rudern-aviron-canottaggio 5/2012 (Okt. 12) - Schweizerischer ...
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LEiSTunGSSPORT<br />
Der SRV nach der Olympiasaison<br />
Wie präsentiert sich der Schweizer Rudersport<br />
nach der Olympiasaison?<br />
Der Schweizer Rudersport hat im Olympiazyklus<br />
2009 – <strong>20<strong>12</strong></strong> einen grossen Schritt<br />
nach vorne gemacht. Sechs der acht Olympiaruderer<br />
waren erstmals bei Olympia dabei,<br />
die mitgereisten Ersatzleute natürlich ebenfalls.<br />
Auch wenn wir nicht alle Zielsetzungen,<br />
die mit der Olympiaregatta in London<br />
verbunden waren, erreicht haben, sollte<br />
London nicht zum Höhepunkt, sondern zum<br />
Zwischen ziel werden. Priorität geniesst aber<br />
aktuell, dass wir die «Mission London <strong>20<strong>12</strong></strong>»<br />
genau analysieren und Erkenntnisse für die<br />
Zukunft ableiten. Weiter müssen wir unsere<br />
Strukturen neu ordnen, damit wir insbesondere<br />
im personellen Bereich für die neue Saison<br />
wieder bereit sind. Wir kommen nun<br />
quasi vom Olympiajahr wieder ins «Olympiajahr<br />
minus drei», woraus sich natürlicherweise<br />
andere Herausforderungen ergeben.<br />
Welche Hoffnungen haben sich erfüllt...?<br />
Es ist uns gelungen, mit dem Leichtgewichts-<br />
Vierer erstmals seit <strong>12</strong> Jahren wieder ein<br />
Schweizer Boot für einen Olympiafinal zu<br />
qualifizieren. Das ist ein grosser Schritt vorwärts.<br />
Dazu war es notwendig, dass es Mario<br />
Gyr, Simon Niepmann, Lucas Tramèr und<br />
Simon Schürch gelungen ist, am «Tag X»<br />
ihre Bestleistung abzurufen. Das ist einfach<br />
gesagt, ist jedoch im Schweizer und im internationalen<br />
Spitzensport keine Selbstverständlichkeit.<br />
Eine Grundvoraussetzung<br />
dazu war der langfristige Aufbau dieses Projekts<br />
über die letzten fünf Jahre.<br />
...und welche sind nicht eingetroffen?<br />
Der Männer-Doppelvierer hatte eine schwierige<br />
Saison. Das Projektboot war mit personellen<br />
Umbesetzungen konfrontiert, fand die<br />
natürliche Sitzordnung im Boot nur mit viel<br />
Aufwand und war so eigentlich nach dem<br />
8 RudernAvironCanottaggio 05/<strong>12</strong><br />
mit dem Erreichen des höhepunkts Olympia geht ein 4-Jahres-Zyklus zu Ende und oft eine<br />
Zäsur im Athletenbereich einher. Es wird eine Lagebeurteilung vorgenommen, neue Prioritä-<br />
ten gesetzt, Rücktritte in Erwägung gezogen. SRV-Direktor Christian Stofer beurteilt das<br />
Geschehene im Olympiajahr, blickt auch bereits in Richtung des Kommenden und lotet die<br />
Perspektiven aus.<br />
guten Start im Jahr 2011 immer etwas auf der<br />
Suche. Im Verlaufe der Saison hat sich dann<br />
gezeigt, dass die Aufgabenstellung an der<br />
Olympiaregatta schwierig werden könnte,<br />
was sich denn auch bewahrheitet hat. Kurzum<br />
kann man sagen, dass unser Doppelvierer die<br />
Entwicklung, welche in der Doppelvierer-<br />
Bootsklasse vom vorolympischen ins olympische<br />
Jahr stattgefunden hat, nicht vollumfänglich<br />
mitgemacht hat. Das werden wir mit den<br />
Trainern noch analysieren. Die Start voraussetzungen<br />
waren eigentlich nicht so schlecht,<br />
hatte die Schweiz doch noch nie einen physisch<br />
so starken Doppelvierer am Start.<br />
Nach einem grossen Anlass gibt es oft eine<br />
Auslegeordnung. Athleten treten zurück,<br />
orientieren sich neu. Kann man dazu<br />
bereits Aussagen machen?<br />
Auf welches Athletenpotenzial ein Nationaltrainer<br />
zurückgreifen kann, ist natürlich sehr<br />
entscheidend. Wir haben den Athleten<br />
bewusst etwas Zeit gegeben, um ihre Gedanken<br />
zu ordnen, uns zu kontaktieren, falls Fragen<br />
bestehen oder falls sie mit uns über das<br />
Thema ihrer Karriereplanung sprechen wollen.<br />
Die Olympiaathleten müssen sich nach<br />
dem sehr intensiven Programm der letzten<br />
Jahre jetzt erholen, Kraft tanken, das Studium<br />
oder die Arbeit wieder aufnehmen, um<br />
Abwechslung zu bekommen. Wir sind mit<br />
den Athleten in Kontakt und einige haben<br />
uns bereits ihre Tendenzen angegeben. Die<br />
Zeichen stehen nicht schlecht, dass wir auf<br />
den beiden Olympiabooten von <strong>20<strong>12</strong></strong> aufbauen<br />
können. Rücktritte müssen erwartet<br />
werden, sind aber aktuell noch nicht kommuniziert.<br />
Gibt es für die Zukunft bereits neue<br />
Konstellationen oder Projekte?<br />
Es gibt ein sehr konkretes Projekt. Mit<br />
Augustin Maillefer, Nico Stahlberg, David<br />
Christian Stofer an der Weltcup-Regatta in Bled.<br />
Aregger, Barnabé Delarze, Michael Schmid<br />
und Daniel Wiederkehr werden sechs Athleten<br />
am 29. <strong>Okt</strong>ober ihre Spitzensport-<br />
Rekrutenschule in Magglingen starten. Für<br />
diese Athletengruppe ist der kommende<br />
Winter eine grosse Chance. Wir arbeiten<br />
daran, dass dieser Kurs ein guter Start für<br />
künftige Olympiaboote sein wird.<br />
2013 stehen bereits wieder Weltmeisterschaften<br />
an... diesmal im weit entfernten<br />
südkoreanischen Chungju. Wie geht der<br />
SRV diese Bewerbe an?<br />
Das hängt ganz davon ab, welche Athleten/<br />
-innen uns die WM in Südkorea als Zielsetzung<br />
nennen. Es kann sein, dass für einmal<br />
andere Bootsklassen im Fokus stehen<br />
werden. Andererseits muss man sich aber<br />
auch nichts vormachen, denn so viele Möglichkeiten,<br />
WM-Erfahrungen zu gewinnen<br />
gibt es bis 2015 nicht und dann steht bereits