in NRW - Deutscher Aero Club Landesverband Nordrhein Westfalen ...
in NRW - Deutscher Aero Club Landesverband Nordrhein Westfalen ...
in NRW - Deutscher Aero Club Landesverband Nordrhein Westfalen ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Vere<strong>in</strong>e<br />
Petrus,<br />
was haben wir Dir getan?<br />
Wenn jemand behauptet, auf das Wetter<br />
könne man sich nicht mehr verlassen,<br />
müssen wir vom LSV Radevormwald<br />
hier heftig widersprechen.<br />
Nach 26 Jahren Seniorenfliegen haben<br />
wir da so unsere Erfahrungen. Egal,<br />
welche Statistik wir für unsere Term<strong>in</strong>planung<br />
bemüht haben: Der Zeitpunkt<br />
war immer irgendwie verkehrt. Aber<br />
2010 hat uns diesbezüglich e<strong>in</strong>en Rekord<br />
beschert.<br />
Geplant hatten wir die Zeit vom 02. bis<br />
15. Mai. Die Woche davor war bis zum<br />
1.5. recht vielversprechend. Aber pünktlich<br />
zum 2. Mai ändert sich das Wetter<br />
und wurde, zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> unserer Region,<br />
wechselhaft mit viel Regen.<br />
In Radevormwald hatten sich 14 Teams<br />
mit 16 Piloten e<strong>in</strong>gefunden (irgendwann<br />
waren das auch schon mal mehr),<br />
die <strong>in</strong> 2 Klassen ( A bis Index 106 und<br />
B , alles was darüber liegt), ohne Wettbewerbsstress,<br />
nach OLC, mite<strong>in</strong>ander<br />
14 Tage fliegen wollten. Anmerkung:<br />
Voraussetzung ist, dass die Piloten im<br />
Wettbewerbsjahr 60 Jahre jung werden.<br />
Unser Meteorologe Dr. Frank Steffany<br />
hat sich alle Mühe gegeben, uns bei<br />
der vorliegenden Wetterlage wenigstens<br />
kle<strong>in</strong>e Fenster zu öffnen. So zum<br />
Beispiel am Mittwoch, den 5. Mai: Sowohl<br />
unser Vere<strong>in</strong>sscout Timo, als auch<br />
der Pilotensprecher Uli Müller und vor<br />
allem der Schlepppilot<br />
befanden, nach<br />
Versuch, die W<strong>in</strong>dgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
sei<br />
im Verhältnis zur<br />
Thermik nicht angemessen.<br />
Wir mussten<br />
neutralisieren. Sicherheit<br />
ist schließlich<br />
oberstes Gebot.<br />
Bis zum 10. Mai gab<br />
es dann gar ke<strong>in</strong>e<br />
Chance, wenigstens<br />
e<strong>in</strong>en Versuch zu<br />
starten. Der Blick <strong>in</strong>s „Flache“ ließ uns<br />
zwar ab und zu hoffen; aber für uns<br />
fiel dabei nichts ab. Geboten bekamen<br />
wir Nieselregen, Dauerregen, Schauer,<br />
etwas Sonne am späten Nachmittag, eisige<br />
Kälte und sogar am 7. Mai Schnee<br />
<strong>in</strong> der Nacht.<br />
Am 10. dann hatte uns Frank e<strong>in</strong> Wetterfenster<br />
von rund 3 Stunden avisiert,<br />
das wir auf jeden Fall nutzen wollten.<br />
Verkürzt wurde das Fenster durch e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en Defekt an e<strong>in</strong>er Schleppmasch<strong>in</strong>e,<br />
der erst behoben werden<br />
musste. Schließlich waren alle Piloten<br />
<strong>in</strong> der Luft und das Fenster schloss sich<br />
wieder. Es gab e<strong>in</strong>e Außenlandung kurz<br />
vor dem Platz und ke<strong>in</strong>e Wertung. Um<br />
es kurz zu machen: E<strong>in</strong>e Wertung haben<br />
wir beim 26. Seniorenfliegen nicht<br />
mehr zu Stande gebracht.<br />
Der Wettbewerbsleiter Manfred aus den<br />
Erlen musste beim täglichen Brief<strong>in</strong>g<br />
immer wieder die Truppe bei Laune<br />
halten. Aber mal ehrlich: Es ist fraglich,<br />
ob jüngere Piloten überhaupt noch so<br />
konsequent zum Brief<strong>in</strong>g erschienen<br />
wären.<br />
Die Zeit wurde mit Fachsimpeln, Vorträgen,<br />
Museums und Schwimmbadbesuchen,<br />
Radtouren und täglich<br />
verschiedenen Suppen und reichlich<br />
Torten, angeboten von unseren Vere<strong>in</strong>sfrauen,<br />
zugebracht. Fazit e<strong>in</strong>es Seniors:<br />
„E<strong>in</strong> paar Kilo schwerer und ausgeruh<br />
ter, als wenn ich hätte fliegen müssen“.<br />
E<strong>in</strong>e Siegerehrung am Ende der Zeit<br />
war wohl nicht angebracht. Die Pokale<br />
haben wir e<strong>in</strong>gelagert. Aber gefeiert<br />
haben wir trotzdem. Begonnen wurde,<br />
wie schon erprobt , mit e<strong>in</strong>er typischen<br />
bergischen Kaffeetafel.<br />
Gefreut hat uns, dass unser <strong>NRW</strong> Präsident<br />
Stefan Klett und die stellvertretende<br />
Radevormwalder Bürgermeister<strong>in</strong><br />
Frau Heide Nahrgang durch ihre Anwesenheit<br />
unseren Regenwettbewerb<br />
aufgewertet haben.<br />
Im offiziellen Teil haben wir die Piloten<br />
durch Urkunden alle zum Sieger im<br />
Durchhalten erklärt und Preise gab´s<br />
natürlich auch. Eigentlich hätten wir<br />
16 der, schon obligatorischen, kle<strong>in</strong>en<br />
Pechvögel verleihen müssen. Aber die<br />
waren <strong>in</strong> der Anzahl nicht zu bekommen.<br />
Deshalb hat stellvertretend Albrecht<br />
Schmidt „AS“, den Pechvogel des<br />
Jahres 2010 für se<strong>in</strong>e Außenlandung<br />
erhalten.<br />
Liebe Senioren: Es war schön mit Euch!<br />
Aber wir hätten Euch so gerne besseres,<br />
ne<strong>in</strong> gutes, Wetter <strong>in</strong> Radevormwald<br />
geboten. Es sei erwähnt, dass schon am<br />
16.5. <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> wieder Strecken über 900<br />
km möglich waren.<br />
Und da kommt Petrus wieder <strong>in</strong>s Spiel.<br />
Brigitte Großk<strong>in</strong>sky<br />
34 Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010