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in NRW - Deutscher Aero Club Landesverband Nordrhein Westfalen ...

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Luftraumänderungen 2011<br />

In Umsetzung des Kriterienkataloges des BMVBS zur E<strong>in</strong>richtung von Lufträumen<br />

hat die DFS Ende Mai 2010 angekündigt, welche Luftraummaßnahmen für 2011<br />

vorgesehen s<strong>in</strong>d. Neben den Großprojekten Berl<strong>in</strong> und Frankfurt steht diesmal<br />

auch wieder <strong>NRW</strong> auf der Tagesordnung, zum<strong>in</strong>dest an zwei Standorten: Niederrhe<strong>in</strong><br />

und Dortmund. Für den Flughafen Niederrhe<strong>in</strong> wird die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er<br />

TMZ vorgeschlagen, für Dortmund e<strong>in</strong>e Rückstufung von Luftraum D (nicht CTR)<br />

auf e<strong>in</strong>e TMZ. Wir hatten bereits <strong>in</strong> der letzten Ausgabe von Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong><br />

über diese möglichen Veränderungen <strong>in</strong>formiert.<br />

Niederrhe<strong>in</strong><br />

Das Verkehrsaufkommen am Flugplatz<br />

Niederrhe<strong>in</strong> lag im vergangenen Jahr<br />

mit 19.611 IFR­Starts und Landungen<br />

(+ 54,4 %) deutlich oberhalb des für<br />

e<strong>in</strong>e TMZ erforderlichen Schwellenwertes<br />

von jährlich 10.000 IFR­Starts<br />

und Landungen. Die ersten Monate des<br />

laufenden Jahres zeigen e<strong>in</strong>e zwar abgeschwächte,<br />

aber weiterh<strong>in</strong> starke Verkehrssteigerung<br />

auf (+ 16,8 %) auf.<br />

In der Umgebung des Flugplatzes<br />

Niederrhe<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Landeplätze und<br />

Segelfluggelände vorhanden. Hier ist<br />

<strong>in</strong>sbesondere der <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe<br />

liegende Landeplatz Goch­Asperden<br />

zu nennen. H<strong>in</strong>zu kommt noch e<strong>in</strong><br />

Verdrängungseffekt aus Richtung<br />

Süden, bed<strong>in</strong>gt durch den Luftraum<br />

C­Düsseldorf/Köln, und aus Richtung<br />

Westen aufgrund von militärischem<br />

Flugbetrieb <strong>in</strong> den Niederlanden.<br />

Speziell bei Anflugrichtung 27 und<br />

an Wochenenden/Feiertagen wurden<br />

bed<strong>in</strong>gt durch das starke VFR­Verkehrsaufkommen<br />

von den zuständigen<br />

Lotsen äußerst erschwerte Bed<strong>in</strong>gungen<br />

bei der Verkehrsabwicklung gemeldet.<br />

E<strong>in</strong>e ähnliche Problematik trat<br />

bereits im Jahr 2004 auf, die damals e<strong>in</strong>e<br />

ausgeprägte “Awareness Campaign“<br />

mit E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er “Caution Area“<br />

(AIC 3/04) zur Folge hatte.<br />

Unabhängig von dieser Sofortmaßnahme<br />

wurde damals parallel die E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>er grenzüberschreitenden TMZ<br />

Niederrhe<strong>in</strong> vorbereitet. Aufgrund des<br />

dann überraschend e<strong>in</strong>getretenen massiven<br />

Verkehrse<strong>in</strong>bruchs i.V.m. dem<br />

Luftsport <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> Juli 2010<br />

Konkurs des damaligen Hauptnutzers<br />

wurde diese Luftraummaßnahme allerd<strong>in</strong>gs<br />

überflüssig.<br />

Die erneut außergewöhnlich starke<br />

Zunahme des IFR­Flugverkehrs <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren führte dann im Sommer<br />

2009 zu e<strong>in</strong>er Wiederbelebung<br />

der “Awareness Campaign“ unter Berücksichtigung<br />

der aktuellen Begebenheiten.<br />

Dabei handelte es sich jedoch<br />

nur um e<strong>in</strong>e Übergangsmaßnahme,<br />

um <strong>in</strong> Abwesenheit e<strong>in</strong>es nach Luftraumkriterienkataloges<br />

vorgesehenen<br />

“Schutz­Luftraumes“ e<strong>in</strong>en unmittelbar<br />

umsetzbaren Beitrag zur Erhöhung<br />

der Flugsicherheit <strong>in</strong> diesem Bereich zu<br />

leisten.<br />

Zu erwähnen ist auch, dass seitens der<br />

Niederlande im Sommer 2008 praktisch<br />

der komplette Luftraum als flächendeckende<br />

TMZ mit unterschiedlichen<br />

Luftraumuntergrenzen ausgewiesen<br />

wurde. Im Bereich Niederrhe<strong>in</strong> beträgt<br />

die TMZ­Untergrenze generell 2500 ft<br />

MSL (im Bereich der CTR Niederrhe<strong>in</strong><br />

3000 ft MSL); seit Frühjahr 2010 ist die<br />

TMZ­Untergrenze tagsüber an Werktagen<br />

auf 1200 ft MSL abgesenkt.<br />

Es wird die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Transponder<br />

Mandatory Zone (TMZ) am<br />

Flugplatz Niederrhe<strong>in</strong> (über deutschem<br />

Gebiet) vorgeschlagen.<br />

Dortmund<br />

Das Verkehrsaufkommen am Flugplatz<br />

Dortmund betrug im Jahr 2009<br />

<strong>in</strong>sgesamt 19.313 IFR­Starts und Landungen<br />

(­ 29,0 %). Damit liegt Dortmund<br />

deutlich unterhalb des für e<strong>in</strong>en<br />

Luftraum<br />

Luftraum D (nicht CTR) vorgesehenen<br />

Schwellenwerts von 30.000 IFR Starts<br />

und Landungen. Die ersten Monate des<br />

laufenden Jahres zeigen e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen<br />

Verkehrsanstieg auf (+ 3,5 %) auf.<br />

Das IFR­Verkehrsaufkommen lag bereits<br />

e<strong>in</strong>mal im Jahr 2004 mit 20.421<br />

IFRStarts und Landungen signifikant<br />

unterhalb des Schwellenwertes für<br />

e<strong>in</strong>en Luftraum D (nicht CTR). E<strong>in</strong>e<br />

Luftraumumwandlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e TMZ<br />

wurde im Rahmen des Luftraumabstimmungsgespräches<br />

im Herbst 2004<br />

diskutiert, dann aber aufgrund von<br />

prognostizierten deutlichen Verkehrssteigerungen<br />

(später auch e<strong>in</strong>getreten)<br />

geme<strong>in</strong>sam zurückgestellt. Nach den<br />

uns gegenwärtig vorliegenden Prognosen<br />

ist jedoch <strong>in</strong> der nächsten Zeit ke<strong>in</strong><br />

signifikanter Verkehrsanstieg (<strong>in</strong> Richtung<br />

des Schwellenwertes TMZ / Luftraum<br />

D (nicht CTR)) zu erwarten.<br />

E<strong>in</strong>e Rückstufung des Luftraums D<br />

(nicht CTR) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e TMZ wird vorgeschlagen.<br />

Die Aussagen belegen, dass die DFS<br />

nicht nur die re<strong>in</strong>en Bewegungszahlen<br />

zugrunde legt, sondern das gesamte<br />

Umfeld des Standortes betrachtet und<br />

analysiert. Wir werden folglich zwei<br />

Arbeitsgruppen aus dem Kreis der unmittelbar<br />

betroffenen Vere<strong>in</strong>e und Plätze<br />

bilden, um die Situation zu beraten,<br />

Konsequenzen zu beleuchten und vor<br />

allem um Vorschläge für die Umsetzung<br />

zu erarbeiten. E<strong>in</strong> Ergebnis steht<br />

aber schon jetzt fest: am Niederrhe<strong>in</strong><br />

wird der Luftsport weiter an Bewegungsfreiheit<br />

verlieren. G. Rademacher<br />

Sprecher AUL-West<br />

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