann ich<br />

nur bestätigen und daher möchte ich<br />

e<strong>in</strong> großes Lob an alle Tra<strong>in</strong>er und e<strong>in</strong><br />

riesen Dank aussprechen! Von der Organisation<br />

von Eckhard, über die theoretische<br />

E<strong>in</strong>weisung von Sepp, bis h<strong>in</strong><br />

zu allen Tra<strong>in</strong>ern, die uns <strong>in</strong> St. Auban<br />

betreut und unterstützt haben … Ihr<br />

seid e<strong>in</strong> klasse Team, bei uns <strong>in</strong> Oeventrop<br />

würden wir sagen „Weiter machen,<br />

weiter machen, weiter machen!“<br />

Außerdem möchte ich dem Fördervere<strong>in</strong><br />

<strong>NRW</strong> für se<strong>in</strong>e Unterstützung herzlich<br />

danken, durch die Bereitstellung<br />

der LS 4 und dem Discus 2c konnten<br />

Tobi und ich wohl unvergessliche E<strong>in</strong>drücke<br />

sammeln, neue Erfahrungen<br />

machen und jede Menge lernen!<br />

Hannah Flocke<br />

15


Luftsport-Sparten<br />

Euregio Cup - 2010<br />

Hasen und Igel<br />

Nach 2 Jahren Pause war es endlich wieder<br />

soweit: Vom 08.05 ­ 24.05 fand der<br />

Euregio Cup, wie auch schon <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren, auf dem Landesleistungsstützpunkt<br />

Aachen Merzbrück statt,<br />

organisiert vom LVA Aachen. Geflogen<br />

wurde <strong>in</strong> 2 Klassen: Den Hasen mit <strong>in</strong>sgesamt<br />

5 Teams und der Igelklasse mit<br />

4 Teams. Obwohl wir dieses mal nur<br />

e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Feld waren, versprach schon<br />

der erste Wertungstag e<strong>in</strong>en bis auf den<br />

letzten Tag spannenden Wettbewerb.<br />

Dies lag vor allem an unserem Sportleiter<br />

Re<strong>in</strong>hold Sänger und unseren<br />

Meteorologen, die zusammen immer<br />

gute Arbeit leisten. Somit konnten wir<br />

am Ende 7 von 9 möglichen Wertungstagen<br />

verbuchen, wobei fast alle immer<br />

wieder nach Hause kamen, selbst bei<br />

Wetterlagen, bei denen ke<strong>in</strong>er von uns<br />

freiwillig gestartet wäre. Somit kam unser<br />

Sportleiter auf die die Idee für nächstes<br />

Jahr den „Wimmer Titten Orden“<br />

e<strong>in</strong>zuführen für den Piloten, der am<br />

meisten am Start rumwimmert. Auch<br />

unser Auswertungsteam, bestehend<br />

aus Dave und Sybille, machte immer<br />

e<strong>in</strong>en tollen Job, somit konnte an jedem<br />

geflogenen Tag e<strong>in</strong>e Wertung zu Stande<br />

gebracht werden. Auch die Küche hatte<br />

uns jeden Tag von morgens bis Abends<br />

immer gut verpflegt aufgrund e<strong>in</strong>es gut<br />

organisierten Thekendienstes. E<strong>in</strong> besonderes<br />

Dankeschön gilt auch noch an<br />

den Wettbewerbsleiter Hajo Machetanz<br />

der den gesamten Wettbewerb organisiert<br />

hat und sich auch während des<br />

Wettbewerbs immer um das Wohl jedes<br />

e<strong>in</strong>zelnen sorgte. Somit standen am Ende<br />

des Wettbewerbs folgende Sieger <strong>in</strong><br />

den beiden Klassen fest:<br />

Hasen Klasse<br />

1.Platz: Jürgen Jansen (Glassflügel 304)<br />

2.Platz: Herbert Olivier (Discus CS)<br />

3.Platz: Eckard Bonnes (Duo Discus)<br />

Igel Klasse<br />

1.Platz: Sebastian Tschorn (Ls 1­d)<br />

2.Platz: Ralph Erdmann (ASK 21)<br />

3.Platz: HaJo Machetanz (Ls 1­d)<br />

Der diesjährige Wanderpokal für den<br />

schnellsten erflogen Flug g<strong>in</strong>g an Jürgen<br />

Jansen.<br />

Somit ist der Wettbewerb trotz des kle<strong>in</strong>en<br />

Feldes e<strong>in</strong> voller Erfolg gewesen,<br />

dies lag vor allem an der harmonischen<br />

und lockeren Atmosphäre.<br />

Alles <strong>in</strong> allem kann ich den Euregio Cup<br />

vor allem für Streckenfluganfänger die<br />

<strong>in</strong> die Wettbewerbsluft re<strong>in</strong>schnuppern<br />

wollen nur empfehlen. Doch auch die<br />

erfahrenen Streckenpiloten können hier<br />

ihr fliegerisches Potential verbessern.<br />

Alexander Hoffmann<br />

16 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


Höhenstarts <strong>in</strong> der Lausitz!<br />

Die ersten Starts am langen Seil unter den kritischen Blicken des Prüfers.<br />

Erfolgreiche Tests mit eigener<br />

W<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Rothenburg-Görlitz<br />

(EDBR)!<br />

E<strong>in</strong>e Premiere der besonderen Art gab<br />

es unlängst bei den Rothenburgern:<br />

Vom „Lausitzpokal 2008“, der weltweit<br />

ersten Segelkunstflug – Wettbewerb<br />

unter Verwendung von Höhenstarts<br />

an der W<strong>in</strong>de angespornt, ist es den<br />

tatkräftigen Mitgliedern nun nach langer<br />

Vorarbeit gelungen, Höhenstarts<br />

auf dem eigenen Platz mit der eigenen<br />

W<strong>in</strong>de durchzuführen. Das hat bislang<br />

bei uns noch ke<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong> geschafft!<br />

Noch spricht man von Erprobung, aber<br />

wenn dort erst e<strong>in</strong>mal alles so läuft,<br />

wie die Fliegerkameraden das planen,<br />

dann können regelmäßig Höhenstarts<br />

für Ausbildung und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g im Segelkunstflug<br />

angeboten werden. Und das<br />

zu Kosten, die wesentlich unter denen<br />

der bisher notwendigen F – Schlepps<br />

liegen. Jetzt müssen nur noch „die Kunden“<br />

kommen!<br />

Denen wird mit Sicherheit an den<br />

Ufern der Neisse <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>g frequentiertem<br />

Luftraum von e<strong>in</strong>er hoch motivierten<br />

Mannschaft e<strong>in</strong> ungetrübtes Segel­<br />

Kunstflug­Erlebnis geboten.<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

Die ersten Starts am langen Seil unter<br />

den kritischen Blicken des Prüfers:<br />

v.l.n.r. Peter Vogt, der den Umbau der<br />

W<strong>in</strong>de meisterte, auf der W<strong>in</strong>de Prüfer<br />

He<strong>in</strong>z Katzschke aus Dresden, Volker<br />

Wollert, Norbert Jähnert „ at the controls“.<br />

Stephan Peereboom hält alles mit<br />

se<strong>in</strong>er Kamera fest.<br />

Angetrieben wird die Doppeltrommelw<strong>in</strong>de<br />

des Rothenburger LSV von e<strong>in</strong>em<br />

Chevrolet Benz<strong>in</strong>motor mit 7,4 l<br />

Hubraum und 360 PS. 3.050 m des<br />

5 mm starken Dyneema – Seils von Li­<br />

Luftsport-Sparten<br />

ros wurden für die Höhenstarts ausgelegt.<br />

Die Wetterbed<strong>in</strong>gungen waren durch<br />

umlaufende W<strong>in</strong>de, zuweilen auch Rückenw<strong>in</strong>de,<br />

mit ger<strong>in</strong>gen Geschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

gekennzeichnet. Alle Starts <strong>in</strong><br />

Richtung 36. Gegenw<strong>in</strong>dkomponenten<br />

lagen dabei nicht höher als 2,5 m/sec.<br />

In allen Fällen erwies sich die W<strong>in</strong>de<br />

als leistungsstark und lieferte stets sichere<br />

Fluggeschw<strong>in</strong>digkeiten am Seil.<br />

Gerd Ottensmann<br />

17


Luftsport-Sparten<br />

Das Fliegen studieren<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Praxis und Theorie des<br />

Segelflugsports an der TU Dortmund<br />

Zum Sommersemester 2010 organisierte das Institut für Sport und Sportwissenschaft<br />

der TU Dortmund für angehende Sportlehrer<strong>in</strong>nen und Sportlehrer e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> den Segelflugsport. Der Autor ist dort zuständig für die Ausbildung<br />

der „Natursportarten“ (traditionell Rudern, Kanu, W<strong>in</strong>dsurfen, Ski alp<strong>in</strong> und nordisch,<br />

Klettern) und begann selbst die Ausbildung zum Segelflugzeugführer im<br />

April des Vorjahres.<br />

Bee<strong>in</strong>druckt von der „pädagogischen<br />

Wirksamkeit“ des Segelflugsports,<br />

<strong>in</strong>sbesondere auf junge Menschen,<br />

entwickelte sich schnell die Idee, e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>führung für die „Natursportart Segelfliegen“<br />

an der TU Dortmund aufzubauen.<br />

Mit den Luftsportfreunden <strong>in</strong><br />

Kamen (ca. 30 Autom<strong>in</strong>uten vom Campus<br />

entfernt) und der Cheffluglehrer<strong>in</strong><br />

Sue Kussbach wurden theoretische und<br />

praktische Ausbildungs<strong>in</strong>halte <strong>in</strong> Anlehnung<br />

an die Segelflugausbildung<br />

des Deutschen <strong>Aero</strong> <strong>Club</strong> konzipiert<br />

und im Rahmen dieses Pilot­Ausbildungsgangs<br />

evaluiert.<br />

Die Ausbildung fand immer freitags<br />

von 14­19 Uhr statt. 7 Term<strong>in</strong>e waren<br />

bis Pf<strong>in</strong>gsten angesetzt; 1 verregneter<br />

Tag wurde zur Theorievermittlung im<br />

Vere<strong>in</strong>sheim e<strong>in</strong>gesetzt. Über 20 Interessierte<br />

hatten sich gemeldet; nach<br />

e<strong>in</strong>em ersten Schnupperflug wurden 8<br />

Studierende nach der Reihenfolge der<br />

Anmeldungen ausgewählt. Neben Sue<br />

waren immer noch 1­2 FluglehrerInnen<br />

am Platz; dank guter Überredungskünste<br />

fanden sich auch immer W<strong>in</strong>denfahrer,<br />

Lepofahrer und Flugleiter<br />

für die Aufgaben, die die Studierenden<br />

nicht erledigen konnten. Diese wurden<br />

dann im Rahmen der „E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong><br />

den Flugbetrieb und Verhalten auf dem<br />

Platz“ auf bestimmte Aufgaben vorbereitet:<br />

Aushallen und E<strong>in</strong>hallen <strong>in</strong>kl. Pflege,<br />

Flugzeuge checken, Startlisten schrei­<br />

18 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


en, Segelflugzeuge rückholen; E<strong>in</strong>kl<strong>in</strong>ken<br />

und „Flügellaufen“.<br />

Die praktische Ausbildung be<strong>in</strong>haltete<br />

quantitativ m<strong>in</strong>destens 90 Flugm<strong>in</strong>uten<br />

oder 10 Starts. Im Vordergrund<br />

standen:<br />

Wirkungsweise und Bedienen der Ruder,<br />

Geradeausflug, Langsamflug, Kurvenflüge<br />

mit ger<strong>in</strong>ger Querneigung<br />

und (bei genügend Höhe) Rollübungen,<br />

Landee<strong>in</strong>teilung.<br />

Fazit: Diese Pilotveranstaltung hat allen<br />

Beteiligten sehr viel Spaß gemacht. Die<br />

Studierenden waren sehr konzentriert<br />

dabei und haben e<strong>in</strong>en guten E<strong>in</strong>druck<br />

von dieser fasz<strong>in</strong>ierenden Natur­Sportart<br />

bekommen. Alle wollen gerne wie­<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

der kommen um „das Segelfliegen“ besser<br />

zu beherrschen. Wenn sie später an<br />

irgende<strong>in</strong>er Schule arbeiten, werden sie<br />

sich gut an diese Zeit er<strong>in</strong>nern können<br />

und ggf. e<strong>in</strong>mal Kontakt zu e<strong>in</strong>em benachbarten<br />

Vere<strong>in</strong> aufnehmen, um zB.<br />

e<strong>in</strong>e Projektwoche an e<strong>in</strong>em Flugplatz<br />

zu machen oder gar e<strong>in</strong>e Segelflug­AG<br />

zu übernehmen oder aufzubauen.<br />

Für Rückfragen stehen Sue Kussbach<br />

und Volker Grabow sehr gerne zur Verfügung.<br />

Wir s<strong>in</strong>d sicher, dass es e<strong>in</strong>e<br />

Folgeveranstaltung im nächsten Jahr<br />

geben wird.<br />

Blue skies<br />

FK Volker<br />

Luftsport-Sparten<br />

Schon gepunktet?<br />

Die Motorflug­ und die UL­Kommission<br />

des DAeC LV <strong>NRW</strong> starteten am<br />

1. April den Jahressportflug 2010 für<br />

e<strong>in</strong>motorige Motorflugzeuge, Motorsegler<br />

und Ultraleichtflugzeuge. Neben<br />

dem fliegerischen Vergnügen locken<br />

attraktive Preise.<br />

Bewertet werden Landungen auf Flugplätzen<br />

<strong>in</strong> <strong>NRW</strong>, wobei jedes Gelände<br />

im Wettbewerbszeitraum nur e<strong>in</strong>mal<br />

gewertet wird.<br />

Folgende Punkte werden vergeben:<br />

Landung auf den Flughäfen mit<br />

Flugverkehrskontrollstelle ➔ 3 Pkte<br />

Landung auf allen anderen<br />

<strong>NRW</strong>­Plätzen: ➔ 1 Pkt<br />

Zehn Bonuspunkte erhalten die Teilnehmer<br />

des Fly­In des <strong>Landesverband</strong>es,<br />

das <strong>in</strong> diesem Jahr am 4, September<br />

<strong>in</strong> Schmallenberg stattf<strong>in</strong>den<br />

wird.<br />

Die Teilnehmerkarten werden von den<br />

Teilnehmern bis zum 30.10.2010 an<br />

die Geschäftsstelle des DAeC LV <strong>NRW</strong><br />

e<strong>in</strong>gesandt.<br />

Die Meldekarten wurden an die Vere<strong>in</strong>e<br />

versendet und können kostenlos<br />

<strong>in</strong> Duisburg nachbestellt werden. Wir<br />

wünschen allen Teilnehmern viel<br />

Spaß und viele positive Erlebnisse.<br />

GR<br />

19


Ruhr 2010<br />

Ruhr 2010<br />

Schachtzeichen – e<strong>in</strong> soziales Kunstwerk<br />

Wer Schachtzeichen bei Google e<strong>in</strong>gibt,<br />

wird über 700.000 mal über diese<br />

Kunstaktion unterrichtet. Was hat Luftsport<br />

und Schachtzeichen mite<strong>in</strong>ander<br />

zu tun? Dazu bedarf es e<strong>in</strong>er näheren<br />

Betrachtung des Objektes Schachtzeichen.<br />

Über 1000 Kohleschächte hat es<br />

e<strong>in</strong>mal im Ruhrgebiet gegeben. Angefangen<br />

hat es vor ca.200 Jahren mit<br />

dem Ste<strong>in</strong>kohlebergbau. Über e<strong>in</strong>e halbe<br />

Millionen Menschen haben e<strong>in</strong>st im<br />

Ruhrgebietsbergbau gearbeitet. Heute<br />

s<strong>in</strong>d es noch e<strong>in</strong>ige tausend <strong>in</strong> fünf<br />

Bergwerken. Das Ende ist also absehbar.<br />

Im Rahmen des vor e<strong>in</strong>igen Jahren<br />

<strong>in</strong> Planung gegangenen Projektes Ruhr<br />

2010 – Europäische Kulturhauptstadt ­<br />

konnte Jedermann Vorschläge e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />

Dr. Volker Bandelow machte den<br />

Vorschlag, diese ehemaligen Zechen<br />

durch e<strong>in</strong> Zeichen sichtbar zu machen.<br />

Dieses Zeichen sollte e<strong>in</strong> gelber Ballon<br />

mit e<strong>in</strong>er gelben Fahne se<strong>in</strong>. Wenn e<strong>in</strong><br />

Ballonfahrer das Wort Ballon liest oder<br />

hört wird er wach. Wenn es dazu noch<br />

um e<strong>in</strong>en 3,7 m 2 großen Gasballon geht<br />

und e<strong>in</strong>e Zahl von 400 genannt wird,<br />

wird er aktiv. So hat der Vorsitzende<br />

der Freiballonkommission des DAeC<br />

LV <strong>NRW</strong> bereits vor 2 Jahren versucht<br />

erste Kontakte mit den Machern dieses<br />

Vorhabens aufzunehmen. Auch e<strong>in</strong><br />

weiterer Versuch ca. e<strong>in</strong> Jahr vor der<br />

geplanten Kunstaktion blieb erfolglos.<br />

Man konnte oder wollte ke<strong>in</strong>en fachmännischen<br />

Rat e<strong>in</strong>holen. Erst im Dezember<br />

2009 wurde Wilhelm Eimers<br />

als Berater e<strong>in</strong>gebunden. Es arbeiteten<br />

bis zuletzt Leute an diesem Projekt mit<br />

Markus Sieverd<strong>in</strong>g - Air Liquide war Schachtzeichenhauptsponsor. Hier im Gespräch mit<br />

Claudia & Wilhelm Eimers. Hubert Horstmann (Düsseldorf), Erf<strong>in</strong>der des netzlosen<br />

Gasballons fuhr am morgen Dr.Volker Bandelow (Schachtzeichenerf<strong>in</strong>der) sicher durch die Luft.<br />

Nidda Ramires (<br />

viel Sachverstand und großem Engagement.<br />

Die Verpflichtung der Aachener<br />

Firma GEFA Flug die Ballontechnik bereitzustellen,<br />

war e<strong>in</strong> guter und richtiger<br />

Schritt. Hier hatte man e<strong>in</strong>e Firma<br />

mit <strong>in</strong>s Boot geholt, die sich auskannte<br />

mit diesen 3,7 m 2 großen Ballonen.<br />

Aber die Zeit bis zum Mai 2010 war e<strong>in</strong>fach<br />

zu kurz um für alle Eventualitäten<br />

gewappnet zu se<strong>in</strong>. Im Februar 2010<br />

wurden dann auf dem Verbandstartplatz<br />

Gladbeck erste praktische Versuche<br />

gefahren. Diese zeigen schnell die<br />

Grenzen auf, wenn der Wettergott nicht<br />

mitspielen will. Die Versuche wurden<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Halle verlegt. Jetzt waren die<br />

Ergebnisse gut, aber eben nicht mehr<br />

praxisbezogen.<br />

Der Düsseldorfer Regierungspräsident<br />

(Dez.24 Luftfahrt) war die zuständige<br />

Genehmigungsbehörde. Die DFS gab<br />

ihr Ok und so wurde vere<strong>in</strong>bart, dass<br />

e<strong>in</strong>e Auflasshöhe von 80 m ok sei. Das<br />

aber nur am Tage mit der Ausnahme,<br />

20 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


USA) testet den Schachzeichenballon<br />

dass zweimal e<strong>in</strong> Nachtleuchten stattf<strong>in</strong>den<br />

konnte. Dazu waren die Gasballons,<br />

die dankenswerterweise von Air<br />

Liquide – Düsseldorf mit dem benötigten<br />

Helium versorgt wurden, mit e<strong>in</strong>er<br />

zweimal 400 W starken Halogenlampe<br />

ausgestattet.<br />

1800 Helfer wurden von GEFA – Flug<br />

<strong>in</strong> 10 Tagen geschult. E<strong>in</strong> verdammt<br />

hartes Stück Arbeit, Laien <strong>in</strong> nur zwei<br />

Stunden den richtigen Umgang mit so<br />

e<strong>in</strong>em Riesen zu erklären. 400 mögliche<br />

Standorte zu besuchen, Genehmigungen<br />

e<strong>in</strong>zuholen, mit Supermärkten<br />

zu verhandeln, weil hier e<strong>in</strong>st die<br />

Schächte waren und die für so e<strong>in</strong> großes<br />

Kunstprojekt benötigten f<strong>in</strong>anziellen<br />

Mittel zu besorgen, war e<strong>in</strong>e tolle<br />

Meisterleistung des Projektmanagements<br />

<strong>in</strong> Essen.<br />

Am Pf<strong>in</strong>gstsamstag war es soweit. Bei<br />

allerbestem Wetter wurden 311 ehemalige<br />

Zechen für jedermann weit sichtbar<br />

markiert. Die Presse lobte diese<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

Jonathan Trapp (USA) und erster Ärmelkanalbez<strong>in</strong>ger im Clusterballon am 27.Mai 2010 ließ<br />

sich vom Freiballonkommissonsvorsitzenden den Schachtzeichenballon erklären. Ob es damit<br />

wohl auch über den Ärmelkanal g<strong>in</strong>ge?<br />

Kunstaktion <strong>in</strong> den allerhöchsten Tönen.<br />

Die Menschen an Rhe<strong>in</strong> und Ruhr<br />

nahmen diese Form der Er<strong>in</strong>nerung an<br />

das alte Ruhrgebiet an. Es gab an vielen<br />

Standorten weitere Kunstprojekte und<br />

es wurde viel und feste gefeiert. Erst als<br />

der Pf<strong>in</strong>gstmontag die von den Segelfliegern<br />

erwarteten Bärte brachte, die Ballonfahrer<br />

bereits alle wieder am Boden<br />

waren, zeigte sich, dass die gelben Ch<strong>in</strong>a<br />

– Ballone eigentlich nur für schönes<br />

Wetter geeignet waren. Über 80 Stück<br />

g<strong>in</strong>gen im Sturm kaputt. Zerrissen am<br />

Anhänger oder vere<strong>in</strong>zelt auch an zu<br />

nahe stehenden H<strong>in</strong>dernissen. Wieder<br />

hat die technische Abteilung um Mart<strong>in</strong><br />

Janik von Schachtzeichen großartiges<br />

geleistet. Tag und Nacht im E<strong>in</strong>satz<br />

hat sie versucht zu retten was es noch<br />

zu retten gab. So konnten <strong>in</strong> den noch<br />

folgenden sechs Schachtzeichentagen<br />

die meisten Standorte wieder bespielt<br />

werden. Nur am Rande sei erwähnt,<br />

dass es fünf Ballone gelang, sich <strong>in</strong> die<br />

unendliche Freiheit des Himmels zu<br />

entfliehen. E<strong>in</strong>ige mit Hilfe von jugendlicher<br />

Hand geführte Messer, die dazu<br />

sogar die hohen Zäune des Bochumer<br />

Opelwerkes überstiegen. Möglicherweise<br />

gesteuert von dem Gedanken, dass<br />

es wenigstens für e<strong>in</strong>en Moment mit<br />

Opel aufwärts gehen sollte ­ sehr zum<br />

Leitwesen der DFS und des RP <strong>in</strong> Düsseldorf.<br />

Für e<strong>in</strong>en letzten Höhepunkt<br />

sorgten die Ballonfahrer des DAeC LV.<br />

Auf E<strong>in</strong>ladung des Hauptsponsors Air<br />

Liquide konnten e<strong>in</strong> Tag vor dem Ende<br />

von Schachtzeichen 60 Mitfahrer <strong>in</strong> 9<br />

Gas – und 10 Heißluftballone vom Verbandsstartplatz<br />

<strong>in</strong> Gladbeck aufsteigen<br />

und das Ruhrgebiet bei allerbestem<br />

29 m 3 Helium Inhalt<br />

Ballönerwetter <strong>in</strong> der dritten Demension<br />

erleben. Darunter waren so prom<strong>in</strong>ente<br />

Personen wie die Ruhr 2010<br />

Chefs Dr.h.c. Fritz Pleitgen und Prof.<br />

Dr.Oliver Scheytt, sowie der Schachtzeichen<br />

Erf<strong>in</strong>der Dr. Volker Bandelow und<br />

Air Liquide Geschäftsführer Markus<br />

Sieverd<strong>in</strong>g . Schachtzeichen, e<strong>in</strong> Projekt<br />

zwischen Himmel und Erde. E<strong>in</strong><br />

tolles Projekt, e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsprojekt<br />

vieler Menschen aus dem Revier,<br />

mit kle<strong>in</strong>em Fehler – aber die machen<br />

uns so menschlich.<br />

W.E.<br />

21


Luftsport-Sparten<br />

Über Idealismus und den Spaß am Fliegen<br />

Die 24. BBSW fand zwischen dem 13. und 23. Mai 2010 statt<br />

Geme<strong>in</strong>schaftliches Grillen am ersten schönen Abend<br />

Guten Morgen! Der Himmel ist grau<br />

und es sieht nach Regen aus, das Bett<br />

war warm und trocken. Ich kann ke<strong>in</strong><br />

Flugzeug und schon gar nicht mit Morgentau<br />

auf den Flächen sehen.<br />

Das heißt, die BBSW ist wieder e<strong>in</strong>mal<br />

vorbei und ich kann die Gewohnheit<br />

ablegen zu Beschreiben und unseren<br />

Meteorologen nach schlauen Sätzen für<br />

die Homepage zu fragen.<br />

Stattdessen taucht bei mir die Frage auf,<br />

ist es Idealismus oder s<strong>in</strong>d wir Segelflieger<br />

alle e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es bisschen verrückt?<br />

Ich denke e<strong>in</strong> wenig von Beidem gehörte<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr dazu, als die 24.<br />

BBSW (Bad Breisiger Segelflug Wochen)<br />

am 13. Mai begann.<br />

Was br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Horde Erwachsener<br />

nebst ihren Sprössl<strong>in</strong>gen sonst dazu, <strong>in</strong><br />

Kälte und Regen auf e<strong>in</strong>em Camp<strong>in</strong>g/<br />

Flugplatz auszuharren, der bei solchem<br />

Wetter nur m<strong>in</strong>imalen Warm­Wasser­<br />

Vorrat, kalte düstere Hallen als festes<br />

Dach über dem Kopf, und jede Menge<br />

flugfreie Aufrüst­ und Aufbauübungen<br />

bietet.<br />

Treffendster Satz im Brief<strong>in</strong>g war „es<br />

ist wirklich die Brief<strong>in</strong>g Halle und nicht<br />

der Kühlschrank, <strong>in</strong> dem wir uns versammeln“<br />

Auch die Warmluft­Advektion, die uns<br />

an e<strong>in</strong>igen Tagen vorher gesagt wurde,<br />

war mehr relativ, als wörtlich zu nehmen.<br />

Kisten von Videos wurden angeschleppt,<br />

e<strong>in</strong>e We<strong>in</strong>probe angeboten<br />

und die Schwimmbäder <strong>in</strong> der Umgebung<br />

hatten Hochkonjunktur. An alternativen<br />

Freizeitmöglichkeiten fehlt es<br />

im Umfeld der Mönchsheide erfreulicher<br />

Weise nie.<br />

Die Wettbewerbsleitung am Abschiedsabend während der traditionellen<br />

Abschiedsüberraschung von Mario<br />

Aber wir wurden belohnt:<br />

Mit der schon legendären Kameradschaft<br />

unter den Teams (<strong>in</strong> diesem Jahr<br />

waren 28 am Start), mit den unschlagbaren<br />

Cocktails unseres Auswerters<br />

Andreas Knapp und schließlich auch<br />

mit 5 Wertungstagen und traumhaftem<br />

Wetter über Pf<strong>in</strong>gsten.<br />

Dank der treffenden Wettervorhersagen<br />

des Meteorologen Bernd Fischer<br />

und der sicheren Aufgabenauswahl des<br />

Sportleiters Gerd Doepner konnten wir<br />

die Wetterfenster nutzen und <strong>in</strong> den 3<br />

Klassen mehr als 18.000 Streckenkilometer<br />

erzielen.<br />

Das Team der Wettbewerbsleitung wurde<br />

auch <strong>in</strong> diesem Jahr ergänzt durch<br />

unseren Startleiter Uwe Offers, der es<br />

mehr als e<strong>in</strong>mal schaffte das gesamte<br />

Feld <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er knappen Stunde<br />

an den Himmel zu hängen. Tatkräftig<br />

unterstütz wurde er dabei natürlich<br />

von den Schlepp­Piloten, die teils auf<br />

der Mönchsheide beheimatet s<strong>in</strong>d, aber<br />

auch von Koblenz und Bonn Hangelar<br />

e<strong>in</strong>geflogen kamen. Ebenso wie bei den<br />

Teilnehmern gibt es auch hier e<strong>in</strong>ige<br />

treue Seelen, die jedes Jahr aufs Neue<br />

dabei s<strong>in</strong>d.<br />

22 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


Denkbar e<strong>in</strong>zigartig war die nicht vorhandene<br />

Abwechslung im morgendlichen<br />

Aufbau – ke<strong>in</strong>er der Teilnehmer<br />

konnte sich er<strong>in</strong>nern, jemals jeden Tag<br />

<strong>in</strong> derselben Reihenfolge der Klassen<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

Doppelsitzer<br />

mit derselben Startrichtung aufgebaut<br />

zu haben.<br />

Die Aufgaben selber dagegen variierten<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr zwischen Rac<strong>in</strong>g Tasks,<br />

Distance­Area­Tasks, und Speed­Area­<br />

Tasks, so dass für jede Vorliebe etwas<br />

dabei war.<br />

Mir als dem Internet­Live­Ticker und<br />

‚Mädchen für fast Alles’ im Team der<br />

Wettbewerbsleitung bleibt an dieser<br />

Stelle nur, mich zu bedanken für 11<br />

wundervolle Tage, die den Geist des Segelfliegen<br />

belebt, sowie Schulungs­ und<br />

Leistungsflug verbunden haben und<br />

Luftsport-Sparten<br />

darauf zu hoffen, dass die 25. BBSW,<br />

die im nächsten Jahr erst im Juni, aber<br />

wie gewohnt von Himmelfahrt bis<br />

Pf<strong>in</strong>gsten statt f<strong>in</strong>den wird, genauso<br />

großfamiliär ablaufen wird wie die 24<br />

davor. Wir alle hoffen darauf, neben unseren<br />

Stamm­Teilnehmern auch e<strong>in</strong>ige<br />

neue Piloten und Pilot<strong>in</strong>nen begrüßen<br />

zu dürfen. Neugierig geworden? Dann<br />

schaut e<strong>in</strong>fach mal hier vorbei:<br />

http://bbsw.moenchsheide.de<br />

Babett Lange<br />

Bilder: Hans Auweiler und Babett Lange<br />

1 2655 RR Richter / Richter / Hannemann LSC Erftland Duo Discus<br />

2 2240 BM Fremerey / Lauer LSC Erftland Duo Discus<br />

3 1895 MA Auweiler / Auweiler / Toups Luftsportvere<strong>in</strong> Mönchsheide Janus CM(FG)<br />

4 1759 4Y Wiesenthal / Geisen Luftsportvere<strong>in</strong> Mönchsheide Duo Discus T<br />

5 1732 1M Back Holger AC Nastätten DG 1000/20m<br />

6 1546 Q2 Wichmann / Benkens / Well<strong>in</strong>g FSV Bergisch Land DG 1000/20m<br />

6 1546 4N Forneck / Wulfhorst / Bauz / Krüger aeroclub Bonn­Hangelar Duo Discus<br />

8 1404 KO Bid<strong>in</strong>ger / Meier / Raben <strong>Aero</strong>­<strong>Club</strong> Trier und Konz Duo Discus<br />

<strong>Club</strong>-/ Standardklasse<br />

1 2325 DJ Lebelt Thomas LSV Bonn­Rhe<strong>in</strong>­Sieg Discus<br />

2 2052 BE Scheiff Bernhard LSV Bonn­Rhe<strong>in</strong>­Sieg LS 1­d<br />

3 1793 MZ G<strong>in</strong>tzel / Matterstock aeroclub Bonn­Hangelar Discus<br />

4 1601 LY Boest Jürgen Luftsportvere<strong>in</strong> Mönchsheide <strong>Club</strong> Libelle<br />

5 1316 G8 Berthold Markus Fluggruppe Rhe<strong>in</strong>braun LS 4<br />

6 1061 47 Wehr Christoph Luftsportvere<strong>in</strong> Mönchsheide DG 100<br />

7 1034 D1 Wagner Mart<strong>in</strong> Luftsportvere<strong>in</strong> Mönchsheide DG 100<br />

8 1023 IG Z<strong>in</strong>nert Christ<strong>in</strong>e & Jörg aeroclub Bonn­Hangelar DG 300<br />

9 941 IWS van Beek Peter Luftsportvere<strong>in</strong> Mönchsheide ASW 20<br />

10 724 19 Milles Steven SFG Mendig ASW 19<br />

11 308 EP Schumann Henn<strong>in</strong>g LSC Erftland Phobus C<br />

Renn-/ Offene Klasse<br />

Die Wertung <strong>in</strong> den Klassen:<br />

1 3429 OK Knischewski Oliver LSC Erftland LS 8/18m<br />

2 3407 PC Schmidt Gunter LSV Egge ASH 25<br />

3 3400 TW Wartha Thomas LSC Erftland LS 8/18m<br />

4 2366 JM Meurs Jochen LSC Erftland Glasflugel 304<br />

5 1976 S7 Sch<strong>in</strong>delmeiser Wolfgang Luftsportvere<strong>in</strong> Mönchsheide DG 800/18m<br />

6 1877 XXL Brunke / Kroker / Philipsen <strong>Aero</strong> <strong>Club</strong> Grevenbroich Neuss Nimbus 3DT<br />

7 1689 TT Beckmann Frank LSV Sauerland Ventus 2<br />

8 1119 21 Vietoris Robert LSV Grenzland ASW 20<br />

9 835 4B Marx Gerhard LSC Erftland LS 6<br />

23


Luftsport-Sparten<br />

Le<strong>in</strong>enolympics 2010<br />

Landesmeister C. Holtermann mit M. Feger und U. Kehnen<br />

Ende Mai hatten der LSV Phoenix und<br />

der MC Karken zu e<strong>in</strong>er Modellflugveranstaltung<br />

e<strong>in</strong>geladen, um jedem Interessierten<br />

e<strong>in</strong> Wochenende rund um das<br />

Fesselflugmodell zu bieten.<br />

Am Samstag startete die Veranstaltung<br />

mit der Landesmeisterschaft im<br />

Kunstflug. Beim schönsten Sommerwetter<br />

konnten alle drei Wertungsrunden<br />

geflogen werden. Am Ende stand<br />

Christoph Holtermann als Landesmeister<br />

fest, gefolgt von Michael Feger und<br />

Uwe Kehnen.<br />

Parallel zur Kunstflug­Landesmeisterschaft<br />

tra<strong>in</strong>ierten <strong>in</strong> den Klassen Beg<strong>in</strong>ner,<br />

BCD und Old­Time­Stunt Teilnehmer<br />

<strong>in</strong> den anderen Flugkreisen. Da die<br />

Kunstflug­Landesmeisterschaft schon<br />

am frühen Nachmittag abgeschlossen<br />

wurde, konnten die für den Sonntag<br />

geplanten Klassen schon jeweils zwei<br />

Wertungsflüge absolvieren.<br />

Viele Besucher nutzten den Samstag<br />

um Fesselflug kennen zu lernen oder<br />

wieder mal e<strong>in</strong>en Fesselfluggriff <strong>in</strong> die<br />

Hände zu nehmen. Der Tag klang bei<br />

e<strong>in</strong>em schönen Barbecue mit vielen<br />

Er<strong>in</strong>nerungen und e<strong>in</strong>er gewissen Vorfreude<br />

für den Sonntag aus, denn am<br />

Sonntag sollte der eigentliche S<strong>in</strong>n der<br />

Le<strong>in</strong>enolympics <strong>in</strong> den Vordergrund<br />

rücken – jeder der e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en Fessel­<br />

flieger steuern wollte, sollte dies mit der<br />

Unterstützung der besten Fesselflieger<br />

des Landes auch durchführen können.<br />

Aber wie sah der Sonntag aus? Aus Westen<br />

war über Nacht e<strong>in</strong> Tief mit Sturmböen<br />

und e<strong>in</strong>em Temperatursturz angekommen!<br />

Das vergnügte Fliegen mit<br />

Jedermann war nicht mehr möglich. So<br />

musste der Veranstalter gegen 11 Uhr<br />

die Veranstaltung beenden, da ke<strong>in</strong><br />

sicherer Fesselflug, spezielle für Anfänger,<br />

durchgeführt werden konnte. Schade,<br />

denn die Familie Schmitz hatte sich<br />

mit der Organisation und Verpflegung<br />

sehr viel Mühe gemacht und nun so e<strong>in</strong><br />

Ende! Aber alle Teilnehmer und Besucher<br />

waren sich e<strong>in</strong>ig, wenn das nächste<br />

Mal zu den Le<strong>in</strong>enolympics gerufen<br />

wird, s<strong>in</strong>d alle wieder da. KK<br />

Bilder von C. Kehnen<br />

R. Schulz beim Wertungsflug BCD, bewertet<br />

von J. Odeyn<br />

Die Brüder Kuckelkorn tra<strong>in</strong>ieren für den<br />

Beg<strong>in</strong>nerwettbewerb<br />

24<br />

Das schönste Modell der Le<strong>in</strong>enolympics,<br />

die Fokker Wulf 190 von M. Feger<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


L<strong>in</strong>denbergpokal 2010<br />

28 Teilnehmer fanden dieses Jahr den<br />

Weg nach Siegen um den L<strong>in</strong>denbergpokal<br />

2010 auszufliegen. Trotz schlechter<br />

Wetterprognosen konnten 5 Durchgänge<br />

ohne Regen geflogen werden. Bei<br />

schwachem W<strong>in</strong>d und meist leichtem<br />

Tragen konnten die Teilnehmer die geforderte<br />

Flugzeit von 4 M<strong>in</strong>uten überwiegend<br />

erreichen. Die Landeanflüge<br />

bereiteten dank der ruhigen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

auch ke<strong>in</strong>e größeren Probleme.<br />

Man musste jedoch im Endanflug auf<br />

die kaum bemerkbare Luftströmung<br />

aufpassen, da diese teilweise um 180°<br />

drehte und die Modelle dadurch die<br />

Fahrt schlecht abbauten.<br />

Nach den 5 Durchgängen standen<br />

folgende Platzierungen fest:<br />

Junioren:<br />

1. Stefan Grüner<br />

2. Marcel Bohl<br />

Senioren:<br />

1. Dieter Rybold<br />

2. Jörg Vogelsang<br />

3. Jörg Syska<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

Edelsenioren:<br />

1. Mart<strong>in</strong> Wunderlich<br />

2. Wolfgang Keil<br />

3. Hermann Gödderz<br />

Die Wertungslisten können auf www.<br />

smc­siegen.de unter Downloads heruntergeladen<br />

werden.<br />

Auch <strong>in</strong> diesem Jahr gilt wieder e<strong>in</strong><br />

ganz besonderer Dank an Evelyn Höfs<br />

für die souveräne Wettbewerbsleitung<br />

und an unsere Damen für die gute Bewirtung.<br />

Jens Is<strong>in</strong>g<br />

Luftsport-Sparten<br />

25


Luftsport-Sparten<br />

Landesjugendtreffen<br />

Modellflug 2010<br />

Erst wurde der Tra<strong>in</strong>er S gebaut...<br />

... dann g<strong>in</strong>g´s an den Wurfgleiter<br />

Die Rakete wird gezündet.<br />

Die Wurfgleiter s<strong>in</strong>d startklar.<br />

Die Tra<strong>in</strong>er S s<strong>in</strong>d fertig.<br />

Volle Konzentration von Annika beim Erstflug.<br />

26 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


Am letzten Osterferienwochenende<br />

war es wieder soweit, die Modellflugkommission<br />

<strong>NRW</strong> rief im <strong>Landesverband</strong><br />

die Jugendlichen zwischen 8 und<br />

18 Jahren zum Treffen rund um den<br />

Modellflug auf – und 43 Teilnehmer<br />

kamen!<br />

Raketenbau mit dem neuen Jugendreferenten.<br />

Erwartungsvoll reisten die Jugendlichen<br />

mit ihren Betreuern zur Jugendherberge<br />

Schmallenberg, der erwartete<br />

Schnee war Gott sei Dank nicht mehr<br />

zu sehen. So konnte das Leitungsteam<br />

K. Kosmalla, E. und W. Höfs alle angemeldeten<br />

Teilnehmer begrüßen und<br />

den neuen Jugendreferenten Christoph<br />

Pelegrien, der zukünftig diese Veranstaltung<br />

leiten wird, vorstellen.<br />

Gleich am ersten Abend wurde der<br />

Kais Raketenstart ist perfekt...<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

Tra<strong>in</strong>er S, e<strong>in</strong> Hartschaummodell, fertig<br />

gestellt. Da diese Arbeit, trotz e<strong>in</strong>iger<br />

Probleme, allen Teilnehmern locker<br />

von der Hand g<strong>in</strong>g, konnte das Wurfgleitermodell<br />

auch noch <strong>in</strong> Angriff genommen<br />

werden. So stand der gesamte<br />

Freitag für Modellflugaktivitäten zur<br />

Verfügung. Dabei<br />

zeigte sich, dass das<br />

Hartschaummodell<br />

e<strong>in</strong> geeignetes Modell<br />

für alle Teilnehmer<br />

war, gleichgültig ob es<br />

Anfänger oder Könner<br />

steuerten.<br />

Beim anschließenden<br />

Wurfgleiterf liegen<br />

konnte jeder Teilnehmer<br />

se<strong>in</strong>en Eigenbau<br />

<strong>in</strong> die Luft schicken.<br />

Hier zeigte sich, dass<br />

nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong><br />

guter Fernsteuerpilot<br />

auch e<strong>in</strong> guter Wurfgleiterflieger<br />

se<strong>in</strong> muss! Unser Vizepräsident<br />

Niko Richartz, der sich beim<br />

Besuch mit se<strong>in</strong>en Söhnen den Wurfgleiterwettbewerb<br />

ansah, war begeistert<br />

von den Leistungen der Jugendlichen.<br />

Am Nachmittag hatten alle Teilnehmer<br />

die Wertungsflüge abgeschlossen und<br />

konnten den Tag entspannt beim freien<br />

Fliegen auskl<strong>in</strong>gen lassen. Den Abend<br />

gestaltete Paul Stania mit Raketenbau,<br />

wobei jeder Teilnehmer se<strong>in</strong>e eigene<br />

...und alle verfolgen den Raketenflug<br />

Luftsport-Sparten<br />

Rakete selbst anfertigen durfte.<br />

Am Samstagmorgen g<strong>in</strong>gen dann alle<br />

Teilnehmer mit ihren selbstgebauten<br />

Raketen an den Start. Dies machte<br />

allen sehr viel Spaß, obwohl es durch<br />

den W<strong>in</strong>d und die niedrigen Temperaturen<br />

mancher Anstrengung bedurfte,<br />

die Zündschnur zum Glimmen zu<br />

br<strong>in</strong>gen. Dafür entschädigte das nachmittägliche<br />

Hallenfliegen <strong>in</strong> gemütlicher<br />

Atmosphäre bei Modellstaffelfliegen,<br />

Hubschrauber­ und Fesselflügen<br />

alle Teilnehmer – im Beise<strong>in</strong> der Luftsportjugendvertreter<br />

Car<strong>in</strong>a Klett und<br />

Dennis Manca.<br />

Der Samstag klang mit Gruppenspielen<br />

und geme<strong>in</strong>samen Flügen der neuen<br />

und mitgebrachten Modelle aus. Am<br />

Abend gab es mit e<strong>in</strong>er Bilderschau<br />

erste Rückblicke auf die viel zu schnell<br />

vergangenen Tage.<br />

Die Wanderung durch Schmallenberg,<br />

läutete das Ende des diesjährigen Landesjugendtreffens<br />

Modellflug e<strong>in</strong>.<br />

Bei der abschließenden Siegerehrung<br />

konnten die Mannschaften Reckl<strong>in</strong>ghausen,<br />

Dortmund und Kamen für die<br />

ersten Plätze geehrt werden. Aber auch<br />

alle anderen Teilnehmer wurden, ob<br />

ihrer guten Leistungen, mit reichlichen<br />

Sachpreisen belohnt.<br />

Die e<strong>in</strong>hellige Me<strong>in</strong>ung aller Teilnehmer<br />

beim Abschiedsgruß war – Auf<br />

Wiedersehen bis zum nächsten Jahr.<br />

KK<br />

Das beliebte Klötzchen-Gruppenspiel. Die Siegermannschaft aus Reckl<strong>in</strong>ghausen mit<br />

N<strong>in</strong>o, Patrick und Alfred Schneider<br />

27


Luftsport-Sparten<br />

Intermodellbau Dortmund 2010<br />

E<strong>in</strong>e neue Struktur mussten <strong>in</strong> diesem Jahr die Messebesucher der Intermodellbau<br />

erfahren – ke<strong>in</strong>e Halle be<strong>in</strong>haltete die bisher gewohnten Themenbereiche. Das war<br />

für viele Besucher die besondere Überraschung der Dortmunder Messe Intermodellbau<br />

2010.<br />

Dicht umlagerter Segelflugsimulator Aktivitäten am Basteltisch<br />

Die Modellflugwelt war von der seit 30<br />

Jahren gewohnten Halle 4 <strong>in</strong> die Halle<br />

3B umgezogen. Diese Halle ist die flächenmäßig<br />

größte Halle <strong>in</strong> Dortmund.<br />

So konnten erstmals Aussteller, Verbände<br />

und Flugvorführungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Halle vere<strong>in</strong>t werden.<br />

Wie immer bei neuen Wegen mussten<br />

alle umdenken, so auch bei der Intermodellbau<br />

2010. Es ist natürlich, dass<br />

die e<strong>in</strong>en das Neue besser und schöner<br />

f<strong>in</strong>den, andere wiederum hätten lieber<br />

die alte Struktur zurück. Welche<br />

Me<strong>in</strong>ung sich <strong>in</strong> Zukunft durchsetzen<br />

wird, bleibt abzuwarten.<br />

Im Modellflugbereich ist e<strong>in</strong> immer stärkerer<br />

Trend <strong>in</strong> Richtung Fertigmodelle<br />

zu erkennen. So s<strong>in</strong>d die klassischen<br />

Händler mit e<strong>in</strong>em Produktangebot<br />

für jeden Modellflieger, wie Balsaholz,<br />

Sperrholz, Kieferleisten, Spannpapier,<br />

usw., nicht mehr präsent.<br />

In manchen Ecken der Halle 3B glaubte<br />

man, sich auf e<strong>in</strong>em Basar zu bef<strong>in</strong>den<br />

– mit lauten Marktschreiereien wurden<br />

Fertigmodelle angeboten wie auf e<strong>in</strong>em<br />

Wochenmarkt. Ob<br />

dies die Zukunft se<strong>in</strong><br />

wird?!<br />

Unser <strong>Landesverband</strong><br />

<strong>NRW</strong> stellte sich im<br />

modernen Stand wie<br />

im letzten Jahr vor,<br />

wobei der Modellflug­<br />

und Segelflugsimulator<br />

die stärksten<br />

Besuchermassen<br />

bewältigen musste.<br />

Ebenfalls gut besucht<br />

und genutzt wurde<br />

unser Basteltisch, wo<br />

kle<strong>in</strong>e und große Besucher<br />

Balsa­Wurfsegler fertigen konnten.<br />

In den Randbereichen des Standes<br />

hatten alle Modellflugsparten kompetente<br />

Gesprächspartner und Schauobjekte<br />

positioniert, so dass viele Besucher<br />

sich die Zeit nahmen aus erster<br />

Hand <strong>in</strong>formiert zu werden.<br />

Als negativ wurde von vielen Besuchern<br />

empfunden, dass sich <strong>in</strong> der Modellflughalle<br />

3B viele Firmen präsentieren<br />

Fachberatung Raketenmodellbau im Außenbereich<br />

konnten, die nichts mit Modellflug zu<br />

tun hatten, sondern Exponate aus den<br />

Bereichen Masch<strong>in</strong>enbau oder Metallverb<strong>in</strong>dungstechnik<br />

zeigten.<br />

Ob die neuen Besen der Messe Dortmund<br />

wirklich besser fegen, muss die<br />

Zukunft zeigen, es wäre schade, wenn<br />

die Intermodellbau hierbei auf der<br />

Strecke bleiben würde.<br />

K. Kosmalla<br />

28 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


Ul-Assistentenlehrgang 2010 <strong>in</strong><br />

Oerl<strong>in</strong>ghausen<br />

Alle Teilnehmer des Lehrgangs<br />

Na Endlich: Der Wettergott hatte e<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>sehen und unser UL­Assitentenlehrgang<br />

konnte diesmal bei allerbesten<br />

Sommerwetter und ganz ohne Kondensstreifen<br />

(Dank des Isländischen<br />

Vulkan Eyjafjalla) am Himmel, stattf<strong>in</strong>den.<br />

Neu hierbei war, dass Tragschrauber<br />

unseren Lehrgang ergänzt haben.<br />

So haben <strong>in</strong>sgesamt 15 Teilnehmer unter<br />

fachkundiger Leitung und Aufsicht<br />

ihren Weg gefunden, UL­Assistensfluglehrer<br />

zu werden.<br />

Als Referenten konnten Bodo Taube<br />

und Roland Schneider verpflichtet werden,<br />

die, wie immer <strong>in</strong> professioneller<br />

Manier, den Lehrgang begleiteten.<br />

Als weitere Referenten waren Jan­Eric<br />

Putze von der DFS und Landesausbildungsleiter<br />

Hubertus Huttel, vor<br />

Ort. Für die Tagschrauber­Ausbildung<br />

zeichneten sich Jan­Peter Meewes aus<br />

Hildesheim und Dr. Ullrich verantwortlich.<br />

Es würde den Rahmen sprengen,<br />

über alle E<strong>in</strong>zelheiten im Programm<br />

zu berichten, aber e<strong>in</strong>s wurden sehr<br />

schnell klar: Es wurde jeden Abend bis<br />

22:00 Uhr teilweise bis 23:00 Uhr und<br />

später über die Bücher geschaut und an<br />

Lehrproben gefeilt.<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

Geschult wurde auf diversen Mustern:<br />

Vom Eurostar, bereitgestellt durch<br />

die Oerl<strong>in</strong>ghauser Segelflieger und<br />

Werner, e<strong>in</strong>e FK9 aus Bonn, E<strong>in</strong>e C42<br />

aus Nörvenich und letztlich e<strong>in</strong>en nagelneuen<br />

Breezer, den uns freundlicherweise<br />

der Hersteller aus Husum<br />

uns zur Verfügung stellte und drei<br />

MT03 als Tragschrauber.<br />

Ja, was bleibt als Fazit zu sagen: Alle Beteiligten<br />

konnten glücklich, erfolgreich<br />

und etwas müde den Heimweg antreten.<br />

Ziel erreicht!<br />

Hier noch mal die Namen aller<br />

UL­ Assistenten:<br />

Michael Rehberg, Peter Born, Markus<br />

Horowski, Carsten Scholz, Jan Kurz,<br />

Dieter K<strong>in</strong>z<strong>in</strong>ger, Leilo Lübke, Michael<br />

Zeller, Manfred Schmickler, Christian<br />

Koch, Ra<strong>in</strong>er Kurtz, André Telzer, Wolfgang<br />

Voos, Remco van Raavenzwaaij,<br />

Gerald Schmeißer<br />

Last but not least,<br />

die Lehrgangsleitung:<br />

Werner Höhn, Bodo Taube, Roland<br />

Schneider, Hermann­J. Hante<br />

Luftsport-Sparten<br />

29


Luftsport-Sparten<br />

Für Pf<strong>in</strong>gsten 2010 war e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation<br />

aus der Carl­Götze Nachtwettfahrt<br />

und der Landesmeisterschaft<br />

Nordrhe<strong>in</strong>­<strong>Westfalen</strong> für Gasballone<br />

<strong>in</strong> Düsseldorf­Eller vorgesehen. Wegen<br />

möglicher starker Böigkeit abends bei<br />

der Landung wurde der Start auf Sonntagmorgen,<br />

den 23. Mai, verlegt und so<br />

starteten 8 Teams um 2 Uhr mit nördlichen<br />

W<strong>in</strong>den und 6­8 kt <strong>in</strong> 2500 ft. Um<br />

das Nachtfahrtverbot <strong>in</strong> Belgien zu beachten,<br />

wurde diese Startzeit gewählt,<br />

da stärkere W<strong>in</strong>de vorhergesagt waren.<br />

Die Aufgabenstellung bei der Carl­Götze­Nachtwettfahrt<br />

war es, die weiteste<br />

Strecke <strong>in</strong>nerhalb von 6 h zu fahren;<br />

bei der Landesmeisterschaft war es e<strong>in</strong>e<br />

Komb<strong>in</strong>ation aus der Carl­Götze­Fahrt<br />

(1000 Punkte) und e<strong>in</strong>er Zielanfahrt<br />

auf das Länderdreieck von Belgien, Luxembourg<br />

und Frankreich (500 Punkte).<br />

Die Weitfahrt wurde<br />

auf diese relativ kurze<br />

Zeit beschränkt,<br />

da die Trajektorien<br />

e<strong>in</strong>e Fahrt nach Paris<br />

mit entsprechendenLuftraum­Problemen<br />

voraussagten<br />

und somit e<strong>in</strong>e Landung<br />

ohne Wettbewerbsdruck<br />

vor der<br />

Thermik möglich<br />

war.<br />

Nachdem Marion<br />

Carl-Götze-Fahrt und<br />

<strong>NRW</strong> LM 2010<br />

Teilnehmerliste und Auswertung<br />

und ich bei Dormagen feststellten, dass<br />

wir mit 8 kt noch lange <strong>in</strong> Deutschland<br />

gewesen wären, ließen wir uns von<br />

Langen­Radar e<strong>in</strong>e Freigabe für FL 60<br />

geben. So hatten wir nun e<strong>in</strong>en Kurs<br />

von ca. 215 Grad und 18 kt. Später gab<br />

es noch e<strong>in</strong>e Freigabe von FL 75, bzw.<br />

FL 80 und so fuhren wir mit 20 kt<br />

Richtung Belgien. Analog zu unseren<br />

Berechnungen fuhren wir ca. 20­30 M<strong>in</strong>uten<br />

nach Nachtende <strong>in</strong> Belgien e<strong>in</strong>.<br />

Da das Ziel mit 225 Grad Kurs und<br />

durch die Deckelung auf FL 95 nicht<br />

mehr zu erreichen war, fuhren wir <strong>in</strong><br />

FL 80­90 weiter und so waren wir nach<br />

6 h <strong>in</strong> der Nähe von Florenville (B). Später<br />

fuhren wir mit ca. 35 km Ablage am<br />

Ziel vorbei.<br />

Nach diesen „Anstrengungen“ gab es<br />

erst mal e<strong>in</strong> schönes Frühstück mit<br />

warmen Kaffee, Sch<strong>in</strong>ken­Käse Sand­<br />

wiches, Cocktail­Tomaten und gekühlten<br />

We<strong>in</strong>trauben.<br />

Eigentlich wollten wir nun <strong>in</strong> Frankreich<br />

gemütlich bis zum Abend weiterfahren,<br />

aber der Kurs zeigte uns auf,<br />

dass die Fahrt <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geren Höhen bei<br />

der Luftraumstruktur um Paris herum<br />

uns auf Lufträume zufahren ließen, <strong>in</strong><br />

denen die Durchfahrt ggf. nachmittags<br />

nicht sicher gewesen wäre, und e<strong>in</strong>e<br />

Landung mit thermischen Böen wollten<br />

wir vermeiden. Deshalb g<strong>in</strong>gen wir vor<br />

Reims schon mal tiefer und die Vermutung<br />

bezgl. des Kurses wurde bestätigt,<br />

so dass wir uns gemütlich e<strong>in</strong>e schöne<br />

Wiese südlich von Vouziers <strong>in</strong> der Nähe<br />

von Reims suchten und sicher nach<br />

8:20 h landeten.<br />

Zwar waren die Verfolger etwas über die<br />

frühe Landung überrascht, jedoch hatten<br />

wir nun genug Zeit <strong>in</strong> dieser wunderschönen<br />

Wiese unter e<strong>in</strong>em schattigen<br />

Baum zu picknicken und uns zu<br />

fühlen „wie Gott <strong>in</strong> Frankreich“.<br />

Nachdem wir mit unseren Verfolger<br />

Bernd und Hermann den Ballon e<strong>in</strong>gepackt<br />

hatten, g<strong>in</strong>g es nach e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Landefest mit Kaffee und Kuchen<br />

zurück nach Mülheim.<br />

Insgesamt e<strong>in</strong>e schöne Gas­Fahrt nach<br />

Frankreich und unseren Dank gilt natürlich<br />

unseren Helfern, dem Düsseldorfer<br />

<strong>Aero</strong>­Klub Abt. Ballon und den<br />

Fluglotsen, die alle diese Veranstaltung<br />

ermöglicht haben. H.­O. Lausch<br />

Platz Pilot Co­Pilot Startzeit Lande­ Gesamt­ Gesamtzeit<br />

fahrtzeit fahrtstrecke<br />

1 He<strong>in</strong>z­Otto Lausch Marion Lausch 02:07:35 10:25 08:20 260,0<br />

2 Matthias Zenge Markus Pieper 02:09:10 16:09 14:00 355,0<br />

3 Carlo Schröter Horst vom Hagen 01:59:35 10:55 08:55 287,0<br />

4 Volker Ku<strong>in</strong>ke Otto Domke 02:00:37 13:42 11:40 362,0<br />

5 Alfred Derks 02:03:30 10:03 08:00 138,0<br />

6 Andreas Wiechmann 02:04:40 08:04 06:00 72,6<br />

7 He<strong>in</strong>z Kröger Marie­Luise Missel 02:06:30 08:05 06:00 68,3<br />

8 Heirich Brachtendorf 02:01:35 09:00 06:55 56,6<br />

30 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


Mit dem Ballon<br />

nach Norwegen<br />

Von e<strong>in</strong>er Fahrt von über 3200 km …<br />

… erzählt dieser kurze Bericht auch,<br />

die ganze Geschichte mit vielen tollen<br />

Fotos ist bei Bennie Bos erschienen,<br />

leider nur <strong>in</strong> Holländisch (www.<br />

hotair.nl). 3200 km waren nötig, um<br />

die Mannschaft zum Startplatz, zum<br />

Landeort nach Norwegen und wieder<br />

zurück zubr<strong>in</strong>gen. Dabei hat der Ballon<br />

mit se<strong>in</strong>en drei Insassen gerade<br />

e<strong>in</strong>mal knapp unter 900 km zurückgelegt.<br />

Aber es waren 900 besondere<br />

km. Fünf Länder D, NL, DK, S und N<br />

wurden durchfahren. Zwei große Meere<br />

waren zu überfahren, Helgoland und<br />

Sylt sieht e<strong>in</strong> Ballonfahrer auch nicht<br />

alle Tage. Zum<strong>in</strong>dest nicht aus dem Ballonkorb.<br />

Hier e<strong>in</strong>ige Stichworte. Pilot<br />

war G<strong>in</strong>o Giers – Belgien, der dr<strong>in</strong>gend<br />

noch se<strong>in</strong>e fünfzig Pilotenstunden erreichen<br />

muss um beim diesjährigen<br />

Gordon – Bennett Rennen <strong>in</strong> England<br />

starten zu können. G<strong>in</strong>o hat aber über<br />

2000 h im Heißluftballon. Benni Bos,<br />

der Niederländer, der alles fotografiert<br />

was irgendwie mit Ballon zu tun hat.<br />

Wilhelm Eimers, als Co – Pilot, der<br />

sagt, wie „Mann“ sicher über das Meer<br />

kommt. Mit über 20 Meeresüberfahrten<br />

im Ballon der mit Abstand erfahrenste<br />

Luftfahrer. Es gibt Gerüchte die besagen,<br />

er soll nicht schwimmen können?<br />

E<strong>in</strong>e echte europäische Ballonmannschaft.<br />

Knapp 50 Sack Sand, leider ke<strong>in</strong><br />

W<strong>in</strong>tersand. ­6 Grad kalt war die zweite<br />

Nacht und wer hier an e<strong>in</strong>e Frühl<strong>in</strong>gsfahrt<br />

gedacht und ausgerüstet war, wird<br />

immer daran denken. Davon gab es<br />

zwei Mann an Bord. Die Flugsicherung<br />

spielte voll mit. Es gab ke<strong>in</strong>e Auflagen.<br />

Über Emden g<strong>in</strong>g es mit 355° gerade­<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

wegs auf die Nordsee<br />

h<strong>in</strong>aus. Nach 630<br />

km wäre Norwegen<br />

e<strong>in</strong> mögliches Ziel.<br />

Das war selbst W.E.<br />

zu viel Wasser. Landen<br />

oder e<strong>in</strong>e bessere<br />

Drift f<strong>in</strong>den. Dank I–<br />

Phone und des amerikanischenWettercomputer<br />

bei NOAA<br />

war schnell klar. In<br />

1200 m und höher<br />

geht es geradewegs<br />

nach Dänemark und<br />

später weiter nach<br />

Norwegen oder Schweden. Genauso<br />

traf es e<strong>in</strong>. Über Sylt stiegen wir ab und<br />

konnten die Insel hautnah erleben. Da<br />

brachte uns über drei Tage schöne Berichte<br />

<strong>in</strong> der Sylter Zeitung. Sylt hat e<strong>in</strong>e<br />

richtige Kontrollzone – das mussten<br />

wir lernen – aber um 20:00 Uhr s<strong>in</strong>d<br />

alle Flieger am Boden und die CTR<br />

wird abgeschlossen. NOAA hatte Recht<br />

– aber unser Angstgefühl ist oftmals<br />

stärker. Die Landung <strong>in</strong> Norwegen war<br />

mit 17 Sack problemlos möglich. E<strong>in</strong>e<br />

Rückfahrt ohne H<strong>in</strong>dernisse. Nur<br />

<strong>in</strong> Deutschland ist die Nacht der LKW<br />

Horror und alle fahren 100 km/h oder<br />

parken ohne Licht <strong>in</strong> den Parkplatze<strong>in</strong>fahrten.<br />

Das, obwohl es seit Jahren rote<br />

LED stromsparende Leuchten gibt. E<strong>in</strong>e<br />

schöne Fahrt, e<strong>in</strong>e besondere Fahrt<br />

und e<strong>in</strong>e große Er<strong>in</strong>nerungsfahrt für<br />

mich persönlich. Ich fuhr mit Horst<br />

von Riegen 1983 fast die gleiche Strecke<br />

nur etwas weiter und über das Meer vor<br />

Norwegen mit nur noch 8 Sack. Jetzt<br />

waren es 25 Sack und das zu dritt. W.E.<br />

Luftsport-Sparten<br />

31


Luftsport-Sparten<br />

Dem Altrektor und Gründer der Fliegergruppe an der<br />

RWTH Aachen – FTHA e. V. zum 100. Geburtstag<br />

Prof. Dr. Bernhard Sann<br />

Bernhard Sann wurde am 16. Juni 1910<br />

geboren. 1932 begann er se<strong>in</strong> Studium<br />

des Flugzeugbaus an der RWTH Aachen<br />

und wurde im selben Jahr Mitglied<br />

der Flugwissenschaftlichen Vere<strong>in</strong>igung<br />

Aachen, deren 1. Vorsitzender<br />

er von 1933 bis 1937 war. In kürzester<br />

Zeit machte er die C­Prüfung und<br />

schon bald folgten das große Deutsche<br />

Leistungsabzeichen und die Höhenbed<strong>in</strong>gung<br />

für das Internationale Leistungsabzeichen<br />

<strong>in</strong> Gold sowie die Fluglehrerberechtigung.<br />

Gleichzeitig war<br />

er tätig als Werkstattleiter, Bauprüfer,<br />

amtlicher Luftfahrtsachverständiger<br />

und Konstrukteur. Er war maßgeblich<br />

beteiligt am Entwurf, an der Konstruktion<br />

und am Bau der Segelflugzeuge<br />

FVA 9 (genannt Blaue Maus 2), FVA 10<br />

(berühmt als Rhe<strong>in</strong>land) und FVA 11.<br />

Se<strong>in</strong>e FVA 10 g<strong>in</strong>g durch die erste motorlose<br />

Alpenflugüberquerung <strong>in</strong> die<br />

Segelfluggeschichte e<strong>in</strong> und wurde später<br />

von der Aachener Firma Schmetz <strong>in</strong><br />

Serie gebaut.<br />

Nach dem Kriege musste sich Bernhard<br />

Sann beruflich neu orientieren. Er<br />

wandte sich dem Bergbau zu und wurde<br />

1961 zum Ordentlichen Professor<br />

auf den Lehrstuhl für Bergbaukunde<br />

II der RWTH berufen. Se<strong>in</strong>e Liebe zur<br />

Fliegerei konnte er aber nicht aufgeben,<br />

und so gründete er 1964 mit etwa 20<br />

weiteren Flugbegeisterten die Fliegergruppe<br />

an der RWTH Aachen – FTHA<br />

e.V. Obwohl es bereits sechs andere<br />

Fluggruppen <strong>in</strong> Aachen gab, hatte er<br />

erkannt, dass es ausreichend Bedarf für<br />

e<strong>in</strong>e zweite Fluggruppe an der Hochschule<br />

gab, die allen Studierenden die<br />

Möglichkeit bot, schnell zu studieren<br />

und trotzdem zu fliegen.<br />

Von Beg<strong>in</strong>n an war Bernhard Sann 1.<br />

Vorsitzender, und als guter Manager<br />

wusste er genau, dass angemessene<br />

Beiträge durch E<strong>in</strong>werben von Spenden<br />

und e<strong>in</strong>e ausreichende Anzahl verfügbarer<br />

Fluglehrer für e<strong>in</strong>e Studentengruppe<br />

mit zwangsläufig starker Mitgliederfluktuation<br />

wichtig waren.<br />

Die Erfolge bestätigten se<strong>in</strong> Konzept.<br />

Bereits nach fünf Jahren besaß die<br />

FTHA mehr als 120 Mitglieder und 5<br />

moderne Segelflugzeuge sowie e<strong>in</strong>e<br />

selbstgebaute Flugzeugschleppw<strong>in</strong>de,<br />

und außerhalb sprach man von der<br />

„Sann­Gruppe“.<br />

Das weitere Konzept bestand vorrangig<br />

aus <strong>in</strong>tensiver Ausbildung von Flugschülern<br />

bis h<strong>in</strong> zum Leistungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

für Meisterschaften. Dies führte die<br />

Mitglieder rasch zu Erfolgen und Titeln<br />

wie Landesmeister, <strong>Deutscher</strong> Vizemeister,<br />

<strong>Deutscher</strong> Meister, Teilnahme<br />

an e<strong>in</strong>er Weltmeisterschaft und e<strong>in</strong>em<br />

Weltrekord im freien Streckenflug.<br />

Trotz se<strong>in</strong>er umfangreichen Aufgaben<br />

als Hochschullehrer, Institutsleiter und<br />

Rektor (1973­1977) der RWTH blieb<br />

Prof. Sann auch Flieger, hatte stets e<strong>in</strong><br />

offenes Ohr für die Belange se<strong>in</strong>er Flieger<br />

und stand immer mit Rat und Tat<br />

zur Seite.<br />

1981 trat Professor Sann von se<strong>in</strong>em<br />

Vere<strong>in</strong>svorsitz zurück und gleichzeitig<br />

ernannte ihn die Mitgliederversammlung<br />

zu ihrem Ehrenvorsitzenden.<br />

Kurz nach Vollendung se<strong>in</strong>es 80. Lebensjahres<br />

starb Bernhard Sann am 8.<br />

August 1990. Aus Dankbarkeit und <strong>in</strong><br />

Er<strong>in</strong>nerung an den Gründer und Förderer<br />

unseres Vere<strong>in</strong>s haben wir am<br />

8. September 1990 unseren damals<br />

neusten Doppelsitzer ASK 21 auf den<br />

Namen „Professor Sann“ getauft. Noch<br />

heute dient dieser Doppelsitzer als<br />

Schulungsflugzeug, und ke<strong>in</strong> Mitglied<br />

der FTHA erlernt das Fliegen ohne<br />

„Professor Sann“.<br />

Gegenwärtig besitzt die FTHA 5 Flugzeuge<br />

und etwa 80 Mitglieder, die sich<br />

dank der Großzügigkeit der Nachfolger<br />

<strong>in</strong> der Institutsleitung immer noch <strong>in</strong><br />

demselben Gebäude treffen, <strong>in</strong> dem<br />

Professor Sann vor 46 Jahren den Vere<strong>in</strong><br />

gründete und zum Erfolg führte.<br />

FTHA e.V.<br />

Otto Wagner, 1.Vors.<br />

32 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


Aus der Luft auf zwei Räder<br />

Wie man <strong>in</strong> Wipperfürth<br />

ganz besonders Sportliches<br />

erleben kann….<br />

Der Landeplatz Wipperfürth / Neye<br />

liegt genau an der ehemaligen Wipper /<br />

Wupper­Bahntrasse und eröffnet damit<br />

ganz neue sportliche Perspektiven für<br />

den ambitionierten Luftsportler. Der<br />

Umbau der stillgelegten Bahntrasse<br />

entlang der Wipper/Wupper von Marienheide<br />

über Wipperfürth und Hückeswagen<br />

bis Remscheid­Bergisch­Born<br />

auf der Trasse der ehemaligen „Wippertalbahn“<br />

ist das Leitprojekt im Wasserqu<strong>in</strong>tett*.<br />

Die Bahntrasse dient dabei<br />

als verb<strong>in</strong>dendes Element der Region<br />

sowie als überregionale Anb<strong>in</strong>dung<br />

über Remscheid an den Radweg auf der<br />

„Balkantrasse“ <strong>in</strong> Richtung Rhe<strong>in</strong>.<br />

Der Weg dient als barrierefreie, sichere<br />

und attraktive Verb<strong>in</strong>dung der Orte<br />

untere<strong>in</strong>ander, aber auch Erholungssuchende<br />

erleben Natur, Geschichte und<br />

Erholung gleichzeitig. Sie wandeln auf<br />

den Spuren der Hückeswagener Grafen,<br />

der Wipperfürther Hanse­Kaufl eute<br />

oder der Heiligen des Wallfahrtsortes<br />

Marienheide. So ganz „nebenbei“<br />

lernen Sie den Natur­, Landschafts­ und<br />

Kulturraum des Wupper­Wipper­Tales<br />

näher kennen. Der Weg wird nicht nur<br />

attraktiv für Radfahrer, sondern auch<br />

für viele andere Nutzer, wie Jogger, Spaziergänger,<br />

Mobilitätse<strong>in</strong>geschränkte<br />

Personen oder Inl<strong>in</strong>e­Skater. Bewohner<br />

und Touristen können also gleichermaßen<br />

das Radeln auf dem e<strong>in</strong>zigen Radweg<br />

mit nur sehr ger<strong>in</strong>ger Steigung <strong>in</strong><br />

der Region genießen.<br />

Der Radweg auf der Bahntrasse ist<br />

außerdem <strong>in</strong>tegraler Bestandteil und<br />

Rückgrat der 80 km langen Themenroute<br />

Wasserqu<strong>in</strong>tett. Diese führt den<br />

Radfahrer durch das Tal der Wupper,<br />

über die Höhenrücken der Region sowie<br />

an den Talsperren vorbei.<br />

Streckenkurzbeschreibung:<br />

Die Gesamtstrecke von ca. 80 km Länge<br />

lässt sich <strong>in</strong> mehreren Teiletappen<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

Fotografi e: Volker Barthel 2010 CopyRight!<br />

erradeln. E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stieg kann <strong>in</strong> jeder<br />

der vier Städte Radevormwald, Hückeswagen,<br />

Wipperfürth oder Marienheide<br />

erfolgen.<br />

Ausgangspunkt der Strecke kann z.B.<br />

der Landeplatz Wipperfürth / Neye<br />

se<strong>in</strong>. Hier kann man sich entscheiden,<br />

ob man rechts ab nach Marienheide<br />

fährt zu Brucher­Talsperre und von<br />

dort Richtung Müllenbach weiter nach<br />

Dannenberg zum höchsten Punkt der<br />

Themenroute mit 460 m über NN.<br />

Hier Abfahrt zur Wipperquelle nach<br />

Börl<strong>in</strong>ghausen und von dort zurück<br />

zur L<strong>in</strong>gese­Talsperre. Von dort wieder<br />

auf die Trasse Marienheide­Wipperfürth<br />

über Gogarten/Ohl. In Ohl s<strong>in</strong>d<br />

Schwarzpulverstätten zu besichtigen<br />

und im Schwarzpulvermuseum wird<br />

die Geschichte des schwarzen Goldes<br />

nacherzählt. Die Innenstadt von<br />

Wipperfürth mit historischem Marktplatz<br />

vermittelt ganz besonders im<br />

Sommer Piazza­Feel<strong>in</strong>g mit italienischem<br />

Flair.<br />

Oder ob man vom Flugplatz Wipperfürth<br />

den Weg l<strong>in</strong>ks nach Hückeswagen<br />

wählt. Dort lockt die Wupper­Talsperre.<br />

Ab Kräw<strong>in</strong>klerbrücke erradelt man <strong>in</strong><br />

gemäßigter Steigung Radevormwald.<br />

Von dort über die Höhen des Bergischen<br />

Landes vorbei an Beverquelle,<br />

Vere<strong>in</strong>e<br />

Hohenplanken, Anschlag, Kreuzberg<br />

und Neyetalsperre zurück nach Wipperfürth.<br />

Weitere Ausgangspunkte:<br />

Hückeswagen: Wanderparkplatz an der<br />

Wuppervorsperre „Am Mühlenweg“.<br />

Marienheide: DB­Bahnhof<br />

Radevormwald: Parkplatz Rathaus,<br />

Hohenfuhrstraße<br />

Wipperfürth: Parkplatz „Ohler Wiesen“<br />

oder Landeplatz Wipperfürth /Neye.<br />

Auskünfte:<br />

Luftsportvere<strong>in</strong> Wipperfürth<br />

Tel: 02267 880327<br />

www.edkn.de<br />

Regionalmanagement Wasserqu<strong>in</strong>tett<br />

Tel: 02267 64 303<br />

www.wasserqu<strong>in</strong>tett.de<br />

Tourismusbüro Stadt Wipperfürth<br />

02267 64 319<br />

www.wipperfuerth.de<br />

*Das Wasserqu<strong>in</strong>tett ist e<strong>in</strong> Projekt im<br />

Rahmen der Regionale 2010. Unter dem<br />

Motto „E<strong>in</strong>e Region gestaltet die Zukunft“<br />

ist es das Ziel, die Stärken der Talsperrenregion<br />

auszubauen und die touristische<br />

Attraktivität zu fördern.<br />

33


Vere<strong>in</strong>e<br />

Petrus,<br />

was haben wir Dir getan?<br />

Wenn jemand behauptet, auf das Wetter<br />

könne man sich nicht mehr verlassen,<br />

müssen wir vom LSV Radevormwald<br />

hier heftig widersprechen.<br />

Nach 26 Jahren Seniorenfliegen haben<br />

wir da so unsere Erfahrungen. Egal,<br />

welche Statistik wir für unsere Term<strong>in</strong>planung<br />

bemüht haben: Der Zeitpunkt<br />

war immer irgendwie verkehrt. Aber<br />

2010 hat uns diesbezüglich e<strong>in</strong>en Rekord<br />

beschert.<br />

Geplant hatten wir die Zeit vom 02. bis<br />

15. Mai. Die Woche davor war bis zum<br />

1.5. recht vielversprechend. Aber pünktlich<br />

zum 2. Mai ändert sich das Wetter<br />

und wurde, zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> unserer Region,<br />

wechselhaft mit viel Regen.<br />

In Radevormwald hatten sich 14 Teams<br />

mit 16 Piloten e<strong>in</strong>gefunden (irgendwann<br />

waren das auch schon mal mehr),<br />

die <strong>in</strong> 2 Klassen ( A bis Index 106 und<br />

B , alles was darüber liegt), ohne Wettbewerbsstress,<br />

nach OLC, mite<strong>in</strong>ander<br />

14 Tage fliegen wollten. Anmerkung:<br />

Voraussetzung ist, dass die Piloten im<br />

Wettbewerbsjahr 60 Jahre jung werden.<br />

Unser Meteorologe Dr. Frank Steffany<br />

hat sich alle Mühe gegeben, uns bei<br />

der vorliegenden Wetterlage wenigstens<br />

kle<strong>in</strong>e Fenster zu öffnen. So zum<br />

Beispiel am Mittwoch, den 5. Mai: Sowohl<br />

unser Vere<strong>in</strong>sscout Timo, als auch<br />

der Pilotensprecher Uli Müller und vor<br />

allem der Schlepppilot<br />

befanden, nach<br />

Versuch, die W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

sei<br />

im Verhältnis zur<br />

Thermik nicht angemessen.<br />

Wir mussten<br />

neutralisieren. Sicherheit<br />

ist schließlich<br />

oberstes Gebot.<br />

Bis zum 10. Mai gab<br />

es dann gar ke<strong>in</strong>e<br />

Chance, wenigstens<br />

e<strong>in</strong>en Versuch zu<br />

starten. Der Blick <strong>in</strong>s „Flache“ ließ uns<br />

zwar ab und zu hoffen; aber für uns<br />

fiel dabei nichts ab. Geboten bekamen<br />

wir Nieselregen, Dauerregen, Schauer,<br />

etwas Sonne am späten Nachmittag, eisige<br />

Kälte und sogar am 7. Mai Schnee<br />

<strong>in</strong> der Nacht.<br />

Am 10. dann hatte uns Frank e<strong>in</strong> Wetterfenster<br />

von rund 3 Stunden avisiert,<br />

das wir auf jeden Fall nutzen wollten.<br />

Verkürzt wurde das Fenster durch e<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en Defekt an e<strong>in</strong>er Schleppmasch<strong>in</strong>e,<br />

der erst behoben werden<br />

musste. Schließlich waren alle Piloten<br />

<strong>in</strong> der Luft und das Fenster schloss sich<br />

wieder. Es gab e<strong>in</strong>e Außenlandung kurz<br />

vor dem Platz und ke<strong>in</strong>e Wertung. Um<br />

es kurz zu machen: E<strong>in</strong>e Wertung haben<br />

wir beim 26. Seniorenfliegen nicht<br />

mehr zu Stande gebracht.<br />

Der Wettbewerbsleiter Manfred aus den<br />

Erlen musste beim täglichen Brief<strong>in</strong>g<br />

immer wieder die Truppe bei Laune<br />

halten. Aber mal ehrlich: Es ist fraglich,<br />

ob jüngere Piloten überhaupt noch so<br />

konsequent zum Brief<strong>in</strong>g erschienen<br />

wären.<br />

Die Zeit wurde mit Fachsimpeln, Vorträgen,<br />

Museums­ und Schwimmbadbesuchen,<br />

Radtouren und täglich<br />

verschiedenen Suppen und reichlich<br />

Torten, angeboten von unseren Vere<strong>in</strong>sfrauen,<br />

zugebracht. Fazit e<strong>in</strong>es Seniors:<br />

„E<strong>in</strong> paar Kilo schwerer und ausgeruh­<br />

ter, als wenn ich hätte fliegen müssen“.<br />

E<strong>in</strong>e Siegerehrung am Ende der Zeit<br />

war wohl nicht angebracht. Die Pokale<br />

haben wir e<strong>in</strong>gelagert. Aber gefeiert<br />

haben wir trotzdem. Begonnen wurde,<br />

wie schon erprobt , mit e<strong>in</strong>er typischen<br />

bergischen Kaffeetafel.<br />

Gefreut hat uns, dass unser <strong>NRW</strong> Präsident<br />

Stefan Klett und die stellvertretende<br />

Radevormwalder Bürgermeister<strong>in</strong><br />

Frau Heide Nahrgang durch ihre Anwesenheit<br />

unseren Regenwettbewerb<br />

aufgewertet haben.<br />

Im offiziellen Teil haben wir die Piloten<br />

durch Urkunden alle zum Sieger im<br />

Durchhalten erklärt und Preise gab´s<br />

natürlich auch. Eigentlich hätten wir<br />

16 der, schon obligatorischen, kle<strong>in</strong>en<br />

Pechvögel verleihen müssen. Aber die<br />

waren <strong>in</strong> der Anzahl nicht zu bekommen.<br />

Deshalb hat stellvertretend Albrecht<br />

Schmidt „AS“, den Pechvogel des<br />

Jahres 2010 für se<strong>in</strong>e Außenlandung<br />

erhalten.<br />

Liebe Senioren: Es war schön mit Euch!<br />

Aber wir hätten Euch so gerne besseres,<br />

ne<strong>in</strong> gutes, Wetter <strong>in</strong> Radevormwald<br />

geboten. Es sei erwähnt, dass schon am<br />

16.5. <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> wieder Strecken über 900<br />

km möglich waren.<br />

Und da kommt Petrus wieder <strong>in</strong>s Spiel.<br />

Brigitte Großk<strong>in</strong>sky<br />

34 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


Hünsborner Flieger nutzen die<br />

flugfreie Zeit zur Weiterbildung<br />

Sonntag, den 14. März<br />

2010 fanden sich über<br />

30 <strong>in</strong>teressierte Fliegerkameraden,Fluglehrer<br />

und Flugleiter am<br />

Flugplatz Hünsborn<br />

e<strong>in</strong>, um sich auf dem<br />

Gebiet „Notfallmanagement“weiterzubilden.<br />

Das halbtägige<br />

Programm bestand aus<br />

abwechslungsreichen<br />

Theorie­ und Praxisteilen.<br />

So konnten die<br />

Teilnehmer viel über<br />

das Thema Brandbekämpfung lernen.<br />

Als Abschluss dieses Themenbereichs<br />

konnte unter fachkundiger Aufsicht an<br />

e<strong>in</strong>em Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgerät der Umgang mit<br />

dem CO 2 ­Löscher geübt werden.<br />

Im weiteren Verlauf wurden nochmals<br />

die Rechte und Pflichten des Flugleiters<br />

erörtert und die Neuerungen bekanntgegeben.<br />

Zudem wurde e<strong>in</strong> überarbeiteter<br />

Alarmplan präsentiert, der bei<br />

eventuellen Notfällen e<strong>in</strong>e noch effektivere<br />

Zusammenarbeit mit Feuerwehr<br />

und Rettungsdienst möglich macht.<br />

Als weiterer, großer Themenbereich<br />

stand nun die „Erste Hilfe“ an. Die<br />

stabile Seitenlage, das Versorgen von<br />

Wunden und die Reanimation wurden<br />

demonstriert und die Teilnehmer<br />

hatten die Möglichkeit dies an e<strong>in</strong>em<br />

Übungs­Phantom zu tra<strong>in</strong>ieren. In<br />

Wer küsst das D<strong>in</strong>g wach?<br />

Zusammenhang mit e<strong>in</strong>em vollwertig<br />

ausgestatteten Notfallrucksack, der<br />

neuerd<strong>in</strong>gs im flugplatzeigenen Rettungsfahrzeug<br />

vorgehalten wird, ist der<br />

Flugplatz Hünsborn nun auch auf diesem<br />

Gebiet bestens gerüstet. Auch die<br />

Schutzausrüstung für Ersthelfer wurde<br />

um e<strong>in</strong>e neue E<strong>in</strong>satzjacke mit dem<br />

Aufdruck „First Responder Flugplatz<br />

Hünsborn“ ergänzt.<br />

Interessant ist immer wieder, dass im<br />

Kreise der Mitglieder viel mediz<strong>in</strong>isches<br />

„know­how“ zu f<strong>in</strong>den ist, was<br />

man auf diese Weise perfekt für den<br />

fliegerischen Alltag nutzen kann. Sei<br />

es durch Feuerwehrleute, Notärzte und<br />

Rettungsdienstmitarbeiter, die <strong>in</strong> ihrer<br />

Freizeit dem Luftsport treu s<strong>in</strong>d und<br />

heute ihren Teil zu dieser Veranstaltung<br />

beigetragen haben.<br />

Man war sich e<strong>in</strong>ig,<br />

dass dieser Thematik<br />

viel Beachtung<br />

geschenkt werden<br />

muss und hofft dabei<br />

natürlich, dass die gelernten<br />

Fähigkeiten <strong>in</strong><br />

der kommenden Saison<br />

nicht angewendet<br />

werden müssen.<br />

Lars Witschas<br />

Vere<strong>in</strong>e<br />

VIBSS-<br />

ServiceCenter<br />

„Der LandesSportBund hat mit se<strong>in</strong>em<br />

VIBSS ServiceCenter e<strong>in</strong>en weiteren<br />

Meilenste<strong>in</strong> gesetzt, um sich<br />

mit se<strong>in</strong>en Wirtschaftspartnern als<br />

Dienstleister für die Sportvere<strong>in</strong>e zu<br />

positionieren. Die Stadt­ und Kreissportbünde<br />

(SSB/KSB) sowie die<br />

Fachverbände als Partner im neuen<br />

Verbundsystem profitieren von<br />

dem neuen Angebot genauso.“ Mit<br />

diesen Worten eröffnete Manfred<br />

Peppekus, Vizepräsident „Bildung“<br />

des LandesSportBundes Nordrhe<strong>in</strong>­<br />

<strong>Westfalen</strong> (LSB), Mitte Mai 2009<br />

<strong>in</strong> Duisburg die neue Beratungse<strong>in</strong>richtung.<br />

Das VIBSS­ServiceCenter versteht<br />

sich als Anlaufstelle für alle Fragen,<br />

die sich um das Thema Qualifizierung<br />

ranken. Es ergänzt den Service<br />

der SSB/KSB und der Fachverbände.<br />

Der Landessportbund schafft damit<br />

e<strong>in</strong> lebendiges Dienstleistungs­ und<br />

Beziehungsnetzwerk, das neben<br />

VIBSS­Onl<strong>in</strong>e und der Beratung<br />

„vor Ort“ um die professionelle und<br />

effiziente Bearbeitung von telefonischen<br />

Anfragen und<br />

E­Mails ergänzt wird. Jährlich werden<br />

ca. 25.000 telefonische Anfragen<br />

und E­Mails sowie 19.000 Lizenzen<br />

und 1.000 Veranstaltungen<br />

bearbeitet.<br />

E<strong>in</strong>fach mal re<strong>in</strong>schauen unter:<br />

www.vibss.de, es könnte se<strong>in</strong>, dass<br />

die e<strong>in</strong>e oder andere Veranstaltung<br />

oder Information für Euren Vere<strong>in</strong><br />

dabei ist.<br />

VIBSS­ServiceCenter:<br />

Montags bis Freitags 08:00 Uhr bis<br />

18:00 Uhr<br />

Tel.: 0203 ­ 7381­777<br />

E­Mail: vibss@lsb­nrw.de<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010 35


Vere<strong>in</strong>e<br />

Was hast du uns angetan?<br />

Diese E-Mail erreichte uns mitsamt den<br />

Titelbildern und wir wollen sie den Lesern<br />

nicht vorenthalten:<br />

Liebe Sue,<br />

weißt Du eigentlich wie es heute bei<br />

uns zug<strong>in</strong>g? Für „De<strong>in</strong>“ Titelbild war<br />

die ganze Familie im E<strong>in</strong>satz ...<br />

Zwischen me<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong>en hatte ich<br />

e<strong>in</strong> Zeitfenster exakt von 15:30 bis 16:15<br />

übrig und so b<strong>in</strong> ich zwischendurch<br />

zum Flugplatz gefahren und habe mit<br />

Thorben das Tor aufgebaut und auf<br />

Alexa gewartet, die mit Astrid unseren<br />

Piloten Carsten nach der 7. Stunde<br />

von der Schule abgeholt hat. „Die Zeit<br />

drängt“, also ran an den Start ... unser<br />

Pilot mauert, denn se<strong>in</strong> SlowFlyer<br />

ist eigentlich für W<strong>in</strong>dstille oder ganz<br />

schwachen W<strong>in</strong>d gedacht, es herrscht<br />

69. <strong>Deutscher</strong> Segelfliegertag 2010<br />

Segelfliegen –<br />

lautlose Fasz<strong>in</strong>ation<br />

Stuttgart, 28. April 2010 – Der Deutsche<br />

<strong>Aero</strong> <strong>Club</strong> e.V., die Bundeskommission<br />

Segelflug, der Baden­Württembergische<br />

Luftfahrtverband und der SFC Ulm e.V.<br />

freuen sich zum 69. Deutschen Segel­<br />

1000 mal 1000 Euro für die<br />

Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>NRW</strong><br />

Das Innenm<strong>in</strong>isterium des Landes<br />

<strong>NRW</strong> und der Landessportbund <strong>NRW</strong><br />

fördern im Rahmen des „Bündnisses<br />

für den Sport“ <strong>in</strong> 2010 wie schon im<br />

Vorjahr auch diesmal wieder Maßnahmen<br />

zur Integration von Menschen mit<br />

„Zuwanderungsgeschichte“ sowie zur<br />

Gesundheitsprävention und ­förderung<br />

<strong>in</strong> Sportvere<strong>in</strong>en. Zusätzlich werden <strong>in</strong><br />

diesem Jahr auch Maßnahmen „zur Zusammenarbeit<br />

und Vernetzung mit den<br />

aber starker böiger W<strong>in</strong>d ... egal, wir<br />

bauen den Set auf, schnell noch die<br />

Werbung im Tor mit e<strong>in</strong>er Fahne überdeckt<br />

und die Vuvuselas parat gelegt ...<br />

wir hören „hey, es ist zuviel W<strong>in</strong>d, das<br />

könnt Ihr vergessen ­ und mit Banner<br />

geht gar nicht“ aber das ignorieren wir<br />

e<strong>in</strong>fach, wie die K<strong>in</strong>der den abendlichen<br />

H<strong>in</strong>weis, es sei Zeit <strong>in</strong>s Bett zu gehen ...<br />

schließlich hilft „es ist für die liebe Sue“<br />

(die ist schließlich Weltmeister<strong>in</strong> und<br />

da müssen wir uns eben anstrengen<br />

und etwas wagen) und Carsten startet<br />

für unser Abenteuer „Titelbild“ ... natürlich<br />

ist es wie immer beim Fliegen:<br />

nur bei ordentlicher E<strong>in</strong>teilung gel<strong>in</strong>gt<br />

auch der Anflug .. so muß dann e<strong>in</strong>ige<br />

Male das Banner abgeworfen werden,<br />

weil sonst das Modell verloren wäre ...<br />

Carsten fliegt wie e<strong>in</strong> Held, Thorben<br />

fliegertag am 30. Oktober 2010 <strong>in</strong> die<br />

Ulmer Donauhalle e<strong>in</strong>zuladen. Lassen<br />

Sie sich von der Fasz<strong>in</strong>ation Segelfliegen<br />

anstecken und erleben <strong>in</strong>teressante und<br />

erstklassige Fachvorträge sowie zahlrei­<br />

Offenen Ganztagsschulen“ gefördert.<br />

Hierfür werden über den Landeshaushalt<br />

<strong>in</strong>sgesamt 1 Million Euro zur Verfügung<br />

gestellt. 1000 Vere<strong>in</strong>e aus <strong>NRW</strong><br />

haben die Chance, jeweils 1000 Euro<br />

für die Durchführung e<strong>in</strong>er entsprechenden<br />

Maßnahme zu erhalten. Die<br />

Stadt­ und Kreissportbünde schreiben<br />

das Förderprogramm vor Ort aus. Sie<br />

legen unter Zugrundelegung der Fördervoraussetzungen<br />

dem Landessport­<br />

und ich wechseln uns mit Fotografieren,<br />

Banner holen und Starthelfer spielen ab<br />

... ruck zuck ist die Zeit vergangen und<br />

Papa eilt davon ... Mama und Astrid<br />

helfen beim Aufräumen und ab geht<br />

es nach Hause zu den Schulaufgaben<br />

... kurz vor dem Zubettgehen kopieren<br />

die Jungs mir noch die Dateien auf den<br />

Rechner und nun sitze ich hier ­ gerade<br />

nach Hause gekommen ­ mitten <strong>in</strong> der<br />

Nacht und versuche Dir die schönsten<br />

Bilder zuzusenden ...<br />

Sag mal, machen wir das freiwillig? ;­)<br />

Wir wünschen Jogis Jungs: Schafft <strong>in</strong><br />

Südafrika das W<strong>in</strong>termärchen!<br />

Titelbild Gestaltung:<br />

Thorben und Carsten Richartz<br />

che Aussteller, die den Besuchern e<strong>in</strong><br />

umfangreiches Leistungsangebot rund<br />

um den Segelflug bieten werden.<br />

Der Vortag, Freitag 29. Oktober 2010,<br />

ist für die Gremiensitzung und die Mitgliederversammlung<br />

der DAeC­Segelflieger<br />

reserviert. Diese wird <strong>in</strong> der Zeit<br />

von 13 bis 20 Uhr im Ulmer Stadthaus<br />

stattf<strong>in</strong>den. Nähere Informationen und<br />

weitere Details zu beiden Veranstaltungen<br />

f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> den kommenden<br />

Wochen unter:<br />

www.deutschersegelfliegertag­ulm.de.<br />

bund <strong>NRW</strong> nach pflichtgemäßem Ermessen<br />

im Rahmen der verfügbaren<br />

Fördermittel die Vorschläge der zu fördernden<br />

Maßnahmen vor.<br />

Wer mehr über dieses Förderprogramm<br />

und weitere Maßnahmen erfahren will,<br />

bekommt nähere Informationen beim<br />

Landessportbund <strong>NRW</strong> unter<br />

www.wir-im-sport.de/templates/lsb/<br />

top_thema<br />

oder telefonisch bei<br />

Gisela Feid, Tel. 0203 7381­916,<br />

E­Mail: Gisela.Feid@lsb­nrw.de oder<br />

Dagmar Osterburg, Tel. 0203 7381­951<br />

E­Mail: Dagmar.Osterburg@lsb­nrw.de<br />

36 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


DAeC <strong>Landesverband</strong> unterstützt<br />

Flugsportgeme<strong>in</strong>schaft D<strong>in</strong>slaken<br />

Foto, v.l.n.r.: Stefan Klett, Werner Kohlwey, Andre Hümpel, Gisela H<strong>in</strong>nemann (MdL),<br />

sowie ortsansässige Anwohner<br />

Auf E<strong>in</strong>ladung der CDU ­ Landtagsabgeordneten<br />

Gisela H<strong>in</strong>nemann (Voerde)<br />

kamen Vertreter der am Flugplatz<br />

beheimateten Vere<strong>in</strong>e, der Ortsumgebung<br />

und der Flugplatzgesellschaft<br />

zusammen, um die Auswirkungen der<br />

Landebahnverlängerung für die am<br />

Platz fliegenden Luftsportler zu erfahren<br />

und den Fortgang der Baumaßnahme<br />

zu besichtigen. Dabei erläuterte<br />

der hauptamtliche Geschäftsführer der<br />

Nachrufe<br />

Nachruf Gerd Merle<br />

Der Luftsportvere<strong>in</strong> Unna­Schwerte<br />

e.V. trauert um se<strong>in</strong>en langjährigen<br />

Fliegerkameraden Gerd Merle. Er verstarb<br />

im Alter von 82 Jahren am 8.<br />

März 2010 <strong>in</strong> Dortmund.<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

Flugplatzgesellschaft, Andre Hümpel,<br />

engagiert den Sachstand. Mit großem<br />

Optimismus stellte er die geplante Ansiedlung<br />

von Gewerbetreibenden und<br />

die Schaffung von Arbeitsplätzen <strong>in</strong><br />

den Vordergrund se<strong>in</strong>er Ausführungen.<br />

Gleichzeitig betonte Hümpel aber auch,<br />

dass Bedenken der Vere<strong>in</strong>e bezüglich<br />

befürchteter E<strong>in</strong>schränkungen im Luftsportbetrieb<br />

durch gute Gespräche mit<br />

den Aktiven bereits ausgeräumt werden<br />

Gerd stand unserem Vere<strong>in</strong> über 40<br />

Jahre lang mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Durch die <strong>in</strong> den letzten Kriegsjahren<br />

des zweiten Weltkriegs e<strong>in</strong>hergehende<br />

Rekrutierung junger Flieger schon<br />

fliegerisch “vorbelastet” trat Gerd im<br />

September 1965 dem damaligen Luftsportvere<strong>in</strong><br />

Schwerte bei. Von 1968 bis<br />

1982 führte Gerd im Vere<strong>in</strong> das Amt<br />

des Geschäftsführers. Anschließend<br />

übernahm er für vier Jahre das Amt<br />

des zweiten sowie bis <strong>in</strong>s Jahr 1990 das<br />

Amt des ersten Vorsitzenden des Luftsportvere<strong>in</strong>s<br />

Schwerte. Gerd stellte sich<br />

auch die gesamte Zeit über als Flugleiter<br />

und Beauftragter für Luftaufsicht zur<br />

Vere<strong>in</strong>e · Nachrufe<br />

konnten. Als Vertreter der Flugsportgeme<strong>in</strong>schaft<br />

der am Platz beheimateten<br />

Vere<strong>in</strong>e (13 an der Zahl mit ca. 400<br />

Sportlern) brachte Werner Kohlwey die<br />

Hoffnung zum Ausdruck, dass alle Zusagen<br />

sich <strong>in</strong> der Praxis als belastbar<br />

erweisen würden und die Basis für e<strong>in</strong><br />

weiteres, gedeihliches Mite<strong>in</strong>ander bilden<br />

werden.<br />

Der ebenfalls e<strong>in</strong>geladene Präsident des<br />

DAeC LV <strong>NRW</strong>, Stefan Klett, betonte,<br />

dass dem Flugplatz D<strong>in</strong>slaken ohne das<br />

große, sportliche und fliegerische Engagement,<br />

verbunden mit aktiver Jugendarbeit<br />

das Herzblut und die notwendige<br />

Grundlage für den beliebten Verkehrslandeplatz<br />

im nördlichen Ruhrgebiet<br />

fehlen würde. Er sagte den beteiligten<br />

Vere<strong>in</strong>en se<strong>in</strong>e klare sportpolitische<br />

Unterstützung zu, falls es im Erweiterungsverfahren<br />

doch zu unerwarteten<br />

E<strong>in</strong>schränkungen für den Luftsport vor<br />

Ort kommen sollte. Se<strong>in</strong> abschließender<br />

E<strong>in</strong>druck war jedoch, dass man sich offen<br />

und partnerschaftlich bemüht und<br />

dankte der Abgeordneten Gisela H<strong>in</strong>nemann<br />

für ihren E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Sachen „Luftsport“.<br />

LV <strong>NRW</strong><br />

Verfügung. Beruflich war Gerd zuerst<br />

als Landwirt, später im F<strong>in</strong>anzwesen<br />

der Stadt Dortmund tätig. Auch nach<br />

se<strong>in</strong>er beruflichen Laufbahn führte er<br />

dort noch lange Zeit e<strong>in</strong>e ausbildende<br />

Tätigkeit aus. Im privaten Leben war<br />

neben der Segelfliegerei auch die klassische<br />

Musik e<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>er größten Leidenschaften.<br />

Wir danken Gerd von ganzen Herzen<br />

für die jahrelange, tatkräftige Unterstützung,<br />

die er unserem Vere<strong>in</strong> zu<br />

Gute kommen ließ.<br />

Der Luftsportvere<strong>in</strong><br />

Unna-Schwerte e.V.<br />

37


Nachrufe<br />

Nachrufe<br />

Nachruf He<strong>in</strong>z Hubertz<br />

He<strong>in</strong>z Hubertz verstarb 75­jährig am<br />

23. 11. 2009. Er war e<strong>in</strong> erfolgreicher<br />

Segelflieger und besonders erfahrener<br />

Fluglehrer. Er hatte 1979 <strong>in</strong> der<br />

<strong>Club</strong> ­ Klasse den ersten Platz im Landeswettbewerb<br />

<strong>NRW</strong> und den ersten<br />

Platz im Deutschen Segelflugwettbewerb<br />

belegt. 1981 folgten wieder e<strong>in</strong><br />

erster Platz <strong>in</strong> der Landesmeisterschaft<br />

Günter Osiander ist nicht mehr bei uns!<br />

13.000 Starts, 6.400 Flugstunden,<br />

53.000 Km über Land mit Segelflugzeugen<br />

und mehr als 1000 junge Menschen<br />

zu Piloten für Segelflugzeuge<br />

und Motorsegler ausgebildet zu haben,<br />

s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e Bilanz. Er hat 83 Flugzeugtypen<br />

geflogen, davon 35 verschiedene<br />

Segelflugzeuge.57 mehrwöchige Lehrgänge,<br />

außerhalb der regelmässigen<br />

Nachruf Otto Stratenhoff<br />

Wir s<strong>in</strong>d traurig, dass unser Vater gestorben<br />

ist und werden ihn sehr vermissen.<br />

Es war se<strong>in</strong> Wunsch, ohne<br />

Trauerfeier und anonym beerdigt zu<br />

werden. Auch wenn es so für se<strong>in</strong>e<br />

Freunde ke<strong>in</strong>e Möglichkeit gibt, sich<br />

direkt von ihm zu verabschieden res­<br />

und e<strong>in</strong> dritter Platz bei der Deutschen<br />

Meisterschaft. Die gleiche Platzierung<br />

konnte er auch 1983 err<strong>in</strong>gen und belegte<br />

außerdem den 3. Platz beim <strong>in</strong>ternationalen<br />

Barron Hilton Cup. Auch<br />

<strong>in</strong> den Folgejahren f<strong>in</strong>det man He<strong>in</strong>z<br />

Hubertz auf den vorderen Plätzen der<br />

Deutschen Meisterschaft im Streckensegelflug.<br />

Mit Segelflugzeugen und Motorseglern<br />

startete er über 15000­mal<br />

und flog über 6000 Stunden. Im Segel­<br />

Schulungen im Rahmen des <strong>Club</strong>s, hat<br />

er begleitet.<br />

Bereits mit 14 Jahren fand er zum Segelflug.<br />

Darauf folgte die Ausbildung<br />

bei der Luftwaffe bis zum Fluglehrer<br />

und anschliessend wurde er noch zu<br />

den Jagdfliegern e<strong>in</strong>gezogen.<br />

1950 war er bei der Neugründung des<br />

<strong>Aero</strong> <strong>Club</strong> Mülheim dabei, er hat die<br />

Mitgliedsnummer 18. Da der Segelflug<br />

noch verboten war, wurde der Bau von<br />

Flugmodellen se<strong>in</strong> Ersatz. Mit der Zulassung<br />

des Segelfluges 1951 war er treibend<br />

bei dem Neubau von Segelflugzeugen<br />

im <strong>Club</strong> und so konnte 1952 der<br />

erste Start erfolgen.<br />

Seit 1956 war er Segelfluglehrer und<br />

hat den Wellensegelflug <strong>in</strong> den Alpen<br />

durch viele von ihm geleitete Lehrgänge<br />

<strong>in</strong> Issoire und Samedan gefördert. Die<br />

pektieren wir se<strong>in</strong>en Wunsch. Die ganze<br />

Familie war <strong>in</strong> den letzten Tagen bei<br />

ihm, wir konnten uns alle von ihm und<br />

er sich von uns verabschieden. Bis zum<br />

letzten Tag war er bei vollem Bewusstse<strong>in</strong><br />

und freute sich über jeden Besuch<br />

se<strong>in</strong>er Grete, se<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>der, Enkel und<br />

Freunde. Er wollte wissen, wie unsere<br />

Zukunftspläne aussehen und ob wir<br />

glücklich s<strong>in</strong>d.<br />

Das wichtigste <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben waren<br />

für ihn die Familie und die Fliegerei.<br />

Otto war se<strong>in</strong> Leben lang sehr aktiv<br />

und hat sogar bis zu se<strong>in</strong>em 83sten<br />

Lebensjahr Segelflug betrieben. Er hat<br />

sich unermüdlich Neues e<strong>in</strong>fallen lassen<br />

und die tollsten Konstruktionen<br />

umgesetzt. Mit se<strong>in</strong>er Enkel<strong>in</strong> machte<br />

flug legte er bei Flügen über 300 km<br />

43053 km zurück. Nach se<strong>in</strong>er Krebsoperation<br />

flog er noch im Jahr 2008<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Woche mit der LS4b 637, 683,<br />

742 und 757 km.<br />

Stets gab er se<strong>in</strong>e Großen Erfahrungen<br />

gerne an andere weiter. Se<strong>in</strong> Tod ist für<br />

uns e<strong>in</strong> großer Verlust.<br />

Luftsportvere<strong>in</strong><br />

Bonn Rhe<strong>in</strong>-Sieg e. V.<br />

Partnerschaft mit Amboise und die<br />

jährlichen Lehrgängen dort s<strong>in</strong>d auch<br />

von ihm unterstützt worden. Als Architekt<br />

hat er von 1978 bis 1980 die Erstellung<br />

unseres <strong>Club</strong>heimes und auch<br />

der ersten Halle geplant und geleitet.<br />

Die fliegerischen Details se<strong>in</strong>es Lebens<br />

ab 1940 wurden von ihm <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sehr<br />

<strong>in</strong>teressanten und zum Teil ergreifenden<br />

Broschüre festgehalten.<br />

Günter Osiander verstarb am<br />

19.04.2010 nach kurzer schwerer<br />

Krankheit.<br />

Der <strong>Aero</strong>­<strong>Club</strong> Mülheim wird se<strong>in</strong> Andenken<br />

wegen se<strong>in</strong>er kreativen, anregenden<br />

und aufopfernden Tätigkeiten<br />

<strong>in</strong> ehrendem Gedächtnis behalten.<br />

Der Vorstand<br />

Willi Budde Gabi Oesterw<strong>in</strong>d<br />

Vorsitzender Geschäftsführung<br />

er 2007 noch e<strong>in</strong>e Schiffsreise auf dem<br />

Nil und die Treffen mit se<strong>in</strong>er Studentenverb<strong>in</strong>dung<br />

hat er bis zu letzt wahrgenommen.<br />

Wir werden die vielen schönen Unterhaltungen<br />

und Urlaube, die wir geme<strong>in</strong>sam<br />

verbracht haben vermissen.<br />

Die ersten Autos, unser erstes Telefon<br />

und den ersten Fernseher hat er erlebt.<br />

Er hatte e<strong>in</strong> aufregendes, glückliches<br />

und erfülltes Leben und e<strong>in</strong>e Menge<br />

zu erzählen!<br />

In unserem Herzen und unseren Er<strong>in</strong>nerungen<br />

wird er immer bei uns bleiben.<br />

Herma Hüffmann,<br />

Ralf Stratenhoff und Anne We<strong>in</strong><br />

38 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010


Weltelite des Segelflugs<br />

zu Gast <strong>in</strong> Deutschland<br />

Grand Prix F<strong>in</strong>ale 2011 auf der Wasserkuppe<br />

Startaufstellung - die Wasserkuppe freut sich auf das Grand Prix F<strong>in</strong>ale 2011.<br />

Der segelfliegerische Sommer 2011<br />

verspricht heiße Luftrennen: Das IGC<br />

Sailplane Grand Prix F<strong>in</strong>ale wird zwischen<br />

dem 23. und 30. Juli 2011 auf der<br />

Wasserkuppe ausgetragen. Rund um<br />

die spannenden Streckenrennen der<br />

„Gladiators of the Sky“ s<strong>in</strong>d vielfältige<br />

Veranstaltungen geplant. Der DAeC erhielt<br />

(geme<strong>in</strong>sam mit der Gesellschaft<br />

zur Förderung des Segelfluges auf der<br />

Weitere Term<strong>in</strong>e:<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

Wasserkuppe e.V.) den IGC­Zuschlag<br />

für dieses Event nicht zuletzt aufgrund<br />

des Jubiläums „100 Jahre Segelflug“,<br />

das man 2011 auf dem „Berg der Flieger“<br />

feiert. Der Term<strong>in</strong> steht <strong>in</strong> Ihrem<br />

Kalender? Gut. See you at Wasserkuppe<br />

2011! Buko SF<br />

L<strong>in</strong>ks:<br />

www.berg­der­flieger.de<br />

www.fai.org/glid<strong>in</strong>g/sgp<br />

2. Bergfliegen mit Fly <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> auf dem Flugplatz Rennefeld<br />

(www.bergfliegen.de)<br />

03.09. (Anreise) ­ 05.09.2010<br />

AEROTOUR SAZENA 2010<br />

In diesem Jahr f<strong>in</strong>det zum 20. Mal die <strong>Aero</strong>tour Sazena statt. E<strong>in</strong>e Veranstaltung,<br />

welche während der Wendezeit zusammen mit tschechischen Fliegerkameraden<br />

<strong>in</strong>s Leben gerufen wurde. Seitdem treffen sich auf die Flugplatz<br />

Sazena bei Prag Luftsportler aus ganz Deutschland. Dabei waren schon alle<br />

Arten von Luftfahrzeugen vertreten: Vom UL, Hubschrauber, Klapptriebwerkler<br />

bis zur IFR­ausgerüsteten 2­Mot war schon alles dabei. Die Jubiläumsveranstaltung<br />

f<strong>in</strong>det heuer am 21. August statt. Alle Pilot<strong>in</strong>nen und<br />

Piloten s<strong>in</strong>d hierzu recht herzlich e<strong>in</strong>geladen.<br />

AEROTOUR SAZENA 2010<br />

21. August 2010<br />

Flugplatz Sazena (LKSZ) bei Prag<br />

Homepage: www.sazena.com<br />

Email: egolf@biscan.de<br />

EMC 2010<br />

Vom 07. bis zum 15. August 2010 f<strong>in</strong>det die Europameisterschaft UL <strong>in</strong><br />

Sywell, Northhampton UK statt.<br />

Term<strong>in</strong>e<br />

Luftsporttag <strong>NRW</strong><br />

<strong>in</strong> Kamen<br />

21. November 2010 · 10­17 Uhr<br />

Flugplatzfest<br />

Der Luftsportclub Bayer Leverkusen<br />

feiert am 11. und 12. September 2010<br />

jeweils von 10 bis 18 Uhr se<strong>in</strong> traditionelles<br />

Flugplatzfest am Flugplatz Leverkusen<br />

/ Kurtekotten.<br />

Wie <strong>in</strong> jedem Jahr ist sowohl für e<strong>in</strong><br />

fliegerisches, als auch für kul<strong>in</strong>arisches<br />

Programm vorgesorgt.<br />

Term<strong>in</strong>e der<br />

Luftsportjugend<br />

2010<br />

π 10.07. – 25.07.2010<br />

SFG­Streckenflugwettbewerb <strong>in</strong><br />

Sümmern<br />

π 03.09. – 05.09.2010<br />

Jugendvergleichfliegen <strong>in</strong> Krefeld<br />

π 10.09. – 12.09.2010<br />

„AIRlebnis“­ Wochenender der<br />

LSJ mit Party <strong>in</strong> Telgte<br />

π Skifreizeit!!! Im W<strong>in</strong>ter wieder !!<br />

Ihr f<strong>in</strong>det das ist e<strong>in</strong> bisschen wenig<br />

an Term<strong>in</strong>en?? Sehen wir genauso!<br />

Also, wie schaut es aus, wir haben<br />

noch ke<strong>in</strong>en Ausrichter für das Volleyballturnier!?<br />

Skifreizeit? Gerne! Wer hat Lust??Ihr<br />

habt noch mehr Ideen? Na dann raus<br />

damit, wir s<strong>in</strong>d für alle Taten bereit!<br />

Nur e<strong>in</strong>e kurze Mail an Info@lsj.de<br />

und die Kiste läuft!<br />

Impressum<br />

Auflage<br />

13.500<br />

Herausgeber<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Aero</strong>­<strong>Club</strong>,<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>NRW</strong> e.V.,<br />

Friedrich­Alfred­Straße 25<br />

47055 Duisburg<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>NRW</strong><br />

Druck und Layout<br />

Delta­Druck Holtkamp<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!